Ich habe jetzt schon vor einiger Zeit den Anfang einer Geschichte geschrieben, den ich gerne einmal hier veröffentlichen möchte.
Kritik und Kommentare sind erwünscht
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- Prolog -
„Wo bin ich? Wo zur Hölle bin ich hier gelandet?“
Man konnte seine verärgerte Stimme in dem dichten Nebel wahrnehmen, der ihn umgab.
Das soll heißen man hätte ihn wohl gehört. Nur war dort niemand außer ihm – außer ihm und der eisigen Luft die in seinen Lungen schmerzte.
Das Atmen wurde immer mehr zur Qual, und langsam merkte er wie ihn seine Kräfte verließen. Wie viele Stunden wanderte er nun schon umher?
Er wusste keine Antwort darauf, sein Zeitgefühl schien ihn inzwischen verlassen zu haben.
„Ich habe langsam genug davon, wie soll ich mich denn in diesem Nebel hier zurechtfinden?“
Er wollte fluchen, aber er brachte nur noch ein paar gehauchte Sätze heraus.
Wenn er noch lange laufen müsste, würde er sterben, das war ihm wohl bewusst.
Keuchend fiel er auf die Knie, Schweiß rann an den Seiten seines erbleichten Gesichtes herunter. Er schloss die Augen, dann sackte sein erschöpfter Körper in sich zusammen.
„Ich... kann nicht… nicht mehr weitergehen. Verdammt, soll… soll ich denn wirklich so enden? Lächerlich… das ist einfach… jämmerlich.“
Die Gefühle verließen ihn, es war als flösse seine Seele mit all dem was er verspürte aus seinem Körper. Er hatte das Gefühl aus dem Dunst zu entschweben, sich in den tiefschwarzen Himmel zu erheben, dem Licht des Mondes entgegen.
Die eisige Kälte war nun nicht mehr von Bedeutung, er schien über allem zu stehen, so wie der majestätisch anmutende Vollmond.
Wachte er oder war dies alles nur ein Traum? Es musste ein Traum sein, so hätte er wohl versucht sich seine Situation zu erklären, wenn er dazu in der Lage gewesen wäre.
Der Blick seines Geistes schweifte über die Gegend, ohne dass er jedoch eine andere Lichtquelle als den hell leuchtenden Vollmond entdecken konnte.
Plötzlich wurde alles um ihn herum dunkel, als ob die Umgebung von der Leere verzehrt würde, und von einer Sekunde auf die andere schien das Gefühl in seinen Körper zurückzukehren. Er spürte wieder, wie der kalte Wind sich in seine Haut zu schneiden schien, er vernahm wieder die Geräusche des Waldes, und der wohlige Geruch von frischer Erde stieg ihm in die Nase. Es war wie ein kurzer Moment vollkommener Glückseeligkeit.
„Ich werde mich ausruhen. Ich bin müde… so… müde.“
Erneut verließen ihn seine Kräfte, nun wollte er nur noch schlafen.
Und das Licht des Mondes erlosch, als die Nacht dem Morgen wich.
~ Ende des Prologs ~
- 1. Kapitel -
Die goldene Mittagssonne tauchte den herbstlichen Fichtenwald in einen zauberhaft anmutenden Glanz, und eine leichte Brise wiegte die Äste der Bäume in einer beruhigenden Weise sanft auf und ab.
Ein Lichtstrahl schien durch das Fenster der kleinen heruntergekommenen Hütte direkt auf sein bleiches Gesicht, so dass er die angenehme Wärme auf seinen Wangen spüren konnte.
Es verwunderte ihn, überhaupt noch etwas zu fühlen, wo er doch der festen Überzeugung war, dass mit dem Eintritt des Todes jegliche Empfindsamkeit ausgelöscht würde.
„Kann es sein, dass… nein, ich bin tot. Ich muss tot sein. Ich kann unmöglich noch am Leben sein.“
Plötzlich erfüllte ein köstlicher Duft seine Sinne, ein Duft, welcher ihm in ähnlicher Form wohl vertraut war. Er war sich immer noch nicht sicher, was eigentlich mit ihm geschehen war. Langsam öffnete er seine Augen, welche sofort von dem einfallenden Licht geblendet wurden. Schnell erkannte er, dass es sich nicht um eine übersinnliche Erscheinung handelte, und hielt seine linke Hand schützend vor sein Gesicht.
