Auf und davon - Ein Jahr im Ausland

    • Auf und davon - Ein Jahr im Ausland

      Ein für mich aktuelles Thema und - wie ich finde - auch sicherlich ein interessanter Gesprächsstoff. Ich meine, dass ich mehrere hier von Auslandserfahrung hab schreiben sehn, daher wird es sicherlich welche geben, die das schon gemacht haben oder wollen.
      Natürlich sind auch kürzere Aufenthalte ok, solange sie mehr als nur ein kurzer Urlaub waren ;)

      1) Hattet ihr ein Auslandsjahr gemacht, macht ihr es bald oder wollt ihr es dringend machen?
      2) Warum bzw warum nicht?
      3) Wohin und wieso ausgerechnet dorthin?
      4) Was müsst/musstet ihr alles dafür tun/auf euch nehmen?
      5) Was für Probleme hatten ihr bzw erwartet ihr?

      Bezüglich mir selbst

      1)
      Ich selbst wäre EIGENTLICH seit dem 3. April in Japan...
      Allerdings hat ein Totalschaden am Auto meiner Mutter die Finanzen völlig aufgezehrt, weshalb ich absagen musste. Eine gute Freundin, mit der ich dorthin geflogen wäre, ist nun allein dort und allein die bisher wenigen Fotos und Berichte von ihr machen mich massiv neidisch.
      Insofern bin ich bereits schon wieder stark am Sparen, um zwischen Bachelor und Master bzw zwischen dem 2. und 3. Semester vom Master ein Auslandsjahr in Japan einzuschieben. Da ich bis auf das letztliche Besorgen von Unterlagen (VISA, Gesundheitszeugnis, TOEFL-Bewertung) und Tickets alles bereits habe, wird die Planung für den zweiten Anlauf wohl wesentlich schneller ablaufen. Ich weiß, welche Fluggesellschaften günstig sind und sogar zwei Koffer erlauben, ich weiß was ich mitnehmen darf, wo ich welche Unterlagen für wieviel Geld bekomme und bin sogar großflächig über die möglichen preislichen Situationen in Japan selbst informiert.

      2) & 3)
      Ich will gern das Nützliche mit meinem persönlichem Traum verbinden.
      Ich vergötter Asien schon seit meinem 12ten Lebensjahr und wollte immer schon nach China, Taiwan oder Japan.
      Meine Wahl fiel letztlich auf Japan, da dieses zum einen zwar nicht so massiv überrannt mit ausländischen Studenten ist, andererseits aber so gut wie jede Uni in NRW eine Partnerschaft mit einer japanischen Uni hat. Zusätzlich hatte ich aus Interesse einen Japankurs im 2. Semester begonnen, daher wäre auch ein "Praxis-Sprachkurs" zur Verbesserung meines Könnens mir noch als Einschub wichtig.
      Ganz zu Schweigen davon, das mein Japanischlehrer massiv die Werbetrommel für ein Auslandsjahr in "seinem" Land geschmissen hat xD
      Aber natürlich mag ich Japan an sich auch einfach nur sehr gern. Das Land mit seiner Kultur, Architektur, Kunst, Musik, Natur und den Leuten begeistert mich. Ich habe massenweise Bücher über das Land, von einem 200-seitigem Band über die Tempel von Japan zu einem 500-seitigem "Reiselexikon" bis zu diversen kleineren Büchern über spezielle Themen wie japanische Feiertage, Kochbücher, Reiseführer und Bildbände.

      4)
      Finanziell kostet die Vorbereitung ca. 1000€ (VISA, Reisepass, TOEFL-Test, Einreiseerlaubnis, Flug).
      Weiterhin muss ich - je nach Studentenheim bzw Wohnung - mit 300€ bis 800€ für Miete, Versicherung, Lebensmittel u.Ä. für den ersten Monat rechnen.
      Zusätzlich fordert Japan, dass man sowohl ein Rückflugticket als auch einen gewissen Geldbetrag bei der Einreise besitzt, sonst darf man den Flughafen nicht verlassen.
      Insofern benötige ich für eine vorerst gesicherte Reise ca. 2000-3000€.
      Da ich ein Recht auf Auslands-Bafög habe (und mein Master verpflichtend für mein Studium ist), kann ich damit zu einem gewissen Teil ein Grundeinkommen haben.
      Ab dem 3. Monat Aufenthalt kann ich bei der örtlichen Stadtverwaltung einen befristeten Antrag auf Arbeitserlaubnis erfragen und dann mit Nebenjobs (z.B. als Tutor) weiterhin Geld einnehmen.

      An Gepäck habe ich logischerweise wegen dem ursprünglich für jetzt geplanten Flur eh schon alles. Insofern habe ich eine Reiseapotheke, einen entsprechenden Impfschein, Zusatzsstecker (dort gibts andere Steckdosen als hier), eine Minihandwerksbox (Hammer, Schraubenzieher, etc), einen Reiseführer u.Ä.

      5)
      An Problemen sehe ich nur zwei Dinge:
      1.
      Meine Mitmenschen und die Entfernung zu Deutschland
      Meine Familie unterstützt mich zwar finanziell, versucht es mir aber zeitgleich schlecht zu reden. Unterstützen tut mich nur meine Schwester, allerdings aus dem egoistischen Grund, dann bei mir in ihrem Urlaub unterkommen zu können, um dort Ferien zu machen (und ob das in einem Studentenwohnheim für 1-2 Wochen erlaubt ist, wäre eh die Frage). Auch mein Freund hat bereits damit gedroht, dann Schluss zu machen, da ein Jahr für ihn absolut unertragbar wären und stellt mehrmals klar, dass ich zwischen ihm und der Reise wählen soll. Meine Mutter weißt mich immer wieder auf die angeblich extrem hohe Strahlung hin (ich wäre nichtmal in der Nähe von Fukushima, aber das interessiert sie nicht).
      Natürlich sind auch "sponante Besuche" nicht möglich, denn für meine Familie ist es schlicht unbezahlbar, "mal eben" vorbeizukommen. Und ich selbst darf Japan nur mit einer "Sonder-Ausreise-Genehmigung" verlassen, habe ich die nicht und fliege nach Deutschland, so muss ich erneut eine Einreise-Erlaubnis beantragen, was meist 1-2 Monate dauert.

