Wahlen

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    • Original von Dr. Faunus
      Original von Tetra
      Original von Dr. Faunus
      Original von 3tmk
      Nicht abgegebene Stimmen und ungültige Stimmen haben exakt Null Einfluß auf das Wahlergebnis.


      Also wenn ich jetzt seit Jahrzehnten immer ein und dieselbe Partei gewählt habe (welche über diesen Zeitraum vielleicht sogar stimmenstärkste Partei war), und aus diversen Gründen nun einmal nicht mehr diese Partei wähle (zB weil die Partei ihr Programm/ihre Ziel geändert hat) und das machen mir 100 Leute gleich, dann hat das keine Auswirkungen auf das Wahlergebnis?


      Das beeinflusst das Ergebnis genauso, wie wenn die 100 Leute stattdessen andere Parteien wählen - es verlagert sich bloß anders.


      Also wird das Wahlergebnis doch beeinflusst.
      Ich weiß ja nicht wie es um die politische Lage in Deutschlad steht, aber in Österreich verlieren die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP schon seit geraumer Zeit ihre Stimmen an die Koalitionsparteien FPÖ, BZÖ und Grüne bzw. jene die sich den Gang zur Wahlurne sparen.


      Völlig anderes Thema. Siehe mein vorletztes Posting.
    • So, nach diesem kleinen Circlejerk möchte ich auch noch meinen Senf dazugeben:

      Ich halte es durchaus für plausibel, dass prozentual mehr Leute, die sich ernsthaft zu "Ausländer raus!" und "Deutschland von der Karte streichen, Frankreich muss bis Polen reichen" hinreißen lassen, auf jeden Fall zur Wahl gehen im Vergleich zu Kollegen die sagen "Alles scheiße aber ich kann eh nix ändern" oder "UNPOLITISCH".
      Dass die prozentuale Anzahl an Extremwählern steigt, wenn die, denen es einfach latte ist, ob sie wählen oder nicht, nicht wählen gehen, klingt für mich schon logisch und ist wohl auch nicht durch "Pack" negierbar. Keine Ahnung wie ernst socos das gemeint hat, aber: Nicht, dass hier noch jemand auf falsche Gedanken kommt.

      Wenn ihr keine überzeugten Nichtwähler seid, und euch extremistische Parteien nicht am Arsch vorbeigehen, geht wählen. Auch wenn extremistische Parteien (wenn jemand Die Linke als extremistische Partei ansieht, dann mal die ausgenommen) wohl nicht in den Bundestag einziehen, so hat das Wahlergebnis trotzdem Auswirkungen auf z.B. ihre Finanzen und auch obskure Dinge wie mediale Aufmerksamkeit.

      Außer ihr wollt die AfD wählen, dann bleibt bitte daheim.

      Wen ich warum wählen werde, erklär ich hier mal wann anders.
      Top 4™ Agathe
      Oder: Who the fuck is Team Rocket?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Omen ()

    • Selbstverständlich schadest du beim Nicht-Wählen der Partei, die du gewählt hättest, schließlich bekommt die nicht die Stimme, die du ihr sonst gegeben hättest. Und wenn du stattdessen ne andre Partei wählst, profitiert dafür die davon. Das ist ja auch der ganze Sinn dahinter. Aber es profitiert niemand davon, wenn du einfach nicht wählen gehst, denn es geht um die Prozentwerte, und wenn eine Stimme einfach nicht da ist, wird sie halt nicht gezählt und jede Partei hat die Stimmen, die sie halt hat. Dadurch hat niemand einen Vorteil. Damit sage ich nicht, dass es keinen Grund gibt zu wählen, immerhin wird beim Wählen einer Partei eine Stimme gegeben. Aber durch Nicht-Wählen gibst du niemandem eine Stimme, weder direkt noch indirekt durch mathematische Verschiebungen.

      EDIT:
      @Omen: Das ist aber auch die einzige Argumentationsweise, und die ist bei den üblichen Verhältnissen doch recht trivial...
    • Man darf bitte nicht vergessen, dass die Parteien nicht 1:1 ihre Prozent in Mandate übertragen bekommt (weil es logischerweise keine Bruchteile von Mandaten geben kann), und dass verwendete Verfahren zur Mandatsberechnung einen sehr hohen Einfluss hat.

