Dieser Thread wird von mir genutzt, um Kurzgeschichten über meinen Charakter im Foren-RPG, Kumaru, hochzuladen. Ich weiß nicht, ob es noch Geschichten geben wird, die nichts mit ihm zu tun haben werden, aber wenn ja, werd ich es vorher anmerken. Und jetzt: Viel Spaß beim lesen.^^
EDIT: Was ich vergessen hab zu erwähnen, ist, dass diese Geschichte eigentlich durch eine "Challenge" innerhalb einer Skype-Konfi entstanden ist; es gab folgende Bedingungen:
1. es soll eine fröhliche Geschichte sein
2. das Wort "Kaktusfeige" muss vorkommen
3. es muss (mindestens) ein China-Klischee vorkommen
Der Typ in Mido war richtig nett. Nicht nur, dass er Kumaru erzählte, wo er seine gewünschte Ware bekommen kann, sondern auch gleich eine Karte von der Umgebung hier mitgegeben hat, der angesprochene Ort war ja nicht weit entfernt.
„Der Markt... sehr interessanter Name.“ dachte sich Kumaru auf dem Weg, während er auf seine Karte starrte. Er ist schon viel herumgekommen, doch von einem Ort namens „Der Markt“ hat er noch nie was gehört. Ob die dortigen Händler mit einem 17-jährigen Zora handeln würden? Sollten sie, solange die Bezahlung stimmte. Kumaru hatte genug Geld bei, um sich einiges leisten zu können. In Zukunft sollte er dort vielleicht öfter vorbeischauen?
Mit Goronen hat er ja bereits gehandelt, aber nur mit denen auf dem Todesberg. Dort konnte er sich ja schon interessante Sachen erhandeln, doch wenn der Markt auf diesem Berg um einiges besser sein soll, dann würde Kumaru wohl den ganzen Abend dort verbringen. Außerdem hat der Typ noch ein Restaurant empfohlen, welches im Markt eröffnet haben soll.
Kumaru träumte schon von den vielen Leckereien, die er dort essen könnte; hoffentlich hatten die dort auch Angebote speziell für Zora, denn wenn sie nur goronische Gerichte hätten, dann könnte er kaum bis garnichts davon essen und das wäre ziemlich schade.
Das war schon eine beachtliche Menge an Strecke, die Kumaru bereits zurückgelegt hat, aber es ist bald geschafft. Kumaru sah schon den Nordeingang und auch die Wache, die davor stand.
Als er dann dort angekommen war, wurde schon deutlich, dass der Gorone nicht wirklich gut gelaunt war. Er fing an zu sprechen: „Was willst du denn, guo?“ „Na, handeln.“ kam als kurze Antwort von Kumaru wieder.
„Was kann einer wie du hier schon verscherbeln?“ fragte der Gorone weiter, doch auch hier wusste Kumaru, wie er antworten musste: „Ich möchte nichts verkaufen, mein Freund, ich bin nur hier, um einzukaufen.“
Der Blick des Goronen wurde immer strenger, was seiner Haltung eine gewisse „Würze“ verlieh und in Kombination mit den verschränkten Armen kam es erst recht total überzeugend rüber.
Sie starrten sich einige Sekunden an, bis der Gorone schließlich antwortete: „Gut, ich will es dir mal glauben. Aber falls du auf dumme Gedanken kommst, dann gibt’s eine gehörige Abreibung. Und wehe, wenn du mich noch einmal „Freund“ nennst, kapiert!?“
Kumaru aber blieb trotz der kräftigen Stimme ruhig, verbeugte sich und erwiderte mit einem kurzen „Alles klar, habt Dank.“
Endlich ist Kumaru am Markt angekommen und war auch direkt verblüfft über die Größe des Marktes. Alles wurde durch Steinwege und Treppen verbunden, welche zu den verschiedensten Ständen und Etablissements führten. Außen rum gab es in jeder Etage Wege und in der Mitte die ganzen Treppen und Wege; von oben betrachtet war das alles ähnlich geformt wie ein Donut, nur, dass in der Mitte „Schokowege“ vorhanden waren.
Das Erste, was Kumaru beobachten konnte, war, wie ein Karren voller Kohlköpfe in den Abgrund fiel und weiter unten anschließend zerbrach. „Meine Kohlköpfe!“ schrie auf einmal jemand von oben und als Kumaru in die entsprechende Richtung schaute, konnte er sehen, wie eben jene Person gerade von einem Goronen am Kragen gepackt wurde. „Du hast hier zum allerletzten Mal unreine Kost verkauft, GUO!“ schrie er den Hylianer an und beförderte diesen gleich zum nächsten Ausgang.
„Gehen hier ja ganz schön streng mit den Händlern um...“ dachte sich Kumaru. Aber nun musste er erst einmal jemanden finden, der die benötigte Ware hatte: Ein Schwert, welches aus dem Metall der Keaton gefertigt, von den Keaton im Hanyu-Wald vor tausenden von Jahren geschmiedet worden ist und bereits viele Schlachten miterlebt haben soll. Sein Großvater Cranky suchte sein ganzes Leben lang nach diesem Schwert, welches den Namen „Xīyáng“ trägt, oder auch „Die untergehende Sonne“ genannt wurde. Das Schwert hieß deswegen so, weil dieses Schwert in der „Schlacht von Hankea“ eingesetzt und von General „Hǔ-Xīn, das Herz des Tigers“ geführt wurde. Er soll den Sonnenuntergang für einen Hinterhalt genutzt haben und mit diesem Vorteil – also die Blendung der Gegner – mehr als die Hälfte seiner Feinde ausgeschaltet haben. Und bevor es dunkel wurde, war der Feind geschlagen; Hankea war gerettet und weiterhin in der Hand der Keaton.
Das besagt jedenfalls die Legende, Kumaru konnte aber natürlich nicht wissen ob das stimmte, er selber war ja nicht dabei. Aber es wäre doch schon ziemlich bewundernswert, wenn ein Zora-Schwertmeister mit einer Klinge kämpfen würde, die ihre Wurzeln aus dem Reich der Keaton hatte.
Sein Magen knurrte, es wurde also langsam an der Zeit, sich erst einmal etwas zu Essen zu besorgen. Da fiel ihm wieder ein, dass er doch in dieses Restaurant gehen wollte, was ihm empfohlen wurde. Wie hieß es noch gleich? „Die essbare Donnerblume“, nicht wahr? Ja, das sollte es sein.
Nach einigem umsehen und eine Etage höher konnte er ein Schild entdecken, welches fast die gewünschte Schrift trug: „Die e ba e Don erbl me“
Einige Buchstaben waren bereits verschwunden; kaum denkbar, dass dieser Laden immernoch existierte. Wenn es also nicht an der geschmacklosen Einrichtung lag, dann musste es hier wohl gutes Essen geben, damit sie sich über Wasser halten konnten.
