Inzest

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    • Ich bin SO WÜTEND. Ich kann das gar nicht in Worte fassen. GAR NICHT.

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      de.wikipedia.org/wiki/Inzest#Rechtslage_in_Deutschland

      Rechtslage in Deutschland [Bearbeiten]
      Inzest wird in der Bundesrepublik Deutschland und Österreich nur zwischen in gerader Linie Verwandten – also Eltern, Großeltern, Urgroßeltern, und deren Kindern, Enkeln, Urenkeln – sowie zwischen Voll- und Halbgeschwistern verfolgt. In der Bundesrepublik werden die Abkömmlinge und Geschwister nicht bestraft, wenn sie zur Tatzeit jünger als 18 Jahre waren. Dies bedeutet jedoch nicht, dass dabei gar keine Straftat vorliegt. Die Tat stellt bei Begehung durch Minderjährige eine gegenüber den Minderjährigen bloß nicht verfolgbare rechtswidrige Straftat dar (die dogmatische Einordnung ist strittig). Damit bleiben aber jedenfalls etwa Anstiftung und Beihilfe dazu strafbar. Ein Gericht, das mit einem Inzestfall entsprechend § 173 Abs. 2 Satz 2 StGB betraut ist, kann allerdings nach §§ 153 ff. StPO das Verfahren einstellen.[28]
      Im bundesdeutschen Strafrecht bleibt der Tatbestand erfüllt, auch wenn das Verwandtschaftsverhältnis im Sinne des Bürgerlichen Rechts durch Adoption erloschen ist. § 173 StGB stellt nur den vaginalen Beischlaf zwischen engen Verwandten unter Strafe, andere sexuelle Praktiken sind straffrei. Im Jahr 2003 gab es auf Grund dieses Tatbestands in der Bundesrepublik Deutschland zehn Verurteilungen.

      und

      Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 26. Februar 2008 [Bearbeiten]
      Mit Beschluss vom 26. Februar 2008 entschied das Bundesverfassungsgericht, § 173 StGB sei verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden.[34] Der Gesetzgeber verfolge Zwecke, die „jedenfalls in ihrer Gesamtheit die Einschränkung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts legitimieren“: Als Strafgrund stehe der grundgesetzlich geforderte Schutz von Ehe und Familie an erster Stelle. Inzestverbindungen führten zu einer Überschneidung von Verwandtschaftsverhältnissen und sozialen Rollenverteilungen und damit zu einer Beeinträchtigung der in einer Familie strukturgebenden Zuordnungen. Zudem diene das Inzestverbot dem Schutz der sexuellen Selbstbestimmung. § 173 StGB habe spezifische, durch die Nähe in der Familie bedingte oder in der Verwandtschaft wurzelnde Abhängigkeiten im Blick. Weiterhin rechtfertige auch der Schutz vor Erbschäden das Inzestverbot. Die Entscheidung erging mit 7:1 Stimmen.


      Und jetzt DIE KRÖNUNG


      Am 12. April 2012 entschied der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte einstimmig, dass § 173 StGB mit der Europäischen Menschenrechtskonvention vereinbar ist.[37] Zwar greife die Bestrafung in das Familienleben des Klägers ein, das Recht auf Achtung des Privat- und Familienlebens aus Art. 8 Europäische Menschenrechtskonvention sei jedoch nicht verletzt.[38]



      Ich sag's jetzt mal ganz harsch, aber die Argumentation liest sich wie von Hitler geschrieben. Gen-Reinheit und Homophobie-Argumente. Danke, Bundesverfassungsgericht, danke.
      Im Ernst... wenn man mit gesundheitlichen Faktoren bei der Fortpflanzung argumentiert und dies aufgrund dessen unter Strafe stellt, dann sollte man alle Menschen mit Krankheiten verbannen, Kinder zu zeugen. Hoppla, irgendwie ist niemand 100%ig gesund. Und womit rechtfertigen wir das alles nun?
      Das ist dermaßen gegen die Menschenrechte gehend, dass ich ausflippen könnte, dass das in einem Rechtsstaat wie Deutschland absolut Bestand hat. Hallo?! Das hat kein popeliges Gericht beschlossen, sondern das Bundesverfassungsgericht und dann noch der Europäische Gerichtshof - wie will man das noch anfechten?! Es war nicht einmal ein knapper Entscheid!

