Berufswechsel...vor Berufsstart

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    • Berufswechsel...vor Berufsstart

      Moeglich, dass es eine Krankheit des zweistufigen (Bachelor und Master) Studiums ist.
      Moeglich, dass ich im Moment durch Stress bloede Gedanken bekomme.
      Moeglich, dass ich vielleicht auch vor meinem aktuellen Studium nen Totalausfall war und von Anfang an das falsche Studium genommen habe.

      Aber hattet ihr jemals ueberlegt, ob ihr im Beruf falsch seid?
      Im Schlimmstfall WÄHREND der Ausbildung/dem Studium?

      Ich bin derzeit schon in der studentischen Beratung deshalb, da es mich toedlich frustriert, dass ich ernsthaft erwäge, nach meinem Bachelor nicht in den Master Richtung Lehramt zu gehen, sondern stattdessen einen Bachelor in einem anderen Fach zu machen.
      Mir ist gesagt worden, es KANN normal sein, kurz vorm Abschluss Wechselgedanken zu haben...und auch durchzufuehren, wenn auch sonst nicht zurueck in den Master, sondern vorwärts in einen anderen Master (z.B. statt ins Lehramt in die Wissenschaft zu gehen).

      GANZ ZU SCHWEIGEN davon, dass mein aktuelles Studium auf meinem neuen Wunschstudium zwar etwas aufbaut (Kunst im Nebenfach zu kuenstlerisches Studium), ich aber halt schon immense Bafoeg-Schulden habe dank den letzten 6, 7 Semester Bachelor.
      Und da ist die Tatsache, dass ich nach Berlin muesste, wenn ich es ohne Studiengebuehren will und "nur" nach Koeln muss, wenn ich an einer privatuni 300€ pro Monat zahlen will.


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      Irgendwie will ich es drauf ankommen lassen.
      Ich will Mappe und Bewerbung hinschicken.
      Ich will die Dinge, die ich nur nebenbei in meinem aktuelen Studium so lieben gelernt habe gern als Vollzeit und nicht nur "nebenbei" machen.
      Obwohl ich den Umzug kaum stemmen koennte. Obwohl ich die letzten drei Jahre VERSCHWENDET hätte. Obwohl der Endjob schlechter bezahlt (aber letztlich schon so viel mehr mein Geschmack) wäre. Obwohl mir meine Mutter sicherlich den Hals umdreht und ich definitiv voll darauf angewiesen wäre, einen fantastischen Nebenjob zu haben, um die Kosten zu halten (WENN ich nach Berlin käme. Fuer den platz in Koeln...wär es dasselbe, wegen den hohen Monatsraten).




      Hatte irgendwer je auch solche Bedenken?
      Was habt ihr damit gemacht?
      Aufgehoert und gewechselt? Weitergemacht? War weitermachen letztlich auch gut?
      Ich bin einfach am Ende und weiss nicht, was ich machen soll...
      Mit meiner Ma hab ich drueber gesprochen, sie war logischerweise nicht begeistert und ignoriert es jetzt offenbar als "Das sind die Nerven, da die Bachelorarbeit gerade dran ist".
      Ich hab einfach nur wenige Studenten im Freundeskreis und meines Wissens nach haben die eher das problem "Was, wenn ich das Studium nicht schaffe?" und weniger das problem "Was, wenn ich das Falsche studiere?"
    • Das klingt sehr bekannt, MangaEngel. Ich hatte solche Gedanken oft genug ganz ohne den Druck einer Bachelor-Arbeit (weil ich so weit gar nicht kam) und könnte daher ein Liedchen davon trällern. Dreimal den Studiengang gewechselt, am Ende einfach nur noch aufgegeben und in der Klinik gelandet. Yay. xD

      Bei mir war es letztendlich weniger tatsächlich die Angst, ich würde "das Falsche" studieren, als vielmehr die Angst vor dem Leben an sich , die dazu führte, dass ich nie etwas zu Ende bringen konnte. Wie das bei dir aussieht, kann ich natürlich nicht einschätzen, aber vielleicht schadet es grundsätzlich nicht, wenn du einmal hinterfragst, was deine Wechsel-Gedanken tatsächlich herausfordert. Ist es wirklich nur, dass du Teile deines aktuellen Studiums mit mehr Aufmerksamkeit verfolgen willst? Was steckt dahinter? Etc. Ich könnte ganze Abhandlungen zu dem Thema schreiben, aber das spare ich mir jetzt wegen Uhrzeit und weil's für den Thread an sich einfach zu persönlich werden würde.

      Mittlerweile bin ich, 24 und noch immer ohne Berufsausbildung (die Suche ist ja so spaßig), zu der Überzeugung gekommen, dass es im Endeffekt nichts bringt, sich permanent die Frage zu stellen, ob man "das Richtige" macht. Es gibt so viele Möglichkeiten und Wege, die auf jeden einzelnen von uns passen könnten; und ich denke, unsere Generation neigt dazu, sich zu sehr unter Druck zu setzen, gleich DEN perfekten Job zu finden oder eben "den einen Weg". Das mag für die funktionieren, die ihren Beruf zum Zentrum ihres Lebens machen wollen -- mein Ding ist es nicht.

      Beruf ist Beruf. Leidenschaften gehören in die Freizeit. Die sind die Sahne auf der Torte, gefolgt von Beziehung/Familie/whatever als Kirsche oben drauf. Zumindest in meiner Vorstellung. Daher habe ich nun jeden Druck vorerst von mir genommen und zu akzeptieren gelernt, dass bei den vielen theoretischen Wegen gar keiner richtig oder falsch ist. Ich muss nur überhaupt einen gehen und auf der Strecke kann ich immer noch gucken, was mir daran gut gefällt und diese Punkte ausbauen.

      Alles andere endet dann ja doch nur in unendlichen Zweifeln und endloser Wechselei. Eventuell gehst du dir da grad selbst auf den Leim, MangaEngel? ^^"

      "Heirs of Miraika"
      Fantasy, Steampunk, LGBT+

      "Dreaming of Dawn"
      Fantasy, Psychological, Depression
    • Schreib deine Bachelorarbeit und denk dann nochmal in Ruhe über alles nach, das ist wohl das einfachste. Und egal, wie du dich entscheidest, musst du immer dran denken: Es sind "nur" Geld- und Job-Probleme. Das Leben geht weiter, auch wenn du vielleicht Schulden haben solltest, Jahre verschwendet haben solltest, etc. Du sitzt nicht gleich auf der Straße und hungerst, wenn du dich entscheidest, einen anderen Weg zu gehen. Im absoluten Notfall hast du schon viele Sachen erreicht, an denen du festhalten kannst: Mittlere Reife, Abitur, Bachelor.

      Was ist mit der Möglichkeit, die Stelle im Köln im Auge zu behalten und neben dem Lehrberuf zu studieren? Das machen viele, ist Stress, klappt aber ganz gut. Dann müsstest du den Master durchhalten.

      Ich persönlich habe da schon von Anfang an vorgebeugt. Ich werde am Ende des Studiums (hoffentlich) zwei verschiedene Master haben und drei volle Fächer im Bachelor. Wenn alles gut läuft auch zusätzliche Sprachzertifikate. Ich versuche mir so viele Möglichkeiten, wie es geht, offen zu halten, weil ich nicht weiß, wo ich später genau landen will. Kann ich auch nur jedem raten, die Angebote der Uni - falls denn vorhanden - auch zu nutzen. (Wir können halt diese zwei Master in "einem" Studiengang machen, dann verkürzt sich die Zeit von 8 auf 6 Semester.)
      Mein Horror ist es, irgendwann einmal in einer Real-/Hauptschule festzusitzen x_x


    • Was ist mit der Möglichkeit, die Stelle im Köln im Auge zu behalten und neben dem Lehrberuf zu studieren? Das machen viele, ist Stress, klappt aber ganz gut. Dann müsstest du den Master durchhalten.

