Exorcista Isis

    • Exorcista Isis

      Ich hab nun mal wieder eine neue Geschichte angefangen und hoffe es interssiren sich mehr dafür als vorher die andere.
      Da ich sie haupsächlich auf animexx angelegt habe, aber die mir dort zu lange zum reinstellen brauchen, werde ich die hier auch noch posten. Wer mehr über Chara und Hintergrung wissen will muss später auf die seite gehen. ^^
      Genug gelabert, hier is sie

      [ ...Schicksal! Was ist das Schicksal?
      Man sagt, es zeige die Richtung, in die der Weg eines jeden verläuft und man sich dessen beugen muss.
      Aber wenn mein Schicksal so aussieht, das ich die Tochter eines Mannes bin, der sein ganzes Leben nichts weiter als Verfolgung, Hass, Gefängnis und den Kampf ums Überleben kannte, die Aufgabe über ein Volk nein, über einen Glauben zu regieren der nichts weiter als Tod, Verderben und Leid über das Leben anderer bringt, ohne Gefühle wie Liebe, Mitleid, Gnade, und Hoffnung und die Aussicht auf einen Ehemann den ich nicht liebe und dessen auf Gegenseitigkeit beruht, weil er mehr die Macht und den Krieg als seine Gemahlin sieht, so, werde ich dies bestimmt nicht annehmen.
      So, wie es mir mein Vater lehrte, sich niemanden zu fügen, sich nie zu ergeben, so werde ich bestimmt nicht diesem unsichtbaren Pfad folgen.
      Denn um ganz ehrlich zu sein, schwebte mir doch im Leben etwas anderes vor, als diese Zukunft. Nun, sollten wir dieser Vorstellung doch einfach mal ein paar Flügen verleihen. ...]

      Helion Prime, 2655 .3. Wende des Blauen Mondes


      Auszug aus dem Tagebuch von Kira

      Ankunft auf Helion Prime

      Ein leises aber doch sehr deutliches Klopfen war von der Tür zu hören und lies Kira in ihrem Schreibdrang stoppen. Sie schlug das kleine Buch zu in das sie stetig ihre Aufzeichnungen schrieb. In dem Moment in dem sie sich von ihrem Bett herhob wurde die metallene Tür des Raumes mir einem leisen Zirren geöffnet. Ein schwacher Lichtkegel viel hinein und gab einen etwas weiteren Blick auf das prächtig eingerichtete Zimmer frei. Ein großes Bett an der Südseite, rein schwarz gehalten, und eine große Sitzecke, die Halbmondförmig angeordnet war und in der Mitte von einem gläsernen Tisch geziert wurde. An der Nordseite waren große Fenster, dessen Vorhänge jedoch verboten das Licht einfiel. So war die einzige Lichtquelle eine kleine Kugel auf einer der kleinen Betttische, die den Raum eine mysteriöse Aura verliehen.
      Ein Mann in schwarzer Uniform trat ein und blieb den Anstand gemessen in der Tür stehen, gerade so das diese sich nicht wieder schließt.
      „Fräulein Kira, wir erreichen im Kürze Helion Prime. Würden sie sich bitte fertig machen!“
      Mit einem tiefen Seufzer drehte sich Kira zu dem Wachmann um, wohl wissend das er den Laut der Unzufriedenheit gehört hatte.
      „Ob ich dieses mal vielleicht aus dem Palast raus komme. Wenn ich noch einmal 3 Monde da eingesperrt werde, weiß ich nicht was ich mir antue.“
      Sie packte das Buch, den Stift und die Kugel dessen Licht sofort erlosch in ihre Tasche und ging langsam zu der halbmondförmigen Sitzecke hinüber, um sich ihre Tunika überzuziehen. Noch langsamer als zuvor, ging sie zur Tür, nur weil sie nicht wirklich die Lust hatte in den Palast ihres Vaters zu gehen. Mit einem Kopfnicken deutete sie dem Wachmann an voraus zu gehen, ihr Blick jedoch schlug eine andere Richtung ein.
      Ein Augenblick zu lange betrachtete der Wachmann Kira deren blauen Augen die Missgunst noch beteuerten.
      „Wenn ihr wollt, versuche ich mit eurem Vater zu reden. Er wird bestimmt nichts dagegen haben.“
      „Er nicht, seine Berater schon. Diese elenden Greise wollen doch nicht, das ihre Goldhenne verloren geht.“
      Beinahe ein wenig zu schroff kam dieser Satz über ihre Lippen, doch das störte sie nicht. Kira hatte nicht die geringsten Probleme damit, ihre Stimmung offen zu zeigen. Außer ihr Vater stand vor ihr. Er war der einzige dem sie wirklich Respekt zeigte, zum Leiden seiner Berater, die alle Mühe hatten das Kind unter Kontrolle zu halten.
      Mit einem Lächeln setzt sich der Wachmann in Bewegung und Kira folgte ihm.