      Erinnert sich noch jemand an den Fall, wo die (gesunden) Kinder von Geschwistern elternlos wurden, weil die Eltern (oder zumindest ein Elternteil) ins Gefängnis für diese Aktion mussten?
      Ich dachte, seitdem hätten sich die Dinge geändert. Ich hatte gehofft, dass das nur ein Rudiment alter Gesetze war. Nein, es kam noch schlimmer - es ist von allen öffentlichen Stellen abgesegnet. WO ist Amnesty International?! WO?! Bin ich im falschen Film gelandet?!

      Die Argumentation, es beträfe oft Missbrauchsfälle hat in meinen Augen keinen einzigen Bestand - Missbrauchsfälle werden gesondert behandelt. Deswegen alle Unschuldigen abzustrafen und Kindern die Eltern wegzunehmen ist nicht zu rechtfertigen!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Salev ()

    • Ich hatte das auch mal verfolgt und dachte nur wieder mal ein Beispiel von einem Gesetz der ohne Sinn und Zweck da steht. Ich würde es begrüßen, wenn zeugungsunfähige Menschen machen können, was sie wollen. Geschwister sollten keine Kinder zeugen einfach wegen der höheren Risiko stimme aber Salev zu, dass andere Erb-Krankheiten keinen interessiert.
      Aber was erwartet man schon von Gesetzen, die verfolgen meist nur kommerzielle Ziele.

      @Graf Ganon:
      Die ACTA-Aktion ist ein gutes Beispiel, wie die Herren hinter unserem Rücken einen Gesetz erschaffen wollen, um die bösen Raubkopierer effizienter zu finden und zu bestrafen. Nur um mehr Geld zu machen, ach ich kann mich darüber nur aufregen :O
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von hunkarcelebi ()

    • Original von hunkarcelebi
      Geschwister sollten keine Kinder zeugen einfach wegen der höheren Risiko

      Aber genau das ist der Punkt: Inzest ist nicht so dermaßen erbkrankheitsfördernd, als dass es rechtfertigen würde, ein Generalverbot darauf auszulegen. Mal im Vergleich: Frauen haben im Alter ein erhöhtes Risiko, Kinder mit Down-Syndrom und anderen schweren Krankheiten zu gebären - soll das heißen, dass wir prinzipiell allen Frauen ab 35 das Kinderkriegen sowie den Geschlechtsverkehr verbieten? Oder wie wär's, wenn wir unsere lieben Volkskrankheiten (Depression, Adipositas, phobische Störungen...) oder andere Krankheiten (Bluter, Rot-Grün-Blindheit...) durch geschickte genetische Maneuver auslöschen - die Betroffenen bieten ihren Kindern ja ebenfalls eine erhöhte Chance, diese Krankheit zu erben. Man könnte das Erbkrankheitsargument genug ausufern lassen, dass wir ein perfides, in allen Ecken gesteuertes System erhalten, das uns vorschreibt, wer mit wem sich kreuzen darf und wessen Gene würdig/rein genug sind, sich fortzupflanzen - gegebenenfalls müssten wir zu jedem Individuum eine genetische Karte erstellen, um das für alle Behörden transparent zu machen. Kommt das nur mir irgendwie sehr krass bekannt vor?

      Da das natürlich nicht passiert und nicht passieren soll, ist der Genetikpunkt (zumindest in meinen Augen) einfach nur ein Scheinargument, das entweder eine pseudowissenschaftliche Rechtfertigung für einen ansonsten sehr moralisch getriebenen Standpunkt ohne jeglichen anderen Halt sein soll, oder einfach durch Doppelmoral und Kurzsichtigkeit getrieben ist (eigentlich sehr milde ausgedrückt - es geht um grundsätzliche Freiheiten, die durch das Menschenrecht etabliert sein sollten) - wahrscheinlich beidem. Damit hinterbleibt einfach nur das Argument, dass es ethisch 'falsch' ist (eigentlich fast gleichauf mit früheren Argumenten gegen Homosexualität, Transsexualität etc.) - und das manifestiert in einem Gesetz. Dass dieser mentale Ansatz der Genreinheit und Moralität aber überhaupt noch juristisch existiert und existieren darf und sowas dann obendrein auch noch von einer offiziellen Instanz wie dem Bundesverfassungsgericht und sogar dem europäischem Gerichtshof für Menschenrechte abgesegnet wird, ist meiner Meinung nach, schlicht gesagt, eine bodenlose Frechheit.

