Gleich als kleine Warnung vorweg:
DIES IST EINE YU-GI-OH! GX FANFICTION!!
Also, wer Yu-Gi-Oh! nicht mag, sollte ab hier nicht weiterlesen...
Seit dem Start von YGO GX hatte ich eine Idee für eine FF im Kopf. Jetzt hab ich mich einfach mal hingesetzt und geschrieben
Und jetzt stell ich es hier rein. (Aber Xerac hat erst noch Priorität, will erstmal die allgemeine Reaktion sehen.)
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Prolog
Es waren einige Jahre vergangen, seit Jaden zum König der Spiele geworden war und Yugis Nachfolge antrat. Seitdem war es keine Schande mehr, aus dem Haus Slifer Red zu kommen. Die Duellakademie war bestehen geblieben, immer noch nahm sie vielversprechende Duellanten auf, bildete sie aus und machte sie zur Elite. Zwar war die alte Einteilung geblieben, daß die Besten nach Obelisk Blue, die Mittelklasse nach Ra Yellow und die Amateure nach Slifer Red kamen. Allerdings war jedem klar, daß die Titel nicht an das Haus gebunden waren. Es brauchte nur der Name „Jaden Yuki“ fallen, dann verstummten gehässige Zungen, denn jedem war bekannt, daß er immer in Slifer Red gewesen war.
»Träumst du schon wieder, Alex?«
Der Angesprochene schreckte hoch. Alex war 16, Mitglied in Ra Yellow und ein ziemlich guter Duellant. Die Aufnahmeprüfung hatte er mit Bravour bestanden, sowohl die schriftliche als auch die praktische. Seine Strategie war exzellent, der Prüfer hatte nicht den Hauch einer Chance gehabt. Aber er hatte eine Schwäche… Macht. Sein Deck war eine Demonstration seiner Macht, festigte seinen Ruf und den Respekt, den andere ihm entgegenbrachten. Man munkelte, er würde alles tun, um mächtiger zu werden. Seine eisblauen Augen schien ein weiteres Indiz dafür zu sein, denn sie verrieten keinerlei Gefühl, ausdruckslos starrten sie in die Welt hinein, immer auf der Suche nach etwas, das ihn noch berühmter machen konnte.
»Nein, nein, Andrew, es ist alles okay. Hab nur ein wenig nachgedacht.«
Zu dem überschaubaren Freundeskreis, den Alex aufgebaut hatte, gehörte Andrew, ein Obelisk Blue, der ein Jahr älter war als Alex. Allerdings war es nicht so, als wäre Andrew ein besonders guter Duellant gewesen… Vielmehr hatte er seinen Status den Beziehungen seiner Eltern zu verdanken. Eine kleine Geldmenge hier und da taten das Nötige, um ihn an einen Platz nahe der Sonne am Duellantenhimmel zu befördern. Der Duellantenhimmel… das war Gerard, der einzige, den Alex nicht hatte besiegen können. Alle anderen, jeden einzelnen aus Slifer Red und jeden seiner Hausgenossen aus Ra Yellow, ja sogar die meisten aus Obelisk Blue hatte er geschlagen…
Nur Gerard war ein Hindernis. Gerard war gekommen, hatte gesehen und hatte gewonnen. So gut Alex’ Strategie auch gewesen war, Gerard hatte eine bessere. Und das wurmte Alex. Die Leichtigkeit, mit der Gerard Alex von der Platte geputzt hatte, blieb in seinem Gehirn eingebrannt. Er hatte sich jeden einzelnen Zug, jeden einzelnen Punkt der Strategie gemerkt, die ihm eine Niederlage eingebracht hatte. Nur einem Zeitvertreib widmete er sich seitdem: Die Ausarbeitung einer Gegenstrategie. Eine Kartenkombi, die Gerard in Stücke reißen konnte, und ihn zum wirklich Besten an der Akademie machte. Aber sosehr er es auch versuchte, er scheiterte. Gerards Strategie schien perfekt zu sein.
