Slender The Arrival [BETA]

    • Hab ich schon gespielt, die Beta ist unglaublich atmosphärisch, einfach nur gut wie ich finde.
      Der Slender Man ist in diesem Teil wesentlich presenter als im Original, trotzdem kann man selbst mit 7 Seiten noch ewig lang durch die Gegend irren, wenn man es richtig macht, was beim Vorgänger undenkbar war.
      Außerdem hat man jetzt wechselnde Startpunkte sowie innerhalb des Gebiets wechselnde Punkte, als Beispiel stehen das Zelt und ein kaputtes Boot immer an unterschiedlichen Stellen.
      Und bei einem Preis von 3,84€ aktuell kann sich auch praktisch jeder das Spiel einfach mal so kaufen.
      Ich hab mir für 11€ die Soundtrack Edition gekauft, sowas muss doch unterstützt werden :D
      Ich hätte es gerne noch in ner Box auf CD gehabt, damit man mal ein Slenderspiel im Regal hat, aber da wird wohl nix kommen :/
    • Ja das stimmt auch die Schockeffekte wenn man Slender sieht sind eindeutig besser geworden.
      Zudem gefällt es mir das man nun endlich wieder die Originalen Pagethemes hat wie aus dem ersten Slender.
      Und nicht dieses nervige gedudel aus den nachfolgenden Slender spielen wie Sanatorium oder 7th. Street.
      lol haha
    • Original von Deku-Kid
      Ja das stimmt auch die Schockeffekte wenn man Slender sieht sind eindeutig besser geworden.
      Zudem gefällt es mir das man nun endlich wieder die Originalen Pagethemes hat wie aus dem ersten Slender.
      Und nicht dieses nervige gedudel aus den nachfolgenden Slender spielen wie Sanatorium oder 7th. Street.


      Die ja, wie man erwähnen muss, nicht von den Originalmachern sind und ich muss ehrlich sagen, dass mir nach Sanatorium keins der Spiele von Slendermans Shadow wirklich gefällt. Das war dann doch eher Map-Spamming meiner Meinung nach xD

      Ich bin schon sehr froh, dass der Entwickler des "Originalspiels" daran beteiligt war, es hat mir auch wesentlich besser gefallen als sämtliche nachfolgenden Spiele, auch wenn ich es prinzipiell schön finde, wenn Fans sich so stark einbringen.

      Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf das vollwertige Spiel, kommt ja nächsten Monat^^
    • Slender ist in meinen Augen ja zugegebenermaßen das perfekte Paradebeispiel für den Niedergang des Horrorgenres in der Videospielindustrie.
      Es lässt sich so gut mit Insidious vergleichen - Ein nicht besonders guter/s Film/Spiel, der allerdings aus den absurd actionlastigen und horrorfernen modernen Konventionen heraussticht und dadurch trotz mangelnder Substanz die Allgemeinheit als etwas "Neues" beeindruckt.
      Mir ist zwar klar, dass Amnesia diesen Effekt beim Horror losgetreten hat, da nach dem Tod von RE und SH die Actionübersaturation (was sich perfekt an Dead Space zeigt) von vorallem AAA-Titeln durch gerade noch ein Indie-Projekt, dass viele Leute durch sein klassisch gothisches Setting und supernatürlichen Elemente begeistern konnte ein eigentlich gigantischer Schritt in die richtige Richtung getan wurde, der viele mit einem blast from the past beeindrucken konnte, aber-
      Nach SCP-087, einem überglorifiziertem Jumpscare mit tollem Sounddesign, hab ich wirklich das Gefühl bekommen, dass missverstanden wurde, was an Amnesia funktioniert hat. Man hat gameplay einfach komplett aufgegeben, weil irgendwer "Wehrlosigkeit" in den falschen Hals bekommen hat.
      Slender war schon ein furchtbares Spiel mit einigen netten Ideen, aber was will man machen? Was Slenderman einst potentiell gruselig machte ist nach der 3. Staffel Marble Hornets ohnehin verloren gegangen. Spin-offs, smut-fanart.. Obwohl das Grundkreaturendesign nichtmal besonders gut ist. Das Grundprinzip der zerstörten menschlichen Figur ist zwar clever und funktioniert generell, aber da Monsterdesign seit geraumer Zeit in dessen simpelsten Grundformen rumdmpelt und wir heutzutage in Zombies, die gerade auf diesem Prinzip basieren, ertrinken, ist es einfach schon.. alltäglich. Nebst der Tatsache dass der Slenderman generell nicht das beste Grunddesign hat, aber dafür können die Devs ja nichts- wobei sie natürlich auch einfach auf etwas eigenes kommen statt ein unsagbar populäres Monster aus einer unsagbar mittelmäßigen creepypasta zu utilisieren hätten können.
      Slender war simpel, ungruselig und unsagbar überbewertet. The Arrival wird vermutlich nicht besser. Trotz der Handkamera-Idee- Leider gab's das schon in Michigan: Report from hell (was hätte besser sein können, aber das ist ein anderes Thema).
      Aber such is the life of the horror fan: Man hat die Wahl zwischen Laufsimulatoren die langsam auf einen Jumpscare vorbereiten und schlechten shootern in denen man Steine verprügelt (oder die wahlweise eine ähnliche Evolution durchmachen wie die Alien-Filme).
    • Original von Citizen Insane
      Slender ist in meinen Augen ja zugegebenermaßen das perfekte Paradebeispiel für den Niedergang des Horrorgenres in der Videospielindustrie.


      Aha. Ich finde, es ist nach ewig langem gäääähn in der Horrorspielbranche endlich mal ein Horrorspiel, das Spaß macht.

      Original von Citizen Insane
      Nach SCP-087, einem überglorifiziertem Jumpscare mit tollem Sounddesign, hab ich wirklich das Gefühl bekommen, dass missverstanden wurde, was an Amnesia funktioniert hat. Man hat gameplay einfach komplett aufgegeben, weil irgendwer "Wehrlosigkeit" in den falschen Hals bekommen hat.


      Nun, SCP-087 ist ja kein wirkliches Spiel und schafft trotzdem eine sehr bedrückende Atmosphäre, sicher trägt vor allem der Sound dazu bei.
      Und zu Amnesia kann ich nichts sagen, weil ich es bisher nicht gespielt habe.
      Aber wieso Slender jetzt kein bzw. ein solch schlechtes Gameplay haben soll, ist mir unverständlich, erläutere mir das doch mal.

      Original von Citizen Insane
      Slender war schon ein furchtbares Spiel mit einigen netten Ideen, aber was will man machen?


      Oh man, bei solchen Kommentaren rollen sich mir die Fußnägel hoch, ein bisschen weniger absolut im übertragen der eigenen Meinung auf Tatsachen fände ich angenehm, danke :]

      Original von Citizen Insane
      Was Slenderman einst potentiell gruselig machte ist nach der 3. Staffel Marble Hornets ohnehin verloren gegangen. Spin-offs, smut-fanart..


      Generell finde ich eigentlich nicht, dass man etwas für schlecht befinden kann, nur weil es schon etwas länger läuft, sich an Beliebtheit erfreut und deswegen eine große Anzahl an kreativen Nachahmern und Fans hat. Anti nur aus Prinzip, öde weil gehypt?
      Und auch wenn sich Marble Hornets aktuell ein bisschen zieht, finde ich es nach wie vor eigentlich authentisch und immer noch stellenweise gruselig (die ganze Zeit über wäre ja auch langweilig).

      Original von Citizen Insane
      Obwohl das Grundkreaturendesign nichtmal besonders gut ist. Das Grundprinzip der zerstörten menschlichen Figur ist zwar clever und funktioniert generell, aber da Monsterdesign seit geraumer Zeit in dessen simpelsten Grundformen rumdmpelt und wir heutzutage in Zombies, die gerade auf diesem Prinzip basieren, ertrinken, ist es einfach schon.. alltäglich. Nebst der Tatsache dass der Slenderman generell nicht das beste Grunddesign hat,...


