Tschüss, Erde!

    • Tschüss, Erde!

      Dieses Video brachte mich zu ein paar interessanten Fragen. Da es doch etwas mehr wurde und auch ein interessanter Gedanke ist, wollte ich einen Thread eröffnen.
      Die großen Welten des Universums: youtube.com/watch?v=Z7geP5ev0VI und
      Original von CAMIR
      Wie winzig wir doch sind.


      "Existiert weiteres Leben?"-Threads gibt es ja schon, aber anscheinend noch keinen, der folgendes fragt:

      - Könntet ihr euch eigentlich vorstellen, auf einen anderen Planeten umzuziehen?
      Oder vielleicht im All zu leben? Bzw. könnt ihr Für- oder Gegen-Parteien nachvollziehen?

      - Wäre das ein Abenteuer oder eher Grauen? Vorteile/Nachteile?

      - Weitere spontane Einfälle oder Meldungen zu dem Thema Mensch im All?
    • [Beitrag gesplittet, damit der Ausgangspost nicht wegscheucht]


      Ganz davon ab, kommt natürlich die Frage, WO man sich ansiedeln könnte und wie umsetzbar das sei.

      Daher ein paar Einfälle und Fragen:


      Die galileischen Jupitermonde sind doch recht spannend:

      Quellcode

      1. Oberfläche: Magnetfeld: Atmosphäre*: Wassereis:
      2. Io: -143 °C extrem <10^−11 bar, 90% SO2 ja
      3. Europa: -150 °C schwach <10^−11 bar, 90% O2 ja
      4. Ganymed: -160 °C ja, sogar Dipol dünn, >10^−6 bar, miniO2 ja
      5. Kallisto: -139 °C ja dünn, <10^−11 bar, vielCO2 ja

      1 bar = 100 000 Pa
      10^−11 bar = 10^−6 Pa

      * Vergleich:
      Erde: 1000 hPa = 100 000 Pa = 1 bar
      10 m unter Wasser: 2 bar

      Während in Europa nach Leben gesucht werden soll, steht nichts auf Wiki zu der Suche auf anderen Jupiter-Monden.
      Frage: Liegt die Präferenz nur dem hohen Sauerstoffgehalt Europas zugrunde? Extremophile Mikroorganismen gibt es schließlich auch in sauerstofffreien Gegenden.

      1 bar Unterschied zum normalen Umgebungsdruck hält ein Mensch eine Weile noch aus, danach fängt das Blut bei Niedrigdruck aber schon bei niedrigerer Temperatur als sonst zu kochen an, da die Siedetemperatur mit dem Druckverlust sinkt (man denke an die bekannte Dampfdruckkurve). Das führt mich zu dieser feinen Tabelle. Venus mit 92 bar kann man also überlebenstechnisch als Mensch vergessen, vom Niedrigdruck ist Mars uns mit 0,006 bar bzw. 600 Pa am nähsten. Das gäbe mit diesem feinen Rechner eine Siedetemperatur von -41°C. Nun hat der Mars eine Temperatur von -133°C bis +27°C. Klingt als ob wir nicht gleich gekocht werden würden. :D Bei so niedrigem Druck frage ich mich, woran wir konkret sterben würden. Wir brauchen gewissen Druck, an dem unser Körper angepasst ist, um z.B. das venöse Blut wieder ins Herz zu transportieren. Wenn dieser nicht gewährleistet werden kann (weil man zu viel liegt, weil die Venenklappen versagen und man dadurch mehr Druck braucht, um es auszugleichen), kriegt man Thrombosestrümpfe. Aber all das ist ja durch die Eigenschaften von Wasser bedingt, weil ja darauf aufgebaut. Wenn sich jetzt unser Körper in 0,006 bar und -121°C (Siedepunkt: -41°C) befände, also quasi erdliche 20°C bei 1 bar (Siedepunkt: 100°C), befände man sich auch für Wasserzustände eigentlich in einer guten Situation. Das heißt das Wasser würde weder einfrieren noch kochen und damit dürften sich die Enzyme auch nicht denaturieren lassen - vorausgesetzt andere Körperbestandteile haben eine ähnliche Dampfdruckkurve. Bei Niedrigdruck dehnen sich Körper, weil der Wassersiedepunkt näher kommt und die Teilchen sich wie irre bewegen und alle Wände destabilisieren. Aber das ist ja nicht der Fall, wenn man auch mit der Temperatur runtergeht. Mehr Druck von überall, weniger Dehnung ingesamt, stabilere Wände. Der Kompressionsstrümpfeeffekt bei kaputten Venenklappen - wobei die Venen dann mehr Druck besitzen müssen, um das Blut zu transportieren. Dadurch werden die Wände enger und das Blut muss sich schneller durchbewegen.

