Ahrimans Seuche

    • Ahrimans Seuche

      Ja, ich weiß, der Titel klingt behämmert. Außerdem wird erst später erklärt werden, wass die titelgebende Seuche ist, also ein wenig Geduld, büdde!

      So, zur Geschichte selbst: Is im Prinzip eine Fantasy-Story, spielt in der Gegenwart und hat leichte Science-Fiction-Elemente. Sämtliche Klarheiten beseitigt? Gut! ^^

      Tja, also...bin für Kritik gerne zu haben. Auch für negative! ;)
      Ulyaoth Productions presents:


      Ahrimans Seuche

      Das Böse ist der Preis für die Freiheit.
      -Rüdiger Safranski



      Zeitungsmeldung vom 16.12.2004
      Autounfall im Gebirge
      Auf einer Reise zweier Jugendlicher, Tristan D.(19) und Amelie G.(17) geriet deren Wagen auf einer Gebirgsstraße ins Schleudern und stürzte sechzehn Meter in die Tiefe. Das Mädchen war sofort tot, der Junge verstarb noch an der Unfallstelle, bevor er geborgen werden konnte. Justiz plant Verbesserungen der Straße und Verstärkung der Straßenbegrenzungen der Bergstraße aufgrund dieses tragischen Unglücks.

      Eine kleine Randnotiz einer großen Klatschzeitung, irgendwo auf Seite 11 oder 12.
      Kaum jemand las die Meldung, noch weniger dachten darüber nach.
      Das war ein Fehler.


      Prolog

      15. 07. 2005, Steppen Afrikas, 15: 41 Ortszeit

      "Du hattest recht, da ist tatsächlich jemand!"
      Langsam holperte der Geländewagen über die raue Oberfläche der Steppe, die um diese Jahreszeit trocken und ausgedörrt war. Die Sonne brannte vom Himmel, als gäbe es kein morgen, die Tiere hatten sich zum Großteil zu den kläglichen Überresten der Flussbetten begeben um sich dort im Schlamm zu kühlen. Hier und da sah man Heuschrecken und Schlangen, doch diese verschwanden sofort, wenn der laute Wagen sich näherte.
      "Du lieber Himmel, das ist ja ein Kind!" Mit quietschenden Bremsen kam das Auto zum Stehen, der Rot-Kreuz-Mitarbeiter Maximilian Webher sprang hinaus. "Meine Güte, was macht ein Mädchen dieses Alters ganz alleine draußen in der Steppe!"
      "Lebt sie?"
      "Ja, sie atmet! Sie ist nur bewusstlos!" Maximilian griff in seine Tasche und zog zwei in Plastik eingeschweißte Gummihandschuhe heraus, die er erst auspackte und dann umständlich anlegte. "Wir sollten sie mitnehmen."
      "Vorsicht! Wir wissen nicht, ob sie kontaminiert ist!"
      "Deshalb ziehe ich auch Gummihandschuhe an!" antwortete er genervt, zog einen Mundschutz hervor, den er sich überstreifte und hob das Mädchen in die Höhe. Erschrocken registrierte er, wie unglaublich leicht sie war. "Sie braucht dringend ärztliche Hilfe! Schwer unterernährt, wahrscheinlich auch schwer dehydriert und ein Wunder, dass sie von der Sonne nicht komplett verbrannt worden ist..." Er trug sie behutsam zu seinem Jeep. "Sieh sie dir an, George! Blond und hellhäutig - wie kommt sie hierher?"
      "Das ist jetzt unwichtig!" George klang fast nervös. "Lass sie uns schnell ins Lager bringen und auf etwaige Infektion untersuchen!"
      "Jaja, ist schon gut!" Maximilian kletterte mit seinem Schützling auf das Fahrzeug. "Jetzt gib Gas, sonst werde ich noch gegrillt hier draußen!"
      Unangemessen schnell startete der Wagen, wendete und raste über die Steppe in Richtung Norden, eine gigantische Staubwolke hinterlassend.
      Ein Heuschreckenschwarm stob auf.


      16. 07. 2005, Stadtzentrum Los Angeles, 21:09 Ortszeit

      Die Spezialeinheiten der Polizei rasten förmlich durch die verlassenen Korridore des städtischen Forschungslabors, zielstrebig auf das Hauptchemikalienlager zu. Fernando Rodriguez allen voran, etwas nervös wegen der Meldung, die er kurz zuvor erhalten hatte.
      Achtung, Verdächtiger befindet sich zur Zeit im Hauptlabor, dritter Stock, vierter Gang. Höchste Vorsicht geboten, Verdächtiger gilt als höchst gefährlich und schwer bewaffnet!
      Wenn die Blödmänner von der Nachrichtenübermittlung sagten, dass jemand höchst gefährlich war, stimmte das meistens auch. Um den Ausgang der Mission machte er sich dennoch keine Sorgen - sie waren zwölf Polizisten und der Verbrecher war allein - aber das war irrelevant, wenn er es schaffte, seine Waffe schnell genug zu ziehen. Mit einer Kugel im Kopf konnte die Mission nochso oft erfolgreich beendet sein, es würde Fernando trotzdem nichts helfen.
      Er verdrängte den Gedanken, gab ein Handzeichen und sofort gingen seine Männer gekonnt in Position. Stumm zählte er mit der Hand von Drei auf Null, dann ließ er die Hand hinunter sausen.
      Einer der Soldaten stieß die Tür zum Labor auf und hechtete zur Seite, ein weiterer warf in einem perfekten Wurf eine Blendgranate in den Raum und Fernando selbst gab einige Schüsse in den Raum ab, bevor er mit vier Soldaten im Schlepptau in das Labor stürmte.
      "Waffen fallen lassen! Hände über den Kopf!"
      Doch als er die Gestalt sah, die vor ihm am Boden über einer Kiste verschiedener Chemikalien kauerte und ihm das Profil zeigte, war Fernando einen Moment höchst verwirrt. Er hatte einen typischen Verbrecher erwartet, einen Terroristen oder dergleichen - immerhin wurden in diesem Labor einige höchst potente Substanzen aufbewahrt, die gut zur Produktion chemischer Waffen geeignet waren - aber wer da vor ihm hockte, passte überhaupt nicht in dieses Bild.
      Es war ein Junge, vielleicht zwanzig Jahre alt, schlank und hübsch, fast feminin, nur sein Profil war zu kantig. Sein blondes Haar fiel ihm bis über die Schulterblätter, er war sehr elegant angezogen - schwarzes Seidenhemd und schwarze Bundfaltenhose, schwarze Stoffhandschuhe - und schien völlig unbewaffnet. Für einen Moment verwirrt, überwand Fernando seine Unsicherheit jedoch schnell.
      "Ich sagte, Hände über den Kopf! Los, aufstehen! Wird's bald?"
      Der Junge lächelte höflich, immer noch mit halb abgewandtem Gesicht. "Fliehen Sie, meine verehrten Herren, oder ich sehe mich gezwungen, Ihre wertvolle Existenz vorzeitig zu beenden." Seine Stimme klang überaus galant und sanft - aber das was er sagte und sein Klang passten irgendwie nicht zueinander. "Es läge mir wirklich fern, Ihnen etwas anzutun, aber wenn es sein muss, werde ich nicht zögern."
      Das war ungeheuerlich - ein nicht sonderlich muskulöser, unbewaffneter Junge drohte einer Gruppe schwerst bewaffneter, ausgebildeter Spezialpolizeieinheiten. Für eine Sekunde blieb Fernando der Mund offen, dann fing er sich jedoch wieder und riß sein Gewehr hoch. Etwas surrte mechanisch, doch er achtete nicht darauf.
      "Klappe halten, Hände dorthin, wo ich sie sehen kann!"
      Langsam, unendlich langsam, erhob sich der Junge. "So tragt Ihr die Schuld für Euer Verhalten..." Sein charmantes Lächeln verwandelte sich in eine Fratze, und dann wandte der Junge Fernando das erste Mal das Gesicht zu.
      Kurz hatte der Polizist Zeit, in ein surrendes mechanisches Auge auf der bisher abgewandten Seite des Gesichtes zu blicken, da war es schon zu spät.