      Übrigens auch interessant der Abschnitt über die Reaktion der Deutschen Gesellschaft für Humangenetik:

      Stellungnahme der GfH
      Als Reaktion auf das Urteil hat die Deutsche Gesellschaft für Humangenetik eine Stellungnahme veröffentlicht, in der die Argumentation des Bundesverfassungsgerichtes vom Standpunkt der Humangenetik aus kritisiert wird.[36] Eugenik bedeute „nach international übereinstimmendem Verständnis das dirigistische Bestreben nach einer – wie auch immer definierten – ‚Verbesserung‘ des kollektiven Erbgutbestandes einer Population.“ Nicht nur, dass Inzestverbindungen von Geschwistern ohnehin keinen nennenswerten Einfluss auf den Genpool einer Population haben; die (durchaus vorhandene) höhere Gefahr, dass Kinder aus solchen Beziehungen an rezessiv vererbten Krankheiten erkranken könnten, rechtfertige keinen juristischen Eingriff in die „reproduktive Freiheit“ eines Paares. Denn die Gefahr solcher Krankheiten (z. B.: Mukoviszidose oder Spinale Muskelatrophie) besteht selbstverständlich auch für Kinder nichtblutsverwandter Paare. Falls eine solche Erkrankung bereits bei einem Kind vorhanden ist, haben dessen Geschwister ein Risiko von 25 %, ebenfalls die Erbkrankheit zu bekommen. Bei manchen Krankheiten liegt dieses Risiko noch wesentlich höher. Eine Gesetzgebung aber, die in solchen Fällen einem Paar weiteren Geschlechtsverkehr verbietet, würde auf umfassende gesellschaftliche Ablehnung stoßen, und das Recht darauf, die mit einem Kinderwunsch verbundene Risikobewertung selbst vorzunehmen, zählt zum Kernbestand des Persönlichkeitsrechts.


      Original von hunkarcelebi
      Aber was erwartet man schon von Gesetzen, die verfolgen meist nur kommerzielle Ziele

      Hmm? Welches kommerzielle Ziel meinst du, wird durch das Gesetz verfolgt?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Graf Ganon ()

    • Das größte Problem, was ich mit dem Gesetz habe, ist nicht, dass es eine Strafe gibt. Ebenso könnte es als Scheingesetz existieren, um für familiäre Misshandlungen höhere Strafwerte setzen zu können. Das Problem ist aber, dass dieses Gesetz kein Push dafür ist, sondern gnadenlos eines, das einem grundlos eine Freiheitsstrafe aufdonnern kann, bei der man zusehen darf, wie die Kinder ohne Eltern aufwachsen dürfen - ohne den Kindern je etwas angetan zu haben. Und das ist keine Hypothese sondern langjährige Praxis.

      Mit gesundheitlichen Faktoren zu argumentieren und anhand dessen Fortpflanzung unter Strafe zu stellen ist zudem in meinen Augen einfach das Letzte und erinnert mich gnadenlos an die Reinheitsgebote für Fortpflanzung und Menschenselektion nach "Wertigkeit" im Dritten Reich. Na dann mal guten Appetit.
      Es ist ja nicht einmal die Rede von Extremfällen, die so oder so ein behindertes Kind zur Welt bringen würden (wobei ich es selbst da für eine Frechheit halten würde, dem behinderten Kind die Eltern wegzunehmen - gerade dieses braucht seine Eltern erst recht! Auch Geldstrafen würden die Finanzierung der Situation nur noch verschlimmern), sondern von Menschen, die ganz normal gesunde Kinder zeugen können. Irgendwelche Wahrscheinlichkeiten für Krankheiten bringt sowieso jeder mit - der eine mehr, der andere weniger.