      2.
      Die Finanzen
      Im Gegensatz zu vielen Studenten bin ich nunmal leider aus einer sog. Arbeiterfamilie, der Jahresverdienst liegt weit unter 10.000€ und insofern bin ich zusammen mit Kindern aus Arbeitslosen- oder Migrantenfamilien einer der Sonderfälle von Studenten, die sonst irgendwo bei den 2% liegen, wenn es um die Herkunft geht. Genau wie dieses Mal reicht irgendein (evtl. sogar kleiner) Schicksalsschlag aus, um alles wieder zunichte zu machen. Sollte meine Mutter für ein halbes Jahr wegen einem Unfall nicht oder nur wenig arbeiten können, so würde das Geld so drastisch gering sein, dass wieder meine Rücklagen dafür verwendet werden. Auch ein Sachschaden könnte dafür sorgen. Es gibt keine Rücklagen wie Lebensversicherungen, keine Unterstützung (wie z.B. Hartz4 oder etwa durch meinen Vater) und Ähnliches. Insofern ist mein Geld dafür stets massiv bedroht... :/
    • This thread is relevant to my interests.

      1) Hattet ihr ein Auslandsjahr gemacht, macht ihr es bald oder wollt ihr es dringend machen?
      Ich habe über das Erasmus-Programm ein Auslandsjahr in Helsinki/Finnland gemacht.

      2) Warum bzw warum nicht?
      Schon vor Studienbeginn war es mein Wunsch, 1 Jahr lang im Ausland zu studieren. Nie wieder wird man so leicht in Ausland kommen, wie über diese Uniprogramme. Es ist eine einmalige Gelegenheit.

      Wenn es nach mir geht, würde ich auch noch einen 2. Uni-Auslandsaufenthalt dran hängen. Diesmal aber richtig weit entfernt, in Asien oder Amerika. Gegen einen Job mit Auslandsoptionen hätte ich auch nichts. Ob das die Lebenssituation zulässt und ob es generell klug wäre, wird sich erst noch zeigen. Der Drang dazu ist jedenfalls vorhanden.

      3) Wohin und wieso ausgerechnet dorthin?
      Finnland - Ich finde die nordischen Länder interessant, wir hatten dort Partnerunis und die Sprache ist mir auch sympathisch. Die Situation dort halte ich für sicher und stabil, wohingegen ich in Ländern wie Russland zugegeben Vorbehalte hätte.

      Nicht-europäische Möglichkeiten - Dort möchte ich einfach mal sehen, ob das Leben auch ganz anders funktionieren kann, als wir es gewohnt sind. Finnland ist in dieser Hinsicht Deutschland doch sehr ähnlich. Japan ist unter dem popkulturellen Aspekt natürlich sehr interessant und Singapur ist ein sehr erfolgreiches asiatisches Land, in dem man auch mit Englisch über die Runden kommt. Mit den USA und Kanada sind wir im Westen verbunden, aber dennoch ticken sie leicht anders als Europa; daher hätte ich auch gerne dort einen Einblick über deren Lebensart.

      4) Was müsst/musstet ihr alles dafür tun/auf euch nehmen?
      Sprachzertifikat für Englisch von der Uni reicht. Wohnheimplatz wird vermittelt. Zusatzversicherung ist nicht unbedingt notwendig. Flüge gibts für unter 100€. Es gibt einige bürokratische Spielereien, aber die nimmt man locker in Kauf für seinen Traum. Das Zurechtfinden klappt schon irgendwie, denn man wird bestens unterstützt.

      5) Was für Probleme hatten ihr bzw erwartet ihr?
      • Gehobener Lebensstandard in Finnland, speziell Helsinki: Mindestens 800€ monatlich sollte man zur Verfügung haben. Das hat sowohl meine Eltern, als auch meine Ersparnisse geschröpft.
      • Das ganze Leben muss in einen Koffer passen. Alleine schon die Klamotten für den nordischen Winter nehmen einiges an Platz weg. Für alles andere bleibt da nicht mehr viel Platz, so dass man 1 Jahr lang effektiv auf Sparflamme lebt. Die Wohnung wirkt plötzlich noch steriler als sonst und sämtliches Inventar wie Küchenzeugs muss vom Flohmarkt kommen. Nichtmals Bettzeug hat man anfangs zur Verfügung.
      • Der Winter da oben ist wirklich lang und dunkel.
      • Wohnung und Nebenjob gehen verloren. Bekanntschaften an der Uni verlieren sich, da viele in der Zwischenzeit den Bachelor beenden und wegziehen.
      • Beschwert man sich vorher noch, dass alle so verstreut in Deutschland wohnen, so sind sie hinterher nicht mal mehr in ein paar Stunden mit dem Zug erreichbar. Man ist wirklich abgeschnitten von allen Freunden. Wer schnell neue Leuten kennenlernt, hat es dort wirklich leichter.
      • In einem ganzen Jahr konnte ich nur 15 ECTS für meine Heimatuni mitnehmen, da Studienplan und angebotene Kurse sehr unterschiedlich sind.

      Wenn ich Europa verlassen würde, würde sich das finanzielle und das soziale Problem noch verschärfen. Dann müsste ich mal wieder die Wohnung und alles aufgeben und fast wie ein Rucksacktourist leben. Daher weiß ich noch nicht, ob ich mich dem Fernweh ein weiteres Mal hingebe, oder erst an anderen Stellen im Leben anpacke.

      ---


      Für dein Vorhaben, eine Weile in Japan zu leben, kann ich dir nur den größten Respekt aussprechen.
      In jederlei Hinsicht ist es deutlich riskanter, als in Europa zu leben. Die finanzielle Belastung ist höher, die Kultur ist sehr viel unterschiedlicher und Englisch als Hilfssprache in der Uni und im Alltag ist auch kaum einsetzbar. Die Schrift lässt sich nicht mal mit Mühe und Not noch irgendwie entziffern und dank der Zeitverschiebung trifft man selbst online schwerer auf bekannte Gesichter. Das sind alles Probleme, mit denen ich in Finnland sehr, sehr viel weniger zu kämpfen hatte. Dafür dürftest du auch umso mehr entlohnt werden, indem du mal ein komplett anderes Stück dieser Erde kennenlernst.

      Darf ich fragen, wie du die Sprachanforderungen gemeistert hast? Bekommst du den Wohnheimplatz über das Austauschprogramm zugesichert? Hälst du es tatsächlich für möglich, als Ausländer an Nebenjobs zu kommen? Würdest du für Feiertage wie Weihnachten zurück nach Deutschland fliegen? Würdest du auch für längere Zeit tatsächlich in Japan leben wollen?
    • 1) Hattet ihr ein Auslandsjahr gemacht, macht ihr es bald oder wollt ihr es dringend machen?
      Ich persönlich habe (noch) kein Auslandsjahr gemacht. Allerdings denke ich, dass dies in einigen Berufen sehr hilfreich wäre, allein schon wegen der Fremdsprachenkenntnisse. Ich wäre dem nicht abgeneigt.
      Meine beste Freundin fliegt im September für ein Jahr nach Japan.