      Würde nicht gehen, der Studiengang ist an allen Unis und Schulen sehr praktisch veranlagt. Drei Ganztage für Übungen sind an vielen Pflicht, alle zwei Semester ein zwei-monatiges Praktikum.
      Ein paar bieten das berufsbegleitende Studium an, dass ist aber logischerweise nicht an irgendeinen Beruf gekoppelt.

      Ich persönlich habe da schon von Anfang an vorgebeugt. Ich werde am Ende des Studiums (hoffentlich) zwei verschiedene Master haben und drei volle Fächer im Bachelor. Wenn alles gut läuft auch zusätzliche Sprachzertifikate. Ich versuche mir so viele Möglichkeiten, wie es geht, offen zu halten, weil ich nicht weiß, wo ich später genau landen will.

      Von Doppel-Bachelor/Master hab ich erst kürzlich gehört, dadurch ist es logischerweise voll an mir vorbei :'D
      Und das mit dem Offen halten ist evtl. bei mir das Problem.
      Ich kann nur Lehrer für Realschule werden, mein Nebenfach erlaubt höchstens noch Grundschule, ansonsten ist es ausser der persönlichen Erfahrung nutzlos.
      Das andere Studium hat nicht nur acht mögliche Spezialisierungen, sondern gibt im Zweifelsfall auch qualifiktionen für fünf Bereiche (unter anderem marketing und wirtschaft)

      Werd morgen zum Infotag der kölnuni gehen und dann erstmal schauen
    • Original von MangaEngel


      Was ist mit der Möglichkeit, die Stelle im Köln im Auge zu behalten und neben dem Lehrberuf zu studieren? Das machen viele, ist Stress, klappt aber ganz gut. Dann müsstest du den Master durchhalten.

      Würde nicht gehen, der Studiengang ist an allen Unis und Schulen sehr praktisch veranlagt. Drei Ganztage für Übungen sind an vielen Pflicht, alle zwei Semester ein zwei-monatiges Praktikum.
      Ein paar bieten das berufsbegleitende Studium an, dass ist aber logischerweise nicht an irgendeinen Beruf gekoppelt.


      Ach, klar, hätte ich mir auch denken können. Beefs Designstudium ist auch nur mit Blockseminaren organisiert, das macht im künstlerischen Bereich ja mehr Sinn x_x

      Dass dein Studium so beschränkt organisiert ist, ist echt blöd. Da klingt das andere echt verlockend :'D Privatuni ist natürlich preislich immer ne krasse Sache und ich persönlich werd auch immer skeptisch, wenn die einem die geilste Scheiße ever versprechen, aber die einzigen in ganz Deutschland sind, die den Kram überhaupt anbieten. Oft ist es sicherer, einen längeren Weg zu gehen, mit dem man ähnliches, dafür aber sicher und ohne eventuelle Knebelverträge (die sich oft hinter der sicher versprochenen Ausbildung verstecken) erreichen kann. Ist natürlich alles immer schwerer, je älter man wird, man will ja nicht bis 50 in der AUsbildung hocken :/ Geh mal zu dem Infotag und schau dann weiter. Verlier nicht den Mut <3
    • Ich glaube, ein Stück weit sind solche Gedanken normal, und solche Überlegungen kenne ich von mir auch ganz gut. "Erstmal die Arbeit abschließen und dann in Ruhe nochmal nachdenken", wie Tetra schon sagte, scheint auch mir am vernünftigsten. Im Arbeitsstress dreht man schnell am Rad bei sowas. Du könntest dir ja auch erstmal n halbes Jahr nach deinem BA freinehmen, dich mit nem Nebenjob über Wasser halten und als Gast zu Vorlesungen und Seminaren und allgemein sonst nur deiner künstlerischen Leidenschaft nachgehen. Sodass du dir auf jeden Fall die Zeit nimmst, in Ruhe nachzudenken. Dabei ist es dann die Frage, ob du deine künstlerischen Leidenschaften nicht auch im und neben dem Lehramtsberuf ausüben könntest und im Endeffekt nicht in dem Maße, wie du es vielleicht befürchtest, darauf verzichten müsstest. Denn ein Beruf kann einem, glaube ich, eine Leidenschaft auch verleiden, denn es ist ja eine trotzdem eine relevante Frage, ob du Aussicht auf ein zumindest existenzsicherndes Einkommen hast.

      Ich glaube aber auch, dass man da seinem längerfristigen Bauchgefühl folgen und nicht zu viel Idealismus verlieren sollte: Wenn man gut ist, findet man immer etwas. Von daher schlage ich da auch in Bereths Kerbe:



      Original von Bereth
      [...], zu der Überzeugung gekommen, dass es im Endeffekt nichts bringt, sich permanent die Frage zu stellen, ob man "das Richtige" macht. Es gibt so viele Möglichkeiten und Wege, die auf jeden einzelnen von uns passen könnten; und ich denke, unsere Generation neigt dazu, sich zu sehr unter Druck zu setzen, gleich DEN perfekten Job zu finden oder eben "den einen Weg".




      Sich ausprobieren. Es sind ja tatsächlich "nur" Geldsorgen. Du könntest ja auch nach deinem ersten BA den zweiten BA in Kunst machen und schauen, ob daraus eine Perspektive erwächst. Wenn nicht, gehst du danach eben den Master of Education an. Ich finde nicht, dass man bei Umorientierung Zeit "verschwendet", die Erkenntnis, was man will und was nicht, ist schließlich auch ein wichtiger Baustein und du hast ja wahrscheinlich trotzdem etwas gelernt und ne gute Zeit gehabt (selbst, wenn sie materiell gesehen unnütz für die Zukunft ist). Ich habe allgemein das Gefühl bei unserer Generation, dass das Morgen im Gegensatz zum Heute manchmal zu wichtig wird und zu viel Raum im Kopf einnimmt. Es ist immer ne Frage der Balance und ich finde, wenn du einen zweiten BA wirklichwirklich machen willst (und du feststellst, dass es tatsächlich nicht gerade nur ein Ausbruch aus dem Abschlussarbeitsstress ist), solltest du dem ne Chance geben. Wenn's schiefgeht, geht's halt schief und du kannst noch mit anderem weitermachen, frei nach den Vorschlägen hier.
      I wasn't playing baseball, no!
      I wasn't playing football, no!
      I wasn't playing basketball, noo!
      I was playing Class War!
    • (Sorry, dass ich erst nachträglich auf dich eingehe, meine letzte Antwort war vom Handy und nachdem ich dreimal die Nachricht neuschreiben musste, hab ich nur auf Tet geantwortet :'D)
      Original von Bereth
      Das klingt sehr bekannt, MangaEngel. Ich hatte solche Gedanken oft genug ganz ohne den Druck einer Bachelor-Arbeit (weil ich so weit gar nicht kam) und könnte daher ein Liedchen davon trällern. Dreimal den Studiengang gewechselt, am Ende einfach nur noch aufgegeben und in der Klinik gelandet. Yay. xD