      Außerdem frage ich mich, woher dieses Denken kommt. In Europa dominiert klar das Christentum, danach wahrscheinlich der Islam - beide dürften die Grundlage für dieses verquere Denken bilden. Ich hatte vom Europäischen Gerichtshof erwartet, nicht nach religiösen Faktoren zu entscheiden, sondern nach Ethik. Wo ist diese abgeblieben, wenn man nach festgefahrenen Tunnelblicken Gesetze auslegt?
      Nun basieren der Islam wie das Christentum auf dem Judentum, das voll von Inzestgeschichten ist. Es könnte sein, dass das Neue Testament sich dann stur stellte und Mohammed ebenso bei den Propheten nur das rauswählte, was ihm passender daherkam. Bleibt also nur noch das Judentum, das doch theoretisch eine andere Einstellung haben müsste, die die Gläubigen ebenso verteidigen könnten, um nicht übergangen zu werden...?


      Der Europäische Gerichtshof hätte sich zumindest Frankreich, Niederlande und Schweden anschauen können - dort ist es gesetzlich legal. Unter der zitierten Aussage verstehe ich persönlich "Macht, was ihr wollt. Ihr dürft die Leute auch bestrafen." im Sinne von "bloß nicht verquer stellen bevor uns die Gläubigen das Haus einrennen, weil wir gegen ihren Glauben argumentiert haben.". Das kann ich im Raum Europa als Interessenkonfliktlösung sogar verstehen - die hyperchristlichen Länder hätten eine Entscheidung über ihren Kopf hinweg diesbezüglich kein Stück geduldet. Allerdings ist das mit Deutschland nicht vergleichbar - hier ist es ja wirklich Willkür und keine europäische Schadensbegrenzung zwischen zähneknirschenden Kulturen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Salev ()

    • Wenn ich mal meinen Senf dazu geben darf:
      Moralgesetze sind nicht nur unnötig, sondern vollkommen schwachsinnig.

      "Moral", "moralisch", "normal" (ja, ich nehme dieses Wort hinzu),... Das sind alles dynamische Wörter, die ihre Bedeutung mit der Zeit ändern. Der Begriff "Moralgesetz" ist schon ein Widerspruch an sich. Ein Moralgesetz von heute kann mit der allgemeinen Moral von morgen nichts mehr gemein haben. Und dann? Man möge dann mal versuchen in den heutigen Zeiten ein veraltetes Gesetz zu ändern oder abzuschaffen. :rolleyes:
      Von der Gesellschaft verachtet zu werden ist mMn mehr als genug Strafe für gebrochene Tabus. Wen es nicht interessiert, auch gut.
      Still waiting for a Fate/Hollow Ataraxia translation.
      ETA: never
    • Was gerne außen vor gelassen wird, wenn man "pro-inzest" argumentiert:

      Wenn Geschwister miteinander Kinder haben, ist die Wahrscheinlichkeit, dass deren Nachkommen zwei Kopien des kranken Gens in sich tragen, um mindestens 25 % höher als im Bevölkerungsdurchschnitt. Deshalb ist der Erwartungswert, dass Kinder von nahe verwandten Personen Erbkrankheiten aufweisen, wesentlich höher als bei Kindern von nicht verwandten Menschen.


      Quelle: Wikipedia
    • Original von Maturion
      Was gerne außen vor gelassen wird, wenn man "pro-inzest" argumentiert:

      Wenn Geschwister miteinander Kinder haben, ist die Wahrscheinlichkeit, dass deren Nachkommen zwei Kopien des kranken Gens in sich tragen, um mindestens 25 % höher als im Bevölkerungsdurchschnitt. Deshalb ist der Erwartungswert, dass Kinder von nahe verwandten Personen Erbkrankheiten aufweisen, wesentlich höher als bei Kindern von nicht verwandten Menschen.


      Quelle: Wikipedia


      Inwiefern ausgelassen? Sowohl Salev als auch der Rest haben bereits seit Thread Beginn darüber geschrieben.