      2) Warum bzw warum nicht?
      Wie gesagt, das Wissen, das man in einem fremden Land erwerben kann, wird ziemlich hilfreich sein. Außerdem erlebt man mal was anderes, guckt in andere Kulturen rein etc. Ich interessiere mich sehr für verschiedene Kulturen, also wäre das sehr spannend.

      Meiner Freundin wurde ein Auslandsjahr in Japan dringend geraten, da ihr Hauptfach Modernes Japan ist.

      3) Wohin und wieso ausgerechnet dorthin?
      Mir wäre es egal. Ich stimme allerdings Lüffel zu, dass das Land einigermaßen sicher sein sollte. Sprich: In die EU, Nordamerika oder andere Industriestaaten würde ich mich trauen, West- und Zentralasien, einige Südamerikanische Länder und leider auch Afrika nicht (wobei ich gehört habe dass Südafrika sehr schön sein soll, das wäre vllt eine Überlegung wert).
      Wenn man eine spezielle Sprachwissenschaft studiert, z.B. Romanistik, Skandinavistik, Asienwissenschaften etc. lohnt es sich natürlich in das Land zu reisen, wo diese Sprache gesprochen wird.

      Interessieren würde ich mich sehr für Japan. Ich hätte sogar schon eine mentale Liste von Dingen, die ich dort auf jeden Fall machen würde.

      4) Was müsst/musstet ihr alles dafür tun/auf euch nehmen?
      Der wichtigste Punkt: Sprachkenntnisse! In Japan z.B. sprechen zwar einige Leute Englisch, allerdings meistens mit einem richtig harten Akzent. Und wenn man aus Tokio rauskommt nimmt die Zahl der Menschen mit Englischkenntnissen auch rapide ab.
      Zudem sollte man einigermaßen überlebensfähig sein. Einkaufen, putzen, waschen... das gehört dazu. Außerdem sieht man seine Familie und Freunde nicht, sprich, wenn man eher schwer Freundschaften schließt, könnte es etwas einsam werden.
      Sonstiges: Zettelwirtschaft. Visum, Pass (ich z.B. habe nur meinen Ausweis und müsste einen Pass beantragen), etc.
      Außerdem braucht man natürlich Geld. Ich bin überrascht, wie unterschiedlich der Lebensstandart in anderen Ländern im Vergleich zu Deutschland ist. Selbst in Frankreich fällt das schon in Restaurants auf.

      5) Was für Probleme hatten ihr bzw erwartet ihr?
      Ich hab immer ein wenig Angst, dass ich den Leuten nicht "hinter die Stirn gucken kann". In Deutschland ist man ja ein bestimmtes Verhalten von Menschen gewohnt. Engländern und Japanern sagt man dagegen öfter nach, dass sie "scheinheilig" wären, sprich, sie sagen ihre Meinung nicht so öffentlich und regeln alles eher "hintenrum".

      Und ein ganz ganz doofes Problem: Ich glaub, ich würde Brot vermissen. Ich liebe Schwarzbrot und Körnerbrot. Wenn ich mich nur von Toast ernähren müsste... xD Aber wie gesagt, das ist eher ein persönliches Problem ^^"



      Zu Japan an sich:
      Wie gesagt, meine Freundin macht ab September ein Auslandsjahr dort. Die Angst vor der Strahlung war bei ihr in der Familie auch, gerade ihre Großeltern schieben richtig Panik. Dann kam heraus, dass sie nicht aufs Festland sondern nach Okinawa geht und das Problem hat sich gelöst. Naja, dann kam die Angst vor Tsunamis auf...

      Organisiert wird das überwiegend über die Uni (ich glaube sie hat das auch mit dem Erasmus-Programm gemacht). Das Wohnheim dort ist recht günstig. Aus ihrer Gruppe kommen einige nach Tokio, dort sind die Lebenskosten um ein Vielfaches höher. Andererseits hat sie so nicht die Bindung an das "richtige" Japan (ihre Dozenten meinten Okinawa wäre praktisch das für Japan was Mallorca für Deutschland wär^^). Sie hat allerdings vor, zwischendurch mal aufs Festland zu reisen.
      Sie darf glaube ich 2 Wochen nach Hause zwischendrin. Was man ihr allerdings gesagt hat war, dass es dann schwer ist, wieder nach Japan zurückzufliegen.
      Überraschenderweise wird auf Okinawa kaum Dialekt gesprochen sondern überwiegend das Japanisch, das sie in der Uni gelernt hat (im Vergleich zu Osaka, dem ja ein harter Dialekt nachgesagt wird). Ihr Japanisch-Studium kann sie dort einigermaßen weiterführen; ihr zweites Studienfach muss für dieses Jahr pausieren.
      Falls das Geld mal knapp wird kann ich mir gut vorstellen, dass sie dort arbeiten kann. Hier in Deutschland arbeitet sie auch als Nebenjob in einem japanischen Buchladen.

      Ich bin wirklich gespannt was sie sagt wenn sie zurückkommt. Eine weitere Freundin und ich überlegen, ob wir wirklich sparen und sie dort besuchen kommen sollen...
      >:3c
    • Antworten für Lüffel
      Original von Lüffel
      Darf ich fragen, wie du die Sprachanforderungen gemeistert hast?

      Da - mit wenigen Ausnahmen - alle Partnerunis auf Sprachen ausgelegt sind (die, die ich in Niigata besucht hätte war sogar eine Uni mit 70% internationalen Studenten und nur 30% Einheimischen), reicht der englische TOEFL-Test völlig aus. Und, da in Japan eh nur eher wenige wirklich gut englisch können, ist witzigerweise ein mittelgutes Ergebnis schon völlig ausreichend, während Oxford z.B. ja Bestergebnisse will.
      Wenn man an japanischen Vorlesungen teilnehmen will, kann man noch freiwillig den japanischen JLPT machen. Der müsste dann aber natürlich auf oberem Niveau liegen.
      Man macht automatisch einen 15-stündigen Sprachkurs pro Woche in Japanisch (dafür wird anfangs nochmal das Sprachkönnen getestet, um zu sehen, wie gut man schon ist). Dort wird dem, der gar keine Kenntnisse hat, erstmal das Wichtigste erklärt, damit man z.B. mit dem Zug fahren oder einkaufen kann.
      ABER wenn man nach Tokyo, Osaka oder Kyoto kommt, muss man sich da auch nicht soviele Gedanken machen, da spricht fast jeder Englisch. Ist zwar teilweise sehr schwer zu verstehen, ABER man könnte sich durchretten. In abgelegenen Orten wie z.B. meiner zuletzt angepeilten Uni in Niigata ist dagegen die Wahrscheinlichkeit, wen mit mittleren bis guten Englischkenntnissen sehr gering, wenn man mit einem Nicht-Ausländer redet. Insofern kommt es ganz drauf an, wo man ist.
      Tokio ist DIE Stadt, sie hat alles, was die Anderen haben und mehr. ABER sie verführt dazu, Japanisch nicht ordentlich zu lernen, denn fast jeder da kann englisch.

