Diese Geschichte ist schon etwas älter, aber ich hoffe, dass sie euch trotzdem gefällt.
Der Erzähler
Es war 12 Uhr und man sah geschäftiges Treiben auf den Straßen New Yorks. Eigentlich war es ein Tag wie jeder andere, wenn man mal davon absieht, dass zwei Journalisten eines Kulturmagazins auf dem direkten Weg zu einem bekannten Schriftsteller waren. Dieser Schriftsteller hatte vor kurzem alle Preise abgeräumt, die es zu gewinnen gab. Ihre Aufgabe war es nun, ihm ein viel versprechendes Interview zu entlocken. Allerdings war dieser Autor bekannt dafür, dass er nicht sehr von Besuch begeistert war. Marco und André – so hießen die Journalisten – hatten sich freiwillig gemeldet. Jedenfalls hatte André das getan. In seinem Kollegenkreis war André als Bücherwurm verschrien, folglich war er es gewesen, der diesem Auftrag zugestimmt hatte. Den Unmut über das Interview konnte man Marco deutlich ansehen.
André war 25 Jahre alt und ein bekannter Journalist, der bereits so manche Story gelandet hatte. Sein blondes Haar war eine einzige Mähne und sein Blick war forsch und aufgeweckt. Seit seiner Jugend hatte er jedes Buch gelesen, das sich auch nur ein wenig interessant anhörte. Marco und er waren Jugendfreunde. Marco hatte bisher nur Bücher angefasst, wenn es wirklich nötig gewesen war. Er war viel in der Welt herumgekommen und sprach einige Sprachen. Darunter fließend Englisch und Französisch, Spanisch und Russisch. Auch ein wenig Japanisch gehörte zu seinen Kenntnissen. Er hatte glattes braunes Haar und sein Blick wirkte ein wenig arrogant. Er war 24 Jahre alt.
»Sag mal, André, muss das wirklich sein?«
»Ja, Marco. Du hast dich mit mir zusammen gemeldet, also musst du das jetzt auch durchstehen. Vielleicht findest du das Gespräch danach sogar interessant.«
Mit einem Seufzer verkündete Marco seinen Zweifel daran.
Kurz darauf stand das Duo auch bereits vor der Wohnungstür. André ergriff die Initiative und klingelte. Eine barsche Stimme ertönte:
»Was wollen Sie von mir? Wenn Sie ein Vertreter von irgendwas sind, können sie gleich wieder gehen! Ich kaufe nichts!«
»Wir sind von der „Culture of America“, wir wollen ein Interview mit ihnen machen.« Ein Schnauben drang an Andrés Ohr. Dann öffnete sich die Tür und die Stimme ertönte erneut.
»Ich bin im zweiten Stock im dritten Zimmer links. Und wischen Sie sich die Schuhe ab!«
»Der Kerl ist ja sehr freundlich.«, bemerkte Marco deutlich angesäuert.
»Nun sei doch nicht so. Er ist nun mal im Stress. Da wird man schon mal unfreundlich.«
Gemeinsam stiegen sie die Treppen empor. Marco zog immer noch ein Gesicht, als wäre ihm schlecht. André dagegen war einfach nur begeistert. Er hatte sich auch nur aus einem Grund freiwillig gemeldet. Dieser Grund war folgender: Er wollte seinen Lieblingsautor persönlich treffen. Immerhin hatte er jedes Buch von ihm verschlungen . Unter diesem Wunsch musste Marco nun leiden. Als sie nun das Zimmer betraten, in das der Autor sie gelotst hatte, musste Marco seine Meinung allerdings ändern. In seinem ganzen Leben hatte er nicht so viele Pokale, Medaillen oder Auszeichnungen gesehen, wie sie hier zu sehen waren. Er trat näher und betrachtete sie ungläubig.