      Naja, ich finde auch gar nicht, dass das Design des Slendermans so das gruselige ausmacht. Ok, ein Typ im Anzug ohne Gesicht, gibt schlimmeres und was man teilweise auf Youtube sieht, wirkt auch nicht zwangsweise so gruselig. Es ist eher die Art, er taucht auf und verschwindet direkt wieder, nur um im nächsten Moment an einem anderen Ort aufzutauchen und das alles, ohne sich auch nur einen Schritt zu bewegen. Dieses stille Ausharren, zu wissen, dass er einem folgt und obwohl man ihn sieht nicht weiß, wo er gleich sein wird, das ist meiner Meinung nach das Gefühl, welches Slender unschlagbar und auch den Charakter so extrem beängstigend macht.

      Original von Citizen Insane
      aber dafür können die Devs ja nichts- wobei sie natürlich auch einfach auf etwas eigenes kommen statt ein unsagbar populäres Monster aus einer unsagbar mittelmäßigen creepypasta zu utilisieren hätten können.


      Siehe 3 Absätze weiter oben.
      Und wieso muss man denn immer zwanghaft etwas eigenes kreieren?
      Ist jeder Fanart-Zeichner, jeder Spieledesigner unkreativ und doof, wenn er aus etwas schon vorhandenem versucht, etwas interessantes zu machen? In dem Fall dürfte ja auch kein Spiel, kein Film mehr einen Nachfolgetitel haben, weil ist ja unkreativ und man soll doch bitte etwas neues, eigenes machen.

      Original von Citizen Insane
      Slender war simpel, ungruselig und unsagbar überbewertet.


      Simpel ja, zu allem anderen sage ich ganz dreist, wie übrigens eine sehr große Anzahl an begeisterten Fans auch: Nö!
      Auch hier verweise ich nochmal nach oben.


      Original von Citizen InsaneThe Arrival wird vermutlich nicht besser.


      Klar, wenn dir The Eight Pages schon nicht gefallen hat, wird der Nachfolger dir sicher auch nicht gefallen, ist logisch so weit.
      Besser wird es insofern sein, dass es von Anfang an als Spiel mit dem Ziel beim Käufer gedacht war und nicht ein Versuch, eine Demo.

      Original von Citizen InsaneAber such is the life of the horror fan: Man hat die Wahl zwischen Laufsimulatoren die langsam auf einen Jumpscare vorbereiten und schlechten shootern in denen man Steine verprügelt (oder die wahlweise eine ähnliche Evolution durchmachen wie die Alien-Filme).


      Nun, mit den meisten Horror-Shootern wie Resident Evil & co. kann ich ehrlich gesagt auch nicht viel anfangen, Slender setzt zwar ähnliche Schockmomente ein, vermittelt aber durch die fehlende Möglichkeit, dem Gegner einfach ne Kugel in den Kopf zu jagen oder ihm mit nem Brett eins überzuziehen ein mMn viel intensiveres Angstgefühl, eben durch "Wehrlosigkeit". Muss einem natürlich nicht gefallen, aber viele Menschen mögen es eben doch und nur, weil es dir nicht gefällt, solltest du es nicht un- bzw. schlecht begründet als "Niedergang des Horrorgenres", "überglorifiziert", "furchtbar", "ungruselig" oder "unsagbar überbewertet" bezeichnen.

      Sorry für den bitchigen Ton, sicher darfst du Slender nicht mögen und sicher darfst du die Sachen, die anderen gerade an Slender so gefällt doof finden, aber diese Mischung aus extremer Überzeugung, bloßer Verallgemeinerung und dem Rauskramen von total klug klingenden Vokabeln macht mich in der Tat ein wenig aggressiv.
    • Ich hab nicht extra irgendwelche Vokabeln rausgekramt. Ich hatte die Diskussion einfach schon ziemlich oft. Im ersten thread, den der Slender-dev auf /v/ gemacht hat, hat er selber sogar raushören lassen, dass er's nur als Experiment sieht, und nicht unbedingt als Geglücktes. Seitdem (und pewdiepie, diesem Spast, der mich meine letzte Beziehung mitunter gekostet hat) habe ich ca 40 mal gehört, dass ich Slender lieben würde, dass es so großartig und neu und die Zukunft und 2spooky ist, aber kann dem einfach in keinster Weise zustimmen. Und irgendwann wird man zynisch. Es repräsentiert für mich auch, wie gesagt, eine Menge von dem, was mit dem Genre schiefläuft. Aber das habe ich ja bereits beschrieben.

      Kleine Hintergrundinfo damit meine Position verständlicher ist: Ich bin mit Horror aufgewachsen. Event Horizon ist meine früheste Filmerinnerung und Silent Hill 3 war das erste Spiel, das ich jemals durchgespielt habe. Das alles wurde über die Jahre zu einer beängstigenden (hah, HAH) Obsession. Ob klassische Horrorliteratur von Lovecraft, Poe, über Machen und Chambers, Horrorfilme von Tetsuo bis Videodrome oder Blair Witch, oder eben Horrorspiele- Ich sammel und liebe den Scheiß. Ich werde nie der ultimative Experte sein, und das ist mir klar, aber meistens versuche ich Dinge in diesem Medium objektiv und subjektiv zu bewerten. Dead Space 1 ist beispielsweise kein besonders gutes Horrorspiel, aber Sci-Fi Horror mit viel Potential, und ich liebe es. Würde ich es einem Horrorfan ans Herz legen? Auf keinen Fall. Amnesia ist ein gutes, überbewertetes, aber gutes, Horrorspiel, aber es hat mich einfach hart enttäuscht. Würde ich es einem Horrorfan ans Herz legen? Auf jeden Fall.
      Slender.. fand ich in jeglicher Hinsicht furchtbar.

      Ich werd dich jetzt nicht immer einzeln zitieren, aber versuche, auf alle deine Punkte einzugehen.

      1. Spaß ist subjektiv und lässt sich in einer Diskussion schwer anwenden. Ich fand Slender totlangweilig. Also scheiden sich hier schon unsere Geister.
      Man kann höchstens versuchen, zu erläutern, warum man Spaß hatte (oder eben nicht)-
      Gameplay ist kaum vorhanden. Man läuft durch den nicht besonders hübschen Wald, der allerdings Atmosphäre aufbauen kann (bis man zu einem der Gebäude kommt, die ich recht lieblos fand) und sucht die 8 Seiten. Es ist ein sehr simples fetchquest-Prinzip ohne Story oder wirklichen Hintergrund, und wenn man alle Seiten gefunden hat- dann hat man das eben. Dabei wird man verfolgt.
      Ein Horrorspiel muss keine Erklärungen geben, aber wenn es zu abstrakt wird, dann fehlt einem Motivation und damit auch wirkliche Angst vor dem Verfolger. Immerhin ist das eigentliche Meta-Ziel des Spiels, erschreckt und demnach gefangen zu werden. Amnesia ist sehr ähnlich, hat allerdings eine Story und ein Grundziel, die motivieren, vorwärts zu kommen und die Erlebnisse zu überleben, was bei Slender einfach nicht vorhanden ist.
      Die Spielmechanik lässt sich zudem recht einfach durchschauen. Nach einer Weile weiß man, wann man rückwärts gehen sollte, wann rennen und wann nicht, und kommt ziemlich einfach durch das Spiel.
      Natürlich können auch Spiele, in denen man eigentlich nur erkunden soll, funktionieren- Nehmen wir Yume Nikki als Beispiel. Es passiert eine Menge, es ist sehr abstrakt, man soll im Endeffekt nur Dinge finden. Vielen Leuten zwar zugegebenermaßen zu langweilig (es hat mich auch nicht vom Hocker gerissen), aber man hat die Möglichkeit, durch die verschiedenen effects die surreale Traumwelt um einen herum zu beeinflussen.
      LSD - dream emulator ist ein sehr ähnliches "Spiel", in welchem man durch Träume reist. Auch wenn es im Endeffekt kein Ziel gibt, kann es mit Sicherheit durch die eigentümliche Mechanik des Beeinflussens der Träume durch simple Berührung der Umwelt fesseln. Aber beide dieser Spiele versuchen nicht, Horrorspiele zu sein, sondern sehen sich als strikt experimentelle Erkundungstouren.

      2. SCP-087 hat die Geschichte, auf der's basiert, erstaunlich gut umgesetzt, war aber echt nur build-up zu nem jumpscare. Und nach 200 Stufen kann es einem trotz des großartigen Sounddesigns echt auf die Nerven gehen. Aber bedrückende Atmosphäre kann man auch in Filmen, Geschichten, Bildern schaffen, also ist das für ein Spiel immernoch nur ein einzelner Faktor. Und.. in allen anderen hat 087 einfach total versagt. Leider.