      Einige Augenblicke später war die gesamte Spezialeinheit tot.

      Fortsetzung Folgt....


      So, das war erst mal der Prolog. Ich weiß, bis jetzt sieht alles sehr undurchsichtig aus und wirkt ein wenig komisch und vielleicht auch übertrieben, aber das wird sich alles schon noch aufklären... ^^ Also nicht wundern, die Verwirrung ist zur Zeit beabsichtigt! :D
      Na denn, würde mich über Kommentare freuen!


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Okay, ich schreib dann mal weiter! ^^ Aber es dürfen ruhig mehr Leute kommentieren, ehrlich!

      @Kathryn: Zu wenig, was? :evil: na gut, du wolltest es nicht anders....


      Kapitel 1 - Infektion

      Bei Kontakt mit Zellen der Ahriman-Klasse tritt nach bereits verhältnismäßig kurzer Zeit die Infektion ein. Die Zellen infiltrieren nach 1 min 6 sek die ersten menschlichen Zellulärbestandteile und verbreiten sich virusartig im Körper der infizierten Person.
      ------Medizinischer Bericht zur Ahrimanseuche, 1. Eintrag



      I)

      "Du siehst aus, als hätte dir jemand in den Kaffee gepinkelt!"
      "Klappe halten, Jeff. Hilf mir lieber!" Corinna Jones knallte einen Stapel Papier direkt auf den Schreibtisch ihres Kollegen und stieß dabei eine Colaflasche um, die gottseidank leer war. "Das habe ich recherchiert, während du sinnlos in der Gegend herumgesessen und Moorhühner gekillt hast!"
      "Gar nicht wahr!" maulte Jeff und schielte unauffällig zu seinem Computerbildschirm hinüber, auf dem noch ein paar Hühner flatterten. Wie nebenbei versuchte er, das Spiel zu beenden, was ihm allerdings energisches Räuspern seiner jungen Kollegin einbrachte. Seufzend zog er das Papier zu sich, legte die Beine auf die Tischplatte und blätterte gemächlich durch die Notizen "Mal sehen, was du da hast... hm... " Kurz blieb er still und runzelte die Stirn. "Man sieht, du bist erst seit kurzer Zeit Reporterin. Lauter Unwesentliches und Sachen, die wir schon alle wissen."
      "Ach, Jeff, ich durchschaue dich!" Corinna strich ihr gelocktes Haar zurück. "Gib doch zu, dass ich hier äußerst explosives Zeug habe." Sie grinste. "Das ist mindestens so sensationell wie deine Schlagzeile von letztem Jahr, die mit der Studentin, die einen Metallstab ins Herz gekriegt und überlebt hat!"
      Jeff atmete tief durch und tat so, als wäre er furchtbar traurig. "Ach, Conny...wenn du so weitermachst, wird dich der Boss noch befördern müssen. Und das wäre jammerschade, denn dann könnte ich nicht mehr auf dir herumhacken..."
      "Ja, genauso wie jetzt."
      "Was meinst du?" Sein Gesicht war die Unschuld selbst.
      "Du hast mich Conny genannt - du weißt genau, das ich das hasse, also lass es bleiben!"
      "Ist gut, Conny!"
      Sie stöhnte entnervt auf und riß ihm die Zettel aus der Hand. Jeff zuckte mit den Schultern und wandte sich seinem Computer zu. "Willst du mir nicht wenigstens sagen, wo du das her hast?"
      "Nun, einen Teil vom Tatort selbst. Ich habe einige der Sanitäter und Polizisten interviewt," antwortete Corinna nicht ohne Stolz, wurde aber sofort unterbrochen.
      "Wie bitte, die haben mit dir gesprochen? Allan haben sie sofort weggeschickt!" Jeff fiel fast die Brille von der Nase. "Wie hast du das angestellt?"
      "Nun, die Waffen der Frau sind effektiver als man annehmen möchte - und jetzt unterbrich nicht andauernd!"
      "Okay, okay!"
      "Den Rest habe ich direkt aus dem Computer der Polizei. Wie du schließlich weißt, ist mein großer Bruder ein äußerst talentierter Hacker..."
      Diesmal wäre Jeff fast vom Stuhl gefallen. "Um Gottes Willen, Corinna! Dir ist schon klar, dass das streng verboten ist, oder?" Nichtsdestotrotz schien er hellauf begeistert. "Dafür könnte man glatt eingesperrt werden - ach, ich könnte dich küssen!"
      "Wehe dir!" Sie hielt ihm die Zettel wieder hin. "Und während du das hier brav in den Compu tippst und einen halbwegs annehmbaren Artikel daraus machst, fahre ich noch einmal zum Labor und versuche herauszufinden, was dort so wertvoll ist, dass jemand dafür zwölf Polizisten erledigt!"
      Ihr Kollege starrte das Papier an, als wäre es vergoldet. "Oh, mit Freuden! Bist du sicher, dass du noch etwas findest, was einer Schlagzeile würdig wäre?"
      "Nun, den Versuch ist es wert." Sie schnappte nach ihrer Handtasche, die sie sich umhängte und legte ihren Seidenschal um, als wolle sie sich damit erhängen. "Sollte mir etwas unterkommen, kriegst du natürlich sofort Bescheid. Deine Handynummer habe ich ja!"
      "Geht klar!" Jeff klatschte den Papierstapel auf seinen Schreibtisch, während er anfing, mit der rechten Hand zu tippen - er war wohl der einzige Mensch auf der Welt, der es schaffte, blind und mit nur einer Hand Artikel zu schreiben und gleichzeitig mit der anderen Hand etwas völlig anderes zu machen - in diesem Fall blätterte er schnell durch die Seiten, blickte aber dabei treuherzig Corinna an. "Es besteht wohl keine Chance darauf, dass du heute abend mit mir ausgehst, oder?"
      "Definitiv nicht!" Sie schnaubte, wirbelte herum und stöckelte davon, blieb aber nochmal kurz stehen. "Aber du dürftest mir einen Kaffee spendieren, wenn ich zurückkomme."
      "Ist gebongt, meine kleine Göttin Conny!" brüllte Jeff ihr durch die gesamte Redaktion hinterher, worauf ihn alle anderen kurz verwundert anstarrten. Davon nahm er allerdings keine Notiz, bequemte sich endlich dazu, die zweite Hand zum Tippen zu benutzen und schüttelte lächelnd den Kopf.
      "Ach, dieses Mädchen - eines Tages verliebe ich mich noch in sie!"

