Die Geheimnisse der Seele

    • Sodele, nach laaaaanger Zeit kommt auch hier mal noch ein neuer Teil. An dieser Stelle möchte ich Ulyaoth danken, da ich ohne ihn vermutlich immer noch nicht weitergeschrieben hätte... also thx (Was heisst thx überhaupt ausgeschrieben? o.O) Und den letzten Satz... hast recht, den überarbeite ich noch.


      „Mitkommen, sofort!“, brüllte Naveda ein ihr unbekannter Mann an, den sie schnell zu mustern versuchte. Er war etwa gleich gross wie sie, hatte billige, doch robuste Kleidung an und verhüllte sein Gesicht mit einem ungewaschenen Tuch. Das einzige, was sie mit Sicherheit sagen konnte, war, dass er kein Mitglied der Gefängniswachen war. „Wird’s bald?“ Sie wusste keine andere Möglichkeit, als ihm zu gehorchen, da sicherlich noch einige dieser Typen hier in der Nähe waren. Deswegen folgte sie ihm widerstandslos und mit ihr liefen einige weitere, genauso verunsicherte Gefangene mit. Ihr Bruder war allerdings nicht darunter...

      Bei Vendars Zelle

      „Ich muss hier raus!“, dachte Vendar verzweifelt und lief im Kreis herum, mal in diese Richtung und dann wieder in die andere. Mehrere kräftige Erschütterungen, welche das ganze Gebäude wackeln liess, riss ihn aus seinen Gedanken und das heftige Fussgetrappel der Soldaten, die allesamt in die Richtung rannten, aus der anscheinend die Erdbeben kamen, gaben ihm das Gefühl, dass nun der bei weitem beste Augenblick für einen Ausbruch sein würde. Innerhalb einer Minute beschwor er einen kleinen Geistertrupp, der mit Leichtigkeit aus der Tür ein kleines Häufchen Staub machte, huschte geschwind aus seiner Zelle und floh auf gut Glück in Richtung einer Treppe.

      Unterhalb des Gefängnisses...