Im Moment blieben nur zwei Möglichkeiten. Entweder ihm fiel endlich ein Weg ein, Gerard zu schlagen, oder auch er wurde ein Opfer der verschwindenden Studenten. In letzter Zeit verschwanden des Nachts immer öfter Schüler aller drei Häuser. Warum oder wohin wusste keiner, aber bisher waren sie alle nicht wiedergekehrt. Das Besorgniserregende an der ganzen Sache war aber, daß bisher nur die talentiertesten Duellanten verschwunden waren. Also bestand relativ große Hoffnung, daß es auch Gerard traf. Immerhin war er nicht nur talentiert, sondern auch noch der Beste.
»Lass uns gehen, Alex. Es wird spät, und wir sollen ja nicht mehr solange draußen bleiben. Du weißt schon: Sicherheitsmaßnahme.«
Alex nickte und stand auf. Sie verabschiedeten sich und gingen dann getrennten Weges zu ihren Häusern zurück. Dort angekommen ging Alex in sein Zimmer, legte sich aufs Bett und schlief ein. Wie üblich träumte er von der Niederlage gegen Gerard, gefolgt von dem hämischen Lachen des Siegers. Es dauerte eine Weile, bis er merkte, daß er wach war und das Lachen von außerhalb seines Zimmers kam. Er öffnete ein Fenster und fand so raus, daß die Stimme aus dem Wald kam.
Alex schnaubte. Wer oder was auch immer das war, er schien sich für komisch zu halten. Obwohl er wusste, daß es verboten war, wollte er dem Ganzen auf die Spur gehen. Er griff nach seiner gelben Uniform, die bewies, daß er aus Ra Yellow kam, legte sie an und schnappte sich seine Duel Disk, schob das Deck hinein und legte sie an. Anschließend sprang er elegant aus dem Fenster. Es war kein Problem, das zu tun, immerhin lag sein Zimmer im Erdgeschoß und nach hinten zur Wiese. Sanft und leise kam er auf dem Gras auf, richtete sich auf und lief in den Wald, auf die immer noch lachende Stimme zu.
Wenige Minuten später kam er auf einer Lichtung an, und die Stimme verstummte. Vor ihm stand eine Gestalt, die sich in einem langen, schwarzen Mantel verbarg, eine Kapuze über das Gesicht gezogen.
»Wer bist du?«, wollte Alex sofort wissen. »Es spielt keine Rolle, wer ich bin. Viel eher ist es von Bedeutung, wer du bist.« – »Was soll das heißen?« – »Du bist gut. Du bist ein Duellant. Ich auch. Und ich will mich duellieren. Mit dir…«
Alex antwortete nicht. Warum kam diese Person nicht tagsüber zu ihm, wie jeder andere auch? »Doch es wird kein gewöhnliches Duell sein…« War das der Grund? Ein Duell, das gegen die eigentlichen Schulregeln war? »Es wird ein Spiel der Schatten sein.«
Unwillkürlich zuckte Alex zusammen. Ein Spiel der Schatten? Er hatte bereits davon gehört… Im alten Ägypten war es gespielt worden, mit richtigen Monstern. Fast zwei Jahrtausende später hatte Maximillion Pegasus das Spiel Duel Monsters kreiert, mit freundlicher Unterstützung des alten ägyptischen Spiels der Schatten. Der Preis eines Spiels der Schatten war die Seele des Unterlegenen… Sie wurde ins Reich der Schatten verbannt. Jetzt dämmerte es Alex. Dies war auch der Grund für die verschwundenen Studenten… Sie waren zu einem Schattenspiel herausgefordert worden! Und es war anzunehmen, dass sie verloren hatten…
»Was ist jetzt? Ich suche einen Duellanten, der gut genug ist, mich zu besiegen…« – »Das würde doch bedeuten, daß du deine Seele opferst!« – »Und was würdest du sagen, wenn ich behaupte, es wäre mir egal?«