      ~ : ~

      Mit lautem Pfeifen der Triebwerke landete das riesige und doch schmale schwarze Schiff, wobei die Umstehenden durch denn heftigen Wind benahe von den Füßen gerissen worden. Mit einem Ausstoß von einer gehörigen Wolke Dampf stabilisierten sich die Dämpfer des Landewerkes und gaben dem Schiff einen sicheren Stand auf der Terrasse. Eifrig fummelten die Durchgepusteten ihre Kleidung zurecht und einige gaben leise Proteste wie „Immer das selbe!“ oder „Ich hasse das!“ von sich. Der Größte von ihnen, ein hünenhafter Mann in dunkelrote Kleidung und einem reichverziertem schwarzen Umhang der den Großteil seines Körper und sein ganzes Gesicht verdeckte, trat ein wenig vor um nicht wieder von den immer noch prustenden Landewerke erneut zusaust zu werden. Er hob die rechte Hand vor das verdeckte Gesicht um dieses vor dem Wind und dem immer noch herrschenden Sandsturm zu schützen, die Helion Prime um diese Zeit häufig heimsuchten. Dabei kam ein breiter Gürtel zum Vorschein an dem ein langer, ebenso wie der Umhang reichverzierter Dolch hing und man konnte davon ausgehen, das er eine hohes Ansehen genoss.
      Ein weiter Mann in einem blauen Umhang trat zu ihm, ebenso die Hand vor das Gesicht halten wobei seine dem Alter bedingten spärlichen, weißen Haaren sehr lästig wurden. Mit einem kurzem Blick auf das gelandete Schiff wand er sich an den schwarz Gekleideten.
      „Was meinst du Aron, ob sie sich dieses mal fügen wird!“
      Aron war der sarkastische Unterton des Mannes keineswegs entgangen und als einzige Antwort, mit einem ebenso gleichen Unterton gab er dem wesentlich Kleineren wieder,
      „Das soll nicht mein Problem sein, ihr seit für die Erziehung des jungen Fräulein zuständig. Ich hol sie nur zurück wenn sie euch mal wieder entlaufen ist, Sisto.“
      Der Kleinere rümpfte verächtlich die Nase und fügte in Gedanken hinzu
      *Für dich immer noch Fürst Sisto, du Tölpel*
      Mit finsterem Blick schaute er zur Luke des Schiffes die sich gerade in diesem Moment öffnete. Viele in prächtige Gewänder gekleidete Personen traten hinaus, den Abschluss bildete ein langer dünner Mann in einer schwarzen Uniform, an seiner Seite ein junges Mädchen im Alter von vielleicht 15 Sonnen. Sie trug einen weinroten, sehr knappen Anzug der ihre zierliche Figur betonte.
      Als Aron sie sah, ging er auf sie zu, jedoch nicht um den Gedanken zu kommen, das sie schon wieder dünner geworden sei.
      *Was geben ihr diese Aasgeier dort nur zu essen, irgendwann wird sie uns noch von der Stange fallen.*
      Schnell schüttelte der diesen Gedanken mit dem tobenden Wind weg und wand sich seiner nun wartenden Aufgabe zu.

      ~ : ~

      Ein freudiges Grinsen erschien auf Kiras Lippen als sie ihren Leibwächter und zudem besten Freund erblickte.
      Aron war der erst in der Reihe der sie herzlich begrüßte und dem sie sich gleich freudig um den Hals warf. Dieser fing sie auf und hob sie ein Stück hoch was bei seiner Statur nicht sehr verwunderlich war.
      „Ich freu mich so das du gekommen bist“, erwiderte Kira hoch erfreut und strahlte ihn mit ihren tiefblauen Augen an.
      „Ist doch mein Job, aber sag mal ist dir denn nicht kalt. Die müssen dich dort doch wie eine Sklavin behandeln, so wie du rumläufst.“
      Mit einem kurzem Blick lies er Kira wieder auf den Boden sinken und streifte seinen Umhang ab, um ihn ihr über die Schultern zu legen.
      „Danke“, erwiderte sie lächelnd.
      Nun konnte man bei Aron die vom vorher schwarzen Umhang verdeckten Dinge sehen, und diese machten in noch anmutiger. Eine schwarze Scherbe spannte sich von seiner linken Schulter zu seiner entgegengesetzten Hüfte und mehrere Abzeichen prangen daran. Der breite Gürtel wurde von einer dazu passenden goldenen Schnalle, auf dessen Oberseite ein Sonnenmond Symbol eingraviert war, gehalten und auch konnte man nun das breite Schwert an seiner Linken, dessen ebenso goldene Scheide einen blenden konnte, sehen.
      Doch konnte man Aron mit seinen kurzen schwarzen Haaren und dem kleinen Pferdeschwanz nicht wirklich ernst nehmen fand Kira.
      Als sich Kira den wärmenden Umhang angelegt hatte, beugte sich Aron ein klein wenig zu ihr herunter und deutete mit einem Kopfnicken zu Sisto.
      „Sieh mal wer auch hier ist. Er ist kurz vor dir eingetroffen.“
      Mit einem kurzen Seitenblick sah sie hinter dem breiten Rücken von Aron hervor um sich gleich wieder angewidert abzuwenden.
      „Das kann nicht war sein, was macht dieser alte Greis denn hier. Wieso können die nicht bleiben wo der Pfeffer wächst.“
      „Na, na. Nicht so eine niedere Redeweise in der nähe des allmächtigen Fürst Sisto.“
      Bei dieser Bemerkung musste Kira lachen. Sie hatte es vermisst sich mit Aron über die alten Oberhäupter des Ahnistempels lustig zu machen. Noch einmal schaute sie zu dem alten Mann rüber der ein paar Anderen seine Meinung zu der zur Zeit herrschenden Politik deutlich zu machen versuchte.
      Langsam jedoch setzte sich die kleine Menschenmenge, die sich auf der Terrasse angesammelt hatte, in Richtung Eingang in Bewegung, um aus dem nun noch stärker werdenden Sandsturm zu fliehen.
      Kira und Aron folgten ihr wobei sie darauf bedacht waren einer ordentlichen Abstand zu Sisto zu haben, da sie ihn Beide nicht besonders ausstehen konnten. Leise flüsterte Aron dem jungen Mädchen ins Ohr,
      „Mach ihm das Leben zur Hölle.“
      „Das werde ich ganz bestimmt“, erwiderte diese mit einem verschwörerischem Lächeln.

      nächstes Kapitel folgt ^^

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Lilith ()

    • Also eine Frage vorneweg: Willst du Autor werden?
      Falls ja, gebe ich dir gute Chancen.
      Pluspunkte der Geschichte sind die tollen Beschreibungen, die Handlung (auch wenn es nur wenig ist) und die sehr natürlichen Verhaltensweisen.
      Ein paar Rechtschreibfehler hast du zwar, aber keiner ist perfekt. :D