      In Österreich z.B. haben wir das D'Hondt-Verfahren, welches (was denn sonst) große parteien sehr bevorzugt. Dass heißt, wer beispielsweise ungültig wählt, stärkt damit die Großparteien.


      Top 4™ Bruno
      Think original.

    • Man könnte die These aufstellen, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen häufiger wählen gehen, z.B. Ältere, die sich da noch ein bisschen mehr in der demokratischen Pflicht fühlen als Jüngere.

      Man kann auch davon ausgehen, dass Ältere häufiger konservative Parteien wählen als Jüngere, die dagegen eher linkere Parteien wählen.

      Logische Schlussfolgerung: Da die Jüngeren den Wahlen eher fernbleiben, wird eher das Meinungsbild der Älteren abgebildet, also profitieren konservative Parteien davon. Ist nicht abwegig mMn.

      Mit extremistischen Parteien verhält es sich auch so: Da man sich als Minderheit behaupten muss, gehen deren Anhänger sicherer wählen und somit haben sie einen Vorteil gegenüber den Parteien der Nichtwähler.
      Ich erinnere mich an einen Vortrag, der genau diesen Zusammenhang bei extremeren Parteien bestätigen konnte durch einen Vergleich von Ländern mit und ohne Wahlpflicht. Ist leider keine gute Quellenangabe, ich weiß.
    • Original von B_Phoenix
      EDIT:
      @Omen: Das ist aber auch die einzige Argumentationsweise, und die ist bei den üblichen Verhältnissen doch recht trivial...


      Das wird nicht mehr trivial, wenn Parteien regelmäßig rund ein Drittel ihrer gesamten Einnahmen aus staatlichen Mittel ("Wahlkampfkostenerstattung") beziehen. Die bekommt man, wenn man bei Bundestags- oder Europawahl 0.5% oder bei Landtagswahlen 1,0% erzielt. Drunter bekommt man gar nichts, drüber orientiert sich das dann an der Anzahl der Stimmen.

      Die NPD schrammte bei den kompletten letzten Landtagswahlen im Westen um die 1% herum. Die größten Ausreißer waren 0,5% in NRW und 1,6% in Bremen. 2011 hatte die NPD 3,156 Millionen Euro Einnahmen, davon sind 1,323 Millionen staatliche Mittel. Gegenüber stehen übrigens 3,042 Millionen Ausgaben, das ist ein läppischer Überschuss von knapp 114,000.
      Ca. 223,000 Tacken der staatlichen Mittel kamen aus den Ergebnissen der Landtagswahlen. Da ist jetzt nochmal Niedersachsen mit 26k weggefallen, und im Saarland haben sie 0,3% verloren. Was würde passieren, wenn diese Parteien auch noch in BaWü, Bayern, Rheinland-Pfalz und Saarland unter 1% fallen würde? In keinem dieser Länder hat die NPD mehr als 1,2% der Stimmen.
      Mal abgesehen davon, dass sie sowieso schon dick in den roten Zahlen stecken, fast eine Million Euro Schulden kommen dazu.

      Langer Rede kurzer Sinn: Das sind kleine, scheinbar triviale Prozentpunkte, die sich aber auf das (Finanz-)Verhalten oder sogar die Existenz einer Partei auswirken können. Und darauf hat man Einfluss als Nichtwähler, der plötzlich doch wählt und somit den Nenner vergrößert.

      Die Finanz-Zahlen stammen übrigens aus der "Bekanntmachung von Rechenschaftsberichten politischer Parteien für das Kalenderjahr 2011 (2. Teil – Übrige anspruchsberechtigte Parteien)" (Hier ist das pdf, Achtung, es ist 18mb groß.), die Wahlergebnisse von Wikipedia, wenn es jemanden interessieren sollte.
      Top 4™ Agathe
      Oder: Who the fuck is Team Rocket?

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Omen ()

    • Während ich auch der Ansicht bin, dass Wahlen einen relativ geringen Einfluss auf die tatsächliche Politik haben, lehne ich mittlerweile Wahlenthaltung ab, da ich etwas mehr Realitätsnähe der Damen und Herren da oben wünsche und der Ansicht bin, dass das Internet dem am besten beitragen kann. Deshalb werde ich höchstwahrscheinlich die Piratenpartei wählen, da sie sich größtenteils aus jungen Menschen zusammenstellt, die sich damit am besten auskennen und somit den Debatten eine modernere Perspektive hinzufügen können.