Alex wich einen Schritt zurück. Das war unglaublich. Aber er zögerte noch, die Herausforderung anzunehmen. Was, wenn er verlor? Das Bild von Gerard tauchte in seinem Kopf auf. Wenn er es sich recht überlegte, hatte er seitdem kein Duell mehr bestritten. Es wurde mal wieder Zeit! »Gut. Wenn du es denn unbedingt so willst! Ich nehme die Herausforderung an!«
Beide bereiteten ihre Duel Disk vor. »Gut, Alex. Aber ich muss dir schon einmal eine der neuen Regeln erklären. Zum einen verliert der Verlierer seine Seele ans Reich der Schatten. Zum anderen jedoch wird mit der Menge der Lebenspunkte, die du verlierst, ein Teil deines Körpers in die Schatten verschwinden.«
Alex versuchte, gefasst zu wirken. »Gut. Ich fange an!«
Schattenduellant: 4000 LP / Alex: 4000 LP
Er zog eine Karte, zusätzlich zu den fünfen, die er bereits in der Hand hielt. Er betrachtete sein Blatt und grinste. »Was ist so lustig?« – »Das wirst du gleich sehen. Als erstes aktiviere ich die Zauberkarte „Kathedrale der Adligen“!« Als die Wirkung der Karte in Kraft trat, baute sich hinter Alex eine imposante Kathedrale auf. »Beeindruckend, nicht wahr? Aber das ist noch nicht alles. Solange „Kathedrale der Adligen“ im Spiel ist, ist es mir gestattet, Fallenkarten sofort zu aktivieren. Jetzt muss ich nicht mehr warten, bis ein Zug vergangen ist!« – »Das wird dir auch nicht helfen!« – »Das werden wir sehen. Ich aktiviere die Karte „Kräfte rauben“! Zum Preis von 1000 Lebenspunkten werden die Effekte aller aufgedeckten Monster annulliert, und das solange, wie diese Karte im Spiel ist!« – »Nicht besonders klug, wenn du mich fragst… Nicht nur, daß du 1000 Lebenspunkte und damit einen Teil deines Körpers opferst, sondern auch, daß auch deine Effekte nutzlos sind.« – »Was genau das ist, was ich bezwecke! Ich rufe „Unbezwingbarer Kämpfer – Lei Lei“ und zwar im Angriffsmodus!« Vor Alex baute sich eins der zahlreichen Duellmonster auf, die es gab. Ein muskelbepackter Krieger, der zwar menschlich aussah, aber einen Löwenschwanz hatte, erschien. Ein Ungetüm mit beeindruckenden 2300 Angriffspunkten. »Zum Abschluss lege ich noch zwei Karten verdeckt ab, dann bin ich fertig.« Auf dem Spielfeld erschienen zwei Karten, die mit der Rückseite nach oben lagen. Die Hologrammtechnologie, die Seto Kaiba entwickelt hatte, wurde mit jeder Ausgabe der Duel Disks immer besser. Es war schon fast fotorealistisch…
Schattenduellant: 4000 LP / Alex: 3000 LP
»Nun gut, jetzt bin ich dran.« Auch Alex’ Gegner zog jetzt seine sechste Karte. »Als erstes lege ich eine Karte verdeckt ab. Danach rufe ich „Mystische Elfe“ im Verteidigungsmodus!« Auf dem Feld erschien eine zierliche Elfe, man sah ihr an, daß sie nicht besonders stark war. Dafür konnte sie sich prima verteidigen. Und zwar mit einer Kraft von 2000 Verteidigungspunkten. »Mein Zug ist beendet.«
Schattenduellant: 4000 LP / Alex: 3000 LP