      Zum Thema: Ich weiß nicht genau, was ich hier hinzufügen kann, außer dass ich mich Salev voll und ganz anschließe. Es ist sehr erschütternd, dass diese Ungerechtigkeit kaum noch angefochten werden kann.
      [Blockierte Grafik: http://img829.imageshack.us/img829/698/mgscomic14.jpg]
      ...in that case, can we just skip the talking and fight already? - NO!
    • Ab mehrfacher Wiederholungsstufe ist Inzest sehr wohl schädlich, d.h. wenn man sich über zwei, drei Generationen oder sogar Jahrhunderte (siehe Adel) in der eigenen Familie fortpflanzt. Das soll jetzt kein Statement zum Thema sein, denn wer wird denn schon deswegen über Jahrzehnte innerhalb der Familie gebären.
      Aber ganz so harmlos ist's ja nicht - und in Familien, in denen Mukoviszidose sich häuft, wird der Arzt auch familientechnisch Fremde drei Mal fragen, ob denn wirklich der Kinderwunsch vorhanden ist, obgleich das Risiko noch immer sehr gering ist.

      Für mich hat das nicht primär mit Inzest/Nichtinzest zu tun, sondern mit Vermeidung von Risiken, wie z.B. in der Schwangerschaft nicht zu rauchen, obgleich es auch dazu natürlich kein strafendes Gesetz geben dürfte.
      when in doubt, do it.

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    • Ich sehe es wie die Mehrheit hier.
      Inzest ist an sich nichts, dass ich deutlich kritisieren oder gar verurteilen würde.

      Es gibt nicht umsonst den Spruch "Wo die Liebe hinfällt".
      Man steht ja schließlich nicht einfach morgens auf und sagt sich "Naja, meine Schwester ist ja ganz heiß, ich glaub, ich geh mit ihr ab jetzt aus."
      Oben drauf hat es noch eine ganz andere Schwere als z.B. Leichenschändung oder Kindsvergewaltigung (oft mit Pädophilie gleichgesetzt) im Sinne der "krankhaften Sexualdelikte".

      Ich mein, wie oft verfällt ein Bruder ernsthaft seiner Schwester bzw umgekehrt?
      Ohne jedes Inzestgesetz gäbe es dann vielleicht auf 1000 Menschen ein Paar.
      Und deren Kinder würden dann vermutlich auch nicht zwingend inzestös sein (schließlich sind adoptierte Kinder von homosexuellen Pärchen auch fast nie automatisch homosexuell, obwohl sie "jenem Gedankengut direkt ausgesetzt sind"). Daher würde sich der Gen-Pool in 90% aller Fälle wieder ausgleichen.
      Klar, wenn schwere Erbkrankheiten in der Familiengeschichte bekannt sind, dann ist es evtl...unpraktisch.
      Aber ernsthaft, wenn ich Erbkrankheit A habe und mir nen willkürlichen Partner aussuche, dann kann es auch passieren, dass dieser ebenso diese hat und unser Kind krank wird.

      Bei Zwillingen muss man vermutlich schon mit einem vielleicht etwas strengerem Blick hinsehen, aber das ist auch alles.
      Schwer kranke Kinder können durch so vieles passieren, da ist Inzest teilweise sogar meine kleinste Sorge.

      Man sollte meiner Meinung nach viel eher darauf achten, dass irgendwie geregelt wird, dass Schwangere keinen Zugang zu Alcohol, Zigaretten und Drogen bekommen. Ebenfalls vielleicht eine Regelung finden, ob man VIELLEICHT Frauen über 40 irgendwie kostenfreie Verhütung anbietet.
      Denn wenn wir davon ausgehen würden, dass die Hälfte aller Deutschen geistig oder körperlich krank geboren werden, dann gehen davon vielleicht 5% an Inzesteltern und der Rest auf diese Personen.
      Aber DAGEGEN gibt es kein Gesetz.

      Wenn ne Schwangere ne Zigarette raucht und ne Bierflasche in der Hand hat, dann lästert man nur hinter vorgehaltener Hand und geht. Scheiß auf das Kind.
      Aber Inzest-Eltern, da wird gleich die Moralkeule geschwungen.
    • Wenn ne Schwangere ne Zigarette raucht und ne Bierflasche in der Hand hat, dann lästert man nur hinter vorgehaltener Hand und geht. Scheiß auf das Kind. Aber Inzest-Eltern, da wird gleich die Moralkeule geschwungen.