      Original von Lüffel
      Bekommst du den Wohnheimplatz über das Austauschprogramm zugesichert?

      Zumindest die drei Unis, die von meiner aktuellen Uni angeboten wurden, vermitteln allen internationalen Studenten einen Wohnheimplatz. Sollten sie keinen frei haben, vermitteln sie einen an eine Wohnung und die Uni bezahlt das an Miete, was über dem ist, was das Wohnheim gekostet hätte. Ist das Wohnheim also monatlich 300€ teuer und sie finden nur eine Wohnung für 500€, so zahlen sie die überschüssigen 200€ für mich *___*
      Passiert aber fast nie, denke ich, auf den Karten haben die meist bis zu acht Wohnheime (allein schon, weil die Japaner das Studium zum Auszug nutzen wollen und alle in die Heime gehen).

      Original von Lüffel
      Hälst du es tatsächlich für möglich, als Ausländer an Nebenjobs zu kommen?

      Tutor-Plätze werden meist exta für diese freigehalten. Da die Unis - wie gesagt - meist Sprachunis sind, unerrichten die Studenten meist die Einheimischen in ihrer Landessprache bzw englisch. Ein guter Bekannter war z.B. ein halbes Jahr in China und hat dort Deutsch unterrichtet. Und die Freundin, die jetzt allein nach Japan geflogen ist, wurde schon vorgestern von ihrem Mentor gefragt, ob sie darauf später Lust hätte. Die Asiaten sind extrem interessiert an Deutschland (gerade bei Japan ist das ja bekannt) und wollen dringends auch die englische Sprache von guten Sprechern lernen. Einzig die Stadtverwaltung könnte da einen Riegel vorschieben. Das müsste man dann abwarten, da man aber einen Mentor bekommt, denke ich, dass der das regeln wird.
      Auch gibt es zumindest in "weltoffenen" Provinzen von Japan wie Tokyo, Kyoto und Osaka ganze Viertel, wo die Verkäufer englisch sprechen MÜSSEN, denn dort sind die Touristen, die versorgt werden wollen und die möglichst kein Japanisch können müssen. Auch solche würden mich bei ihnen arbeiten lassen, wurde mir von meinem Japanischlehrer erklärt, denn ich kann vermtl. besser englisch als die gut sprechenden Japaner in den Läden (oft genug soll dieser Beruf sogar von als Nebenjob von den Kindern ausländischer Einwanderer gemacht werden, hat er mir erklärt).
      Da ich aber Lehrer für eine Sprache (Deutsch) werden will, wäre ein Tutor-Job natürlich eher etwas besser auf dem Zeugnis xD

      Original von Lüffel
      Würdest du für Feiertage wie Weihnachten zurück nach Deutschland fliegen?

      Nein, ich würde wohl da bleiben, denn wie gesagt, Japan ist da extrem hart.
      Ich könnte versuchen, diese "Ausnahme-Ausreise-Genehmigung" zu bekommen, aber soweit ich weiß, kriegt man die nur in Extremfällen wie z.B. wenn meine Mutter gestorben ist oder meine Schwester ein Kind bekommen hat. Wobei ich es mir vorstellen könnte, dass die echt irgendwie ihr finanzielles zusammenkratzen und stattdessen kurz zu mir kommen. Aber das wäre dann abzuwarten. Wahrscheinlicher ist, dass ich denen ne PC-Kamera und ein Mikrofon besorge und denen mal meinen guten Freund Skype für sowas vorstelle :'D

      Original von Lüffel
      Würdest du auch für längere Zeit tatsächlich in Japan leben wollen?

      War mal so im Hinterkopf, ja. Während der Schulzeit hatte ich schon damit gespielt, evtl. Au-Pair zu machen, aber die paar deutschen und englischen Einwohner da wollen natürlich nur die Besten, ich kam nie in die engere Auswahl. Und jetzt bin ich wieder sehr fixiert darauf.
      Witzig ist, dass es in Japan auch 10 Schulen gibt, wo regulär Deutsch unterrichtet wird und wo ich insofern tatsächlich fest arbeiten könnte. Auch an Unis könnte ich mich wohl fest bewerben.
      ABER da ich letztlich das Land trotzdem nur aus den Büchern, von den paar Japanern die mir bekannt sind und aus den - bekanntlich unglaublich realistischen und glaubenswürdigen - Filmen, Mangas und Animes kenne, müsste ich da doch dann erstaml da gewesen sein, um zu schauen, ob ich da auch zwei, vier oder zwanzig Jahre bleiben wollen würde.
      Ausserdem ist bei Japan das Problem: Wenn du eine Wohnung mietest/ein Haus kaufst, brauchst du einen "Paten", der dem Vermieter deine Zuverlässigkeit beglaubigt. Als Student macht das die Uni, wenn ich aber auf eigene Faust dahin reise...was dann? :'D
      Dann sollte ich schon verdammt gute Freunde dort gefunden haben, damit die mir den Gefallen tun.


      Ansonsten muss ich sagen, Respekt, dass du scho weg warst :)
      Wobei ich das, glaube ich, sogar gesagt bekam (wobei ich es so verstanden hatte, dass du Camir besucht hattest? Oder hatte HeyDay dich besucht? Egal).
      In welches asiatische Land würde es dich denn - wenn - verschlagen?
      Letztlich ist ja auch China ein beliebtes Land und oben drauf gibt es da wesentlich mehr Leute, die einem helfen (denn bei der letzten Planung gab es nur drei Leute, die irgendwie Ahnung hatten, davon war einer der Ansprechpartner in Japan, eine einzelne Aushilfe beim International Office und mein Japanischlehrer :'D).