      Das städtische Forschungslabor war zu dieser Zeit schwer abgeriegelt. Alle möglichen Ermittler stürmten hinein und hinaus, bullige Sicherheitskräfte sorgten dafür, dass sich kein Unbefugter Zutritt verschaffte. Trotzdem wirkte jeder etwas nervös - kein Wunder, musste Corinna zugeben. Immerhin hatte jemand es geschafft, zwölf ausgebildete Spezialeinheiten zu töten, ohne Spuren zu hinterlassen und das in einem atemberaubendem Tempo, keiner der Soldaten hatte Zeit gehabt, seine Waffe abzufeuern. Für ihre Berufsehre galt es nun natürlich, herauszufinden, was genau geschahen war.
      Halbwegs unauffällig, wie sie hoffte, näherte sie sich dem Labor von der Rückseite. Hier gab es, fast wie in einem schlechten Krimi, weniger Sicherheitspersonal und ein offenes Kellerfenster, durch das sie einsteigen wollte. Jetzt galt es natürlich nur noch, den Wachmann irgendwie abzulenken, damit sie an ihm vorbeikam.
      Corinna entsann sich all der Spionagefilme, die sie in ihrem Leben je gesehen hatte und hatte schließlich eine Idee. Wenn sie es schaffte, einen Stein so zu werfen, dass er eine der Mülltonnen traf, dann wäre es möglich, dass der Sicherheitsbeamte zu den Tonnen hinlief. Nun, vielleicht eine unoriginelle Idee, aber besser als nichts.
      Vorsichtig huschte sie in Richtung des Gebäudes und versteckte sich hinter einem geparkten Auto. Jetzt galt es nur noch, einen passenden Stein zu finden, das Problem war, dass hier offensichtlich keiner war.
      Corinna ärgerte sich über sich selbst. Wo bitte sollte man mitten in der Stadt einen Stein finden, vor allem in so einer Mini-Gasse?
      "Das hätte sowieso nicht funktioniert!"
      Mit einem panischen Schrei fuhr Corinna in die Höhe und wirbelte herum. Hinter ihr stand ein Mann, so etwa um die dreißig, in eine braune Kutte gekleidet.
      "Mein Gott, Sie hätten mich fast zu Tode erschreckt!" japste sie und beäugte ihr Gegenüber misstrauisch. Der Mann war alles andere als hässlich, aber diese Kutte war jenseits jeden Geschmacks. Außerdem stimmte etwas mit ihm nicht - er lächelte zwar höflich, aber sein Blick wirkte seltsam... abwesend, als wäre er betrunken oder so.
      "Sie müssen gehen. Ihre Zeit ist noch nicht vorüber." Seine Stimme klang jedoch nicht, als wäre er berauscht. Sanft, freundlich und ein wenig tonlos.
      "Was quasseln Sie da?"
      "Sie müssen gehen. Hier wird etwas Schlimmes geschehen, also gehen Sie!" Damit zog er eine Kapuze über den Kopf, drehte sich um und marschierte eilig davon. Eine Sekunde stand Corinna fassungslos da, dann riß sie sich zusammen und hastete dem Kerl hinterher.
      "Moment einmal, mein Freund, was meinen Sie mit diesem 'Schlimmen', das geschehen wird? Wer sind Sie?"
      Er antwortete nicht, warf ihr nur einen kurzen Seitenblick zu und ging weiter.
      "Was wissen Sie? Hören Sie, ich bin Reporterin der 'Daily News LA, und wenn Sie mir etwas Wichtiges sagen können, dann...."
      Der Kapuzenmann blieb ruckartig stehen, drehte sich um und packte sie an der Schulter. Corinna fuhr zusammen und überlegte, ob sie Gebrauch von ihrem Pfefferspray machen sollte, aber ihr Gegenüber wirkte nicht so, als wolle er sie anfallen. Dennoch beschlich sie eine leise Angst. "H-Hey, was auch immer Sie..."
      "Hören Sie zu, es ist das Beste, wenn sie so schnell wie möglich aus dieser Stadt verschwinden! Es greift auch bereits hier um sich und wird Opfer fordern. Auch Sie werden sterben, aber wenn Sie rechtzeitig fliehen, dann nicht vor ihrem geplanten Ende!" Er stieß sie grob von sich, Corina taumelte zurück und brauchte ein, zwei Sekunden, um ihr Gleichgewicht wiederzufinden - genau die Zeit, die Mister Kapuze brauchte, um in einer Seitengasse zu verschwinden.
      "Was um alles in der Welt...." Corinna schüttelte verwirrt den Kopf und machte sich daran, dem seltsamen Fremdling zu folgen.
      Im selben Moment explodierte das Labor.

      Nicht weit entfernt saß eine Gestalt allein im Dunkel vor einem Monitorbildschirm. Die Explosion des Labors, die auf dem Schirm stattfand, spiegelte sich schwach auf der Linse des grotesken mechanischen Auges der Gestalt wider, welches summend näherzoomte.
      Die Gestalt lächelte.

      Fortsetzung Folgt....


      Heute ist nicht alle Tage, ich komm wieder, keine Frage....
      Diesmal bitte etwas mehr Kritik, ja? Wer das liest, muss auch was schreiben, sonst halse ich demjenigen einen Fluch auf! :evil:


      (Ja, man kann draufklicken)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Ulyaoth ()

    • Keine Sorge, aber zuerst hab ich eben gar nicht gemerkt, dass du schon deinen neue Story angefangen hast... (Schande über mich... Schande, nicht Fluch, sag ich! :ugly: )

      Soo, du willst also Kritik? Kannst du haben :D *In Kritisierlaune bin* :ugly:

      ~ Beim Zeitungsartikel des ersten Teils sollte meines Wissens nach auch noch Uhrzeit stehen.

      dass gier offensichtlich keiner war.

      Interressant.
      Hast du schon mal die Gier (welche ausserdem grossgeschrieben ist :ugly: ) als Person gesehen? :ugly:

      ~ Und irgendwo hast du vor einem Komma ne Leerstelle eingefügt :ugly:

      Huarharhar, drei Sachen zu bemängeln und das bei dir! *Extrem stolz auf mich bin* :ugly:

      Aber anstonsten Uly-würdig :ugly:

      Ps: Der Ugly-Smilie rult! :ugly: XD

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Nayrufan ()

    • Haaaaa~ch
      Endlich wieder der gute, alte, bewährte U-Style ^^
      meine (positive) Kritik: Perfekt! ich mag den bekloppten Zeitungsredakteur. und ich mag L.A. und ich mag... *tock* aua, okay, schon gut ^^ Also, schreib schnell weiter! *wink* ach ja, wenn du ma wieder Bilder haben willst: du weisst ja wen du ansprechen kannst ^^ Bis denn

      *pans*

      @Nayrufan: mein Gott Junge, willkommen im Club der bekloppten (Clop der beklubten höhöhö *flachwitz*)
      www.dachterrasse.net - Rock die Scheiße fett! *Rhyme*

      Der Bach - ach.

      Heinz Erhardt

      Mein Gruß geht an: Tayalein, Nayrufan, Lothy, Sirius, Ulyaoth, Anju, braised_akinna, FoWo und des weiteren alle die mich kennen ^^
    • *gleichmalausbesser*
      Aber ich kenne so ein Sprichwort: "Die Gier ist ein Hund." Also ist Gier doch eine Person :D
      Aber du hast schon recht, das musste geändert werden. Welch grausam Bild dies Wort doch ergibt....

      Na, dann schreib ich mal weiter, auch wenn ich bis jetzt nur...ähm...*zähl* ...zwei Leser habe. ^^ Diesmal ist der Teil ein wenig kürzer, also bitte nicht schlagen! *g*

      EDIT: Drei Leser! Juppie! :] Schön auch dich wieder hier zu sehen, Pansenäffchen!

      Kapitel 1 (Fortsetzung)