      Ich glaub, dass ich bis zur Bachelorarbeit gekommen bin, liegt vorrangig an zwei Dingen: erstens wurde ich erzogen mit dem Gedankengut "Was du anfängst, das zieh auch durch". Aufgeben gab es für mich mittendrin nicht, halt weil die ganze Arbeit davor umsonst gewesen wäre (nicht, dass es nach dem Bachelorabschluss mit einem Neuanfang so viel anders wäre :'D). Und zweitens komm ich aus einer puren Arbeiterfamilie und ich durfte mir die letzten Jahre immer wieder den Chor "Studium ist so einfach. Hör auf, rumzuheulen, du müsstest mal wie ich X Stunden Y machen. Du sitzt 6 Jahre dran, bis du überhaupt was verdienst, was ein Looser" anhören. Da war ich vielleicht auch einfach nur sehr stur und dachte mir "Pff, ich zeig euch, dass es A) NICHT leicht ist und b) dennoch schaffbar.
      Glücklich bin ich offensichtlich dennoch nicht xD"

      Wie das bei dir aussieht, kann ich natürlich nicht einschätzen, aber vielleicht schadet es grundsätzlich nicht, wenn du einmal hinterfragst, was deine Wechsel-Gedanken tatsächlich herausfordert. Ist es wirklich nur, dass du Teile deines aktuellen Studiums mit mehr Aufmerksamkeit verfolgen willst? Was steckt dahinter?

      Kann ich dir recht präzise sagen:
      Seit meinem dritten Semester wurde ich regelmäßigen von Dozenten gefragt, ob "Lehrer" denn das richtige für mich sei ô_o
      Die Fachdozenten (z.B. mein malereiprofessor oder der Professor für Literatur des 18. Jahrhunderts) haben nie irgendwas an mir als problematisch gesehen, ich bin da immer zwischen 2,4 und 1,0 aus den Prüfungen raus. Sobald es aber an die Didaktik ging, gings mir an den Kragen, das Harmloseste war noch ein "Wenn du so oft am Hals krank wirst, dann ist Lehrer falsch, denn die Stimme ist das WICHTIGSTE Organ des Lehrers".
      Didaktik hat mir eh immer recht wenig Spaß gemacht (meine Hauptmotivation fürs Lehrerwerden war immer meine Begeisterung fürs Fach und das ich das vermitteln wollte/will). Und nachdem ich ein schreckliches Praktikum hatte, dann ein Halbjahr Pause (Auslandssemester, was mich sehr zum Nachdenken gebracht hat) und ich jetzt ein ganzes Semester nur praktisch und undidaktisch gearbeitet habe (ästhetisch wie schriftsprachlich), bin ich an einem toten Punkt angekommen .__.

      und ich denke, unsere Generation neigt dazu, sich zu sehr unter Druck zu setzen, gleich DEN perfekten Job zu finden oder eben "den einen Weg". Das mag für die funktionieren, die ihren Beruf zum Zentrum ihres Lebens machen wollen -- mein Ding ist es nicht.

      Ich denke, auch wenn der Job nicht das Zentrum sein sollte, so macht er nunmal letztlich einen großteil des Lebens aus (9 Stunden täglich, fünf bis sechs Tage die Woche. Das ist fast der halbe Tag und damit MINDESTENS ein Viertel bis fast die Hälfte des Lebens nur auf der Arbeit).
      Gerade deshalb will ich etwas gutes. Klar, nichts ist perfekt, nur wenige finden wohl ihren absoluten Traumberuf. Aber ich denke, einen Job zu finden, in dem man durchaus Tage und Wochen hat, wo man mit Begeisterung hingeht und sich wirklich mit ihm auseinandersetzt, so ein Job ist gut.
      Ich sehe die Problematik weniger in der Einstellung, DEN perfekten Job zu finden als in der Problematik: woher soll ein Teenie wissen, was sein perfekter Job sein könnte?
      Ich hab EINEN Test bei dem Amt für Arbeit gemacht (der mir Sachen wie Malermeister und Bibliothekar ans herz legte :'D), zwei "Orientierungstage" besucht (wo in den Berichten zu Jobs mit Kunst nur Fotograf, Malermeister, Kunstlehrer und "die freiberuflichen Maler, die bettelarm sind und daher noch nebenbei was verfnünftiges machen"), ich hab sogar ne Vorlesung aus Jux besucht.
      Letztlich sind Schüler nur für die Wirtschaft als späteres Zahnrad gedacht, also werden die üblichen Zahnrad-Positionen genannt und dann hat das Kind halt später hoffentlich was gutes.

      Beruf ist Beruf. Leidenschaften gehören in die Freizeit. Die sind die Sahne auf der Torte, gefolgt von Beziehung/Familie/whatever als Kirsche oben drauf. Zumindest in meiner Vorstellung.

      und da stimme ich halt nicht zu. Wenn ich in nem Büro Rechnungen bearbeiten würde, dann würde ich meine Arbeit irgendwann vermutlich sehr schlecht machen, da mir die Motivation und das interesse fehlt.
      Das Studium, mit dem ich liebäugle, wäre ja auch nicht die Erfüllung meiner Leidenschaften (dazu müsste ich schon mit Webcomics oder Romanen plötzlich nen fetten Einschlag schaffen xDDD), aber es wäre etwas, bei dem ich denke, dass ich mit Begeisterung dabei wäre, dadurch gute Ergebnisse erziehlen, mir damit meinen Job sichern und so auf lange Sicht einen guten und stabilen Job finden kann.
      und letzteres ist nunmal nicht die Sahne auf der Torte des Lebens, sondern nicht selten der Kuchenboden, denn wer genervt von der Arbeit kommt oder gar wegen Motivationsmangel o.Ä. den Job verliert, der bringt massive probleme in die Kirsche.

      Original von Tetra
      Dass dein Studium so beschränkt organisiert ist, ist echt blöd. Da klingt das andere echt verlockend :'D

      Mein Hauptstudium (Germanistik) ist an sich noch irgendwo weit gefächert (Fachreferent für bibliothek, Wissenschaft, journalismus, verlagswesen wären ein paar Bereiche), allerdings bin ich jemand der ästethisch veranlagt ist (deshalb ja auch mein Kunststudium) und da würde ich vermutlich sehr am Rad drehen, da die meisten dieser Jobs dann doch viel mit Theorie und Schreibtisch und weniger mit richtigem Tuin zu tun haben (Journalismus und Verlagswesen sind da vielleicht noch am Ehesten praktisch, ersteres ist aber selten an Germanistikern interessiert und bei Letzteres will ich schlicht nicht am Ende als Lektorat arbeiten <_<)

      Privatuni ist natürlich preislich immer ne krasse Sache und ich persönlich werd auch immer skeptisch, wenn die einem die geilste Scheiße ever versprechen, aber die einzigen in ganz Deutschland sind, die den Kram überhaupt anbieten.