»Schön, dann bin ich dran.« Nach dem Ziehen einer Karte warf Alex einen Blick auf seine Karten. Ich kann jetzt gewinnen. »Gut, als erstes aktiviere ich die Zauberkarte „Blitzeinschlag“! Alles, was ich tun muss, ist eine Karte von meiner Hand abzulegen und alle offenen Monster auf deiner Seite des Feldes werden zerstört!« Alex warf eine Karte von der Hand auf den Friedhof ab. »Sicher werden meine Monster zerstört. Aber nur, wenn ich nichts dagegen tun kann. Ich aktiviere eine Fallenkarte! „Magischer Schleimer“! Zum Preis von einer abgelegten Karte kann ich die Wirkung einer Zauberkarte annullieren. Das war wohl nichts.« Genüsslich sah die Gestalt dabei zu, wie ihre Karte ihre Wirkung entfaltete. Doch sein Monster wurde dennoch zerstört. »Was?! Was passiert hier?!« – »Das wüsstest du, wenn deine Augen aufs Feld gerichtet wären… Ich habe eine Fallenkarte aktiviert. „Sieben Werkzeuge des Banditen“ ist imstande, zum Preis von 1000 meiner Lebenspunkte eine Fallenkarte zu annullieren und zu zerstören.«– »Du spielst auf Risiko, mein Freund. Du hast nur noch die Hälfte deiner Lebenspunkte übrig, ich habe noch alle. Und dein Körper verflüchtigt sich auch immer mehr…« – »Ein Preis, den ich gerne zahle. Du hast keinerlei Karten mehr auf dem Feld, und ich habe noch kein Monster gespielt! Komm heraus, „Fusilir, die Doppelmodus-Bestie!« – »Das kannst du nicht tun, Kleiner. Fusilir ist ein Level 7 Monster. Du musst zwei Monster opfern, um ihn rufen zu können.« – »Nicht dank seiner besonderen Fähigkeit, ohne Tribut, aber dafür mit halbierter Angriffskraft gerufen werden zu können! Den ersten Effekt hat er, solange ich ihn auf der Hand habe, doch den zweiten erst auf dem Feld, wo er dank „Kräfte rauben“ annulliert!« – »Das ist unmöglich!« Doch kein Protest half, Fusilir kam aufs Spielfeld, mit seiner geballten Angriffskraft von 2800 Punkten. »Und jetzt, Fusilir, Lei Lei… Greift seine Lebenspunkte direkt an!«
Schattenduellant: 0 LP / Alex: 2000 LP – Duell beendet
»Nein! Nein! Nicht das Reich der Schatten!!«, schrie die Gestalt noch, dann verstummte sie, sackte zu Boden und rührte sich nicht mehr. »Geschafft. Damit dürfte das Verschwinden von Schülern ein Ende haben…« Ein Klatschen drang aus der Dunkelheit des Waldes. »Sehr gut gemacht. Gratulation!« Aus dem Dickicht trat eine zweite Gestalt, die sich Alex gegenüber stellte. »Was willst du? Auch ein Duell?«
»Nein, ich will nichts weiter, als dich etwas zu fragen. Ich habe beobachtet, wie du meinen Diener besiegt hast. Innerhalb von drei Runden. Du bist sehr talentiert. Möchtest du dich mir anschließen? Alles, was du tun musst, ist einen Schattengegenstand anzunehmen und mir unschuldige Seelen zu besorgen… Im Gegenzug hast du Zugang zu meiner Kartensammlung, die wirklich jede Karte umfasst und grenzenlose Macht. Und solange du ungeschlagen bleibst, kannst du deine Macht immer weiter erhöhen. Verlierst du jedoch… Nun, sieh dir deinen Gegner von vorhin an. Er hat seine Seele an die Schatten verloren…«
Alex konnte dieses Angebot nicht fassen. Sein Gewissen meldete sich, aber der Drang nach Macht war unwiderstehlich. »Gut. Ich nehme das Angebot an.« Erneut brach die Gestalt in lautes Lachen aus. Ein triumphierendes Lachen, ein Lachen, das den Untergang der Welt ankündigen sollte.
Das Ende der Welt, wie wir sie kennen, stand bevor…
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Kartenliste für dieses Duell
(Kathedrale der Adligen wird nachgeliefert, sobald ich das Kartenbild finde...)
Sieben Werkzeuge des Banditen
Kräfte rauben
Mystische Elfe
Magischer Schleimer
Unbezwingbarer Kämpfer Lei Lei
Fusilir, die Doppelmodus-Bestie
Blitzeinschlag
DIES IST EINE YU-GI-OH! GX FANFICTION!!