      Ich sehe es so, dass die erfahrenen Politiker, die sowieso die meisten Stimmen bekommen, regieren und die jungen Politiker der Sache etwas mehr Sinn beitragen können. Für mich wäre eine Kooperation von jung und alt ideal, ob es insgesamt an Kompetenz mangelt oder nicht.

      On a second thought: Gäbe es die Piratenpartei nicht, würde ich wohl Parteien wählen, die nicht die meisten Stimmen haben, da ein größeres Spektrum an politischen Perspektiven im Endeffekt positiv für die Allgemeinheit wirken kann. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das tatsächlich nur die Debatten ins Ewige hinauszögert.

      Edits: Korrekturen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Joker ()

    • Zu dem Wen-begünstigt-man-Drama sehe ich eine ganz klare Antwort:

      Wenn man keine Ahnung hat, was man wählen sollte, wählt man als Durchschnittsmensch irgendwen der "netten" und nicht extremistischen Parteien. Wenn man der Wahl fernbleibt, verlieren die "netten" Parteien automatisch eine Stimme und in diesem Sinne begünstigt es radikalere Gruppierungen. Nicht, weil Radikale immer gehen würden, sondern weil man selbst ohnehin irgendwas "Nettes" gewählt hätte und diese Tendenz nun wegbleibt.
      Da aber letztendlich sich die Stimmen sowieso darauf verteilen, was in den Bundestag über die 5%-Hürde kommt, macht es tatsächlich keinen Unterschied und verteilt sich auf die, die im Bundestag sind, gleichermaßen.

      Bei Kommunen sollte man hingegen unbedingt(!) zur Wahl gehen, da hier selbst extremistische Parteien es schaffen können, über die Kommune zu bestimmen. Hier hat man nicht quasi die Garantie, dass sie es sowieso nicht reinschaffen. Hier entzieht man jeglichen "netten" Parteien tatsächlich die Möglichkeit, sich stärker zu etablieren, wenn man normalerweise keine extremistische Partei gewählt hätte. Kommunal ist es also tatsächlich ein realistisches Risiko, der Wahl fernzubleiben.


      Ich möchte diesen Beitrag ganz klar getrennt lassen.
    • Wie ich wählen würde?
      Meine persönliche, simple Lösung für all das Gedankenchaos:

      Ich würde es strategisch machen - nach dem, was effektiv als Regierungsmöglichkeit durch Koalitionsmöglichkeiten besteht. Ich würde nicht eine Partei effektiv aus eigener Übereinstimmung wählen, sondern wie die Sache enden soll, um realistisch zu bleiben:

      Mögliche Koalitionen sind: Rot-Grün, Schwarz-Rot, Schwarz-Gelb

      Von diesen drei Optionen empfinde ich Schwarz-Rot als persönlich besten Kompromiss. Auch wenn es sicherlich viele Übereinstimmungen der beiden großen Parteien gibt, sind das die Parteien, die sich unter diesen drei Optionen am stärksten unterscheiden und sich nebenbei auch am stärksten in der Volksbeliebtheit wiederspiegeln.
      Die beiden, selbst wenn sie weniger miteinander klarkommen, sind durch diesen Umstand gezwungen, Kompromisse einzugehen, um ein für sie zufriedenstellendes Ergebnis für die Mehrheit zu erzielen.
      Andere Koalitionen können hingegen ihre Spur sogar extremer fahren als sonst. Schwarz-Gelb will ich auf gar keinen Fall wiedersehen nachdem was besonders die FDP alles abgezogen hat, Rot-Grün schafft es wunderbar alles 1a runterzuwirtschaften. Es bleibt also nur noch Schwarz-Rot.

