Lieber glücklicher Idiot oder unglückliches Genie?

    • Ich kann mir ehrlich gesagt kein Glück vorstellen, dass nicht mit Intelligenz Hand in Hand geht (ohne Wissen ja - aber das hat für mich nichts mit Genialität zu tun!). Denn alles was mit dem Erfassen der Welt, präzisem Fühlen, Abstrakta (das Glück schlechthin für mich!) etc. zusammenhängt, ist für mich mit Intelligenz verbunden.
      Ansonsten bleibt eine dumbe, trübe, stumpfe Fröhlichkeit, die einen wie im Drogenrausch durch eine Welt des inhaltslosen Gekichers befördert. Schaurig!

      Nächster Thread: Lieber schöne Todesqualen oder scheußlicher Genuss? ;)
      when in doubt, do it.

      Homepage! / Youtube-Channel
    • Ich find's teilweise ein wenig übertrieben, wie hier schon eine wissenschaftliche Abhandlung aus dieser Frage gemacht wird. Selbst Salev, die es richtig als sehr subjektiv darstellt, nimmt das Ganze auseinander, als hätten wir ein Hirn vor uns, das es zu sezieren gilt. Es ist doch alles eine Frage des Standpunktes. Und in meinem Freundes- und Bekanntenkreis kenne ich niemanden, von dem ich erwarten würde, dass er ein Leben als "glücklicher Idiot" dem eines "unglücklichen Genies" vorziehen würde.

      Ich selber hab' auch lieber was im Kopf und mir gehen Leute, die mit weniger Grips gesegnet sind, auch eher auf die Nerven, das muss ich ehrlich zugeben, so arrogant das vielleicht klingen mag. Intelligenz zieht an (oder eben aus, haha, Schenkelklopfer, ha) und aus meiner subjektiven Perspektive möchte ich lieber nicht darüber nachdenken, mit einem dümmlichen Grinsen durch die Weltgeschichte zu spazieren. Finde deine Formulierung da sehr passend, Titania. Mich schüttelt's bei dem Gedanken direkt.

      Dass weder Dummheit noch Intelligenz aber an Glück oder Unglück gekoppelt sind, ist ja klar. Aber wenn ich die Wahl zwischen diesen beiden Zuständen nun einmal habe – dann wähle ich lieber ein wenig Unglück und hab' dafür was im Kopf. Ist für mich eine einfache Entscheidung. Das hat in meinen Augen auch nichts mit Erfolg in Beruf oder sonstwas zu tun. Ich find's erstaunlich, dass das immer alle gleichsetzen. Nur weil man intelligent ist, heißt das nicht, dass man sein Leben auf die Reihe bekommt. Noch LANGE nicht. xD

      "Heirs of Miraika"
      Fantasy, Steampunk, LGBT+

      "Dreaming of Dawn"
      Fantasy, Psychological, Depression
    • Na ja, der glückliche Idiot hat es besser. Schließlich ist er glücklich. Aus welchem Grund auch immer.
      Und das unglückliche Genie ist zwar ein Genie, aber unglücklich. Auch hier keine Ahnung warum, aber scheinbar hat es nen Grund, nicht glücklich zu sein.



      Aber ob ich lieber der glückliche Idiot wäre? Eigentlich nicht, nein, das wär wohl zu einfach. Zudem ist mir meine Geisteswelt doch ziemlich wichtig (ob die jetzt eher genial oder doch eher einfach bloß knapper Durchschnitt ist, sei jetzt mal dahingestellt, die Wahrheit liegt vermutlich wie immer in der Mitte) und zweitens hab ich das unglaubliche Talent, selbst aus der unangenehmsten, trübsinnigsten Situation noch einen Hauch Lebensfreude rauszuholen, egal wie viel ich mich beschwere.
      ...wobei ich natürlich zugeben muss, niemals an schweren Depressionen gelitten zu haben, von irgendwelchen Regimes gefoltert geworden zu sein oder den gewaltsamen Tod all meiner Familie und Freunde miterlebt haben zu müssen. Ich seh die Eingangsfrage jetzt dreist einfach mal so im Alltagskontext.


