Salia

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    • Die Stadt Salia, benannt nach einer der Weisen von Hyrule, wurde mitten auf dem Hylia-See erbaut. Holzpfähle tragen die Häuser dieser Stadt und nicht wenige Bewohner waren anfangs sehr skeptisch der Stabilität dieser Konstruktion gegenüber. Inzwischen steht die Stadt aber schon so lange, dass wohl nichts mehr zu befürchten ist.

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    • Laio [Zora]
      Der Hafen von Salia
      Nachts


      Vorsichtig steckte Laio den Kopf aus dem Wasser.
      Er sah sich aufmerksam um, beobachtete die wenigen Leute, die über die Stege liefen, lauschte dem Gemurmel der Personen, die zu dieser Stunde noch in der Taverne am Hafenrand eingekehrt waren.
      Niemand nahm den kleinen Zora oder seinen Bruder, der nun ebenfalls vorsichtig auftauchte, wahr.
      Laio tauchte nochmal kurz unter und starrte runter in den dunklen Abgrund, doch in ihrer Wohnhöhle war es finster, seine Mutter schlief also sicherlich. Und ihr Vater hatte heute seinen Dienst und würde unter keinen Umständen den Bereich vor dem Heiligtum verlassen.
      Er tauchte wieder auf und schaute zu seinem Bruder. Manu wirkte deutlich eingeschüchtert, vielleicht, weil sie bisher immer nur tagsüber an Land gegangen waren wenn ihre Mutter nach Fisch jagte. Man konnte in der Masse untertauchen und schlicht die Anderen beobachten und belauschen. Nun würden sie aber sicherlich auffallen.

      Laio schaute wieder zum Steg, wartete bis alle in einiger Entfernung waren und zog sich dann aus dem Wasser. Niemand reagierte auf ihn, niemand schien ihn überhaupt zu sehen.
      Laio drehte sich um und zog nun seinen Bruder an Land.
      "Bereit?" fragte er leise, auch mehr zu sich selbst als zu Manu.
      Er war fest entschlossen. Heute würde er nicht beim Hafenausgang stehen bleiben. Er würde nicht beim Stadttor stoppen.
      Manu war schon so oft in der Stadt, er hatte es sogar in die Bibliothek geschafft, Bilder von anderen Orten gesehen, die so ganz anders sein sollen.
      Und er würde sie sehen.
      Heute.

      Er holte tief Luft und atmete laut wieder aus.
      Ein Schritt.
      Und ein weiterer.
      Er lief langsam über die hölzernen Stege Richtung Hafentor. Die wenigen Arbeiter hier drehten sich zwar teilweise kurz zu den Zoras um, beachteten sie aber nicht weiter.
      Vielleicht waren Zorakinder hier normal? Vielleicht interessierte es sie aber auch wirklich einfach nicht. Es war Laio ziemlich egal, als er einfach nur erleichtert bemerkte, dass niemand irgendwie aggressiv ihm gegenüber war.
      Es waren nur noch wenige Meter bis zum Tor.
      Nur noch wenige Meter bis er in dieser Stadt war, die er nur von unten kannte.
      Aber jeder Schritt fiel ihm schwerer. Je lauter das Gelächter und Gemurmel der Nacht wurde, desto lauter wurden auch die Stimmen in seinem Kopf.
      Je mehr der Wunsch nach Freiheit wurde, je stärker drang auch die Angst hervor.

      "Und...es ist wirklich harmlos in der Stadt...richtig?" fragte Laio plötzlich Manu. Er blieb für die Frage sogar stehen, einfach nur, um kurz das sichere Gefühl des Hinauszögerns zu erreichen.