Doch auch an diese Theorie glaubte Kumaru nicht mehr, als er das Restaurant betrat; denn wenn man normalerweise in so ein Restaurant geht, dann schoss gleich der ganze Geruch von den verschiedensten Gerichten in die Nase, doch als Kumaru hinein ging, roch er überhaupt nichts! Der Laden war komplett leer, bis auf einen Hylianer der ganz hinten in der Ecke saß, mit seinem Gesicht in den Armen vergraben. Vor sich auf dem Tisch hatte dieser Hylianer einen Krug voller Rum. Ein nicht so toller Anblick, doch blieb Kumaru trotzdem und versprach sich wenigstens etwas von dem Essen.
Er setzte sich an einen Tisch und wartete... Plötzlich kam ein Gorone aus der hinteren Kammer des Restaurants, wo dieser wahrscheinlich die ganzen essbaren Sachen lagerte. Als er Kumaru entdeckte, machte er große Augen und ging auch sofort auf ihn zu. „Na ist es denn wahr? Dich schickt wohl der Himmel, guo! Endlich ein neuer Gast!“ sagte er auch direkt und warf seine Hände in die Luft vor Freude. Kumaru schaute etwas verwirrt drein, aber es ist auch irgendwo verständlich, dass sich so einer wie er freuen kann, wenn in einem fast ausgestorbenen Laden mal wieder Kundschaft vorbeischaut.
Der Gorone räusperte sich kurz und kam auf den Boden der Tatsachen zurück: „Also, was darf ich Euch bringen, guo?“
Tja, wenn Kumaru wüsste, was sie hier anbieten würden, dann könnte er sich auch etwas zu Essen bestellen, doch eine Speisekarte war nicht vorhanden.
„Verzeiht, aber ich hab keine Ahnung, was Ihr hier überhaupt anbietet.“ antwortete Kumaru ohne zu zögern. Man konnte förmlich sehen, wie der Gorone rot im Gesicht wurde. „'Tschuldigung, guo! Bitte verzeiht mir.“ sprach der Gorone hastig. Er fügte danach noch hinzu: „Kommt, folgt mir an die Theke, dann kann ich Euch zeigen, was wir hier alles anbieten, guo.“
Kumaru und der Gorone gingen zur Theke, wo Kumaru auf einmal über der Theke eine riesige Steintafel erblickte, welche alle Spezialitäten des Hauses auflistete. Das war eine viel zu große Auswahl an Gerichten, welche bestimmt nur Goronen essen konnten. Um sich einen groben Überblick zu verschaffen, fragte Kumaru: „Was könnt Ihr für einen Zora wie mich denn anbieten?“
Anscheinend wusste der Gorone genau, was er jetzt sagte, denn er antwortete direkt: „Och, viele verschiedene Sachen. Wir haben jetzt nichts spezifisches für Zora, doch wir haben Gerichte, die alle Rassen gleichermaßen essen können: Wir haben z.B. Erdapfelauflauf, Gemüsepfanne, Wildschweinbraten mit Tomatensauce, Kaktusfeigen...“
Kumaru wurde schon beim Wildschweinfleisch hellhörig, doch Kaktusfeigen klangen irgendwie auch lecker für ihn. Er kannte das Gericht zwar nicht, doch wenn er schon einmal dort war, dann kann er die Gelegenheit auch nutzen und etwas neues, ausländisches probieren; höchstwahrscheinlich ein Gericht, welches die Gerudos eher essen, denn solche Kaktusfeigen wachsen ja bekanntlich in der Wüste an Kakteen – auch wenn er das Gericht nicht kannte, wusste er immerhin etwas.
Bei „Kaktusfeigen“ unterbrach Kumaru den Goronen: „Moment! Kaktusfeigen? Davon hätte ich gerne etwas.“
Der Gorone schaute abermals überrascht drein und antwortete: „Ernsthaft jetzt? Ich mein, Kaktusfeigen sind lecker, aber es gibt doch noch weitere Gerichte, guo.“ „Ja, aber ich möchte gerne mal die Kaktusfeigen probieren.“ erwiderte Kumaru.
Der Gorone fing an zu lächeln und machte sich sofort an die Zubereitung. Als er Kumaru die fertigen Kaktusfeigen auf einem Teller servierte, sagte er kurz: „Eine ausgezeichnete Wahl, guo. Nicht sehr teuer, aber lecker und füllt außerdem noch den Magen.“
Kumaru probierte von einer Kaktusfeige und erlebte ein „Feuerwerk des Geschmacks“. Die Feigen waren super lecker. „Verzeiht mir diese vorlaute Frage, aber wenn schon die Feigen hier schon so lecker sind, warum habt Ihr dann so wenig Kundschaft?“ fragte Kumaru vorschnell. Er merkte, dass er zu voreilig war, aber zum Glück blieb der Gorone ruhig und antwortete gelassen mit einem leicht traurigen Ton: „Also, dieser Laden gehörte nicht immer mir, wisst Ihr? Dieser Laden war mal brechend voll, alle wollten hier etwas essen. Die Grundidee bestand aber darin, dass die hungrigen Händler, die hier ab und zu vorbeischauten, hier schnell etwas essen konnten, bevor sie weiter auf Reisen gingen. Doch der damalige Besitzer und gleichzeitig auch Gründer dieses Ladens musste schon Reservierungen aufnehmen, damit hier alle Platz finden konnten. Er war sehr erfolgreich und verdiente sich dumm und dämlich an diesem Laden. Ich kam als sein Lehrling hierher und endete als Besitzer dieses Ladens, allerdings nicht so erfolgreich, wie Ihr sehen könnt, guo. Der damalige Besitzer hieß „Steinlöffel“, einer der angesehensten Goronen hier im Markt, aber trotzdem wurde er nicht glücklich mit dem, was er hatte. Eines Tages ging er mit einem Kapitän fort und fuhr zur See, um dort für die Crew des Kapitäns zu kochen. Er überließ mir den Laden, in der Hoffnung, seinen Erfolg weiterführen zu können, guo. Doch leider ohne Erfolg; als Steinlöffel weg war, verloren die Kunden die Hoffnung an dieses Restaurant, obwohl ich genauso gut kochen kann wie Steinlöffel. Doch keinen schien dies zu interessieren und nach und nach kamen immer weniger Leute, bis dieser Laden hier ganz den Bach runterging, guo. Das wäre soweit alles.“
Kuamru saß mit offenem Mund da und wusste nicht, was er sagen sollte. „Er ist also der Besitzer.“ dachte er sich dabei. Endlich konnte Kumaru wieder den Mund aufmachen und sprechen: „Das... tut mir sehr leid für Euch. Schade eigentlich, das Essen schmeckt wunderbar.“ „Danke für das Kompliment, guo.“ erwiderte der Gorone.