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Ich zitiere die "Doofen" (Wigald Boning und Olli Dietrich):
      Lieber glücklich und dumm
      als andersherum!

      Die Sache st die: Je mehr man weiß, desto mehr wird einem bewusst, wie hart das Leben ist - sei es nun durch mögliche Krankheiten oder unsere Gesellschaft, sei es nun durch die Regierung oder gewöhnliche Bürger.
      Und ein Genie hat das unglückliche Schicksal, dass jemand, der merkt, dass er selbst dümmer ist, sich wohl kaum mit ihm sehen lassen möchte.
      Droggelbecher
    • Ohne nachzudenken schrei ich mal ganz gerade heraus:
      Glücklicher Idiot.
      Ich bin lieber fröhlich und hab nur Blödsinn im Kopf (den ich natürlich dafür verwende Mist zu bauen) als mir die ganze Zeit über alles und jeden um mich herum Gedanken zu machen und alles zu analysieren.
    • Original von Droggelbecher
      Und ein Genie hat das unglückliche Schicksal, dass jemand, der merkt, dass er selbst dümmer ist, sich wohl kaum mit ihm sehen lassen möchte.

      Ich sehe nicht, wieso das ein Nachteil sein sollte. o:
      Ich bin eher froh, wenn mir die Leute, mit denen ich (intellektuell) ohnehin nichts anfangen kann, lieber gleich fernbleiben. Da bin ich ein bisschen "Nazi", geb' ich gern zu – insofern, dass ich Leute sehr gerne und sehr schnell nach Intelligenz bewerte. Wer nichts auf dem Kasten hat und totale Inkompetenz ausstrahlt, um den ist es mir am Ende einfach nicht schade. Können wegbleiben. xD
      Dass das alles sehr subjektiv ist, blablabla, sollte ja klar sein. Intelligenz ist ja nicht gleich interessante Persönlichkeit, viele Intelligenzbestien, die ich so kenne, können auch richtige Arschlöcher sein. Um die ist es mir dann natürlich auch nicht schade. Alles eine Frage der Situation/Person. Aber unter denen, die was im Kopf haben, ist die Wahrscheinlichkeit für solche mit derselben Wellenlänge einfach größer. Punkt. =D


      Original von Aiden
      Ich bin lieber fröhlich und hab nur Blödsinn im Kopf (den ich natürlich dafür verwende Mist zu bauen) als mir die ganze Zeit über alles und jeden um mich herum Gedanken zu machen und alles zu analysieren.

      Schließt sich nicht gegenseitig aus. Blödsinn im Kopf haben ungleich Dummheit. Ehrlich gesagt sind mir bisher nur Leute untergekommen, die beides hatten: Wirrkopf und einen Hauch Genialität. Man sagt nicht umsonst, dass der Grat zwischen Genie und Wahnsinn sehr schmal ist.

      "Heirs of Miraika"
      Fantasy, Steampunk, LGBT+

      "Dreaming of Dawn"
      Fantasy, Psychological, Depression
    • Original von bereth
      Man sagt nicht umsonst, dass der Grat zwischen Genie und Wahnsinn sehr schmal ist.


      Doch, man sagt es umsonst ;)
      1925 hat Terman eine Studie begonnen, wo er viele Hochbegabte Kinder herausgefiltert und sie ihr Leben lang beobachtet hat. Es wurden keine extrem negativen Persönlichkeitsmerkmale (Wahnsinn) im gesamten Leben der Leute (Genies) gefunden.
      Das mit dem Genie und dem Wahnsinn ist also nurnoch ein Volksmärchen xD


