DLC-Wahnsinn

    • DLC-Wahnsinn

      Was soll das in letzter Zeit mit den DLCs?
      Früher waren DLCs dazu gedacht, dass weitere Inhalte, die nach dem Release entwickelt werden, später dazugekauft werden können, ähnlich wie Add-Ons. Da hieß es schon: Na toll, jetzt werden halbfertige Spiele releast und die andere Hälfte kauft man sich später per DLC dazu. Das fand ich nicht so schlimm, Spiele wie COD werden alle zwei Jahre vom jeweiligen Entwickler herausgebracht, da muss sich TreyArch und InfinityWard an den Release-Termin halten, kann aber über das Jahr bis zum neuen COD noch einmal frischen Wind durch DLCs aufkommen lassen. Diese Mappacks sind zwar hart überteuert, aber sie werden später dazuerstellt.

      Jetzt: Splinter Cell Blacklist bringt zum Release auch ein DLC auf den Markt! Was zur Hölle ist das? Das heißt ich kaufe mir extra Inhalte, Spielmodi und Maps für ein Spiel, das am gleichen Tag rauskommt?
      Battlefield 4 kündigte am Releasetermin ebenfalls ein DLC mit neuen Waffen und Maps im Multiplayer an. Cool, dass sich die Entwickler so ins Zeug legen und nach dem Release weitere Inhalte dazuentwickeln, oder auch nicht.
      Was kommt als nächstes? Ein Cod, dass am Releasetermin ein DLC für den Multiplayer oder für den Zombie-Modus rausbringt? Das letzte Level der Kampagne als DLC am gleichen Tag für 5 Euro dazu?

      Was soll der Scheiß?
    • Unschön, aber bedingt vertretbar mit dem Argument "Das Spiel beinhaltet diesen Content, der andre ist optional. Wer ihn haben will kann ihn sich holen, ist ja nicht mal teuer."
      Zumindest solange es wirklich nicht auf dem Level "Letztes Kapitel der Singleplayer-Kampagne" ist. Wtf. Echt?

      Was mir aber eher unschön aufstößt, ist sowas hier: Klick.
      Ja, das sind fünf verschiedene runterladbare Vorbesteller-Boni, abhängig davon, wo man das Spiel bestellt hat. Ich mein: In diesem Fall komm ich sogar noch damit klar, aber so rein prinzipiell ist es schon ein Arschloch-Move.
    • Wie sahasusw schon meinte: Es gibt solchen und solchen DLC.
      Es gibt die legitimen, die eben das sind, was früher Add-Ons waren. Fallout 3 fällt mir da als Beispiel ein, auch wenn deren Qualität schwankte und sie noch deutlich unter Standard eines Add-Ons wie z.B. The Frozen Throne waren. Aber die beiden DLCs zu GTA IV sind anständige Beispiele.
      Und dann gibt es diesen ganzen Schund, die Day One-DLCs, die Pferderüstungen, die tausend 1€-Spritepacks für Hearts of Iron III und die DLCs, die nichts downloaden sondern einfach nur Kram freischalten, der eh schon auf der Disc ist (RE5 z.B.).

      Das nimmt seit Jahren leider Überhand, aber es ist kein neues Problem und anscheinend leider vom Käufer gewünscht. Ich habe trotzdem große Probleme damit.
      1. das Gefühl, dass ich kein komplettes Spiel vor mir haben kann, obwohl ich soeben 60 Tacken gelatzt habe (da spielt insbesondere dieses Vorbesteller-Gewichse rein, was B_Phoenix erwähnt). Sowas nimmt mir die Freude an nem Spiel und das kotzt mich auch schon wieder bei GTA V an.
      2. Die Entwickler sind nicht mehr an den Release-Termin gebunden, haben es also gar nicht nötig ein fertiges Produkt abzuliefern. DLCs sind da eben mehr als ein Patch, der Bugs austreibt. Das ist eine Möglichkeit für Entwickler, ihr Spiel im Nachhinein zu verbessern. Nur hatte ich selten das Gefühl, dass das auch passiert ist. Es riecht ständig nach billigstem Cash-In.