Kumaru wollte nicht, dass dieser Laden hier geschlossen wird, da es für das gute Essen zu schade wäre. „Am besten wäre es, wenn...“ sagte er zu sich in Gedanken, bis er schließlich mit Kraft hinter seiner Stimme sagte: „Weißt du was? Das Essen hier ist einfach zu gut. Sobald ich weiter auf Reisen gehe, werde ich für deinen Laden hier Werbung machen und ihn weiterempfehlen. Einer aus Mido hat ihn mir ebenfalls empfohlen und wie du siehst, bin ich hier; ich verspreche dir, dass dieses Restaurant wieder viel Kundschaft bekommen wird.“
Die Worte Kumarus schienen den Goronen zu freuen, denn mit Tränen in den Augen sagte er: „Danke, guo, das bedeutet mir sehr viel. Ich möchte Steinlöffel einfach nicht enttäuschen, guo. Weißt du was? Ich mag dich irgendwie und dabei kenne ich nicht einmal deinen Namen. Meiner lautet nämlich Bergschüssel, guo. Und deiner?“
Das, was Bergschüssel gerade sagte, freute Kumaru und dieser stellte sich auch direkt vor, als Bergschüssel seinen Satz beendet hatte: „Ich heiße Kumaru, freut mich.“
Kuamru genoss weiterhin die Kaktusfeigen und aß alles auf, was man aufessen konnte. Bergschüssel nahm den Teller wieder an sich und fragte: „Und? Hat's geschmeckt?“ „Natürlich, vielen Dank.“ erwiderte Kumaru und drückte ihn gleichzeitig die Rubine in die Hand, um für das Essen zu bezahlen.
Kumaru entschied sich, noch ein bisschen zu bleiben und das eben gegessene etwas sacken zu lassen. Doch auf einmal trat ein komisch aussehender Gorone rein, der ohne zu zögern das Wildschweinfleisch bestellte. Dieser Gorone hatte unmenschlich viele Schwerter auf seinem Rücken; höchstwahrscheinlich, um sie auf dem Markt zu verkaufen. Außerdem zierte eine Narbe seinen Bauch, welcher waagerecht verlief. Bestimmt eine Kampfverletzung durch einen Schwertkämpfer...
Doch Kumarus Aufmerksamkeit galt direkt danach einem anderen Goronen, welcher ins Restaurant förmlich hinein gestampft kam, aber das fast schon beängstigende an der Sache war, dass dieser Gorone Lippenstift trug. Dieser sprach plötzlich mit einer schrillen, weiblichen Stimme: „Bergschüssel! Wo hast du meine Fußlotion versteckt!?“
Kumaru musste kurz kichern, als er diese Frage hörte. Bergschüssel aber antwortete sofort: „Bitte! Hier essen gerade Leute, guo! Musst sie halt suchen, ich hab jedenfalls keine Ahnung!“ „Ach, lüg mich doch nicht an! Und außerdem: Falls ich den Tag nochmal miterleben sollte, dass dieser Laden hier wieder viel Kundschaft haben wird, dann verschlinge ich vor deinen Augen 10 Fische! Ja!? Ich werde Zora-Essen essen! Also, wenn du hier fertig bist, dann kommst du gefälligst rüber und hilfst mir suchen, kapiert!?“
Kumaru lief schon wieder das Wasser im Mund zusammen, als diese Goronendame von den Fischen sprach; am liebsten hätte er 10 mal so viel vor sich rumstehen, um sie auch gleich wieder zu verputzen.
Empört und anscheinend auch wütend ging sie wieder von dannen. Kumaru fand weibliche Goronen schon immer gruselig; das Schlimme daran war ja, dass sie eh alle gleich aussahen und man sich bei Verwechselungen eine fängt.
„Verzeiht, aber wer war das?“ fragte Kumaru plötzlich, woraufhin Bergschüssel sofort mit 'nem eher wütenden Gesichtsausdruck antwortete: „Das war meine Frau. Leider immer zur falschen Zeit am falschen Ort, guo. Ich sag es dir, Bruder: Such dir deine Zukünftige sorgfältig aus, oder du wirst genauso viel Pech haben wie ich, guo.“
Inzwischen hatte auch der Gorone mit den vielen Schwertern auf dem Rücken zu Ende gegessen und ließ das Geld auf dem Tisch liegen. „Einen schönen Tag noch, guo!“ sagte er zum Abschied. Kumaru erschrak: Er hatte doch noch eine Frage für den Goronen, denn er war gespannt, ob das der Händler war, den er suchte...
„Verzeiht!“ rief er dem Goronen hinterher, „Ich suche ein Schwert mit dem Namen „ Xīyáng“. Kennt Ihr jemanden, der so eins besitzt?“
Der Gorone machte daraufhin einen ernsten Gesichtsausdruck und antwortete misstrauisch: „Und was wenn nicht?“
„Ich bin schon seit Ewigkeiten auf der Suche nach diesem Schwert. Ich möchte es nämlich gerne erwerben.“ „Was gibt dir das Recht, so ein Schwert besitzen zu wollen?“
Bei der Frage musste Kumaru kurz überlegen, dann antwortete er: „Was mir das Recht gibt? Nun, zum einen stamme ich aus einer Familie angesehener Schwertmeister. Wir widmen uns der Schwertkunst seit mehr als 3000 Jahren. Wir studierten die Kampftechniken der verschiedenen Völker und machten sie uns zu eigen. Danach perfektionierten wir unsere Techniken und entwickelten unsere eigenen. So ein wertvolles Schwert besitzen zu dürfen wäre für unsere Familie eine Ehre. Denn: Erst wenn man die Waffen und Techniken anderer kennt, kann man seine eigenen damit schärfen, wie ein Schwert, welches erst geschmiedet wird. Und somit wächst gleichzeitig auch die Seele, macht uns stärker und vor allem erfahrener.“ „Und wofür willst du deine gewonnen Stärken einsetzen?“ „Für das Wohl anderer. So war es nämlich bisher immer bei uns; wir schützen andere Menschen und den Frieden.“
Der Gorone starrte ihn für einige Sekunden an, dann fasste er mit der rechten Hand an Kumarus Brust. Natürlich fragte sich Kumaru, was das sollte, aber er ließ den Goronen einfach machen.