      Ich rieche Gattaca.

      Bestrafen wir also härter demnächst und sterilisieren alles was sich bei der Fortpflanzung weiter gibt? Oder das Kind in der Schwangerschaft gefährdet?
    • Original von MangaEngel
      Ich sehe es wie die Mehrheit hier.
      Inzest ist an sich nichts, dass ich deutlich kritisieren oder gar verurteilen würde.

      Es gibt nicht umsonst den Spruch "Wo die Liebe hinfällt".
      Man steht ja schließlich nicht einfach morgens auf und sagt sich "Naja, meine Schwester ist ja ganz heiß, ich glaub, ich geh mit ihr ab jetzt aus."
      Oben drauf hat es noch eine ganz andere Schwere als z.B. Leichenschändung oder Kindsvergewaltigung (oft mit Pädophilie gleichgesetzt) im Sinne der "krankhaften Sexualdelikte".

      Ich mein, wie oft verfällt ein Bruder ernsthaft seiner Schwester bzw umgekehrt?
      Ohne jedes Inzestgesetz gäbe es dann vielleicht auf 1000 Menschen ein Paar.
      Und deren Kinder würden dann vermutlich auch nicht zwingend inzestös sein (schließlich sind adoptierte Kinder von homosexuellen Pärchen auch fast nie automatisch homosexuell, obwohl sie "jenem Gedankengut direkt ausgesetzt sind"). Daher würde sich der Gen-Pool in 90% aller Fälle wieder ausgleichen.
      Klar, wenn schwere Erbkrankheiten in der Familiengeschichte bekannt sind, dann ist es evtl...unpraktisch.
      Aber ernsthaft, wenn ich Erbkrankheit A habe und mir nen willkürlichen Partner aussuche, dann kann es auch passieren, dass dieser ebenso diese hat und unser Kind krank wird.

      Bei Zwillingen muss man vermutlich schon mit einem vielleicht etwas strengerem Blick hinsehen, aber das ist auch alles.
      Schwer kranke Kinder können durch so vieles passieren, da ist Inzest teilweise sogar meine kleinste Sorge.

      Man sollte meiner Meinung nach viel eher darauf achten, dass irgendwie geregelt wird, dass Schwangere keinen Zugang zu Alcohol, Zigaretten und Drogen bekommen. Ebenfalls vielleicht eine Regelung finden, ob man VIELLEICHT Frauen über 40 irgendwie kostenfreie Verhütung anbietet.
      Denn wenn wir davon ausgehen würden, dass die Hälfte aller Deutschen geistig oder körperlich krank geboren werden, dann gehen davon vielleicht 5% an Inzesteltern und der Rest auf diese Personen.
      Aber DAGEGEN gibt es kein Gesetz.

      Wenn ne Schwangere ne Zigarette raucht und ne Bierflasche in der Hand hat, dann lästert man nur hinter vorgehaltener Hand und geht. Scheiß auf das Kind.
      Aber Inzest-Eltern, da wird gleich die Moralkeule geschwungen.


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      LOL... wie bitte?

      Ist das dein Ernst? "Wo die Liebe hinfällt"? Ja... Im Fall von Erbkrankheiten finde ich Inzest in der Tat auch... unpraktisch.
    • "Wo die Liebe hinfällt"... Ich denke, bei den Inzest-Fällen, welche von "wahrer Liebe" zeugen, handelt es sich nicht bei normalen geschwisterlichen Beziehung in dem Sinne, dass sie zusammen aufgewachsen sind. Das vergessen einige hier wohl.

      Beispiel: tagesschau.de/ausland/inzest102.html

      Die beiden haben sich erst spät kennen gelernt und wurden dann ein Paar. Dummer Zufall, dumm gelaufen. Das ist aber nicht zu vergleichen mit normalen Familienverhältnissen. Jetzt schaut euch mal um: Welche Geschwister wären bitte zu solch einer Beziehung bereit? Ich persönlich bekomme bei solchen Gedanken Ekelgefühle. Leute, die mich das Leben lang begleitet haben innerhalb der Familie - zudem ist es nicht so, als gäbe es auch noch andere Menschen.

