Gestürmtes Zuhause

    • Quest
    • Kumaru [Zora]
      Jupps Haus - Farores Rast
      Abend


      "Marta? Ach, verdammt... die hieß ja Magda!" fiel es Kumaru wieder schlagartig ein! So ein schlechtes Namensgedächtnis hatte Kumaru? Na, ist ja jetzt auch egal, sie beide wurden von Jupp hereingebeten. Endlich, endlich ab ins Warme!

      Links stand ein riesiger Kamin und mitten Raum war ein im Boden eingelassenes Wasserbecken. "Ah, damit hält er sich also feucht... nicht schlecht!" sagte Kumaru zu sich in Gedanken. Er strich mit der rechten Hand über seinen linken Arm und fühlte die Trockenheit, die seinen Körper fast ganz eingenommen hatte. Es wurde also auch langsam für ihn Zeit, dass er selbst mal wieder etwas Wasser an seinen Körper bekäme - egal, wie gut er zu Land auch ist, ohne Wasser geht es einfach nicht. Und an seine Trinkflasche hat er auch die ganze Zeit nicht gedacht...
      Koras legte seine Kleidung ab und setzte sich vor den Kamin. So zog er auch seine Armreife endlich aus, was nach Kumarus Meinung langsam mal Zeit wurde. Er ergriff jetzt also die Möglichkeit und legte seine Armreife wieder an. "Koras, lass mich schnell deine Wunden heilen!" sagte er plötzlich, schöpfte mit seinen Händen etwas Wasser aus Jupps Becken, "Ich hoffe, das geht für dich in Ordnung..." sagte er leise zu Jupp und ging wieder zu Koras. Er begann damit, die Verletzungen an Koras' Körper zu befeuchten - vor allem seine Hände, die Kumaru auch als erstes mit Wasser versah - und heilte somit dessen Wunden, die Armreife leuchteten somit wieder auf und nach ca. 3 Sekunden war das Schauspiel auch schon wieder vorbei.
      Nun ging Kumaru endlich Jupps Einladung nach und setzte sich in das Becken. "Vielen Dank, Jupp!" bedankte sich Kumaru.

      Die beiden Reisenden sollten Jupp ja erzählen, wie sie dazu kamen, ihn aufzusuchen und was sie überhaupt hierher führte. Koras fing auf einmal an, die jüngsten Ereignisse zu beschreiben; darunter waren auch der Wirbelsturm, die Höhle, der Angriff Figokos (Kumaru schaute hier leicht traurig mit gesenkten Kopf drein) und die Knochengänger.
      Koras schaute Kumaru an, der inzwischen wieder mit erhobenem Kopf dasaß. Anscheinend wollte er, dass Kumaru den Rest erzählte. Nun, so geschah es dann auch. "Nun, es fing damit an, dass meine Mutter..." fing Kumaru an und schilderte kurz und knapp seine Beweggründe und Gedanken, die er in der Zeit hatte und die Ereignisse, die Koras ausgelassen hatte. Er endete seine kurze Rede damit: "Zu guter Letzt hat uns dann diese alte Dame her zu dir geführt. ...Achso, sie hieß übrigens Magda und nicht Marta, verzeih mir bitte diese Verwechselung - ich hoffe, dass dir wenigstens dieser Name etwas sagt." fügte er noch mit einem leichten Lächeln hinzu.