„Sonnenlicht… dann bin ich also doch nicht tot. Aber wo um alles in der Welt bin ich dann, und vor allem, wie komme ich hier her?“
Während er noch dalag und über seine Situation grübelte, vernahm er erneut den ihm seltsam vertrauten Duft. Wie von selbst richtete sich sein Körper auf, dann schritt er vorsichtig in die Richtung aus der er ihn vermutete. Die Hütte in der er sich befand war aus Fichtenholz gebaut, welches im Laufe der Zeit morsch geworden war.
Er ging behutsam durch das kleine Zimmer, wobei die alten Dielen bedrohlich unter seinen Schritten ächzten. In der hinteren Ecke des Raumes standen zwei Stühle und ein kleiner Tisch aus Holz, auf dem eine dampfende Schüssel stand. Je näher er dem Tisch kam, desto intensiver wurde der Geruch der ihm entgegenströmte. In der Schüssel war eine dickflüssige Suppe, in welcher Waldpilze und Brotkrumen herumschwammen.
Da die Suppe noch dampfte war ihm klar, dass sie erst seit kurzem in diesem Zimmer sein konnte. Derjenige der sie hier hergebracht hatte konnte also noch nicht weit sein.
Seine innere Stimme riet ihm zur Vorsicht, und er wusste, dass es in Situationen wie dieser empfehlenswert war, diesen Rat zu befolgen, doch das Aroma der vor ihm dampfenden Suppe machte ihm den Mund wässrig. Er konnte sich zwar nicht genau an seine letzte Mahlzeit erinnern, aber er spürte, dass seitdem schon viel Zeit vergangen sein musste.
Nun bemerkte er auch den kleinen geschnitzten Holzlöffel, welcher etwas versteckt unter dem Rand der Schüssel lag. Er konnte es nicht verhindern, dass seine Hand nach dem Löffel griff, es war als würde sein Körper gegen seinen Willen handeln.
Schließlich siegte der plagende Hunger über die Vernunft, und schon nach wenigen Minuten war nicht mehr ein einziger Schluck in der Schüssel.
„Köstlich, ich kann mich nicht erinnern wann ich das letzte Mal solch eine schmackhafte Suppe zu mir genommen habe. Bleibt allerdings immer noch die Frage, wer sie mir eigentlich zubereitet hat.“
„Hat euch die Suppe geschmeckt? War sie heiß genug?“
Er erschrak. Wer sprach da mit ihm? Er drehte sich hastig um und sah plötzlich in das Gesicht eines wunderschönen jungen Mädchens, welches nicht mehr als siebzehn Lenze zählte.
Sie hatte seidig glattes, kastanienbraunes Haar, welches ihr bis über die Schultern reichte, ihre Augen glichen anmutig funkelnden Smaragden und ihr Lächeln strahlte Wärme und Gütigkeit aus. Sie war gekleidet wie ein gewöhnliches Landmädchen, und doch konnte er seinen Blick nicht von ihr wenden.
„Ich danke euch, die Suppe war köstlich.“
„Es freut mich wenn sie euch gemundet hat.“ Sie errötete etwas in ihrem Gesicht, dann lächelte sie ihn freundlich an.
„Ihr habt sehr lange geschlafen, eure Kräfte müssen wirklich erschöpft gewesen sein. Wir hatten große Sorge um euch.“
„Wir? Sagt mir bitte, wer ist hier sonst noch außer euch?“
„Ich lebe hier gemeinsam mit meinem älteren Bruder. Er war es auch der euch bewusstlos im Wald fand und hierher brachte. Oh, bitte verzeiht mir, ich habe ganz vergessen mich vorzustellen, mein Name ist Hannah.“
„Es freut mich eure Bekanntschaft zu machen.“ Er zögerte einen Moment.
„Ihr sagtet, euer Bruder fand mich bewusstlos im Wald?“
„Ja, das stimmt. Konrad war an diesem Morgen unterwegs zu einem nahe gelegenen Dorf um dort Arbeit zu suchen. Er fand euch als er den Nebelpass überquerte. Er erzählte mir, dass ihr dort auf der kalten, feuchten Erde lagt. Zuerst dachte mein Bruder wohl ihr seiet tot, bis er bemerkte, dass ihr noch schwach atmetet. Daraufhin kehrte er um und brachte euch hierher.
