Original von Laures
Da kann ich eigentlich nur noch zustimmen und einen Satz hinzu setzen, den ich mal in diesem Zusammenhang gehört habe und der mir immer im Gedächtnis geblieben ist, weil er so wahr ist:
Selbstmord ist eine nicht wieder rückgängig zu machende Lösung für ein vorrübergehendes Problem.
Was soviel heißen soll, wie das es immer weiter geht, egal wie dunkel und furchtbar die Situation auch scheinen mag. In jedem steckt ein Kämpfer, so schwer es auch sein kann, ihn zu erreichen, man kann es schaffen. Deswegen stimme ich auch Nickys Posting zu. Ich denke vor allem auch, dass ein (kreatives) Hobby, etwas in das du deine gesamte Energie stecken kannst, eine große Hilfe sein kann. Auf jeden Fall geht es immer weiter, das ist mein Leitspruch. Ich habe während meiner Schulzeit auch eine Zeit erlebt, in der ich ganz allein war, vollkommen ausgeschlossen, gemobbt und auch noch in der Schule schlecht. Aber trotzdem habe ich nie mit dem Gedanken gespielt, mich umzubringen. Denn da bleibt doch wirklich immer die Frage: Ist das wirklich die Erlösung? Ich weiß, dass es leicht dahin gesagt wirkt, für jemanden der in solch einer Situation ist, aber ich betone einfach nochmal: Es geht immer weiter.
Ja, genau so hatte ich das gemeint

Original von AstartusSavall
Nickychan und Mäuschen... das sind zwar schöne Worte, aber ich weiß leider aus Erfahrung, dass genau solche (wenigstens bei mir damals) nichts bringen...
Denn manchmal ist man bereits hier in der Hölle, in seiner ganz persönlichen, maßgeschneiderten Hölle, die man sich selbst fertigt. Und wenn man wirklich, wie Anju, lange über den Tod nachdenkt, dann hat man das Gefühl, nicht mehr viel zu verlieren zu haben (schlimmer kanns eh nicht werden)... Und "eigentlich is das Leben doch schön" hilft da auch nicht sehr viel weiter, sorryIch finds klasse, dass hier alle so zusammenhalten und ich finds auch super, dass hier so viele Anju helfen wollen, aber ich weiß, wie es ist, in so ein Loch zu fallen und ich weiß, wie verdammt schwer es ist, da rauszukommen... Und gerade wenn so viele Leute um einen rumstehen und sagen "Das Leben ist doch so schön", dann zieht das noch mehr runter...
Ich denke schon zu wissen, wovon ich rede :). Vor ein paar Jahren hatte ich zwei schwere Schicksalsschläge auf einmal.
Zum einen hat mich mein Freund schön bequem per Telefon verlassen, was ich aufgrund von 270 km damals schlecht ändern konnte, und hat mir nach immerhin 1/2 Jahr nicht eine Erklärung gegeben und mir sogar mit einer Klage gedroht, sollte ich mich weiterhin melden


Meine "beste Freundin" hat in dieser Zeit bei unserem Lehrer gepetzt, ich würde aus ganz anderen Gründen "der Schule fern bleiben", was ziemlich gemein und unverschämt daher gelogen war


Der zweite Schicksalsschlag war ein darauffolgender Krankenhausaufenthalt wegen eines Myxoms der Lunge mit Verdacht auf Malignum. Das hat sich zwar nicht bestätigt, aber die Wartezeit dort war wirklich eklig, weil Krankenhäuser immer generell einfach beschissen sind


Und daher weiß ich selbst, dass Sprüche wie "Liebeskummer geht vorbei", "Genieß doch mal wieder dein Leben", oder "Wir ham alle mal schlechte Zeiten" der letzte Rotz sind ;).
Mobbing Probleme in der Schule hatte ich auch, weil Deli und ich ungefähr im asozialsten Loch waren, dass man in Rheinland-Pfalz finden kann. Da guckten dich die Hip-Hop Möchtegern-Skater schräg an, wenn du ein anderes Hobby hast und auch mal freiwillig deinen Kopf in die Bücher steckst ;).
Den meisten ging's aber noch viel schlimmer - die wurden dann abgefangen und verprügelt etc. Sowas hab ich nie mitgemacht, aber auch der psychische Druck in einer Klasse ist schlimm, etwa:
Man kommt in die Klasse und hat schon fast die Hosen voll, weil man der Letzte ist. Du gehst rein und alles wird still und plötzlich geht in der letzten Bank das Gelächter los. Das waren Gründe, weswegen ich in meiner ganzen Schulzeit bestimmt nur 90% im Unterricht anwesend war.
Ich vertrete also keinesfalls das "DAs Leben ist so schöööööön tralallala" Prinzip, aber ich bin auch NICHT der Meinung, dass man deswegen immer den Kopf hängen lässt und sich als armes Opfer fühlt, dem so viel angetan wurde. Das ist im Endeffekt nämlich das, was alle erreichen wollten und damit haben wohl auch die meisten ERfolg gehabt.