      Kommt offenbar drauf an. Hab humane Unis gefunden, die den bachelor für 200€ im Monat anbieten (wär zu lösen, wenn man sehr kostengünstig wohnt und nen Nebenjob hat), aber ja, die meisten gingen von 400€ im Monat rauf. IMMERHIN sind sie nicht die einzigen unis, auch staatliche Unis (die technischen universitäten von berlin und Köln, vielleicht gabs auch welche in München, Leipzig und frankfurt, da hab ich nicht wirklich geguckt) spielen mit. Schwieriger ist eher, dass bei den staatlichen unis nur ~30 Studenten PRO JAHR (Studienbeginn nur im WS) angenommen werden, die Privatunis sind da teils mit größeren Kursen und manche haben nichtmal eine künsterlisch-wissenschaftliche Einstellungsprüfung.
      Es ist insofern zweischneidig...
      Teuer...VS geringe Chance auf Annahme .__.
      (aber hey, ich hab es in den Kunstgang hier geschafft, obwohl die nur 12 pro Semester aufnehmen, vielleicht hab ich Glück???? :'D)

      Ist natürlich alles immer schwerer, je älter man wird, man will ja nicht bis 50 in der AUsbildung hocken :/

      Genau das ist im Moment HALB meine Sorge.
      Der gute Punkt ist ja:
      Die 3 1/2 Jahre in dem Bachelor (welcher vollstens zur Arbeitsaufnahme reicht und wo der darauf folgende mögliche Master deutlich humaner für "neben dem Job" ist) an jener uni wären immer noch kürzer als Master + Referendariat, wenn ich normal weitermache :'D
      Ich würd also Zeit sparen und was finden das mir gefällt.
      Dennoch würd ich mich als Looser fühlen, da ich "umsonst" die letzten Jahre Bücher gepaukt und Vorlesungen besucht habe v__v


      Aaaaaaaber ich hab immerhin die Zusage, dass ich morgen zum Infotag darf (braucht ne Anmeldung). Ich werd schauen, vielleicht darf man auch ein Gespräch aufsuchen (kann ja direkt nach genauen Anforderungen fragen, ob ein bereits vorhandener bachelor of Arts irgendwie positiv zählt [denn laut der Website gibt es eine kleine Bevorzugung von Leute mit künstlerischem handwerk wie Stuckateure, Malermeister, Facharbeiter für Print & Medien, etc]).
      Geh auch jetzt jeden moment nochmal zur Studienberatung und sag da konkret was mich beschäftigt und was gute und logische Schritte wären. Vielleicht geh ich heut Nachmittag noch zum Amt für Arbeit, dass hier in der Uni (und damit auf Studenten) spezialisiert ist.
      Pluspunkt, so oder so, wäre immerhin: Berlin hat überraschend günstige Wohnungen, haha *ignoriert den Punkt, dass ein Umzug dahin zwischen 200€ [selbst fahren] und 1200€ [Umzugsfirma] sein würde und ich dann VÖLLIG entwurzelt wäre* :'D
    • Ich schließe mich den dreien an...

      Mach deinen Bachelor , damit du etwas in der Tasche hast, und dann schau mal, wie du es danach siehst.

      Wenn du immer noch denkst, das jetzige studium ist nicht das Richtige, dann wechsel - wenn du der ansicht bist, das andere studium ist eher was für dich. :)

      So wie Pondo schon sagte, es war keine Zeitverschwendung, wenn du wechselst, dein jetziges Studium... Du hast da auch sachen gelernt, die du dann vllt nicht unbedingt auf den beruf anwenden kannst, aber für das Leben... Umso mehr Wissen du hast, umso besser... wissen ist Macht :D :tongue:

      Das deine Mutter da nicht ganz dahinter steht, ist normal, eltern sorgen sich um ihre Kinder... und sie verstehen das nicht, es war damals so, das man einen beruf erlernte und den ausführt, aber das ist es heute überhaupt nicht mehr, da ist es eher normal, schon gewechselt zuhaben...

      Ich wünsche dir Glück und alles Gute, egal wofür du dich entscheidest :) denk dran, DU musst damit glücklich/zufrieden sein, niemand anderes... und wenn du merkst, trotz weniger Geldverdienen später, der Job macht dich glücklicher, dann nimm ihn,(bzw studiere) sonst bereust du es...
    • Original von Sera Masumi
      und wenn du merkst, trotz weniger Geldverdienen später, der Job macht dich glücklicher, dann nimm ihn,(bzw studiere) sonst bereust du es...

      Zumindest da kann ich beruhigen, ich wär sogar mit 900€ im Monat schon zufrieden, ob ich da als Lehrer 1700-3000€ oder bei Abschluss des anderen Studiums 1550-3500€ bekomme ist mir sowas von egal xD
      Meine Schwester kriegt 950€, machte letztes Jahr Urlaub auf Teneriffa und kaufte sich nen Neuwagen.
      Daher, ich will nicht reich werden, sonern mir eine Grundlage schaffen, die mich finanziert, interessiert und im Bestfall begeistert und motiviert ^__^
    • Ich bin gerade auf einen interessanten Artikel zum Thema gestoßen, dessen Eckpunkte ich für sehr empfehlenswert halte, wenn man mit seinem Latein am Ende ist. :3

      Grundsätzlich sehe ich aber ein, dass unsere Erfahrungen da einfach nicht miteinander vergleichbar sind; viele Wechsel aus reiner Panik (nachdem ich den Traum vom Schauspiel hingeworfen hatte) sind eben etwas anderes als deine kontinuierliche Entwicklung bis zu dem Punkt. Trotzdem möchte ich dir zu bedenken geben, dass es sehr schwer werden dürfte, einen Beruf zu finden, der deine größten Leidenschaften in sich vereint -- ohne dass du sie dann des Berufs wegen irgendwann über hast und an einen ähnlichen Punkt kommst.

      Nun ja, bei mir ist es so, dass ich gar nicht wüsste, welche Leidenschaft ich zuerst zum Beruf machen sollte, da ich einfach so unglaublich begeisterungsfähig bin. Daher betrachte ich die Frage des Berufs derzeit so nüchtern. Ich habe einfach (siehe Artikel) meine Erwartungen angepasst und fahre damit sehr gut. Wenn du davon überzeugt bist, du möchtest nun einen anderen Weg einschlagen, kann dir das natürlich niemand ausreden (wäre auch vermessen zu glauben, man könnte sich in deine Situation versetzen). Ich versuche hier nur die "Stimme der Vernunft" nicht ganz aus dem Fokus geraten zu lassen. xD;


      Wichtig ist ja auch: Du kannst vorher NIE wissen, was dich glücklich macht. Du musst es probieren. Wie kannst du also auf Grundlage der Didaktik und Prof-Aussagen davon ausgehen, das wäre nicht das Richtige für dich, wenn du doch mit Begeisterung Dinge vermitteln willst? Letztendlich kommt es doch immer auf das Umfeld an, in dem man landet, auf die Menschen. Von dem, was du so schreibst, habe ich noch am ehesten die Sorge, dass du den Punkt völlig negierst zur "Rechtfertigung" eines Wechsels. Das ist der analytische Teil in mir, der grundsätzlich zwischen den Zeilen liest.

      Davon abgesehen denke ich aber, dass du mit jeder Entscheidung, die du triffst, auf lange Sicht glücklich werden könntest. Eben WEIL das an den Menschen hängt. Ich war (blödes Beispiel) auch bei Kackfächern in der Schule glücklich, wenn ich sie mit den richtigen Leuten durchstehen konnte. Ich glaube einfach nicht, dass es so sehr auf das Was als mehr auf das Wie und "mit wem" ankommt. Und da kannst du auf beiden Wegen eine Menge Pech oder auch Glück haben. ^^

      "Heirs of Miraika"
      Fantasy, Steampunk, LGBT+

      "Dreaming of Dawn"
      Fantasy, Psychological, Depression
    • Ich glaub, du musst vor allem fuer dich selbst klaeren, was du spaeter machen willst oder dir vorstellen koenntest.
      Ein Studium ist nie umsonst, schon gar nicht, wenn am Ende ein Abschluss steht. Und das waere bei dir ja der Fall. Wenn ich da an die ganzen Leute denke, die x Mal ein Studium anfangen und keins davon fertig machen ... das sieht weit schlechter im Lebenslauf aus. Selbst wenn du nach dem Studium eine andere Richtung einschlaegst, zeigt das doch, dass du faehig bist, der Belastung eines Studiums standzuhalten und es durchzuziehen.