Dem Himmel sein Dank habt ihr alles unbeschadet überstanden.“
„Wie bitte meint ihr das? Und von was einem Pass sprecht ihr da?“
„Oh, bitte gestattet mir, euch alles zu erklären. Der Nebelpass ist ein wirklich sehr gefährlicher Ort. Tagsüber mag er wie ein ganz gewöhnlicher Bergpass wirken, aber nachts wird er von undurchdringlichen Nebelschwaden umhüllt, welche kein Licht zu durchdringen vermag. Von all den Menschen, die versuchten den Nebelpass des Nachts zu überqueren, ist bis heute kein einziger jemals wieder gesehen worden. Niemand weiß, was genau mit ihnen geschehen ist“
Ihr Gesicht wurde zunehmend blasser und ihr Lächeln wandelte sich zu einer bedrückten Miene.
„Als damals immer mehr Leute beim Versuch den Pass zu überqueren verschwanden, beschlossen einige Bewohner der umliegenden Dörfer nach ihnen zu suchen.
Sie zogen in einer Vollmondnacht mit Fackeln ausgerüstet los, in der Hoffnung sich so im dichten Nebel zurechtzufinden. Unsere Eltern wollten ihnen helfen, also machten sie sich mit ihnen auf die Suche nach den Vermissten. Aber sie…“
Ihr Körper begann zu zittern und Tränen liefen ihre Wangen herunter.
„Bitte, ihr müsst nicht weitererzählen wenn es euch unangenehm ist.“
Er merkte, dass die Erinnerungen an diese Geschehnisse für sie sehr schmerzhaft zu seien schienen. Er wusste wie es war, einen geliebten Menschen zu verlieren, und wie sehr ein solch tragisches Ereignis das eigene Leben für immer verändern konnte.
„Es tut mir leid, wenn ich gewusst hätte was euch widerfahren ist, dann…“
„Nein, ihr braucht euch nicht entschuldigen, wie hättet ihr es denn wissen sollen?
Es… es geht schon wieder.“
Sie griff nach der leeren Holzschüssel und wendete sich zur Tür.
„Bitte macht es euch doch bequem, mein Bruder müsste bald zurück sein. Er sagte, er wolle euch noch eine Frage stellen wenn ihr aufgewacht seid.“
Sie wischte sich die Tränen aus den Augen, lächelte ihn noch einmal kurz an und verließ dann den Raum.
Er schaute ihr eine Weile hinterher, dann legte er sich wieder auf seinen Schlafplatz und richtete seinen Blick an die Decke.
„In Ordnung, dann werde ich eben auf ihn warten.“
~Ende des 1. Kapitels ~
Kritik und Kommentare sind erwünscht

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His fate
- Prolog -
„Wo bin ich? Wo zur Hölle bin ich hier gelandet?“
Man konnte seine verärgerte Stimme in dem dichten Nebel wahrnehmen, der ihn umgab.
Das soll heißen man hätte ihn wohl gehört. Nur war dort niemand außer ihm – außer ihm und der eisigen Luft die in seinen Lungen schmerzte.
Das Atmen wurde immer mehr zur Qual, und langsam merkte er wie ihn seine Kräfte verließen. Wie viele Stunden wanderte er nun schon umher?
Er wusste keine Antwort darauf, sein Zeitgefühl schien ihn inzwischen verlassen zu haben.
„Ich habe langsam genug davon, wie soll ich mich denn in diesem Nebel hier zurechtfinden?“
Er wollte fluchen, aber er brachte nur noch ein paar gehauchte Sätze heraus.
Wenn er noch lange laufen müsste, würde er sterben, das war ihm wohl bewusst.
Keuchend fiel er auf die Knie, Schweiß rann an den Seiten seines erbleichten Gesichtes herunter. Er schloss die Augen, dann sackte sein erschöpfter Körper in sich zusammen.
„Ich... kann nicht… nicht mehr weitergehen. Verdammt, soll… soll ich denn wirklich so enden? Lächerlich… das ist einfach… jämmerlich.“
Die Gefühle verließen ihn, es war als flösse seine Seele mit all dem was er verspürte aus seinem Körper. Er hatte das Gefühl aus dem Dunst zu entschweben, sich in den tiefschwarzen Himmel zu erheben, dem Licht des Mondes entgegen.
Die eisige Kälte war nun nicht mehr von Bedeutung, er schien über allem zu stehen, so wie der majestätisch anmutende Vollmond.
Wachte er oder war dies alles nur ein Traum? Es musste ein Traum sein, so hätte er wohl versucht sich seine Situation zu erklären, wenn er dazu in der Lage gewesen wäre.
Der Blick seines Geistes schweifte über die Gegend, ohne dass er jedoch eine andere Lichtquelle als den hell leuchtenden Vollmond entdecken konnte.