»Die habe ich alle während meiner 30-jährigen Karriere gewonnen. Jetzt allerdings ziehe ich mich zurück. Die Welt hat genug aus meiner Fantasie erfahren. Und, ehrlich gesagt, frage ich mich, was die Presse jetzt noch an meiner Person interessieren könnte. Besonders wo ich mir alle Mühe gebe, Journalisten von mir fernzuhalten.«
Marco drehte sich um. Hinter ihm stand der Schriftsteller, von dem André ihn von morgens bis abends zugetextet hatte. Eigentlich war an ihm nichts Besonderes. Graue Haare, müder Blick. All das, was im Alter von 61 Jahren normal war. Doch sein Blick war etwas Besonderes. Er schien einen zu durchdringen. Man glaubte, dass er einem damit bis auf den Grund der Seele schauen kann. Und wer weiß? Vielleicht konnte er das sogar…
Zu Marcos Erfreuen wandte er sich nun an André.
»Und Sie sind ganz sicher André Zudero, nicht wahr?«
»Wo-Woher wissen Sie das?«
»Nun, man muss sich doch informieren, wenn jemand einen Fanclub über mich einrichtet?«, antwortete er belustigt.
»Gut. Wollen wir nun mit dem Interview beginnen?«, bemerkte Marco genervt.
»Aber natürlich. Nun, fangen Sie an.«
André ergriff das Wort: »Warum wollen Sie aufhören?«
»Ganz einfach. Ich will Platz machen für die jungen Schriftsteller. Ich habe 30 Jahre fast alle Chancen auf neue Durchbrüche blockiert, nur weil alle meine Werke lesen wollten. Jetzt habe ich genug von all der Aufregung. Ich werde langsam alt und das ist nichts mehr für mich. Außerdem fallen mir keine Geschichten mehr ein.«
»Das glaube ich kaum. Als Sie bei der letzten Pressesitzung im Kreis der wirklich namhaften Fernsehsender und Magazinen saßen, behaupteten Sie noch, Sie würden an einem neuen Werk arbeiten.«, erweiterte Marco das Gespräch.
»Das stimmt, jedoch habe ich diesen Titel verworfen. Denn dies wäre eine Geschichte für Jugendliche gewesen. Doch keiner dieser jungen Menschen liest noch. Heutzutage spielen sie ständig mit diesem neumodischen Krimskrams herum.«
»Wollen Sie damit sagen, dass -«
»Ja, ich arbeite immer noch mit der guten alten Schreibmaschine. Und sie erweist mir immer noch gute Dienste.«
»Aber warum glauben Sie, dass die Geschichte ein Flop wäre? Wenn Sie wollen, können Sie sie uns gerne erzählen.«
»Schön. Ich will aber nicht. Weil Sie das nicht wirklich ernst meinen. Soll ich Ihnen sagen, was Sie wollen? Sie wollen selbst Profit aus dieser Geschichte ziehen. Aber gut, ich habe Sie gewarnt. Denn das ist nicht erfunden. Es ist so und nicht anders wirklich geschehen. Es fing alles vor vielen Jahren – wenn man damals schon von Jahren sprechen kann – an… «
»Vor langer Zeit, in einer Zeit, von der niemand berichten kann, weil es die Menschheit damals noch nicht gab, existierte irgendwo ein Wesen mit allmächtiger Kraft. Später wurde dieses Wesen Gott genannt. Gott benutzte seine Kraft um unsere Welt zu erschaffen. Auch die Macht der Elemente verteilte er. Allerdings zu großzügig, denn die Macht entlud sich in verheerenden Katastrophen und drohte die gerade erschaffene Welt zu zerstören. Um dies zu verhindern erschuf er acht Kristallkugeln, in die er die Kraft der Elemente einschloss. Diese Kugeln nannte er Booster und verteilte sie auf der Welt. Für jedes Element schuf er ein Menschenpaar, das auserwählt war, die Kugeln zu verteidigen, sollten sie jemals in die falschen Hände geraten.
Und das sollten sie. Zuvor vergingen allerdings viele Generationen und jedesmal gab es acht Personen, die auserwählt waren. Nach tausenden von Jahren gelang es dem Gehörnten, eine der acht Kugeln an sich zu bringen. Alarmiert rief Gott einen Engel zu sich. Er trug ihm auf, die acht Auserwählten mit seinem Leben zu beschützen. Dieser Engel machte sich sofort auf, um den Jugendlichen ihre Bestimmung zu verkünden.
