Wahlen

    • Ein Thema, das nur ungern angesprochen wird. Wahlverdrossenheit ist ja keine Unüblichkeit, bei der ein "aber jede Stimme zählt doch" fraglich ist.

      Wie ist das bei euch? Herrscht bei euch auch eher die Wahlverdrossenheit oder habt ihr noch die Hoffnung auf Wechsel?

      Habt ihr z.B. kleinere Parteien im Blick, die vielversprechende Programme haben? Oder welche die euch enttäuscht haben?




      Ich selber bin vom momentanen politischem Geschehen eher abgetan. Die ganze Wahrheit hinter etwas kriegt man nur noch über Umwege und unbequeme Kandidaten scheinen ganz plötzlich das Zentrum der medialen Präsenz zu werden, um dann ins politische Aus befördert zu werden.

      Ich hatte persönlich gewisse Hoffnungen, dass sich sowas wie die Piraten durchsetzen würde, etwas Neues, das noch nicht alt und eingesessen ist, eher für das eigene Programm als für die Diät zu kämpfen. Aber auch hier sind Eigentore geschossen worden/durch TV und Co durch den Kakao gezogen.

      Immer die gleiche alte Hydra, nur heute ohne Gesicht.
    • Original von Shadow mirror
      Ich hatte persönlich gewisse Hoffnungen, dass sich sowas wie die Piraten durchsetzen würde, etwas Neues, das noch nicht alt und eingesessen ist, eher für das eigene Programm als für die Diät zu kämpfen. Aber auch hier sind Eigentore geschossen worden/durch TV und Co durch den Kakao gezogen.


      Ich hatte ebenfalls Hoffnungen in die Piraten gesetzt... sicher, nachher haben die sich quasi selbst abgebaut...

      Wenn man sich die Wahlplakate so ansieht, find ich die Piraten allerdings immer noch am sympathischsten. Besonders dass sich tatsächlich mal jemand um Bildung kümmert... auf WAHLPLAKATEN... Sonst heißt es immer nur Reichtum und gegen Armut und so weiter.

      Ich glaube den Unterschied machen die Piraten darin, dass sie einfach jüngere Leute ansprechen. (Einige, das heißt natürlich nicht dass sich junge Leute den Piraten zugezogen fühlen müssen, gibt sicher genug Argumente gegen sie.)

      Sonst gehts bei Wahlen für mich um eins: Das kleinere Übel wählen. Gar nicht wählen kommt nicht in Frage. Die perfekte Partei gibt es für mich nicht.
      >:3c
    • Original von Juandalyn
      Sonst gehts bei Wahlen für mich um eins: Das kleinere Übel wählen. Gar nicht wählen kommt nicht in Frage.


      Warum? Ich habe die Argumente dafür nie richtig verstanden. Die für's ungültig Wählen fand ich immer noch am schlüssigsten.
      Edit: Ah, anscheinend werden doch nur die gültigen Stimmen gezählt. Da war ich wohl falsch informiert.
    • Original von Juandalyn
      Sonst gehts bei Wahlen für mich um eins: Das kleinere Übel wählen. Gar nicht wählen kommt nicht in Frage. Die perfekte Partei gibt es für mich nicht.

      Perfekte Zusammenfassung! Ich kann schließlich nicht ernsthaft erwarten, dass eine Partei, die 60 Millionen Leute ansprechen will, mit ihrem Programm 100%ig gerade zu mir passt. Eine Demokratie ist immer auch eine Kompromissgesellschaft. Vielleicht sind viele da auch zu illusioniert von der Werbung, die ihnen alle naselang das perfekte Auto, die perfekte Pizza und den perfekten Partner verspricht - kleine Polemik am Rande. ;)

      Wenn in einem Wahljahr überhaupt keine der größeren Parteien meinen Nerv trifft, wähle ich gelegentlich auch mal eine Kleinstpartei, die zwar keine realistische Chance auf Abgeordnetenmandate hat - aber ich möchte meine Stimme dennoch genutzt wissen.

      Ich wünsche mir persönlich so etwas Ähnliches wie die Piraten, nur eben mit Kompetenz und Integrität...

      Wer nicht wählt, begünstigt extremistische Tendenzen und verzerrt das Ergebnis - denn eine Wahl soll den Willen der gesamten Bevölkerung abbilden. Bei der letzten Bundestagswahl 2009 war das mit 70,8 Prozent sicherlich nicht der Fall. Also, geht wählen. Husch, husch!

      dead girls dry each others eyes
      and pretend for a while
      that we're still alive.


      ________

      Twitter | DIE BASIS
    • Original von Sirius
      Wer nicht wählt, begünstigt extremistische Tendenzen und verzerrt das Ergebnis - denn eine Wahl soll den Willen der gesamten Bevölkerung abbilden.

      Sorry, aber das ist mathematisch doch Blödsinn? Wenn man nicht wählt, profitieren davon alle Parteien gleichermaßen, statt nur die Partei, die man gewählt hätte. Die Stimme wird nicht in die Waagschale gelegt und in diesem Sinne auf die Parteien, welche die 5%-Hürde geschafft haben, aufgesplittet, oder nicht? Inwiefern wird eine nicht abgegebene Stimme nur extremistischen Parteien zugute gerechnet?