      Ansonsten kann ich nur sagen:
      Weiter schreiben!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

      Ein wenig Drama zum Whine?
      ... aber ich mag doch den Keks ... T_T
      Geh in die Küche und wein.
    • Danke ^^

      Ich gebe mir auch mühe. ^^
      Und nein, ich will kein Autor werden ^^
      Zu der Kürze, ich bin jemand der lieber viele Kapietel macht ^^
      Und die is nicht in Manga geschrieben (hab nur Kiras Chara so gezeichnet, werd ich aber noch ändern)

      hier is der Link zu Animexx.de

      Hier ist das nächte Kapie
      Sehr lang. Es müsste such bald bei animexx drin sein.
      Also wer do angemeldet is, kann ja mal ein paar gute wurde bei mir verewigen (auch ein paar Komies haben will)

      [ ...Mich verwundert immer wieder, wie die Menschen einer Klette ähneln können. Diese unbeschreibliche Hartnäckigkeit, mit der sie einem das Leben zum reinsten Alptraum machen können, ist einfach erstaunlich.
      Es zeiht mich immer mehr zu dem regen Treiben auf dem Markt dem ich so nah bin. Ich muss nur aus meinem Fenster schauen, um dieser bunten Aufregung zu folgen. Menschen die handeln, feilschen oder sich auch einfach nur umschauen. Die verschiedenen Stände mit Schmuck, Kleidung, Haushaltsgegenständen, Obst und Gemüse. Diese große Vielfalt an Angeboten, nur zu gerne würde ich sie mir auch ansehen. Doch solange diese Hauptklette Sisto in den Diensten meines Vaters steht, werde ich niemals in dieses Vergnügen kommen. ...]
      Palast auf Helion Prime, 2655 .3. Wende des Blauen Mondes


      Auszug aus dem Tagebuch von Kira

      Das Buch der Elemente

      Nachdem Kira das Buch geschlossen hatte, schaute sie sehnsüchtig aus dem Fenster. Sie liebte es, sich auf den breiten Sims zu setzen und einfach nur den Tumult unter ihr zu beobachten. Wie sehr sehnte sie sich, auch einer dieser Menschen zu sein. Diese waren frei und konnten tun was sie wollten, solange es nicht gegen das Gesetz verstieß. Sicherlich, auch sie hatten ihre Probleme. Tag für Tag das harte Arbeiten, um ihre Kinder zu versorgen und eine warme Mahlzeit auf dem Tisch zu haben. Das alles kannte Kira nicht, sie musste sich hier um nichts kümmern. Lediglich im Tempel musste sie einige Arbeiten für Sisto und die anderen Mitglieder erledigen. Aber einfach mal ein normales Leben führen, ohne dass man alles nachgeräumt bekommt - das wäre schon was ganz anderes. Kira stand auf und schloss mit einem letzten Blick das Fenster, da die Mittagssonne langsam unerträglich wurde. Sie schloss ihr kleines Buch in ihre Kommode ein, um sicher zu gehen, dass es keiner las. Als sie sich den kleinen Schlüssel um den Hals gehängt hatte, ging sie zur Tür. Sie schaute sich noch einmal um und verließ das Zimmer.
      Mit schnellen Schritten ging Kira den langen Gang entlang. Nachts würde sie sich bestimmt nicht hier durch trauen, den die Wände waren mit abscheulichen Skulpturen versehen. Sie zeigten Szenen von den Kriegen, die die Vorgänger ihres Vaters geführten hatten. Menschen, denen das Herz herausgerissen oder enthauptet wurden, gehörten zu den schlimmsten Bildern. Ein kalter Schauer jagte über Kiras Rücken und ließ sie innerlich zittern. Der frühere Regent ließ diesen Palast als Denkmal an seine Triumphe und Eroberungen bauen. Kiras Meinung nach hatte er keinen großartigen Geschmack gehabt, was Baustil und auch Hobbys betraf. Sie ging ein wenig schneller, um aus diesem Horrorkabinett heraus zu kommen. Endlich erreichte sie den Innenhof. Er war das einzige was sie an diesem Ort mochte. Ihre Mutter ließ diesen wunderbaren Garten anlegen, um wenigstens ein bisschen der blutigen Atmosphäre im Palast entfliehen zu können. Der Garten wurde von vielen bunten Blumen geschmückt, die einen bezaubernden Duft versprühten. Kira zog diesen betörenden Geruch ein und vergaß für eine Weile wo sie war. Sie lauschte dem leisen Wasserplätschern das vom Teich kam. Sie wollte hier am liebsten nie mehr weg. Hier war es ruhig und friedlich und doch wurde diese Harmonie durch ein sich immer wiederholendes Klirren unterbrochen. Sie horchte auf, um wahrzunehmen woher und wovon dieses Geräusch kam. Sie folgte diesem zu einem weitern Innenhof, der durch mehrere Gänge vom vorherigen getrennt war. Nun wusste sie auch, was dieses Klirren verursachte. Das ständige Zusammenschlagen von Schwertern brachte einen fast rhythmischen Ton hervor. Kira schien auf dem Kampfplatz gelandet zu sein. Sie stellte sich hinter einen Pfeiler und sah den Kämpfern in ihrer Tätigkeit zu. Zwei Männer lieferten sich einen harten Kampf und man konnte ihnen die Erschöpfung deutlich ansehen. Ein Entkommen war den beiden jedoch nicht möglich, denn sie wurden fast gänzlich von den Zuschauenden umzingelt. Nur eine kleine Lücke blieb, wodurch Kira das Geschehnis mitverfolgen konnte. Eine kräftige Stimme ließ sie zusammenzucken und ihr Blick schweifte von den Kämpfenden ab.
      „Verflucht noch mal, NEIN! Da kämpft mein kleiner Bruder ja noch besser. Ihr müsst euch mehr auf euren Gegner konzentrieren. Namid! Sag mal, denkst du nebenbei noch an deine Frau oder was. Sie wird deinen Sohn schon nicht während deiner Abwesendheit zur Welt bringen.“
      Die Umstehenden lachten, worauf der Angesprochene rot wurde. Namid wurde zum erstenmal Vater und seine Nervosität spiegelte sich deutlich in seiner Arbeit wieder, zum Leiden seines Lehrmeisters. Er war recht jung und erst vor kurzem in die Dienste ihres Vaters eingetreten. Über seinen verlegenen Gesichtsausdruck musste Kira lachen. Doch dann zeigte sich derjenige, der das Wort an Namid gerichtet hatte, und forderte diesen auf, mit ihm zu kämpfen. Nun konnte Sie erkennen, wer es war und das erstaunte sie nicht sonderlich.