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    • NPC: Manu[Zora]
      Der Hafen von Salia
      Nachts


      Manu kletterte hinter seinem Bruder aus dem Wasser und folgte ihm. Er hatte versprochen auf ihn aufzupassen, auch wenn das bedeutete, ihn auf Ausflügen an die Wasseroberfläche zu begleiten. Er wäre sonst ja sowieso nur alleine gegangen und dann hätte er, Manu, nur wieder Ärger bekommen. Also war es besser das Ganze so zu lösen, während die Eltern schliefen.
      "Ganz harmlos," flüsterte er. "Niemand ist uns Zoras Feind und viele der Erwachsenen kommen häufiger an die Oberfläche um Handel zu treiben."
      Die Planken knarzten unter seinen Füßen, als er versuchte einen neugierigen Bruder einzuholen.
      "Was möchtest du denn als erstes sehen?" fragte er dann.
    • Laio [Zora]
      Der Hafen von Salia
      Nachts


      Als Erstes...
      Laio überlegte eine Weile, was er sehen wolle. Er war nicht wirklich tiefer in der Stadt, er wusste nur, das Manu schon in der Bibliothek gewesen war. Und das es hinter der Stadt weiterging, auch, wenn er die Brücke sowieso nur von unten gesehen hatte.
      Aber was gab es wohl noch ausser der Brücke und der Bibliothek? Denn Bilder ansehen war nicht sein Ding, wenn schon, dann in echt.

      "Du warst in der Stadt, du weißt doch bestimmt, wo es lustig ist?"
      Er zeigte kurz die Straße runter, ehe er wieder zu seinem gleichaltrigen Bruder sah. "Also, ausser der Bibliothek."
      Er lachte kurz, da er sowieso nicht verstand, wieso Manu diese überhaupt toll fand, aber er sagte es nicht laut. Er hatte schon öfters Ärger bekommen, wenn er seine Brüder geärgert hatte.
      "Vielleicht wo man was tolles sieht. Oder wo man Sachen machen kann. Also lustige Sachen!"
      Obwohl er immer noch aufgeregt war, siegte langsam die Neugierde in ihm. Er wippte leicht auf den Füßen und schaute immer wieder die Straße runter. Es war zwar dunkel, aber überall waren kleine Lichter, wie Funken, hinter den Wänden. Und man hörte Gelächter, Gerede und das Geräusch als wenn Steine gegeneinander geschlagen würden. Wobei er sich doch irgendwo fragte, wieso sie Letzteres tun sollten.
      Aber das war eigentlich auch egal, es gab viel zu tun bevor seine Mutter wach werden würde. Sehr viel. Mindestens ganz "Hairul-E" wartete auf ihn, vielleicht sogar noch mehr. Wenns noch mehr gab...?
      Er schüttelte den Kopf.
      "Komm, zeig mir lustige Orte! Nein, zeig mir alles!" Er strahlte über das ganze Gesicht, mehr als nur gespannt.
    • NPC: Manu [Zora]
      Der Hafen von Salia
      Nachts


      Manu seufzte. Am liebsten hätte er gesagt: "Lass uns zurückgehen!" aber dann wäre Laio alleine weitergezogen.
      "Na schön," sagte er stattdessen. "Warum fangen wir nicht in der Straße der Händler an? Die haben zwar um diese Zeit zu, aber vielleicht gibt es trotzdem etwas Nettes zu sehen?"
      Die Straße der Händler war nicht weit und sehr langweilig. Er hoffte damit Laios Tatendrang zu bremsen.
    • Laio [Zora]
      Der Hafen von Salia
      Nachts


      Laio nickte sofort und folgte Manu, als dieser loslief.
      Irgendwann kamen sie bei einer Straße an voll mit seltsamen Bauten, die mit Tüchern teilweise abgedeckt waren. Und der Art, wie Manu sich benahm, entnahm er, dass dies diese Händlerstraße sein musste.
      Ohne Umschweife rannte er die Straße runter und wieder hoch, schaute unter die Tücher, hinter die Bauten, versuchte auch auf eines raufzuklettern.
      Hier irgendwo verkaufte bestimmt auch seine Mutter ihren Fisch.
      Und hier irgendwo war sein Ohrring verkauft worden.
      Und wer weiß, was hier sonst noch so gemacht wurde.
      Und von wo die Sachen herkamen.
      Wäre es Tag, könnte bestimmt sogar er hier Sachen verkaufen, wie seinen Stein oder die "Rubine", die ihm seine Mutter für "Notfälle" gab. Was auch immer mit Letzterem gemeint war...

