Kap 1
Als Rianne die Augen schloss fiel alles von ihr ab, der Schmerz der Schnittwunde, die an ihrem Bein klaffte, versank in wunderbarer Taubheit, die Schreie, das Klirren der Schwertklingen die aufeinander prallten, all das wurde einfach von tiefer Schwärze verschluckt. Ihre Stirn sank auf das Straßenpflaster und sie schmeckte Blut. Ihr Atem hatte sich beruhigt, doch ihr Herz hämmerte weiterhin schmerzhaft gegen ihre Brust. Ihre Hände schlossen sich um die eiskalten Griffe ihres Schwertes und ihr Rückrad begann zu brennen. Sie spürte Schreie in sich aufsteigen, je heißer es brannte. Sie würgte, noch mehr Blut tropfte auf das Pflaster, doch kein Laut kam über ihre Lippen. Sie fühlte es, sie wusste es, könnte sie schreien würden das Stechen und das unerträgliche Pochen in ihren Schulterblättern aufhören, doch sie konnte nicht. Sie gurgelte und ihre Augen drehten sich nach innen. Krämpfe durchzuckten ihren Körper.
Dann versank alles in tiefer Dunkelheit. Rianne konnte nicht sagen wie lange sie dort, mitten auf der Straße gelegen hatte als sie wieder die Augen öffnete. Zuerst spürte sie nichts außer Kälte. Doch nach und nach kehrte das leben in Form von unerträglichem Kribbeln in ihren Körper zurück. Ihr Blick klärte sich und sie erkannte, dass sie sich noch immer an derselben Stelle befand, an der sie das Bewusstsein verloren hatte.
Dennoch hatte sich etwas verändert. Die Häuser die die breite Handelsstraße säumten, brannten lichterloh und überall lagen die Leichen gefallener Soldaten und Bürger. Die wenigen Überlebenden waren Bauern, die ziellos durch die Gegend stapften um noch Überlebende zu retten oder feindlichen Kämpfern gegebenenfalls den Gnadenstoß zu geben. Rianne hielt Ausschau nach Vertretern ihres Trupps, konnte jedoch keine einzigen Kommandanten der Garde ausmachen. Nicht mal ein einziger lebender Soldat war zu entdecken. Sie hob den Kopf und strich sich die langen, pechschwarzen mit Schlamm und Blut verkrusteten Haare aus dem Gesicht. War der Kampf verloren? Sie bewegte vorsichtig ihren Oberkörper um sich aufzurichten, da durchfuhr sie ein gleißender Schmerz und sie kippte röchelnd zurück. Anscheinend war sie schwerer verletzt als sie gedacht hatte. Und nun, nachdem sie sich einmal bewegt hatte wollte das Stechen gar nicht wieder aufhören. Tränen brannten in ihren Augenwinkeln und sie krallte ihre Nägel schwer atmend in ihre Rüstung.
„Sieh mal, da ist noch jemand.“
Riannes Kopf ruckte herum und sie fluchte, als sie zwei Männer etwa sechs Meter entfernt stehen sah. Einer der beiden sprang über einen Pferdekadaver und kam näher. Er trug eine provisorische Rüstung aus Wolfsleder, wie es bei den Aufständischen üblich war. Sein Mund und seine Nase wurden von dunklem Stoff verdeckt. Sein Haar war fast so schwarz wie Riannes und es stand wild vom Kopf ab.
Seine leuchtend grünen Augen waren das Einzige an ihm, das sauber und rein wirkte. Doch Rianne war nicht wild darauf, sich in dieser Situation in den schönen Augen eines Mannes zu verlieren.
„Du, steh auf.“, sagte er mürrisch und richtete seinen Speer auf ihre Brust.
Sie rührte sich nicht.
„Aufstehen. Verstehst du mich?“, rief er und stieß sie mit dem Stiefel an den Beinen an.
„Ich verstehe sehr gut.“, knurrte Rianne. „Ich kann aber nicht.“
Der Mann zog das Tuch vor seinem herunter und Rianne erschrak, als sie bemerkte wie jung er noch war. Vielleicht nur ein zwei Jahre älter als sie selbst.
„Steh auf oder es ist dein Todesurteil.“ Seine Worte klangen eher wie ein gut gemeinter Ratschlag, als eine Drohung.
Inzwischen näherte sich auch der zweite Mann und sah angewidert auf Rianne hinab. Er war wesentlich älter und unzählige Narben übersäten die lederne Haut seines Gesichts.
„Wenn sie nicht folgt, dann beseitige sie. Wir haben mehr als genug Geiseln um Druck auf die Fürsten auszuüben.“
Rianne stützte sich auf die Ellenbogen und ihre Knochen Knackten unter den Anstrengungen. Unter höllischen Schmerzen richtete sie sich immer weiter auf. Wankend kniete sie vor den Männern und griff nach dem Speer, der noch immer auf ihr Herz gerichtet war, um sich daran hochzuziehen. Ein Lächeln umspielte einen Wimpernschlag den Mund des jungen Mannes, dann stieß er Rianne unter dem strengen Blick des anderen voran, die Straße hinauf.
