Ein für mich aktuelles Thema und - wie ich finde - auch sicherlich ein interessanter Gesprächsstoff. Ich meine, dass ich mehrere hier von Auslandserfahrung hab schreiben sehn, daher wird es sicherlich welche geben, die das schon gemacht haben oder wollen.
Natürlich sind auch kürzere Aufenthalte ok, solange sie mehr als nur ein kurzer Urlaub waren
1) Hattet ihr ein Auslandsjahr gemacht, macht ihr es bald oder wollt ihr es dringend machen?
2) Warum bzw warum nicht?
3) Wohin und wieso ausgerechnet dorthin?
4) Was müsst/musstet ihr alles dafür tun/auf euch nehmen?
5) Was für Probleme hatten ihr bzw erwartet ihr?
Bezüglich mir selbst
1)
Ich selbst wäre EIGENTLICH seit dem 3. April in Japan...
Allerdings hat ein Totalschaden am Auto meiner Mutter die Finanzen völlig aufgezehrt, weshalb ich absagen musste. Eine gute Freundin, mit der ich dorthin geflogen wäre, ist nun allein dort und allein die bisher wenigen Fotos und Berichte von ihr machen mich massiv neidisch.
Insofern bin ich bereits schon wieder stark am Sparen, um zwischen Bachelor und Master bzw zwischen dem 2. und 3. Semester vom Master ein Auslandsjahr in Japan einzuschieben. Da ich bis auf das letztliche Besorgen von Unterlagen (VISA, Gesundheitszeugnis, TOEFL-Bewertung) und Tickets alles bereits habe, wird die Planung für den zweiten Anlauf wohl wesentlich schneller ablaufen. Ich weiß, welche Fluggesellschaften günstig sind und sogar zwei Koffer erlauben, ich weiß was ich mitnehmen darf, wo ich welche Unterlagen für wieviel Geld bekomme und bin sogar großflächig über die möglichen preislichen Situationen in Japan selbst informiert.
2) & 3)
Ich will gern das Nützliche mit meinem persönlichem Traum verbinden.
Ich vergötter Asien schon seit meinem 12ten Lebensjahr und wollte immer schon nach China, Taiwan oder Japan.
Meine Wahl fiel letztlich auf Japan, da dieses zum einen zwar nicht so massiv überrannt mit ausländischen Studenten ist, andererseits aber so gut wie jede Uni in NRW eine Partnerschaft mit einer japanischen Uni hat. Zusätzlich hatte ich aus Interesse einen Japankurs im 2. Semester begonnen, daher wäre auch ein "Praxis-Sprachkurs" zur Verbesserung meines Könnens mir noch als Einschub wichtig.
Ganz zu Schweigen davon, das mein Japanischlehrer massiv die Werbetrommel für ein Auslandsjahr in "seinem" Land geschmissen hat xD
Aber natürlich mag ich Japan an sich auch einfach nur sehr gern. Das Land mit seiner Kultur, Architektur, Kunst, Musik, Natur und den Leuten begeistert mich. Ich habe massenweise Bücher über das Land, von einem 200-seitigem Band über die Tempel von Japan zu einem 500-seitigem "Reiselexikon" bis zu diversen kleineren Büchern über spezielle Themen wie japanische Feiertage, Kochbücher, Reiseführer und Bildbände.
4)
Finanziell kostet die Vorbereitung ca. 1000€ (VISA, Reisepass, TOEFL-Test, Einreiseerlaubnis, Flug).
Weiterhin muss ich - je nach Studentenheim bzw Wohnung - mit 300€ bis 800€ für Miete, Versicherung, Lebensmittel u.Ä. für den ersten Monat rechnen.
Zusätzlich fordert Japan, dass man sowohl ein Rückflugticket als auch einen gewissen Geldbetrag bei der Einreise besitzt, sonst darf man den Flughafen nicht verlassen.
Insofern benötige ich für eine vorerst gesicherte Reise ca. 2000-3000€.
Da ich ein Recht auf Auslands-Bafög habe (und mein Master verpflichtend für mein Studium ist), kann ich damit zu einem gewissen Teil ein Grundeinkommen haben.
Ab dem 3. Monat Aufenthalt kann ich bei der örtlichen Stadtverwaltung einen befristeten Antrag auf Arbeitserlaubnis erfragen und dann mit Nebenjobs (z.B. als Tutor) weiterhin Geld einnehmen.
An Gepäck habe ich logischerweise wegen dem ursprünglich für jetzt geplanten Flur eh schon alles. Insofern habe ich eine Reiseapotheke, einen entsprechenden Impfschein, Zusatzsstecker (dort gibts andere Steckdosen als hier), eine Minihandwerksbox (Hammer, Schraubenzieher, etc), einen Reiseführer u.Ä.