      Ein breites Grinsen überzog sein Gesicht und obwohl er eigentlich nur im Kreis lief, war er aufgeregt wie ein kleines Kind an Winterwendfest. Allein schon die Bauten, die die Hylianer "Häuser" nannten, waren alle so interessant anzusehen. Auch, wenn er nicht ganz verstand, wieso sie aussahen wie sie aussahen.
      Wieder lief er die Straße runter, er hörte ein entferntes Plätschern und sah einen großen steinernen Kreis, gefüllt mit Wasser und einer Fontäne. Ohne groß auf Manu zu warten oder ihn herzurufen, lief er zu dem seltsamen Objekt und starrte hinein.
      Es war nicht tief und ausser einem kleinen Loch sah er nichts auf dem Grund, trotzdem kam Wasser aus dem Becken hochgespritzt. Verspielt drückte er es runter und es spritze überall hin, doch der Druck war zu stark, als das er es hätte aufhalten können.
      Schnell war auch dies langweilig und wo er eh auf einer neuen Straße war, leif er nun diese runter, natürlich nicht ohne hin und wieder in ein leuchtendes Fenster zu sehen oder stehen zu bleiben und dem Gelächter aus den Tavernen zuzuhören. Manu hatte er genau betrachtet eigentlich schon so gut wie vergessen, zumindest achtete Laio nicht wirklich darauf, ob dieser denn mitkam oder nicht. Aber Manu war oft hier oben, er kannte das alles ja schon und würde ihn vielleicht sogar runterbremsen. Oder doch eher interessante Orte nennen?
      Laio drehte sich um, doch sein Bruder war nicht in Sicht. Er lief bis zur letzten Kreuzung zurück, doch auch da war kein Brüderchen. Laio überlegte, doch Manu war vielleicht einfach nur zurück nach Hause. Er hasste es, wenn Mutter wütend auf ihn war, vielleicht hatte er also Angst bekommen.
      Laio kicherte.
      Er drehte sich auf der Stelle wieder um und lief die Straße weiter runter. Das er überhaupt am Anfang solche Angst gehabt hatte, war ihm nun unverständlich. Hier gab es nichts gefährliches. Genau betrachtet war so ziemlich alles hier sehr spannend und toll.
      Vor allem die Wege aus Holz oder Stein, die über das Wasser des Sees führten, waren sehr interessant für den jungen Zora und mehrmals spielte er mit dem Gedanken, ins Wasser zu springen, nur, um zu sehen ob er auch wieder an Land käme.
      Doch er lief einfach weiter, bis er irgendwann einen großen Bogen aus Stein sah. Und die ersten Hylianer, die nicht wie die Arbeiter am Hafen wirkten, sondern stattdessen etwas glänzten durch große, silberne...Schuppen?
      Laio ging unbekümmert näher ran. Ja, es sah aus wie Schuppen. Sehr große Schuppen, aber definitiv Schuppen. Das Hylianer auch Schuppen haben konnten, Laio war sprachlos. Oder waren es Zoras, die nur wie Hylianer aussahen? Denen nur die Kopfflosse fehlte?

      Laio zögerte für einen Moment, doch dann siegte seine Neugierde über die Vorsicht.
      Er lief zu den zwei Männern und positionierte sich vor Ihnen.
      "Hallo!" sagte er freudig und strahlte die Männer gespannt an.
    • NPC: Manu [Zora]
      Der Hafen von Salia
      Nachts


      Laio? LAAAIIOOOOO! Es war nicht zu sagen, wann Manu seinen Bruder verloren hatte. Er war sich sicher gewesen, aufzupassen, aber Laio war viel zu schnell wenn ihn die Neugierde trieb. Erst hatte er mit dem Brunnen gespielt, dann war er die Straße hinuntergerannt und dann verschwunden. Manu wollte nicht nach ihm rufen, denn das hätte nur die Leute geweckt und dann hätten sie erst recht wieder Ärger bekommen, aber sosehr er auch auf- und ablief, er fand ihn nicht. Ob er nach Hause gegangen war? Nein, bestimmt nicht, dazu war er zu neugierig. Irgendwann setze er sich vor einen Hauseingang und weinte.