      @Topic:
      Ich kann mich allerdings vielen hier anschließen. Es gibt nicht bloß den glücklichen Idioten oder das unglückliche Genie, sondern sehr viele verschiedene Möglichkeiten. Wenn sich die Menschheit so primitiv beschreiben ließe, wär das wirklich traurig.
    • Ich sehe die Redewendung auch eher im übertragenen und nicht im Wortsinne. Wahnsinn ist auch nicht gleich Wahnsinn, ich gehe da eher vom alltäglichen Beklopptsein aus. Und die Leute, die ich kennenlernen durfte, die eben mit mir auf einer Wellenlänge waren (wegen sowohl halbwegs annehmbarer Intelligenz, ich würd' mich ja auch nicht als Genie bezeichnen, woher auch xD, als auch Humor), hatten eben eher den Hang zum Durchdrehen im positiv-humorvollen Sinn. Konnte das bei anderen nicht so beobachten, aber das sind nur meine Erfahrungen.

      Dazu gibt's bestimmt keine Studie. xD

      "Heirs of Miraika"
      Fantasy, Steampunk, LGBT+

      "Dreaming of Dawn"
      Fantasy, Psychological, Depression
    • Original von Droggelbecher
      Die Sache st die: Je mehr man weiß, desto mehr wird einem bewusst, wie hart das Leben ist - sei es nun durch mögliche Krankheiten oder unsere Gesellschaft, sei es nun durch die Regierung oder gewöhnliche Bürger.

      Die Härte des Lebens ist pure Einstellungssache. Was andere anstrengend finden, sehen wieder andere als Herausforderung. Man kann nichts als "schlimm" entlarven, weil nichts "schlimm" oder "gut" ist, sondern meinungsabhängig ist.
      Selbst besonders krasse Sachen wie der Tod naher Personen wird in manchen Gebieten freudvoll gefeiert, da man darin einen Weg der Erlösung sieht.
      Zudem: Hoher Intellekt ist mehr in der westlichen Welt als in den stark südlichen Regionen verbreitet, aber gerade diese westliche Welt leidet weniger und zieht auch noch klare Vorteile aus diesen Möglichkeiten heraus. Will heißen: Dort, wo man mehr weiß, geht's den Bürgern eher besser.

      Edit: Ein paar feine Bildchen und Ländervergleiche findet man hier: www1.eur.nl/fsw/happiness/hap_nat/nat_fp.php?mode=6&ranks=1 und hier 1777.de/entertainment/lehrreiche-weltkarten/ (hier eher lustige Zusammenstellung :D )
      Ich hab nicht nachgeschaut, wie verlässlich die Quellen sind, aber mir geht's auch nicht um Exaktwerte, sondern um Grobwerte, also mehr oder weniger denkbare Einteilungen.

      Original von Droggelbecher
      Und ein Genie hat das unglückliche Schicksal, dass jemand, der merkt, dass er selbst dümmer ist, sich wohl kaum mit ihm sehen lassen möchte.

      Ach, wohl kaum. Manche genießen es, solchen Personen näher zu stehen - bei Stars ist's doch ähnlich: Man ist beeindruckt und möchte gerne ein wenig mehr in die Welt dieser interessanten Person blicken.
      Hinzu kommt, dass solche Menschen oft gute Anlaufstellen sind, wenn man Rat braucht. Ein schönes Beispiel sind doch Ärzte: An diese knüpfen sich später allerlei Leute auch privat an, um Ratschläge und Diagnosen zu erhalten.
      Auch bei Anwälten kann's ähnlich sein, wenn sie in dem Rechtswesen unterwegs sind, in welchem man selbst viele Fragen hat und nicht mehr durchblickt.
      Und ein Freundesrat ist oft viel gutwilliger und hilfreicher als ein fremder Rat, der kostet, ggf. nicht gut ist und man sogar noch abgezockt werden kann.