      @Juandalyn
      Das mit dem "hinten rum regeln" stimmt zumindest für Japan nur halb.
      Die sind dort extrem höflich und wollen insofern möglichst Streit und Ärger vermeiden.
      Beispielsituation:
      Du fragst, ob sie mit dir heut Nachtmittag ins Kino wollen.
      Wenn sie das nicht wollen, werden sie sagen "Heut ist etwas schlecht".
      Wenn kein Alternativvorschlag für einen Termin darauf folgt, weiß der Japaner, dass der Andere nicht will und nicht - wie er behauptet - nicht kann.
      Als Ausländer dagegen hakt man weiter, bis der Japaner gezwungen ist, zu sagen, dass er z.B. Kino nicht so gern mag. Wenn man dann vorschlägt, stattdessen in den Zoo zu gehen, kann das Spiel insofern wieder von vorn beginnen xD"

      Aber das Meiste sind eigentlich "offizielle Floskeln", die einem ein guter Japanischlehrer recht schnell beibringt. Redewendungen wie das englisch "It's raining cats and dogs" oder unser "Auf die Palme bringen". Man meint es nicht wörtlich. Nur Japaner sind da wesentlich anstrengender, denn sie haben verdammt viele davon und benutzen sie auch sehr oft. Wenn du mit ihnen redest und dann was fragst und sie sagen ja, dann heißt das nicht zwingend eine Zustimmung, sondern kann nur ein "Ja, ich habe deine Frage gehört" sein.

      Insofern haben wir in meinem Japanischunterricht z.B. die ersten zwei Semester direkt erstmal die üblichsten Floskeln eingehämmert bekommen. So seltsames Zeug wie "Bleiben sie gesund erfolgreich", wenn sich zwei Leute verabschieden, die beide arbeiten (Schüler, Studenten und sonstige Nicht-Arbeitende dagegen sagen einfach nur "Bis bald"). Auch so Handlungsregeln wie "In einem Restaurant bzw einer Kneipe bezahlt IMMER der Mann bzw die Männer teilen sich die Kosten" und "Man bestellt immer von Getränk eine ganze Flasche und dabei schüttet der Jüngere/niedrig gestellte dem Älteren/höher gestelltem ein" sollte man schlicht kennen.

      Falls es dich aber erleichtert - für den Fall, dass du auch mal dorthin willst - die Japaner sind gegenüber Ausländern extrem freundlich. Du könntest nackt durch die Straße rennen, die sehen nur deine Haarfarbe und deine Augenform und -farbe und würden denken "Ausländer. Lustige Leute.". Betrunkene und Ausländer haben daher in Japan Narrenfreiheit. Wenn du einen Japaner mit Baka grundlos beleidigst, der würde nichts sagen in dem Glauben, du weißt nicht, was du gesagt hast. Wenn du gegen die Tischmanieren verstößt, er würde dich machen lassen, statt dich zu korrigieren (denn korrigieren bedeutet, dir aufzuzeigen, dass du was falsch gemacht hast, was für dich peinlich sein könnte).
      Deshalb, laut dem, was ich gehört habe, ist es ein sehr angenehmes Völkchen, wenn man ein paar Grundregeln und Grundlagen kennt :3

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von MangaEngel ()

    • Yay ein Thread für mich. *Händereib* Find es irgendwie interessant und mutig, dass so viele Leute nach Japan/ Asien wollen. Wir wäre die Kultur dort zu fremdartig und anders, weil man vieles eben doch nicht so lernen kann. (Stichwort Eisbergprinzip aus der Interkulturellen Kommunikation.) Ich bin ja schon in Irland desweiteren angeeckt. Wieviel schlimmer muss es da in einem asiatischen Land sein. Aber vielleicht hat mich auch nur dieser Artikel so abgeschreckt (auch wenn er natürlich mehr auf Amerikaner zugeschnitten ist.) Zugegeben, ein Erasmusjahr ist dann noch irgendwie betreut und daher was anderes als fest auszuwandern und es gibt auch genug Leute, die es gepackt haben, aber für mich wärs nichts.

      1) Hattet ihr ein Auslandsjahr gemacht, macht ihr es bald oder wollt ihr es dringend machen?
      Japp. Ich war von September 2010 bis Juni 2011 ein Academic Year am Trinity College Dublin. Ich würde gerne noch weitere machen, bin aber sowieso bereits am Ende meines Studiums und mach daher lieber beruflich was im Ausland. Hatte aber noch zwei 4-wöchige Sprachkurse in Bergen und Reykjavík.
      2) Warum bzw warum nicht? und
      3) Wohin und wieso ausgerechnet dorthin?

      Mein Englischstudium legt es nahe, dass man ein Jahr in einem Englischsprachigen Land verbringt. Die Wahl fiel auf Dublin und das Trinity, weil Irland immer noch nah genug ist, wenn irgendwas ist, auch kommt man bezahlbar über die Feiertage nach Hause und es ist EU Mitglied. Dublin speziell weil wir da Freunde haben, bei denen ich dann das Jahr wohnte. Und das Trinity weil es eine renommierte Uni ist. Ich hab mich auch nicht über Erasmus beworben, weil meine Uni kein Programm mit dem Trinity hatte, sondern als Visiting Student, auf eigene Faust.

      4) Was müsst/musstet ihr alles dafür tun/auf euch nehmen?
      Ich hab den TOEFL Test gebraucht und eine Auflistung all meiner Kurse. Dann hab ichs ausgefüllt, weggeschickt und das wars. Hab mich in Deutschland niemals fortgemeldet und in Irland niemals angemeldet. Es hat niemanden gestört. xD Wohnungssuche war auch bereits geregelt wegen den Freunden, Krankenversicherung war auch kein Ding, weil durch meine Eltern (Beamte) privat versichert. Ich musste noch 1500€ Studiengebühren zahlen (eigentlich 5000€, aber ich konnte nachweisen, dass ichs für mein Studium daheim brauch, da war es billiger...)

      5) Was für Probleme hatten ihr bzw erwartet ihr?
      Die irische Bürokratie war manchmal zum davonlaufen, auch war beim Collegeablauf einiges anderes geregelt. Und einmal hat mir die Bank 100€ "geklaut", weil eine Überweisung zwar von meinem Konto abging, aber niemals beim Empfänger landete. Abgesehen davon war aber alles problemfrei.