Als dieser fertig war, lächelte dieser Gorone auf einmal und sagte: „Das hast du gut gesagt. Zuerst möchte ich anmerken, dass ich dieses Schwert habe, genau hier.“
Er zog ein schickes Schwert mit einer schwarzen Scheide aus seiner Sammlung auf dem Rücken. Er zog es aus der Scheide und heraus kam ein Katana, dessen Griff Ebenfalls rabenschwarz war, aber das Stichblatt gold und die Klinge silber war. Diese Klinge war die Schönste, die Kumaru je gesehen hatte; elegant, dünn und doch konnte man sehr viele Dinge mit dem Ding spalten. Der Gorone sprach weiter: „Weißt du, nur Menschen mit einem reinen Herzen können diese Klinge führen, so jedenfalls die Legende. Nur ehrliche und vor allem starke Menschen können dieses Schwert ihr eigen nennen. Und ich denke, dass du wahrlich ein reines Herz hast, du könntest es also führen. Eine wichtige Charaktereigenschaft, die du niemals verlieren darfst.“ Er machte eine kurze Pause. „Nur der Stärkste verdient dieses Schwert. Weshalb man dieses Wunderwerk der Schmiedekunst nicht einfach erwerben kann, sondern man muss es sich verdienen, kapiert?“
Plötzlich schlug der Gorone blitzschnell zu und spaltete einen Tisch, vor dem Kumaru noch zuvor stand. „NICHT! Verschont bitte meine Möbel!“ rief Bergschüssel entsetzt.
Kumaru konnte gerade noch so ausweichen, er machte einen überraschten Gesichtsausdruck. „Du brauchst garnicht überrascht zu tun. Wie ich schon sagte: Nur der Stärkste bekommt es in seine Hände. Wenn du also diese Klinge willst, dann besiege mich im Kampf, aber das kannste dir sowieso gleich von der Backe schmieren, denn alle sind schon an mir verzweifelt: Meister Steinschlag, Schwertmeister unter dem Berg!“
Jetzt musste Kumaru also um dieses Schwert kämpfen, er zog seine Kampfdolche. „Gut, von mir aus. Aber ich bin auch nicht so ganz ohne. Ich heiße übrigens Kumaru, Nachfahre der größten Schwertmeister unter Wasser.“
Jetzt wurde es ernst; beide standen sich gegenüber und warteten auf den Angriff des anderen. Nach einigen Sekunden stürmten sie aufeinander zu und schlugen mit ihren Waffen zu, die Klingen berührten sich. „Mal sehen, was du so auf dem Kasten hast!“ sagte der Gorone, oder besser: Meister Steinschlag.
Der Kampf ist schon vorangeschritten, keiner wurde bisher getroffen. Der Kampf verlagerte sich Stück für Stück und sie haben auch viele Zuschauer bekommen; die eine Hälfte feuerte Steinschlag an, währen die andere Hälfte den Zora anfeuerte.
Ab hier wurde es langsam eng, denn beide kamen langsam aber sicher an den Innenrand des „Donuts“. Kumaru drohte zu fallen. Er packte dem Goronen an die Schultern, schaukelte sich schnell hoch und stieß sich oben vom Goronen ab, der daraufhin hinunterfiel. War es das? Hat Kumaru schon gewonnen? Nein, natürlich nicht, der Gorone rollte sich nämlich zusammen und schütze sich somit vor dem Aufprall. Ohne irgendeine Verletzung aufzuweisen rannte er wieder hoch und dabei sogar ungewöhnlich schnell. Kumaru rannte währenddessen die Treppe runter und beide trafen sich dementsprechend in der Mitte.
So langsam aber sicher fing der Gorone an zu schwächeln. Zoras wie Kumaru hatten von Natur aus mehr Ausdauer, das war klar, doch auf einem Berg wie diesem hier wäre doch Kumaru im Nachteil? Auch wenn er besser auf dem Festland zurechtkam, als im Wasser. Was schoss dem Goronen gerade durch den Kopf? Das wüsste Kuamru nur zu gern.
Es war ein erbitterter und anstrengender Kampf, doch nach einigen ungewöhnlichen Techniken seitens Kumaru gelang es ihm den Goronen zu entwaffnen und ihm seine Klingen vor Steinschlags Hals zu halten. Kumaru war sehr erschöpft und hätte wegen der Erschöpfung bald verloren, denn der Kampf dauerte ca. 1 Stunde.
Der Gorone fing auf einmal an zu sprechen: „Weißt du, ich dachte erst, dass du ein weiterer dahergelaufener Ganove bist, der meine Waffe aus Sammlerzwecken haben will, doch während unseres Kampfes konnte ich deutlich in deinen Augen wilde Entschlossenheit sehen; das war auch der Beweis dafür, dass du deine Waffen genauso wertschätzt, wie ich meine. Und außerdem bist du einfach zu gut für mich... Du bist stärker und auch entschlossener als ich... Bei dir ist es besser aufgehoben als bei mir, du hast es dir redlich verdient.“
Kumaru packte seine Waffen weg, während der geschlagene Meister seine Waffe aufhob, in die Scheide steckte und ihn Kumaru überreichte.
„Dies ist nun dein Eigentum. Meinen Glückwunsch, du hast dich bewiesen. Nimm das Schwert und halte dein Versprechen: Beschütze alle, die Hilfe nötig haben.“
Nach diesen Sätzen zog er von dannen und ließ Kumaru mit dem Schwert in seinen Händen zurück, während die Zuschauer jubelten und die Gruppe sich dann langsam auflöste. Bergschüssel kam auf Kumaru zu und sagte: „Glückwunsch, guo! Ich wusste, dass du es schaffst. Und das Beste ist, dass ihr mit eurem Kampf wieder Kundschaft ins Restaurant geholt habt! Oh, ich danke dir von ganzem Herzen, Bruder!“ „Ach, keine Ursache.“ erwiderte Kumaru, fügte aber noch lächelnd hinzu: „Und außerdem kannst du dir ja jetzt von den Einnahmen die 10 Fische bezahlen, die deine Frau ja unbedingt essen wollte.“
Berschüssel antwortete kichernd: „Ja, das kann ich machen. Freue mich auch schon auf ihr Gesicht, wenn ich ihr die Fische unter die Nase reibe, guo. Gut, ich werde mich weiter um meine Gäste kümmern. Und du? Was hast du jetzt vor?“
Auf diese Frage hatte Kumaru nur eine Antwort: „Ich werde zusehen, dass ich wieder nach Zoras Reich komme. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg, mein Freund.“ „Wünsch ich dir auch, Bruder, mach es gut, guo!“ sagte der Gorone und verschwand wieder nach oben.
Kumaru machte sich überglücklich auf den Heimweg und hatte das eben gewonnene Schwert auf seinem Rücken. Es wurde dunkel, weswegen er nun die Gelegenheit hatte, das Schwert an einigen Knochengängern auszuprobieren. Die Waffe war genauso leicht wie seine Kampfdolche zusammen, mit diesem Schwert konnte er wunderbar kämpfen. Vielleicht sollte er das als Hauptwaffe mitnehmen statt seine Dolche? Diese Entscheidung würde er seinem Großvater überlassen...