      ~ : ~

      Mit geschmeidiger Geste schwang Aron das Schwert in seinen Händen. Er hatte sich, wie viele andere auch,
      das Oberteil ausgezogen, denn die heiße Sonne machte ihre Kleidung unbequem und lästig. Mit einer knappen Handbewegung deutete er seinem Gegenüber an, Position einzunehmen.
      „Na dann, zeig mal, dass du im Kampf genauso gut bist wie im Bett.“
      Wieder wurde Namid rot, doch hatte er diesmal keine Zeit verlegen zu sein, denn schon wurde er von Aron angegriffen. Mit gezielten Hieben und Stößen zog er über seinen Gegner hinweg. Dieser hatte alle Mühe zu kontern und hielt sich deshalb in der Defensive. Aber diesem Überangebot an Attacken hatte er wenig entgegen zu setzen, worauf sich Namid ein paar Schnitte und Kratzer zuzog. Kaum außer Puste, ließ Aron von seinem Gegner ab, der sich erschöpft auf den Boden gleiten ließ.
      „Du solltest lieber nach Hause gehen. Hier bist du momentan nicht zu gebrauchen. In drei Tagen wirst du allerdings Sondertraining bekommen,“ wandte er an den anderen.
      „Nein, bitte lasst mich weiter kämpfen.“
      Mit gequälter Mine richtete sich Namid auf und hielt das Schwert provokant vor sich.
      „Lass gut sein. Du hältst doch keine weiteren fünf Minuten aus. Ich will nicht, dass du dich ernsthaft verletzt. Geh nach Hause und Ruh dich aus. Du wirst noch eine lange Nacht vor dir haben.“
      „Ich werde nicht gehen. Nicht bevor ich Euch besiegt habe.“
      Bewundernswert wandte sich Aron wieder Namid zu.
      „Stur bist du, das muss man dir lassen. Also gut. Aber ich übernehme keine Verantwortung.“
      Ein kindliches Lächeln legte sich über Namids Gesicht und ließ ihn eher wie 15 als 19 wirken.
      „Ich danke Euch.“
      Sie erhoben erneut die Schwerter und verbeugten sich voreinander. Einen Moment später stürmte der erste der beiden los, doch dieses mal war es nicht Aron, der angriff, sondern Namid.

      ~ : ~

      Noch immer beobachtete Kira das Geschehen hinter ihrer Säule, allerdings mit größtem Staunen. Am meisten war sie von Aron fasziniert. Unter der sonnengebräunten Haut konnte man sehen wie sich jeder Muskel bewegte.
      *Aron sieht mal wieder einfach nur göttlich aus*, Kira merkte deutlich, wie sie bei diesem Gedanken rot im Gesicht wurde.
      Die Soldaten kämpften weiter, Kira jedoch wurde es zu langweilig, obwohl sie Aron gerne noch weiter zugesehen hätte. Aber mittlerweile wurde die Hitze so stechend, dass sie sich wieder in den kühlen Palast zurück zog.
      Sie pendelte gedankenversunken durch die Gänge und bekam wenig von ihrer Umgebung mit. So bemerkte sie auch die ihr entgegenkommende Gestalt nicht.
      Mit einem heftigen Ruck wurde Kira aus ihren Träumereien gerissen und sah sich verwundert um.
      Ein vermummte Gestalt hielt sie so eisern am Arm fest, dass sie sich selbst durch Winden und Ziehen nicht ihrem Griff entreisen konnte.
      „Heckst wohl wieder was aus, du kleines Miststück“, eine zischelnde und bedrohliche Stimme entwich dem Etwas unter der Kutte, das sich sogleich auch zu erkennen gab.
      Kira wäre es lieber gewesen ES hätte seine Kapuze nicht abgenommen. Nun blickte sie in das hinterhältige Gesicht Sistos und ein Schauer des Ekels stieg in ihr hoch.
      Das war zuviel, was denkt der sich überhaupt. Mit keifender Stimme gab sie ihrem Gegenüber eine Antwort, ohne darauf zu achten, leise zu sein.
      „UND WENN SCHON, WAS GEHT ES DICH AN WAS ICH MACHE. SELBST WENN ICH DEN PALAST ABFACKLE, WAS KEIN VERLUST WÄRE, KANN DIR DAS EGAL SEIN“
      Sisto verstärkte bei diesen Worten seinen Griff noch ein bisschen mehr und Kira gab einen leisen Laut des Schmerzes von sich.
      „Das, meine Kleine, werden wir noch sehen. Nur weil dein Vater große Macht hat, heißt das noch lange nicht, dass eine Nervensäge wie du sich alles erlauben kann.“
      Beinahe verschwörerisch verengte er seine Augen zu kleinen Schlitzen und funkelte sie bedrohlich an. Dann, urplötzlich lockerte er seinen Griff, würdigte sie keines Blickes mehr und ging.
      Was sollte das denn jetzt heißen! Kira beschloss, ihn im Auge zu behalten. Sie setzte ihren Weg nach dieser unliebsamen Begegnung fort und steuerte den Thronsaal an, in dem ihr Vater zur Zeit verweilte.
      Nach einigen Minuten erreichte sie ihr Ziel, zögerte jedoch, die Tür zu öffnen als sie vernahm, dass hinter ihr heftige Debatten stattfanden. Unter den Stimmen befand sich auch eine ihr bekannte. Eine Stimme, die sie lange nicht mehr gehört hatte.