Bei jedem Schritt schmerzte Riannes Rücken mehr. Sie stolperte vor den Männern her den Hügel hinauf, den die Straße nun in Serpentinen erklomm. Oben auf dem Hügel thronte das Rathaus, der Sitz der Rebellenführer.
Rianne erinnerte sich an die Ansprache, die ihr Hauptmann vor dem Angriff gehalten hatte. Das Rathaus war das Ziel gewesen. Hier häuften sich die Toten an den Flanken der Straße. Sie hielt den Blick gesenkt um nicht in die vertrauten Gesichter der Toten Gardisten sehen zu müssen.
Riannes Gedanken schwirrten. Was war geschehen? Was hatte diese Niederlage ausgelöst? Es mussten wenigstens Einige überlebt haben, das war sicher. Das Narbengesicht hatte von Geiseln gesprochen.
„Sie hält uns doch nur auf!“, hörte sie den Alten sagen.
„Sie kann aber laufen, das bessert sich schon.“, entgegnete der andere barsch und die Spitze seines Speers drückte sie schmerzhaft am Nacken weiter. „Schneller!“, befahl er. Rianne versuchte gar nicht erst dem Befehl nachzukommen. Sie wunderte sich sowieso warum sie noch lebte.
Ein Kräftiger Stoß seiner gepanzerten Faust auf ihre Schultern ließe sie gellend aufschreien. „Bist du wahnsinnig?!“, schrie sie und schlug ihm ihre Fingernägel in die Wange. Völlig überrascht taumelte er zurück, dann gewann er seine Fassung zurück und wehrte einen weiteren Schlag ihrerseits ab. Der Alte ging dunkel lachend an den beiden Kämpfenden vorbei und rief: „Da hast du dir was eingehandelt, sie ist eine Bestie.“
Rianne merkte schnell, dass ihr der Mann mit ihren derzeitigen Verletzungen weit überlegen war und wenig später lief sie besiegt wieder vor den Männern her. Sie spürte warmes Blut unter der Rüstung ihren Rücken hinab rinnen. Außerdem war ihre Beinwunde aufgeplatzt. Sie verfluchte ihr Temperament und trottete weiter.
Als Rianne die Augen schloss fiel alles von ihr ab, der Schmerz der Schnittwunde, die an ihrem Bein klaffte, versank in wunderbarer Taubheit, die Schreie, das Klirren der Schwertklingen die aufeinander prallten, all das wurde einfach von tiefer Schwärze verschluckt. Ihre Stirn sank auf das Straßenpflaster und sie schmeckte Blut. Ihr Atem hatte sich beruhigt, doch ihr Herz hämmerte weiterhin schmerzhaft gegen ihre Brust. Ihre Hände schlossen sich um die eiskalten Griffe ihres Schwertes und ihr Rückrad begann zu brennen. Sie spürte Schreie in sich aufsteigen, je heißer es brannte. Sie würgte, noch mehr Blut tropfte auf das Pflaster, doch kein Laut kam über ihre Lippen. Sie fühlte es, sie wusste es, könnte sie schreien würden das Stechen und das unerträgliche Pochen in ihren Schulterblättern aufhören, doch sie konnte nicht. Sie gurgelte und ihre Augen drehten sich nach innen. Krämpfe durchzuckten ihren Körper.
Dann versank alles in tiefer Dunkelheit. Rianne konnte nicht sagen wie lange sie dort, mitten auf der Straße gelegen hatte als sie wieder die Augen öffnete. Zuerst spürte sie nichts außer Kälte. Doch nach und nach kehrte das leben in Form von unerträglichem Kribbeln in ihren Körper zurück. Ihr Blick klärte sich und sie erkannte, dass sie sich noch immer an derselben Stelle befand, an der sie das Bewusstsein verloren hatte.
Dennoch hatte sich etwas verändert. Die Häuser die die breite Handelsstraße säumten, brannten lichterloh und überall lagen die Leichen gefallener Soldaten und Bürger. Die wenigen Überlebenden waren Bauern, die ziellos durch die Gegend stapften um noch Überlebende zu retten oder feindlichen Kämpfern gegebenenfalls den Gnadenstoß zu geben. Rianne hielt Ausschau nach Vertretern ihres Trupps, konnte jedoch keine einzigen Kommandanten der Garde ausmachen. Nicht mal ein einziger lebender Soldat war zu entdecken. Sie hob den Kopf und strich sich die langen, pechschwarzen mit Schlamm und Blut verkrusteten Haare aus dem Gesicht. War der Kampf verloren? Sie bewegte vorsichtig ihren Oberkörper um sich aufzurichten, da durchfuhr sie ein gleißender Schmerz und sie kippte röchelnd zurück. Anscheinend war sie schwerer verletzt als sie gedacht hatte. Und nun, nachdem sie sich einmal bewegt hatte wollte das Stechen gar nicht wieder aufhören. Tränen brannten in ihren Augenwinkeln und sie krallte ihre Nägel schwer atmend in ihre Rüstung.