      NPC: Der dicke Thom Ritter [Hylianer]
      Der Hafen von Salia
      früher Morgen


      Schon wieder nicht geschlafen und die Rüstung drückte. Thom war schlecht gelaunt. Warum hatte man ihn in diesem doofen Nest stationiert. Hier passierte nie was, außer ein paar Blagen, die einen anglotzen, als hätte man grüne Haare und eine pinke Rüstung. Wie er es hasste.
      Diese Zora, der ihm den Weg verstellte, war genau so einer. Schon alleine das Grinsen! Hatte der denn garnichts zu tun? Aber Thom hatte seine Befehle.
      "Was willstn?" knurrte er schlecht gelaunt.
    • Laio [Zora]
      Der Hafen von Salia
      Nachts


      Laio starrte den Mann an, der ihn mit einer tiefen, gurrenden Stimme angesprochen hatte.
      Seine Augen wurden kurz riesig, da er eher selten so tiefe Stimmen hörte, hatten Zoras doch meist eher eine feine, helle Stimme. Oder zumindest die Zoras, die Laio kannte...
      Aber mit der Frage konnte er herzlich wenig anfangen. Wirklich etwas wollen wollte er nicht. Ausser vielleicht...

      "Du hast tolle Schuppen!" sagte Laio und strahlte den Mann an.
      Immer erst nett sein, immer erst ein Kompliment machen.
      Seine Mutter hatte mal erwähnt, dass Hylianer sowas mögen, dass sie dann viel mehr kaufen. Wenn er also dem Mann ein Kompliment macht, dann wird er sich sicherlich freuen und ihm vielleicht spannende Dinge erzählen oder sowas.
    • NPC: Der dicke Thom Ritter [Hylianer]
      Der Hafen von Salia
      früher Morgen


      Thom knurrte. Für so dumme Kinder hatte er wirklich keine Zeit.
      "Das sind keine Schuppen, das ist eine Rüstung," sagte er knapp. "Aus Metall."
      Irgendwie jedoch löste dieser treuherzige, unschuldige Blick etwas in ihm aus.
      "Das ziehen wir an, um uns vor Verletzungen zu schützen," sagte er dann etwas sanfter.
    • Laio [Zora]
      Der Hafen von Salia
      früher Morgen


      Metall...
      Laio war sich sicher, dass ihm seine Mutter gesagt hatte, dass sein Ohrring aus Metall war. Also gab es dieses Metall auch in so groß? Und dann auch noch, um sich nicht weh zu tun?
      Laio starrte nochmal den Mann von unten bis oben an, restlos beeindruckt von der Rüstung. Vor allem, weil sie offenbar nützlich war UND schön glänzte.
      "Toll..." sagte er kurz, mit Bewunderung und doch eher ruhig, zu gebannt starrte er in sein verzerrtes Spiegelbild, dass dunkel in der Reflektion der Bauchplatten zu sehen war.
      Dann schaute er dem Mann kurz ins Gesicht, sah kurz zu dem anderen Mann, der aber schlicht offenbar gedankenverloren ins Nichts vor sich starrte und dann kurz durch das Tor bevor er wieder den Mann vor sich anstarrte.
      "Und was machst du hier, wenn du dir wehtun könntest?" fragte Laio, immer wieder zum Tor schauend. War es vielleicht doch so, wie seine Mutter es gesagt hatte?
      War es gefährlich da draußen?

      Laios Stirn lag kurz in leichten Falten, aber die verschwanden schnell wieder.
      Er wusste eh nicht wirklich, was "gefährlich" genau bedeutete, da er bisher noch nie wirklich in irgendeine ernstere Gefahr geraten war.
      Und irgendwo nagte immer noch die Neugierde über das hinter dem Tor an dem kleinen Zora. Er sah einen langen Weg aus Holz und den Rand des Sees. Aber es war zu dunkel, um klar zu erkennen, ob es hinter dem Rand weiter ging oder ob die Welt dort schlicht aufhört. Auch, wenn der Himmel ganz langsam und sanft bereits die Farbe zu wechseln begann.
      Er starrte wieder dem Mann ins Gesicht und legte den Kopf leicht schief. Vielleicht war es auch ungefährlich, wenn man eine "Rüstung" trug?
    • NPC: Der dicke Thom Ritter [Hylianer]
      Der Hafen von Salia
      früher Morgen