      Meiner Meinung nach muss man hier zwischen Familie und Gesellschaft trennen. (Fast) jeder liebt auch seine Eltern - das ist aber nicht zu vergleichen mit einer Liebesbeziehung. Väter küssen auch seine kleinen Töchter, nehmen sie in den Arm - Das deutet aber auch noch lange nicht auf pädophile Züge. Das sind einfach normale, familiäre Beziehungen. Der Mensch ist nicht dazu ausgelegt, dass er "Liebe" im sexuellen Sinne für Geschwister empfinden kann. Bei Cousins/Cousinen kann das vielleicht noch ein wenig anders sein, da sie relativ getrennt voneinander aufwachsen - Aber dennoch bekomme ich da ein seltsames Gefühl.

      Freud versuchte frühkindliche "Liebesgefühle" bezüglich der Familie mit dem Ödipuskomplex/Elektrakomplex zu erklären. Junge Mädchen wollen besondere Aufmerksamkeit und "Liebe" von ihren Vätern, Jungs von ihren Müttern. Das ist aber auch noch nicht gleichzusetzen mit einer ernsthaften Liebesbeziehung, kann man dennoch auch heute noch beobachten.

      Die Inzest-Fälle, welche hier besprochen werden, sind einfach Sonderfälle! Nicht umsonst wird Inzest meist mit kriminellen Fällen à la Joseph Fritzl und anderer Schauergeschichten verbunden. Inzest ist einfach nicht normal, meiner Meinung nach (!!). Die Inzest-Fälle, wo die beiden Parteien getrennt voneinander aufwachsen, sind Sonderfälle und ja, da bin ich auch der Meinung, dass man den Kindern nicht den Vater wegnehmen sollte. Unter den Umständen, da es nur absolute Sonderfälle sind, kann man, wie ich finde, Inzest legalisieren - Das ist keine Einladung zu "hey, ich darf jetzt mit meinem Bruder/meiner Schwester schlafen", sondern es sollte diese Sonderfälle abdecken.

      Ich persönlich würde mir wünschen, dass meine zukünftigen Kinder - falls ich welche haben werde - sich gegenseitig unterstützen und der Bruder ein Beschützer für sein Schwesterchen wird - nicht, dass sie gemeinsam Kinder zeugen, was einige von euch ja total okay finden.

      Zum Thema Inzest innerhalb Familien empfehle ich noch das Buch "Monika B. Ich bin nicht mehr eure Tochter" bezogen auf Vergewaltigungen. Zeigt sehr gut die Perspektive eines Inzest-Opfers (oh ja, ohne Vergewaltigungswort) und zeigt die traurigen Zustände, dass einfach quasi jedes Familienmitglied mitzieht und ihre fragile Position ausnutzt. Auch die Mutter (für die Feministen unter euch).
    • Hm. Ob man gleich von "Moralkeule" reden muss, weiß ich nicht...

      Anscheinend geht es den meisten hier um "einmaligen" Inzest, also dass zwei Geschwister miteinander ein Kind zeugen, das dann allerdings selbst mit einer nicht-verwandten Person Kinder zeugen.
      ...mir wird hier teilweise zu wenig auf die Gefahren eingegangen. Sicher kommen mir gerade nur Beispiele des Hochadels in der älteren Neuzeit in den Sinn, aber Bluterkrankheit? Wahnsinn?

      Original von Maturion

      Wenn Geschwister miteinander Kinder haben, ist die Wahrscheinlichkeit, dass deren Nachkommen zwei Kopien des kranken Gens in sich tragen, um mindestens 25 % höher als im Bevölkerungsdurchschnitt. Deshalb ist der Erwartungswert, dass Kinder von nahe verwandten Personen Erbkrankheiten aufweisen, wesentlich höher als bei Kindern von nicht verwandten Menschen.


      Quelle: Wikipedia


      Das darf man nicht außer Augen lassen.
      Zur Argumentation, dass Rauchen und Alkohol ebenso Schaden an einem ungeborenen Kind auslösen können: Von mir aus stellt es unter Strafe. Wenn eine sichtbar schwangere Frau in einer Kneipe gesehen wird, in der einen Hand ein Bier und in der anderen Hand eine Zigarette, oder wenn es nicht sichtbar ist aber man weiß davon, weil man die Person kennt - anzeigen. So einfach ist das.