      Er wartete auf eine Reaktion von Jupp und war gespannt, was er zu sagen hatte - u.a. wollte er jetzt nicht auch noch mit einem ganz neuen Thema anfangen...
    • "Ach soooo, Magda!" Jupp fiel es nun wie Zoraschuppen von den Augen. "Sag das doch gleich. Klar erinner ich mich an die Gutste. Wusste nicht, dass ihr die auch kennt. Wusste nicht, dass die so viele Leute kennt, aber hey, man täuscht sich in nichts so sehr wie in den Leuten, oder?"
      Er wandte sich mit einem breiten Grinsen an Koras. "Jap, der Pinkhaar-Zora, das bin wohl ich. Aber wie du richtig geschnallt hast, Bruder, sind meine Haare jetzt grün. Warum? Nun... warum nicht? Warum sollte ich keine Haare haben? Haare sind astrein, Haare sind total steil, wollte ich schon immer haben. Fand's immer schon unfair, dass wir Zoras von Natur aus keine haben. Also hab ich mir 'ne Perücke aus echtem Hylianerhaar machen lassen. Scharf, oder? Willst du sie mal anfassen?" Er kicherte albern. "Ich bin immerhin Jupp Fischikowski, ich setze meine eigenen Trends. Aber genug davon..."
      Mit einem Mal setzte er eine ganz ernste Miene auf, die so überhaupt nicht zu ihm passen wollte. "Ihr wollt also was über die Zerstörung dieses Dorfes rausfinden. Das trifft sich knorke, dass ihr damit zum alten Jupp gekommen seid, denn ob ihr's glaubt oder nicht: Ich weiß eventuell 'n bisschen mehr darüber, was hier abging, bevor ihr reingeschneit seid..."
    • Koras jr. [Hylianer]
      Jupps Haus - Farores Rast
      Abend


      Koras kam sich ein bisschen vor sich ein Hühnchen am Spieß, da er sich alle paar Minuten um 90 Grad drehte, um die Wärme des Feuers seinen Körper gleichmäßig erwärmen zu lassen und nicht einen einseitigen Kältetod zu erfahren. Nach der zweiten oder dritten vollen Drehung (er hatte nicht wirklich darauf geachtet), war Koras' Rücken wieder dem Kamin zugewandt, sein Blick somit auf die beiden Zoras in der Mitte des Hauses fixiert.

      'Warum geh ich nicht einfach...' Koras scholt sich innerlich dafür, dass er nicht früher auf die Idee gekommen war. Er stand also auf und machte ein paar Schritte auf das große Becken, in dem die Zoras saßen, um nicht auszutrocknen.

      "Ich weiß eventuell 'n bisschen mehr darüber, was hier abging, bevor ihr reingeschneit seid..."

      "Dann erzähl uns alles, was du weißt, GrüPi-Zor-AAAAAH! Kuhmist, ist das kalt!"

      Genauso schnell, wie Koras ohne nachzudenken in das Becken geglitten war, in der Hoffnung sich von allen Seiten gleichzeitig aufwärmen zu können, war er wieder hinausgeklettert und vor den Kamin gerannt. Zitternd und zähneklappernd kniete er so nah wie möglich am Feuer. Die Arme um die Brust schlingend, überprüfte er, ob trotz des Kälteschocks noch alles an ihm dran war, und zum Glück schien nichts passiert zu sein. Nichtsdestotrotz fühlte Koras sich nicht allzu lang in der Zeit zurückversetzt aufgrund des sich ihm bietenden Anblicks, denn ohne Zweifel hatte Koras jr. jr. schon bessere Zeiten gesehen, doch solange alles in den Ursprungszustand zurückkehren würde...

      "Bei den Göttinnen! GrüPi, was verstehst du unter 'schön warm'?", beschwerte er sich anschließend bibbernd bei dem seltsamen Zora.
    • Jupp war entzückt. "GrüPi? Das ist voll der gute Spitzname. Ich hatte noch nie einen Spitznamen - na ja gut, die Kommilitonen an der Uni nannten mich als mal bei meinem Nachnamen, aber is' ja irgendwie nicht dasselbe, gell, Bruder?"
      Die entsetzen Blicke der anderen, die eventuell daher rührten, dass Jupp gerade ernsthaft behauptet hatte, früher einmal studiert zu haben, bemerkte er gar nicht.
      "Nee, echt jetzt, der Spitzname ist auch total intelligent und so. Ist ja quasi 'n Portmonteau aus Grün und Pink, weil das ja meine Haarfarben sind. Und je mehr Haarfarben, desto mehr Silben kommen dazu. Genial!", freute er sich. "Äh, was das Wasser angeht... ich find's eigentlich voll angenehm so. Aber wenn Kumaru nix dagegen hat, kann ich's gern wärmer drehen, bin schließlich ein moderner Zora mit Heizsystem und allem Schnickschnack."
    • Kumaru [Zora]
      Jupps Haus - Farores Rast
      Abend


      "Erst diese Musik, jetzt ein beliebig aufwärmbares Becken... Was hat der Typ denn noch alles!?" wunderte sich Kumaru in Gedanken. Und als Jupp erwähnte, dass er eine Uni besucht und dort studert hat, konnte Kumaru nicht mehr entsetzter dreinblicken.