      "Sieh sie dir an...." Maximilian deutete kopfschüttelnd auf das blasse, hellblonde Mädchen, welches hinter der Glasscheibe in dem Quarantänezimmer an einem schlichten Kunststofftisch saß. Seine Kollegin Karla war soeben eingetreten und stellte sich neben ihn.
      "Das ist doch dieses Kind, welches ihr mitten in der Steppe gefunden habt - Was ist mit ihr?"
      "Fällt dir nichts an ihr auf?"
      Karla blinzelte und schien zu überlegen. "Nun, sie ist sehr dünn. Und ihre Augen sind seltsam. Irgendwie zu dunkel."
      Das stimmte, die Augen des Mädchens bildeten einen scharfen Kontrast zum Rest ihrer Erscheinung. Sie war sehr hellhäutig, ihr blondes Haar war sehr fein und auch sehr hell, fast weißblond. In ihrem Gesicht waren einige Sommersprossen spärlich verteilt, aber das war schon alles, was ihre Haut an Farbe aufbieten konnte. Ihr Augen dagegen waren praktisch schwarz wie Murmeln, als hätte sie nur zwei riesige Pupillen.
      Trotzdem schien Maximilian nicht zufrieden. "Nein, das meinte ich nicht. Sieh dir an, was sie tut!"
      "Aber sie tut doch gar nichts. Sie sitzt einfach nur da."
      "Eben! Genau das meine ich!" Der Rotkreuzmitarbeiter richtete sich halb auf seinem Stuhl auf. "Sie sitzt nur da uns schaut ins Leere. Das ist doch merkwürdig! Ich meine, jeder normale Mensch in diesem Alter würde Angst haben, nach Hause wollen oder meinetwegen auch lautstark seine Freilassung verlangen!" Er räusperte sich. "Sie muss mindestens vierzehn sein oder vielleicht auch sechzehn - aber sie hockt da, wie eine Puppe...ich würde mich zu gerne mit ihr unterhalten..."
      Karla schien sich plötzlich unbehaglich zu fühlen. "Ich...fürchte, das wird nicht gehen, Herr Webher..."
      "Und wieso nicht?"
      "Wir haben...ihre Blutwerte analysiert und... na ja, sehen Sie selbst." Sie reichte Maximilian einen Aktenordner, den sie bisher unter den Arm geklemmt hatte. Er griff danach und blickte sie fragend an, doch sie wandte den Blick ab.
      Etwas verwundert öffnete er den Ordner und starrte einige Sekunden stumm auf die Notizen, dann zog er scharf die Luft ein.
      "Das muss ein Fehler sein! Diese Werte sind....absurd! In diesem Zustand müsste sie bereits längst...." Er schlug die Mappe zu. "Das kann einfach nicht stimmen!"
      "Doch, es wurde fünfmal überprüft!"
      "Lächerlich! Sehen sie genau hin!" Er wies mit einer ärgerlichen Bewegung auf das Mädchen hinter der Plexiglasscheibe. "Wenn der prozentuelle Anteil an A-Zellen in ihrem Körper tatsächlich derart hoch wäre, dann..dann...das wäre bereits über die fünfte Phase hinaus!"
      "Es tut mir leid." Karla senkte den Blick. "Aber die Anweisungen von Dr. Ferguson sind klar. Sie muss getötet werden, bevor sie...na, sie wissen schon." Sie griff in die Innentasche ihres Kittels und zog ein flaches Etui heraus, das sie Maximilian reichte. "Das ist die Substanz 01QB.deus. Sie muss vor acht Uhr dem Subjekt verabreicht werden." Wortlos drehte sie sich um und marschierte aus dem Überwachungszimmer.
      "Dem Subjekt, sagt sie. Als wäre es wirklich eine Puppe!" Maximilian blieb zurück, mit dem Etui in der Hand und betrachtete seinen Findling durch die Scheibe. Ein wenig hatte sie den Kopf in seine Richtung gedreht und fast schienen ihre großen, dunklen Augen ihn vorwurfsvoll anzustarren - das war natürlich unmöglich, ihr Zimmer war nicht nur hermetisch abgeriegelt und schalldicht versiegelt, sondern war von ihrer Seite aus verspiegelt. Also war es nicht möglich, dass sie ihn durch die Scheibe sehen konnte. Nichtsdestotrotz fühlte er sich plötzlich ungemütlich.
      Aber wenn sie wirklich derartig verseucht war, wie die Unterlagen sagten, dann blieb ihm wohl keine Wahl, als den Befehl durchzuführen - auch wenn er sich wohl für den Rest seines Lebens dafür hassen würde, ein vierzehnjähriges Mädchen getötet - ermordet! - zu haben.
      Kurz schloss er die Augen, bevor er das Etui öffnete und die klobige Spritze herausnahm.

      Über ihrem Gesicht erschien verschwommen das grinsende Gesicht Jeffs.
      "Oooooh...ich bin in der Hölle!" Mühsam versuchte Corinna sich aufzurichten, wurde von ihrem Kollegen aber sofort wieder niedergedrückt. "Nix da, du hast eine Gehirnerschütterung, mehrere Schürfwunden und liegst im Krankenhaus! Also schön liegenbleiben!"
      Corinna wandte den Kopf und stellte fest, dass sie tatsächlich in einem Krankenhausbett lag und Jeff ihr einen Kühlbeutel auf die Stirn presste.
      "Was zum Geier ist passiert?"
      "Das weißt du sicher besser als ich - das Labor ist in die Luft gegangen und du warst ziemlich nah dran!" Jeff schob seine sechseckige Brille die Nase hinauf. "Du hattest eine Armee Schutzengel, weißt du das? Die Ärzte sagen, du kannst heute wieder nach Hause, wenn die letzten Untersuchungen vorbei sind. Und du musst die nächste Woche nicht arbeiten!" Er seufzte. "So ist die Welt ungerecht...."
      "Ach, halt die Klappe, Jeff!" Mit Nachdruck setzte sie sich auf, kurz war ihr schwindlig, doch das verging sofort wieder. "Ich möchte auf jeden Fall wissen, wer dieser Kapuzenheini war!"
      "Wovon sprichst du?"
      "Vergiss es. Nicht so wichtig."
      Ein Arzt kam zu ihr hinüber. "Ah, Fräulein Jones. Wenn sie mir bitte folgen würden? Es gibt noch einige Untersuchungen, die wir durchführen müssen. Keine Sorge, es ist alles Routine!"
      "Na, meinetwegen!" Mißmutig kam Corinna auf die Beine und folgte, von Jeff gestützt, dem Doktor durch die Gänge des Krankenhauses.

      Fortsetzung Folgt...

      Ich mag diesen Teil irgendwie nicht so besonders. Aber der Nächste wird wieder besser, ganz wirklich! ^^
      Na denn, verschwinde jetzt dann übers Wochenende! Kommentiert schön! :D


      (Ja, man kann draufklicken)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Ulyaoth ()

    • Supi ^^

      mmmh, nur eines kam mir etwas spanisch vor: "... und Jeff ihr einen Kühlbeutel auf die Stirn presste.". Meine erste Assoziation war da wie Jeff unter mordsantrengung ihren kopf mithilfe des beutels in das Kissen drückt. :D Ich glaube aber das hat einfach mit meinem ganz eigenen freakigen Humor zu tun, also stör dich nicht weiter dran :] also, bis denne ^^

      *pans*
      www.dachterrasse.net - Rock die Scheiße fett! *Rhyme*

      Der Bach - ach.

      Heinz Erhardt

      Mein Gruß geht an: Tayalein, Nayrufan, Lothy, Sirius, Ulyaoth, Anju, braised_akinna, FoWo und des weiteren alle die mich kennen ^^
    • Original von Daishi-ZZ
      Mach's bitte nicht so geheimnissvoll.


      Quatsch nicht, geheimnisvoll ist immer gut :ugly: Da mich auch niemand versteht (insbesondere ich mich) kapier ich bei geheimnisvollen Stories mehr als sonst XD
      Der Satz da oben war nur ein Beispiel meiner Logik %D

      @Panseäffchen: Beklubbed? Ich? Ich und Klub der beklubbeden? Nene, wenn schon, dann sprich mich mit Vorsitzender/President an :ugly:

      So, und dann noch ein kleiner Schlusssatz @ Story: Gutgut, nix gefunden ò__Ô Dann muss ich mich halt woanders austoben...

      Braised_Akinna, ich komme! XD
    • Ach, verdammt, ich finde einfach nix zum kritisieren, du schreibst einfach zu gut :ugly:
      ...

      Obwohl...

      JA! Das ist es! Du hättest noch erklären können:
      1. Was A-Zellen sind
      2. Warum das Mädchen die Spritze vor Acht Uhr bekommen muss
      3. Was mit der 5. Phase gemeint ist
        [/list=1]

        Also, weiterschreiben!
    • Original von Kathryn
      Du hättest noch erklären können:
      1. Was A-Zellen sind
      2. Warum das Mädchen die Spritze vor Acht Uhr bekommen muss
      3. Was mit der 5. Phase gemeint ist
        [/list=1]
        [/quote]

        Wenn ich das jetzt schon schreiben würde, wäre das einer der größten Spoiler der Weltgeschichte! :)) Aber keine Sorge, das wird schon noch erklärt - früher oder später...

        @Pansenäffchen: Was Jeff macht, ist nie richtig logisch. Jemandem mit einer Gehirnerschütterung quetscht man keinen Kühlbeutel mit voller Kraft aufs Hirn - aber was soll's, es ist eben Jeff...

