Geschlechterbilder in Videospielen (insbesondere der Frau)

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    • Natürlich sind gleiche Rechte erstrebenswert, aber ich hab das Gefühl, das kämpfst du hier an der falschen Front.

      Zumindest bin ich nicht allein. Lies einfach mal den Artikel, den -Taya- verlinkt hat.
      Warum grenzt man die Frauen so ostentativ aus?

      Edit: Und du sagst selber dass diese Reiterhofspiele Müllspiele sind. Nenn mir ein gutes, das allein Frauen zur Zielgruppe hat.
    • Ich hätte auch wieder Yaoi als Beispiel nehmen können, das ist nicht der Punkt. Es gibt nicht genug spielende Frauen, als dass es sich erklären lassen könnte, diese ganzen Großproduktionen auf Frauen auszulegen. Es gibt aber genug neutrale Videospiele und zu Pixelzeiten sowieso, wenn man ein typisches Märchensetting von Held rettet Prinzessin nicht "ungerecht" nennt. Frauen könnten sich, Spiele wie Duke Nukem ignorierend, dafür interessieren, tun sie aber trotz, was weiß ich, Dr. Kawashimas Gehirnjogging und Wii Sports nicht, mit dem Nintendo neue Märkte erschließen wollte und zumindest in Japan auch hat, aber dann eben ausschließlich mit diesen Spielen. Ich verweise auch wieder auf die 11% in meinem Informatik-Studiengang

      Nachtag: ...und dem gegenübergestellt einen 11%-Männeranteil in Psychologie (das habe ich mir grad aus den Fingern gesogen, weil ich nicht weiß, wo ich nachschauen soll, aber HeyDay kann das sicher korrigieren, falls es zu abwegig ist). Meiner Erfahrung nach kann man gewisse Interessensgebiete schon nach Geschlechtern aufteilen.
    • Yaoi ist ein Subgenre eines größen Genres namens Manga/ Comics. In diesem Bereich Mangas/ Comics gibt es genügend Großproduktionen die wiederum geschlechtsneutral sind oder andere die ein männliches Publikum anzielen. Videospiele als Medium sind... Videospiele. Dort gibt es Spiele die auf Männer abzielen (der Großteil), Spiele die auf niemanden abzielen und eine Nischensparte mit Müllgames, die auf Mädchen abzielen.
      Ich möchte hierzu einfach mal ein Zitat aus dem verlinkten Artikel einwerfen:
      I think that the biggest issue isn't that we can't sell games to women, it's the matter that we don't try. And over the years, we have come up with some rather happy accidents of games that do extremely well with women/girls (The Sims, Mist, Pokemon, etc.). It makes me wonder what would happen if someone tried.

      Dem würde ich eigentlich zustimmen.

      Ja, die Geschlechterverteilung in den verschiedenen Studiengängen kenne ich auch. Sicher könnte man sagen, die Interessenverteilung ist geschlechterspezifisch. Aber ist sie deswegen angeboren oder ansozialisiert? Viele entscheiden sich ja auch nach Peer Pressure für Fächer und Frauen assoziiert man halt eher mit Sprach, Lehr- und Medizinberufen, Männer eher mit Naturwissenschafts, Ingenieurs- oder Informatikberufen. Von mir aus. Womit ich dann wieder ein Problem habe, ist dass diejenigen wenigen, die es wagen etwas "entgegen" ihres Geschlechts zu studieren ausgegrenzt und diskriminiert werden, wie es meiner besten Freundin im Informatikstudium andauernd passiert - auch von Profs. Vielleicht sollte man erstmal ein Klima schaffen, in dem sich Männer wie Frauen wohl fühlen, dann würdens vielleicht auch mehr studieren.
    • Ich möchte zwei Dinge einwerfen:

      Zu Bereths Gedankengang allgemein: Zu sagen "Das Design ist halt einfach so, was macht es für einen Unterschied" ignoriert die Tatsache, dass sich die Designer um so gut wie jedes Detail Gedanken machen und unzählige Arbeitsstunden reinstecken. Das Design ist nicht einfach so so, weil es nirgends in echt existiert, sondern wird von Grund auf erfunden. Bei diesem Prozess entstehen so viele alternative Ideen und nur die, in der Augen der Designer, beste bleibt. Schlechtes Design wiederrum entsteht wenn man zu faul ist sich aktiv zu fragen was am besten passen könnte und man einfach kopiert was man schon anderswo sieht. Oder man wirft einfach tonnenweise sex appeal rein um davon abzulenken.