Plötzlich wurde alles um ihn herum dunkel, als ob die Umgebung von der Leere verzehrt würde, und von einer Sekunde auf die andere schien das Gefühl in seinen Körper zurückzukehren. Er spürte wieder, wie der kalte Wind sich in seine Haut zu schneiden schien, er vernahm wieder die Geräusche des Waldes, und der wohlige Geruch von frischer Erde stieg ihm in die Nase. Es war wie ein kurzer Moment vollkommener Glückseeligkeit.
„Ich werde mich ausruhen. Ich bin müde… so… müde.“
Erneut verließen ihn seine Kräfte, nun wollte er nur noch schlafen.
Und das Licht des Mondes erlosch, als die Nacht dem Morgen wich.
~ Ende des Prologs ~
- 1. Kapitel -
Die goldene Mittagssonne tauchte den herbstlichen Fichtenwald in einen zauberhaft anmutenden Glanz, und eine leichte Brise wiegte die Äste der Bäume in einer beruhigenden Weise sanft auf und ab.
Ein Lichtstrahl schien durch das Fenster der kleinen heruntergekommenen Hütte direkt auf sein bleiches Gesicht, so dass er die angenehme Wärme auf seinen Wangen spüren konnte.
Es verwunderte ihn, überhaupt noch etwas zu fühlen, wo er doch der festen Überzeugung war, dass mit dem Eintritt des Todes jegliche Empfindsamkeit ausgelöscht würde.
„Kann es sein, dass… nein, ich bin tot. Ich muss tot sein. Ich kann unmöglich noch am Leben sein.“
Plötzlich erfüllte ein köstlicher Duft seine Sinne, ein Duft, welcher ihm in ähnlicher Form wohl vertraut war. Er war sich immer noch nicht sicher, was eigentlich mit ihm geschehen war. Langsam öffnete er seine Augen, welche sofort von dem einfallenden Licht geblendet wurden. Schnell erkannte er, dass es sich nicht um eine übersinnliche Erscheinung handelte, und hielt seine linke Hand schützend vor sein Gesicht.
„Sonnenlicht… dann bin ich also doch nicht tot. Aber wo um alles in der Welt bin ich dann, und vor allem, wie komme ich hier her?“
Während er noch dalag und über seine Situation grübelte, vernahm er erneut den ihm seltsam vertrauten Duft. Wie von selbst richtete sich sein Körper auf, dann schritt er vorsichtig in die Richtung aus der er ihn vermutete. Die Hütte in der er sich befand war aus Fichtenholz gebaut, welches im Laufe der Zeit morsch geworden war.
Er ging behutsam durch das kleine Zimmer, wobei die alten Dielen bedrohlich unter seinen Schritten ächzten. In der hinteren Ecke des Raumes standen zwei Stühle und ein kleiner Tisch aus Holz, auf dem eine dampfende Schüssel stand. Je näher er dem Tisch kam, desto intensiver wurde der Geruch der ihm entgegenströmte. In der Schüssel war eine dickflüssige Suppe, in welcher Waldpilze und Brotkrumen herumschwammen.
Da die Suppe noch dampfte war ihm klar, dass sie erst seit kurzem in diesem Zimmer sein konnte. Derjenige der sie hier hergebracht hatte konnte also noch nicht weit sein.
Seine innere Stimme riet ihm zur Vorsicht, und er wusste, dass es in Situationen wie dieser empfehlenswert war, diesen Rat zu befolgen, doch das Aroma der vor ihm dampfenden Suppe machte ihm den Mund wässrig. Er konnte sich zwar nicht genau an seine letzte Mahlzeit erinnern, aber er spürte, dass seitdem schon viel Zeit vergangen sein musste.
Nun bemerkte er auch den kleinen geschnitzten Holzlöffel, welcher etwas versteckt unter dem Rand der Schüssel lag. Er konnte es nicht verhindern, dass seine Hand nach dem Löffel griff, es war als würde sein Körper gegen seinen Willen handeln.
Schließlich siegte der plagende Hunger über die Vernunft, und schon nach wenigen Minuten war nicht mehr ein einziger Schluck in der Schüssel.
„Köstlich, ich kann mich nicht erinnern wann ich das letzte Mal solch eine schmackhafte Suppe zu mir genommen habe. Bleibt allerdings immer noch die Frage, wer sie mir eigentlich zubereitet hat.“
„Hat euch die Suppe geschmeckt? War sie heiß genug?“
Er erschrak. Wer sprach da mit ihm? Er drehte sich hastig um und sah plötzlich in das Gesicht eines wunderschönen jungen Mädchens, welches nicht mehr als siebzehn Lenze zählte.