      Was am gameplay von Slender mangelt, habe ich in Punkt 1 schon angerissen. Die Algorithmen lassen sich schnell durchschauen, es ist ein fetchquest, und man.. läuft. Man kann sich nicht verstecken o.Ä. (wie bei Penumbra, Amnesia) es gibt keine Rätsel, man.. läuft.
      Sicherlich ist das Genre nicht gerade für sein tolles Gameplay bekannt, aber die Klassiker wussten einfach, wo ihre Stärken und Schwächen liegen. Was wäre Silent Hill ohne die festen Kamerawinkel und das Gefühl der Hilflosigkeit durch Itemmangel und das grausige, aber funktionale, Kampfsystem, das einen dazu zwingt, öfter durch die absolute Dunkelheit zu rennen (oder schleichen) um sich vielleicht kurz wehren zu können? Was wäre Fatal Frame, wenn die Grundmechanik nicht schon vorraussetzt, dass man möglichst nah an die Quelle der Gefahr herantreten und sie am Besten kurz bevor sie einem mit Sicherheit das Leben kosten wird auf Film bannt? Was wäre Siren ohne die Stealth-Mechanik und den Blick durch die Augen der Shibito? Pathologic ohne die Möglichkeit des Verhungerns, oder an der Seuche selber zu sterben? Clocktower ohne die Möglichkeit, sich zu verstecken (und vermutlich trotzdem gefunden zu werden) oder die Rätsel und verschiedenen Enden? Lone Survivor ohne das Apartment und somit die survival-Elemente?

      3. Slender hat in vielen Faktoren, die ein Videospiel ausmachen, versagt- Als interaktiven Film/interaktives Erlebnis funktioniert es um einiges besser, hat aber trotzdem viele Schwächen. Ich betrachte es mitunter, obwohl mir klar ist, dass es sich um ein Experiment handelte, so kritisch, weil es sich einfach unsagbarer Beliebtheit erfreut und als gutes Spiel gehandelt wird. Was es nicht ist. Man kann es mögen, das ist mir auch ziemlich egal, aber es ist einfach kein gutes Survival Horror Spiel.

      4. Ich war nie ein großer Fan von Slenderman. Hab Creepypasta eine Zeit lang echt verschlungen, und Slenderman kam generell nicht an viele andere ran und war rein prinzipiell eher mittelmäßig. Die Meinung hatte ich schon vor Slender, obwohl mir Marble Hornets anfangs (bis zu dem Maskentypen, was sollte das?) noch echt sehr gut gefallen hat. Ich steh auf diesen Handkamera-Kram. Aber imo hat es qualitativ leider stark abgenommen.
      Das Problem mit Monstern und Beliebtheit ist, wie oft man ihnen ausgesetzt wird. Findest du Zombies noch gruselig? Vermutlich nicht. Sie sind alltäglich geworden. Nerven inzwischen ein bisschen.
      Ein Monster ist etwas Fremdes- entweder etwas, das man kennt, das in irgendeiner Form das Erwartete durchbricht (worin die zerstörte menschliche Figur fällt) oder etwas vollkommen unvorstellbares. Slenderman ist so alltäglich geworden, man sieht ihn so oft- ein ähnliches Problem hat Pyramid Head aus Silent Hill. Und ich liebe Silent Hill. Pyramid Head war damals in SH2 eine brilliante Idee, befremdlich, schockierend- und inzwischen ein Maskottchen. Wenn man ein Monster den Karamelldansen machen sieht, ist es nicht mehr gruselig.
      Anders verhält es sich bei Monstern aus der Literatur, denn deren Optik ist oftmals sehr wirr und der Vorstellungskraft vorbehalten (oder dem Mangel dieser)- Die klassische, grüne Inkarnation von Cthulhu ist ziemlich meh, aber wenn man einen Zeichner daransetzt, der diese ignoriert und seine eigene Interpretation des Ungetüms auf's Papier bringt, kann das wieder (wortwörtlich) ganz anders aussehen.

      5. Charakter- und Monsterdesign ist ziemlich mein Steckenpferd. Ich bin da sehr penibel, weil's meine große Leidenschaft ist. Und es macht ne Menge aus.
      Jetzt muss ich für die Grundidee des Slenderman tatsächlich meine Hand ins Feuer legen-
      Es geht weniger darum, dass es ein Typ im Anzug ohne Gesicht, als darum, dass es offensichtlich kein Mensch ist. Wir haben die humanoide Grundform, stark verzerrt- Zu groß und dünn, um ein Mensch zu sein, das Fehlen von Gesichtszügen (auf die man bei humanoiden Formen immer als erstes schaut, um etwas bekanntes zu finden). Und eigentlich auch Tentakel, aber die werden oft ausgelassen.
      Der Anzug soll befremdend wirken- Wir haben eine Kreatur, die offensichtlich nicht menschlich ist, aber durch menschliche Kleidung versucht, wie ein Mensch zu scheinen/Menschen zu imitieren. Das führt zum anderen dazu, dass man sich indirekt in ihn versetzt- wie würde es sich anfühlen, wären meine Arme so lang? Wie geschieht soetwas? War es mal ein Mensch? Warum versucht es, wie ein Mensch zu scheinen?
      Wie gesagt, das Grundprinzip ist clever. Allerdings wird dieses Prinzip im Monsterdesign (eben WEIL es eigentlich so gut funktioniert) sehr, sehr oft angewendet, und Slenderman ist ein ziemlich simples Design. Kleidung hätte beispielsweise besser gewählt werden können, aber das ist jetzt kleinlich.

      6. Muss man ja nicht, behaupte ich auch nicht, aber ich hätte es für Slender eben gerne gesehen. Es ist ein Fanprojekt, japp. Und, um ehrlich zu sein- Sequels funktionieren, wenn sie das Universum des Vorgängers sinnig weiter führen und entwickeln. Irgendwann (siehe Mario oder die Saw-Reihe, oder zahllose sinnlose Remakes von Horrorfilmen) wird es wirklich unkreativ. Wenn man ausschließlich fanart macht, ist man vermutlich unkreativ (oder obsessiv) und wird mit seiner Kunst niemand anderen als weitere Fans erreichen. Und- wenn man versucht, aus etwas vorhandenem etwas Interessantes zu machen, bringt man vermutlich neue, eigene Ideen ein, oder vermischt zumindest vorhandene Elemente so, dass etwas so-neu-wie-mögliches entsteht. Ansonsten ist es ziemlich unkreativ, ja.
      VERfilmungen und VERspielungen sind da wieder anders, weil sie versuchen, eine Vorlage in ein neues Medium zu übersetzen.
      Nehmen wir mal Call of Cthulhu: Dark Corners of the Earth. Hält sich ziemlich stark an einige von Lovecraft's Kurzgeschichten (Shadow over Innsmouth, Shadow from out of time, the thing on the doorstep) und verwendet Elemente, die man auch aus anderen Spielen kennt (Eternal Darkness hatte ja auch einen "Sanity Meter"), aber mischt diese mit neuen Charakteren zu einer eigenen Erzählstruktur und Geschichte und zeigt seine eigenen Interpretationen der Mythoswesen mit einem kreativen, eigenen Gesundheitssystem und wunderbaren Wegrennsequenzen. Es versteht sich als Verspielung, bringt aber viel eigenes auf den Tisch.
      Wenn man Slender als Verspielung (das Wort klingt bescheuert, oh man) versteht, funktioniert es schon ein Stück besser, als quasi Marble Hornets: The Game, bringt aber wenig eigenes auf den Tisch. Tut mir Leid, dass ich es so oft erwähne, insb da ich es auch so überbewertet ist, aber Amnesia macht das Vor-einem-unbesiegbaren-Monster-wegrennen-das-überall-sein-könnte um einiges besser, weil das nur ein Teil vom Spiel ist.

      7. Nur, weil etwas beliebt ist, heißt es noch lange nicht, dass es gut ist. Nur, weil etwas gut ist, heißt es noch lange nicht, dass es beliebt ist.
      Shrek 2 ist die drittmeistverkaufte DVD, hat also einen Haufen Fans. Macht das Shrek 2 jetzt zu einem besseren Film als zB Eraserhead?