      Der Zorajunge war schon ein bisschen seltsam. Hatte er gar keine Eltern?
      "Ich bewache die Stadt", beantwortete Thom kurz angebunden seine Frage. "Du solltest besser auch wieder nach Hause, bevor sich deine Eltern noch sorgen machen.", fügte er schließlich noch zum Rat hinzu.
    • Laio [Zora]
      Der Hafen von Salia
      früher Morgen


      Mit einem Mal lachte Laio los.
      Es war nicht so, dass er den Soldaten auslachte, er fand nur schlicht sehr lustig, was er gesagt hatte.
      Seine Mutter würde wenn, eher böse sein, weil ein Zora laut ihr im Wasser zu sein hatte, vor allem nachts. Und sein Vater würde den Unterschied eh nicht unbedingt merken, da er meist nur kurz zuhause ist. Zumal es eh noch etwas dauert, bis einer der beiden überhaupt merken könnte, das er fort ist.
      Er grinste breit und war mit einem Mal wieder voller Tatendrang, jetzt, wo ihm bewusst auffiel, dass er vielleicht sogar noch einen ganzen Tag hier an Land hatte zum Spielen, wenn sein Fehlen seiner Mutter nicht auffiele.
      Er hüpfte von einem Bein zum Anderen und wirkte definitiv nicht wie ein Kind, dass in naher Zukunft nach Hause gehen würde.
      Wieder starrte er kurz durch das Tor, aber es blieb dunkel dahinter.
    • NPC: Der dicke Thom Ritter [Hylianer]
      Der Hafen von Salia
      früher Morgen


      Thom schüttelte den Kopf. Der Bengel lachte ihn ja doch bloß aus, daher verlor er schnell das Interesse an ihm und ging weiter auf seinem Wachrundgang. Sollte er sich doch sonstwohin scheren! Für ausgebüxte Zoras war er nicht verantwortlich.
    • Laio [Zora]
      Der Hafen von Salia
      früher Morgen


      Leicht überrascht sah Laio kurz stumm dem Mann hinterher, der sich seiner Wege zog.
      War er sauer? Wollte er ihn gar verpetzen? Oder hatte er jetzt quasi sogar die Erlaubnis, hier zu sein?
      Laio schaute dem Mann hinterher, sah zum Tor, sah wieder zum Mann und dann wieder zum Tor.
      Vorsichtig, fast als könnte ihn der Blitz erschlagen, näherte er sich mehr dem Tor. Der Himmel nahm langsam ein helles Gelb an, die Umgebung wurde ganz allmählich erkennbar. Es sah so völlig anders aus als unten im See.
      Verlockend.
      Er schaute nochmal zurück, doch dann rannte er los, rannte durch das Tor, über die Brücke.
      Seine Füße berührten das taunasse Gras und das seltsame Gefühl ließ ihn sofort kurz zurückweichen und verwundert das mysteriöse Grün anstarren. Es gab zwar auch in Salia kleine Grünflächen, die hatte er jedoch nie betreten.
      Beeindruckt starrte er zu seinen Füßen, beobachtete sich selbst beim über-das-Gras-laufen, kicherte vergnügt bei dem leicht knisternden Geräusch.

      Und dann war der Übermut wieder da. Ohne eine genaue Ahnung, wohin, lief er einfach los.
      Er folgte dem Weg nach rechts, lief mal auf den Steinen und Kieseln, mal auf dem Gras, raus in die Steppe.
    • [----> Vom Zora-Fluss kommend]

      Boyd Schimmerwasser [Zora]
      Der Hafen von Salia
      Später Nachmittag


      Die letzten Sonnenstrahlen ließen die Wasserstadt Salia in einem wunderschönen Grün erstrahlen. Schon immer liebte er diese Stadt, denn zum einen fand er die Häuserkonstruktionen, die auf dem Hylia-See schwammen, äußerst interessant und zum anderen waren die Leute hier wesentlich entspannter als in Zoras-Reich.