      Was kann man dagegen tun? Den Scheiß nicht kaufen. Am besten nichtmal das Spiel kaufen, sondern auf die GOTY-Edition warten. Niemals auf diese hässlichen Vorbesteller-Tricks reinfallen. Dead Space 3 z.B. hatte ungefähr alles, was scheiße ist, auf sich vereint (Day One DLC, haufenweise günstigen DLC, der im Endeffekt früher sowas war wie Cheat-Codes, Origin-Bindung, Pre-Order "Vorteile") und genau deswegen sollte sich so ein Spiel nicht verkaufen.
      Top 4™ Agathe
      Oder: Who the fuck is Team Rocket?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Omen ()

    • Ich bin generell nicht unbedingt ein Freund von DLCs, aber vollkommen abgeneigt auch nicht. Zumindest wenn sie sich vom Umfang her lohnen. Mir geht dieser DLC-Wahn insgesamt allerdings auch seit einiger Zeit auf den Sack. Vorallem Mini-DLCs, Season-Passes, On-Disc-DLCs und Microtransactions. Die beiden letzteren sind besonders dreist. Durch On-Disc-DLC kauft man einen Schlüssel zu eigentlich schon im Spiel enthaltener Scheiße und Microtransactions machen ein Vollpreis-Spiel mehr oder weniger zu einem Free to play-Titel ohne Free to play. Großartig.

      Ich hab mir in den letzten Jahren jedenfalls angewöhnt, Publisher mit solchen Geschäftsmodellen zu boykottieren. Das Blöde ist nur, dass es scheinbar nicht viele Leute ebenfalls tun. EA und Konsorten scheffeln auch ohne mich fröhlich weiter Kohle.^^

      Im Übrigen, 133 DLCs für 2085,65€. Zwar nur Train Simulator, aber dennoch lustig anzuschauen.


      11.11.11
    • Original von Omen
      Dead Space 3 z.B. hatte ungefähr alles, was scheiße ist, auf sich vereint (Day One DLC, haufenweise günstigen DLC, der im Endeffekt früher sowas war wie Cheat-Codes, Origin-Bindung, Pre-Order "Vorteile") und genau deswegen sollte sich so ein Spiel nicht verkaufen.


      Das lustige dran is ja, dass all die DLCs (bis auf das zusätzliche Kapitel) im Endeffekt völlig unnötig waren weil man spielintern sowieso alles findet was man braucht und die meisten der Ressourcen-DLCs auch mit spielinternem Geld kaufen konnte anstatt mit realem Geld.

      Aber in der Hinsicht war Dead Space 3 ohnehin irgendwie krüppelig. Ich mein, Dead Space 2 kam in der Erstfassung mit nem kompletten zusätzlichen Spiel gratis (Extractions) und hat später mal irgendwelche Maps umsonst rausgerückt.




      Joah, das Thema DLC hatten wir eigentlich auch schon mal, da müsste sogar noch ein relativ neuer Thread irgendwo auf einer späteren Seite rumliegen. Aber ich kanns gern nochmal sagen: DLC stört mich nicht, wenn er vernünftig ist - oder zumindest so irrelevant, dass ich ihn wirklich nicht brauche.

      Ich mein, Borderlands hatte gute DLCs (was auch immer man vom Spiel halten mag) und zu Metal Gear Rising oder Resident Evil hab ich auch schon mal welche gekauft, auch wenn sie nachhinein betrachtet eigentlich viel zu teuer waren.
      Aber am meisten pissen mich diese uninspirierten Multiplayer-DLCs an, eigentlich. Ein paar Arenen und vielleicht zwei Reskins einer Waffe nachgeworfen, die (meistens eh nicht sehr zahlreichen) Spieler in zwei oder mehr Gruppen unterteilt, das ganze für nen horrenden Preis verkauft. Dem Spiel selber bringt das nichts, aber Hauptsache, man kann nochmal abkassieren.


      Aber zu meiner Schande muss ich ja zugeben, durchaus schon mal den ein oder anderen Blödsinn gekauft zu haben. Unter anderem den Season Pass von Max Payne 3 (natürlich: nur Multiplayerzeug) und The Last of Us (bis jetzt überhaupt nix).
      Da freut man sich gleich noch mehr, wenn man in Spielen wie Wonderful 101 plötzlich wieder Dinge durch gute Leistungen anstatt Geld freischalten kann. Auch wenn ich so vermutlich nie Bayonetta haben werde. :ugly:


      (Ja, man kann draufklicken)
    • RE: DLC-Wahnsinn

      Ich liebe schon DLC, aber nur, wenn sie auch passen.

      Also, wenn ich z.B. ein gutes Game habe, das mir Richtig gut gefällt, und dann noch weitere Inhalte kommen, dann freue ich mich riesig!
      (So wie bei AC3 mit "Der Tyrannei von Washington".