      8. Da muss ich dir zustimmen, aber das wird sich auch erst zeigen, wenn das fertige Produkt auf dem Markt ist.

      9. Ich meine, ich kann diese Position verstehen, aber ich verweise hier auf meine Kommentare zum gameplay. Und drei Links, die meine Meinung zum Grundgamedesign von Horrortiteln gut zusammenfassen.
      The value of uncertainty
      Empowerment doesn't equal satisfaction (oder: was moderne Horrorshooter falsch machen)
      Game Design Theory: Horror

      Ich bin gerade sogar schockiert davon, WIE sehr sie meine Meinung wiedergeben.

      Beide Extreme sind sehr negativ für das Genre. Slender macht theoretisch viel richtig im Vergleich zu Resi ab 4, DS 2 & 3 usw., aber im Vergleich zu wieder anderen Horrortiteln einiges falsch, denn- es gibt so wenig. Es ist ein waffenloses Horrorspiel dass auf die minimalistischsten Grundprinzipien reduziert wurde.


      Ich.. Ich will einfach endlich wieder ein Horrorspiel, das mich "wow" sagen lässt.
      Meine Antipathie gegen Slender kommt auch daher, was es (und to some extend eben auch Amnesia) gestartet haben. Man hat zwei Extreme, die beide nicht wirklich funktionieren. Steam greenlight ist voll Titeln, die alle so austauschbar sind und keine eigene Identität haben. Das meinte ich mit dem Vergleich zwischen Slender und Insidious- das ist der Grund dafür, warum Call of Duty modern warfare so beliebt wurde! Es war frische Luft in einem stickigen Genre. MW war kein 2. Weltkrieg, Insidious war kein gorn und Slender war kein Shooter. Das hat allerdings noch lange nichts über die Qualität der einzelnen Produkte auszusagen.
    • Wow, erstmal: Toller Post CI, verdeutlicht deine Meinung ziemlich gut und ist sehr einleuchtend. Auf deinen kompletten Post einzugehen ist leider unmöglich, da würde ich noch nächstes Jahr dran sitzen, deshalb gehe ich auf ein paar mir wichtige Aspekte ein.

      Original von Citizen Insane
      Dead Space 1 ist beispielsweise kein besonders gutes Horrorspiel, aber Sci-Fi Horror mit viel Potential, und ich liebe es. Würde ich es einem Horrorfan ans Herz legen? Auf keinen Fall. Amnesia ist ein gutes, überbewertetes, aber gutes, Horrorspiel, aber es hat mich einfach hart enttäuscht. Würde ich es einem Horrorfan ans Herz legen? Auf jeden Fall.


      Das ist so 'ne Sache. Dead Space fand' ich als Spiel auch solide und das Weltraum-Setting finde ich grandios, aber der Horror blieb teilweise auf der Strecke. Für mich ist Horror sowieso eher was abstraktes. Man kann's da niemandem recht machen und ein Monsterdesign kann nur schwierig und bedingt Horror vermitteln. Das sind eher so die Kleinigkeiten wie beim Paradebeispiel Silent Hill: Die Akustik, die versteckten Informationen, ... Bei Silent Hill könnte man auch den Horror nie wirklich komplett miterleben würde man nur stumpf durchrennen. Beispielsweise waren die drei Gräber in Silent Hill 2 für mich "totaler Mindfuck" (hab' grad nicht die passenden Worte dafür) - Richtig "gruselig" werden sie aber nur, wenn man auch deren Inschriften liest, was wieder für eine beklemmende und hilfslose Atmosphäre sorgt. Amnesia spielt wieder auf eine Urangst des Menschen an und dessen Horror beruht nicht komplett auf Jumpscares und möglichst mutierten und abnormalen Gegnern wie es bei Dead Space meist der Fall war. Die Angst, verfolgt zu werden, man selber ist völlig hiflos - Das ist ein interessanter Aspekt. Aber dennoch hat mich das Spiel nicht überzeugen können. Und Horror kann auch sehr persönlich sein, was ich auch mit den Urängsten implizieren wollte, mit denen Slenderman spielt. Man könnte auch ein Videospiel aufziehen, welches Arachnophobie thematisiert und bei den richtigen Leuten sorgt das für den puren Horror. Bei mir würd's aber ausbleiben.

      Original von Citizen Insane
      Amnesia ist sehr ähnlich, hat allerdings eine Story und ein Grundziel, die motivieren, vorwärts zu kommen und die Erlebnisse zu überleben, was bei Slender einfach nicht vorhanden ist.


      Ja, das ist so ein Punkt, wo ich einfach den Kopf schütteln muss und mich frage: Warum? Warum wird ein Spiel ohne Substanz und Story in den Himmel gelobt? Klar, Mario und Zelda spielen wir auch nicht wegen der Story. Aber bei Slenderman kommt halt noch das nocht vorhandene Gameplay dazu, die "Story", die nur aus Jumpscares besteht und die Unmotivation - Jeden Moment könntest du sterben. Ein interessanter Aspekt, aber was bringt es mir, die acht Seiten zu sammeln (und dann dennoch zu sterben)? Und Horrorspiele brauchen irgendwie eine Grundstory, irgendwie. Der Horror muss doch auch irgendwie vermittelt werden. Was wäre ein Silent Hill 2 ohne die Liebesballade? Was wäre Resident Evil ohne die Umbrella Corporation und dessen T-Virus-Projekt? Nur halb so gut vermutlich, höchstens.

      Original von Citizen Insane
      Die Spielmechanik lässt sich zudem recht einfach durchschauen. Nach einer Weile weiß man, wann man rückwärts gehen sollte, wann rennen und wann nicht, und kommt ziemlich einfach durch das Spiel.


      Da stimme ich dir vollkommen zu. Selenderman ist für mich ein Spiel, was mir ziemlich relativ ist. Wurde zwei, drei mal beim Vorsaufen gespielt und dann war die Luft auch schon raus. Und wenn man trinkt findet man sowieso alles viel lustiger. Selbes gilt auch für SCP-0815-B - Irgendwann hat man das Gameplay durchschaut, das "Unerwartete" (lies: Jumpscares) kann nicht mehr schockieren.

      Original von Citizen Insane
      3. Slender hat in vielen Faktoren, die ein Videospiel ausmachen, versagt- Als interaktiven Film/interaktives Erlebnis funktioniert es um einiges besser, hat aber trotzdem viele Schwächen. Ich betrachte es mitunter, obwohl mir klar ist, dass es sich um ein Experiment handelte, so kritisch, weil es sich einfach unsagbarer Beliebtheit erfreut und als gutes Spiel gehandelt wird. Was es nicht ist. Man kann es mögen, das ist mir auch ziemlich egal, aber es ist einfach kein gutes Survival Horror Spiel.


      Richtig. Ich bin mir nicht mal sicher, ob es ein Spiel ist. Für mich ist das eher so ein "Internetspielchen". Nichts besonderes, als es neu war, war es ganz nett und interessant. Aber sonst. Den Hype kann ich nicht nachvollziehen, lässt sich aber eventuell mit der Ben-Geschichte zu Majora's Mask vergleichen. Die fand ich aber auch nur solange interessant wie sie noch aktuell (lies: Noch nicht aufgelöst) war. Der weitergehende Hype ist wiederum nicht mehr nachvollziehbar für mich und beim siebten Mal in die komische Fratze mit dem mittlerweile unnötig nervenden Catchphrase zu blicken ist auch nicht mehr das Wahre.

      Original von Citizen Insane
      Pyramid Head war damals in SH2 eine brilliante Idee, befremdlich, schockierend- und inzwischen ein Maskottchen. Wenn man ein Monster den Karamelldansen machen sieht, ist es nicht mehr gruselig.


      Pyramid Head ist eine traurige Geschichte. Grandioses und geniales Design mit erschreckend gutem Hintergrund. Was aber daraus wurde (lies: Die Silent Hill-Teile, dessen Existenz ich verneine) ist einfach nur noch traurig. Das Konzept funktioniert im Kontext des zweiten Teiles noch grandios, alles andere ist deplatziert.