      ~ : ~
      Der Verzweiflung nahe stützte er seinen Kopf auf die Handfläche. Diese Beratung ging nun schon seit Stunden so ohne jeglichen Erfolg. Sie glich schon seit jeher mehr einem Wettbewerb, in dem es darum ging auf die sinnlose Antwort eines anderen mit einer noch sinnloseren Antwort zu kontern. Und eigentlich ging es auch nur darum, wer den Posten der Handelsgilde übernehmen sollte. Weil die bisher leitende Person bei einem Attentat ums Leben gekommen war, musste man eine neue suchen. Jeder meinte, einer aus seinem Volk wäre am besten geeignet und schon brannte eine heiße Debatte, wer die meisten Talente dazu hatte. Das alles bereitete einem Kopfschmerzen und am liebsten hätte er alle rausgeschmissen und die Tür hinter ihnen verschlossen. Langsam näherte sich ein Diener und fragte im ehrfürchtigen Ton: „Ist Euch nicht wohl Lord Jard?“
      Ohne seinen Kopf zu heben, schüttelte er diesen. Mit einem müden Blick schaute er auf die vor ihm Streitenden.
      „Was denkst du, wie ich mich fühle?“, antwortete er fragend und gelangweilt.
      „Ich kann es mir gut denken. Da wird Euch diese Botschaft bestimmt erfreuen. Tiana, die Priesterin von Aura, bittet um eine Audienz. Worum es geht, wollte sie mir nicht sagen.“
      Jard horchte bei dem Namen auf.
      „Oh den Geistern sei Dank, vielleicht kann sie in dieses Chaos Ordnung bringen“, er winkte seinem Diener mit der Hand. Darauf hin entfernte er sich in Richtung Tür, sichtlich darauf achtend, nicht von den heftigen Gesten der Anwesenden erschlagen zu werden und sich immer entschuldigend.
      Jard war nun nicht mehr gelangweilt und saß wieder aufrecht auf dem Thron. Vielleicht lag es daran, dass er eine baldige Einigung zu diesem Problem sah.
      Nach kurzer Zeit wurden die Türen weit geöffnet und ein lauter Ruf gab den Namen der Ankommenden preis.
      „PRIESTERIN TIANA VON AURA BETRITT DEN SAAL“
      Sofort wurde es ruhig und alle drehten sich zur Tür herum, um einen Blick auf sie zu werfen.
      Mit geschmeidigem Gang schritt Tiana an den Umstehenden vorbei. Sie war ohne Zweifel eine schöne Frau und auch das hohe Alter, das ihr zugesprochen wurde, vermochte diese Schönheit nicht zu überschatten.
      Lange, bis zur Hüfte reichende weiße Haare die jedoch mit der Zeit dünn geworden waren, waren zu einem Seitenzopf zusammen gebunden. Ein weites schneeweißes Gewand mit reichen silbernen Verzierungen darauf gaben ihrem Wesen eine gewisse Mystik und verlieh ihrer kleinen runden Statur dennoch eine überraschende Standhaftigkeit. Ihre ganze Art, der Gang, das Aussehen, der Blick aus den nebelgrauen Augen und ihre überwältigende Ausstrahlung brachten die Weisheit des Alters und der Erfahrungen zum Vorschein.
      Wie schaffte es diese Frau immer wieder, trotz ihres Rufes als Geschichtenerzählerin, die Menschen in Staunen zu versetzen? Dieser Gedanke schlich sich jedes mal in Jards Kopf, wenn er diese Person sah.
      Ein aufgeregtes Getuschel durchschnitt den Raum, wie in einem Hühnerstall in dessen Nähe ein Fuchs herumschlich. Einige warfen ihr verächtliche Blicke zu, andere kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus.
      Sie verbeugte sich leicht vor dem Lord und deutete dann auch den anderen eine Verbeugung an.
      „Ihr kommt genau zur richtigen Zeit, Priesterin. Vielleicht könnt Ihr uns mit einem Eurer weisen Ratschläge helfen, dieses Problem zu lösen. Ich nehme an, Ihr wisst worum es geht.“ Jard herhob sich von seinem Sitzplatz, um ihr einen hauchzarten Kuss auf die vom Alter zerbrechliche Hand zu geben.
      „Warum bedarf es der Hilfe dieser Märchenerzählerin? Unsere Probleme gehen sie gar nichts an. Sie soll dahin gehen, wo sie hergekommen ist. Wir brauchen solch ein Weibsb....“ Ein sehr dicker schweineähnlicher Mann in einem schweren giftgrünen Gewand trat vor und betrachtete Tiana mit einem herablassendem Blick, der ihr seine volle Verachtung aussprach. Doch weiter kam er nicht, denn mit erzürntem Ton schnitt ihm der Lord das Word ab,
      „ICH VERERBITTE MIR SOLCHE BELEIDIGUNGEN IN MEINEM HAUSE .UND SCHON GAR NICHT WENN SIE AUF EINEN MEINER GÄSTE GERICHTET SIND. PRIESTERIN TIANA IST IN MEINEM HAUSE IMMER WILLKOMMEN, WENN EUCH ETWAS NICHT PASST, SIR GYUAL, KÖNNT IHR GERNE GEHEN.“