      Gelernt hab ich, dass ich überall Freunde finden kann. Ich hab aus Dublin 3 gute Freunde mitgebracht und das Band zwischen den Leuten, bei denen ich wohnte, wurde nur fester.
      Ich will auf jeden Fall noch für längere Zeit nach Skandinavien, vielleicht sogar auswandern.
    • Original von Juandalyn
      Original von MangaEngel
      @Juandalyn

      Haha, danke, ich hatte selbst schon meinen Japanisch-Kurs und bin ein wenig mit der japanischen Lebensweise bekannt, ich brauchte nur ein Beispiel :D ;)

      Ah, sorry, wusst ich nicht ^^
      Las sich so, als wenn du es nur irgendwo gehört hast und nicht von einer "zuverlässigen Quelle" ;)

      @CAMIR
      Naja, ich habe halt viele Bekannte und Freunde, die witzigerweise mind. 1 Semester dort waren und alle begeostert gewesen sind, vielleicht seh ich dem deshalb so offen und optimistisch entgegen ^^
      Aber nya, der Bericht liest sich schon abschreckend, auch, wenn er sicherlich auch zu vielen Teilen sehr übertrieben oder sarkastisch gemeint ist.
    • @CAMIR Naja, ich habe halt viele Bekannte und Freunde, die witzigerweise mind. 1 Semester dort waren und alle begeostert gewesen sind, vielleicht seh ich dem deshalb so offen und optimistisch entgegen ^^ Aber nya, der Bericht liest sich schon abschreckend, auch, wenn er sicherlich auch zu vielen Teilen sehr übertrieben oder sarkastisch gemeint ist.

      Ja, natürlich. Und man darf auch nicht vergessen, dass der Artikel sich zum einen auf Amerikaner und zum anderen auf Leute die fest auswandern wollen bezieht. So ein Auslandssemester/-jahr ist ja auch eine kontrollierte Umgebung. Man hält sich im Universitätskontext auf, trifft da auch viele Ausländer/ weltoffene Landesbürger und kommt sogar stellenweise durch ohne die Landessprache überhaupt zu kennen, weil die Vorlesungen auf Englisch sind.
      Japan ist auch sicher ein faszinierendes Land, aber ich denke es ist halt auch nicht das rosa Land, dass man sich als Animefan dann immer so vorstellt. Es schadet jedenfalls sicher nicht, dort ein paar Erfahrungen zu sammeln und selbst, wenn es nichts ist, ist man ja bei einem Auslandssemester dann auch nur auf begrenzte Zeit da.
      Für mich wärs halt trotzdem nicht. Mich zieht die asiatische/ afrikanische Welt kulturell einfach nicht so. :S
    • Original von CAMIR
      Japan ist auch sicher ein faszinierendes Land, aber ich denke es ist halt auch nicht das rosa Land, dass man sich als Animefan dann immer so vorstellt.

      Sorry, aber ich musste grad total lachen xD
      Als ich zu einem allgemeinen Informationstag über Auslandsstudium ging, wurden die Wunschländer abgefragt und dann die Motivation.
      Der Dozent hat dann eiskalt alle, die "dumme" Gründe hatten, darüber aufgeklärt, dass diese mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht genommen werde und - wenn doch - dort sicherlich total abgegrenzt sein werden (nicht unähnlich deinem kritischen Text a la "Otakus sind in Japan noch mehr verachtet als bei dir!"). Wer sich für das Land selbst, seine EIGENTLICHE Kultur, die Sprache und Ähnlichem nur zweitrangig interessiert, der sollte dann besser Urlaub machen als dort studieren.
      Die Gesichter der Leute waren sowas von entgleist, es war Gold wert :ugly:
      Aber nicht nur bei Japan, genug, die nach Australien "wegen der Natur" oder nach New York "wegen der Society" wollten, wurden auch dezent darauf hingewiesen, dass genug Unis ein Motivationsschreiben wollen und das durchaus etwas mehr Interesse und Wissen beinhalten sollte x3
      Wohl mein Glück, dass Animes nur minimal bei mir auf Interesse stoßen und Mangas auch eher wenige von mir gelesen werden. Wüsste echt besseres als in Japan im Katzenoutfit allein vor nem MangaStore zu stehen.

      Und das Länder nicht rosa sind, dürfte klar sein ;)
      Allein, wenn ich meinen Vater besuche oder mal wieder Urlaub in Türkei oder Griechenland mache, merke ich, dass dort auch nicht immer die Sonne scheint ^^

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      Btw, um beim Thema zu bleiben:
      Hatte heute nochmal ein Beratungsgespräch wegen der Finanzierung.
      Augenscheinlich werd ich wohl auf den Bildungskredit zurückgreifen müssen, wenn das Stipendium, an dem ich mich versuchen werde, abgelehnt wird :/
      Aber ich gehe einfach mal blind davon aus, dass das alles schon gut gehen wird und ich - wenn ich dann Pech hab und ihn nehmen muss - dass schon irgendwie abgearbeitet bekomme :'D
      EDIT:
      Jetzt, wo Lüffel das erwähnt:
      Auslands-Bafög werd ich mit 100%iger Sicherheit bekommen, da ich so schon Bafög erhalte. Ist zwar in der Tat nicht sehr viel, ABER immerhin muss ich das nicht zurückbezahlen, sondern kriege es "geschenkt" ^^

      Musste/muss irgendwer von euch spezielle Hilfe annehmen?
      Hat überhaupt wer ne Finanzspritze (Auslands-Bafög, Erasmus, AISEC, Stipendium) gehabt oder habt ihr tatsächlich selbst bezahlt?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von MangaEngel ()

    • Original von MangaEngel
      Musste/muss irgendwer von euch spezielle Hilfe annehmen?
      Hat überhaupt wer ne Finanzspritze (Auslands-Bafög, Erasmus, AISEC, Stipendium) gehabt oder habt ihr tatsächlich selbst bezahlt?

      Bei den EU-Ländern gibts das Erasmus-Stipendium ja immer dazu, das waren bei mir dann ca 180€ im Monat. Deckt die Mehrkosten nur bedingt ab, ist aber auf jeden Fall eine willkommende Unterstützung.
      Um andere Stützen habe ich mich vorsichtig-pessimistisch nicht gekümmert.

      Wer ohnehin Bafög bezieht, dürfte auch Auslands-Bafög erhalten. Dafür gibts dann länderspezifisch immer so kleine Aufschläge: bafoeg-rechner.de/FAQ/auslandszuschlag.php Das reicht bei Japan vermutlich hinten und vorne nicht, aber man ist ja auch nicht ewig dort.
    • Dann sind wir uns ja eigentlich einig. ;) Aber die meisten stellen sich halt Japan ganz anders vor, als es ist und erleben dann halt böse Überraschungen. Aber offenbar ist das dann auch ein bekanntes "Problem" und es ist gut, wenn man das solchen Leuten früh genug sagt. Das "Animefan" war auch nicht auf dich direkt bezogen sondern auf viele, für die dann Japan das Maß und Ende aller Dinge ist (und die dann bös enttäuscht werden.)