      Voraussetzung aller Fragen: Wenn wir jetzt mal die maximale Temperatur auf dem Mars auf -101°C senken würden (z.B. Aufenthalt im Kühlraum).

      Nun die große Frage: Welche Bestandteile würden diesen Sprung zu Niedrigdruck und Niedrigtemperatur nicht mitmachen? Schließlich würde sich die Siedetemperatur aller Bestandteile in irgendeiner Weise verschieben. Mit elektrischen Impulsen kann man schlecht argumentieren. Diese sind bedingt durch den Leitstoff und dieser wäre ja intakt.
      Oder läge es schlicht daran, dass kein Sauerstoff auf dem Mars vorhanden ist und unser Körper daran zugrunde gehen würde?

      Ok, man muss noch die normale Bakterienflora der Umwelt bedenken, aber diesen krassen Mangel ertragen Astronauten ja auch.

      Zur Realität:
      An sich müssten wir uns tagsüber auf dem Mars in starken Kühltruhen aufhalten und unser Körperwassermilieu wäre sicher.
      Wenn jetzt also Sauerstoff vorhanden wäre, welche Zusammensetzungen unseres Körpers würden dennoch draufgehen? Ich meine das physiologische System bezgl. Druck und Temperatur und nicht etwa vermeidbares Umweltzeug à la Sandstürme und Strahlung.
      Wir würden einfach in einer Vitrine abhängen, die tagsüber anfängt zu frieren und Strahlenschutz liefert. Halleluja wären das Tag für Tag Energiekosten, von 27°C auf -101°C runterzukühlen. :'D Natürlich kann man sich auch komplett isolieren und erdähnliche Zustände imitieren, indem man den Druck im transportierten Raumschiff konstant lässt und keine Teilchen abhauen lässt, aber mir geht's darum den Niedrigdruck samt niedriger Temperatur so auszuhalten.

      Fette sind einen Gedanken wert. Nach Regeln der Thermodynamik müsste man den Verlauf zum kritischen Punkt der Fette rausfinden. Phasendiagramme zu Glycerinen fand ich keine. Ebenso muss man schauen, wie es sich mit Aminosäuren verhält. Also rausfinden, ob dieses Phasendiagramm starke Anomalien beinhaltet. de.wikipedia.org/wiki/Phasendiagramm

      Die Frage ist, ob man mit nur einer Sauerstoffmaske und Strahlenschutzanzug dort überleben könnte, weil alle Körperbestandteile einen passenden Sprung machen könnten. Die meisten Stoffe besitzen eine ähnliche Kurve zum kritischen Punkt hin, es dürfte also gehen?


      Wenn aber der Druck im All wie auf der Erde wäre und man schlicht nur der Kälte ausgesetzt wäre, dürfte man auch nicht schnell auskühlen, da es nichts Leitendes, womit die Wärme sich entziehen könnte, im Vakuum gibt. Also bleibt sie vorerst wo sie ist (Thermosflascheneffekt). Da der Druck dort aber niedriger ist, wird man dort quasi gekocht, da der Siedepunkt von Wasser sich verschiebt.
      Druck ist Kraft durch Fläche und die Kraft ist mit Masse mal Beschleunigung absolut abhängig von der Teilchenmenge. Die gibt es im Weltall nicht unmittelbar, daher quasi kein Druck und extrem niedriger Siedepunkt. Aber gäbe es als Problem nur die Kälte und nicht den Druck, wie lange könnte man wohl überleben (mit Sauerstoffmaske, aber ohne Kälteschutz)?




      Bitte korrigiert mich gegebenfalls. :)
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      - Könntet ihr euch eigentlich vorstellen, auf einen anderen Planeten umzuziehen?