      Langsam lief er über den Steg und schließlich in die Stadt. Die Leute schlenderten gemütlich über die Brücken und unterhielten sich über das schlechte Wetter, über die Dürre, oder aber auch über einen neuen Bart-Trend den Ganondorf wohl gesetzt hat. Irgendwie fand er das ja schon amüsant, aber auf der anderen Seite war es schon etwas traurig, dass niemand irgendwie über die bald angreifenden Gerudo redete…
      Insgesamt war zwar nicht besonders viel in der Stadt los, aber dies musste wohl an der schlechten Wirtschaftslage liegen. Dennoch gab es da diesen einen Zora, der verunsichert und verzweifelt nach einem Laio rief. Boyd fiel ihm wirklich schwer ihn zu ignorieren und am liebsten hätte er ihm sofort bei der Suche nach diesem Laio geholfen, doch er würde ihn schon finden und außerdem gab es noch dieses und jenes zu erledigen.

      Vor dem Heiligtum des Hylia-Sees
      Abends


      „Gut, das wäre erledigt.“
      Boyd mietete sich für lediglich 3 Rubine pro Nacht eine kleine Unterwasserhöhle, welche zwar ziemlich ungemütlich war, aber ihren Zweck erfüllte. Eine Woche und nicht einen Tag länger würde er hier bleiben, um die Zeit erst einmal zu genießen und um sich seine Pläne noch einmal zu überlegen. Dann würde es schließlich weiter nach Hyrule-Stadt reisen. Leider gab es da noch dieses Problem, dass es in der hylianischen Steppe gefährliche Ungeheuer gab, von denen Boyd schon diverse grausige Geschichten gelesen hatte. Ein Reisepartner wäre daher wirklich keine schlechte Idee. Des Weiteren vermisste er mittlerweile einfach nur ein normales Gespräch mit einer normalen Person.
      „Hmm..“
      Ah, er hatte die perfekte Idee: Eine Anzeige im hylianischen Morgenblatt würde bestimmt irgendein Händler, oder auch irgendjemand anderes lesen und jemand könnte ihn begleiten. Gleich würde er sich darum kümmern, doch zuerst würde er diesen mysteriösen Wassertempel unter die Lupe nehmen. Er konnte die Magie, die von diesem Ort ausging deutlich in seinen Flossen spüren.
      „Hmm, das könnte interessant werden.“

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    • Boyd Schimmerwasser [Zora]
      Im Heiligtum des Hylia-Sees
      Nachts


      „Halt, bleib stehen, in Namen von König Rotus!“, rief der Zora.

      „Warum muss ich eigentlich immer so verdammt neugierig sein?“

      Sein Puls beschleunigte sich, er atmete schneller.
      Vielleicht war es doch nicht so eine gute Idee gewesen die Wache ohnmächtig zu schlagen und dann in den Wassertempel einzubrechen. Wer konnte allerdings ahnen, dass die Wache so schnell wieder aufwachen würde! Dass ihn jemand entdeckt haben könnte war unwahrscheinlich, denn im Vorhinein hatte Boyd den Ablöse- und Bewachungsplan genaustens untersucht. Er wollte doch nur kurz einmal vor seiner Abreise in diesen verdammten Tempel hinein. Bevor irgendwer etwas gemerkt hätte, wäre er schon längst auf den Weg nach Hyrule-Stadt gewesen.
      „Warum haben diese Idioten mich nicht einfach durchgelassen. Ich bin genauso ein Flusszora wie alle anderen.“
      Dies stimmte nicht und natürlich wusste er, dass man als normaler Zora nicht einfach so dort hinein spazieren konnte und es half auch nichts sich weiter darüber aufzuregen.
      „Ich muss einfach schneller rennen!“, und das tat er auch.

      Es folgte ein seltsamer Raum nach dem anderen, indem seltsame Konstruktionen ihren Platz fanden. Selbst einen Raum der komplett in weißes Licht gehüllt war gab es hier. Was für ein seltsamer Ort es doch war. Wie gerne wäre er länger dort geblieben, um die Räume genauer zu betrachten, doch das einzige Ziel blieb der Ausgang.

      „Du kannst nicht entkommen!“, schallte es von allen Wänden.

      „Ist er mir immer noch auf den Versen? Wie kann das sein? Wo ist der Ausgang? … Argh, links oder rechts?“
      Intuitiv lief er nach links und kam wieder in den großen Raum, indem er fast zu Beginn bereits war. Der Ausgang konnte nicht mehr weit sein und bislang war er keiner Wache oder Spirituellem in die Arme gelaufen. Das Ziel war zum Greifen nah!