EDIT: Was ich vergessen hab zu erwähnen, ist, dass diese Geschichte eigentlich durch eine "Challenge" innerhalb einer Skype-Konfi entstanden ist; es gab folgende Bedingungen:
1. es soll eine fröhliche Geschichte sein
2. das Wort "Kaktusfeige" muss vorkommen
3. es muss (mindestens) ein China-Klischee vorkommen
Die untergehende Sonne
Der Typ in Mido war richtig nett. Nicht nur, dass er Kumaru erzählte, wo er seine gewünschte Ware bekommen kann, sondern auch gleich eine Karte von der Umgebung hier mitgegeben hat, der angesprochene Ort war ja nicht weit entfernt.
„Der Markt... sehr interessanter Name.“ dachte sich Kumaru auf dem Weg, während er auf seine Karte starrte. Er ist schon viel herumgekommen, doch von einem Ort namens „Der Markt“ hat er noch nie was gehört. Ob die dortigen Händler mit einem 17-jährigen Zora handeln würden? Sollten sie, solange die Bezahlung stimmte. Kumaru hatte genug Geld bei, um sich einiges leisten zu können. In Zukunft sollte er dort vielleicht öfter vorbeischauen?
Mit Goronen hat er ja bereits gehandelt, aber nur mit denen auf dem Todesberg. Dort konnte er sich ja schon interessante Sachen erhandeln, doch wenn der Markt auf diesem Berg um einiges besser sein soll, dann würde Kumaru wohl den ganzen Abend dort verbringen. Außerdem hat der Typ noch ein Restaurant empfohlen, welches im Markt eröffnet haben soll.
Kumaru träumte schon von den vielen Leckereien, die er dort essen könnte; hoffentlich hatten die dort auch Angebote speziell für Zora, denn wenn sie nur goronische Gerichte hätten, dann könnte er kaum bis garnichts davon essen und das wäre ziemlich schade.
Das war schon eine beachtliche Menge an Strecke, die Kumaru bereits zurückgelegt hat, aber es ist bald geschafft. Kumaru sah schon den Nordeingang und auch die Wache, die davor stand.
Als er dann dort angekommen war, wurde schon deutlich, dass der Gorone nicht wirklich gut gelaunt war. Er fing an zu sprechen: „Was willst du denn, guo?“ „Na, handeln.“ kam als kurze Antwort von Kumaru wieder.
„Was kann einer wie du hier schon verscherbeln?“ fragte der Gorone weiter, doch auch hier wusste Kumaru, wie er antworten musste: „Ich möchte nichts verkaufen, mein Freund, ich bin nur hier, um einzukaufen.“
Der Blick des Goronen wurde immer strenger, was seiner Haltung eine gewisse „Würze“ verlieh und in Kombination mit den verschränkten Armen kam es erst recht total überzeugend rüber.
Sie starrten sich einige Sekunden an, bis der Gorone schließlich antwortete: „Gut, ich will es dir mal glauben. Aber falls du auf dumme Gedanken kommst, dann gibt’s eine gehörige Abreibung. Und wehe, wenn du mich noch einmal „Freund“ nennst, kapiert!?“
Kumaru aber blieb trotz der kräftigen Stimme ruhig, verbeugte sich und erwiderte mit einem kurzen „Alles klar, habt Dank.“
Endlich ist Kumaru am Markt angekommen und war auch direkt verblüfft über die Größe des Marktes. Alles wurde durch Steinwege und Treppen verbunden, welche zu den verschiedensten Ständen und Etablissements führten. Außen rum gab es in jeder Etage Wege und in der Mitte die ganzen Treppen und Wege; von oben betrachtet war das alles ähnlich geformt wie ein Donut, nur, dass in der Mitte „Schokowege“ vorhanden waren.
Das Erste, was Kumaru beobachten konnte, war, wie ein Karren voller Kohlköpfe in den Abgrund fiel und weiter unten anschließend zerbrach. „Meine Kohlköpfe!“ schrie auf einmal jemand von oben und als Kumaru in die entsprechende Richtung schaute, konnte er sehen, wie eben jene Person gerade von einem Goronen am Kragen gepackt wurde. „Du hast hier zum allerletzten Mal unreine Kost verkauft, GUO!“ schrie er den Hylianer an und beförderte diesen gleich zum nächsten Ausgang.
„Gehen hier ja ganz schön streng mit den Händlern um...“ dachte sich Kumaru. Aber nun musste er erst einmal jemanden finden, der die benötigte Ware hatte: Ein Schwert, welches aus dem Metall der Keaton gefertigt, von den Keaton im Hanyu-Wald vor tausenden von Jahren geschmiedet worden ist und bereits viele Schlachten miterlebt haben soll. Sein Großvater Cranky suchte sein ganzes Leben lang nach diesem Schwert, welches den Namen „Xīyáng“ trägt, oder auch „Die untergehende Sonne“ genannt wurde. Das Schwert hieß deswegen so, weil dieses Schwert in der „Schlacht von Hankea“ eingesetzt und von General „Hǔ-Xīn, das Herz des Tigers“ geführt wurde. Er soll den Sonnenuntergang für einen Hinterhalt genutzt haben und mit diesem Vorteil – also die Blendung der Gegner – mehr als die Hälfte seiner Feinde ausgeschaltet haben. Und bevor es dunkel wurde, war der Feind geschlagen; Hankea war gerettet und weiterhin in der Hand der Keaton.
Das besagt jedenfalls die Legende, Kumaru konnte aber natürlich nicht wissen ob das stimmte, er selber war ja nicht dabei. Aber es wäre doch schon ziemlich bewundernswert, wenn ein Zora-Schwertmeister mit einer Klinge kämpfen würde, die ihre Wurzeln aus dem Reich der Keaton hatte.
Sein Magen knurrte, es wurde also langsam an der Zeit, sich erst einmal etwas zu Essen zu besorgen. Da fiel ihm wieder ein, dass er doch in dieses Restaurant gehen wollte, was ihm empfohlen wurde. Wie hieß es noch gleich? „Die essbare Donnerblume“, nicht wahr? Ja, das sollte es sein.
Nach einigem umsehen und eine Etage höher konnte er ein Schild entdecken, welches fast die gewünschte Schrift trug: „Die e ba e Don erbl me“
Einige Buchstaben waren bereits verschwunden; kaum denkbar, dass dieser Laden immernoch existierte. Wenn es also nicht an der geschmacklosen Einrichtung lag, dann musste es hier wohl gutes Essen geben, damit sie sich über Wasser halten konnten.