      Vielleicht ist das deutsche Recht in der Hinsicht Inzest etwas... zu streng?
      Man könnte sich z.B. ein Beispiel an Schweden nehmen. Bevor miteinander verwandte Paare heiraten, müssen sie dort zu einem Gespräch. Man könnte sich auch testen lassen, ob beide möglichen Elternteile das Krankheits-Gen in sich tragen.
      Wenn sie das nicht tun, man also davon ausgehen kann, dass die Kinder gesund werden - dann können die von mir aus machen, was sie wollen.

      An sich bin ich dafür, dass sexueller Verkehr durchaus geführt werden darf, wenn keine Partei dazu gezwungen wird oder mögliche Nachkommen eventuell durch Krankheit gefährdet werden.

      /EDIT: Wobei mir bei Inzest immer ein bisschen schlechte Stimmung mitschwingt. Ich will nicht so klingen als ob ich es total okay finde, aber letztendlich kann man einem nichts vorschreiben wenn nichts passiert.
      >:3c
    • Mal nen Einwurf: Es is euch schon klar, dass es vollkommen egal ist ob sich die Betroffenen nun unsterblich lieben oder nicht? Es geht um das Prinzip, dass zwei Erwachsene dafür bestraft werden eine von beiden Seiten (d.h. alle Seiten die da was zu sagen haben) gewollte Beziehung zu führen. Das ist absoluter Schwachsinn.

      Zwei Erwachsene sollten sich nicht dafür rechtfertigen müssen, dass sie miteinander schlafen wollen, srsly, denkt mal nach.

      Yuu, es geht auch nich um dein persönliches Empfinden deiner Familie gegenüber, also bitte übertrag das nicht auf den Rest der Menschheit.
      [Blockierte Grafik: http://img829.imageshack.us/img829/698/mgscomic14.jpg]
      ...in that case, can we just skip the talking and fight already? - NO!
    • hmm interessante Diskussion.
      Was für mich persönlich gegen Inzest spricht war bisher primär das erhöhte Risiko von Krankheiten usw.(wobei ich es in dem Kontext durchaus ok fände wenn Rauchen, Alk etc während der Schwangerschaft strafbar ist) aber wie schon erwähnt(ich hab jetzt nicht alles durchgelesen) gibt's ja auch andere Faktoren wie das Alter bei denen man ja wohl kaum sagen kann "Du darfst keine Kinder mehr kriegen"

      2. Faktor war wenn die Personen quasi als Geschwister aufwachsen(also auch unabhängig davon ob sie blutsverwandt sind) aber dass es dazu kommt ist wie schon erwähnt eh sehr unwahrscheinlich denk ich mal?

      Und selbst wenn es der Fall ist, kann man bei Erwachsenen ja eigentlich nix sagen, eigene Verantwortung.
      Wenn jemand in ner miesen Beziehung ist die wirklich schädlich für die Person ist ist's ja auch nicht automatisch illegal.
      Mein Einwand sowohl bei Geschwistern(und bei Eltern/Kinder sowieso) ist dass dabei immer eine Person in einer Machtposition ist, aber andererseits ist das bei anderen Beziehungen auch schnell der Fall.

      Im Endeffekt läuft es einfach darauf hinaus dass alle Einwände die dagegen sprechen nicht wirklich Inzestspezifisch sind und genausogut auf andere Beziehungen zutreffen könnten. (bzw. die meisten potenziellen Probleme auch anderweitig verursacht werden können)

      "It's just porn, and you take it serious. Why do you take porn so serious?"
    • Da iEvilitschi seinen Post gelöscht hat, kann ich mich nicht mehr darauf beziehen (sein erster Absatz entsprach übrigens meiner Meinung) -

      Warum sollten Menschen NICHT Kinder kriegen dürfen? Gendefekt hin oder her - Auch Menschen mit Down-Syndrom haben Kinder. Und das ist ihr gutes und natürliches Recht. Außerdem finde ich deinen Gendefekt relativ harmlos, du bist doch auch ein guter Mensch geworden. Ich finde es eher traurig, wenn man dann deshalb anzweifelt, Kinder zu bekommen...