        Na denn, einstweilen mal weiter im Text:


        Kapitel 1 (Fortsetzung)

        "Ich habe getan, was Ihr verlangtet, Großer Sprecher Anubis. Das Laboratorium wurde vernichtet." Alan verbeugte sich tief vor der Gestalt, die vor einer Monitorwand stand und ihm den Rücken zukehrte. "Niemand hat mich gesehen, Ahrimans Segen hat mich geleitet."
        "Soso. Niemand hat dich gesehen, sagst du."
        Stille folgte, dann wandte sich der junge Mann von den Monitoren in Alans Richtung. Er blinzelte, was bei seinem gewaltigen künstlichen Auge ein hartes, metallisch schnappendes Geräusch verursachte. "Du sagst, Ahrimans Segen hat dich auf die richtigen Wege geführt..."
        Anubis, der Große Sprecher, schlenderte gemächlich zu Alan hinüber, der immer kleiner zu werden schien und sich noch tiefer verbeugte. "Bist du dir sicher, dass du nichts vergisst, mein Bruder?"
        Als keine Antwort kam, schoss urplötzlich Anubis' linke Hand vor und riss Alan in die Höhe, so dass dieser gezwungen war, direkt in sein surrendes, klickendes Metallauge zu blicken, welches sich langsam näherschob.
        "Nun? Hast du vergessen, dass du eine Frau gewarnt hast, ihr geraten hast, aus der Stadt zu fliehen?"
        "Nun, ich...." Alan riss die Augen auf. "Woher wisst Ihr....?"
        Das künstliche Auge glomm smaragdgrün auf. "Oh, Ahriman weiß. Ahriman weiß immer!" Seine Hand öffnete sich und ließ den Mann in seiner braunen Kutte unsanft zu Boden fallen. Alan verzog das Gesicht und rieb sich das Knie, wagte aber nicht, ein Wort zu sagen. Anubis wandte sich brüsk ab.
        "Wie ungläubig du bist, Bruder Alan. Ist dein Herz so klein, dass du nicht in Ahriman vertraust? Hast du vergessen, dass er dich überallhin begleitet?"
        "Nein...nein, natürlich nicht, Großer Sprecher. Verzeiht mir!"
        "Oh, es liegt nicht an mir, zu verzeihen. Ahriman als Einziger kann dir Vergebung gewähren!" Anubis schritt zurück zu seinen Bildschirmen und schien fast zu vergessen, dass Alan noch im Raum war. Nach einigen Sekunden peinlicher Stille wagte er schließlich doch, das Wort zu erheben.
        "Herr...was wird jetzt mir mir geschehen?" Es klang fast ängstlich.
        "Nichts," antwortete Anubis gelangweilt, "du bist ein guter und treuer Diener Ahrimans. Mach dir keine Sorgen - die Frau wird von alleine zu uns kommen. Und jetzt geh!" Der blonde junge Mann wedelte mit der Hand und Alan machte, dass er fortkam.
        Anubis blieb allein zurück, unentwegt auf die Monitore starrend, unbeweglich, lächelnd.
        Das Auge surrte.

        Diese großen, dunklen Augen sahen Maximilian entgegen, als dieser im Schutzanzug den kühlen, fast leeren Raum betrat. Das Etui mit der Giftspritze hielt er einstweilen versteckt.
        Dennoch schien sie genau zu wissen, was er vorhatte, rührte sich jedoch nicht vom Fleck. Einige Sekunden sahen sich die beiden ungleichen Menschen einfach nur an, dann seufzte Maximilian tief auf, zog einen Sessel zu sich und setzte sich dem Mädchen gegenüber, was im Schutzanzug nicht ganz einfach war. Sie starrte ihn immer noch an, ohne ein Wort zu sagen, ohne zu blinzeln. Kurze Zeit widerstand er ihrem Blick, doch schließlich musste er den Blick abwenden.
        "Wie heißt du?"
        Die klare, helle - jedoch etwas tonlose - Stimme des Mädchens durchschnitt plötzlich die Stille, Maximilian wäre fast zusammengezuckt und sah sich gezwungen, wieder in ihre Augen zu blicken. Dabei bemerkte er, dass ihr eine Haarsträhne ins Gesicht hing - wieso wischte sie sie nicht weg? Jeder andere hätte die Haare ärgerlich beiseite gewischt, sie jedoch schien nicht einmal zu wissen, dass sie da waren.
        "Ähm...Maximilian. Maximilian Webher." Als sie nichts darauf antwortete, fügte er hinzu: "Und wie heißt du?"
        Zum ersten Mal senkte sie den Blick. "Ich...weiß es nicht."
        Er fühlte, wie ihm etwas ins Herz schnitt. Hier saß er, zusammen mit einem Kind, das er töten musste - und das nicht einmal seinen eigenen Namen kannte. Oh, das Leben war doch wirklich nicht fair!
        Aber es musste sein.
        "Hör mir gut zu," begann er, "es...ist sehr schwer für mich, es dir zu sagen, aber...." Er druckste herum. "Nun, es ist... es ist sicher nicht leicht zu verstehen, aber du bist sehr krank, und..."
        "Du willst mich töten, ist es nicht so?"
        Diesmal fuhr Maximilian wirklich zusammen. Also weiß sie es doch!
        Seltsamerweise wirkte sie überhaupt nicht so, als hätte sie Angst, oder wäre wütend auf ihn. Das hätte er sich fast gewünscht. Dass sie anfangen würde zu toben, oder sich wenigstens so zu verhalten, wie es ihrem Infizierungsgrad entsprach - aber nichts. Sie saß nur da und starrte ihn aus dunklen, unergründlichen Augen an.
        "Ja, ich....habe den Auftrag, dir eine Spritze zu geben, mit der du einschläfst," antwortete er, wich ihrem Blick aber aus. "Du brauchst aber keine Angst zu haben, es wird dir nicht weh tun."
        "Oh...." Diesmal klang sie ein wenig traurig. Es versetzte Maximilian einen weiteren Schnitt und mit jeder Sekunde hasste er sich mehr. Die Wissenschaftler mussten sich geirrt haben! Kein Infizierter würde sich so verhalten wie sie.
        "Warum willst du mich töten?"
        Er kniff die Augen zu. "Ich will dich überhaupt nicht töten, aber ich muss. Du bist sehr, sehr krank und es wäre besser für dich, wenn du friedlich einschläfst, anstatt..." Er hörte auf zu sprechen - wagte es einfach nicht.
        "Anstatt...?" Sie schien ihm weiterhelfen zu wollen. "Was passiert, wenn ich nicht friedlich einschlafe?"
        Maximilian seufzte tief, und als er antwortete, zitterte seine Stimme ein wenig. "Das... kann und darf ich dir nicht sagen, aber... vielleicht hast du schon von der Ahriman-Seuche gehört..."
        "Oh!" Das Mädchen zeigte zum ersten mal deutliche Emotion - Erleichterung. Ein schwaches Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, wie er mit Verblüffung feststellte. "Aber das ist doch gar nicht so schlimm!"
        "Ist es doch!" Er vergaß alle Vorsicht. "Weißt du, was mit Menschen passiert, die von dieser Kranheit befallen sind?"
        "Nein, das weiß ich nicht. Aber ich kann ihn hören!"
        "Wen?" Auf einmal gefiel ihm ihr Lächeln nicht mehr.
        "Ahriman."
        Und er begriff.
        Sie stand auf, Maximilian schrie erschrocken auf, als er sah, dass sie vom Bauch abwärts blutgetränkt war, dass ihr gesamter Sessel, der Boden darunter praktisch in Blut schwamm. Sie lächelte immer noch, aber jetzt sah es krank aus. Und das Weiße ihrer Augen färbte sich blutrot.
        "Oh mein GOTT! OH MEIN GOTT!!!" Maximilian fiel vom Sessel, rappelte sich auf und stolperte auf die Schleuse zu, die sich jedoch vor seinen Augen schloss. Verzweifelt hämmerte er dagegen. "Lasst mich raus! Hilfe! Lasst mich raus!"
        "Sie hören dich nicht."
        Langsam ging das Mädchen auf ihn zu, eine gewaltige Blutspur hinterlassend. Sie musste bereits mindestens zwei, wenn nicht drei Liter verloren haben - wieso lebte sie noch?
        Plötzlich entsann Maximilian sich seiner Spritze, mit fürchterlich zitternden Händen öffnete er das Etui während er zur Seite auswich und die Wand entlang hastete. Das Mädchen folgte ihm, wenn auch sehr langsam. Dann, endlich, hielt er die Spritze in Händen. "Es tut mir leid!" schrie er, nahm seinen Mut zusammen und stach zu.
        Er hatte keine Chance.
        Das Mädchen machte nur eine rasche Handbewegung und das Mittel verschwand in der Zimmerecke, es klirrte, als das Glasröhrchen zerbrach, Maximilian schrie, weinte vor Angst und taumelte zurück - doch da war nur noch Mauer. Dazu kam, dass sein Schutzanzug nun aufgerissen war, was ihn zu einem Leichten Opfer für die Seuche machen würde.
        Sie lächelte, und jetzt floss das Blut auch noch aus ihrem Mund und ihren Augenwinkeln, eine gellend rote Spur auf ihrer Kleidung und ihrem Gesicht hinterlassend. Jetzt wünschte Maximilian sich nur noch eine Waffe - um sich selbst zu richten, aber er hatte keine. Hier war nichts, nur ein spartanisches Bett, ein Tisch, zwei Stühle - und Herrgott, das viele Blut! Überall soviel Blut!
        Er kauerte sich in der Eckes des Raums zusammen, wimmernd wie ein kleines Kind, bereit zu sterben. Das Mädchen - Monster! - kniete sich vor ihm nieder, blutbesudelt. Jetzt, so wusste er, würde die Infektion auch auf ihn übergehen, wenn sie ihn berührte.
        Aber sie berührte ihn nicht.
        "Du musst keine Angst haben. Ich werde dir nichts tun."
        "Geh weg! Verschwinde!"
        "Ich höre, was Ahriman sagt. Aber ich gehorche ihm nicht. Das ist ein Unterschied." Ihr Stimme klang genauso tonlos wie vorhin, vielleicht mit einem zufriedenen Unterton. "Mein Körper wird sich verändern, so wie bei allen anderen - aber mein Geist wird derselbe bleiben. Verstehst du?"
        Sie erhob sich, während das Blut immer noch aus ihrem Körper rann, als wäre es Wasser aus einer Gießkanne. Langsam schritt sie auf die Luftschleuse zu, die sich wie von Geisterhand öffnete. Noch einmal wandte sie sich Maximilian zu, der erst zu verstehen anfing, dass er noch nicht infiziert war. "Komm mit mir, Maximilian Webher. Komm mit."
        "W-W-Wieso sollte ich!" japste dieser, stand auf und versuchte, den Blutseen auszuweichen. "Du bist...infiziert! Die Wissenschaftler hatten recht!"
        "Das hatten sie. Aber ich kann Ahriman hören. Dieser Ort ist nicht mehr lange sicher vor denen, die ihm dienen. Außerdem hast du versäumt, mich zu töten. Deine Vorgesetzten werden nicht erfreut sein...." Sie fuhr sich, wahrscheinlich unbewusst, mit der Hand über das Gesicht, was das Blut noch mehr auf ihrem Gesicht verteilte. "Wenn du hierbleibst, wirst auch du einer seiner Diener. Willst du das?"
        Ohne ein weiteres Wort verließ sie den Raum.
        Maximilian verharrte noch ein paar Sekunden an seinem Platz, bevor er ihr folgte, ohne genau zu wissen, warum er ihr vertraute.
        Was hatte er zu verlieren?