Doch auch an diese Theorie glaubte Kumaru nicht mehr, als er das Restaurant betrat; denn wenn man normalerweise in so ein Restaurant geht, dann schoss gleich der ganze Geruch von den verschiedensten Gerichten in die Nase, doch als Kumaru hinein ging, roch er überhaupt nichts! Der Laden war komplett leer, bis auf einen Hylianer der ganz hinten in der Ecke saß, mit seinem Gesicht in den Armen vergraben. Vor sich auf dem Tisch hatte dieser Hylianer einen Krug voller Rum. Ein nicht so toller Anblick, doch blieb Kumaru trotzdem und versprach sich wenigstens etwas von dem Essen.
Er setzte sich an einen Tisch und wartete... Plötzlich kam ein Gorone aus der hinteren Kammer des Restaurants, wo dieser wahrscheinlich die ganzen essbaren Sachen lagerte. Als er Kumaru entdeckte, machte er große Augen und ging auch sofort auf ihn zu. „Na ist es denn wahr? Dich schickt wohl der Himmel, guo! Endlich ein neuer Gast!“ sagte er auch direkt und warf seine Hände in die Luft vor Freude. Kumaru schaute etwas verwirrt drein, aber es ist auch irgendwo verständlich, dass sich so einer wie er freuen kann, wenn in einem fast ausgestorbenen Laden mal wieder Kundschaft vorbeischaut.
Der Gorone räusperte sich kurz und kam auf den Boden der Tatsachen zurück: „Also, was darf ich Euch bringen, guo?“
Tja, wenn Kumaru wüsste, was sie hier anbieten würden, dann könnte er sich auch etwas zu Essen bestellen, doch eine Speisekarte war nicht vorhanden.
„Verzeiht, aber ich hab keine Ahnung, was Ihr hier überhaupt anbietet.“ antwortete Kumaru ohne zu zögern. Man konnte förmlich sehen, wie der Gorone rot im Gesicht wurde. „'Tschuldigung, guo! Bitte verzeiht mir.“ sprach der Gorone hastig. Er fügte danach noch hinzu: „Kommt, folgt mir an die Theke, dann kann ich Euch zeigen, was wir hier alles anbieten, guo.“
Kumaru und der Gorone gingen zur Theke, wo Kumaru auf einmal über der Theke eine riesige Steintafel erblickte, welche alle Spezialitäten des Hauses auflistete. Das war eine viel zu große Auswahl an Gerichten, welche bestimmt nur Goronen essen konnten. Um sich einen groben Überblick zu verschaffen, fragte Kumaru: „Was könnt Ihr für einen Zora wie mich denn anbieten?“
Anscheinend wusste der Gorone genau, was er jetzt sagte, denn er antwortete direkt: „Och, viele verschiedene Sachen. Wir haben jetzt nichts spezifisches für Zora, doch wir haben Gerichte, die alle Rassen gleichermaßen essen können: Wir haben z.B. Erdapfelauflauf, Gemüsepfanne, Wildschweinbraten mit Tomatensauce, Kaktusfeigen...“
Kumaru wurde schon beim Wildschweinfleisch hellhörig, doch Kaktusfeigen klangen irgendwie auch lecker für ihn. Er kannte das Gericht zwar nicht, doch wenn er schon einmal dort war, dann kann er die Gelegenheit auch nutzen und etwas neues, ausländisches probieren; höchstwahrscheinlich ein Gericht, welches die Gerudos eher essen, denn solche Kaktusfeigen wachsen ja bekanntlich in der Wüste an Kakteen – auch wenn er das Gericht nicht kannte, wusste er immerhin etwas.
Bei „Kaktusfeigen“ unterbrach Kumaru den Goronen: „Moment! Kaktusfeigen? Davon hätte ich gerne etwas.“
Der Gorone schaute abermals überrascht drein und antwortete: „Ernsthaft jetzt? Ich mein, Kaktusfeigen sind lecker, aber es gibt doch noch weitere Gerichte, guo.“ „Ja, aber ich möchte gerne mal die Kaktusfeigen probieren.“ erwiderte Kumaru.
Der Gorone fing an zu lächeln und machte sich sofort an die Zubereitung. Als er Kumaru die fertigen Kaktusfeigen auf einem Teller servierte, sagte er kurz: „Eine ausgezeichnete Wahl, guo. Nicht sehr teuer, aber lecker und füllt außerdem noch den Magen.“
Kumaru probierte von einer Kaktusfeige und erlebte ein „Feuerwerk des Geschmacks“. Die Feigen waren super lecker. „Verzeiht mir diese vorlaute Frage, aber wenn schon die Feigen hier schon so lecker sind, warum habt Ihr dann so wenig Kundschaft?“ fragte Kumaru vorschnell. Er merkte, dass er zu voreilig war, aber zum Glück blieb der Gorone ruhig und antwortete gelassen mit einem leicht traurigen Ton: „Also, dieser Laden gehörte nicht immer mir, wisst Ihr? Dieser Laden war mal brechend voll, alle wollten hier etwas essen. Die Grundidee bestand aber darin, dass die hungrigen Händler, die hier ab und zu vorbeischauten, hier schnell etwas essen konnten, bevor sie weiter auf Reisen gingen. Doch der damalige Besitzer und gleichzeitig auch Gründer dieses Ladens musste schon Reservierungen aufnehmen, damit hier alle Platz finden konnten. Er war sehr erfolgreich und verdiente sich dumm und dämlich an diesem Laden. Ich kam als sein Lehrling hierher und endete als Besitzer dieses Ladens, allerdings nicht so erfolgreich, wie Ihr sehen könnt, guo. Der damalige Besitzer hieß „Steinlöffel“, einer der angesehensten Goronen hier im Markt, aber trotzdem wurde er nicht glücklich mit dem, was er hatte. Eines Tages ging er mit einem Kapitän fort und fuhr zur See, um dort für die Crew des Kapitäns zu kochen. Er überließ mir den Laden, in der Hoffnung, seinen Erfolg weiterführen zu können, guo. Doch leider ohne Erfolg; als Steinlöffel weg war, verloren die Kunden die Hoffnung an dieses Restaurant, obwohl ich genauso gut kochen kann wie Steinlöffel. Doch keinen schien dies zu interessieren und nach und nach kamen immer weniger Leute, bis dieser Laden hier ganz den Bach runterging, guo. Das wäre soweit alles.“
Kuamru saß mit offenem Mund da und wusste nicht, was er sagen sollte. „Er ist also der Besitzer.“ dachte er sich dabei. Endlich konnte Kumaru wieder den Mund aufmachen und sprechen: „Das... tut mir sehr leid für Euch. Schade eigentlich, das Essen schmeckt wunderbar.“ „Danke für das Kompliment, guo.“ erwiderte der Gorone.
