His fate

    • Ich habe jetzt schon vor einiger Zeit den Anfang einer Geschichte geschrieben, den ich gerne einmal hier veröffentlichen möchte.
      Kritik und Kommentare sind erwünscht ;)

      --------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      His fate


      - Prolog -


      „Wo bin ich? Wo zur Hölle bin ich hier gelandet?“

      Man konnte seine verärgerte Stimme in dem dichten Nebel wahrnehmen, der ihn umgab.
      Das soll heißen man hätte ihn wohl gehört. Nur war dort niemand außer ihm – außer ihm und der eisigen Luft die in seinen Lungen schmerzte.
      Das Atmen wurde immer mehr zur Qual, und langsam merkte er wie ihn seine Kräfte verließen. Wie viele Stunden wanderte er nun schon umher?
      Er wusste keine Antwort darauf, sein Zeitgefühl schien ihn inzwischen verlassen zu haben.

      „Ich habe langsam genug davon, wie soll ich mich denn in diesem Nebel hier zurechtfinden?“

      Er wollte fluchen, aber er brachte nur noch ein paar gehauchte Sätze heraus.
      Wenn er noch lange laufen müsste, würde er sterben, das war ihm wohl bewusst.
      Keuchend fiel er auf die Knie, Schweiß rann an den Seiten seines erbleichten Gesichtes herunter. Er schloss die Augen, dann sackte sein erschöpfter Körper in sich zusammen.

      „Ich... kann nicht… nicht mehr weitergehen. Verdammt, soll… soll ich denn wirklich so enden? Lächerlich… das ist einfach… jämmerlich.“

      Die Gefühle verließen ihn, es war als flösse seine Seele mit all dem was er verspürte aus seinem Körper. Er hatte das Gefühl aus dem Dunst zu entschweben, sich in den tiefschwarzen Himmel zu erheben, dem Licht des Mondes entgegen.
      Die eisige Kälte war nun nicht mehr von Bedeutung, er schien über allem zu stehen, so wie der majestätisch anmutende Vollmond.
      Wachte er oder war dies alles nur ein Traum? Es musste ein Traum sein, so hätte er wohl versucht sich seine Situation zu erklären, wenn er dazu in der Lage gewesen wäre.
      Der Blick seines Geistes schweifte über die Gegend, ohne dass er jedoch eine andere Lichtquelle als den hell leuchtenden Vollmond entdecken konnte.
      Plötzlich wurde alles um ihn herum dunkel, als ob die Umgebung von der Leere verzehrt würde, und von einer Sekunde auf die andere schien das Gefühl in seinen Körper zurückzukehren. Er spürte wieder, wie der kalte Wind sich in seine Haut zu schneiden schien, er vernahm wieder die Geräusche des Waldes, und der wohlige Geruch von frischer Erde stieg ihm in die Nase. Es war wie ein kurzer Moment vollkommener Glückseeligkeit.

      „Ich werde mich ausruhen. Ich bin müde… so… müde.“

      Erneut verließen ihn seine Kräfte, nun wollte er nur noch schlafen.
      Und das Licht des Mondes erlosch, als die Nacht dem Morgen wich.