      Die CDU wird ihre Wähler ohnehin kriegen. Das Risiko ist, dass Schwarz-Gelb durch Direktmandate doch noch möglich sein könnte. Die FDP hatte zum Beispiel 2013 bei der Niedersachsenwahl 1,4%, aber landete durch Direktmandate bei 14 Sitzen! (Vergleich: Grüne 5,7%, aber effektiv gerade mal 20 Sitze). Die CDU hatte die Knappheit geahnt und ihre eigenen Wähler dazu aufgerufen, die FDP zu wählen, damit Schwarz-Gelb möglich wird. Das Vorhaben scheiterte an EINEM Sitz. Und vielen Wählern war es sicherlich klar: Selbst wenn sie die FDP nicht ausstehen, wählen sie diese trotzdem, damit eine Koalition mit der SPD nicht möglich wird und die CDU die Überhand behält.

      Conclusio: Die CDU wird ihre Wähler kriegen - das Risiko ist es, dass die FDP trotz niedriger Stimmenzahl tatsächlich eine Koalition bilden könnte und wir _wieder_ Schwarz-Gelb kriegen. Daher macht es in meinen Augen am meisten Sinn, die SPD zu wählen, damit die FDP nicht mehr in der Lage sein wird, zu koalieren.
      Ich kann die SPD nicht super leiden, werde sie aber wegen dieses Umstands letztendlich doch wählen. Oder doch noch die CDU, je nachdem wie stark die Grünen sein werden, um durch eine SPD-Stimme eine solche Koalition nicht zu fördern - weil ich Rot-Grün eher nicht will (SPD/Grüne haben oft theoretisch gute Absichten, sind aber Profis darin, diese zu vermasseln und umzudrehen). Die Tendenz geht jedoch dazu, strategisch besser die SPD zu wählen, um ggf. effektiver die große Koalition zu erreichen. Ich vermute, dass die SPD dieses Jahr so stark runtergefallen ist, dass das für die FDP ein gefundenes Fressen dank der Direktmandate wird - und man daher die SPD pushen sollte (Rot-Grün klappt in meinen Augen dieses Jahr aufgrund der schwachen SPD definitiv nicht - während die CDU stark genug ist, die FDP auch an Land zu ziehen).
      Es stellt sich beim Endergebnis effektiv die Frage: Schwarz-Gelb oder Schwarz-Rot. Und ich will lieber Schwarz-Rot. In meinen Augen sind das realistisch die einzigen zwei Optionen, die man diesmal hat.

      Meine persönlichen Einzel-Partei-Interessen zu verfolgen macht wenig Sinn, wenn es eigentlich darum geht, was im Endergebnis stehen soll.
      Sprich, achtet auch auf strategische Umstände und nicht nur auf Parteisympathien und Übereinstimmungen - die bringen am Ende wenig, wenn das Ergebnis aufgrund des Koalitionsverhältnisses enttäuschend ist.



      Krah, krah, krah!! *wegflatter*


      Edit: Niedersachsenwahl rausgesucht und verlinkt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 9 mal editiert, zuletzt von Salev ()

    • Salev... wow. Also... ich bin wirklich sehr beeindruckt von den Gedanken die du dir gemacht hast, und ich finde man kann sie sehr gut nachvollziehen, so wie du es erklärt hast. Auch der Post zuvor ist sehr informativ geschrieben.

      Ich selbst möchte zu meinem Eingangspost

      Gar nicht wählen kommt nicht in Frage.


      noch hinzufügen:

      Gar nicht wählen kommt für mich nicht in Frage.

      Ob Leute wählen wollen ist ihre eigene Sache. Ich möchte meine Stimme gezählt wissen, ich möchte mich beteiligen. Ob das jetzt ein Tropfen auf den heißen Stein ist oder tatsächlich etwas auslöst - gute Frage. Aber ich denke wenn es zumindest einige Leute gibt die so denken wie ich, kann man tatsächlich etwas erreichen.

      Nochmal zu Salevs Post über mir: Mit Schwarz-Rot könnte ich tatsächlich leben. Besser als mit Rot-Grün auf jeden Fall, da gefallen mir einige Sachen überhaupt nicht (Schulreformen, Schuldenaufschütter - wir haben se ja hier in NRW, und auch wenn mir die Kraft sogar recht sympathisch ist, kann ich die Politik Rot-Grün nicht ausstehen). Schwarz-Gelb, hm, ich bin auch kein Freund der FDP, aber Schwarz-Gelb würde ich eher hinnehmen als Rot-Grün.

