"Schule ist doof"

Zwar ärgere ich mich über die Schule wirklich auch oft genug, doch zugleich weiß ich, wie wichtig dies alles ist und habe seit langem ein klares Ziel vor Augen, auf das ich auch entschlossen hinarbeite.

Wobei ich es im letzten Jahr in meiner Klasse gemerkt habe, dass vielen eben die richtige Einstellung dazu fehlt. Denen ist Schule und Bildung ziemlich egal, weil sie irgendwie nicht so weit denken wollen, dass davon ihre Zukunft abhängt. Spätestens am Ende des Jahres haben schon einige dafür die Quittung erhalten.

Allerdings gibt es wirklich einige Lehrer, die einem auch das schönste Fach vermiesen können. Ist mir schon hin und wieder passiert. So auch im letzten Jahr.
Ich habe in Latein eine Lehrerin bekommen, die ziemlich langweilig ihren Unterricht durchzieht und überhaupt nicht auf die Schüler eingeht. Und alle, die keine so guten Leistungen hervorbringen konnten, waren bei ihr gleich unten durch (wobei ich mir manchmal auch gedacht habe, wie ein Schüler sich nur so blöd anstellen kann...) und gegenüber denen wurde sie dann eben öfters auch gemein. Aber in einem solchen Fall sitzen die Schüler einfach am kürzeren Hebel...

Immer auf die armen, unschuldigen Lehrer!

Gut, ich bin nicht komplett vorurteilsfrei, was diese Sache angeht. *selbst mal Lehrer wird*

Nein, das Problem, warum Schule "doof" ist, liegt weder allein bei den Schülern, noch allein bei den Lehrern, es ist mal wieder die richtige Mischung.

Erstens das Schulsystem: Wir haben eine Leistungsgesellschaft, was zählt, ist der Schulabschluss. Mit Gymnasiumsabschluss kann man eigentlich tun, was man will, weiterstudieren etc. (wenn man jetzt von Studiengebühren absieht, die sich nicht jeder leisten kann... *trübsinnig gähnende Leere in Portmonnaie betracht*) Leistungsschwächere Schüler (ob einfach nur faul, lernschwach, legasthen oder sonst was sei jetzt dahingestellt, darauf will ich nicht extra eingehen) haben null Chance. Meine Schwester ist beispielsweise nicht dumm, aber schwere Legasthenikerin - mit Müh und Not wird sie die Hauptschule schaffen, hat danach aber keine Chance, einen Platz in einer weiterführenden Schule zu erhalten - wegen ihrer Noten! Und jetzt mal ehrlich: Wofür braucht man englische Grammatik, um eine Textil- und Modeschule zu besuchen?
Es wird versucht, Wissen in die Hirne der Schüler hineinzutrichtern, das eigentlich kein Kind dieses Alters auch nur im Ansatz interessiert. (Und ehrlich wahr - die ganzen Friedrichs und Rudolfs der Habsburgermonarchie tangieren mich nach wie vor nur peripher... ) Wer nicht mitkommt, hat Pech gehabt und scheidet aus - da waren's nur noch drei. *träller*
Das wäre dann die Überleitung zu Problem zwei:

Die Lehrer. Einige davon sind wahrhaftig fürchterlich (Ich schäme mich für sie!), machen ihren Job nur aus zwei Gründen - Juli und August (zugegebenermaßen sehr überzeugende Gründe XD), bringen ihren Stoff so hinüber, dass einem beim Zuhören sämtliche Gesichtsmuskeln einschlafen, sind unfair, bewerten zu hart, zeigen kein Interesse an den Problemen ihrer Kinder...also, Schüler, meine ich, oder haben völlig monotonen und langweiligen Unterricht. Oder alles gleichzeitig.
Lehrer sollten lehren und nicht leeren. Unterricht muss so gestaltet sein, dass es die Schüler interessiert und sie verstehen, um was es dabei geht.
(Ach ja, hat wer 'ne Idee für meine nächste Schulpraxisstunde? *völlig ideenlos ist*)
Problem 3 wäre dann das nächste:

Die Schüler: Schlechte Noten gelten als cool, warum auch immer. (Ich weiß noch, wie ich für nen Dreier als Streber beschimpft wurde, was ja nun wirklich keine Hammernote ist). Viele Schüler, vor allem die in der Pubertät, haben kein Interesse daran, zu lernen und wollen lieber faulenzen. Verständlich, aber da müssen sie halt durch. *eg* (Und wie schon mal wer erwähnt hat, sie wissen nicht zu schätzen, dass sie in die Schule gehen DÜRFEN, vergleichen mit Dritte-Welt-Ländern, wo das ein Privileg ist)
Auf die Schüler gehe ich jetzt nicht weiter ein, das wurde ohnehin schon zigmal durchgekaut. ^^"


An diesen Zuständen wird sich auch kaum etwas ändern, denn die drei Gründe lassen sich nicht einfach so entfernen. Vor allem das Schulsystem - welcher Politiker hätte bitte sehr das Interesse, etwas zu ändern? Das österreichische Prinzip der drei Leistungsgruppen in der Hauptschule ist auch sicher nett gemeint, aber geht nach hinten los.
Man müsste alles von Grund auf verändern, und dann wär's erst wieder schlecht. Ich wüsste nicht, was man machen kann...

Na ja, in zwanzig Jahren hocken unsere Kinder hier, schreiben genau dasselbe und regen sich über ihre Lehrer auf, es wird wohl genauso bleiben wie jetzt...

O-Ton meiner ehemaligen Mathelehrerin:
"Es ist nicht mein Job als Lehrerin, das euch beizubringen, es ist euer Job als Schüler, das zu verstehen!" *einfach mal an Ulyaoths Posting anfüg*

bei mir liegt diese einstellung drastisch an der schule und den dort beschäftigten lehrkräfte.
ich möchte jetzt nochmal gezielt drauf hinweisen, dass das sicher nicht überall so ist - ich habe freundinnen die sehr gute schulen besucht haben.

begonnen hat bei mir alles mit der hauptschule.
first point: fr. zachl - klassenforstand u. lehrerin
was sie uns beibringen wollte: nur ihre meinung zählt!

second point: fr. dutzler - englisch, biologie
was sie uns beibringen wollte: durch fragen auswendig lernen und lesen und ankreuzen wird man (natürlich nicht) klüger.

allgemeines schulklima: wer´s nicht kapiert hat pech gehabt!

früher war mir das egal, weil ich nicht wusste was man normalerweise alles in ner hauptschule lernt, aber jetzt in der oberschule habe ich gemerkt was mir alles, im gegensatz zu anderen, jetzt fehlt.
nicht umsonst bin ich in einigen fächern plötzlich grottenschelcht, wo ich zufor noch 2en hatte (!) .

bei den lehrern hätte mal echt einer so kommen müssen: :link2: