Europa-Hymne

    • Original von THE REAL TOOLKIT
      Warum eine Sprache belohnen die in der Grammatik komplizierter ist?


      Geradezu "primitive" Sprachen, die (wie z. B. Englisch) eine nicht gerade berauschende Grammatik besitzen, haben natürlich Vorteile und Nachteile. (Unser Planet besitzt zwei Seelen...)

      Die Vorteile des Sprechers sind zumeist die Nachteile des Zuhörers und anders herum. Ein Beispiel: Zwei Personen sind am Bahnhof, eine weitere kommt auf die beiden zu und sagt dabei: "Hey, you!!" Waren jetzt beide oder doch nur eine Person gemeint?

      Der Sprecher hatte es einfach, sieht doch die zweite Person sowohl im Plural als auch im Singular gleich aus. Aber genau das wird den Zuhörern u. U. zum Verhängnis.

      Ähnliches können wir auch im Schriftverkehr ausmachen. Wir könnten z. B. die Leertaste am Computer schonen, nur würde jemand, der so Geschriebenes Lesen soll, schnell die Nerven dabei verlieren.

      Das Gleiche gilt für die Groß- und Kleinschreibung. Es ist zwar für den Schreiber einfach, ein Wort im Regelfall klein zu beginnen, dem Leser aber kann man ungemein helfen, wenn man eine Groß- und Kleinschreibung wie im Deutschen(!) verwendet. Er kann sich dann von Großbuchstaben zu Großbuchstaben "hangeln" und sofort den Sinn eines Textes erfassen, ohne ihn dabei besonders gründlich lesen zu müssen.

      Gründliches Lesen ist gerade bei Englisch nötig, weil man meistens schlecht das Verb erkennt, wenn es wie so oft wie ein Nomen aussieht.
    • Folgendes habe ich heute von Herrn Ingo Friedrich erhalten:
      "Sehr geehrter Herr Hyrule,

      vielen Dank für Ihr Schreiben zum Wettbewerb zur Europahymne. Die Siegertexte sind dem Präsidenten des Europäischen Parlaments, Herrn Josep Borrell, übermittelt worden. Der im November abgeschlossene Wettbewerb soll als Ausgangspunkt für einen in der nächsten Phase europaweit vom Europäischen Parlament angelegten offiziellen Wettbewerb in allen 25 Mitgliedstaaten verstanden werden. Es liegt daher nun an Herrn Präsidenten Borrell, die Initiative für einen europaweiten Wettbewerb zu ergreifen, da dieser von mir initiierte Wettbewerb zunächst einen persönlichen Anstoß meinerseits zu einem solchen europaweiten Wettbewerb darstellen sollte. Nur zum Vergleich: das Verfahren für die Einführung der Europaflagge erstreckte sich über 2 Jahre. Es wird somit noch etwas Geduld erfordern, bis eine einheitliche Europahymne gefunden wird. Aus diesem Grunde kann man daher noch nicht sagen, wann und ob einer der beiden Texte zur Europahymne wird.

      Das Ziel, am Ende einen Text zu haben, der für alle Bürger Europas gültig und verständlich ist, soll erhalten bleiben. Dafür ist auch eine Übersetzung in alle Amtssprachen der EU notwendig und muss vom Europäischen Parlament offiziell beschlossen werden. Die rege Beteiligung am bisherigen Wettbewerb hat gezeigt, dass sich die Bürgerinnen und Bürger gerne mit Europa befassen und lässt auf eine weitere hohe Beteiligung hoffen.

      Mit den besten Grüßen aus Brüssel

      Dr. Ingo Friedrich, MdEP
      Vizepräsident des Europäischen Parlaments"


      Das heißt also, daß der Text, den ich gepostet habe, wiedermal nicht sicher Europahymne wird, weil der Kerl nicht fähig ist, einmal einen Wettbewerb zu starten, das dann vorzulegen, zu verabschieden und einzuführen - wieder einmal der Beweis, daß Demokratie (wie wir sie jetzt haben) rein gar nichts erreichen kann. Selbst zum Einführen einer Hymne braucht es schon Jahre, obgleich man selbiges auf ein paar Monate machen könnte.