      Dies ließ sich der dicke Mann nicht zweimal sagen und schritt eitel und fluchend aus dem Raum.
      „Wie es scheint, bin ich immer noch nicht gerne unter den hohen Herrschaften gesehen. Und nun bereite ich auch Euch Unannehmlichkeiten. Verzeiht mir“, sie senkte demütig ihren Blick.
      „Aber nicht doch, Ihr seit hier immer willkommen. Ich bin der, der sich entschuldigen muss. Ich kann nicht leugnen das ich auf Widerwillen bei den anderen Lords und den Herrschaften stoße, nur weil ich Euch als meinen Gast empfange. Nun, wie dem auch sei, könnt Ihr uns bei diesem Problem nun helfen?“
      Jard deutete einem seiner Diener an, der alten Frau eine Stuhl zu holen. Dieser verschwand sofort mit einem anderen Diener und kam mit einem nussbraunen Sessel zurück. Tiana bedankte sich bei ihnen und nahm Platz. Nach einer kleinen Pause wandte sie sich wieder der Menge zu und sprach langsam ihren Vorschlag aus.
      „Ohne Zweifel haben alle Völker ihre Vorteile aber auch ihre Nachteile, um diese Aufgabe anzutreten. Nun, wer auch immer diesen Posten den seinen nennen kann, hat große Macht. Ich würde, vorschlagen einen aus dem Volk der Ashtie zu wählen.“ „Sie sind arm, gewiss, aber geschickte Händler und vor allem neutral“, fügte sie hinzu als sie merkte, dass die Menge schockiert reagierte.
      „Aber wie sollen wir den Richtigen finden? Woher sollen wir wissen; wer für diese Aufgabe geeignet ist?“, wandte eine junge Adlige in einem goldseidenen Etuikleid ein.
      „Nun, da wäre es das einfachste, einen jungen Waisenknaben dieses Volkes zu wählen. Ihm kann man Gehorsam lehren, und da er keine Verwandten hat, ist er auch von äußerlichen Einflüssen gefeit. Dies wäre wahrscheinlich die klügste Wahl.“
      Nun unterhielten sich alle aufgeregt über diesen Vorschlag und handelten aus, wie sie entscheiden würden.
      Unterdessen wandte sich die Priesterin Jard zu und fragte mit weitaus freundlicherem Ton:
      „Sagt, wie geht es Eurer Tochter?“
      Die erste Antwort darauf war ein Seufzer ihres Gegenübers bis er sagte,
      „Sisto und Kira schlagen sich noch die Köpfe ein. Ich kann dieses Kind einfach nicht zügeln. Immer treibt sie ihre Streiche mit dem Armen.“
      „Ach ja. Unser guter alter Sisto. Eigentlich hatte ich gehofft, er sei schon längst tot. Und was das Kind angeht, es braucht seine Freiheit, keinen weiteren Käfig in dem es einsperrt ist.“
      Bei der ersten Aussage musste Jard lachen, doch bei der zweiten wurde er schlagartig wieder ernst. Er wusste sehr genau, was sie meinte.
      „Ihr habt ja recht, aber Helion Prime ist nicht gerade der sicherste Planet. Zu deutlich ist die Grenze zwischen Armut und Reichtum. Wie man ja deutlich an unseren ‚aufgetakelten‘ Herrschaften erkennen kann“, er deutete mit einem kurzen Blick auf die immer noch diskutierende Menge vor ihnen.
      „Ich mache mir Sorgen, wenn sie da draußen allein ist. Und selbst wenn ich sie mit Begleitern nach draußen lasse, entwischt sie ihnen doch. Was soll ich nur machen?“ Mit einem Hauch der Verzweiflung legte er seine Stirn in leichte Falten und blickte Tiana mit flehendem Blick an.
      „Lasst mich mit dem Kind reden, denn so wie es scheint, weiß sie bereits über meine Anwesenheit Bescheid“, sie deutete leicht zur Tür und ein Lächeln umspielte beider Münder.
      Ihre Aufmerksamkeit wurde jedoch sogleich von den Anwesenden wieder in Beschlag genommen, die sich, wie es schien, nun endlich auf eine Meinung geeinigt hatten. Einer von ihnen trat vor und verkündete ihre Entscheidung.
      „Wir akzeptieren Euren Vorschlag, doch wollen wir den Jungen selbst auswählen.“
      „Einverstanden. Damit wäre das überstanden und wir können diese Besprechung endlich schließen.“ Mit sichtlicher Erleichterung löste Jard die Versammlung auf, woraufhin alle eifrig davon eilten. Auch Tiana stand auf, doch wurde sie von Jard noch einmal zur Seite genommen.
      „Kommt, nachdem Ihr mit meiner Tochter gesprochen habt, zu mir. Dort können wir Euer Anliegen bereden.“
      Er verabschiedete sich noch schnell mit einem Handkuss von Tiana und ging dann ebenfalls.