      Aber wenn es so ist, das schon beim Release DLCs da sind, kann ich nur ausrasten, denn die sind allesammt sehr teuer (Wieder AC3: Wenn ich mir alle runterladen würde, müsste ich doppelt so viel Zahlen, wie es mich gekostet hat! (Game 60€, alle DLCs ca. 60)

      Ich finde das dann viel zu übertrieben.
      Am besten wären DLCs, wenn man die ein paar Jahre Später herausbringt (stellt euch mal neue Dungeons bei Zelda vor als DLC :D )
    • Ich finde, die DLCs stören mittlerweile einfach, weil zu wirklich jedem Drecksspiel auch DLC auf den virtuellen Marktplatz geworfen wird.

      Vor ein paar Jahren gab es auch schon DLCs, aber da war es dann noch etwas besonderes, wenn mal etwas rauskam und man hat dann gern sein Geld für etwas Bonus-Content ausgegeben.

      Sowas wie Multiplayer-Maps für Halo oder zusätzlichen Kampagnen-Inhalt für Spiele wie GTA, Batman Arkham City oder Mass Effect hab ich mir auch zugelegt und sowas geht auch ok. Allerdings sollte der Preis bei sowas dann immer halbwegs stimmen, im Verhältnis zum Umfang des Add-Ons.

      Was ich hingegen total bescheurt find, sind Add-Ons, die neue Waffen, neue Kostüme oder ähnliches freischalten.
      Früher hat man das alles noch In-Game für seine Leistungen freigeschaltet, heute zahlt man 2 Euro für einen alternativen Skin für seinen Charakter.

      Stellt euch mal vor, Nintendo würde beim nächsten Smash Bros auf freischaltbare Objekte verzichten und alles als Charakter- und Map-Packs auf den Markt werfen. Ein schrecklicher Gedanke - und gerade da muss ich Nintendo ausnahmsweise mal Lob für ihre Online-Politik zusprechen.

      Bei Nintendo gibts bisher kaum DLC und wenn, dann ist er so optional, wie er nur sein könnte (Pikmin 3 Karten z.B.) und nicht besonders teuer.
      Mal schauen, wie lang das da noch so weiter geht...
    • Schließe mich White Link da an. Besonders schlimm finde ich es, wenn man die Story/das Spiel an sich nicht vollständig spielen kann, ohne draufzuzahlen.

      Ich selbst mache nie Gebrauch von DLCs. 1. Lohnt es sich nicht für mich, 2. habe ich in viele Spiele bereits den Neupreis gesteckt, 3. Habe ich immer noch Hemmungen für bloße Daten Geld auszugeben.
    • Original von Omen
      [...] Hearts of Iron III [...]

      U playin' that?

      Na, im Ernst, Paradox übertreibt das in letzter Zeit mit den DLCs. Diese ganzen Spritepacks sind allerdings ja optional und es ist ja nicht so, als würden sie keine sinnvollen DLCs rausbringen (siehe diverse CKII-DLC, was die teilweise an Content hinzufügen ist imo Addon-würdig, deshalb entsteht wohl auch der recht hohe Preis).

      Meine auch gehört zu haben, dass das ihre zukünftige Verkaufsstrategie ist. Wer neuen Content will, der soll sich die DLCs kaufen - Addons gibt's dann afaik nicht mehr. Damit könnte ich ehrlich gesagt leben, denn meist gibt's eh nach 'ner Zeit 'ne DLC-Collection bei Steam, die man sich dann relativ günstig holen kann; und das Hauptspiel wird sowieso konstant mit Patches versorgt, egal, ob man sich die DLCs holt oder nicht (siehe CKII).
      [Blockierte Grafik: http://i.imgur.com/NkRFZf6.png]

      The flowers that bloom in the warmth of the sun are there to be loved by everyone.
    • Original von Mugen
      Original von Omen
      [...] Hearts of Iron III [...]

      U playin' that?

      Na, im Ernst, Paradox übertreibt das in letzter Zeit mit den DLCs. Diese ganzen Spritepacks sind allerdings ja optional und es ist ja nicht so, als würden sie keine sinnvollen DLCs rausbringen (siehe diverse CKII-DLC, was die teilweise an Content hinzufügen ist imo Addon-würdig, deshalb entsteht wohl auch der recht hohe Preis).

      Meine auch gehört zu haben, dass das ihre zukünftige Verkaufsstrategie ist. Wer neuen Content will, der soll sich die DLCs kaufen - Addons gibt's dann afaik nicht mehr. Damit könnte ich ehrlich gesagt leben, denn meist gibt's eh nach 'ner Zeit 'ne DLC-Collection bei Steam, die man sich dann relativ günstig holen kann; und das Hauptspiel wird sowieso konstant mit Patches versorgt, egal, ob man sich die DLCs holt oder nicht (siehe CKII).