        Fortsetzung Folgt....


        Das ist vermutlich der letzte Teil vor den Weihnachtsferien - und über die Ferien habe ich keinen Computer, also geht's wahrscheinlich erst nächstes Jahr weiter.
        Na, vergesst mich einfach nicht! ;)


      (Ja, man kann draufklicken)

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    • Der Teil ist einfach spitze! Vor allem das mit dem Blut *g* *monsterlache*
      Und warum hast du keinen Computer? Fahrt ihr etwa weg? Wenn ja, dann hau' doch einfach ab und komm' zu mir, du würdest, damit viele Leser glücklich machen :ugly: :D

      Aber schon mal schöne Ferien und wenn ich bis mitte Januar nichts von der höre, dann sollstest du lieber schleunigst deinen Wohnort verändern :evil: [Blockierte Grafik: http://www.click-smilies.de/sammlung0304/teufel/devil-smiley-027.gif]

      Und fals du doch noch Zeit haben solltest: WEITER!!!
    • Kleine Berichtigung: DAS hier ist der letzte Teil vor Weihnachten. Hab doch noch Zeit gefunden, noch mal ins Internet zu schauen, bevor das Studentenheim geschlossen wird und ich ohne Internet dahocke. ^^

      Hab übrigens einen schicken Anubis-Smiliey gefunden, guckt mal: [Blockierte Grafik: http://smilies.cw08.calibra-web.de/html/images/smilies/alien/00000540.gif] (Denkt euch halt noch Haare dazu...)

      Na dann, demnächst wird Freund Anubis noch ein wenig Sektenführer spielen [Blockierte Grafik: http://smilies.cw08.calibra-web.de/html/images/smilies/sonstige/figuren048.gif] und dann geht's auch schon los mit [Blockierte Grafik: http://smilies.cw08.calibra-web.de/html/images/smilies/sonstige/kar.gif] und [Blockierte Grafik: http://smilies.cw08.calibra-web.de/html/images/smilies/gewalt/gun.gif]

      (Merkt man, dass ich gerade ein wenig Smilie-verrückt bin? Nööööö.....)
      Apropos: Tut mir leid, dass dieser Teil etwas kürzer ist....


      Kapitel 2 - Inkubationszeit

      Nach der Infektion folgt eine Inkubationszeit von etwa drei bis vier Tagen, in denen das betroffene Subjekt kaum Auswirkungen des Befalls spürt. In dieser Zeit verdreifacht sich der Prozentsatz an A-Zellen im Körper des Probanden, erste Anzeichen wären verringerter Schlafbedarf und erhöhte Ausdauer.
      ------Medizinischer Bericht zur Ahriman-Seuche, 2. Eintrag


      Inzwischen hatte sie aufgehört zu bluten, was aber höchstwahrscheinlich an der Tatsache lag, dass wohl kein Tropfen Blut mehr in ihren Adern floss - dementsprechend kalkweiß war auch ihre Haut, nicht einmal ihre Sommersprossen waren noch zu sehen. Trotzdem hinterließ sie mit jedem Schritt blutige Fußstapfen, wie Maximilian besorgt feststellte. Dieser Spur würde ein Blinder mit geschlossenen Augen verfolgen können.
      Sie schien seine Gedanken zu erraten. "Mach dir keine Sorgen. Man wird uns nicht finden."
      "Was macht dich so sicher?"
      "Sie zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es einfach."
      Das klang alles andere als logisch, aber inzwischen war Maximilian bereit, fast alles zu akzeptieren. Allein die Tatsache, dass ein höchstgradig infiziertes Kind in der fünften Phase der Krankheit bei vollem Bewusstsein blieb und außer dem immensen Blutverlust kaum Mutationen aufwies, war schon ein Ding der Unmöglichkeit. Trotzdem war sie da, ruhig, ein wenig abwesend, aber freundlich. Und er, das erfahrene, abgebrühte Rotkreuz-Mitglied, folgte ihr wie ein Lemming.
      "Ähm....bist du sicher, dass du nichts Frisches zum Anziehen haben willst?" fragte er, nur um etwas zu sagen. "Du bist voller Blut."
      "Keine Zeit." Mit traumwandlerischer Sicherheit wanderte sie durch die Korridore - merkwürdigerweise begegneten sie keiner Menschenseele. "Sie sind bereits sehr nahe. Er ist bereits sehr nahe."
      "Wer ist dieser Er, von dem du da sprichst?" Er folgte ihr stolpernd in ein Treppenhaus, als sie ruckartig die Richtung wechselte und nicht wie angenommen den Lift benutzte. "Wovon sprichst du?"
      "Von Ahriman."
      "Aber Ahriman ist die Bezeichnung für eine Krankheit!" Er begann sich zu fragen, ob sie nicht doch den Verstand verloren hatte. "Ein Virus - keine Person."
      "Eine Krankheit?" Sie blieb stehen und lachte leise. Sie wandte ihm den Kopf zu und Maximilian fuhr vor Schreck zusammen, als er sah, dass ihr linkes Auge bereits mehrere Pupillen hatte. "Eine Krankheit würde mich nicht verändern. Eine Krankheit würde nicht mit mir sprechen." Sie wandte sich ab. "Eine Krankheit hat kein Bewusstsein!"
      Das Mädchen ging weiter, ein verdutzter Maximilian folgte ihr. Während einerseits sein rationales Bewusstsein ihm streg befahl, er solle doch gefälligst zur Vernunft kommen, aufhören, einem verseuchten Mutanten nachzulaufen und Ferguson Bericht erstatten, meinte sein Instinkt, dass er in der Nähe des Mädchens sicher wäre. Aber was zum Geier war jetzt richtig?
      Etwas hinter ihm krachte und schepperte, als würde jemand eine Blechtüre zertrümmern. Erschrocken fuhr Maximilian herum, doch seine Begleiterin (Ha, wohl eher Führerin!) blieb ruhig. "Sie gehen in eine andere Richtung, du brauchst keine Angst zu haben."
      "Sie? Wer sind sie?"
      "Ahrimans Diener. Sie sind schon hier."
      Maximilian fragte nicht weiter nach, sondern folgte ihr weiter durch das Stiegenhaus, immer näher dem Ausgang.