      Original von Citizen Insane
      5. Charakter- und Monsterdesign ist ziemlich mein Steckenpferd. Ich bin da sehr penibel, weil's meine große Leidenschaft ist. Und es macht ne Menge aus.
      Jetzt muss ich für die Grundidee des Slenderman tatsächlich meine Hand ins Feuer legen-
      Es geht weniger darum, dass es ein Typ im Anzug ohne Gesicht, als darum, dass es offensichtlich kein Mensch ist. Wir haben die humanoide Grundform, stark verzerrt- Zu groß und dünn, um ein Mensch zu sein, das Fehlen von Gesichtszügen (auf die man bei humanoiden Formen immer als erstes schaut, um etwas bekanntes zu finden). Und eigentlich auch Tentakel, aber die werden oft ausgelassen.


      Sein Design finde ich eigentlich auch ziemlich gut. Man versuchte nicht was möglichst abnormales zu kreieren à la "Ich-muss-eine-Mutation-designen-die-noch-ekeliger-ist-als-T-Virus-nummer-hundertachzig" sondern man hat sich auf simple, wesentliche Aspekte konzentriert. Das fehlende Gesicht in Kombination mit dem Anzug wirkt befremdlich und übt wieder guten Horror aus.

      Original von Citizen Insane
      7. Nur, weil etwas beliebt ist, heißt es noch lange nicht, dass es gut ist. Nur, weil etwas gut ist, heißt es noch lange nicht, dass es beliebt ist.
      Shrek 2 ist die drittmeistverkaufte DVD, hat also einen Haufen Fans. Macht das Shrek 2 jetzt zu einem besseren Film als zB Eraserhead?


      Dies.

      Original von Citizen Insane
      Ich.. Ich will einfach endlich wieder ein Horrorspiel, das mich "wow" sagen lässt.


      Also das habe ich schon länger aufgegeben...

      Original von Citizen Insane
      Meine Antipathie gegen Slender kommt auch daher, was es (und to some extend eben auch Amnesia) gestartet haben. Man hat zwei Extreme, die beide nicht wirklich funktionieren. Steam greenlight ist voll Titeln, die alle so austauschbar sind und keine eigene Identität haben. Das meinte ich mit dem Vergleich zwischen Slender und Insidious- das ist der Grund dafür, warum Call of Duty modern warfare so beliebt wurde! Es war frische Luft in einem stickigen Genre. MW war kein 2. Weltkrieg, Insidious war kein gorn und Slender war kein Shooter. Das hat allerdings noch lange nichts über die Qualität der einzelnen Produkte auszusagen.


      Insidious, bitte. Das ist eine höchstgradige Beleidigung. Slenderman und Amnesia haben gute Aspekte, aber die Umsetzung stimmt einfach nicht. Orientiert euch an Team Silent und erstellt ein paar Katz-und-Maus-Fangspiele, in Ordnung, das hätte Potential. Auch "Pyramid Head" hat es damals gut gemacht, obwohl man jede erdenkliche Knarre hat, hat man dennoch keine Chance. Oder Clock Tower. Clock Tower macht das alles auch so viel besser.

      Original von Riku55
      Aha. Ich finde, es ist nach ewig langem gäääähn in der Horrorspielbranche endlich mal ein Horrorspiel, das Spaß macht.


      ...E-es macht Spaß? Okay, Dino Crisis macht mir Spaß. Oder meinen Lieblingsanime gucken. Ja, sogar kochen macht mir mehr Spaß als... Naja, lassen wir das. Spaß ist sowieso subjektiv, wie CI schon geschildert hat.

      Original von Riku55
      Original von Citizen Insane
      Slender war schon ein furchtbares Spiel mit einigen netten Ideen, aber was will man machen?



      Oh man, bei solchen Kommentaren rollen sich mir die Fußnägel hoch, ein bisschen weniger absolut im übertragen der eigenen Meinung auf Tatsachen fände ich angenehm, danke :]


      Moment: Das "meiner Meinung nach" fehlt, richtig? Ich denke auch ohne diese drei Worte konnte man gut erkennen, dass es sich hierbei lediglich um seine Meinung handelt. Wie du selber dann so aggressiv darauf reagieren kannst, bleibt mir schleierhaft, auch wenn es nicht deiner Meinung entspricht.

      Original von Riku55
      Sorry für den bitchigen Ton, sicher darfst du Slender nicht mögen und sicher darfst du die Sachen, die anderen gerade an Slender so gefällt doof finden, aber diese Mischung aus extremer Überzeugung, bloßer Verallgemeinerung und dem Rauskramen von total klug klingenden Vokabeln macht mich in der Tat ein wenig aggressiv.


      Finde ich nicht in Ordnung und tolerierbar. Auch wenn man sich nicht einer Meinung ist kann man immer auf einer netten Ebene sich konstruktiv und respektvoll behandeln. Kann CI offensichtlich ja auch.
    • Slender fühlt sich an wie die Light-Version eines Levels aus Forbidden Siren (ganz ehrlich: spielt Siren, dann lacht ihr über so Sachen wie Slender). Dem Spiel fehlt halt das komplette Drumherum - die Charaktere, die Story, die Abwechslung. Es wirkt nur wie ein Minispiel und da es größtenteils auf Jump Scares setzt, ist die Luft auch ziemlich schnell raus. Mich konnte es jedenfalls nicht wirklich begeistern – auch, wenn mir der minimalistische Ansatz durchaus zusagt und ich dem Game eine gewisse Gruselatmosphäre nicht absprechen kann.
    • Danke für die Erklärung, so sieht das finde ich auch ganz anders aus, damit kann ich was anfangen und verstehe das alles. Sorry für den Tonfall vorher, so sehe ich deine Argumentationen auf jeden Fall ein^^

      Der Post ist kürzer als er aussieht, dank Zitaten.
      Ich versuche mal auf ein paar Dinge einzugehen:

      Original von Citizen Insane
      Ich hab nicht extra irgendwelche Vokabeln rausgekramt. Ich hatte die Diskussion einfach schon ziemlich oft. Im ersten thread, den der Slender-dev auf /v/ gemacht hat, hat er selber sogar raushören lassen, dass er's nur als Experiment sieht, und nicht unbedingt als Geglücktes. Seitdem (und pewdiepie, diesem Spast, der mich meine letzte Beziehung mitunter gekostet hat) habe ich ca 40 mal gehört, dass ich Slender lieben würde, dass es so großartig und neu und die Zukunft und 2spooky ist, aber kann dem einfach in keinster Weise zustimmen. Und irgendwann wird man zynisch. Es repräsentiert für mich auch, wie gesagt, eine Menge von dem, was mit dem Genre schiefläuft. Aber das habe ich ja bereits beschrieben.


      Nun, die Elemente, die Slender einbringt, sind natürlich überhaupt nicht neu, die gabs immer schonmal. Was es eben besonders stark im Vergleich zu anderen Horrorspielen einbringt, ist die Wehrlosigkeit und wie schon geschrieben, das muss einem ja nicht gefallen, ich fands mal ne coole Abwechslung, weil mir das RE-Geballer recht nervig ist.
      Generell hab ich mich mit dem Genre Horror auch nicht sooo sehr auseinandergesetzt, eben weil ich die meisten bekannten Spiele blöd fand, Slender war für mich schon zumindest so weit anders, dass es mir im Gegensatz zu den Spielen, die ich mit Horror verbunden habe, gefallen hat.

      Original von Citizen Insane
      Kleine Hintergrundinfo damit meine Position verständlicher ist: Ich bin mit Horror aufgewachsen. Event Horizon ist meine früheste Filmerinnerung und Silent Hill 3 war das erste Spiel, das ich jemals durchgespielt habe. Das alles wurde über die Jahre zu einer beängstigenden (hah, HAH) Obsession. Ob klassische Horrorliteratur von Lovecraft, Poe, über Machen und Chambers, Horrorfilme von Tetsuo bis Videodrome oder Blair Witch, oder eben Horrorspiele- Ich sammel und liebe den Scheiß. Ich werde nie der ultimative Experte sein, und das ist mir klar, aber meistens versuche ich Dinge in diesem Medium objektiv und subjektiv zu bewerten. Dead Space 1 ist beispielsweise kein besonders gutes Horrorspiel, aber Sci-Fi Horror mit viel Potential, und ich liebe es. Würde ich es einem Horrorfan ans Herz legen? Auf keinen Fall. Amnesia ist ein gutes, überbewertetes, aber gutes, Horrorspiel, aber es hat mich einfach hart enttäuscht. Würde ich es einem Horrorfan ans Herz legen? Auf jeden Fall.
      Slender.. fand ich in jeglicher Hinsicht furchtbar.