      @ spezielle Hilfe: Zum Glück nein. Bin Einzelkind und hab relativ alte Eltern, die finanziell doch ganz gut dastehen und mir das, was ich nicht selbst erbringen kann, finanzieren kann. Ich bin da übelst privilegiert und weiß das auch zu schätzen.
    • @Lüffel
      Den Zuschlag nicht mit dem Fördergeld verwechseln :)
      Angenommen, ich bekomme im Inland regulär 260€ (Vater verdient viel, Mutter wird wegen wenig Einkommen nicht angerechnet, so wird aus dem Maximalsatz von ca. 500€ 260€). Dann bekomm ich ZUSÄTZLICH den Auslandszuschlag, wenn ich ausserhalb studiere.
      Bei Japan mit aktuell 179€ würde es bedeuten, ich würde dann 439€ bekommen.
      Und mit 439€ kann man, wenn man an einer Partneruni ist und daher z.B. die Kosten für Aufnahme und Unterricht entfallen (und die Unis für Internationale Studenten eh verdammt günstige Wohnverhältnisse schaffen), sicherlich ganz adequat leben.

      Deshalb wird auch Leuten ohne Bafögrecht immer empfohlen, sich zu bewerben. Einmal wird der Zuschlag auf das Fördergeld aufgeschlagen (sprich, es ist wahrscheinlicher, dass was überbleibt) und die Freimenge beim Elternverdienst ist höher (insofern würde ich bei meinem Beispiel z.B. evtl. sogar 300 + Zuschlag kriegen).

      Ich übernehm aber zugegebenermaßen keine Verantwortung für das oben. Im IO wurds mir so erklärt, mit meinem Bafög-Berater sprech ich Dienstag nochmal darüber.

      Nicht umsonst sollte man halt finanziell einfach mal mit wem vom International Office sprechen. Die können schauen, welches Stipendium in Frage kommen könnte, empfehlen IMMER das Bafög-Amt (welches dann wieder individuell schauen kann), kontaktiert den Bildungskredit im Notfall, etc.
      Manchmal verpasst man einfach das ganze Geld, dass man dafür kriegen könnte. Ich selbst habs letztes Jahr verpasst (den Bildungskredit in diesem Fall) und konnte daher nicht schon heute in Japan rumlatschen ^^"
    • @MangaEngel
      Reden wir nicht eh vom selben? xD Den Zuschlag gibts natürlich "oben drauf", also zum normalen Bafög-Satz dazu. Ich bin mir aber nicht sicher, ob 179€ Zuschlag für Japan die Differenz in den Lebenserhaltungskosten zu Deutschland auszugleichen.
      Nach deinen Angaben kann man schon mit 300-800€ für die Miete in Japan rechnen. Dann kommen sicher noch höhere Lebensmittelkosten, Anschaffungen für die Wohnung dort, einmalige Sache wie Visum, TOEFL und Flug dazu. Und dann möchte man im Zielland auch noch was erleben und fährt rum und gibt Geld für Dinge aus. Da wird man sich zwangsweise Extrareserven anlegen müssen, weil das Bafög hinten und vorne nicht reicht.
    • AN SICH hast du da Recht ^^
      ABER ich bin Exchange Student.
      Als solcher habe ich z.B. nicht einen Cent an das Bildungssystem zu zahlen (was mit 5000€ für Anmeldung an der Uni und 1200€ prü 10 Credit Points ziemlich einschlägt).
      zusätzlich kann ich im Wohnheim der Niigata-Uni leben, was mich (was faszinierenderweise laut der Uni MIT einem täglichen Essen in der Mensa inklusive ist) ca. 250€ für ca. 14 m² kosten würde (inkl. Miete, krankenversicherung, Strom, Wasser, Gas, Telefon, Internet und Mülltransportkosten).
      Zusätzlich einmalig 300€ im ersten Monat als Pauschale für die Benutzung von Möbeln, Kochware, Büchern und Unfallversicherung.
      Zugfahrten und Bootsfahrten, die in einem Seminar gemacht werden, muss ich nicht bezahlen (z.B. ist es in Japanese Culture Tradition, in der dritten Woche zur Sado-Insel zur Marine Biological Station zu fahren)
      Zugegebener maßen sind die Kosten fürs Wohnen wirklich auf niedrigem Europa-Niveau und sicherlich ein absoluter Ausnahmefall für Japan (die meisten Wohnheime kosten ab 400€ aufwärts, deshalb habe ich auch sicherlich vier verschiedene Währungsrechner benutzt, um WIRKLICH sicher zu gehen xD), von Essen ganz zu Schweigen, wo dort schon ein Ticket für 45 Min. Bus knapp 5€ kosten (nicht umsonst wird empfohlen, sich früh eines der günstigen Fahrräder zu kaufen).
      Ausserdem hat die Uni auch zugegeben, wer selbst kocht, darf mit ca. 25€ pro Tag rechnen (wobei drauf hingewiesen wurde, dass in der International Hall [dem Treffpunkt der Ausländer] eine Küche fürs gemeinsame und damit günstigere Kochen zur Verfügung steht).

      Wenn ich also schon hier in Deutschland 260€ Bafög bekomme, dann kann ich mir in Japan mit den Extra 170€ durchaus einen etwas entspannteren Trip erlauben. Insofern gibts halt nur zwei Probleme:
      1) Finanzierung von allem davor (denn Flug, VISA, Sprachtest, etc brauchen mind. 1300€), denn Bafög zahlt erst ab Vorlesungsbeginn (sprich April)
      2) Was, wenn ich wegen irgendwas kein Bafög bekomme (nicht gaaaaanz so unwahrscheinlich, da mein Vater im Ausland lebt [ich hab dauernd Ärger mit den Übersetzungen seiner Unterlagen] und ich zu dem Zeitpunkt zwar noch ganz offiziell und regulär Bachelor-Student bin, allerdings dennoch schon insgesamt im 7. Semester [mein Nebenfach startete erst ein Semester später])

      Will heißen, einen Notfall-Plan fürs Geld sollte man definitiv haben. Der Bildungskredit zahlt z.B. auch den Flug mit, ebenfalls machen das viele Stipendien.
      Und da mein Plan daran schonmal gescheitert war (ich hatte schlicht kein Geld für TOEFL und Flug), plan ich das diesmal doppelt so hart durch. Und schicke meine Bafögsachen wohl schon im Juli statt wie üblich im Oktober :'D