      Jupp fragte Kumaru daraufhin, ob es ihm was ausmachen würde, wenn er das Becken etwas erwärmen würde. Kumaru schwieg kurz, antwortete aber daraufhin: "Natürlich, mach ruhig!" "Solange du nicht ins Becken pinkelst, um es zu erwärmen..."

      Aber naja, für Kumaru war dies erst einmal zweitrangig, er wollte viel eher erfahren, was Jupp zu dem gerade angesprochenen Thema wusste. Er zögerte also nicht, direkt danach zu fragen, jetzt, wo das Becken-Thema abgeschlossen zu sein schien. "Jupp? Du sagtest gerade, du wüsstest etwas über die Zerstörung des Dorfes. Also, könntest du uns bitte alles darüber erzählen, was du weißt?"
    • Jupp schwamm zum Rand des Beckens, drehte an einem Regler und schwamm dann seelenruhig wieder zurück. "Noch fünf Minütchen, dann kannste reinkommen, Kleiner", meinte er an Koras gewandt.
      Dann wandte er sich wieder Kumaru zu, diesmal mit sehr ernstem Blick. "Jap, ich weiß so einiges, was hier vorgefallen ist. Ich weiß, ich weiß, alles sieht so aus, als hätte eine Naturkatastrophe dafür gesorgt, dass unser Dorf hopps geht - is aber in Wahrheit gar nicht so. Das war alles nur Tarnung. Oder Zufall. Weiß ich jetzt ehrlich gesagt auch nicht so genau. Gibt im Prinzip eh nur zwei Möglichkeiten: Entweder, die haben das inszeniert oder aber es kam halt zufällig mal eben ein Naturkataströphchen reingeschneit. So oder so kam es denen sicherlich gelegen.
    • Koras jr. [Hylianer]
      Jupps Haus - Farores Rast
      Später Abend


      Auf Jupps Aussage stand Koras 5 Minuten später auf und ging erneut zum Becken. Er setzte sich an den Rand und streckte - diesmal sehr bedacht darauf, was er tat und dem komischen Zora nicht mehr trauend - seine Zehen in das Becken. Doch diesmal hatte Jupp die Wahrheit gesagt, das Wasser war wirklich schön warm. Also glitt Koras mit einer flinken Bewegung hinein und ließ sich von der Wärme umarmen, seufzte erleichtert und zufrieden auf.

      'Fast wie das Meer Zuhause...' schoss es ihm durch den Kopf, doch er vertrieb den Gedanken schnell wieder, bevor Gedanken an seine Familie und Aron Überhand nehmen würden.

      Unterdessen hatte Jupp angefangen die Geschehnisse hinter dem zerstörten - doch wie er sagte, vielleicht nur zum Schein - Dorf zu erklären. Was war es denn nun?

      "Blubb blu-blubb blu?" Koras wollte sprechen, hatte aber gar nicht wirklich realisiert, dass er so weit eingetaucht war, dass er gerade noch so durch die Nase atmen konnte. Er rappelte sich hastig auf und hustete das Wasser wieder aus.