Kumaru wollte nicht, dass dieser Laden hier geschlossen wird, da es für das gute Essen zu schade wäre. „Am besten wäre es, wenn...“ sagte er zu sich in Gedanken, bis er schließlich mit Kraft hinter seiner Stimme sagte: „Weißt du was? Das Essen hier ist einfach zu gut. Sobald ich weiter auf Reisen gehe, werde ich für deinen Laden hier Werbung machen und ihn weiterempfehlen. Einer aus Mido hat ihn mir ebenfalls empfohlen und wie du siehst, bin ich hier; ich verspreche dir, dass dieses Restaurant wieder viel Kundschaft bekommen wird.“
Die Worte Kumarus schienen den Goronen zu freuen, denn mit Tränen in den Augen sagte er: „Danke, guo, das bedeutet mir sehr viel. Ich möchte Steinlöffel einfach nicht enttäuschen, guo. Weißt du was? Ich mag dich irgendwie und dabei kenne ich nicht einmal deinen Namen. Meiner lautet nämlich Bergschüssel, guo. Und deiner?“
Das, was Bergschüssel gerade sagte, freute Kumaru und dieser stellte sich auch direkt vor, als Bergschüssel seinen Satz beendet hatte: „Ich heiße Kumaru, freut mich.“
Kuamru genoss weiterhin die Kaktusfeigen und aß alles auf, was man aufessen konnte. Bergschüssel nahm den Teller wieder an sich und fragte: „Und? Hat's geschmeckt?“ „Natürlich, vielen Dank.“ erwiderte Kumaru und drückte ihn gleichzeitig die Rubine in die Hand, um für das Essen zu bezahlen.
Kumaru entschied sich, noch ein bisschen zu bleiben und das eben gegessene etwas sacken zu lassen. Doch auf einmal trat ein komisch aussehender Gorone rein, der ohne zu zögern das Wildschweinfleisch bestellte. Dieser Gorone hatte unmenschlich viele Schwerter auf seinem Rücken; höchstwahrscheinlich, um sie auf dem Markt zu verkaufen. Außerdem zierte eine Narbe seinen Bauch, welcher waagerecht verlief. Bestimmt eine Kampfverletzung durch einen Schwertkämpfer...
Doch Kumarus Aufmerksamkeit galt direkt danach einem anderen Goronen, welcher ins Restaurant förmlich hinein gestampft kam, aber das fast schon beängstigende an der Sache war, dass dieser Gorone Lippenstift trug. Dieser sprach plötzlich mit einer schrillen, weiblichen Stimme: „Bergschüssel! Wo hast du meine Fußlotion versteckt!?“
Kumaru musste kurz kichern, als er diese Frage hörte. Bergschüssel aber antwortete sofort: „Bitte! Hier essen gerade Leute, guo! Musst sie halt suchen, ich hab jedenfalls keine Ahnung!“ „Ach, lüg mich doch nicht an! Und außerdem: Falls ich den Tag nochmal miterleben sollte, dass dieser Laden hier wieder viel Kundschaft haben wird, dann verschlinge ich vor deinen Augen 10 Fische! Ja!? Ich werde Zora-Essen essen! Also, wenn du hier fertig bist, dann kommst du gefälligst rüber und hilfst mir suchen, kapiert!?“
Kumaru lief schon wieder das Wasser im Mund zusammen, als diese Goronendame von den Fischen sprach; am liebsten hätte er 10 mal so viel vor sich rumstehen, um sie auch gleich wieder zu verputzen.
Empört und anscheinend auch wütend ging sie wieder von dannen. Kumaru fand weibliche Goronen schon immer gruselig; das Schlimme daran war ja, dass sie eh alle gleich aussahen und man sich bei Verwechselungen eine fängt.
„Verzeiht, aber wer war das?“ fragte Kumaru plötzlich, woraufhin Bergschüssel sofort mit 'nem eher wütenden Gesichtsausdruck antwortete: „Das war meine Frau. Leider immer zur falschen Zeit am falschen Ort, guo. Ich sag es dir, Bruder: Such dir deine Zukünftige sorgfältig aus, oder du wirst genauso viel Pech haben wie ich, guo.“
Inzwischen hatte auch der Gorone mit den vielen Schwertern auf dem Rücken zu Ende gegessen und ließ das Geld auf dem Tisch liegen. „Einen schönen Tag noch, guo!“ sagte er zum Abschied. Kumaru erschrak: Er hatte doch noch eine Frage für den Goronen, denn er war gespannt, ob das der Händler war, den er suchte...
„Verzeiht!“ rief er dem Goronen hinterher, „Ich suche ein Schwert mit dem Namen „ Xīyáng“. Kennt Ihr jemanden, der so eins besitzt?“
Der Gorone machte daraufhin einen ernsten Gesichtsausdruck und antwortete misstrauisch: „Und was wenn nicht?“
„Ich bin schon seit Ewigkeiten auf der Suche nach diesem Schwert. Ich möchte es nämlich gerne erwerben.“ „Was gibt dir das Recht, so ein Schwert besitzen zu wollen?“
Bei der Frage musste Kumaru kurz überlegen, dann antwortete er: „Was mir das Recht gibt? Nun, zum einen stamme ich aus einer Familie angesehener Schwertmeister. Wir widmen uns der Schwertkunst seit mehr als 3000 Jahren. Wir studierten die Kampftechniken der verschiedenen Völker und machten sie uns zu eigen. Danach perfektionierten wir unsere Techniken und entwickelten unsere eigenen. So ein wertvolles Schwert besitzen zu dürfen wäre für unsere Familie eine Ehre. Denn: Erst wenn man die Waffen und Techniken anderer kennt, kann man seine eigenen damit schärfen, wie ein Schwert, welches erst geschmiedet wird. Und somit wächst gleichzeitig auch die Seele, macht uns stärker und vor allem erfahrener.“ „Und wofür willst du deine gewonnen Stärken einsetzen?“ „Für das Wohl anderer. So war es nämlich bisher immer bei uns; wir schützen andere Menschen und den Frieden.“
Der Gorone starrte ihn für einige Sekunden an, dann fasste er mit der rechten Hand an Kumarus Brust. Natürlich fragte sich Kumaru, was das sollte, aber er ließ den Goronen einfach machen.