      Die Frage, die sich mir stellt, wenn ich hier so lese, ist allerdings: Wieso willst du so unbedingt weiterstudieren, wenn eigentlich alle Optionen nicht ganz das Wahre zu sein scheinen, sondern nur unnoetige Belastung (finanziell, mental, ...) fuer dich bedeuten?
      Klar, wenn du jetzt sagst, du willst auf jeden Fall einen Beruf in Richtung Design ergreifen und brauchst dafuer mehr Ausbildung/Studium in die Richtung, sehe ich das ein. Ansonsten tu dir das doch einfach nach dem Bachelor nicht weiter an, sondern schau dich um, was du alternativ machen kannst und steig beruflich ein. Berufserfahrung bringt dir ohnehin mehr als ein unnoetig langgezogenes Studium, auch wenn sichs immer etwas bloed anfuehlt, "nur" Bachelor zu sein.

      Wie schaetzt du selbst deine Lage ein? Denkst du, du koenntest den Lehrerberuf ausueben? Nur, weil andere Bedenken haben, sollte dich das nicht davon abhalten, wenn es das ist, was du schon immer (zumindest mehr oder weniger) tun wolltest. Versuchen koenntest du es und muesstest dich dann zumindest hinterher nicht aergern, umsonst studiert zu haben oder fragen, ob es nicht doch eine ganz gute Loesung gewesen waere.
      Wenn du aber selbst schon so ueberzeugt davon bist, dass das eh nicht klappt oder du es auf gar keinen Fall machen willst, wuerd ich dir dazu raten, in die Richtung nicht mehr weiterzumachen.

      Letztendlich gibt es heutzutage sehr viele Quereinsteiger, die was voellig anderes studiert haben als sie hinterher arbeiten. Wichtig ist vor allem der eigene Wille, dann kommst du bestimmt irgendwo unter und kannst einen fuer dich ertraeglichen Job finden. Das heisst dann vielleicht, dass du erst mal weiter unten anfaengst als jemand, der genau dafuer studiert hat, aber dafuer erlangst du wertvolle Berufserfahrung, die jemand, der noch ein paar Jahre laenger an der Uni haengt, nicht bieten kann.

      Ich wuerde dir auch dazu raten, erst mal den Bachelor fertig zu machen und dann zu ueberlegen, wenn der Druck weg ist. Ist halt die Frage, wie sich das zeitlich bei dir ausgeht. Als Ueberbrueckung kannst du dich ja trotzdem fuer den Master einschreiben und koenntest je nach Entscheidung einfach wieder einsteigen, sobald die Vorlesungen losgehen. Falls du bis dahin aber doch entschlossen bist, was anderes zu machen, exmatrikulierst du dich halt wieder und hast auch nichts verloren.
      Das boete die Sicherheit, nicht ploetzlich "ganz ohne irgendwas" dazustehen, zumal der Studentenstatus immer mal wieder ganz hilfreich sein kann. Und bis es losgeht, hast du dann (hoffentlich) noch ein bisschen Zeit, dir genauer zu ueberlegen, was du willst.
      それでも未来 吹いてい
      感じ 生命息吹 Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
    • (Sorry, pondo, hatte deinen Beitrag nicht gesehen)
      Original von pondo
      Du könntest dir ja auch erstmal n halbes Jahr nach deinem BA freinehmen, dich mit nem Nebenjob über Wasser halten und als Gast zu Vorlesungen und Seminaren und allgemein sonst nur deiner künstlerischen Leidenschaft nachgehen. Sodass du dir auf jeden Fall die Zeit nimmst, in Ruhe nachzudenken.

      Nächstes Semester habe ich nur vier Kurse, also vieeeeeel Zeit in der Woche. Wenn es wirklich nur Zeit ist, dann hab ich sie.

      Du könntest ja auch nach deinem ersten BA den zweiten BA in Kunst machen und schauen, ob daraus eine Perspektive erwächst. Wenn nicht, gehst du danach eben den Master of Education an.

      Das Schoene am Studium ist ja: man bewirbt sich und wird im Idealfall an mehreren Unis angenommen. Man kann dann also aussuchen, wen man nimmt und wen nicht. Werd ich angenommen: yay. Werd ich nicht angenommen: Nehm ich das Masterstudium, bei dem ich als Student der Uni sowieso angenommen werde.

      Original von Bereth
      Ich bin gerade auf einen interessanten Artikel zum Thema gestoßen, dessen Eckpunkte ich für sehr empfehlenswert halte, wenn man mit seinem Latein am Ende ist. :3

      Danke :3

      Trotzdem möchte ich dir zu bedenken geben, dass es sehr schwer werden dürfte, einen Beruf zu finden, der deine größten Leidenschaften in sich vereint -- ohne dass du sie dann des Berufs wegen irgendwann über hast und an einen ähnlichen Punkt kommst.

      Ich kenne Leute, die ihre Leidenschaft in der Arbeit und Freizeit machen (einer ist sportbegeistert und Sporttrainer im Bodybuilding-Studio und er hat sich soweit nie muede oder unbegeistert gefuehlt [sein Beruf und seine Leidenschaft decken das selbe ab, nur auf unterschiedliche Art])

      Nun ja, bei mir ist es so, dass ich gar nicht wüsste, welche Leidenschaft ich zuerst zum Beruf machen sollte, da ich einfach so unglaublich begeisterungsfähig bin.

      Das ist bei mir halt einfach: ich habe zwei Leidenschaften und eine davon kann man beruflich machen :'D
      Die anderen Sachen mach ich ganz gern (lesen, singen, Theater), muss ich aber in keinster Weise regelmässig machen.

      Original von Luna
      Selbst wenn du nach dem Studium eine andere Richtung einschlaegst, zeigt das doch, dass du faehig bist, der Belastung eines Studiums standzuhalten und es durchzuziehen.

      Auf dem Infotag war das sogar als sehr positiv fuer die Bewerbung bezeichnet worden, da es bedeutet, dass ich das Studium hoechst wahrscheinlich durchziehen werde, bereits Ahnung mit den Studienregeln habe (und damit meinen Jahrgang anleiten und den Schulabgängern helfen kann) und das wissenschaftliche Arbeiten beherrsche und somit als Mentor darin arbeiten koennte x3

      Wieso willst du so unbedingt weiterstudieren, wenn eigentlich alle Optionen nicht ganz das Wahre zu sein scheinen, sondern nur unnoetige Belastung (finanziell, mental, ...) fuer dich bedeuten?
      Klar, wenn du jetzt sagst, du willst auf jeden Fall einen Beruf in Richtung Design ergreifen und brauchst dafuer mehr Ausbildung/Studium in die Richtung, sehe ich das ein. Ansonsten tu dir das doch einfach nach dem Bachelor nicht weiter an, sondern schau dich um, was du alternativ machen kannst und steig beruflich ein. Berufserfahrung bringt dir ohnehin mehr als ein unnoetig langgezogenes Studium, auch wenn sichs immer etwas bloed anfuehlt, "nur" Bachelor zu sein.

      Du nennst es bereits:
      Ein Studium ist fuer den Beruf leider pflicht. Wenn du Videospielprogrammierer werden willst, dann hilft es dir selten, wenn du Computer jahrelang repariert hast, ein Diplom in Informatik wollen alle Arbeitgeber dennoch mindestens. Insofern hab ich da keine Wahl. ALLERDINGS bin ich mental nicht an dem Studium an sich negativ gestellt. Mental ging mir halt das "Was mache ich hier eigentlich?!" an die Nerven.