      "Wer sind denn "die", GrüPi?", fragte er dann erneut, ein verwirrter Blick zeichnete seine Züge. "Und warum sollten sie dein Dorf zerstören wollen?"
    • Jupp sah sich verstohlen um. Er schwamm erneut zum Rand des Beckens, an dem sich auch der Heizungsregler befand; diesmal hatte er es aber auf das Grammophon abgesehen, das dort stand. Er drehte die Lautstärke höher, sodass die nicht gerade dem allgemeinen Geschmack entsprechende Musik nun ohrenbetäubend laut war.
      Dann schwamm Jupp wieder zurück und sah seine Gäste ernst an. "Ich weiß, wie wichtig euch diese Sache ist, okay? Ich hab alle Infos, die euch interessieren dürften. Aber wenn ich euch einweihe, ist mein Leben noch mehr in Gefahr als ohnehin schon, okay? Ihr müsst mir bei allem, was euch irgendwie heilig ist, schwören, keiner Menschenseele ein Sterbenswörtchen zu verraten. Versteht ihr das? Kein Wort davon darf dieses Haus verlassen. Niemals."
    • Kumaru [Zora]
      Jupps Haus - Farores Rast
      Abend


      ""Die" sind wohl diejenigen, die auch mein Dorf zerstört haben..." überlegte Kumaru. "Nur... warum? Warum zur Hölle sollte jemand ein Dorf vernichten? Das will mir einfach nicht in den Kopf... Aber vielleicht hat es etwas mit den Bewohnern zu tun; immerhin gab es keinerlei Spuren von Waffen, Leichen oder ähnlichem... Sie müssen also noch am Leben sein!"

      Kumaru machte sich Hoffnungen, aber trotzdem müsste er sich auf das Schlimmste einstellen.
      Vielleicht waren es Gerudos? Oder gar die Keaton? Einfache Räuber? Banditen aus dem Westen? Es könnte jeder mit einer schwarzen Seele gewesen sein! Kumaru tippte auf die Gerudos, aber so ganz sicher ist er sich dabei nicht. Tja, wenn Jupp es tatsächlich wusste, würden sie es in wenigen Sekunden erfahren, weswegen Kumaru auch auf eine schnelle Antwort auf Koras' Fragen hoffte - jede Sekunde war ihm wichtig.

      Plötzlich schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf. In dieser Sekunde erinnerte er sich an den Flügelmann zurück, Kumarus Herz fing an schneller zu schlagen, während er mit gesenktem Kopf die Augen aufgerissen hatte. Ja, dieser eine Traum, wo er sich sterben sah, hat ihn tatsächlich so mental gezeichnet! Eigentlich ungewöhnlich für Kumaru, da er öfter in solchen Situationen war - also wo er fast gestorben wäre, so wie damals am Federberg mit diesem einen Goronen dem sichtbar ein Auge fehlte.
      Vielleicht hatte er deswegen solche Angst, weil diese Person mit dem Untergang Hyrules zu tun hatte? Er sah es schon vor sich, wie er da am Boden liegen und abgestochen wird, sein Körper nicht begraben werden würde und der Flügelmann sein Blut als Siegestrunk auf den verbrannten Wiesen Hyrules genießen wird.