      Meilenweit weg, in einem Versteck tief unter der Erde, runzelte Anubis die Stirn.
      "Seid Ihr Euch sicher?"
      Außer ihm befand sich niemand in dem Raum, der junge Mann stand mutterseelenalleine vor seiner Monitorwand. Trotzdem schien ihm jemand zu antworten, denn er schüttelte den Kopf. "Das ist äußerst merkwürdig..."
      Stille.
      "Aber wenn ihr Körper doch so von Euch durchzogen ist, warum könnt Ihr sie nicht kontrollieren?"
      Diesmal folgte eine längere Pause, in der Anubis wieder auf etwas zu lauschen schien - obgleich kein Wort zu hören war.
      "Und Ihr meint....?"
      Stille.
      "Soll ich ihnen befehlen, sie zu erledigen?"
      Kurze Pause.
      "Wieso nicht? Erklärt mir bitte....."
      Eine längere Pause folgte, in der sich das Gesicht des Mannes aufhellte. Die Linse seines künstlichen Auges verengte sich.
      "Oh, das ist natürlich etwas anderes! In diesem Fall...."
      Anubis lachte - und wäre noch jemand in dem Raum gewesen, hätte er hören können, dass er zweistimmig lachte.
      "Es dauert nicht mehr lange...."

      Fortsetzung Folgt....


      Doch, leider dauert es noch lang bis zum nächsten Teil. Also frohe Weihnachten an euch alle und 'nen guten Rutsch! [Blockierte Grafik: http://smilies.cw08.calibra-web.de/html/images/smilies/weihnachten/xpb_bb.gif]


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Augen! Ich liiiiiiiiiiebe wildgewordene Augen :ugly: (mehrere Pupillen usw.) *hach*

      Das Mädchen ist mir sympathisch xD Darf ein vierzehnjähriger Irrer meinesgleichens ein mutiertes, von einem schizophrenen Elektroaugenkauz nicht kontrolliertes, aber als kleine Figur im "Spiel" missbrauchtes Mädchen mit mehreren Pupillen im linken Auge adoptieren? :ugly: Wenn ja, mach ichs sofort XD
      *abdreh*

      Die beiden Abschnitte sind sehr gut und Aug-en-haft :ugly:

      Ach ja, Uly, wieso bist du eigentlich noch Single?
      Du hast ja bereits zwei Heiratsanträge bekommen :ugly: (Einen mehrfach, wenn ich mich nicht täusche :ugly: )
    • hm. ich.....*einschnarch*...*aufschreck* oh, sry, mir wurden beruhigungstabletten einge....*gähn*..flößt, weil ich durchgetickt bin...hm..jaja.....mhh.....



      eineige zeit später




      *aurenbraue zuckt*

      aaahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!!! o.o !!

      im ernst, warum bist du solo? du bist SOLO? dumm? *schnauf*
      ok. erstens: Ich liebe deine story, zumindest das, was ich bereits kenne =) (wer weiß was ich mach wenn es weiter geht O.o du shice...)

      zweitens: ich liebe dich ;)

      und......drittens: *wortesuch* *nichfind* hm...billiger platzhalter: einfach -->´göttlich !

      ähm..*ähä* bitte nicht fürchten. ich werd dich nich verfolgen oderso ^^""""""
    • Ach Ully... du göttlicher Gott (braised_akinna *hinthint*)... Was würden wir nur ohne dich machen? Ich weiss es nicht. und ich werde deinen Wahnsinn und deine göttliche Story über die Ferien wirklich vermissen X( hmpf....
      Hm, ich glaube du bist einfach zu cool für ne Freundin, wa? ;) Wer so gute Geschichten schreibt.... einsame Genies.... na ja, wir treten einfach der Monogamie in den Podex und dann kannst du akinna und mich zu deinen Musen nehmen ^^ Muha... ich geh schlafen.... bis denn!

      *pans*
      www.dachterrasse.net - Rock die Scheiße fett! *Rhyme*

      Der Bach - ach.

      Heinz Erhardt

      Mein Gruß geht an: Tayalein, Nayrufan, Lothy, Sirius, Ulyaoth, Anju, braised_akinna, FoWo und des weiteren alle die mich kennen ^^
    • *böselach*
      So, da ich einen guten Freund meinerseits unter Androhung schwerer körperlicher und seelischer Gewalt dazu gebracht habe, mich mal an seinen Compu zu lassen, kann ich sogar mal weiterschreiben! Doll, nicht? :D

      Ich bin übrigens definitiv nicht zu cool für ne Freundin. Uncool ist mein zweiter Vorname. :D Ich schätze, das liegt an meiner freakigen Art, meiner Vorliebe für die Schattenseite des Lebens.... (und möglicherweise daran, dass mein rechtes Auge höher liegt als das linke. -> sieht extrem schräg aus....)
      Am Besten werfen wir wirklich die Monogamie über Bord und ich heirate euch beide. :D Nach Dämonenart. (Ich hätt' sogar ein Schwert. Ein Katana, um genau zu sein. :ugly: ) Oder noch besser, ich lasse mich von einem Vampir beißen. (Obwohl...hatte Dracula nicht DREI Bräute????)
      *seufz*
      Okay, genug der Blödelei....

      PS: Bevor ich's vergesse: Soeben fällt mir auf, dass Frl. Pansenäffchen heute Geburtstag hat! Alles Gute von meiner Wenigkeit! *verbeug* Leider hat die Torte nicht in den Scanner gepasst, sonst hätt ich eine selbstgemachte Schoko-Torte à la Uly zugeschickt. (Aber keine Sorge, meine Backkünste fallen ohnehin unter biologisch-chemische Waffensysteme....)