      Vielleicht sehe ich das auch deshalb komplett anders, weil ich im Vergleich zu dir mit dem Horrorgenre (zumindest in Spielen) recht wenig in Berührung gekommen bin? Ich werd die kommenden Jahre mal ein paar Spiele anreißen, vielleicht seh ich das dann ja auch anders.

      Original von Citizen Insane
      1. Spaß ist subjektiv und lässt sich in einer Diskussion schwer anwenden. Ich fand Slender totlangweilig. Also scheiden sich hier schon unsere Geister.
      Man kann höchstens versuchen, zu erläutern, warum man Spaß hatte (oder eben nicht)-
      Gameplay ist kaum vorhanden. Man läuft durch den nicht besonders hübschen Wald, der allerdings Atmosphäre aufbauen kann (bis man zu einem der Gebäude kommt, die ich recht lieblos fand) und sucht die 8 Seiten. Es ist ein sehr simples fetchquest-Prinzip ohne Story oder wirklichen Hintergrund, und wenn man alle Seiten gefunden hat- dann hat man das eben. Dabei wird man verfolgt.
      Ein Horrorspiel muss keine Erklärungen geben, aber wenn es zu abstrakt wird, dann fehlt einem Motivation und damit auch wirkliche Angst vor dem Verfolger. Immerhin ist das eigentliche Meta-Ziel des Spiels, erschreckt und demnach gefangen zu werden. Amnesia ist sehr ähnlich, hat allerdings eine Story und ein Grundziel, die motivieren, vorwärts zu kommen und die Erlebnisse zu überleben, was bei Slender einfach nicht vorhanden ist.
      Die Spielmechanik lässt sich zudem recht einfach durchschauen. Nach einer Weile weiß man, wann man rückwärts gehen sollte, wann rennen und wann nicht, und kommt ziemlich einfach durch das Spiel.
      Natürlich können auch Spiele, in denen man eigentlich nur erkunden soll, funktionieren- Nehmen wir Yume Nikki als Beispiel. Es passiert eine Menge, es ist sehr abstrakt, man soll im Endeffekt nur Dinge finden. Vielen Leuten zwar zugegebenermaßen zu langweilig (es hat mich auch nicht vom Hocker gerissen), aber man hat die Möglichkeit, durch die verschiedenen effects die surreale Traumwelt um einen herum zu beeinflussen.
      LSD - dream emulator ist ein sehr ähnliches "Spiel", in welchem man durch Träume reist. Auch wenn es im Endeffekt kein Ziel gibt, kann es mit Sicherheit durch die eigentümliche Mechanik des Beeinflussens der Träume durch simple Berührung der Umwelt fesseln. Aber beide dieser Spiele versuchen nicht, Horrorspiele zu sein, sondern sehen sich als strikt experimentelle Erkundungstouren.


      Ja, man hat wirklich sehr wenige Informationen durch das Spiel an sich, das stimmt. Aber wenn es einen interessiert, kann man sich über den Slenderman ja auch anderweitig informieren, sodass man zumindest eine grobe Ahnung hat. Dann weiß man halt immer noch nicht, wer man ist und warum man verfolgt wird, das mag einerseits natürlich arg wenig sein, um den Spieler zu motivieren, meiner Meinung nach reicht es aber aus und gibt den Fans gleichzeitig zahlreiche Möglichkeiten, eigene Interpretationen zu spinnen. Der neue Titel soll ja auch wesentlich mehr direkt eingebundene Story zu haben, wie das umgesetzt wird/wurde, ist natürlich noch offen.
      Und ja, man durchschaut schnell gewisse Taktiken, die einem helfen, das Spiel einfacher zu machen und da kommt eben auch der Zufall dazu, der genau das teilweise verhindert, teilweise aber auch ein wenig frustrierend ist (wenn der Slenderman einen plötzlich noch nach einer kurzen Rennstrecke von hinten packt).

      Original von Citizen Insane
      2. SCP-087 hat die Geschichte, auf der's basiert, erstaunlich gut umgesetzt, war aber echt nur build-up zu nem jumpscare. Und nach 200 Stufen kann es einem trotz des großartigen Sounddesigns echt auf die Nerven gehen. Aber bedrückende Atmosphäre kann man auch in Filmen, Geschichten, Bildern schaffen, also ist das für ein Spiel immernoch nur ein einzelner Faktor. Und.. in allen anderen hat 087 einfach total versagt. Leider.

      Was am gameplay von Slender mangelt, habe ich in Punkt 1 schon angerissen. Die Algorithmen lassen sich schnell durchschauen, es ist ein fetchquest, und man.. läuft. Man kann sich nicht verstecken o.Ä. (wie bei Penumbra, Amnesia) es gibt keine Rätsel, man.. läuft.
      Sicherlich ist das Genre nicht gerade für sein tolles Gameplay bekannt, aber die Klassiker wussten einfach, wo ihre Stärken und Schwächen liegen. Was wäre Silent Hill ohne die festen Kamerawinkel und das Gefühl der Hilflosigkeit durch Itemmangel und das grausige, aber funktionale, Kampfsystem, das einen dazu zwingt, öfter durch die absolute Dunkelheit zu rennen (oder schleichen) um sich vielleicht kurz wehren zu können? Was wäre Fatal Frame, wenn die Grundmechanik nicht schon vorraussetzt, dass man möglichst nah an die Quelle der Gefahr herantreten und sie am Besten kurz bevor sie einem mit Sicherheit das Leben kosten wird auf Film bannt? Was wäre Siren ohne die Stealth-Mechanik und den Blick durch die Augen der Shibito? Pathologic ohne die Möglichkeit des Verhungerns, oder an der Seuche selber zu sterben? Clocktower ohne die Möglichkeit, sich zu verstecken (und vermutlich trotzdem gefunden zu werden) oder die Rätsel und verschiedenen Enden? Lone Survivor ohne das Apartment und somit die survival-Elemente?


      Bezüglich SCP-087, reden wir da nur von dem Original"spiel" oder auch von Abwandlungen wie SCP-087b?
      SCP-087 war in der Tat recht öde, wenn man eine halbe Stunde oder länger die Treppen runtergestiegen ist, ohne dass etwas passiert.
      Ich hatte aber auch nie das Gefühl, dass es als richtiges Spiel gedacht war, das hat SCP-087b dann schon ein Stückchen besser gemacht finde ich. Auch hier hatte man schnell raus, was wo zu tun ist und der Zufall hier (2 mögliche Gänge, von denen einer eine Sackgasse ist) war einfach nur frustrierend, weil man zumindest meines Wissens nach keine Möglichkeit hatte, vorher herauszufinden, welcher Gang der richtige ist, läuft man in den falschen und das Vieh ist gerade hinter einem... tja, Pech gehabt. Außerdem waren die Räume ein wenig abwechslungslos, ich hab mir das Spiel mal mit einem 3d-Modellierungstool angesehen, 8 verschiedene Raumdesigns glaube ich, ohne jegliche Variation. Da mag man jetzt meinen "Hey, ist doch bei Slender auch so!". Bei Slender läuft man aber nicht in einem vorgegebenen Schacht mit einer Größe von 1x2 Metern sondern in einem rieseigen Wald, der so viel mehr Möglichkeiten hat, einfach weil man in alle Richtungen fliehen und genauso von allen Seiten angegriffen/verfolgt werden kann.
      Ähm, ja, ich bin ein bisschen abgewichen glaub ich. Egal.
      Zur Spielmechanik, die ist mit "nur laufen" tatsächlich sehr simpel gehalten, aber gleichzeitig ist es auch das minimalistische hier, was eben so gut ankommt. Man hat eine sehr übersichtliche Anzahl an Funktionen: Rennen, Taschenlampe an/ausschalten, Seiten einsammeln. Ist ja aber auch sinnvoll, wenn das komplette Spiel an sich in der Regel nicht länger als 10 Minuten dauert, übermäßig viele Funktionen kann man in der kurzen Zeit ja gar nicht richtig einsetzen. Es ist sicher keine Revolution im Gameplay, aber ich finde es so völlig ausreichend und jede zusätzliche Handlung im Spiele könnte genau das Feeling, welches Slender vermittelt, zerstören.
      Auch hier bin ich gespannt, ob im neuen Teil noch Funktionen dazukommen und wie diese dann umgesetzt werden.