      „Bitte gebt mir endlich etwas zu trinken...bitte...“, keuchte die Hochsicherheitsgefangene Aline und blickte erschöpft durch die Gitterstäbe der Tür, welche mit allen möglichen Zaubern verstärkt wurde, damit das dürre, unscheinbare Mädchen mit den blutroten Haaren gar nicht erst an einen Ausbruchsversuch denken sollte. „Du willst jeden Tag trinken, trinken und noch mal trinken. Wenn du solchen Durst hast, dann trink doch ausnahmsweise deine tägliche Ration Wasser!“, rief ihr einer der bis auf die Zähne bewaffneten Wärter zu. „Ihr wisst genau, dass ich Wasser nicht trinken kann...“ „In dem Fall können wir dir auch nicht helfen, obwohl es uns direkt danach verzehrt, dir in irgend einer Form behilflich zu sein.“, säuselte dieselbe Wache mit einem derart spöttischen Unterton, dass alle Umstehenden, egal ob Verurteilter oder Hauptmann, laut auflachten. „Ihr...Schweine...“ Der Witzbold verzog sein Gesicht daraufhin zu einer schräg grinsenden Grimasse und entgegnete der jungen Frau: „Gut, ich bin also ein Schwein. Ist recht. Dann will ich meinem Image aber auch gerecht werden.“ Gemächlich schritt er auf die Tür zu, hinter der die Durstige stand, welche jetzt in die hinterste Ecke ihres Zimmers zurückwich, schloss sie auf, machte einen Schritt in die Zelle hinein, danach einen weiteren und zog dabei langsam sein Hemd aus. Als seine Kollegen merkten, was er vorhatte, drängten sie sich alle in das noch offene Tor, damit sie auch ja nichts verpassen würden.
      Vendar schlich währenddessen die dunkle Treppe hinunter, in der Hoffnung, hier unten so etwas wie einen Geheimgang, der aus dem Gefängnis hinausführen würde, zu finden. Nachdem er ganz hinuntergestiegen war, hörte er von weit hinten in diesem dunklen, feuchten Gang, den er nun betreten hatte, mehrere Leute, welche sich prächtig zu amüsieren schienen. Vorsichtig und immer bereit, seine Geister auf einen Aufseher zu hetzen, ging er dem Lachen entgegen. Zwischen all den freudigen Ausrufen der Menge wurde er auf eine verängstigte und erschöpfte Frauenstimme aufmerksam, die immer wieder schwach um Hilfe rief. „Naveda!“, dachte er und stürmte mit beschleunigten Schritten durch die von den Geistern ein wenig erhellte Dunkelheit, um seiner Schwester beistehen zu können.
      „He, hier dürfen keine weiteren Gefangenen herein! Also verzieh dich, oder du bist tot!“ „Das ist mir so was von egal! Verabschiede dich von dieser Welt.“ Ehe der Wärter wusste, wie ihm geschah, lag er auch schon als leblose Hülle am Boden, von der Macht der Seelen getötet. Die restlichen Wachen, die immer noch dem Spektakel hinter Alines Tür zusahen, waren ebenfalls tot, bevor sie ihn überhaupt bemerkten, da Gespenster lautlos töteten und anschliessend lief Vendar so schnell er konnte in den Raum, wo er nur den nackten Rücken des letzten Wärters erblickte. Von grenzenloser Wut gepackt, befahl er seinen Geistern, dass sie ihn packen und immer wieder gegen die Wand schleudern sollen, was diese auch taten. Während Blut von den Wänden floss, wandte Vendar sich dem Mädchen zu, welche, wie er nun bemerkte, gar nicht seine Schwester war, doch das leuchtend rote Haar liess ihn aufmerken. „Sagt, wart ihr es, die damals mit uns auf dem Schiff gefangengenommen wurde?“ Aline wandte ihm ihr Gesicht zu, so dass er sehen konnte, dass ihre Haut bereits unnatürlich weiss war und sie, bei ihren Augenringen, seit Tagen nicht mehr geschlafen haben konnte. „Mhm“, war ihre Antwort, offensichtlich zu geschwächt, um reden zu können und mit bangem Blick auf die Toten, welche gerade mit den Seelen der Wächter in die Unterwelt schwebten. „Ich suche meine Schwester. Wissen sie, wo diese sich aufhalten könnte? Und wo ihre Waffe ist?“, wollte Vendar von dem Mädchen erfahren, welche zu seiner ersten Frage nur den Kopf schüttelte, bei der zweiten Frage allerdings langsam auf den Schlüssel an der Hose eines Soldaten und anschliessend auf die Türe am Ende des Ganges deutete. „Vielen dank“, sagte Vendar höflich und ging mit dem Schlüssel zur Tür, wo er bereits nach kurzem Suchen Shiva fand, mit der er auch zurückkehrte. Vor der Zelle stand bereits Aline und wartete mit dankbaren Augen auf ihn. „Sie haben sich aber schnell erholt, Frau ...?“ „Nennen sie mich Aline. Wissen sie, ich brauchte nur ein wenig zu trinken und da stand eben eine Flasche Wasser vor der Tür und die trank ich eben... kann ich sie begleiten?“ Er musterte sie von ihrer nun wieder ein wenig gesünder aussehenden Haut über die roten Augen bis zu dem von dem Wächter an einigen Stellen zerrissenen Kleid, welches rotbraun war. „Natürlich. Ich heisse übrigens Vendar...“

      Es ist noch nicht zuende...
    • Cool 8)

      Ist diese Rothaarige etwa gar ein Blutsauger? Sagt, sie könne kein Wasser trinken, und erholt sich innerhalb von Sekunden, wenn grad keiner hinguckt...seltsam...*spekulier*
      Und weil ich nicht loben kann, ohne gleichzeitig zu meckern: "Sie" als höfliche Anrede schreibt man groß! :evil:

      thx ist glaub ich nur die Abkürzung für "thanks", also danke. Denk ich zumindest.... ?(


      (Ja, man kann draufklicken)