„Sieh mal, da ist noch jemand.“
Riannes Kopf ruckte herum und sie fluchte, als sie zwei Männer etwa sechs Meter entfernt stehen sah. Einer der beiden sprang über einen Pferdekadaver und kam näher. Er trug eine provisorische Rüstung aus Wolfsleder, wie es bei den Aufständischen üblich war. Sein Mund und seine Nase wurden von dunklem Stoff verdeckt. Sein Haar war fast so schwarz wie Riannes und es stand wild vom Kopf ab.
Seine leuchtend grünen Augen waren das Einzige an ihm, das sauber und rein wirkte. Doch Rianne war nicht wild darauf, sich in dieser Situation in den schönen Augen eines Mannes zu verlieren.
„Du, steh auf.“, sagte er mürrisch und richtete seinen Speer auf ihre Brust.
Sie rührte sich nicht.
„Aufstehen. Verstehst du mich?“, rief er und stieß sie mit dem Stiefel an den Beinen an.
„Ich verstehe sehr gut.“, knurrte Rianne. „Ich kann aber nicht.“
Der Mann zog das Tuch vor seinem herunter und Rianne erschrak, als sie bemerkte wie jung er noch war. Vielleicht nur ein zwei Jahre älter als sie selbst.
„Steh auf oder es ist dein Todesurteil.“ Seine Worte klangen eher wie ein gut gemeinter Ratschlag, als eine Drohung.
Inzwischen näherte sich auch der zweite Mann und sah angewidert auf Rianne hinab. Er war wesentlich älter und unzählige Narben übersäten die lederne Haut seines Gesichts.
„Wenn sie nicht folgt, dann beseitige sie. Wir haben mehr als genug Geiseln um Druck auf die Fürsten auszuüben.“
Rianne stützte sich auf die Ellenbogen und ihre Knochen Knackten unter den Anstrengungen. Unter höllischen Schmerzen richtete sie sich immer weiter auf. Wankend kniete sie vor den Männern und griff nach dem Speer, der noch immer auf ihr Herz gerichtet war, um sich daran hochzuziehen. Ein Lächeln umspielte einen Wimpernschlag den Mund des jungen Mannes, dann stieß er Rianne unter dem strengen Blick des anderen voran, die Straße hinauf.
Bei jedem Schritt schmerzte Riannes Rücken mehr. Sie stolperte vor den Männern her den Hügel hinauf, den die Straße nun in Serpentinen erklomm. Oben auf dem Hügel thronte das Rathaus, der Sitz der Rebellenführer.
Rianne erinnerte sich an die Ansprache, die ihr Hauptmann vor dem Angriff gehalten hatte. Das Rathaus war das Ziel gewesen. Hier häuften sich die Toten an den Flanken der Straße. Sie hielt den Blick gesenkt um nicht in die vertrauten Gesichter der Toten Gardisten sehen zu müssen.
Riannes Gedanken schwirrten. Was war geschehen? Was hatte diese Niederlage ausgelöst? Es mussten wenigstens Einige überlebt haben, das war sicher. Das Narbengesicht hatte von Geiseln gesprochen.
„Sie hält uns doch nur auf!“, hörte sie den Alten sagen.
„Sie kann aber laufen, das bessert sich schon.“, entgegnete der andere barsch und die Spitze seines Speers drückte sie schmerzhaft am Nacken weiter. „Schneller!“, befahl er. Rianne versuchte gar nicht erst dem Befehl nachzukommen. Sie wunderte sich sowieso warum sie noch lebte.
Ein Kräftiger Stoß seiner gepanzerten Faust auf ihre Schultern ließe sie gellend aufschreien. „Bist du wahnsinnig?!“, schrie sie und schlug ihm ihre Fingernägel in die Wange. Völlig überrascht taumelte er zurück, dann gewann er seine Fassung zurück und wehrte einen weiteren Schlag ihrerseits ab. Der Alte ging dunkel lachend an den beiden Kämpfenden vorbei und rief: „Da hast du dir was eingehandelt, sie ist eine Bestie.“
Rianne merkte schnell, dass ihr der Mann mit ihren derzeitigen Verletzungen weit überlegen war und wenig später lief sie besiegt wieder vor den Männern her. Sie spürte warmes Blut unter der Rüstung ihren Rücken hinab rinnen. Außerdem war ihre Beinwunde aufgeplatzt. Sie verfluchte ihr Temperament und trottete weiter.
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Name: gluh
Adoptiere auch eins! @Pokémon Waisenhaus
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