      Aber alle diese oben genannten Kombinationen wären mir noch lieber als Rot-Grün-Rot.

      Mein Problem ist ja eigentlich, dass ich an jeder Partei etwas auszusetzen habe. SPD hat nur Pappkartons als Politiker, die Grünen sind mir zu agressiv und ein bisschen zu... wie soll ich sagen, wie diese ganz schlimmen Ökos die jeden traditionellen Lebensweg als falsch und schlecht für die Gesellschaft werten. Die FDP sind mir zu sehr an den Großkonzernen und Großverdienern dran, die CDU ist mir wieder zu "traditionell" (dieser ganze Hickhack mit der Homo-Ehe ist doch albern) - zumal dort auch immer die CSU dranhängt, und die kann ich noch weniger leiden. Die Linken sind mir zu sehr von der Wirklichkeit weg und wie die Grünen zu agressiv, mit der NPD kann ich gar nichts anfangen zumal sie eigentlich eher albern wirken als professionell, und die Piraten... die Piraten haben es sich ein wenig selbst verbockt, wobei ich viele Punkte in ihrem Programm wirklich gut finde und sie sprechen mich tatsächlich an, weil ich mir über diese Themen selbst Gedanken mache.

      (Entschuldigt bitte diesen langen, wahrscheinlich sehr uninteressanten Post.)
      >:3c
    • Original von Juandalyn
      (Entschuldigt bitte diesen langen, wahrscheinlich sehr uninteressanten Post.)


      Empfand ich keineswegs als solchen.


      Ich find's, ehrlich gesagt, etwas erschreckend, wie viele hier aus Desinteresse nicht wählen gehen wollen. (Wenn es aus Überzeugung geschieht, sehe ich es noch etwas anders.) Ich bin auch verdrossen, aber die Partizipation, die man mir zugesteht, will ich doch wahrnehmen, schließlich kann man immer noch mitwirken. Man denke nur an, egal wie man dazu steht, an die eingeführten und wieder aufgehobenen Studiengebühren, ans Betreuungsgeld, sei's die Positionierung, welche Asylpolitik man unterstützt etc pp. Es gibt immer noch mehr Unterschiede, als man gerne am Stammtisch behauptet. Eine Demokratie ist nun mal, wie Sirius schon sagt, eine Kompromissgesellschaft.

      Wen ich mit der Zweitstimme wählen werde, weiß ich noch nicht genau. Die Erststimme wird schon aus Pragmatismus an die SPD gehen; in meinem Wahlkreis hat 2009 die Lötzsch (Linke) mit ~48% das Direktmandat gewonnen, zweitplatziert war die SPD (~19%), drittplatziert CDU (17%) usw. Da ich insbesondere die Lötzsch nicht unterstützen will und sicherlich nicht die CDU wähle, bleibt mir also nur die SPD, auch wenn deren Chancen gering sind, das Direktmandat zu erhalten.

      Mit der Zweitstimme wähle ich vermutlich auch SPD, auch wenn ich mich programmatisch den Grünen näher fühle. Ich bin für Rot-Grün, aber da diese Option unrealistisch ist, möchte ich im Falle einer Großen Koalition die SPD möglichst stark wissen. Und meine Stimme bleibt im Lager.

      Ich habe überlegt, ob ich mein Für und Wider zu Merkel und Steinbrück detailliert darlege, aber das ist mir gerade zu anstrengend. Insgesamt bin ich frustriert, wie viele, Juandalyn nannte sie: Pappkartons die Tagespolitik bestimmen. Ich wollte gerade Namen aufzählen, aber mir gehen nahezu alle auf den Keks; in der SPD bspw. ist Steinbrück quasi der Einzige, dem ich gerne zuhöre. Nahles, Gabriel, Oppermann, ... es fehlen einfach die Charaktere. Genauso in der CDU (und den anderen Parteien), deren Merkel die oberste Fähnchenschwenkerin in die jeweilige Windrichtung ist. Mir fehlt eine Person, die mich begeistert, generell. Bis dahin wähle ich das kleinste Übel.
      I wasn't playing baseball, no!
      I wasn't playing football, no!
      I wasn't playing basketball, noo!
      I was playing Class War!
    • Also ich geh auf jedenfall wählen
      Muss mir nur mal die Wahlprogramme durchlesen
      Achja und wer nicht wählt geht für die schlechten wählen
      Die linken gehen nämlich aufjedenfall wählen und die Rechten auch
      Wenn z.B. dann kaum einer wählen geht haben die die Mehrheit nur um das mal verdeutlicht zu haben ;)
      die welt wird immer beschissener X(
    • Immer wieder relevant, die Sonntagsfrage: spiegel.de/politik/deutschland…dtagswahlen-a-623633.html