      Abgesehen davon: An einem Spiel in dem ein Held eine Prinzessin rettet ist an und für sich nichts auszusetzen. Aber wenn so gut wie jedes Spiel davon handelt, ist das ein ganz anderer Punkt den man kritisiert.

      Edit: Und noch einer. So wenig Frauen die spielen sind es gar nicht. Kann keine Zahl nennen, aber es sieht schon bedeutend anders aus als noch vor 10 oder 5 Jahren. Außerdem - warum ein Spiel, das so schon eine Zielgruppe anspricht unnötig beschränken in dem man es ausschließlich auf (heterosexuelle) Männer zuschneidet?

      Ah und Fun Fact: Ich studiere Animation&Game und wir sind ziemlich ebenmäßig verteilt. :'D
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    • Original von CAMIR
      Von mir aus. Womit ich dann wieder ein Problem habe, ist dass diejenigen wenigen, die es wagen etwas "entgegen" ihres Geschlechts zu studieren ausgegrenzt und diskriminiert werden, wie es meiner besten Freundin im Informatikstudium andauernd passiert - auch von Profs. Vielleicht sollte man erstmal ein Klima schaffen, in dem sich Männer wie Frauen wohl fühlen, dann würdens vielleicht auch mehr studieren.

      Ich kann zwar anderen ihre Erfahrungen nicht absprechen, aber bei uns ist das Schlimmste, was mal passiert ist, dass ein Prof vergessen hat, eine Rundmail zu gendern und "Studenten" geschrieben hat, wobei gendern wieder ne ganz andere Diskussion ist. Wie drückt sich das denn aus? Würde mich echt interessieren, denn das kann ich mir bei uns absolut nicht vorstellen.

      Und -Taya-, bei Medieninformatik kommt es bei uns glaub ich auch an die 25% ran, aber ich wollte ja auch keine Verbindung zwischen Informatik und Videospielen herstellen, sondern das einfach als Beispiel für verschiedene Interessen nennen ;)

      Camir, wie sieht so ein Spiel denn für dich aus, das für Frauen gemacht ist? Bitte beachte dabei das Argument, dass Spieleentwickler einen Charakter schaffen wollen, also nichts Austauschbares. Wie ist eine Idee eines Spiels für Frauen?
      Und ich meine, dass es in dem Argument egal ist, dass Yaoi bloß ein Subgenre ist. Es geht um die Zielgruppe. Man wird keine Handwerkstipps in Frauenzeitschriften schreiben (schlimm genug!), und bei Videospielen sind die meisten Konsumenten nunmal Männer. Das ging schon in der Grundschule los, als wir alle Pokemon gespielt haben und die Mädchen sich über Pferde unterhalten haben. Und Beispiele wie Sims sind keine Einstiegsdroge, es bleibt oft nur bei diesem Spiel. Was ist denn mit Strategie- und Rennspielen? Wo fallen diese denn in dieses Vermaktungskriterium?

      Die Interessen sind einfach nicht gleich verteilt, deshalb finde ich nicht, dass es Sinn macht, da Gleichheit erzwingen zu wollen. Und es gibt so viele Beispiele, die einfach absolut nichts mit Geschlechtern zu tun haben, dass ich glauben könnte, es liege nur daran, dass die heutige (!) Videospielindustrie gerne mal nen Knackarsch modelliert. Eins meiner ersten Strategiespiele hatte sogar was mit Geschlechtern zu tun: Bei Populous 3 ist man eine Schamanin und die Arbeiter sind glaube ich alle männlich und somit deine Sklaven. Ich habe bis jetzt keinen Gedanken daran verschwendet, und ich glaube nicht, dass 10-jährige Mädchen sich über sowas Gedanken machen würden. Und bei Need for Speed ist man ein gottverdammtes Auto ;)
    • Wie drückt sich das denn aus? Würde mich echt interessieren, denn das kann ich mir bei uns absolut nicht vorstellen.