      BTW, wo ich heut nochmal auf der Uni-Seite war...
      Hat irgendwer von euch eigentlich auch wegen der Landschaft/Umgebung eine bestimmte Uni gewählt?
      Ich seh nämlich grad... Die Uni liegt keine sechs Kilometer vom Sandstrand und dem Meer entfernt :'D
      Allerdings weiß ich schon dank der dortigen Freundin, dass es weniger Florida ist, sondern mehr Kanada (Dort allein sollen 17 Skiorte liegen O__o)
      Heißt, ich komm da an, wenns hier mild wird und pack dort estmal Schall, Winterjacke und Pelzhandschuhe aus xD
      Wobei mir das ganz recht ist, japanische Sommer sollen im Bereich Toyko und Osaka die Hölle sein und ich kann Kälte definitiv besser ab als Hitze (zumal Niigata immer traumhaften Pulverschnee haben soll statt das Wasser-Eis-Geklätsche von hier).
      UND es ist ne große, moderne Stadt, dennoch nicht laut, da bis auf einer Zuglinie und einer einzelnen Autobahn (sowie nem Flughafen in 100km Entfernung) NICHTS an großem Verkehr ist ^^
    • Ein Thema, mit dem ich mich aktuell auch sehr beschäftige. Also ein kurzer Beitrag von mir :)

      1) Hattet ihr ein Auslandsjahr gemacht, macht ihr es bald oder wollt ihr es dringend machen?

      Gerne würde ich ein halbes bis ganzes Jahr im Ausland verbringen und dort auch Geld verdienen - ein Work and Travel eben. Zur Zeit schaue ich mich ein wenig um, wo man das am günstigsten machen kann. Ohne Organsiation mache ich es auf jeden Fall.

      2) Warum bzw warum nicht?

      Ich reise sehr gerne und möchte auch die Kultur in anderen Ländern erleben. Und ein ganzes Jahr im Ausland wird eine Erfahrung, auf die man ein ganzes Leben zurückschaut. Es bringt einem viel, vor allem Selbstständigkeit.

      3) Wohin und wieso ausgerechnet dorthin?

      Ich würde zuerst nach Australien, dann Neuseeland und zu guter Letzt noch einen Monat auf die Fidschis :)

      4) Was müsst/musstet ihr alles dafür tun/auf euch nehmen?

      Der übliche Stress eben: Geld sparen, Flug buchen, Visum beantragen usw...

      5) Was für Probleme hatten ihr bzw erwartet ihr?

      Ich denke es wird anfangs schwer werden - Stichwort Heimweh. Aber überwindbar. Und was für Probleme ich erwarte, damit will ich gar nicht anfangen :D
    • Original von MangaEngel
      Ausserdem hat die Uni auch zugegeben, wer selbst kocht, darf mit ca. 25€ pro Tag rechnen (wobei drauf hingewiesen wurde, dass in der International Hall [dem Treffpunkt der Ausländer] eine Küche fürs gemeinsame und damit günstigere Kochen zur Verfügung steht).

      Pardon, ich kann mir gerade nicht vorstellen, wie man auf solche Kosten kommt. Da würden ja 750€ monatlich nur fürs Essen draufgehen. Auch in Japan müssten doch Grundnahrungsmittel bezahlbar sein.

      Original von MangaEngel
      BTW, wo ich heut nochmal auf der Uni-Seite war...
      Hat irgendwer von euch eigentlich auch wegen der Landschaft/Umgebung eine bestimmte Uni gewählt?
      Ich seh nämlich grad... Die Uni liegt keine sechs Kilometer vom Sandstrand und dem Meer entfernt :'D
      Allerdings weiß ich schon dank der dortigen Freundin, dass es weniger Florida ist, sondern mehr Kanada (Dort allein sollen 17 Skiorte liegen O__o)
      Heißt, ich komm da an, wenns hier mild wird und pack dort estmal Schall, Winterjacke und Pelzhandschuhe aus xD
      Wobei mir das ganz recht ist, japanische Sommer sollen im Bereich Toyko und Osaka die Hölle sein und ich kann Kälte definitiv besser ab als Hitze (zumal Niigata immer traumhaften Pulverschnee haben soll statt das Wasser-Eis-Geklätsche von hier).
      UND es ist ne große, moderne Stadt, dennoch nicht laut, da bis auf einer Zuglinie und einer einzelnen Autobahn (sowie nem Flughafen in 100km Entfernung) NICHTS an großem Verkehr ist ^^

      Im Zielland hat mich vor allem die Stadt interessiert, da Helsinki nun mal Hauptstadt und absoluter Mittelpunkt von Finnland ist. Allerdings liegt die Stadt auch direkt am Meer - Strandfeuerwerk, Möwengeräuschkulisse, Überfahrten in andere Länder, Fischmärkte, anliegende Inseln und Ozeanpanorama inklusive :) Da ich in meiner Kindheit viel Zeit auf der anderen Seite der Ostsee verbracht habe, war das definitiv ein netter Bonus für mich.
      Aber nur fürs Skifahren im Ausland studieren? Nicht mein Fall. Zwar habe ich schon von Leuten gehört, die von Bayern nach Österreich gehen, um einen verlängerten Winterurlaub zu machen, aber da hält sich das Auslandserlebnis dann doch etwas in Grenzen ;)
    • Original von Lüffel
      Original von MangaEngel
      Ausserdem hat die Uni auch zugegeben, wer selbst kocht, darf mit ca. 25€ pro Tag rechnen (wobei drauf hingewiesen wurde, dass in der International Hall [dem Treffpunkt der Ausländer] eine Küche fürs gemeinsame und damit günstigere Kochen zur Verfügung steht).

      Pardon, ich kann mir gerade nicht vorstellen, wie man auf solche Kosten kommt. Da würden ja 750€ monatlich nur fürs Essen draufgehen. Auch in Japan müssten doch Grundnahrungsmittel bezahlbar sein.

      Naja, da kriegt man mehr Geld. Ein Nebenjob bezahlt dort ca. 800€ im Gegensatz zu unseren 400€. Daher wäre es sicherlich irgendwo finanzierbar, es klingt aber in europäischen Ohren total irre xD"
      Ich weiß aber auch nicht, ob die Uni von drei Mahlzeiten täglich ausgeht und diese noch gesund, vielfältig, etc ôo
      Das war schlicht eine Zahl, die ohne Erklärung dort angegeben war. Fraglich also, ob z.B. mit simplem Frühstück und nem fixen Abendessen auch dieser Betrag zusammenkommt.