Sie hatte seidig glattes, kastanienbraunes Haar, welches ihr bis über die Schultern reichte, ihre Augen glichen anmutig funkelnden Smaragden und ihr Lächeln strahlte Wärme und Gütigkeit aus. Sie war gekleidet wie ein gewöhnliches Landmädchen, und doch konnte er seinen Blick nicht von ihr wenden.
„Ich danke euch, die Suppe war köstlich.“
„Es freut mich wenn sie euch gemundet hat.“ Sie errötete etwas in ihrem Gesicht, dann lächelte sie ihn freundlich an.
„Ihr habt sehr lange geschlafen, eure Kräfte müssen wirklich erschöpft gewesen sein. Wir hatten große Sorge um euch.“
„Wir? Sagt mir bitte, wer ist hier sonst noch außer euch?“
„Ich lebe hier gemeinsam mit meinem älteren Bruder. Er war es auch der euch bewusstlos im Wald fand und hierher brachte. Oh, bitte verzeiht mir, ich habe ganz vergessen mich vorzustellen, mein Name ist Hannah.“
„Es freut mich eure Bekanntschaft zu machen.“ Er zögerte einen Moment.
„Ihr sagtet, euer Bruder fand mich bewusstlos im Wald?“
„Ja, das stimmt. Konrad war an diesem Morgen unterwegs zu einem nahe gelegenen Dorf um dort Arbeit zu suchen. Er fand euch als er den Nebelpass überquerte. Er erzählte mir, dass ihr dort auf der kalten, feuchten Erde lagt. Zuerst dachte mein Bruder wohl ihr seiet tot, bis er bemerkte, dass ihr noch schwach atmetet. Daraufhin kehrte er um und brachte euch hierher.
Dem Himmel sein Dank habt ihr alles unbeschadet überstanden.“
„Wie bitte meint ihr das? Und von was einem Pass sprecht ihr da?“
„Oh, bitte gestattet mir, euch alles zu erklären. Der Nebelpass ist ein wirklich sehr gefährlicher Ort. Tagsüber mag er wie ein ganz gewöhnlicher Bergpass wirken, aber nachts wird er von undurchdringlichen Nebelschwaden umhüllt, welche kein Licht zu durchdringen vermag. Von all den Menschen, die versuchten den Nebelpass des Nachts zu überqueren, ist bis heute kein einziger jemals wieder gesehen worden. Niemand weiß, was genau mit ihnen geschehen ist“
Ihr Gesicht wurde zunehmend blasser und ihr Lächeln wandelte sich zu einer bedrückten Miene.
„Als damals immer mehr Leute beim Versuch den Pass zu überqueren verschwanden, beschlossen einige Bewohner der umliegenden Dörfer nach ihnen zu suchen.
Sie zogen in einer Vollmondnacht mit Fackeln ausgerüstet los, in der Hoffnung sich so im dichten Nebel zurechtzufinden. Unsere Eltern wollten ihnen helfen, also machten sie sich mit ihnen auf die Suche nach den Vermissten. Aber sie…“
Ihr Körper begann zu zittern und Tränen liefen ihre Wangen herunter.
„Bitte, ihr müsst nicht weitererzählen wenn es euch unangenehm ist.“
Er merkte, dass die Erinnerungen an diese Geschehnisse für sie sehr schmerzhaft zu seien schienen. Er wusste wie es war, einen geliebten Menschen zu verlieren, und wie sehr ein solch tragisches Ereignis das eigene Leben für immer verändern konnte.
„Es tut mir leid, wenn ich gewusst hätte was euch widerfahren ist, dann…“
„Nein, ihr braucht euch nicht entschuldigen, wie hättet ihr es denn wissen sollen?
Es… es geht schon wieder.“
Sie griff nach der leeren Holzschüssel und wendete sich zur Tür.
„Bitte macht es euch doch bequem, mein Bruder müsste bald zurück sein. Er sagte, er wolle euch noch eine Frage stellen wenn ihr aufgewacht seid.“
Sie wischte sich die Tränen aus den Augen, lächelte ihn noch einmal kurz an und verließ dann den Raum.
Er schaute ihr eine Weile hinterher, dann legte er sich wieder auf seinen Schlafplatz und richtete seinen Blick an die Decke.
„In Ordnung, dann werde ich eben auf ihn warten.“
~Ende des 1. Kapitels ~