      Original von Citizen Insane
      3. Slender hat in vielen Faktoren, die ein Videospiel ausmachen, versagt- Als interaktiven Film/interaktives Erlebnis funktioniert es um einiges besser, hat aber trotzdem viele Schwächen. Ich betrachte es mitunter, obwohl mir klar ist, dass es sich um ein Experiment handelte, so kritisch, weil es sich einfach unsagbarer Beliebtheit erfreut und als gutes Spiel gehandelt wird. Was es nicht ist. Man kann es mögen, das ist mir auch ziemlich egal, aber es ist einfach kein gutes Survival Horror Spiel.


      Da fehlen mir wohl die Vergleiche, aber ich sehe ein, dass man es kritisch sieht, wenn Slender als vollwertiges Spiel gehandelt wird, das ist es eben einfach nicht, zumindest nicht The Eight Pages, The Arrival kommt ja noch. Ich wüsste aber auch nicht, wie ich das Spiel sonst bezeichnen sollte, wenn nicht mit "Survival Horror". Eigentlich finde ich sogar, dass diese Bezeichnung auf Slender besser passt als auf jedes andere Spiel, das ich kenne, aber wie gesagt, da will ich mangels fehlender Vergleiche kein Urteil ziehen.

      Original von Citizen Insane
      4. Ich war nie ein großer Fan von Slenderman. Hab Creepypasta eine Zeit lang echt verschlungen, und Slenderman kam generell nicht an viele andere ran und war rein prinzipiell eher mittelmäßig. Die Meinung hatte ich schon vor Slender, obwohl mir Marble Hornets anfangs (bis zu dem Maskentypen, was sollte das?) noch echt sehr gut gefallen hat. Ich steh auf diesen Handkamera-Kram. Aber imo hat es qualitativ leider stark abgenommen.
      Das Problem mit Monstern und Beliebtheit ist, wie oft man ihnen ausgesetzt wird. Findest du Zombies noch gruselig? Vermutlich nicht. Sie sind alltäglich geworden. Nerven inzwischen ein bisschen.
      Ein Monster ist etwas Fremdes- entweder etwas, das man kennt, das in irgendeiner Form das Erwartete durchbricht (worin die zerstörte menschliche Figur fällt) oder etwas vollkommen unvorstellbares. Slenderman ist so alltäglich geworden, man sieht ihn so oft- ein ähnliches Problem hat Pyramid Head aus Silent Hill. Und ich liebe Silent Hill. Pyramid Head war damals in SH2 eine brilliante Idee, befremdlich, schockierend- und inzwischen ein Maskottchen. Wenn man ein Monster den Karamelldansen machen sieht, ist es nicht mehr gruselig.
      Anders verhält es sich bei Monstern aus der Literatur, denn deren Optik ist oftmals sehr wirr und der Vorstellungskraft vorbehalten (oder dem Mangel dieser)- Die klassische, grüne Inkarnation von Cthulhu ist ziemlich meh, aber wenn man einen Zeichner daransetzt, der diese ignoriert und seine eigene Interpretation des Ungetüms auf's Papier bringt, kann das wieder (wortwörtlich) ganz anders aussehen.


      Creepypastas kenne ich ein paar, wenn auch nicht viele und bisher fand ich die mit dem Slenderman eigentlich am besten 8|
      Kenne wohl die falschen, magst du mir ein paar gute emfpehlen?
      (The Arrival wurde ja übrigens zusammen mit den Machern von Marble Hornets entwickelt, der Maskentyp kommt auch im Spiel vor :P)

      Zum Slenderman im Alltag, ja, er leidet schon darunter, aber Zombies sind inzwischen ja doch nochmal eine ganze Ecke populärer, auch weil sie in zahlreichen Spielen/Filmen vorkommen, selbst Spiele wie Minecraft haben Zombies. Der Slenderman findet sich meines Wissens nach aktuell in 3 bekannten Youtube-Kanälen, im Spiel und eben in diversen (teilweise echt schlechten) Fan-Spielen wieder, weiteren Fanarts bin ich bisher eigentlich ganz gut ausgewichen und sowas wie die Videos von Pewdiepie hab ich eh nach ein paar Minuten ausgemacht und nie wieder aufgerufen.

      Original von Citizen Insane
      5. Charakter- und Monsterdesign ist ziemlich mein Steckenpferd. Ich bin da sehr penibel, weil's meine große Leidenschaft ist. Und es macht ne Menge aus.
      Jetzt muss ich für die Grundidee des Slenderman tatsächlich meine Hand ins Feuer legen-
      Es geht weniger darum, dass es ein Typ im Anzug ohne Gesicht, als darum, dass es offensichtlich kein Mensch ist. Wir haben die humanoide Grundform, stark verzerrt- Zu groß und dünn, um ein Mensch zu sein, das Fehlen von Gesichtszügen (auf die man bei humanoiden Formen immer als erstes schaut, um etwas bekanntes zu finden). Und eigentlich auch Tentakel, aber die werden oft ausgelassen.
      Der Anzug soll befremdend wirken- Wir haben eine Kreatur, die offensichtlich nicht menschlich ist, aber durch menschliche Kleidung versucht, wie ein Mensch zu scheinen/Menschen zu imitieren. Das führt zum anderen dazu, dass man sich indirekt in ihn versetzt- wie würde es sich anfühlen, wären meine Arme so lang? Wie geschieht soetwas? War es mal ein Mensch? Warum versucht es, wie ein Mensch zu scheinen?
      Wie gesagt, das Grundprinzip ist clever. Allerdings wird dieses Prinzip im Monsterdesign (eben WEIL es eigentlich so gut funktioniert) sehr, sehr oft angewendet, und Slenderman ist ein ziemlich simples Design. Kleidung hätte beispielsweise besser gewählt werden können, aber das ist jetzt kleinlich.


      Selbst mir ist aufgefallen, dass das ein beliebtes Prinzip ist, ja. Es kommt eben auch gut an und fasziniert auf eine gleichzeitig interessierte als auch beängstigende Weise. Auch hier wieder, ja, es ist Simpel, aber es funktioniert und viele Menschen springen darauf an, was es natürlich nicht automatisch gut macht, aber das Ziel, den Spieler gleichzeitig zu faszinieren und im nächsten Moment vor Angst aufzuschreien zu lassen, erreicht es oft.

      Original von Citizen Insane
      6. Muss man ja nicht, behaupte ich auch nicht, aber ich hätte es für Slender eben gerne gesehen. Es ist ein Fanprojekt, japp. Und, um ehrlich zu sein- Sequels funktionieren, wenn sie das Universum des Vorgängers sinnig weiter führen und entwickeln. Irgendwann (siehe Mario oder die Saw-Reihe, oder zahllose sinnlose Remakes von Horrorfilmen) wird es wirklich unkreativ. Wenn man ausschließlich fanart macht, ist man vermutlich unkreativ (oder obsessiv) und wird mit seiner Kunst niemand anderen als weitere Fans erreichen. Und- wenn man versucht, aus etwas vorhandenem etwas Interessantes zu machen, bringt man vermutlich neue, eigene Ideen ein, oder vermischt zumindest vorhandene Elemente so, dass etwas so-neu-wie-mögliches entsteht. Ansonsten ist es ziemlich unkreativ, ja.
      VERfilmungen und VERspielungen sind da wieder anders, weil sie versuchen, eine Vorlage in ein neues Medium zu übersetzen.
      Nehmen wir mal Call of Cthulhu: Dark Corners of the Earth. Hält sich ziemlich stark an einige von Lovecraft's Kurzgeschichten (Shadow over Innsmouth, Shadow from out of time, the thing on the doorstep) und verwendet Elemente, die man auch aus anderen Spielen kennt (Eternal Darkness hatte ja auch einen "Sanity Meter"), aber mischt diese mit neuen Charakteren zu einer eigenen Erzählstruktur und Geschichte und zeigt seine eigenen Interpretationen der Mythoswesen mit einem kreativen, eigenen Gesundheitssystem und wunderbaren Wegrennsequenzen. Es versteht sich als Verspielung, bringt aber viel eigenes auf den Tisch.
      Wenn man Slender als Verspielung (das Wort klingt bescheuert, oh man) versteht, funktioniert es schon ein Stück besser, als quasi Marble Hornets: The Game, bringt aber wenig eigenes auf den Tisch. Tut mir Leid, dass ich es so oft erwähne, insb da ich es auch so überbewertet ist, aber Amnesia macht das Vor-einem-unbesiegbaren-Monster-wegrennen-das-überall-sein-könnte um einiges besser, weil das nur ein Teil vom Spiel ist.