Also, wer Yu-Gi-Oh! nicht mag, sollte ab hier nicht weiterlesen...
Seit dem Start von YGO GX hatte ich eine Idee für eine FF im Kopf. Jetzt hab ich mich einfach mal hingesetzt und geschrieben

Und jetzt stell ich es hier rein. (Aber Xerac hat erst noch Priorität, will erstmal die allgemeine Reaktion sehen.)
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Prolog
Es waren einige Jahre vergangen, seit Jaden zum König der Spiele geworden war und Yugis Nachfolge antrat. Seitdem war es keine Schande mehr, aus dem Haus Slifer Red zu kommen. Die Duellakademie war bestehen geblieben, immer noch nahm sie vielversprechende Duellanten auf, bildete sie aus und machte sie zur Elite. Zwar war die alte Einteilung geblieben, daß die Besten nach Obelisk Blue, die Mittelklasse nach Ra Yellow und die Amateure nach Slifer Red kamen. Allerdings war jedem klar, daß die Titel nicht an das Haus gebunden waren. Es brauchte nur der Name „Jaden Yuki“ fallen, dann verstummten gehässige Zungen, denn jedem war bekannt, daß er immer in Slifer Red gewesen war.
»Träumst du schon wieder, Alex?«
Der Angesprochene schreckte hoch. Alex war 16, Mitglied in Ra Yellow und ein ziemlich guter Duellant. Die Aufnahmeprüfung hatte er mit Bravour bestanden, sowohl die schriftliche als auch die praktische. Seine Strategie war exzellent, der Prüfer hatte nicht den Hauch einer Chance gehabt. Aber er hatte eine Schwäche… Macht. Sein Deck war eine Demonstration seiner Macht, festigte seinen Ruf und den Respekt, den andere ihm entgegenbrachten. Man munkelte, er würde alles tun, um mächtiger zu werden. Seine eisblauen Augen schien ein weiteres Indiz dafür zu sein, denn sie verrieten keinerlei Gefühl, ausdruckslos starrten sie in die Welt hinein, immer auf der Suche nach etwas, das ihn noch berühmter machen konnte.
»Nein, nein, Andrew, es ist alles okay. Hab nur ein wenig nachgedacht.«
Zu dem überschaubaren Freundeskreis, den Alex aufgebaut hatte, gehörte Andrew, ein Obelisk Blue, der ein Jahr älter war als Alex. Allerdings war es nicht so, als wäre Andrew ein besonders guter Duellant gewesen… Vielmehr hatte er seinen Status den Beziehungen seiner Eltern zu verdanken. Eine kleine Geldmenge hier und da taten das Nötige, um ihn an einen Platz nahe der Sonne am Duellantenhimmel zu befördern. Der Duellantenhimmel… das war Gerard, der einzige, den Alex nicht hatte besiegen können. Alle anderen, jeden einzelnen aus Slifer Red und jeden seiner Hausgenossen aus Ra Yellow, ja sogar die meisten aus Obelisk Blue hatte er geschlagen…
Nur Gerard war ein Hindernis. Gerard war gekommen, hatte gesehen und hatte gewonnen. So gut Alex’ Strategie auch gewesen war, Gerard hatte eine bessere. Und das wurmte Alex. Die Leichtigkeit, mit der Gerard Alex von der Platte geputzt hatte, blieb in seinem Gehirn eingebrannt. Er hatte sich jeden einzelnen Zug, jeden einzelnen Punkt der Strategie gemerkt, die ihm eine Niederlage eingebracht hatte. Nur einem Zeitvertreib widmete er sich seitdem: Die Ausarbeitung einer Gegenstrategie. Eine Kartenkombi, die Gerard in Stücke reißen konnte, und ihn zum wirklich Besten an der Akademie machte. Aber sosehr er es auch versuchte, er scheiterte. Gerards Strategie schien perfekt zu sein.