      Ohne bewusst darauf zu achten was er da tat, schossen seine Hände mit der Handfläche nach oben, sodass Wasser auf sein Gesicht klatschte. Kumaru war wieder bei Sinnen, er war erleichtert, nicht mehr gebannt daran denken zu müssen. Seine beiden Hände fuhren über sein Gesicht.
      Kumaru bekam Jupss letzten Satz zum Glück noch voll und ganz mit. Sein Leben war in Gefahr? Ignorieren könnte es Kumaru nicht und tat es auch nicht! Doch da es um sein Dorf, dessen Bewohner und vor allem um seine Mutter ging, zweifelte er nicht lang.
      Er erhob also seinen Kopf und sagte: "Wir schwören's dir! Möge mich Jabu-Jabus Zorn treffen, mich mit allem bestrafen, was er möchte, sollte ich je ein Wort darüber verlieren! Mir ist es aber sehr wichtig, wichtiger als alles andere auf der Welt, also bitte, sag' uns was du weißt!"
      Kumaru sprach diese Sätze mit verstärkter Stimme. Sein Herz pochte immernoch schnell und wollte Antworten; er hat lange genug darauf gewartet. Sollte sein Zora-Bruder Jupp etwas darüber wissen, dann muss er damit rausrücken, egal, was es kosten würde! - So jedenfalls verlief Kumarus Gedankengang.
    • "Also schön."
      Jupp wies die beiden mit einer Flossenbewegung an, näher zusammen zu rücken. Als dies geschehen war, sah er sie noch einmal eindringlich an und begann mit seiner Geschichte.
      "Lasst mich bitte ausreden. Ich weiß, es fällt euch bestimmt schwer, das zu glauben, aber..." Er atmete einmal tief durch; das Sprechen fiel ihm aus irgendeinem Grund sichtlich schwer. "Ich bin nich' einfach nur ein herumreisender Zora mit buntem Haar. Also, das bin ich schon auch - aber eben nich' nur. In Wahrheit bin ich... ein Assassine."
      Das Erstaunen stand Koras und Kumaru deutlich auf die Gesichter geschrieben. Jupp fuhr fort:
      "Oder viel mehr, ich war es. Und ich war gefürchtet. Der alte Jupp hatte es voll drauf, ob ihr's glaubt oder nicht. Jedenfalls... ich gehörte einer Organisation von Assassinen an, der besten und gefürchtetsten weit und breit. Die Schatten... ich war ein Teil von ihnen. Lange Jahre meines Lebens hab ich ihnen gedient, ohne wirklich zu hinterfragen, was ich tat. Denn wir waren zunächst ne sehr edle Organisation, müsst ihr wissen. Doch, wirklich. Wir waren die Robin Hoods von Hyrule, kann man so sagen. Wir waren die Guten und die, die dran glauben mussten, waren die Bösen. Bis er dann daher kam. Der neue Anführer. Unser alter Anführer war echt 'n guter Kerl, könnt ihr mir ruhig glauben. Aber dieser neue Typ... war eeecht merkwürdig, kann ich euch sagen. Der kam mir von Anfang an verdächtig vor und meine Intuition täuscht mich selten. Wie ich's vermutet hatte, kam's dann auch - wir drifteten immer mehr in Gegenden ab, in die ich eigentlich nicht abdriften wollte. Immer mehr Unschuldige wurden zu unserer Zielscheibe. Frauen, Kinder - der neue Anführer machte echt vor gar nix Halt. Also tat ich das Einzige, was mein gutes altes Gewissen mir zu tun erlaubte: Ich zog einen Schlussstrich und trat aus. Ich baute mir 'n Haus - die Hütte hier."
      Mit einer weiteren Flossenbewegung beschrieb er einen großen Bogen um sich herum.
      "Ich wechselte immer mal wieder meine Haarfarbe, ich zog als mal durchs Land und versuchte, mich irgendwie halbwegs unauffällig zu verhalten, was mir natürlich schwer fiel, aber hey, ich schweife ab... Jedenfalls... Eigentlich hätte mir von Anfang an klar sein müssen, dass sie mich irgendwann finden würden. Man verlässt die Schatten nicht einfach, der edle Schwur gilt schließlich bis zum Tod. Und genau dafür wollten die sorgen: Dass ich das Zeitliche segne.
      Irgendeiner von denen muss spitz gekriegt haben, wo ich wohne. Aber als die kamen, um mich zu holen, war ich, wie ihr wisst, grad in Lynna-Stadt unterwegs und hab euch da getroffen."
      Jupps Gesichtsausdruck verdüsterte sich noch ein wenig. "Das Dorf ist zerstört und wie ich hörte, nicht nur dieses Dorf. Sie müssen mich in der ganzen Gegend verzweifelt gesucht haben. Und dabei haben sie dieses Chaos da angerichtet."
      Trotz der traurigen Worte hellte sich seine Miene nun etwas auf. "Aber hey. Es gibt noch Hoffnung. Ich war lang genug Mitglied bei denen, um ihre Zeichen zu kennen. Die Warnungen. Die Spuren lesen. Kann ich alles. Und nach allem, was ich hier gesehen habe, bin ich mir fast zu hundert Prozent sicher: Die Dorfbewohner sind noch am Leben. Ganz sicher. Sie halten sie irgendwo gefangen, um sie auszuquetschen, um herauszufinden, wo ich mich aufhalte. Was bringen ihnen ein paar tote Dorfbewohner? Davor zurückschrecken würden sie sicherlich nich', aber viel mehr nützen die ihnen lebend - denn nur so können sie ihnen verraten, wo ich bin."
      Damit beendete Jupp seinen Vortrag.
    • Koras jr. [Hylianer]
      Jupps Haus - Farores Rast
      Später Abend


      Koras starrte den Zora aus tellergroßen Augen an - teils ungläubig, teils nicht verstehend, was Jupp ihnen gerade erzählt hatte.