      Da muss ich dir wohl recht geben, es ist wenig bzw. nichts neues dabei.
      Ich hatte aber auch nicht das Gefühl, vor dem Spiel den totalen Overflow an Slenderman Fanarts zu haben, aber ich bin auch erst mit dem Spiel eingestiegen ^^'
      Ich bin bei The Arrival auch darauf sehr gespannt, inwiefern sie die Story von Marble Hornets implementiert haben, oder ob sie etwas eigenes mit Verbindung zu Marble Hornets gebastelt haben, was mir sehr viel besser gefallen würde als ein stumpfes abkupfern der Handlung.

      Original von Citizen Insane
      7. Nur, weil etwas beliebt ist, heißt es noch lange nicht, dass es gut ist. Nur, weil etwas gut ist, heißt es noch lange nicht, dass es beliebt ist.
      Shrek 2 ist die drittmeistverkaufte DVD, hat also einen Haufen Fans. Macht das Shrek 2 jetzt zu einem besseren Film als zB Eraserhead?


      Das natürlich nicht. Aber es fasziniert doch sehr viele Menschen, was an sich ja etwas gutes ist. Aber hey, eigene Meinung, da kann man eh nicht so wirklich drüber diskutieren, ich finde Slender eben sehr wohl gruselig. Überbewertet ist es wohl dennoch, aber das macht die Sache an sich für mich nicht besser oder schlechter.

      Original von Citizen Insane
      9. Ich meine, ich kann diese Position verstehen, aber ich verweise hier auf meine Kommentare zum gameplay. Und drei Links, die meine Meinung zum Grundgamedesign von Horrortiteln gut zusammenfassen.
      The value of uncertainty
      Empowerment doesn't equal satisfaction (oder: was moderne Horrorshooter falsch machen)
      Game Design Theory: Horror

      Ich bin gerade sogar schockiert davon, WIE sehr sie meine Meinung wiedergeben.

      Beide Extreme sind sehr negativ für das Genre. Slender macht theoretisch viel richtig im Vergleich zu Resi ab 4, DS 2 & 3 usw., aber im Vergleich zu wieder anderen Horrortiteln einiges falsch, denn- es gibt so wenig. Es ist ein waffenloses Horrorspiel dass auf die minimalistischsten Grundprinzipien reduziert wurde.


      Ich glaube aber, dass diese 2 Extreme teilweise unterschiedliche Zielgruppen haben. Gib mir in einem Horrorspiel eine Waffe in die Hand und es hat für mich einen großen Teil seines Reizes verloren. Vielleicht bin ich da wirklich nur vorbelastet und muss in der Richtung erstmal ein gutes Spiel spielen, aber für mich ist es kein Horror, mich durch eine Horde von Zombies oder anderen aggressiv auf mich zustürmenden Monstern zu ballern, egal, wie bedrohlich diese sind. Was mich an Slender so fasziniert, ist, dass eigentlich die ganze Geschichte darum darauf beruht, herauszufinden, ob und wie man etwas gegen ihn unternehmen kann. Man sucht und sucht nach einem Mittel, ihn zu besiegen und er springt einem dabei nicht ins Gesicht und versucht, einem den Kopf abzureißen. Gegen physische Gewalt ist man heute schon so abgehärtet, zumindest mich reißt sowas einfach nicht vom Hocker. Mag sein, dass es da eine gute Mischung für beides gibt, ich selbst bin ihr noch nicht begegnet und das extrem der Wehrlosigkeit interessiert mich so viel mehr.


      Original von Citizen Insane
      Ich.. Ich will einfach endlich wieder ein Horrorspiel, das mich "wow" sagen lässt.
      Meine Antipathie gegen Slender kommt auch daher, was es (und to some extend eben auch Amnesia) gestartet haben. Man hat zwei Extreme, die beide nicht wirklich funktionieren. Steam greenlight ist voll Titeln, die alle so austauschbar sind und keine eigene Identität haben. Das meinte ich mit dem Vergleich zwischen Slender und Insidious- das ist der Grund dafür, warum Call of Duty modern warfare so beliebt wurde! Es war frische Luft in einem stickigen Genre. MW war kein 2. Weltkrieg, Insidious war kein gorn und Slender war kein Shooter. Das hat allerdings noch lange nichts über die Qualität der einzelnen Produkte auszusagen.


      Unter diesen Punkten kann ich deinen Frust definitiv nachvollziehen, ich selbst habe halt nie ein Spiel gesehen, welches diesen Mittelweg so geht, dass es mir gefallen hat.


      So, und jetzt noch dazu:
      Original von Yuu
      Moment: Das "meiner Meinung nach" fehlt, richtig? Ich denke auch ohne diese drei Worte konnte man gut erkennen, dass es sich hierbei lediglich um seine Meinung handelt. Wie du selber dann so aggressiv darauf reagieren kannst, bleibt mir schleierhaft, auch wenn es nicht deiner Meinung entspricht.


      Es ging mir nicht darum, dass er nicht alle 2 Sätze "meiner Meinung nach" geschrieben hat, aber sein Gesamtpost wirkte auf mich einfach so provokant, destruktiv und einfach nur schlechtredend.
      Und auf diese vermeintliche Provokation bin ich eben angesprungen, so wie du bei meinem Post jetzt auch :P
      Da ich ja aber anscheinend alleine mit dem Gefühl bei diesem Post bin und ich, weiß Gott warum, irgendwelchen Müll reininterpretiert zu haben scheine, entschuldige ich mich bei dir, Citizen, für meinen Tonfall.


      Original von Yuu
      Finde ich nicht in Ordnung und tolerierbar. Auch wenn man sich nicht einer Meinung ist kann man immer auf einer netten Ebene sich konstruktiv und respektvoll behandeln. Kann CI offensichtlich ja auch.


      Ich finde es stark, dass er seinen Antwortpost ohne jegliche bissige Bemerkungen formuliert hat und komplett sachlich geblieben ist. Ich selbst hätte mir an seiner Stelle zumindest ein paar bissige Bemerkungen nicht verkneifen können ^^'



      Was ich aber noch anmerken möchte, ist, dass der neue Teil Slender: The Arrival eben nicht nur aus Seiten Sammeln besteht und auch eine eigene Story haben soll. Klar, wie gut das umgesetzt wird usw. ist die Frage, kommt ja erst nächsten Monat raus aber vielleicht hat man ja genau daran gearbeitet. An der Abwechslung. An der Story. Schließlich soll das Spiel schon ein paar Stunden Zeit benötigen, ohne Abwechslung wird das wohl vielen recht schnell langweilig werden.
      Klar, das Spiel Slender, so wie es aktuell bekannt ist kann nur grenzwertig ein richtiges Spiel genannt werden, das sehe ich ein.
    • Das sind so die Momente, in denen ich sicher bin, das Horrorgenre hinter mir gelassen zu haben. Slender hat mich kaum interessiert (ich hab mir nur ein "Bane plays Slender" Lets Play angesehen), Amnesia hab ich nur kurz probiert und das gruseligste Spiel, das ich die letzten Jahre gespielt habe, war die Marine-Kampagne von Aliens vs Predator. Ohne sarkastisch sein zu wollen, ich fand die echt angenehm unheimlich.


      Aber ein Slender-Spiel mit tatsächlich vorhandenem Gameplay? Warum eigentlich nicht.


      (Ja, man kann draufklicken)