      LOL an einer nichtgegenderten Mail würde sich meine Freundin nicht aufhängen. Sie hängt sich mehr daran auf, dass sie von den Profs, wenn sie selber was programmiert hat immer ausgefragt wird, was sie wie wann gemacht hat, was bei keinem der männlichen Kommilitonen gemacht wird, weil der Prof denkt, ihr Freund hätte es programmiert. Sie hängt sich dran auf, wenn ihr der Prof ins Gesicht sagt, Frauen könnten kein Informatik und gehören an den Kochtopf, dass sie für gleiche Arbeit schlechter bewertet wird. Und ja, sie war schon bei der Frauenbeauftragten deswegen...

      Camir, wie sieht so ein Spiel denn für dich aus, das für Frauen gemacht ist? Bitte beachte dabei das Argument, dass Spieleentwickler einen Charakter schaffen wollen, also nichts Austauschbares. Wie ist eine Idee eines Spiels für Frauen?

      Das könnte schon ein Adventure sein. Vor allem hätte es aber einen starken Frauencharakter der nicht durch irgendwelche Designideen objektifiziert wird. Mass Effect geht da super in die Richtung, aber konnte es dann halt wieder nicht lassen mit so Charakteren wie Miranda Lawson. Ganz einfach: Ein Spiel ohne Sexismus. Need for Speed oder die Sport/ Strategiespiele wären zum Beispiel sowas.
      Grundsätzlich sollte man davon los kommen an männliche Urtriebe zu appellieren, indem man Frauen objektifiziert, wenn man diesen Male Gaze mal zurückschrauben würde. Jedes Spiel, das das nicht macht ist schonmal ein Schritt in die richtige Richtung.

      Mich würde einfach interessieren, warum die Interessen nicht gleich verteilt sind. Ist das wirklich so "naturgegeben?"
    • Original von CAMIR
      Need for Speed oder die Sport/ Strategiespiele wären zum Beispiel sowas.
      Grundsätzlich sollte man davon los kommen an männliche Urtriebe zu appellieren, indem man Frauen objektifiziert, wenn man diesen Male Gaze mal zurückschrauben würde. Jedes Spiel, das das nicht macht ist schonmal ein Schritt in die richtige Richtung.

      Mich würde einfach interessieren, warum die Interessen nicht gleich verteilt sind. Ist das wirklich so "naturgegeben?"

      Naja, aber RTS und Rennspiele spielt eben trotzdem niemand (weibliches). Ich würde sogar sagen, Bayonetta ist bei den Frauen, die ich kenne, beliebter als diese beiden Genres. Oder wäre das für dich eine positive Darstellung?

      Und damit zurück zur Frage: Wenn es zum größten Teil von Männern konsumiert wird, warum dann nicht auch auf diese Zielgruppe eingehen? Ob Interessen so naturgegeben sind, werden uns vielleicht irgendwelche Forscher irgendwann sagen können. Ganz schnell gegooglet und das hier gefunden: news.harvard.edu/gazette/story…ps-treat-sticks-as-dolls/ (Auf sowas habe ich mich auch schonmal bezogen, das ist aber auch schon älter, und es kann natürlich sein, dass es inzwischen andere Ergebnisse gibt)

      Und das mit dem Studium: Ist das ein Prof? Oder machen das mehrere? Und was machen ihre Studienkollegen? Sowas kann ich mir bei uns wie gesagt echt nicht vorstellen..
    • Ich hab ja auch kein Problem damit, dass man auf eine Zielgruppe zugeht. Aber das wird ja möglich sein, ohne andere Menschen dabei zu degradieren, oder? Und das Medium Videospiel vielleicht auch für eine andere zu erschließen? Die ganzen Spiele kämen doch gut auch ohne Male Gaze aus, oder? Einige tun es ja jetzt schon mit ganz gutem Erfolg, wie ich finde.

      Das tun mehrere Profs, die Kommilitonen denken meist genauso.
    • Original von CAMIR
      Das tun mehrere Profs, die Kommilitonen denken meist genauso.

      Komisch. Bei uns im Wiki wird sogar "man" durch "mensch" ersetzt, was bei mir zugegebenermaßen Brechreiz auslöst. Aber man merkt glaub ich, worauf hin hinaus will.