Besagter Engel trägt den Namen Davena…«
Kommentare sind natürlich erwünscht.
Der Erzähler
Es war 12 Uhr und man sah geschäftiges Treiben auf den Straßen New Yorks. Eigentlich war es ein Tag wie jeder andere, wenn man mal davon absieht, dass zwei Journalisten eines Kulturmagazins auf dem direkten Weg zu einem bekannten Schriftsteller waren. Dieser Schriftsteller hatte vor kurzem alle Preise abgeräumt, die es zu gewinnen gab. Ihre Aufgabe war es nun, ihm ein viel versprechendes Interview zu entlocken. Allerdings war dieser Autor bekannt dafür, dass er nicht sehr von Besuch begeistert war. Marco und André – so hießen die Journalisten – hatten sich freiwillig gemeldet. Jedenfalls hatte André das getan. In seinem Kollegenkreis war André als Bücherwurm verschrien, folglich war er es gewesen, der diesem Auftrag zugestimmt hatte. Den Unmut über das Interview konnte man Marco deutlich ansehen.
André war 25 Jahre alt und ein bekannter Journalist, der bereits so manche Story gelandet hatte. Sein blondes Haar war eine einzige Mähne und sein Blick war forsch und aufgeweckt. Seit seiner Jugend hatte er jedes Buch gelesen, das sich auch nur ein wenig interessant anhörte. Marco und er waren Jugendfreunde. Marco hatte bisher nur Bücher angefasst, wenn es wirklich nötig gewesen war. Er war viel in der Welt herumgekommen und sprach einige Sprachen. Darunter fließend Englisch und Französisch, Spanisch und Russisch. Auch ein wenig Japanisch gehörte zu seinen Kenntnissen. Er hatte glattes braunes Haar und sein Blick wirkte ein wenig arrogant. Er war 24 Jahre alt.
»Sag mal, André, muss das wirklich sein?«
»Ja, Marco. Du hast dich mit mir zusammen gemeldet, also musst du das jetzt auch durchstehen. Vielleicht findest du das Gespräch danach sogar interessant.«
Mit einem Seufzer verkündete Marco seinen Zweifel daran.
Kurz darauf stand das Duo auch bereits vor der Wohnungstür. André ergriff die Initiative und klingelte. Eine barsche Stimme ertönte:
»Was wollen Sie von mir? Wenn Sie ein Vertreter von irgendwas sind, können sie gleich wieder gehen! Ich kaufe nichts!«
»Wir sind von der „Culture of America“, wir wollen ein Interview mit ihnen machen.« Ein Schnauben drang an Andrés Ohr. Dann öffnete sich die Tür und die Stimme ertönte erneut.
»Ich bin im zweiten Stock im dritten Zimmer links. Und wischen Sie sich die Schuhe ab!«
»Der Kerl ist ja sehr freundlich.«, bemerkte Marco deutlich angesäuert.
»Nun sei doch nicht so. Er ist nun mal im Stress. Da wird man schon mal unfreundlich.«
Gemeinsam stiegen sie die Treppen empor. Marco zog immer noch ein Gesicht, als wäre ihm schlecht. André dagegen war einfach nur begeistert. Er hatte sich auch nur aus einem Grund freiwillig gemeldet. Dieser Grund war folgender: Er wollte seinen Lieblingsautor persönlich treffen. Immerhin hatte er jedes Buch von ihm verschlungen . Unter diesem Wunsch musste Marco nun leiden. Als sie nun das Zimmer betraten, in das der Autor sie gelotst hatte, musste Marco seine Meinung allerdings ändern. In seinem ganzen Leben hatte er nicht so viele Pokale, Medaillen oder Auszeichnungen gesehen, wie sie hier zu sehen waren. Er trat näher und betrachtete sie ungläubig.