      'Ein Assassine? GrüPi? Aber wer ist dieser Robin Hoods? Vielleicht ein berühmter Assassine.'

      Hätte der Zora während seines Vortrags nicht so finster dreingeschaut, hätte Koras wohl losgelacht aufgrund der obskuren Behauptung. Denn es war sichtlich schwer sich vorzustellen, dass der Zora mit den bunten Haaren Leute töten konnte. Jedoch blieb Koras nichts anderes übrig, als dieser Behauptung Glauben zu schenken.

      Zumindest - und das war die gute Nachricht - sagte Jupp, dass die Dorfbewohner (und somit hoffentlich auch Bewohner anderer Dörfer) noch am Leben waren. Kumarus Mutter war also auch noch am Leben. Jedoch...

      "Das heißt, wenn wir Kumarus Mutter finden wollen, müssen wir..." Koras sprach den Satz nicht zu Ende, da alle Anwesenden wussten, was dies implizierte.
    • Kumaru [Zora]
      Jupps Haus - Farores Rast
      Abend


      Jupp? Ein Assassine!? Ne, das kann einfach nicht sein! So richtig wollte er es ihm jedenfalls nicht abkaufen.
      Kumaru hatte schon seit Lynna den Eindruck gehabt, dass Jupp mental nicht ganz auf der spur sei und diese Behauptung hätte es sogar bestätigt, aber so wie er guckt, wie er die Geschehnisse beschreibt und warum diese Schatten es machen... es klingt einfach einleuchtend und es passte auch alles zusammen.

      Trotzdem wurde Kumaru durch den Gedanken behindert, dass er Jupp nur als leicht verrückten Meerzora kennt. Kurz und knapp sagte er also: "Beweis' es!"
      Wenn er tatsächlich ein Assassine war, müsste er es doch beweisen können - wenn er es nicht tun könnte oder würde, könnte Kumaru ihn nur noch weniger trauen, als ohnehin schon.
    • Koras jr. [Hylianer]
      Jupps Haus - Farores Rast
      Später Abend


      '"Beweis' es!"?' Hatte Kumaru das gerade wirklich gesagt? Koras tauchte vorsichtshalber etwas ab und schwamm zur anderen Seite des Beckens. Er wollte nicht in der Nähe sein, wenn GrüPi einen Beweis lieferte. Wie sollte er das überhaupt machen ohne jemanden umzubringen?
      Koras hatte es selbst noch nicht bemerkt, doch er hatte angefangen zu zittern. Er hatte Angst. Angst vor dem, was sich gleich möglicherweise vor seinen Augen abspielen würde. Es sollte niemand sterben, nur um zu beweisen können, dass Jupp die Wahrheit sagte. Was hatte Kumaru sich dabei nur gedacht?

      Koras kauerte, so gut es im Wasser ging, am anderen Ende des Beckens und beobachtete besorgt - jederzeit bereit die Augen zusammenzukneifen oder ganz unterzutauchen - die zwei Zoras. Sein Kopf war abermals so weit abgetaucht, dass er gerade noch durch die Nase atmen konnte.
    • Im Bruchteil einer Sekunde war Jupp mit flinken Flossenbewegungen durch das Wasser geglitten. Noch bevor Kumaru oder Koras wirklich begreifen konnten, was geschah, hatte Jupp Koras fest im Griff und hielt ein Messer an seine Kehle. Im nächsten Moment jedoch nahm er es bereits fort und grinste verlegen. "Keine Sorge, Kleiner, ich hätte dir schon nicht wehgetan." Er warf das Messer scheinbar achtlos beiseite und dieses traf genau die Mitte einer Zielscheibe, die an der Hüttenwand hing. "Aber mein Zorabruder hat einen Beweis gefordert und wenn jemand einen Beweis fordert, dann liefert der alte Jupp diesen Beweis auch."
    • Koras jr. [Hylianer]
      Jupps Haus - Farores Rast
      Später Abend