5)
An Problemen sehe ich nur zwei Dinge:
1.
Meine Mitmenschen und die Entfernung zu Deutschland
Meine Familie unterstützt mich zwar finanziell, versucht es mir aber zeitgleich schlecht zu reden. Unterstützen tut mich nur meine Schwester, allerdings aus dem egoistischen Grund, dann bei mir in ihrem Urlaub unterkommen zu können, um dort Ferien zu machen (und ob das in einem Studentenwohnheim für 1-2 Wochen erlaubt ist, wäre eh die Frage). Auch mein Freund hat bereits damit gedroht, dann Schluss zu machen, da ein Jahr für ihn absolut unertragbar wären und stellt mehrmals klar, dass ich zwischen ihm und der Reise wählen soll. Meine Mutter weißt mich immer wieder auf die angeblich extrem hohe Strahlung hin (ich wäre nichtmal in der Nähe von Fukushima, aber das interessiert sie nicht).
Natürlich sind auch "sponante Besuche" nicht möglich, denn für meine Familie ist es schlicht unbezahlbar, "mal eben" vorbeizukommen. Und ich selbst darf Japan nur mit einer "Sonder-Ausreise-Genehmigung" verlassen, habe ich die nicht und fliege nach Deutschland, so muss ich erneut eine Einreise-Erlaubnis beantragen, was meist 1-2 Monate dauert.
2.
Die Finanzen
Im Gegensatz zu vielen Studenten bin ich nunmal leider aus einer sog. Arbeiterfamilie, der Jahresverdienst liegt weit unter 10.000€ und insofern bin ich zusammen mit Kindern aus Arbeitslosen- oder Migrantenfamilien einer der Sonderfälle von Studenten, die sonst irgendwo bei den 2% liegen, wenn es um die Herkunft geht. Genau wie dieses Mal reicht irgendein (evtl. sogar kleiner) Schicksalsschlag aus, um alles wieder zunichte zu machen. Sollte meine Mutter für ein halbes Jahr wegen einem Unfall nicht oder nur wenig arbeiten können, so würde das Geld so drastisch gering sein, dass wieder meine Rücklagen dafür verwendet werden. Auch ein Sachschaden könnte dafür sorgen. Es gibt keine Rücklagen wie Lebensversicherungen, keine Unterstützung (wie z.B. Hartz4 oder etwa durch meinen Vater) und Ähnliches. Insofern ist mein Geld dafür stets massiv bedroht...
Natürlich sind auch kürzere Aufenthalte ok, solange sie mehr als nur ein kurzer Urlaub waren

1) Hattet ihr ein Auslandsjahr gemacht, macht ihr es bald oder wollt ihr es dringend machen?
2) Warum bzw warum nicht?
3) Wohin und wieso ausgerechnet dorthin?
4) Was müsst/musstet ihr alles dafür tun/auf euch nehmen?
5) Was für Probleme hatten ihr bzw erwartet ihr?
1)
Ich selbst wäre EIGENTLICH seit dem 3. April in Japan...
Allerdings hat ein Totalschaden am Auto meiner Mutter die Finanzen völlig aufgezehrt, weshalb ich absagen musste. Eine gute Freundin, mit der ich dorthin geflogen wäre, ist nun allein dort und allein die bisher wenigen Fotos und Berichte von ihr machen mich massiv neidisch.
Insofern bin ich bereits schon wieder stark am Sparen, um zwischen Bachelor und Master bzw zwischen dem 2. und 3. Semester vom Master ein Auslandsjahr in Japan einzuschieben. Da ich bis auf das letztliche Besorgen von Unterlagen (VISA, Gesundheitszeugnis, TOEFL-Bewertung) und Tickets alles bereits habe, wird die Planung für den zweiten Anlauf wohl wesentlich schneller ablaufen. Ich weiß, welche Fluggesellschaften günstig sind und sogar zwei Koffer erlauben, ich weiß was ich mitnehmen darf, wo ich welche Unterlagen für wieviel Geld bekomme und bin sogar großflächig über die möglichen preislichen Situationen in Japan selbst informiert.
2) & 3)
Ich will gern das Nützliche mit meinem persönlichem Traum verbinden.
Ich vergötter Asien schon seit meinem 12ten Lebensjahr und wollte immer schon nach China, Taiwan oder Japan.
Meine Wahl fiel letztlich auf Japan, da dieses zum einen zwar nicht so massiv überrannt mit ausländischen Studenten ist, andererseits aber so gut wie jede Uni in NRW eine Partnerschaft mit einer japanischen Uni hat. Zusätzlich hatte ich aus Interesse einen Japankurs im 2. Semester begonnen, daher wäre auch ein "Praxis-Sprachkurs" zur Verbesserung meines Könnens mir noch als Einschub wichtig.