      Auf noch eine Runde Schwarz-Rot habe ich eigentlich gar keine Lust, das war beim letzten Mal schon Murks und statt noch irgendwie sozialdemokratisch dagegen zu halten, hat sich die SPD einfach nur zum längeren Arm der Union degradiert. Leider scheint genau das im Moment die wahrscheinlichste Option, sofern keine verrückten Dreier-Koalitionen auftauchen.

      Rot-Grün bin ich dem Grundsatz her noch am meisten verbunden, allerdings schaffen sie nicht mal ansatzweise die Mehrheit. Selbst Rot-Rot-Grün würde das nicht wohl nicht hinkriegen, aber die Koalition ist wegen der Ächtung der Linken eh schwer durchsetzbar.

      Schwarz-Grün waren ja eine kurze Zeit lang mal am Flirten, ist das eigentlich noch aktuell? Dabei bin ich mir nicht sicher, was die beiden sich überhaupt zu sagen haben. Sie könnten zusammen eine reale Chance haben, aber wollen sie das wirklich?


      Die Piratenpartei ging mich bisher kaum an, allerdings würde es mich schon interessieren, ob so eine junge Partei die alten etwas aufmischen kann, so unvollkommen sie auch bisher ist. Jedoch wird die 5%-Hürde zu einem Problem und könnte Wähler abschrecken, die ihre Stimme nicht "wegwerfen" wollen, so geht es auch mir im Moment.
    • ich glaub ich wähl mal CDU.
      Finde sie haben die Krise gut gemeistert, und die Europapolitik gefällt mir auch. Immerhin haben wir keinen Krieg!
      So schlecht isses also wirklich nich.

      hab letztes Mal die Linke gewählt. hm, 10 € mindestlohn sind mir aber zu hoch. 4 euro mindestlohn wären ok. immerhin besteht die konkurenz der arbeit mit der Schwarzarbeit.

      ich fände ein bedingungsloses grundeinkommen gut, vllt. wähl ich deshalb doch piraten oder spd.
      Ich liebe euch
      Ich grüsse Titania, Luna, Infinite, mr.murdock, Yuu, LadyDragon, Evilitschi, MangaEngel, Naruya, Larutsch, Deku-Kid, Garo-Meister, Stan, HeyDay, Link1122, Ocarina of Time, Crowbar, Aleph, THE REAL TOOLKIT, Ark, Salev, Clemo und Squall.
    • "Wer nicht wählt, wählt die nationalen Goldfischliebhaber!"


      Best.^^

      @Thema: Prinzipiell werd ich wohl schon wählen gehen. Aber wen? Weiß nicht. Ansprechend finde ich niemanden so wirklich, und die ganzen Wahlplakate ohne jegliche Aussage sprechen mich auch nicht an.
      Trotzdem möchte ich meine Stimme schon gern nutzen.
    • Original von Luffel
      Schwarz-Grün waren ja eine kurze Zeit lang mal am Flirten, ist das eigentlich noch aktuell? Dabei bin ich mir nicht sicher, was die beiden sich überhaupt zu sagen haben. Sie könnten zusammen eine reale Chance haben, aber wollen sie das wirklich?

      Kannste auf nationaler Ebene knicken, eher glaub ich an ein Wunder. :D Aber ich selbst fände Schwarz-Grün auch am besten. Die Grünen setzen weniger in den Sand als die SPD, zeigen sich oft souverän, sind wirtschaftlich jedoch oft in sehr problematischer Form (typische Opposition: Viel Kritik, wenig Finanzierungslösungen), aber den Gegenpol würde ja die CDU bilden. Man kann nicht alles haben, aber Schwarz-Grün würde ich am ehesten mitmachen. Da es absolut unrealistisch ist, bleibt mir nur Schwarz-Rot.