»Die habe ich alle während meiner 30-jährigen Karriere gewonnen. Jetzt allerdings ziehe ich mich zurück. Die Welt hat genug aus meiner Fantasie erfahren. Und, ehrlich gesagt, frage ich mich, was die Presse jetzt noch an meiner Person interessieren könnte. Besonders wo ich mir alle Mühe gebe, Journalisten von mir fernzuhalten.«
Marco drehte sich um. Hinter ihm stand der Schriftsteller, von dem André ihn von morgens bis abends zugetextet hatte. Eigentlich war an ihm nichts Besonderes. Graue Haare, müder Blick. All das, was im Alter von 61 Jahren normal war. Doch sein Blick war etwas Besonderes. Er schien einen zu durchdringen. Man glaubte, dass er einem damit bis auf den Grund der Seele schauen kann. Und wer weiß? Vielleicht konnte er das sogar…
Zu Marcos Erfreuen wandte er sich nun an André.
»Und Sie sind ganz sicher André Zudero, nicht wahr?«
»Wo-Woher wissen Sie das?«
»Nun, man muss sich doch informieren, wenn jemand einen Fanclub über mich einrichtet?«, antwortete er belustigt.
»Gut. Wollen wir nun mit dem Interview beginnen?«, bemerkte Marco genervt.
»Aber natürlich. Nun, fangen Sie an.«
André ergriff das Wort: »Warum wollen Sie aufhören?«
»Ganz einfach. Ich will Platz machen für die jungen Schriftsteller. Ich habe 30 Jahre fast alle Chancen auf neue Durchbrüche blockiert, nur weil alle meine Werke lesen wollten. Jetzt habe ich genug von all der Aufregung. Ich werde langsam alt und das ist nichts mehr für mich. Außerdem fallen mir keine Geschichten mehr ein.«
»Das glaube ich kaum. Als Sie bei der letzten Pressesitzung im Kreis der wirklich namhaften Fernsehsender und Magazinen saßen, behaupteten Sie noch, Sie würden an einem neuen Werk arbeiten.«, erweiterte Marco das Gespräch.
»Das stimmt, jedoch habe ich diesen Titel verworfen. Denn dies wäre eine Geschichte für Jugendliche gewesen. Doch keiner dieser jungen Menschen liest noch. Heutzutage spielen sie ständig mit diesem neumodischen Krimskrams herum.«
»Wollen Sie damit sagen, dass -«
»Ja, ich arbeite immer noch mit der guten alten Schreibmaschine. Und sie erweist mir immer noch gute Dienste.«
»Aber warum glauben Sie, dass die Geschichte ein Flop wäre? Wenn Sie wollen, können Sie sie uns gerne erzählen.«
»Schön. Ich will aber nicht. Weil Sie das nicht wirklich ernst meinen. Soll ich Ihnen sagen, was Sie wollen? Sie wollen selbst Profit aus dieser Geschichte ziehen. Aber gut, ich habe Sie gewarnt. Denn das ist nicht erfunden. Es ist so und nicht anders wirklich geschehen. Es fing alles vor vielen Jahren – wenn man damals schon von Jahren sprechen kann – an… «
»Vor langer Zeit, in einer Zeit, von der niemand berichten kann, weil es die Menschheit damals noch nicht gab, existierte irgendwo ein Wesen mit allmächtiger Kraft. Später wurde dieses Wesen Gott genannt. Gott benutzte seine Kraft um unsere Welt zu erschaffen. Auch die Macht der Elemente verteilte er. Allerdings zu großzügig, denn die Macht entlud sich in verheerenden Katastrophen und drohte die gerade erschaffene Welt zu zerstören. Um dies zu verhindern erschuf er acht Kristallkugeln, in die er die Kraft der Elemente einschloss. Diese Kugeln nannte er Booster und verteilte sie auf der Welt. Für jedes Element schuf er ein Menschenpaar, das auserwählt war, die Kugeln zu verteidigen, sollten sie jemals in die falschen Hände geraten.
Und das sollten sie. Zuvor vergingen allerdings viele Generationen und jedesmal gab es acht Personen, die auserwählt waren. Nach tausenden von Jahren gelang es dem Gehörnten, eine der acht Kugeln an sich zu bringen. Alarmiert rief Gott einen Engel zu sich. Er trug ihm auf, die acht Auserwählten mit seinem Leben zu beschützen. Dieser Engel machte sich sofort auf, um den Jugendlichen ihre Bestimmung zu verkünden.
Besagter Engel trägt den Namen Davena…«
Kommentare sind natürlich erwünscht.