Als dieser fertig war, lächelte dieser Gorone auf einmal und sagte: „Das hast du gut gesagt. Zuerst möchte ich anmerken, dass ich dieses Schwert habe, genau hier.“
Er zog ein schickes Schwert mit einer schwarzen Scheide aus seiner Sammlung auf dem Rücken. Er zog es aus der Scheide und heraus kam ein Katana, dessen Griff Ebenfalls rabenschwarz war, aber das Stichblatt gold und die Klinge silber war. Diese Klinge war die Schönste, die Kumaru je gesehen hatte; elegant, dünn und doch konnte man sehr viele Dinge mit dem Ding spalten. Der Gorone sprach weiter: „Weißt du, nur Menschen mit einem reinen Herzen können diese Klinge führen, so jedenfalls die Legende. Nur ehrliche und vor allem starke Menschen können dieses Schwert ihr eigen nennen. Und ich denke, dass du wahrlich ein reines Herz hast, du könntest es also führen. Eine wichtige Charaktereigenschaft, die du niemals verlieren darfst.“ Er machte eine kurze Pause. „Nur der Stärkste verdient dieses Schwert. Weshalb man dieses Wunderwerk der Schmiedekunst nicht einfach erwerben kann, sondern man muss es sich verdienen, kapiert?“
Plötzlich schlug der Gorone blitzschnell zu und spaltete einen Tisch, vor dem Kumaru noch zuvor stand. „NICHT! Verschont bitte meine Möbel!“ rief Bergschüssel entsetzt.
Kumaru konnte gerade noch so ausweichen, er machte einen überraschten Gesichtsausdruck. „Du brauchst garnicht überrascht zu tun. Wie ich schon sagte: Nur der Stärkste bekommt es in seine Hände. Wenn du also diese Klinge willst, dann besiege mich im Kampf, aber das kannste dir sowieso gleich von der Backe schmieren, denn alle sind schon an mir verzweifelt: Meister Steinschlag, Schwertmeister unter dem Berg!“
Jetzt musste Kumaru also um dieses Schwert kämpfen, er zog seine Kampfdolche. „Gut, von mir aus. Aber ich bin auch nicht so ganz ohne. Ich heiße übrigens Kumaru, Nachfahre der größten Schwertmeister unter Wasser.“
Jetzt wurde es ernst; beide standen sich gegenüber und warteten auf den Angriff des anderen. Nach einigen Sekunden stürmten sie aufeinander zu und schlugen mit ihren Waffen zu, die Klingen berührten sich. „Mal sehen, was du so auf dem Kasten hast!“ sagte der Gorone, oder besser: Meister Steinschlag.
Der Kampf ist schon vorangeschritten, keiner wurde bisher getroffen. Der Kampf verlagerte sich Stück für Stück und sie haben auch viele Zuschauer bekommen; die eine Hälfte feuerte Steinschlag an, währen die andere Hälfte den Zora anfeuerte.
Ab hier wurde es langsam eng, denn beide kamen langsam aber sicher an den Innenrand des „Donuts“. Kumaru drohte zu fallen. Er packte dem Goronen an die Schultern, schaukelte sich schnell hoch und stieß sich oben vom Goronen ab, der daraufhin hinunterfiel. War es das? Hat Kumaru schon gewonnen? Nein, natürlich nicht, der Gorone rollte sich nämlich zusammen und schütze sich somit vor dem Aufprall. Ohne irgendeine Verletzung aufzuweisen rannte er wieder hoch und dabei sogar ungewöhnlich schnell. Kumaru rannte währenddessen die Treppe runter und beide trafen sich dementsprechend in der Mitte.
So langsam aber sicher fing der Gorone an zu schwächeln. Zoras wie Kumaru hatten von Natur aus mehr Ausdauer, das war klar, doch auf einem Berg wie diesem hier wäre doch Kumaru im Nachteil? Auch wenn er besser auf dem Festland zurechtkam, als im Wasser. Was schoss dem Goronen gerade durch den Kopf? Das wüsste Kuamru nur zu gern.
Es war ein erbitterter und anstrengender Kampf, doch nach einigen ungewöhnlichen Techniken seitens Kumaru gelang es ihm den Goronen zu entwaffnen und ihm seine Klingen vor Steinschlags Hals zu halten. Kumaru war sehr erschöpft und hätte wegen der Erschöpfung bald verloren, denn der Kampf dauerte ca. 1 Stunde.
Der Gorone fing auf einmal an zu sprechen: „Weißt du, ich dachte erst, dass du ein weiterer dahergelaufener Ganove bist, der meine Waffe aus Sammlerzwecken haben will, doch während unseres Kampfes konnte ich deutlich in deinen Augen wilde Entschlossenheit sehen; das war auch der Beweis dafür, dass du deine Waffen genauso wertschätzt, wie ich meine. Und außerdem bist du einfach zu gut für mich... Du bist stärker und auch entschlossener als ich... Bei dir ist es besser aufgehoben als bei mir, du hast es dir redlich verdient.“
Kumaru packte seine Waffen weg, während der geschlagene Meister seine Waffe aufhob, in die Scheide steckte und ihn Kumaru überreichte.
„Dies ist nun dein Eigentum. Meinen Glückwunsch, du hast dich bewiesen. Nimm das Schwert und halte dein Versprechen: Beschütze alle, die Hilfe nötig haben.“
Nach diesen Sätzen zog er von dannen und ließ Kumaru mit dem Schwert in seinen Händen zurück, während die Zuschauer jubelten und die Gruppe sich dann langsam auflöste. Bergschüssel kam auf Kumaru zu und sagte: „Glückwunsch, guo! Ich wusste, dass du es schaffst. Und das Beste ist, dass ihr mit eurem Kampf wieder Kundschaft ins Restaurant geholt habt! Oh, ich danke dir von ganzem Herzen, Bruder!“ „Ach, keine Ursache.“ erwiderte Kumaru, fügte aber noch lächelnd hinzu: „Und außerdem kannst du dir ja jetzt von den Einnahmen die 10 Fische bezahlen, die deine Frau ja unbedingt essen wollte.“
Berschüssel antwortete kichernd: „Ja, das kann ich machen. Freue mich auch schon auf ihr Gesicht, wenn ich ihr die Fische unter die Nase reibe, guo. Gut, ich werde mich weiter um meine Gäste kümmern. Und du? Was hast du jetzt vor?“
Auf diese Frage hatte Kumaru nur eine Antwort: „Ich werde zusehen, dass ich wieder nach Zoras Reich komme. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg, mein Freund.“ „Wünsch ich dir auch, Bruder, mach es gut, guo!“ sagte der Gorone und verschwand wieder nach oben.
Kumaru machte sich überglücklich auf den Heimweg und hatte das eben gewonnene Schwert auf seinem Rücken. Es wurde dunkel, weswegen er nun die Gelegenheit hatte, das Schwert an einigen Knochengängern auszuprobieren. Die Waffe war genauso leicht wie seine Kampfdolche zusammen, mit diesem Schwert konnte er wunderbar kämpfen. Vielleicht sollte er das als Hauptwaffe mitnehmen statt seine Dolche? Diese Entscheidung würde er seinem Großvater überlassen...
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