      @Herzbesamer
      Mindestlöhne empfinde ich nach Branchen fair (derzeit der Fall) und nicht nach einer allgemeinen Angleichung. Du kannst einer Reinigungsfrau und einer Kellnerin nicht den gleichen Mindestlohn aufsetzen und erwarten, dass es gleichgute Bezahlung ist. Die eine kriegt dauernd Trinkgeld, die andere sieht fast nie eine Menschenseele. Wichtig wäre eine vollständige Abdeckung der Branchenmindestlöhne und Kontrollen, damit Hoteliers ihre Reinigungskräfte nicht als Servicekräfte betiteln, obwohl sie nie Trinkgeld sehen - nur, um den Lohn zu senken. Das Problem liegt nicht beim Mindestlohn, sondern beim Missbrauch der Tarife.

      Zum BGE: Das ist ein wirtschaftlich sehr großes Risiko, da unklar ist, ob die Finanzierung klappt, da das Verhalten des Markts und der Menschen darauf nicht vorhersehbar ist. Willst du notfalls die Sozialsysteme zusammenkrachen sehen, nur um das mal getestet zu haben? Dieser Versuch ist es in meinen Augen definitiv nicht wert. Wer wirkliche Hilfe braucht, kriegt diese auch heute. So heikle Experimente sind in meinen Augen absolut unnötig.

      Ja, ich weiß, vieles hört sich potenziell sehr ironisch an, aber es gibt einige Personen, die diese Dinge auch so sehen - daher halte ich diesen Text für diskussionsfördernd.
    • Wählen gehen werde ich aufjedenfall.
      Wenn jemand fähig ist sein Facebook like unter eine politische Meinung oder zu einer Position/Partei zu zimmern, dann sollte er auch fähig sein den Po zur Wahl zu bewegen. So eine Stimme tut im Endeffekt mehr zur Sache als eben das oben genannte Like.

      Was die Parteien angeht:
      Ich sehe mich eher als Freund der kleineren Parteien (wenn sie nicht gerade zu extremistisch drauf sind). Die etablierten Parteien sind mir mitlerweile zusehr eingerostet in einen einheitlichen Regierungstrott.
      Es war damals ein Hochgenuss für mich zu sehen, wie die Piraten entgegen aller Erwartungen aufstiegen und die Parteien in einen Regelrechten "Scheiße, die bekommen Stimmen durch dieses 'Internet'" Wahn brachten.

      Zu unseren beiden Kanzlerkandidaten:
      Der Begriff "Kleineres Übel" triffts bei den beiden wohl am besten.
      Steinbrück hat sich verdammt viele faux-pas erlaubt und wirkt inkompetent auf internationalen politischem Parkett.
      Auf der anderen Seite unsere Angie....
      ....Die sich mal total bei mir geoutet hat dieses Jahr:
      Erst schreitet sie mit großen Schritten vorwärts gen Klimaschutz (bravo, im Ernst), um dann dieses Jahr eine Verschärfung der co2-Emissionen zu unterbinden. Irgendwo klingelts da "Lobbyismus" in meinem Ohr. Aber gut, meinetwegen, Deutsche Autos sind ja so toll und dann bleiben wir halt konservativ.
      Jetzt hat Frau Merkel dennoch total versagt als es um den Datenskandal ging. Internet als Neuland zu bezeichnen ist zwar nicht unwahr (für die Politik zumindest), zeigt dann aber doch peinlichst, dass die Regierung offensichtlich die Ausfahrt verpasst hat.
      Und dieses peinliche Wahlkampfgetue. Diese Frau ist vier Jahre nahezu überhaupt nicht gegenwärtig für den Bürger gewesen, äußerte sich (wenn) erst im letzten Moment zu kritischen Inlandsproblemen (Rechte für Homosexuelle, sagte die dazu noch was eig?!) und will mir jetzt einen auf Bürgernähe und Themenkompetenz machen? Ne danke^^

      Der FDP bin ich grundlegenst nicht abgeneigt, doch sind die mir zu korrupt und Wirtschaftsnahe. Es gibt einige Beispiele, wo sie offensichtlich zur Gunst einiger bestimmter Unternehmen handelt und zum Leiden anderer.