      Es war schneller wieder vorbei als Koras überhaupt reagieren konnte, doch allein die Tatsache, dass Jupp ihn plötzlich im Griff und ein Messer an seiner Kehle hatte, reichte aus, um Koras die Kontrolle über seinen Körper verlieren zu lassen. Seine Muskeln erschlafften, als Folge dessen entleerte sich seine Blase, seine Augen begannen zu tränen, er fing unkontrolliert an zu schluchzen. Hätte Jupp ihn nicht noch halb in seinem Griff gehabt, wäre Koras wohl komplett im Becken versunken.

      Ein einziger Gedanke schoss ihm durch den Kopf bevor sein Hirn ausblendete und er für die nächsten Minuten nichts mehr mitbekam von den Geschehnissen um ihn herum:
      "Ich wollte Kumaru helfen, wollte stärker werden, aber ich bin einfach zu ängstlich, zu schwach. Ich werde das nie schaffen."
    • Kumaru [Zora]
      Jupps Haus - Farores Rast
      Abend


      Ehe Kumaru überhaupt richtig reagieren konnte, war Jupp mit einem Dolch neben Koras (von wo hatte er ihn überhaupt her!?). Kumaru packte erschrocken und mit angstverzogenem Gesicht zu seinem eigenen Dolch, doch bevor er ihn überhaupt ziehen konnte, nahm Jupp schon seinen bereits von Koras' Hals und grinste verlegen.

      Mit ernsten Blick ließ Kumaru seinen Dolch wieder los. "Ein Mal, oder ein Zeichen, irgendwie sowas hätte auch ausgereicht - von mir aus auch seine Ausrüstung..." sagte Kumaru in Gedanken, immernoch fast starr vor Sorge.
      Plötzlich bemerkte Kumaru, wie das Wasser um Koras herum gelb wurde...
      "Was zur-!?" schrie Kumaru auf und sprang ohne Verzögerung aus dem Becken.
      Nun stand Kumaru also da, nicht wissend, wie er nun reagieren sollte, nach den richtigen Worten suchend. Mit aufgerissenen Augen beobachtete er - mehr oder weniger freiwillig - das Schauspiel, hoffend, dass jemand vor ihm reagiere - noch hatte Kumau nicht die passende Antwort parat...
    • Taos [Zora]
      Farores Rast(?)
      Abend


      Taos höhrte einen dumpfen Laut, als Figoko Menuv einen Stein auf den Kopf warf. Taos drehte sich und sah Figoko in einer seltsamen Pose auf dem Dach.
      "Entweder hat sie Hunger, sie möchte uns etwas sagen oder sie möchte spielen",dachte er sich,"Aber Hunger eher weniger, sie hat ja erst den Fisch gehabt. Soll ich den stein nehmen, und ihr zurückwerfen oder.... oder sie möchte dass wir etwas bestimmtes sagen..."
      "Die Zeitung wird ja eher nicht Lügen, also: ist das hier Farores Rast?", fragte Taos den einen Wachmann.
    • Figoko [Adler] - Begleittier von Kumaru [Zora]
      Farores Rast(?)
      Abend


      Es hatte keinen Sinn. Der Hylianer reagierte (auch auf Figokos Steinwurf) kaum bis gar nicht und der Zora war nach Figokos einschätzung her zu beschränkt. Er fragte die Wache etwas, aber auf eine Antwort wollte Figoko nicht mehr warten, so nach einigen Sekunden totaler Stille; sie warf den Stein, den sie noch in ihrer Kralle hielt, weg und flog davon. Ob der Zora ihr folgen würde, wäre ihr egal, sie möchte jetzt nur noch Kumaru finden!
      Nun flog sie also über die Steppe, mit stetigem blick nach unten. "Ich hoffe, er und der junge Nichtsnutz sind endlich raus aus dieser komischen Höhle..." dachte sie bei sich. Es wird bald Nacht und alleine möchte sie diese ganz sicher nicht verbringen - wenn sie eines nicht mochte, dann war es alleine zu sein.