      „Komm schon, nur noch ein bisschen Boyd!“

      Schnell bog er um die nächste Ecke um, was sich schnell als Fehler herausstellen sollte.

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    • NPC: Kero [Zora]
      Im Heiligtum des Hylia-Sees
      Nachts


      Eigentlich hatte Kero mit einem eher ruhigen Dienst gerechnet, so wie immer in den letzten Jahren. Nachts war das Heiligtum für Besucher nicht zugänglich, denn das war die Zeit in der die Wassergeister erwachten und nicht gestört werden wollten. Heute war er, entgegen seiner Gewohnheit dennoch dorthin gegangen um für die sicherer Rückkehr seines Sohnes Laios zu beten, der von seinem letzten Ausflug nicht zurückgekehrt war, sowie um Vergebung zu bitten, dass er seinen anderen Sohn Manu verprügelt hatte, weil dieser nicht auf seinen Bruder aufgepasst hatte.
      Er war gerade in sein Gebet vertieft, als ihn hektische Schritte überraschten. Sofort fasste er seinen Speer fester und drehte sich um.
      "Halt! Wer da?!"
    • Boyd Schimmerwasser [Zora]
      Im Heiligtum des Hylia-Sees
      Nachts


      Das Herz rutschte Boyd in seine nicht vorhandene Hose.

      "Halt! Wer da?!"

      Vor ihm stand eine Wache. Intuitiv holte er seinen Dolch heraus, was eine wirklich dumme Idee war, denn der Dolch wurde schneller aus seiner Hand geschlagen als er "entwaffnet" sagen konnte. Von hinten kam die Wache, welche völlig außer Atem seinen Speer auf ihn richtete.

      "Tja, das war´s dann wohl, nicht wahr?"

      Er hob seine Flossen und schaute in das nicht grade amüsierte Gesicht der Wachen. Würde er jetzt erstochen werden?
      Mit einem Schlag waren der Adrenalinkick und das Selbstbewusstsein von vorhin verschwunden und er hatte nur noch Angst.
    • NPC: Kero [Zora]
      Im Heiligtum des Hylia-Sees
      Nachts


      Kero packte seinen Speer fester, als er den Eindringling erblickte. Dieser war auch noch dreist genug seinen Dolch zu ziehen, was Kero noch wütender machte.
      Wortlos schlug er dem Eindringling daher den Dolch aus der Hand - eine gezogene Waffe war immer ein Akt der Aggression und setzte dann an ihn mit der stumpfen Seite des Speers zu Boden zu stoßen.
      "Was willst du hier?!" knurrte er. "Das ist ein Heiligtum und Sperrgebiet."
    • Boyd Schimmerwasser [Zora]
      Im Heiligtum des Hylia-Sees
      Nachts


      Mit voller Wucht schlug ihn dieser Kerl auf den Boden. Boyd war drauf und dran einfach wieder los zu rennen, doch das wäre wahrscheinlich sein Ende gewesen.
      "Ich darf nicht immer so naiv sein", dachte er sich und blieb liegen.

      "Was willst du hier?!", knurrte der Kerl. "Das ist ein Heiligtum und Sperrgebiet."

      "Ach was!"
      Upps, das war ihm einfach so rausgerutscht! Auch wenn er höllische Angst hatte musste er jetzt selbstbewusst -und Herr der Lage bleiben.

      "Es tut mir wahnsinnig leid! Ich wollte doch nur einmal in meinem Leben in diesen Tempel, um die Wassergeister um erbarmen anzubeten. Meine Mutter ist sterbenskrank und mein Vater wurde vor einem Jahr in die Weite geschickt, als er versuchte mit den Keaton Friedensverhandlungen zu führen. Meine Geschwister sind noch klein und ich muss sie nun alle ernähren. Bitte, ich handle aus tiefster Not. Habt Erbarmen mit mir. Ich flehe euch an!"
      Um dieser erlogenen Geschichte noch einen drauf zu setzen flennte er wie ein kleines Kind los und kniete vor der Wache nieder.
      Still dachte er:" Wenn sie mir das jetzt nicht glauben, bin selbst ich mit meinem Shiekanisch am Ende... Wäre mir doch bloß nicht dieses "Ach was" rausgerutscht! Naja, sie werden mir schon glauben...........oder?"