Ganz zu Schweigen davon, das mein Japanischlehrer massiv die Werbetrommel für ein Auslandsjahr in "seinem" Land geschmissen hat xD
Aber natürlich mag ich Japan an sich auch einfach nur sehr gern. Das Land mit seiner Kultur, Architektur, Kunst, Musik, Natur und den Leuten begeistert mich. Ich habe massenweise Bücher über das Land, von einem 200-seitigem Band über die Tempel von Japan zu einem 500-seitigem "Reiselexikon" bis zu diversen kleineren Büchern über spezielle Themen wie japanische Feiertage, Kochbücher, Reiseführer und Bildbände.
4)
Finanziell kostet die Vorbereitung ca. 1000€ (VISA, Reisepass, TOEFL-Test, Einreiseerlaubnis, Flug).
Weiterhin muss ich - je nach Studentenheim bzw Wohnung - mit 300€ bis 800€ für Miete, Versicherung, Lebensmittel u.Ä. für den ersten Monat rechnen.
Zusätzlich fordert Japan, dass man sowohl ein Rückflugticket als auch einen gewissen Geldbetrag bei der Einreise besitzt, sonst darf man den Flughafen nicht verlassen.
Insofern benötige ich für eine vorerst gesicherte Reise ca. 2000-3000€.
Da ich ein Recht auf Auslands-Bafög habe (und mein Master verpflichtend für mein Studium ist), kann ich damit zu einem gewissen Teil ein Grundeinkommen haben.
Ab dem 3. Monat Aufenthalt kann ich bei der örtlichen Stadtverwaltung einen befristeten Antrag auf Arbeitserlaubnis erfragen und dann mit Nebenjobs (z.B. als Tutor) weiterhin Geld einnehmen.
An Gepäck habe ich logischerweise wegen dem ursprünglich für jetzt geplanten Flur eh schon alles. Insofern habe ich eine Reiseapotheke, einen entsprechenden Impfschein, Zusatzsstecker (dort gibts andere Steckdosen als hier), eine Minihandwerksbox (Hammer, Schraubenzieher, etc), einen Reiseführer u.Ä.
5)
An Problemen sehe ich nur zwei Dinge:
1.
Meine Mitmenschen und die Entfernung zu Deutschland
Meine Familie unterstützt mich zwar finanziell, versucht es mir aber zeitgleich schlecht zu reden. Unterstützen tut mich nur meine Schwester, allerdings aus dem egoistischen Grund, dann bei mir in ihrem Urlaub unterkommen zu können, um dort Ferien zu machen (und ob das in einem Studentenwohnheim für 1-2 Wochen erlaubt ist, wäre eh die Frage). Auch mein Freund hat bereits damit gedroht, dann Schluss zu machen, da ein Jahr für ihn absolut unertragbar wären und stellt mehrmals klar, dass ich zwischen ihm und der Reise wählen soll. Meine Mutter weißt mich immer wieder auf die angeblich extrem hohe Strahlung hin (ich wäre nichtmal in der Nähe von Fukushima, aber das interessiert sie nicht).
Natürlich sind auch "sponante Besuche" nicht möglich, denn für meine Familie ist es schlicht unbezahlbar, "mal eben" vorbeizukommen. Und ich selbst darf Japan nur mit einer "Sonder-Ausreise-Genehmigung" verlassen, habe ich die nicht und fliege nach Deutschland, so muss ich erneut eine Einreise-Erlaubnis beantragen, was meist 1-2 Monate dauert.
2.
Die Finanzen
Im Gegensatz zu vielen Studenten bin ich nunmal leider aus einer sog. Arbeiterfamilie, der Jahresverdienst liegt weit unter 10.000€ und insofern bin ich zusammen mit Kindern aus Arbeitslosen- oder Migrantenfamilien einer der Sonderfälle von Studenten, die sonst irgendwo bei den 2% liegen, wenn es um die Herkunft geht. Genau wie dieses Mal reicht irgendein (evtl. sogar kleiner) Schicksalsschlag aus, um alles wieder zunichte zu machen. Sollte meine Mutter für ein halbes Jahr wegen einem Unfall nicht oder nur wenig arbeiten können, so würde das Geld so drastisch gering sein, dass wieder meine Rücklagen dafür verwendet werden. Auch ein Sachschaden könnte dafür sorgen. Es gibt keine Rücklagen wie Lebensversicherungen, keine Unterstützung (wie z.B. Hartz4 oder etwa durch meinen Vater) und Ähnliches. Insofern ist mein Geld dafür stets massiv bedroht...

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