      Plötzlich sah sie ein zerstörtes Dorf unter sich. Alles war voller Steine, zerstörter Häuser, aber irgendwelche Opfer dieses vermeintlichen Steinschlags konnte sie nicht entdecken. Sie setzte sich auf ein noch halbwegs stehendes Dach und schaute sich um, aber leider sah sie nur eine alte Dame weiter unten auf der Hauptstraße rumdümpeln. Vielleicht wusste sie etwas? Womöglich, aber Figoko wusste nicht, wie sie sie fragen könnte...
    • Magda sah auf. Ein Adler flog majestätisch am Himmel entlang, was ihr ein Lächeln auf das Gesicht zauberte. "Ja, schau an", murmelte sie vor sich hin. "Das ist ja ein prächtiges Tier. Na komm, na komm."
      Sie erwartete ja ehrlich gesagt nicht, dass der Adler wirklich reagieren würde. Aber man konnte nie wissen. Eigentlich konnte sie schon immer recht gut mit Tieren umgehen, und Vögel hatten es ihr ganz besonders angetan.

      ________________________

      "Beweis genug?", fragte Jupp. Als er Koras' Malheur bemerkte, wurde er leicht verlegen. Er überlegte fieberhaft, wie er den Jungen trösten könnte. "Übrigens, ich wollte ja noch 'ne Geschichte erzählen. Als ich in deinem Alter war, Kleiner, da machte ich mal 'nen gechillten Landspaziergang, so, war alles dufte. ABER! Dann traf ich die piekfeine Nachbarin, von der meine Eltern sich eeeigentlich erhofft hatten, dass sie mal deren Reichtümer erben würden, wenn sie endlich das Zeitliche segnen würde - wenn sie sich nur genug einschleimen würden. Ich wurd natürlich auch immer gezwungen, mich einzuschleimen. Lief auch alles prima, bis zu... jenem Tag!"
      Er machte eine dramatische Pause und fuhr dann fort: "Ich hatte an dem Tag ultra viel gegessen, echt, viel zu viel. Weiß nicht mal mehr, was ich alles gefuttert hatte. Auf jeden Fall wurde mir in dem Moment, in dem ich an der Nachbarin vorbeiging, total übel und... na ja, es kam, wie's kommen musste und ich reiherte auf ihr wertvollstes Diamantkollier. Oh, und ich sollte noch dazu erwähnen, dass sie das natürlich grad anhatte. Mann, war das peinlich, sag ich dir!"
      Er hoffte, diese Anekdote (die übrigens sogar der Wahrheit entsprach), würde Koras helfen, sein eigenes Malheur weniger peinlich zu finden.
    • Kumaru [Zora]
      Jupps Haus - Farores Rast
      Abend


      Bei Jupps Geschichte musste selbst Kumaru schmunzeln. Er fand, dass Jupps Weg Koras aufzuheitern wunderbar war, doch ob es funktioniert hatte? (Und wie Jupp es bis jetzt durchhalten konnte, in dieser gelben Brühe zu stehen...)

      "Die Schatten also..."
      Kumaru war drauf und dran zu fragen, ob Jupp ihn und Koras nicht zu ihnen führen könnte, doch sich selbst zu nahe dem Feind zu nähern, obwohl dieser auf ihrer Tötungs-Liste sehr weit oben steht, wäre wohl nicht so wirklich von Vorteil.
      Die nächste Alternative wäre, sich einfach sagen zu lassen, wo sie diese Schatten aufhalten. Aber auch da gibt es bestimmt irgendwelche Beingungen, wie z.B. absolutes Schweigen im Falle der Gefangenschaft...
      "Sag, Jupp..." fing Kumaru langsam an, "...könntest du uns vielleicht sagen, wo wir diese Schatten finden können?"