      ~ Ende des Prologs ~

      - 1. Kapitel -

      Die goldene Mittagssonne tauchte den herbstlichen Fichtenwald in einen zauberhaft anmutenden Glanz, und eine leichte Brise wiegte die Äste der Bäume in einer beruhigenden Weise sanft auf und ab.
      Ein Lichtstrahl schien durch das Fenster der kleinen heruntergekommenen Hütte direkt auf sein bleiches Gesicht, so dass er die angenehme Wärme auf seinen Wangen spüren konnte.
      Es verwunderte ihn, überhaupt noch etwas zu fühlen, wo er doch der festen Überzeugung war, dass mit dem Eintritt des Todes jegliche Empfindsamkeit ausgelöscht würde.
      „Kann es sein, dass… nein, ich bin tot. Ich muss tot sein. Ich kann unmöglich noch am Leben sein.“
      Plötzlich erfüllte ein köstlicher Duft seine Sinne, ein Duft, welcher ihm in ähnlicher Form wohl vertraut war. Er war sich immer noch nicht sicher, was eigentlich mit ihm geschehen war. Langsam öffnete er seine Augen, welche sofort von dem einfallenden Licht geblendet wurden. Schnell erkannte er, dass es sich nicht um eine übersinnliche Erscheinung handelte, und hielt seine linke Hand schützend vor sein Gesicht.
      „Sonnenlicht… dann bin ich also doch nicht tot. Aber wo um alles in der Welt bin ich dann, und vor allem, wie komme ich hier her?“
      Während er noch dalag und über seine Situation grübelte, vernahm er erneut den ihm seltsam vertrauten Duft. Wie von selbst richtete sich sein Körper auf, dann schritt er vorsichtig in die Richtung aus der er ihn vermutete. Die Hütte in der er sich befand war aus Fichtenholz gebaut, welches im Laufe der Zeit morsch geworden war.
      Er ging behutsam durch das kleine Zimmer, wobei die alten Dielen bedrohlich unter seinen Schritten ächzten. In der hinteren Ecke des Raumes standen zwei Stühle und ein kleiner Tisch aus Holz, auf dem eine dampfende Schüssel stand. Je näher er dem Tisch kam, desto intensiver wurde der Geruch der ihm entgegenströmte. In der Schüssel war eine dickflüssige Suppe, in welcher Waldpilze und Brotkrumen herumschwammen.
      Da die Suppe noch dampfte war ihm klar, dass sie erst seit kurzem in diesem Zimmer sein konnte. Derjenige der sie hier hergebracht hatte konnte also noch nicht weit sein.
      Seine innere Stimme riet ihm zur Vorsicht, und er wusste, dass es in Situationen wie dieser empfehlenswert war, diesen Rat zu befolgen, doch das Aroma der vor ihm dampfenden Suppe machte ihm den Mund wässrig. Er konnte sich zwar nicht genau an seine letzte Mahlzeit erinnern, aber er spürte, dass seitdem schon viel Zeit vergangen sein musste.
      Nun bemerkte er auch den kleinen geschnitzten Holzlöffel, welcher etwas versteckt unter dem Rand der Schüssel lag. Er konnte es nicht verhindern, dass seine Hand nach dem Löffel griff, es war als würde sein Körper gegen seinen Willen handeln.
      Schließlich siegte der plagende Hunger über die Vernunft, und schon nach wenigen Minuten war nicht mehr ein einziger Schluck in der Schüssel.
      „Köstlich, ich kann mich nicht erinnern wann ich das letzte Mal solch eine schmackhafte Suppe zu mir genommen habe. Bleibt allerdings immer noch die Frage, wer sie mir eigentlich zubereitet hat.“

      „Hat euch die Suppe geschmeckt? War sie heiß genug?“

      Er erschrak. Wer sprach da mit ihm? Er drehte sich hastig um und sah plötzlich in das Gesicht eines wunderschönen jungen Mädchens, welches nicht mehr als siebzehn Lenze zählte.
      Sie hatte seidig glattes, kastanienbraunes Haar, welches ihr bis über die Schultern reichte, ihre Augen glichen anmutig funkelnden Smaragden und ihr Lächeln strahlte Wärme und Gütigkeit aus. Sie war gekleidet wie ein gewöhnliches Landmädchen, und doch konnte er seinen Blick nicht von ihr wenden.
      „Ich danke euch, die Suppe war köstlich.“
      „Es freut mich wenn sie euch gemundet hat.“ Sie errötete etwas in ihrem Gesicht, dann lächelte sie ihn freundlich an.
      „Ihr habt sehr lange geschlafen, eure Kräfte müssen wirklich erschöpft gewesen sein. Wir hatten große Sorge um euch.“

      „Wir? Sagt mir bitte, wer ist hier sonst noch außer euch?“

      „Ich lebe hier gemeinsam mit meinem älteren Bruder. Er war es auch der euch bewusstlos im Wald fand und hierher brachte. Oh, bitte verzeiht mir, ich habe ganz vergessen mich vorzustellen, mein Name ist Hannah.“

      „Es freut mich eure Bekanntschaft zu machen.“ Er zögerte einen Moment.
      „Ihr sagtet, euer Bruder fand mich bewusstlos im Wald?“