      Ich wuerde dir auch dazu raten, erst mal den Bachelor fertig zu machen und dann zu ueberlegen, wenn der Druck weg ist. Ist halt die Frage, wie sich das zeitlich bei dir ausgeht. Als Ueberbrueckung kannst du dich ja trotzdem fuer den Master einschreiben und koenntest je nach Entscheidung einfach wieder einsteigen, sobald die Vorlesungen losgehen. Falls du bis dahin aber doch entschlossen bist, was anderes zu machen, exmatrikulierst du dich halt wieder und hast auch nichts verloren.

      Ich brech doch nicht nen Bachelor ab, fuer den mir eine halb geschriebene Arbeit und 4 Lp fuer den Abschluss fehlen :'D
      Das ist ja, als wuerdest du ein Blumenbeet anlegen und es demolieren, wenn die Blumen nur noch die Koepfe oeffnen muessen xD
      Ich rede schon durchgehend von "sobald der (fuer mich falsche) Bachelor fertig ist".

      Dabei ist es dann die Frage, ob du deine künstlerischen Leidenschaften nicht auch im und neben dem Lehramtsberuf ausüben könntest und im Endeffekt nicht in dem Maße, wie du es vielleicht befürchtest, darauf verzichten müsstest.

      Wie kannst du also auf Grundlage der Didaktik und Prof-Aussagen davon ausgehen, das wäre nicht das Richtige für dich, wenn du doch mit Begeisterung Dinge vermitteln willst?

      Wie schaetzt du selbst deine Lage ein? Denkst du, du koenntest den Lehrerberuf ausueben? Nur, weil andere Bedenken haben, sollte dich das nicht davon abhalten, wenn es das ist, was du schon immer (zumindest mehr oder weniger) tun wolltest.

      Ich hab grad keine Zeit, meine Beiträge nachzulesen...
      Hab ich wirklich nur ueber andere geredet? o.o
      Ich hatte vor dem Ausland zwei praktika (eines fuer deutsch, eines fuer Kunst, eines an einer Realschule in einer guten Lage, eines an einer Gesamtschule in der Stadtmitte [mit allem, samt Brennpunkt]). Die Klassen waren - ihrem Alter entsprechend - relativ arbeitsbereit (Sechsklässler sind halt eher zu begeistern als die Zehner, die es nur noch fertig haben wollen), meine Kollegen waren nett, die Themen meine Stärke (Märchen/Bewerbungsschreiben und proportions-Zeichnen), ich hab an den Lehrerversammlungen teilgenommen, bei einem Elternabend zugeschaut...
      Und einfach gemerkt, dass ich das Wissen zwar abrufen kann, ich aber gefuehlt an den Schuelern vorbeirede. Ich habe die Begeisterung fuer die Fächer und will sie rueberbringen, meine Begeisterung ist aber zu praktisch, um sie im Unterricht theoretisch einzusetzen. Ich koennte meine Leidenschaft natuerlich nebenbei machen, es ist aber auch einfach eine generelle...Unzufriedenheit mit der Realität des Jobs.
      Eine Krankheit des Studierens ist ja, dass man - ohne selbst-initiierte praktika, fuer die ich dank dem strengen Bachelor keine Zeit gehabt hatte - sehr spät erstmals wirklich in die praxis schnuppert.
      Fuer mich wa es pure Erkenntnis gewesen. Ich hatte diese mit dem darauf folgendem Auslandssemester erstmal sacken lassen und ueberdacht und Abstand bekommen...geändert hat es aber letztlich nichts.

      Ich denke, ich wurde vielmehr nur bestätigt. Ich denke zu wenig didaktisch und zu viel vom Fach. Ich habe die Begeisterung, mir fehlen aber die antrainierten Mittel. Ganz zu Schweigen davon, dass ich stimmlich leicht kranke, was fuer Lehrer nunmal toedlich ist :'D


      _________________________________________

      Der Infotag jedenfalls war grossartig.
      Der Semesteraufbau ist schoen (sehr praxislastig), was ich mag ist gut verwebt mit Neuem, die Zukunftsaussichten sind gut und ich kann immerhin Teile meines erworbenen Wissens einsetzen (digitales und analoges Zeichnen/narratives Erzählen/didaktische Grundlagen/alles, was mit dem Unileben allgemein zu tun hat). Mein Abschluss wirkt sich positiv auf meine Bewerbung aus, ich habe ein grosses portfolio dank meiner persoenlichen Leidenschaft UND meinem Kunststudium.
      Deshalb, ich werd es schlicht drauf ankommen lassen.
      Eine Bewerbung in Berlin, eine in Koeln, vielleicht noch eine in Frankfurt.
      Wenn ich an der Koeln angenommen werde, dann zieh ich es durch. Sagt Koeln ab, aber Berlin nimmt mich, dann leb ich damit und geb mein Bestes. Sagen alle ab...dann soll es wohl niht sein. Ich werd 25, im Gegensatz zu frischen Abiturienten kann ich es mir nicht leisten, einfach bis nächstes Jahr zu warten und es nochmal zu versuchen (Studenten werden nur im WS angenommen).

      Ich hatte auch ein Gespräch mit der Studienberatung meiner Uni.
      Wir haben zwei Stunden geredet und sie hat den punkt unterstuetzt, dass ich wechseln sollte. Ich habe viel ueber meinen aktuellen vergangenen und geplanten Verlauf reflektiert, ich bin offensichtlich unzufrieden und ich habe Begeisterung fuer die Alternative. Ich habe den Abschluss (was halt viel Wert ist).
      Und sie hat etwas wichtiges fuer mich noch festgestellt:
      Ich will nicht Lehrer werden. Ich wollte.
      Wie eine selbsterfuellende prophezeihung bin ich irgendwann mit 16 zu der Erkenntnis gekommen, dass ich wohl Lehrer werden will. Und seitdem habe ich es NIE wieder hinterfragt. Es war die Antwort, fertig.
      Und jetzt, wo ich diesem Ziel so nahe komme, merke ich, dass ich vor Jahren die Bremse hätte ziehen sollen. Dass ich auf dem Stand eines Kindes war, das mit 6 sagt, es wird Astronaut ohne zu bedenken, ob es das werden kann, ob es so toll ist wie es scheint...und ob es das auch später noch will.
      Jeder, Nachbarn, Familie, Freunde, stellten mich oft vor als "Sie wird mal Lehrerin", ich kam bisher einfach nie in den Konflikt, den ich jetzt habe.

      Und, als kleiner Lichtblick:
      Mein Wunsch, meine Leidenschaften Anderen. zu vermitteln, kann mit diesem Studium (eher indirekt, aber nichtsdestotrotz) auch erfüllt werden :3

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von MangaEngel ()

    • Original von MangaEngel
      Aber hattet ihr jemals ueberlegt, ob ihr im Beruf falsch seid?
      Im Schlimmstfall WÄHREND der Ausbildung/dem Studium?

      Das ist doch nicht der schlimmste Fall, sondern ein geglücktes Abspringen bevor du in einem ungeliebten Job deine midlife crisis erfährst. :)

      Original von MangaEngel
      GANZ ZU SCHWEIGEN davon, dass mein aktuelles Studium auf meinem neuen Wunschstudium zwar etwas aufbaut (Kunst im Nebenfach zu kuenstlerisches Studium), ich aber halt schon immense Bafoeg-Schulden habe dank den letzten 6, 7 Semester Bachelor.