      Tatsächlich spiel ich das nicht, weil mir schon das Tutorial zu Europa Universalis III viel zu dröge war und ich mich nicht weiter in Grand Strategy eingearbeitet hab. Ich hab das nur bei Steam gesehen und es hat sich nachhaltig eingeprägt.

      Ich bin halt doch ein alter Add-On-Freund, der ein Jahr nach Release des Hauptspiels nochmal 15 oder 30 Euro für ein Add-On ausgibt und dafür einfach gebündelt eine erweiterte Erfahrung bekommt. An sich ist es eine gute Idee, ein Add-On aufzusplitten. Ein beliebiges RTS als Beispiel: 5x1€ für die neuen Einheiten und 2x5€ für neue Missionen ist sinnig. Wenn mir die neuen Einheiten am Arsch vorbeigehen, zahl ich nur 10€ statt 15€ und bekomme die Missionen, die ich will.
      Bei mir schadet das nur einfach dem Spielgefühl. Ich sehe ein Spiel als Kunstobjekt, das genau so wie es erscheint, auch gespielt werden sollte. Die Ideen der Macher stehen über der individuellen Personalisierung durch den Spieler (das heißt nicht, dass das immer clasht. Siehe Minecraft). Und ich habe das Gefühl, ein konsistenteres Erlebnis zu haben, wenn ich das alles gebündelt vor mir haben kann und mir nicht 10 einzelne 1€-DLCs zulegen muss, die im Zweifelsfall nicht aufeinander aufbauen.

      Da wird's wohl auch Ausnahmen geben und wahrscheinlich ist Hearts of Iron III ein schlechtes Beispiel für den Punkt den ich machen will, eben aufgrund der DLC-Packs und der GOTY-Edition (das heißt hier nicht GOTY-Edition, damit meine ich einfach ein Pack, was Hauptspiel + Alle Erweiterungen beinhaltet) und weil Paradox ein grundsympathischer Entwickler ist. Der von Finstergarde erwähnte Train Simulator gefällt mir da besser. Das Ding ist keine zwei Wochen alt und hat 133 Add-Ons?

      Am Ende des Tages kann sich jeder aussuchen, welchen Content er dazu kaufen möchte und das hat ohne Frage seine positiven Aspekte. Mein Idealbild (das wohl auch ziemlich idealistisch ist) ist halt einfach nur, das alles direkt im Hauptspiel zu bekommen. Gerade deshalb halte ich mich von Dingen fern, die eben nur aus Schikane nicht direkt implementiert sind: So ziemlich alle Day One DLCs und Vorbesteller-Boni. An sich irrelevantes Zeug wie Pferderüstungen kann man mögen, ich finde sie komplett uninteressant und finde, dass für sowas nicht gezahlt werden sollte.

      Was in dieser Diskussion ein Problem ist, ist dass "Downloadable Content" nicht unbedingt den Inhalt oder dessen Umfang beschreibt, sondern einfach nur ein Vertriebsweg (digitaler Download eben) ist. Da fällt dann eben ein The Ballad of Gay Tony genauso wie eine Pferderüstung drunter, und das ist eher die Ebene, auf der ich unterscheide.
      Top 4™ Agathe
      Oder: Who the fuck is Team Rocket?
    • Wenn Preis und Leistung sich gegenseitig aufwiegen, ist es schon in Ordnung. Wenn es offensichtliche Abzocke ist, dann - nein danke. Grundsätzlich ist es mir lieber, Inhalte durch Ingame-Leistungen freizuschalten, anstatt sich einfach bis zum Abspann durchkaufen zu können.

      So wie bei Alice: Madness Returns, da fand ich es damals etwas störend, dass man sich per DLC superstarke Kostüme und Waffen kaufen konnte, mit denen das Spiel selbst im höchsten Schwierigkeitsgrad ein Witz wird. Gut, sie sahen cool aus, aber das war auch alles.

      Bei Dragon's Dogma war es sehr unterschiedlich, da gab's teilweise nette Sachen für sehr wenig Geld (neue Quests, neues Gedöns im Charakter-Editor etc.), aber auch viel überteuerten Mist, den man genauso auch im normalen Spiel findet (und zwar umsonst).

      Bei Killer is Dead war der gesamte DLC bereits zum Normalpreis in der Erstauflage erhalten, das fand ich recht sozial...

      Ich gebe weitaus lieber 10 € für ein download-only Indie-Game aus, mit dem ich dann x-mal länger und mehr Spaß habe als mit einem der (häufig) hingeschluderten DLCs, der dasselbe kostet. Positive Ausnahmen gibt es natürlich.

      dead girls dry each others eyes
      and pretend for a while
      that we're still alive.


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