      Und zur Zielgruppe: In den USA ist gerade der Film "Magic Mike" angelaufen. Da geht es um männliche Stripper. Auch wenn der Film wohl insgesamt nicht schlecht zu sein scheint, ist es wohl keinesfalls verwunderlich, dass da hauptsächlich Frauen für Schlange stehen. Warum es für eine Frau degradierender sein sollte, sich für Geld zu entblößen, als für einen Mann, weiß ich nicht, deshalb werfe ich mal als Argument in den Raum, dass sich durch den Film wohl kein Mann degradiert fühlt. Das gibt es aber durchaus in beiden Richtungen.
    • Original von Evilitschi
      Original von CAMIR
      Das tun mehrere Profs, die Kommilitonen denken meist genauso.

      Komisch. Bei uns im Wiki wird sogar "man" durch "mensch" ersetzt, was bei mir zugegebenermaßen Brechreiz auslöst. Aber man merkt glaub ich, worauf hin hinaus will.


      Total bescheuert und unnötig. 'Man' wird in dem Kontext mit einem 'n' geschrieben und hat somit in keinster Weise irgendeinen Zusammenhang mit dem Worte 'Mann'. Wenn ich 'denn' mit einem 'n' weniger schreibe, hat das Wort auch eine andere Bedeutung. Das Problem ist einfach, dass man 'man' und 'Mann' gleich ausspricht. Dennoch sind diese seltsamen Wortspiele sinnlos und wie soll man ein Wort verallgemeinern für beide Geschlechter, wenn es ohnehin schon geschlechtslos ist? (Ihr wisst, worauf ich hinaus will.)
    • Original von Evilitschi
      Und zur Zielgruppe: In den USA ist gerade der Film "Magic Mike" angelaufen. Da geht es um männliche Stripper. Auch wenn der Film wohl insgesamt nicht schlecht zu sein scheint, ist es wohl keinesfalls verwunderlich, dass da hauptsächlich Frauen für Schlange stehen. Warum es für eine Frau degradierender sein sollte, sich für Geld zu entblößen, als für einen Mann, weiß ich nicht, deshalb werfe ich mal als Argument in den Raum, dass sich durch den Film wohl kein Mann degradiert fühlt. Das gibt es aber durchaus in beiden Richtungen.


      Dass das nicht als degradierend empfunden wird, liegt vermutlich daran, dass die meisten Elemente in diesem Film (Ich muss ungefär raten was das wohl ist - Männer als Eye Candy, Objektifizierung, eventuell Dudes in Distress?) eher die Ausnahme als die Regel bilden. Das Degradierende kommt ja daher, dass es was Frauen angeht weniger gibt, was nicht objektifizierend wäre oder andere abgedroschenen, rückwärtsgewandte Klischees bedient.
      In einer post-feministischen Welt (sprich, eine Welt in der beide Geschlechter gleiche Rechte haben und gleich behandelt werden) wäre Objektifizierung vermutlich eine witzig/satirische Anspielung auf ein allgemein als negativ anerkanntes, aber überholtes Klischee.
      Nur ums auf mich zu Beziehen: Ich mag Eye-Candy an und für sich genauso sehr wie die nächste beste Person, aber wenn es nichts anderes gibt führt das wieder zu nem ganz andren Problem.
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von -Taya- ()

    • Basierend darauf, dass es eher Männer sind, die Pornos konsumieren, und eher Frauen, die Schnulzen gucken/lesen, kann man wohl davon ausgehen, dass Frauen auf andere Reize anspringen. Und "chick flicks" mit klischeehaften Männerbildern gibt es, vermute ich, genau so viele wie Actionfilme mit (gleichermaßen unrealistisch) harten Kerlen und knapp bekleideten Damen. Man verzeihe mir das allzu offensichtliche Beispiel, aber man kennt ja das Bild von Frauen jeden Alters, die von "Edward" ein Kind wollen.