      Die Grünen sind mir da schon um einiges Sympathischer und zeigen auch in Baden-Württemberg, dass sie fähig sind zu regieren. Hier gibts zwar schwarze Schafe, aber wo denn nicht?

      Die Piraten sind so meine Halbfavoriten. Ihr Wahlprogramm spricht mich größtenteils sehr an und die sind meiner Meinung nach auch nicht rechts orientiert. Allerdings haben die es echt vergeigt mit seriösem Auftreten das Wählervertrauen zu gewinnen.

      Die Afd? Nein Danke. Im Ernst, ich versteh nicht was die wollen, außer EU doof finden. Auch wenn deren Grundidee durchdacht sein mag, wurde die Partei vielzusehr von der rechten Szene untermauert, welche nicht radikal genug für die NPD waren. In meinen Augen ist das eine "Soft-NPD".

      Kommen wir zu den Linken. Nein, die bekommen kein Kreuz. Ihre Forderungen sind für mich nachvollziehbar, die Umsetzungen aber dermaßen daneben, dass sie unwählbar für mich werden. Auch wenn es gut gemeint ist, würde es ausschließlich nach den Linken gehen, würde die Deutsche Wirtschaft komplett zusammenbrechen befürchte ich. Allerdings geben die eine sehr gute Opposition ab.

      Zu der SPD kann ich nicht viel zu sagen, die sind irgendwie solala, einiges ist top, anderes flop.

      Die CDU ist mir durchweg etwas zu konservativ eingestellt. Außerdem ist mir die Verbundenheit zu der doch etwas eigenwilligen bayrischen Schwester CSU zu ausgeprägt. Friedrich macht abscheulich schlechte Arbeit (hat der etwa die Amis gelobt für prism?!).
      Thomas de Meziere scheint sich auch nur noch an seinen Stuhl klammern zu wollen, Altmeier will in meinen Augen nicht für Kompetenz stehen und der liebe Pofalla... naja lassen wir das^^

      Bleibt noch die NPD. Nein. Da brauch ich wohl nicht viel zu sagen. Diese Partei ist weder für voll zu nehmen, noch moralisch oder ethisch erträglich und inkompetenter als ein verfaulter Doghnut.

      Meine Wunschregierung?
      Schwer zu sagen. Realistisch betrachtet wird rot-grün mein Favorit sein. Die Piraten werden wenn überhaupt in der Opposition landen, da ich kaum glaube, dass eine Partei damit einverstanden wäre mit ihnen für eine Regierung zu koalieren (rot-rot-grün ist wahrscheinlciher als rot-grün-orange).
      Auch wenn ich Steinbrück für einen Deppen halte, der wird mehr reißen als Merkel denke ich.
      Aufejdenfall sähe ich gerne einen Regierungswechsel.
    • Original von Omen
      Außer ihr wollt die AfD wählen, dann bleibt bitte daheim.


      Mich würde interessieren, was du so schlimm an der AfD findest. Ich habe mich selbst mit der Partei noch nicht so sehr befasst, aber prinzipiell interessiert mich momentan jede kleine, neue Partei mehr als eine der etablierten. Muss mich mal darüber informieren, aber außer der Tatsache, dass sie den Euro doof finden und diversen Anschuldigen, zu rechts zu sein, weiß ich nichts über sie.

      @topic
      Wählen geh ich sicher, aber was nur... Momentan siehts nach Piraten aus, aber wirklich überzeugt bin ich davon auch nicht.
      Der Wahl-O-Mat hat mir jede Menge komisches Zeug ausgespuckt. Ich mag das Ding nicht, die Fragen sind teilweise viel zu komplex, um mit Ja oder Nein beantwortet zu werden und ich verstehe nicht, warum man am Ende nur mit 8 Parteien vergleichen kann xD
    • Original von Riku55
      Muss mich mal darüber informieren, aber außer der Tatsache, dass sie den Euro doof finden und diversen Anschuldigen, zu rechts zu sein, weiß ich nichts über sie.

      Am besten hier anfangen. : D

      dead girls dry each others eyes
      and pretend for a while
      that we're still alive.


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