      ~ : ~

      Kira war so nervös, dass sie von einen Bein auf das andere trat. Sie konnte es kaum erwarten, bis ihr Vater die Versammlung beendete und sie SIE endlich sehen konnte. Ein Diener kam vorbei und fragte aufrichtig,:
      „Stimmt irgend etwas nicht, My Lady?“
      „Nein, nein. Alles in Ordnung, doch wann ist die Priesterin hier eingetroffen?“ Der Angesprochene überlegte kurz.
      „Das muss vor ungefähr 2 Stunden gewesen sein, My Lady. Sie bat um eine Audienz“, antwortete er dann aufrichtig.
      „Wann wird diese blöde Versammlung endlich vorbei sein“, murmelte sie eher zu sich selbst als zu dem nebenstehenden Diener. Dieser antwortete trotzdem.
      „Die werte Priesterin hat bereits ihren Vorschlag unterbreitet und nun beraten die Herrschaften über ihre Entscheidung.“
      „Verstehe. Danke, du kannst gehen“, sie schickte ihn mit einem freundlichen Dank fort und wandte sich wieder dem Belauschen der Tür zu.
      Nach einer Weile, die ihr wie eine halbe Ewigkeit vorkam, wurde die Versammlung endlich beendet und eifrig schritten die dort Anwesenden an ihr vorbei. Einige grüßten sie und andere kamen nicht umhin ihr zu sagen wie groß sie geworden sei. Doch all das interessierte sie nicht. Sie wollte nur SIE sehen. Selbst als ihr Vater aus dem Raum trat und mit ihr reden wollte, schaffte sie es einfach nicht, ihm die nötige Aufmerksamkeit entgegenzubringen und ihm zu zuhören.
      „Kira, ich rede mit dir. Sie wird dir schon nicht weglaufen!“ Endlich beachtete sie ihren Vater, dieser sah sie jedoch mit schiefem Blick an.
      „Was schaust du mich schon wieder so an. Ich hab´ nix ausgefressen. EHRLICH!“ Sie blickte scheinheilig zu ihrem Vater auf.
      *Nun tut sie wieder so, als ob sie das liebste Kind von allen wäre*, er atmete tief ein.
      „Hör auf, mich mit diesen Augen anzusehen“, erwiderte er traurig, „Sie ähneln viel zu sehr denen deiner Mutter.“ Kira rollte mit den Augen, was ihr Vater jedoch übersah.
      „Ich will mit dir reden. Aber da du mir sowieso nicht eher zuhörst bis du mit ihr gesprochen hast,
      verschieben wir das auf später. Heute Abend auf deinem Zimmer und wage dir nicht, nicht da zu sein!“ Er zeigte bedrohlich mit dem Finger auf sie, worauf ein deutliches
      „Geht klar“ kam. Sie sah ihren Vater mit einem breiten Grinsen an. Dieser wollte sie nicht weiter aufhalten und ließ seine Tochter allein.
      Dann trat auch Tiana aus dem Raum, die sofort mit einer stürmischen Umarmung begrüßt wurde.
      „Bitte Kira, ich bin nicht mehr die Jüngste“, ermahnte sie Kira. Diese ließ sofort von ihr ab und senkte ihren Kopf zu einer Entschuldigung.
      „Tut mir leid, aber ich habe Euch so lange nicht mehr gesehen.“
      „Das merkt man, leider. Du bist richtig groß geworden und wirst deiner Mutter immer ähnlicher.“
      Sie brachte ein bisschen Abstand zwischen beide sich betrachtete sie von oben bis unten.
      „Wie hübsch du bist, eine richtige Lady. Wie gerne würde ich auch noch einmal so jung sein“, Kira reagierte schockiert,
      „Bei allen Geistern, bitte nicht. Man wird einfach nicht beachtet und alle behandeln einen wie ein Kleinkind. Furchtbar. Jedoch danke für das Kompliment. So ziemlich jeder zweite des Planeten muss mir das schon gesagt haben“, sie setzte eine hochnäsige Mine auf,
      „Hach Kira, wie sehr du doch deiner Mutter ähnelst, nur an deinem Charakter solltest du noch arbeiten. Sonst wird aus dir nie eine richtige Dame.“ Bei dieser durchaus gelungen Nachahmung musste Tiana lachen.
      „Ich will keine Dame werden, Lady Tiana, ich will so wie Ihr werden“. Sie sah sie mit großen Augen an.
      „Das habe ich befürchtet “, sie stieß einen tiefen Seufzer aus, „Doch wie du siehst, bin ich nicht sehr beliebt und gelte aus Lügnerin und Geschichtenerzählerin. Wer wünscht sich schon solch ein Leben“, mit einer geschmeidigen Geste wischte sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
      „Ich tue das. Ich will so sein wie Ihr, auch wenn es heißt, verachtet zu werden. Sie fürchten Euch doch nur, weil ihr anders seid, weil Ihr besser seid als sie. Ihr besitzt Fähigkeiten, von denen sie nur träumen können.“ Sie machte eine ausladende Geste, wobei sie beinahe ein Vase umwarf. Doch glücklicher Weise war einer der Diener zur Stelle und fing sie auf.
      „Wir sollten das beim Gehen besprechen, hier ist mir zu viel los.“ Tiana drehte sich zu den immer wieder vorbeiziehenden Dienern um, die gerade damit beschäftigt waren, die riesigen Fenster des Thronsaals zu öffnen, denn durch die lange Besprechung stank es bestialisch nach Schweiß und Parfüm.