      Yuu, "man" kommt, soweit ich weiß, tatsächlich vom Wort "Mann", was der Grund dafür ist. Dass es eine andere Bedeutung hat, ist glaub ich auch denen klar, die sowas für nötig halten.
    • Ich glaub mein provokanter erster Beitrag wurde voll übersehen ;__;


      Nja, die Klischees wirds immer geben. Bis zu nem gewissen Grad. Weils ja teilweise auch wahr ist - Frauen wollen hübsch sein und Männer cool. Wie anerzogen das vielleicht sein mag, das lässt sich überall beobachten und das schlägt sich natürlich dann auch auf diverse fiktive Figuren nieder. Für jedes Dead or Alive wirds auch immer ein Twilight geben. Eins blöder als das andere, aber spricht seine Zielgruppen halt perfekt an.

      ...bei Videospielen is das halt noch etwas anders verteilt als bei Büchern, zB. In den ganzen Twilight-Klonen und Rosamunde-Pilcher-Schnulzen ersäuft man ja geradezu.


      Detailfrage: Wenn eine Lesbe nun den typischen "male gaze" anwendet, ist sie dann sexistisch? Wie stehts mit nem Schwulen, der das gleiche tut?



      Ansonsten: Nicht hilfreich, aber gewissermaßen relevant:

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      (Ja, man kann draufklicken)
    • Ich habe den Thread nun nur überflogen, und werde sicherlich morgen ausführlicher antworten, aber: OH GOTT. Was sind denn das, abgesehen von einigen wenigen (danke an Camir und Taya), für Meinungen?! :D Also sorry, jedem das seine, aber das ist ja 50er-Jahre Eva Herman-Schmonzes! Da flüggen die unfertigen Terminologien, abwechselnd zu feministischen Themen, sexuellen Orientierungen und Kreativentscheidungen nur so aus den Nestern. :'D

      Oh Gott, marginalisieren hier wirklich einige das KATASTROPHALE Frauenbild, das in Videospielen kolportiert wird? Wir müssen und ja nicht selbst kasteien, und aufhören, die Titel zu spielen, die betroffen sind, aber zu leugnen, dass differenziert dargestellte Frauen stark unterrepräsentiert sind, ist Irrsinn...

      Nur einige Punkte, die mir spontan einfallen:

      1.) Nein, die Stereotype bzgl. der Männer sind nicht so schlimm wie die bzgl. der Frauen. In unserer Welt sind Männern Selbstbestimmtheit, Stärke und sexuelle Kraft, Frauen eher Heimeligkeit, Abhängigkeit und Opfertum zugeordnet. Erste "Klischees" befähigen überhaupt erst zum Individualismus, disqualifizieren sich also als solche - sie sorgen außerdem für eine Machtposition. Als unterdrückende Stereotype wie die, die Frauen betreffen, würde ich sie nicht bezeichnen, wenngleich sie beim Einzelnen natürlich Druck erzeugen können. Ein gesellschaftlicher Nachteil ist das aber nicht.

      2.) Zwischen Realität und Fiktion gibt es natürlich keinen Unterschied. Wenn jemandem einer bekannt ist, soll er ihn mir bitte mitteilen. ;) Eher ist es so, dass eine "Realität" in dem Sinne nicht existiert, sondern die uns vorgespannten Filter sie stark in eine Richtung verzerren. Ein solcher Filter wären schlechte Frauenbilder.

      3.) Zu sagen "Klischees wirds immer geben - denn sie sind wahr" ist nicht nur schlechte Logik (Zirkelschluss), sondern auch self fulfilling prophecy. Siehe Punkt 2, Realitätsverzerrung. ;) Als Menschen sind wir befähigt, nicht nur Tatsachen festzustellen, sondern sie auch zu hinterfragen. Dass hier dauernd Floskeln wie "es ist nun einmal so, dass" oder "die Statistik zeigt einszweidrei" lässt mich dran aber zweifeln.

      4.) Weswegen sollten denn eine Frau etwas anderes spielen, als ein Mann? Das Ziel ist es nicht zu frauentypischen Spielekonzepten zu kommen, sondern zu hinterfragen, was denn überhaupt "frauentypisch" heißt. Sonst 50er. Sonst Herman.

      Dass die Videospielfirmen das produzieren, was sich gut verkauft ist für mich zumindest noch nachvollziehbar - das was hier teilw. an Stereotypen ostentativ bestätigt wird, nur schwer...

      EDIT: Oh Gott, das klingt alles jetzt sehr aggressiv. War aber eher leidenschaftlich gemeint. ;)
      when in doubt, do it.