      „Ja, das stimmt. Konrad war an diesem Morgen unterwegs zu einem nahe gelegenen Dorf um dort Arbeit zu suchen. Er fand euch als er den Nebelpass überquerte. Er erzählte mir, dass ihr dort auf der kalten, feuchten Erde lagt. Zuerst dachte mein Bruder wohl ihr seiet tot, bis er bemerkte, dass ihr noch schwach atmetet. Daraufhin kehrte er um und brachte euch hierher.
      Dem Himmel sein Dank habt ihr alles unbeschadet überstanden.“

      „Wie bitte meint ihr das? Und von was einem Pass sprecht ihr da?“

      „Oh, bitte gestattet mir, euch alles zu erklären. Der Nebelpass ist ein wirklich sehr gefährlicher Ort. Tagsüber mag er wie ein ganz gewöhnlicher Bergpass wirken, aber nachts wird er von undurchdringlichen Nebelschwaden umhüllt, welche kein Licht zu durchdringen vermag. Von all den Menschen, die versuchten den Nebelpass des Nachts zu überqueren, ist bis heute kein einziger jemals wieder gesehen worden. Niemand weiß, was genau mit ihnen geschehen ist“
      Ihr Gesicht wurde zunehmend blasser und ihr Lächeln wandelte sich zu einer bedrückten Miene.
      „Als damals immer mehr Leute beim Versuch den Pass zu überqueren verschwanden, beschlossen einige Bewohner der umliegenden Dörfer nach ihnen zu suchen.
      Sie zogen in einer Vollmondnacht mit Fackeln ausgerüstet los, in der Hoffnung sich so im dichten Nebel zurechtzufinden. Unsere Eltern wollten ihnen helfen, also machten sie sich mit ihnen auf die Suche nach den Vermissten. Aber sie…“
      Ihr Körper begann zu zittern und Tränen liefen ihre Wangen herunter.

      „Bitte, ihr müsst nicht weitererzählen wenn es euch unangenehm ist.“
      Er merkte, dass die Erinnerungen an diese Geschehnisse für sie sehr schmerzhaft zu seien schienen. Er wusste wie es war, einen geliebten Menschen zu verlieren, und wie sehr ein solch tragisches Ereignis das eigene Leben für immer verändern konnte.
      „Es tut mir leid, wenn ich gewusst hätte was euch widerfahren ist, dann…“

      „Nein, ihr braucht euch nicht entschuldigen, wie hättet ihr es denn wissen sollen?
      Es… es geht schon wieder.“
      Sie griff nach der leeren Holzschüssel und wendete sich zur Tür.
      „Bitte macht es euch doch bequem, mein Bruder müsste bald zurück sein. Er sagte, er wolle euch noch eine Frage stellen wenn ihr aufgewacht seid.“
      Sie wischte sich die Tränen aus den Augen, lächelte ihn noch einmal kurz an und verließ dann den Raum.
      Er schaute ihr eine Weile hinterher, dann legte er sich wieder auf seinen Schlafplatz und richtete seinen Blick an die Decke.
      „In Ordnung, dann werde ich eben auf ihn warten.“

      ~Ende des 1. Kapitels ~
    • Okay, das ist schon mal nicht so übel, muss ich sagen. ;) Jedenfalls lässt sich ein Stil erkennen, die Sätze sind lesbar, es ist weder langweilig noch langatmig und unlogisch ist es auch nicht. ^^

      Aber da ich nicht hier bin, um nur Süßholz zu raspaln, merke ich noch ein, zwei Kleinigkeiten an:

      1) Zum Prolog - ist zwar gut gemeint, aber die Einwürfe deines Charas wirken nicht gerade authentisch - wenn man im nebel verloren ist, wird man wohl kaum nur rumrennen und sowas sagen wie "Ey, was soll das, dreh mal einer die nebelscheinwerfer auf!"
      Du müsstest das vielleicht etwas...dramatischer inszenieren - vielleicht weniger direkte Rede und mehr "innere" Gespräche , ein innerer Monolog oder so. oo Ist zumindest meine Meinung...