Im Moment blieben nur zwei Möglichkeiten. Entweder ihm fiel endlich ein Weg ein, Gerard zu schlagen, oder auch er wurde ein Opfer der verschwindenden Studenten. In letzter Zeit verschwanden des Nachts immer öfter Schüler aller drei Häuser. Warum oder wohin wusste keiner, aber bisher waren sie alle nicht wiedergekehrt. Das Besorgniserregende an der ganzen Sache war aber, daß bisher nur die talentiertesten Duellanten verschwunden waren. Also bestand relativ große Hoffnung, daß es auch Gerard traf. Immerhin war er nicht nur talentiert, sondern auch noch der Beste.
»Lass uns gehen, Alex. Es wird spät, und wir sollen ja nicht mehr solange draußen bleiben. Du weißt schon: Sicherheitsmaßnahme.«
Alex nickte und stand auf. Sie verabschiedeten sich und gingen dann getrennten Weges zu ihren Häusern zurück. Dort angekommen ging Alex in sein Zimmer, legte sich aufs Bett und schlief ein. Wie üblich träumte er von der Niederlage gegen Gerard, gefolgt von dem hämischen Lachen des Siegers. Es dauerte eine Weile, bis er merkte, daß er wach war und das Lachen von außerhalb seines Zimmers kam. Er öffnete ein Fenster und fand so raus, daß die Stimme aus dem Wald kam.
Alex schnaubte. Wer oder was auch immer das war, er schien sich für komisch zu halten. Obwohl er wusste, daß es verboten war, wollte er dem Ganzen auf die Spur gehen. Er griff nach seiner gelben Uniform, die bewies, daß er aus Ra Yellow kam, legte sie an und schnappte sich seine Duel Disk, schob das Deck hinein und legte sie an. Anschließend sprang er elegant aus dem Fenster. Es war kein Problem, das zu tun, immerhin lag sein Zimmer im Erdgeschoß und nach hinten zur Wiese. Sanft und leise kam er auf dem Gras auf, richtete sich auf und lief in den Wald, auf die immer noch lachende Stimme zu.
Wenige Minuten später kam er auf einer Lichtung an, und die Stimme verstummte. Vor ihm stand eine Gestalt, die sich in einem langen, schwarzen Mantel verbarg, eine Kapuze über das Gesicht gezogen.
»Wer bist du?«, wollte Alex sofort wissen. »Es spielt keine Rolle, wer ich bin. Viel eher ist es von Bedeutung, wer du bist.« – »Was soll das heißen?« – »Du bist gut. Du bist ein Duellant. Ich auch. Und ich will mich duellieren. Mit dir…«
Alex antwortete nicht. Warum kam diese Person nicht tagsüber zu ihm, wie jeder andere auch? »Doch es wird kein gewöhnliches Duell sein…« War das der Grund? Ein Duell, das gegen die eigentlichen Schulregeln war? »Es wird ein Spiel der Schatten sein.«
Unwillkürlich zuckte Alex zusammen. Ein Spiel der Schatten? Er hatte bereits davon gehört… Im alten Ägypten war es gespielt worden, mit richtigen Monstern. Fast zwei Jahrtausende später hatte Maximillion Pegasus das Spiel Duel Monsters kreiert, mit freundlicher Unterstützung des alten ägyptischen Spiels der Schatten. Der Preis eines Spiels der Schatten war die Seele des Unterlegenen… Sie wurde ins Reich der Schatten verbannt. Jetzt dämmerte es Alex. Dies war auch der Grund für die verschwundenen Studenten… Sie waren zu einem Schattenspiel herausgefordert worden! Und es war anzunehmen, dass sie verloren hatten…
»Was ist jetzt? Ich suche einen Duellanten, der gut genug ist, mich zu besiegen…« – »Das würde doch bedeuten, daß du deine Seele opferst!« – »Und was würdest du sagen, wenn ich behaupte, es wäre mir egal?«