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    • Original von Titania
      Zu sagen "Klischees wirds immer geben - denn sie sind wahr" ist nicht nur schlechte Logik (Zirkelschluss), sondern auch self fulfilling prophecy.


      Hab ich zwar nicht genau so gesagt, aber Klischees entspringen ja einer Beobachtung. Meistens. Sie sind dann übertrieben und auf alle anderen ausgeweitet, ohne zu differenzieren, aber jeder weiß sofort, was gemeint ist.

      Vielleicht sinds in fünfhundert Jahren andere als heute, aber ich trau mich wetten, es wird immer noch welche geben.


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Original von Ulyaoth
      Original von Titania
      Zu sagen "Klischees wirds immer geben - denn sie sind wahr" ist nicht nur schlechte Logik (Zirkelschluss), sondern auch self fulfilling prophecy.


      Hab ich zwar nicht genau so gesagt, aber Klischees entspringen ja einer Beobachtung. Meistens. Sie sind dann übertrieben und auf alle anderen ausgeweitet, ohne zu differenzieren, aber jeder weiß sofort, was gemeint ist.

      Vielleicht sinds in fünfhundert Jahren andere als heute, aber ich trau mich wetten, es wird immer noch welche geben.


      Ich hab alles auf niemand speziell bezogen, sondern als Compilation. :) Ich meinte eher: Reihenfolge beachten - meistens kommt aus dem Klischee (das jemandem nützt) erst die Lebensmodelle, und eben nicht umgekehrt.
      when in doubt, do it.

      Homepage! / Youtube-Channel
    • Aber das Klischee kommt doch auch mal von irgendwoher. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass mal irgendeiner sagte "Hey, wie wärs wenn wir ab jetzt behaupten, Frauen fallen ständig in Ohnmacht!" und dann war das Klischee da.*

      Können natürlich auch falsche Beobachtungen sein, aber einen Ursprung in der Gesellschaft haben sie trotzdem.


      Vielleicht bin ich als Mann auch einfach nur zu doof für dieses Thema, was weiß ich, kann ja sein. Ich glaub ich schließ meine Meinung mit einem "Jeder darf jeden objektifizieren, soviel und solang er will" ab und geh mal eben Lara Crofts Brüste begaffen oder so. Nein ehrlich, ich hab den Überblick verloren. Bzw sind mir die Argumente schon nach meinem ersten Beitrag ausgegangen. ¯\(º_o)/¯

      Ich find an einem Dead or Alive oder so jedenfalls nix Schlimmes. Is doof, natürlich, is auch nicht mein Ding, aber bitte, wer Spaß dran hat. Und dass Batman ein männlicher Mann ist, der Frauen rettet, find ich auch nicht tragisch, es ist Batman, Batman rettet jeden. Aber das mag an meinem gesellschaftlichen Blickwinkel liegen, kA.









      [SIZE=7]* Ich weiß, das kommt von den zu engen Korsetts anno dazumals, ist nur ein Beispiel.[/SIZE]


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Titania, das Problem ist ja, dass Frauen selbst auf dieses positive Bild von Männern zu stehen scheinen. Anderes aktuelles Beispiel ist das Buch "Fifty Shades of Grey", von dem ich natürlich auch nur gehört habe. Es verkauft sich sehr gut (bei Frauen), und es geht im Grunde darum, dass sich eine junge Frau von einem reichen, gutaussehenden Kerl emotional ausbeuten lässt.

      Wenn du Camirs Link angeklickt hast, wird dir auch der Hitman-Trailer untergekommen sein. Irgendwelche Latex-Nonnen hab ich zwar nicht nötig, wie du wohl auch ein männliches Pendant dazu, aber es ist halt gemacht, um die Masse anzusprechen. Und die Masse der Frauen steht eben anscheinend auch auf so nen Mist wie Twilight. Im Rückschluss heißt das, Frauen fühlen sich in genau diesen (deiner, aber auch meiner Meinung nach) negativen Stereotypen wohl. (Das ist nicht ganz das, was ich sagen möchte, aber mir fällt im Moment kein anderer Ausdruck ein.)