      2) "Sie errötete etwas in ihrem Gesicht..."
      Joah, ne? xD Wo denn sonst? xD "Sie errötete leicht", würde imo reichen. ^^

      Aber sonst schon mal ganz gut, mal sehen, was da draus wird. ^^


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Danke erst einmal für deinen Kommentar, Ulyaoth.
      Das mit dem Erröten ist mir so noch gar nicht aufgefallen, ich weiß auch nicht mehr so recht, was ich mir an dieser Stelle gedacht habe^^

      Was die Kritik zum Prolog betrifft: Das ist in der Form schon so beabsichtigt, ich will bewusst keine Dramatik und schon gar keine Gefühle des Protagonisten. Seine innere Verfassung soll dem Leser bis zum Ende verborgen bleiben, deshalb erfährt man auch nie etwas genaues über ihn, nicht einmal seinen Namen.
    • - 2. Kapitel -


      Der Wind draußen war stärker geworden, so dass die Herbstblätter vor dem Fenster tanzten wie ein bunter Schwarm Schmetterlinge auf einer Frühlingswiese.

      Er beobachtete sie dabei - es wirkte beruhigend auf ihn.

      Womit hätte er sich auch sonst die Zeit des Wartens vertreiben sollen?

      Dem Mädchen zu folgen kam für ihn nicht in Frage. Er konnte sich sehr gut vorstellen wie sie sich gerade fühlte. Sie und ihr Bruder waren nach dem Verlust ihrer Eltern ganz auf sich allein gestellt. Er kannte dieses Gefühl nur zu gut, war er doch selbst ein einsamer Wanderer auf einem gefährlichen Pfad, welcher kein Ziel zu haben schien. So sehr er auch versuchte seiner Vergangenheit zu entfliehen, es war ihm einfach nicht möglich. Sie hing an ihm wie sein eigener Schatten, verfolgte ihn bis in seine Träume. Zuviel war geschehen, als dass er es jemals hätte vergessen können.



      „Es freut mich zu sehen, dass es euch gut geht.“



      Er zuckte erschrocken zusammen. Jemand hatte ihn jäh aus seiner Trance gerissen, und für einen Moment wusste er nicht wo er sich gerade befand.



      „Oh, das tut mir leid. Habe ich euch erschreckt?“



      Er richtete sich auf und wandte seinen Blick zu dem jungen Mann, welcher gerade durch die weit geöffnete Tür ins Zimmer eingetreten war.



      „Ihr müsst der Mann sein der mich bewusstlos im Wald gefunden hat, habe ich Recht?“

      Er rieb sich die Augen, damit er langsam wieder einen klaren Gedanken fassen konnte.

      „Entschuldigt mich, ich muss wohl etwas geistesabwesend gewesen sein.“



      Der Mann lächelte ihn freundlich an. Es war das gleiche, wohlige Lächeln wie das des jungen Mädchens, welches ihm die Suppe zubereitet hatte.

      „Ich hoffe meine Schwester hat sich gut um euch gekümmert. Wisst ihr, wir waren wirklich um euren Zustand besorgt. Mein Name ist übrigens Konrad, freut mich euch kennen zu lernen.“



      „Jetzt erinnere ich mich, eure Schwester erwähnte euren Namen bereits. Ich danke euch vielmals für eure Hilfe, wenn ihr mich nicht gefunden hättet wäre ich jetzt wohl tot.“

      Sie schwiegen sich einen kurzen Moment an.

      „Eure Schwester hat mir gesagt, ihr wolltet mir eine Frage stellen. Worum geht es?“



      Konrad stand betreten in der Mitte des Raumes, dann setzte er sich auf den Boden neben den Schlafplatz. Er spielte nervös mit seinen Fingern herum und senkte den Kopf beim Sprechen nach unten, so als wäre ihm die Angelegenheit sehr unangenehm.

      „Nun, wie ich mir denken kann hat euch Hannah bestimmt von dem Ort erzählt an dem ich euch fand.“



      „Ihr meint den Nebelpass, liege ich da richtig?“



      „Ja, ihr liegt richtig. Dann wisst ihr also bereits davon... das habe ich geahnt.“



      „Worauf wollt ihr hinaus? Ich verstehe nicht ganz…“



      Konrad unterbrach ihn.