Alex wich einen Schritt zurück. Das war unglaublich. Aber er zögerte noch, die Herausforderung anzunehmen. Was, wenn er verlor? Das Bild von Gerard tauchte in seinem Kopf auf. Wenn er es sich recht überlegte, hatte er seitdem kein Duell mehr bestritten. Es wurde mal wieder Zeit! »Gut. Wenn du es denn unbedingt so willst! Ich nehme die Herausforderung an!«
Beide bereiteten ihre Duel Disk vor. »Gut, Alex. Aber ich muss dir schon einmal eine der neuen Regeln erklären. Zum einen verliert der Verlierer seine Seele ans Reich der Schatten. Zum anderen jedoch wird mit der Menge der Lebenspunkte, die du verlierst, ein Teil deines Körpers in die Schatten verschwinden.«
Alex versuchte, gefasst zu wirken. »Gut. Ich fange an!«
Schattenduellant: 4000 LP / Alex: 4000 LP
Er zog eine Karte, zusätzlich zu den fünfen, die er bereits in der Hand hielt. Er betrachtete sein Blatt und grinste. »Was ist so lustig?« – »Das wirst du gleich sehen. Als erstes aktiviere ich die Zauberkarte „Kathedrale der Adligen“!« Als die Wirkung der Karte in Kraft trat, baute sich hinter Alex eine imposante Kathedrale auf. »Beeindruckend, nicht wahr? Aber das ist noch nicht alles. Solange „Kathedrale der Adligen“ im Spiel ist, ist es mir gestattet, Fallenkarten sofort zu aktivieren. Jetzt muss ich nicht mehr warten, bis ein Zug vergangen ist!« – »Das wird dir auch nicht helfen!« – »Das werden wir sehen. Ich aktiviere die Karte „Kräfte rauben“! Zum Preis von 1000 Lebenspunkten werden die Effekte aller aufgedeckten Monster annulliert, und das solange, wie diese Karte im Spiel ist!« – »Nicht besonders klug, wenn du mich fragst… Nicht nur, daß du 1000 Lebenspunkte und damit einen Teil deines Körpers opferst, sondern auch, daß auch deine Effekte nutzlos sind.« – »Was genau das ist, was ich bezwecke! Ich rufe „Unbezwingbarer Kämpfer – Lei Lei“ und zwar im Angriffsmodus!« Vor Alex baute sich eins der zahlreichen Duellmonster auf, die es gab. Ein muskelbepackter Krieger, der zwar menschlich aussah, aber einen Löwenschwanz hatte, erschien. Ein Ungetüm mit beeindruckenden 2300 Angriffspunkten. »Zum Abschluss lege ich noch zwei Karten verdeckt ab, dann bin ich fertig.« Auf dem Spielfeld erschienen zwei Karten, die mit der Rückseite nach oben lagen. Die Hologrammtechnologie, die Seto Kaiba entwickelt hatte, wurde mit jeder Ausgabe der Duel Disks immer besser. Es war schon fast fotorealistisch…
Schattenduellant: 4000 LP / Alex: 3000 LP
»Nun gut, jetzt bin ich dran.« Auch Alex’ Gegner zog jetzt seine sechste Karte. »Als erstes lege ich eine Karte verdeckt ab. Danach rufe ich „Mystische Elfe“ im Verteidigungsmodus!« Auf dem Feld erschien eine zierliche Elfe, man sah ihr an, daß sie nicht besonders stark war. Dafür konnte sie sich prima verteidigen. Und zwar mit einer Kraft von 2000 Verteidigungspunkten. »Mein Zug ist beendet.«
Schattenduellant: 4000 LP / Alex: 3000 LP