      EDIT: Am ehesten beeinflusst nicht-wählen doch das Wahlergebnis, indem die erforderliche Stimmzahl für die 5%-Hürde gesenkt wird, oder? Aber das mit "Du wählst extremistische Parteien!" gleichzusetzen, ist doch was weit hergeholt...
    • Die Stimmen werden gar keinem "gegeben", sie werden einfach nicht verrechnet und am Schluss hat die Partei mit den meisten der gültigen Stimmen gewonnen.

      Aber aus irgendeinem Grund gibts immer die "Wer nicht wählt, wählt NPD!"-, "Wer nicht wählt, wählt Die Linke!"-, "Wer nicht wählt, wählt MLPD!"-, "Wer nicht wählt, wählt die nationalen Goldfischliebhaber!"-Schreie, die immer herumgerufen werden. Cool, wer nicht wählt, hat mehr Stimmen als jeder Wähler? xD
    • Original von B_Phoenix
      "Wer nicht wählt, wählt die nationalen Goldfischliebhaber!"


      Ich würde sie wählen!
      Nein, uns wurde auf der Schuler gesagt ungültig wählen würde in die Wahlbetiligung mit einfließen, aber kurzes Googlen ergab dass das nicht so ist. Da ich nie ungültig gewählt habe und mich vorher wohl auch nochmal gescheit informiert hätte, ist's aber eh wurscht :D
    • Original von B_Phoenix
      Die Stimmen werden gar keinem "gegeben", sie werden einfach nicht verrechnet und am Schluss hat die Partei mit den meisten der gültigen Stimmen gewonnen.

      Aber aus irgendeinem Grund gibts immer die "Wer nicht wählt, wählt NPD!"-, "Wer nicht wählt, wählt Die Linke!"-, "Wer nicht wählt, wählt MLPD!"-, "Wer nicht wählt, wählt die nationalen Goldfischliebhaber!"-Schreie, die immer herumgerufen werden. Cool, wer nicht wählt, hat mehr Stimmen als jeder Wähler? xD


      Jup, ist überhaupt nicht plausibel und statistisch belastbar. Vielleicht unter der Prämisse, dass Nazis und Linksfaschisten auf jeden Fall wählen gehen, aber ich wette, dass ein Großteil dieses Assipacks noch nie einen Stimmzettel ausgefüllt hat.
    • Dazu kommt, dass wir immer noch das Grundgesetz haben, welches nicht durch Wahlergebnisse beeinflussbar ist. Dieses Argument des 'kleineren Übels um Extremisten zu stoppen' ist uns von den Medien eingeflößt worden, das wir brav weiter wählen gehen, was da ist und nicht unser Recht auf eine wirkliche Wahl einfordern. Und da der durchschnittliche Deutsche nicht denkt, sondern glaubt, wenn der SPIEGEL es schreibt (wird ja schon stimmen), funktioniert das auch reibungslos.
      Rüzgâr eserken, yapraklar dökülür...
    • Original von 3tmk
      Nicht abgegebene Stimmen und ungültige Stimmen haben exakt Null Einfluß auf das Wahlergebnis.


      Also wenn ich jetzt seit Jahrzehnten immer ein und dieselbe Partei gewählt habe (welche über diesen Zeitraum vielleicht sogar stimmenstärkste Partei war), und aus diversen Gründen nun einmal nicht mehr diese Partei wähle (zB weil die Partei ihr Programm/ihre Ziel geändert hat) und das machen mir 100 Leute gleich, dann hat das keine Auswirkungen auf das Wahlergebnis?
    • Original von Dr. Faunus
      Original von 3tmk
      Nicht abgegebene Stimmen und ungültige Stimmen haben exakt Null Einfluß auf das Wahlergebnis.


      Also wenn ich jetzt seit Jahrzehnten immer ein und dieselbe Partei gewählt habe (welche über diesen Zeitraum vielleicht sogar stimmenstärkste Partei war), und aus diversen Gründen nun einmal nicht mehr diese Partei wähle (zB weil die Partei ihr Programm/ihre Ziel geändert hat) und das machen mir 100 Leute gleich, dann hat das keine Auswirkungen auf das Wahlergebnis?


      Das beeinflusst das Ergebnis genauso, wie wenn die 100 Leute stattdessen andere Parteien wählen - es verlagert sich bloß anders.
    • Original von Tetra
      Original von Dr. Faunus
      Original von 3tmk
      Nicht abgegebene Stimmen und ungültige Stimmen haben exakt Null Einfluß auf das Wahlergebnis.


      Also wenn ich jetzt seit Jahrzehnten immer ein und dieselbe Partei gewählt habe (welche über diesen Zeitraum vielleicht sogar stimmenstärkste Partei war), und aus diversen Gründen nun einmal nicht mehr diese Partei wähle (zB weil die Partei ihr Programm/ihre Ziel geändert hat) und das machen mir 100 Leute gleich, dann hat das keine Auswirkungen auf das Wahlergebnis?


      Das beeinflusst das Ergebnis genauso, wie wenn die 100 Leute stattdessen andere Parteien wählen - es verlagert sich bloß anders.


      Also wird das Wahlergebnis doch beeinflusst.
      Ich weiß ja nicht wie es um die politische Lage in Deutschlad steht, aber in Österreich verlieren die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP schon seit geraumer Zeit ihre Stimmen an die Koalitionsparteien FPÖ, BZÖ und Grüne bzw. jene die sich den Gang zur Wahlurne sparen.