      Bafög-Schulden sind doch ohnehin auf 10.000€ gedeckelt - haben da einige Semester mehr eigentlich noch eine Bedeutung für dich?

      Original von MangaEngel
      Wieso willst du so unbedingt weiterstudieren, wenn eigentlich alle Optionen nicht ganz das Wahre zu sein scheinen, sondern nur unnoetige Belastung (finanziell, mental, ...) fuer dich bedeuten?
      Klar, wenn du jetzt sagst, du willst auf jeden Fall einen Beruf in Richtung Design ergreifen und brauchst dafuer mehr Ausbildung/Studium in die Richtung, sehe ich das ein. Ansonsten tu dir das doch einfach nach dem Bachelor nicht weiter an, sondern schau dich um, was du alternativ machen kannst und steig beruflich ein. Berufserfahrung bringt dir ohnehin mehr als ein unnoetig langgezogenes Studium, auch wenn sichs immer etwas bloed anfuehlt, "nur" Bachelor zu sein.

      Du nennst es bereits:
      Ein Studium ist fuer den Beruf leider pflicht. Wenn du Videospielprogrammierer werden willst, dann hilft es dir selten, wenn du Computer jahrelang repariert hast, ein Diplom in Informatik wollen alle Arbeitgeber dennoch mindestens. Insofern hab ich da keine Wahl. ALLERDINGS bin ich mental nicht an dem Studium an sich negativ gestellt. Mental ging mir halt das "Was mache ich hier eigentlich?!" an die Nerven.

      Gerade das Beispiel mit dem Programmierer finde ich unpassend. In der IT-Branche gibt es extrem viele "self made"-Menschen, die kaum formelle Ausbildung in dem Bereich haben aber sich extrem viel Wissen über Computer & Co. selbst angeeignet haben. Gerade Programmieren ist ein Praxisskill, den Nerd-Kiddies möglicherweise besser beherrschen als irgendwelche Diplomanten, um es mal überspitzt zu formulieren. Solltest du in einem künstlerischen Bereich arbeiten wollen, kann Praxiserfahrung durchaus mehr wiegen als ein formeller Bildungsabschluss. Hast du denn konkrete Berufsvorstellungen? Sind Praktika und fachbezogene Jobs nicht vielleicht sogar jetzt eine Alternative für dein Studienproblem?
    • Original von Luffel
      Original von MangaEngel
      Du nennst es bereits:
      Ein Studium ist fuer den Beruf leider pflicht. Wenn du Videospielprogrammierer werden willst, dann hilft es dir selten, wenn du Computer jahrelang repariert hast, ein Diplom in Informatik wollen alle Arbeitgeber dennoch mindestens. Insofern hab ich da keine Wahl. ALLERDINGS bin ich mental nicht an dem Studium an sich negativ gestellt. Mental ging mir halt das "Was mache ich hier eigentlich?!" an die Nerven.

      Gerade das Beispiel mit dem Programmierer finde ich unpassend. In der IT-Branche gibt es extrem viele "self made"-Menschen, die kaum formelle Ausbildung in dem Bereich haben aber sich extrem viel Wissen über Computer & Co. selbst angeeignet haben. Gerade Programmieren ist ein Praxisskill, den Nerd-Kiddies möglicherweise besser beherrschen als irgendwelche Diplomanten, um es mal überspitzt zu formulieren. Solltest du in einem künstlerischen Bereich arbeiten wollen, kann Praxiserfahrung durchaus mehr wiegen als ein formeller Bildungsabschluss. Hast du denn konkrete Berufsvorstellungen? Sind Praktika und fachbezogene Jobs nicht vielleicht sogar jetzt eine Alternative für dein Studienproblem?

      Ähm, wenn du NICHT in ein unbekanntes Indie-Studio willst, dann MUSST du bei Videospielen den Abschluss haben. Ein nerdiges Kind mit einer Lehre im Bereich IT oder Computer nehmen die nicht.
      Kleine Studios wie thatgamecompany machen da noch Ausnahmen, aber schon etwas größere Studios wie Red Thread Games verlangen: "We are looking for candidates with a high degree of self-motivation and initiative, and a positive attitude, preferably with prior industry experience, along with a relevant university degree and an exceptional portfolio."
      Bei Studios der Größe AA oder AAA braucht man da gar nicht erst von träumen, höchstens, dass man in ein kleines Studium kommt und sich dann neben der Praxiserfahrung das Studium nebenbei abschließt.
      Denn, was du auch so erstmal offenbar übersiehst, du benötigst auch ein aussagekräftiges Portfolio. Das entsteht automatisch und mit regelmäßiger Unterstützung während dem Studium. Allein würdest du vielleicht Sachen reintun, die dir so nichts bringen und Sachen rauslassen, die Interesse wecken könnten.

      Aber EGAL, war nur ein Beispiel *in 100 Jahren keine Programmiererin werden könnte :'D*
      Ein Studium ist Pflicht. Und ohne Studium oder mehreren Diplomen fehlt einem da auch schlicht das Expertenwissen. Ich mein, es ist ein Unterschied, ob du Comics zeichnest, indem du einfach zeichnest (im Idealfall noch nach Vorbildern aus der professionellen Szene) oder ob du tatsächlich eine Comicschule in z.B. Belgien besuchst und dir ordentlich die Details über Seitenaufbau, Narration, Bildgestaltung, Marketing, etc. erklären lässt.

      So oder so:
      Für den Weg, den ich gehen will, MUSS ich ein Studium haben.
      Und, wie es aussieht, hab ich da im Moment nur zwei Wege: ich komme in das Studium und kann es machen oooooder...ich werd nicht genommen. Und mach dann vielleicht doch meinen Master. Nicht zwingend in Erziehungswissenschaften, vielleicht geh ich in die Wissenschaft oder in ein Feld, dass sich vielleicht mit meinen Fächern anbietet (Sozialwissenschaften, Frauenstudien, etc).
    • Ich bin immer froh zu hören, dass es anderen auch so geht.
      Oft sehe ich mir andere Leute in meiner Umgebung an und kann nur staunen mit welcher Sicherheit und Zielstrebigkeit sie in ihre Ausbildungen und in ihr Leben gehen.

      Manchmal habe ich das Gefühl alle 2 Wochen etwas anderes zu wollen. Ich wäre echt froh wenn ich mal von etwas so sehr überzeugt wäre wie viele andere.
      Ich denke das Problem ist auch, die Vielfalt an Möglichkeiten die es gibt. Das ist natürlich eine tolle Sache, macht es aber noch schwieriger sich dann wirklich für etwas zu entscheiden.
      Aber was man sich auch bewust sein muss ist, dass es theoretisch nie zu spät ist sich umzuorientieren.

      Ich hatte, nachdem ich meine ersten Jahre als Chemie-Ingenieurin gearbeitet habe auch starke zweifel, ob das die Richtige entscheidung war. Aber wie gesagt, es ist nie zu spät sich umzuorientieren.
      Ich habe mir oft gedacht ich möchte vielleicht eher in etwas sozialerem Arbeiten, war aber nicht überzeugt genug ein neues Studium anzufangen.

      Naja, im Endeffekt habe ich doch gekündigt und habe einen Freiwilligen Einsatz in Südamerika gemacht. Das frisst zwar viel Zeit, ist aber eine tolle Erfahrung mit viel Selbstreflexion.
      Oft hilft es einem bei Entscheidungen einfach einen Schritt zurück zu machen.
    • Hatte gestern diesbezüglich ein tolles Bild gesehen (das ich tragischerweise nicht mehr finde, damn you imgur!).