      „Vier Jahre ist es nun her… vier lange Jahre. Und es verging nicht ein Tag, an dem ich nicht versucht hätte einen Hinweis auf ihren Verbleib zu bekommen. Aber vergebens, ich konnte nichts herausfinden… gar nichts.“



      „Ihr redet von euren Eltern, habe ich Recht? Eure Schwester erzählte mir davon.“



      Konrads Blick bestätigte seine Vermutung.

      „Alle sagen, wir sollten die Suche nach den Vermissten aufgeben. Was sich der Nebelpass nimmt, das gibt er nicht mehr her… das ist das einzige was den Leuten dazu einfällt. Sie geben sich damit zufrieden, weil sei meinen machtlos zu sein. Aber ich gebe mich nicht damit zufrieden, niemals werde ich das tun!“

      Seine Miene wurde ernst und er sah ihm in die Augen.

      „Ich weiß, es mag unverschämt klingen euch das zu fragen, aber würdet ihr mir einen Gefallen erweisen? Ihr seid bis jetzt der einzige Mensch der jemals von einer nächtlichen Überquerung des Nebelpasses zurückgekehrt ist, also… was wisst ihr wirklich?



      Ihn beschlich plötzlich eine düstere Vorahnung als er diese Worte vernahm.

      „Was… was meint ihr? Ich weiß nicht mehr über den Nebelpass als ich aus euren Worten in Erfahrung bringen konnte. Konrad… was wollt ihr von mir?“

      Misstrauisch sah er sein Gegenüber an. Hatte er ihm nur deswegen das Leben gerettet? Dachte der junge Mann gar, dass er etwas mit den Vorkommnissen an dem ominösen Pass zu tun hatte?



      „Es tut mir leid, ich hätte nicht damit anfangen sollen. Bitte verzeiht mir.“

      Konrad erhob sich warf einen Blick aus dem Fenster. Die Sonne war bereits untergegangen, und eine gespenstische Stille lag über dem Wald.

      „Es ist spät geworden, bitte bleibt doch die Nacht über hier. Es ist sicherer wenn ihr im Morgengrauen aufbrecht, in der Dunkelheit kann man sich im Wald leicht verirren.

      Ich werde auch versuchen etwas Schlaf zu finden, schließlich muss ich mich morgen wieder nach einer Arbeit im Dorf umsehen.“



      „Oh, dann war euch heute wohl kein Erfolg beschieden?“



      „Nein, leider nicht. Die Dorfbewohner scheinen mit ihrer Arbeit gut alleine zu Recht zu kommen. Aber ich gebe nicht auf, bis jetzt habe ich es noch immer geschafft Hannah und mich zu versorgen.“

      Er wandte sich zum Gehen und sah noch einmal in den nächtlichen Wald hinaus, anschließend verließ er den Raum. Als er im Türrahmen stand, wandte Konrad seinen Blick noch einmal zu ihm.

      „Ich wünsche euch eine geruhsame Nacht, bitte entschuldigt nochmals mein ungehobeltes Verhalten von vorhin.“

      Er lächelte ihn noch einmal freundlich an, dann schloss er die Tür hinter sich.



      Das schwache Licht des nächtlichen Mondes war das einzige, was das dunkle Zimmer, in dem er nun wieder alleine saß, erleuchtete. Konrad hatte ihn mit einem mulmigen Gefühl zurückgelassen. Als sie auf den Nebelpass zu sprechen kamen hatte sich sein Verhalten schlagartig geändert. Nichts war mehr zu erkennen von dem freundlichen jungen Mann mit seinem wohltuenden Lächeln, stattdessen umgab ihn eine Furcht einflößende Aura, deren Kälte bis ins Mark drang und die schwache Seele zum zerbersten zu bringen drohte.

      Und ebenso schnell wie dies geschah, war es auch schon wieder vorbei.

      Er konnte sich nicht vorstellen, noch eine Nacht in dieser Hütte zu verbringen.

      Wieder war es seine innere Stimme die ihm riet, noch in derselben Nacht aufzubrechen, und wieder beschloss er, ihren Rat zu befolgen.



      ~Ende des 2. Kapitels ~