      ~ : ~

      Die Luft in den Gärten war angenehm von Blumendüften erfüllt, als Kira und Tiana durch die weiten Gänge der Innenhöfe wanderten und sich eingehend unterhielten.
      „Du musst bedenken, deine Mutter gab für deinen Vater damals alles auf. Nur weil sie ihn liebte. Auch in ihr war dieser umgebändigte Drang nach Freiheit.“ Sie beobachtete aus dem Seitenwinkel jede Reaktion von Kira. So entging ihr auch nicht, wie die Kleine eine traurige Mine annahm.
      „Wieso willst du nun deinem Vater so viele Umstände machen?“, sprach sie nach einer kurzen Pause weiter. Die Jüngere blieb stehen und schaute zu Boden.
      „Umstände“, antwortete sie verträumt. „Ich mache meinem Vater nur dahin gehend Umstände, dass ich überhaupt geboren wurde. Wegen mir ist meine Mutter gestorben. Wegen mir hat er Ärger, weil ich kein Junge bin, um die Thronfolge rechtlich anzutreten. Wegen mir hat er Streit mit den anderen Lords. Ihr stiegen Tränen in die Augen, „VIELLEICHT WÄRE ES BESSER, ICH VERSCHWINDE EINFACH!“ Sie brach nun entgültig in Tränen aus und sackte auf den Boden. Tiana kniete sich neben sie und versucht, sie zu beruhigen,
      „Du würdest deinen Vater nur noch mehr Kummer machen als er jetzt schon hat“, sie legte beschwichtigend die Hand auf ihre Schulter.
      „Du bist das einzige, was ihm von Aminta geblieben ist.“ Langsam beruhigte sich Kira und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Sie setzten sich auf eine nahegelegene Bank und eine lange Pause trat ein, die nur durch das gelegentliche Schluchzen von dem weinenden Mädchen unterbrochen wurde.
      Nach einer Weile sprach sie weiter.
      „Nun, wenn du so erpicht darauf bist, die Künste meines Volkes zu lernen, habe ich vielleicht etwas für dich“, sie zog ein kleines Buch aus den Falten ihrer Kutte und reicht es der nun sichtlich neugierigen Kira.
      Vorsichtig fragte sie,
      „Was ist das?“
      Sie hielt das kleine Buch in beiden Händen und betrachtete es fasziniert. Es hatte einen brennend roten Einband und auf dem Buchdeckel wie auf dem Buchrücken stand in merkwürdigen Zeichen etwas geschrieben. Sie hatte solche Zeichen noch nie in ihrem Leben gesehen und doch schien es, als könne sie sie, problemlos lesen.
      „BUCH DER ELEMENTE“ las sie laut vor.
      „Dies ist das Buch meines Volkes. Es ist vielleicht klein, aber es fasst mehr als das dickste und größte Buch, was je geschrieben wurde“, Kira drehte das Buch in ihren Händen und betrachtete es von allen Seiten bis sie es schließlich aufschlug und erschrak.
      Das Buch war leer. Es stand nichts darin. Keine Zeichnung, kein Wort, nicht einmal der kleinste Strich. Die Seiten waren tadellos weiß. Das verstand sie nicht. Warum sollte Tiana ihr ein Buch geben in dem nichts stand? Als ob sie Gedanken lesen könnte, antwortete sie,
      „Nun, wie du schon bemerkt haben wirst, sind die Seiten NOCH leer. Die Zeilen werden erst für jene sichtbar, denen sich die Geister offenbart haben“, sie schaute Kira eingehend an, „Erst wenn sie dich in eines der Elemente eingeweiht haben, wirst du die Geheimnisse darin lesen könne.“
      Damit herhob sie sich und ging.

      ~ : ~

      Mittlerweile war Kira wieder auf ihrem Zimmer. Der Tag neigte sich dem Abend zu und Helion Prime wurde in einen faszinierenden gelben Ton gehüllt. Sie saß wie immer auf er Fensterbank und blickte auf das nun nur noch schwache Treiben des Marktplatzes. Noch immer hielt sie das Buch in Händen und dachte darüber nach, was Tiana ihr am Nachmittag gesagt hatte.
      *Die Zeichen zeigen sich nur demjenigen, dem sich die Geister offenbart haben*, sie wendete den Blick vom Marktplatz wieder auf das Buch,
      *Was meint sie nur damit, wie weiß ich ob sich mir die Geister offenbart haben?*
      All das machte sie furchtbar müde. Sie stand auf und ging zu ihrer Kommode. Diese öffnete sie und holte eine kleine Schatulle heraus die ihrer Mutter gehört hatte. Dort bewahrte sie ihre ganzen kleinen Schätze auf. So auch ihr Tagebuch und nun gesellte sich auch dieses merkwürdige leere Buch hinzu. Sie verschloss das Kästchen mit ihren Kleinoden und verstaute den Schlüssel wieder an ihrer Halskette. Da klopfte es schon an der Tür und ihr Vater betrat das Zimmer. Er setzte sich zu ihr und unterhielt sich noch eine Weile mit seiner Tochter.


      Mein Senf:

      So das war´s erst mal mit Kapitel 2. Ich hoffe es hat euch gefallen. Hat ja auch eine halbe Ewigkeit gedauert bis ich es fertig hatte. 2 Monate glaube ich. Nun ja, hier kommt ja erst mal ziemlich viel Geschwafel vor und in den ersten Absätzen SEHR VIELE Kommas, wofür ich mich entschuldigen will *tief verbeug* aber so ist es nun mal. Leider. ^^ (Meine Nachhilfe Lehrerin hat die zweit Korrektur gemacht, daher müsste es Grammatikalisch richtig sein.)
      Hier muss ich zugeben, fiel mir der Charakter von Tiana (der Name stammt im übrigen aus dem Buch Myst und heißt auch Geschichtenerzählerin) am leichtesten. Ich hatte ihn deutlich vor Augen. Ich werde mich bemühen die nächsten Kapitel aber interessanter zu gestalten und vor allen will ich mir nicht so viel Zeit lassen. ^^“


      Bis zum nächsten Kapitel

      Eure PEARL ^^

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Lilith ()

    • Wow! 8o
      Was heißt hier, kein Interesse, ich habs vorher nur nicht gesehen. :O Also, ich mag die Story wirklich, der Schreibstil ist toll, die Charas wirken lebendig und die paar Fehlerleinchen sind nicht einer Erwähnung wert.

      Das war mein voller Ernst. Ist wirklich gut, auch wenn's erst der Anfang ist. (Ich würde ja jetzt schreiben, dass du weiterschreiben sollst, aber das versteht sich doch eh von selbst.)


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Hessa! Uff, ich bin mit Kapitel 2 fertig *Schweis von der Stinr wisch*
      Oh mein Gott, ich dachten schon ich wäre in einer Endlosschleife gefangen, das Kapitel wollte einfach kein Ende nehmen...
      aber egal, ja, ein oder zwei Fehler habe ich zwar mal iregndwo gesehen, aber das war sowas von nebensächlich.
      Ja, aber ansonten ist es wirklich genial, oh, bin schon gespannt wie sich dann die Geister offenbaren *freu*
      Also, beehre uns bald wieder :D
      zu gut Deutsch, Weiter! :))