      (Und die männlichen Stereotypen finde ich deswegen so negativ, weil sie auch nicht die Realität vermitteln und zu falschen Erwartungen führen können. "Wie, du zahlst nicht alles? Wie, du hast nicht jederzeit die besten Ideen, mich zu unterhalten? Wie, du hast Probleme und brauchst Rat? Du bist doch ein Mann!")
    • [SIZE=7]Alles andere erstmal ignoriert, sorry![/SIZE]

      Original von Evilitschi
      Basierend darauf, dass es eher Männer sind, die Pornos konsumieren, und eher Frauen, die Schnulzen gucken/lesen, kann man wohl davon ausgehen, dass Frauen auf andere Reize anspringen.


      Dir ist wohl niemals der Gedanke gekommen, dass Frauen vllt Pornos konsumieren würden, wenn sie was davon hätten? Z.b. nicht die Diskriminierung ihrer Geschlechtsgenossinen? Oder Männer vllt offener Schnulzen mögen würden wenn sie dann nicht gleich als schwul oder Wicheier bezeichnet würden?

      Und vielleicht würden Frauen Hitman mehr mögen, wenn solche unnötigen und kontraproduktiven Szenen nicht drin wären?

      Und bitte - wenn ich keine "Amiseiten" anführen darf, dann lass auch Fifty Shades of Grey aus dem Spiel.
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    • Naja, 30% der Porn-Konsumenten sind ja Frauen. Laut irgendeiner Statistik, die ich irgendwann mal aufgegabelt habe. Und die müssen ja nicht das Hardcore-Zeug gucken, wenns sie nicht interessiert. Sex zu haben ist ja wirklich nicht diskriminierend. Und es sind beide Geschlechter daran beteiligt. Wenn irgendwelche Frauen in engen Klamotten meinen, sich beim tanzen filmen zu müssen, und das auf Youtube stellen, gibt das auch garantiert mehr Klicks, als wenn ich das so machen würde ;) Jetzt lass mich doch mein Geschlecht schlechtreden, indem ich behaupte, wir würden mehr auf primitive Reize anspringen? :D

      Ich krieg bei Tierbabys auch nen Ausraster, und das gebe ich auch gerne zu. Dass ich mit Schnulzen nichts anfangen kann, sehe ich nicht damit begründet, dass ich Angst davor hätte, als Weichei abgestempelt zu werden.

      Nachtrag: Ich hab mich da wohl missverständlich ausgedrückt. Ich meinte nicht, dass du Amiseiten aus dem Spiel lassen sollst, sondern lediglich die Kommentare des wütenden Mobs (da das ganz andere Ausmaße annimmt als hier, erfahrungsgemäß. Und mit Frauenhass hat unsere derzeitige Diskussion glaube ich nichts zu tun). Fifty Shades of Grey kommt übrigens aus dem Vereinigten Königreich ;) Hitman hab ich auch nie gespielt, und finde den Trailer wie gesagt auch unnötig.

      Nachtrag: Und überhaupt, beweist das nicht, dass Frauen auf andere Reize anspringen als Männer? Wie sieht denn ein Porno für Frauen aus? Zärtliche Liebe? Ist es dann noch ein Porno? Und warum sind diese "homemade"-Clips, wie sie auf Youporn etc. rumgeistern, denn diskriminierend? Warum hört man keine Geschichten von Mädchen, dass sie irgendwelche Nacktkalender von Männern verstecken (oder zumindest wesentlich seltener)? Sind biologische Unterschiede da wirklich ausgeschlossen?

      Die Debatte kommt mir ein wenig vor wie die ums Gendern. Hier im Thread haben schon einige gesagt, dass es ihnen egal ist und sie sich dadurch nicht diskriminiert fühlen. Aber dann kommen andere: "Nein, es darf euch nicht egal sein! Ergreift die Fackeln und Mistgabeln!" Und da ich hier als Mann diskutiere, denkt man gleich, ich mach das irgendwie aus Feindseligkeit. Aber wie Uly schon sagte - es ist mir einfach egal, es ist anderen Frauen hier im Thread egal, und der einzige Grund, aus dem ich hier noch diskutiere ist, dass ich nicht verstehe, warum es euch nicht egal ist, denn umgekehrt scheint es das auch zu geben. Es sieht halt anders aus, aber das liegt, wie ich finde, einfach in den Vorlieben begründet.