»Schön, dann bin ich dran.« Nach dem Ziehen einer Karte warf Alex einen Blick auf seine Karten. Ich kann jetzt gewinnen. »Gut, als erstes aktiviere ich die Zauberkarte „Blitzeinschlag“! Alles, was ich tun muss, ist eine Karte von meiner Hand abzulegen und alle offenen Monster auf deiner Seite des Feldes werden zerstört!« Alex warf eine Karte von der Hand auf den Friedhof ab. »Sicher werden meine Monster zerstört. Aber nur, wenn ich nichts dagegen tun kann. Ich aktiviere eine Fallenkarte! „Magischer Schleimer“! Zum Preis von einer abgelegten Karte kann ich die Wirkung einer Zauberkarte annullieren. Das war wohl nichts.« Genüsslich sah die Gestalt dabei zu, wie ihre Karte ihre Wirkung entfaltete. Doch sein Monster wurde dennoch zerstört. »Was?! Was passiert hier?!« – »Das wüsstest du, wenn deine Augen aufs Feld gerichtet wären… Ich habe eine Fallenkarte aktiviert. „Sieben Werkzeuge des Banditen“ ist imstande, zum Preis von 1000 meiner Lebenspunkte eine Fallenkarte zu annullieren und zu zerstören.«– »Du spielst auf Risiko, mein Freund. Du hast nur noch die Hälfte deiner Lebenspunkte übrig, ich habe noch alle. Und dein Körper verflüchtigt sich auch immer mehr…« – »Ein Preis, den ich gerne zahle. Du hast keinerlei Karten mehr auf dem Feld, und ich habe noch kein Monster gespielt! Komm heraus, „Fusilir, die Doppelmodus-Bestie!« – »Das kannst du nicht tun, Kleiner. Fusilir ist ein Level 7 Monster. Du musst zwei Monster opfern, um ihn rufen zu können.« – »Nicht dank seiner besonderen Fähigkeit, ohne Tribut, aber dafür mit halbierter Angriffskraft gerufen werden zu können! Den ersten Effekt hat er, solange ich ihn auf der Hand habe, doch den zweiten erst auf dem Feld, wo er dank „Kräfte rauben“ annulliert!« – »Das ist unmöglich!« Doch kein Protest half, Fusilir kam aufs Spielfeld, mit seiner geballten Angriffskraft von 2800 Punkten. »Und jetzt, Fusilir, Lei Lei… Greift seine Lebenspunkte direkt an!«
Schattenduellant: 0 LP / Alex: 2000 LP – Duell beendet
»Nein! Nein! Nicht das Reich der Schatten!!«, schrie die Gestalt noch, dann verstummte sie, sackte zu Boden und rührte sich nicht mehr. »Geschafft. Damit dürfte das Verschwinden von Schülern ein Ende haben…« Ein Klatschen drang aus der Dunkelheit des Waldes. »Sehr gut gemacht. Gratulation!« Aus dem Dickicht trat eine zweite Gestalt, die sich Alex gegenüber stellte. »Was willst du? Auch ein Duell?«
»Nein, ich will nichts weiter, als dich etwas zu fragen. Ich habe beobachtet, wie du meinen Diener besiegt hast. Innerhalb von drei Runden. Du bist sehr talentiert. Möchtest du dich mir anschließen? Alles, was du tun musst, ist einen Schattengegenstand anzunehmen und mir unschuldige Seelen zu besorgen… Im Gegenzug hast du Zugang zu meiner Kartensammlung, die wirklich jede Karte umfasst und grenzenlose Macht. Und solange du ungeschlagen bleibst, kannst du deine Macht immer weiter erhöhen. Verlierst du jedoch… Nun, sieh dir deinen Gegner von vorhin an. Er hat seine Seele an die Schatten verloren…«
Alex konnte dieses Angebot nicht fassen. Sein Gewissen meldete sich, aber der Drang nach Macht war unwiderstehlich. »Gut. Ich nehme das Angebot an.« Erneut brach die Gestalt in lautes Lachen aus. Ein triumphierendes Lachen, ein Lachen, das den Untergang der Welt ankündigen sollte.
Das Ende der Welt, wie wir sie kennen, stand bevor…
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Kartenliste für dieses Duell
(Kathedrale der Adligen wird nachgeliefert, sobald ich das Kartenbild finde...)
Sieben Werkzeuge des Banditen
Kräfte rauben
Mystische Elfe
Magischer Schleimer
Unbezwingbarer Kämpfer Lei Lei
Fusilir, die Doppelmodus-Bestie
Blitzeinschlag
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