      Take the things you do when you don't want to work
      And make them your work

      Denke zwar, dass einige das zu wortwörtlich nehmen und mit einem "lolol, ich esse und schlafe nur" hingehen, aber wer gern liest, der kann ins Verlagswesen (Schriftsteller, Verleger, Korrekturleser, etc), wer gern Filme schaut, der kann in die Filmwirtschaft oder die damit verbundenen Jobs (z.B. Theater, zur USK, etc), wer gern am PC sitzt, der kann Webdesigner, Network Administrator, Community Manager, etc), wer Videospiele mag, kann dahin gehen (Videogame Designer, Game Informatics, Localisation Manager, Leveldesign Manager, etc).
      Logischerweise sind diese Jobs nicht das selbe wie das Hobby, dass man aus Jux macht (gern Filme schauen und sich stundenlang Filmszenen für die USK antun sind zwei Paar Schuhe), man ist aber immerhin vermutlich eher von der Arbeit begeistert wie wenn man leidenschaftlich seinen Garten pflegt, den halben Tag dann aber in einem Büro Nummern eintippt.

      Die Idee, dass Arbeit und Freizeit grundsätzlich trennbar sind, dass Arbeit vielleicht sogar keinen Spaß machen kann/sollte sehe ich als grundsätzlich falsche Ansicht.
      Ja, ein Strich zwischen Arbeit und Freizeit sollte da sein.
      Gibt aber mittlerweile zu viele Studien die schon sehr lange nahe legen, dass Arbeit (bei der man ~12h pro Tag verbringt) einfach ein zu wichtiger Bereich des Lebens ist, um ihn ausschließlich mit Langeweile, Frust und Stress zu füllen. Nicht umsonst gibt es das Burn-Out-Syndrom vor allem bei Leuten, die äußern, dass ihnen ihr Job nicht gefällt.
      Ein guter Koch ist nur der, der das Essen liebt.

      Wollt ich nur nochmal einwerfen (ob ich den hier angekündigten Wechsel schaffe, erfahr ich eh erst im Juli, insofern hab ich da nicht besonders viel Neues und Aufregendes beizutragen)
    • Original von MangaEngelDie Idee, dass Arbeit und Freizeit grundsätzlich trennbar sind, dass Arbeit vielleicht sogar keinen Spaß machen kann/sollte sehe ich als grundsätzlich falsche Ansicht.
      Ja, ein Strich zwischen Arbeit und Freizeit sollte da sein.
      Gibt aber mittlerweile zu viele Studien die schon sehr lange nahe legen, dass Arbeit (bei der man ~12h pro Tag verbringt) einfach ein zu wichtiger Bereich des Lebens ist, um ihn ausschließlich mit Langeweile, Frust und Stress zu füllen. Nicht umsonst gibt es das Burn-Out-Syndrom vor allem bei Leuten, die äußern, dass ihnen ihr Job nicht gefällt.
      Ein guter Koch ist nur der, der das Essen liebt.

      Wird Burnout nicht eher ausgelöst, weil die Menschen gerade zu viel Energie in den Job gesetzt haben? Meiner Meinung nach kommt das nicht vom Frust eines ungeliebten Jobs, sondern von Überarbeitung und von der Erschöpfung die das berufliche Engagement mit sich bringt.

      Ansonsten: Aus reiner Leidenschaft und freiwillig gehen wohl die wenigsten Menschen arbeiten. Streich das Gehalt komplett und frag dann noch mal, wer freiwillig 40 Stunden die Woche dafür aufopfert.
      Zu einem gewissen Teil herrscht natürlich der Zwang, sich den Lebensunterhalt irgendwie zu verdienen. Trotzdem gilt es, aus diesen Notwendigkeiten im Leben noch irgendwie das Beste zu machen und in diesem Rahmen können sicher auch viele Menschen sagen, dass der Job oder die Ausbildung ihnen sogar Spaß macht. Die Antwort ist somit weder schwarz noch weiß: Zwischen Zwang und Spaß sollte irgendwie ein Mittelmaß existieren, mit dem man 40+ Berufsjahre gut leben kann.
    • Original von Luffel
      Original von MangaEngelDie Idee, dass Arbeit und Freizeit grundsätzlich trennbar sind, dass Arbeit vielleicht sogar keinen Spaß machen kann/sollte sehe ich als grundsätzlich falsche Ansicht.
      Ja, ein Strich zwischen Arbeit und Freizeit sollte da sein.
      Gibt aber mittlerweile zu viele Studien die schon sehr lange nahe legen, dass Arbeit (bei der man ~12h pro Tag verbringt) einfach ein zu wichtiger Bereich des Lebens ist, um ihn ausschließlich mit Langeweile, Frust und Stress zu füllen. Nicht umsonst gibt es das Burn-Out-Syndrom vor allem bei Leuten, die äußern, dass ihnen ihr Job nicht gefällt.
      Ein guter Koch ist nur der, der das Essen liebt.

      Wird Burnout nicht eher ausgelöst, weil die Menschen gerade zu viel Energie in den Job gesetzt haben? Meiner Meinung nach kommt das nicht vom Frust eines ungeliebten Jobs, sondern von Überarbeitung und von der Erschöpfung die das berufliche Engagement mit sich bringt.

      Ansonsten: Aus reiner Leidenschaft und freiwillig gehen wohl die wenigsten Menschen arbeiten. Streich das Gehalt komplett und frag dann noch mal, wer freiwillig 40 Stunden die Woche dafür aufopfert.
      Zu einem gewissen Teil herrscht natürlich der Zwang, sich den Lebensunterhalt irgendwie zu verdienen. Trotzdem gilt es, aus diesen Notwendigkeiten im Leben noch irgendwie das Beste zu machen und in diesem Rahmen können sicher auch viele Menschen sagen, dass der Job oder die Ausbildung ihnen sogar Spaß macht. Die Antwort ist somit weder schwarz noch weiß: Zwischen Zwang und Spaß sollte irgendwie ein Mittelmaß existieren, mit dem man 40+ Berufsjahre gut leben kann.


      Rusultiert Burnout nicht primär daraus, dass man sein Selbstwertgefühl nur vom Job bezieht und alleine dort nicht die erwünschte Anerkennung bekommt? /noob

      Ob man nun wirklich 40 Stunden die Woche dafür aufopfern würde, ist fraglich, aber ich bin mir sicher, dass es irgendwann öde werden würde, wenn man dauernd nur auf der Haut rumsitzt. Wenn ich mal länger Freizeit habe, beschäftige ich mich halt mit der Band intensiver, lese (Fach-)Literatur, etc. Das ist auch Arbeit in einem gewissen Sinn.
      So gesehen würde ich es schon als wünschenswert erachten, einen Beruf auszuüben, für den ich wirklich brenne.
    • Burnout tritt hauptsächlich bei Leuten in sozialen Berufen auf und zwar, wenn die Person sehr hohe Ambitionen an ihren Job hat und irgendwann merkt, dass diese nicht erfüllt werden können (entweder, weil man selbst nicht die Kraft dazu hat oder weil das Umfeld nicht mitspielt).
      Burnout ist aber eh und jeh eher ein Modebegriff. Jeder der mal ein bisschen mehr Stress hat, mit dem er nicht vernünftig umgehen kann, schreit gleich, dass er "Burnout" hat, weil der Begriff sozial akzeptiert ist.
      Burnout ist nichtmal als offizielle Krankheit registriert, weil es im Prinzip aus verschiedenen Komorbiditäten von Depression und körperlichen Beschwerden besteht.