      Kapitel 2 - Fortsetzung

      Die Sonne ging soeben unter und warf ihr glühend oranges Licht über die Steppe und das Forschungslabor. Die Schatten wurden länger, Insekten in allen Formen und Größen zirpten und in der Ferne sah man einen Schwarm exotischer Vögel. Es hätte eine romantische, fast kitschige Szenerie sein können, wenn nicht...
      "Bei allen Heiligen!" Maximilian griff sich an den Kopf. "Das also wird aus den Infizierten, wenn man sie nicht rechtzeitig tötet!"
      Seine Begleiterin stellte sich neben ihn und blickte in die Richtung des Forschungslabors. Kreischend und fauchend umschwirrten einige entfernt menschenähnliche Wesen mit gewaltigen Fledermausschwingen das Gebäude, stießen immer wieder hinab, brachen durch Fenster ein und kehrten dann wieder zurück - nur zerrten sie jedesmal einen Menschen mit sich, den sie umklammerten und dann...
      "Sie beißen sie! Wie Vampire!" Angewidert wandte Maximilian sich ab. "Das ist abscheulich!"
      "Du kannst froh sein, noch vor dem Angriff das Gebäude verlassen zu haben..."
      "In der Tat!" Er wich zurück, obwohl das Labor bereits mehrere hundert Meter enfernt lag und er sich zudem auf einer Anhöhe, fast einem Berg, befand und aus relativ sicherer Entfernung auf das Massaker hinabblicken konnte. "Mein Gott! Ich wusste nicht, dass es so endet, wenn..."
      "Es ist ein Labor. Ich dachte, ihr erforscht diese Erscheinung?"
      "Schon, aber...wir haben nie erfahren, was nach der fünften Phase der Infektion geschieht. Wir haben sie dann jedesmal getötet - sie waren einfach nicht mehr kontrollierbar!" Er beobachtete, wie sich eines der geflügelten Biester an einem Jeep festkrallte, diesen in die Höhe zog und schließlich fallen ließ, dass er zerschmetterte und nicht mehr zu gebrauchen war. "Ich meine, sieh dir diese Kraft an! Das ist schon fast unmöglich!"
      "Wir müssen gehen. Wir haben einen weiten Weg vor uns."
      "Wo willst du denn hin?" Maximilian warf dem immer noch namenlosen Mädchen einen verwunderten Blick zu.
      "In die Stadt der Engel. Er wartet dort auf mich."
      "Nach Los Angeles? Aber wieso? Wer wartet dort?"
      "Ahriman." Sie wandte sich ab und schritt langsam in nördlicher Richtung weiter, Maximilian stolperte rückwärts und hastete ihr nach.
      "Moment, nichts überstürzen! Erstens wirst du mit derart blutgetränkter Kleidung sofort von diversen Raubtieren angefallen werden, zweitens müssen wir, wenn du wirklich nach Amerika willst, einen Pass für dich auftreiben und Geld für das Flugzeug und..."
      Ihr Stracciatella-Auge zuckte. "Das ist unwichtig. Ich weiß, dass ich es schaffen werde. Ahriman weiß so gut wie ich, dass wir uns treffen müssen - er wird uns durchlassen. Er kontrolliert bereits mehr, als du dir vorstellen kannst."
      "Aber..." Er schluckte seine Antwort hinunter und setzte neu an. "Wieso ist es so wichtig, diesen Ahriman zu treffen, wer auch immer dieser Sack ist?"
      "Es ist unser Schicksal."
      "Aber WARUM, verdammt nochmal!"
      Sie seufzte tief, lächelte schwach und lehnte sich an einen dürren Baum - ein weiteres Mal fiel ihm auf, wie bleich und zerbrechlich sie aussah, fast wie eine Porzellanpuppe. "Von unserem Treffen hängt das Schicksal der Welt ab."
      "Schicksal der Welt...pah!" Der Rotkreuz-Arbeiter versetzte einem Stein einen wütenden Tritt. "Das klingt fürchterlich abgedroschen! Was ist, wenn das alles ein Trick ist? Oder nur Einbildung? Wie ist es möglich, dass jemand, der nicht einmal existiert, mit dir spricht, hm? Erklär mir das!"
      Ihre ungleichen Augen starrten ihn an, die vielen kleinen Pupillen in ihrem linken Auge schienen sich neu anzuordnen und für einen Moment wurde ihm mulmig. "Hör auf, einfach nur zu schauen. Beginne, zu sehen!"
      Das verstand Maximilian nicht, er runzelte die Stirn und öffnete den Mund, um etwas zu sagen, als er hinter sich eine rasche Bewegung wahrnahm. Alarmiert fuhr er herum und hastete einige Schritte rückwärts.
      Hinter ihm stand sein Vorgesetzter Dr. Ferguson.
      Er trug eine reglose Gestalt in den Armen.
      Und er hatte Flügel.

      Der Doktor bleckte die Zähne und ließ die Person fallen, die er trug und sich zu Maximilians Entsetzen als Karla entpuppte - eine Karla, deren Kehle zerfleischt und Kleidung blutverschmiert war. Achtlos stieg Ferguson über die Leiche und grinste Maximilian mit einem fürchterlichen Raubtiergebiss an. Bedächtig wischte er Karlas Blut von seinen Mundwinkeln.
      "Guten Tag, Herr Webher. Schön, Sie hier zu sehen..."
      "Oh mein Gott!" Maximilian schnappte nach Luft. "Sie auch!"
      "Natürlich, wer sonst?" Er faltete seine gigantischen Schwingen zusammen. "Ich war es auch, der Ahrimans Diener in das Labor geführt hat! Ich bin bereits seit drei Monaten infiziert - Ironie des Schicksals, wie?"
      "Sie?"
      "Natürlich!" Er lachte unangenehm und hob die Hände, die sich als messerscharfe Klauen entpuppten. "Nun, es ist nicht so schlimm...auch die gute Karla wird nicht sterben, sondern ein neues Leben von Ahriman geschenkt bekommen!"
      "Wieder dieser Ahriman! Wer ist dieser Spacko überhaupt?"
      Ferguson grinste wie ein Haifisch - selbst das Gebiss stimmte - und breitete seine Flügel aus. "Wollen Sie das wirklich wissen, Webher?" Er knirschte mit den Zähnen. "Nun, den Gefallen werde ich ihnen gerne tun..."
      Schneller, als ein Mensch blinzeln kann, schoss seine Klaue vor, Maximilian hatte keine Chance zu reagieren und erwartete schon, dass die Klaue ihm die Kehle zerfetzen würde, aber die Krallen stoppten etwa drei Millimeter vor seinem Gesicht, erschrocken stolperte er rückwärts und fiel zu Boden - und jetzt konnte er sehen, dass seine kleine Begleiterin plötzlich vor ihm stand und Fergusons Hand in letzter Sekunde aufgefangen hatte.
      "Tut mit leid, Diener Ahrimans, aber ich muss darauf bestehen, dass mein Führer am Leben bleibt..."
      Der Geflügelte zischte wütend. "Ha, Führer! Ich könnte dich viel besser führen als er, meine Flügel tragen uns viel schneller, als dieser schwächliche Mensch gehen könnte!" Wütend entwand er seine Klaue dem Griff des Mädchens. "Ahriman liegt viel an eurem Treffen - komm mit mir und ich garantiere, dass du unversehrt ankommst!"
      Sie lächelte freundlich. "Das bezweifle ich nicht. Dennoch ist meine Entscheidung endgültig."
      "Ich muss diese Entscheidung wohl oder übel akzeptieren..." Ferguson machte einen Schritt zurück und leckte sich mit seiner überlangen Zunge über das monströse Gebiss. "....Aber der Mensch gehört mir!!!"
      Schneller, viel schneller als eben vorhin schoss das geflügelte Monstrum vor, mit weit aufgerissenem Mund und erhobenen Klauen, doch das Mädchen war trotzdem noch ein wenig schneller. Zwei, drei schnelle Bewegungen, die Maximilian nicht einmal richtig sehen konnte, ein lautes Knackgeräusch und das Ferguson-Ding fiel zu Boden.
      Maximilian rappelte sich mühsam auf. "Du...du...du hast ihm das Genick gebrochen! Das ist doch..."
      "Er ist selbst schuld." Sie massierte geistesabwesend ihr Handgelenk. "Ich konnte nicht zulassen, dass er seinen Blutdurst an dir stillt..."
      "Ist er jetzt....tot?"
      "Nein." Sie drehte sich um und marschierte langsam weiter. "Er wird wieder aufstehen, aber das könnte ein paar Stunden dauern. Und nun lass uns gehen." Sie warf ihm einen Blick zu, der wohl aufmunternd sein sollte, was allerdings aufgrund ihres seltsamen Auges nicht ganz gelang. "Unser Weg ist weit."
      "Und wohin gehen wir?"
      "Du musst mich zur nächsten Stadt führen. Ich muss zur Stadt der Engel kommen und dazu brauche ich ein Schiff oder ein Flugzeug."
      Das ungleiche Paar setzte seinen Weg weiter fort.

      Fergusons Klaue zuckte.

      Fortsetzung Folgt...


      Okay, das wars dann fürs Erste.
      Bis dann halt! ^^


      (Ja, man kann draufklicken)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Ulyaoth ()

    • Wa~ay, ich bewundere, wenn nicht verehre alles an dir! ><
      Deine Stories inklusive dieser Abschnitt.
      Deine wundervoll kranken Ideen.
      Dass du immer weiterschreibst, wenn du kannst. (Davon könnt ich mir ne Scheibe abschneiden, was? :( )
      uswusf.

      Aber Fledermausflügel, Blutdurst... kommen da wirklich Vampire vor? *_________* Und Vieläugige Mutanten *___________* Und ganz böse Buben, die vieläugige Mutanten und Vampire erschaffen und kontrollieren? *_____________*

      Diese Story ist so *______________________*