      Und auf der anderen Seite: Personen, die viel draufhaben, haben auch nicht gleich einen Stock im ..., sondern schalten sehr gern mal ab und machen oft Quatsch, da sie sich nicht zwangsläufig dauernd mit Fachbegriffen gegenseitig begraben wollen.
      Und auch da dürfte eine Person anderer Art, die hinzukommt, nicht gleich abgeschreckt sein.
      Wer fühlt sich denn auch aus Prinzip schlecht, wenn man bei einer Person nicht nachkommt, wo aber die Bekanntschaft sowieso auf völlig anderen Grundlagen basiert? Ich kann mir vorstellen, dass es einige nicht mögen, wenn andere diese Fähigkeiten permanent raushängen lassen, einen spüren lassen, dass sie den Begleiter als tieferstehend sehen und es ihm zusätzlich unter die Nase reiben.
      Aber bei völlig anderer Grundlage? Ich bin auch kein KFZ-Spezialist und es stört mich auch null, wenn es mein Gegenüber ist. Etwas anderes ist es, wenn diese Person _nur_ davon redet: In solchen Fällen haben Unintressierte gerne oft keine Lust mehr auf den Kontakt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Salev ()

    • Du gibst ja lustige Aussagen zum Besten, Salev.

      Ich verstehe gar nicht, wieso du alles so stark vom emotionalen Standpunkt der Menschen abhängig machen willst. Denn das ist es nicht. Besonders erstaunlich finde ich ja immer noch das hier

      Die Härte des Lebens ist pure Einstellungssache. Was andere anstrengend finden, sehen wieder andere als Herausforderung.



      Joa... Max arbeitet jeden Tag bis zum Schweißausbruch, um irgendwie die Steuern, Schulden, Einkäufe, Unterhalte und sonstigen Ausgaben finanzieren zu können. Haut sich dann abends hin, zischt sich ein Bier rein und genießt den auslaufenden Tag mit seiner Frau. Schlagzeile am nächsten Tag ! Die Steuern werden wegen akuter Terrorismusgefahr, Klimaerwärmung, drohender Verarmung in Afrika, steigenden Transportkosten, notwendigen Subventionen um weitere 5% erhöht.
      Max denkt sich: "Oh mann. Das gibts doch nicht ! Aber das schaff ich schon. Ich arbeite einfach eine Stunde länger. Der schöne Abend bleibt mir ja erhalten ! Yeah !"


      Fritz jedoch (Abitur, hat studiert, wissensdurstig, recht "intellektuell", informiert sich fast täglich) weiß, dass der Grund "akute Terrorismusgefahr" nur deswegen angeführt wird, damit das Volk gewillt ist mehr Geld in die Rüstungsindustrie zu werfen, er weiß, dass die Klimaerwärmung eine Farce ist, er weiß, dass die drohende Verarmung in Afrika viel leichter beseitigt werden könnte, als die Politiker ihn glauben machen wollen, er weiß, dass die Transportkosten nur deswegen wieder gestiegen sind, weil die Ölkonzerne wieder mal von einem Wahn an Geldgeiz überfallen waren und die Preise anschraubten, er weiß, dass die Subventionen wieder mal nur denen in den Rachen geworfen werden, die im Parlament ihre Lobbyisten sitzen haben.


      Sieh dir mal bitte das folgende an:
      1...
      2...
      3...
      4...
      5...
      5...
      6...
      7...
      8...
      8...
      9...
      10...
      11...
      12...
      13...
      13...
      14...
      15...
      16...
      Das dürfte fürs erste reichen.


      Mach dich mal richtig schlau, was hier in unserer Welt abgeht, was hier in unserem Land und auf unserem Kontinent los ist und sag mir dann bitte noch ein einziges Mal, dass es wirklich vom persönlichen, emotionalen Standpunkt abhängig ist, ob man dann unglücklich, frustriert, traurig, wütend oder gar rasend ist. Oder bleib einfach unwissend und somit glücklich.





      Edit
      Ich bitte meine Angriffslustigkeit zu verzeihen. Ist nicht so gemeint, aber ich muss ja nicht immer alles in Seide einpacken, um etwas zu verdeutlichen, oder ? Das verträgst du schon, hoffe ich ;)