      Nein. Ganz einfach: Leben ist auf anderen Planeten nicht möglich und wenn, sind sie Lichtjahre von uns entfernt (= unmöglich zu erreichen) oder man muss spezielle Kuppeln einrichten. Wenn ich in sowas wäre, hätte ich Angst, dass sie kaputt geht. Heißt also: Entweder Urlaub oder nein, danke.

      - Oder vielleicht im All zu leben? Bzw. könnt ihr Für- oder Gegen-Parteien nachvollziehen?

      Wie meinst du das jetzt? In einem riesigen Schiff im Weltraum (wie bei Wall-e) oder so? Also das fände ich am ersten Tag noch spannend, aber sonst...

      - Wäre das ein Abenteuer oder eher Grauen? Vorteile/Nachteile?

      Naja, man sieht halt was... anderes? Hm, keine Ahnung, was genau du jetzt meinst...

      - Weitere spontane Einfälle oder Meldungen zu dem Thema Mensch im All?

      Fremdes Leben im All erforschen fände ich total interessant, aber selber da leben wäre jetzt nicht mein großer Wunsch. Es wäre vielleicht mal interessant, würde man irgendwie selber ins All kommen oder einen anderen Planeten besuchen, aber ein Leben auf einem anderen Planeten könnte ich mir nicht vorstellen. Allein schon, weil man das Leben und die Vorzüge hier gewöhnt ist. Und auf dem Mond kann ich leider nicht sagen 'hey, ich glaube, ich mache dieses Jahr Urlaub in Spanien' oder sowas.

      Zum zweiten Post: tl;dr

      Bei den Zahlen hab' ich aufgegeben, das ist nicht so ganz mein Ding.
    • Jetzt nicht wirklich TL;DR, aber fast.

      Zu den eigentlichen Fragen:
      Umziehen könnte ich mir durchaus vorstellen, aber nur wenn wenig bis kein Risiko besteht und Bequemlichkeit vorhanden ist.

      Wenn ich mir anschaue, mit was Astronauten zurecht kommen müssen, will ich nicht da hoch. Ein fester, großer Gebäudekomplex auf einem anderen Planeten mit relativ normalen Lebensverhältnissen hört sich jedoch schon verlockend an.
      Ebenso die Probleme folgender Art: Kommt ein Mikroasteroid geflogen, schon ist die Kacke am Dampfen. Sowas sollte schon nahezu eliminiert sein, bevor ich mir so nen Umzug antue.

      Ein Problem was ich sehe ist die Schwerkraft. an sieht es bei den aktuellen Astonauten im Extrem. Muskeln verkümmern etc. Hin mag kein Problem sein, aber zurück um so mehr.

      Hat uns Odysse 2001 / 2010 nicht gelehrt, Europa in Ruhe zu lassen? :ugly:
      Nah, Scherz bei Seite. Ich hab neulich eine Reportage über mögliches Terraforming auf dem Mars gesehen. Auch wenn ich von der Materie eigentlich keine Ahnung habe, eins habe ich verstanden: Es ist möglich. Es ist sogar _jetzt_ möglich. Nur teuer. Sehr teuer. Also machts keiner.
      Sogar nie benötigte Zeit hält sich in Grenzen. Ok, 100 bis 200 Jahre wirds schon dauern bis es da so ist wie bei uns, aber wenn man die Ausmaße von sowas bedenkt ist das verdammt schnell.
      Ich hör schon fanatische Naturschützer rebellieren, wenn das mal wirklich in Angriff genommen wird.

      Im Endeffekt...
      Warum nicht?
      Ich will nicht gerne Pionier sein, also werde ich zu meinen Lebzeiten sowas nicht erleben, aber wie gesagt, in Erwägung ziehen würde ich es. Voller Geldbeutel vorrausgesetzt. :D
      Still waiting for a Fate/Hollow Ataraxia translation.
      ETA: never
    • Solange die Erde noch einigermaßen lebenswert ist, würde ich bleiben.
      Natürlich ist der Reiz eines fernen Planeten/Lebens sehr reizend, selbst wenn mein Enkel oder sogar Urenkel erst dort ankommt. Aber ich bin mehr so der verwurzelter Typ. Ich würde noch nicht mal Deutschland oder das Rhein-Main Gebiet verlassen wollen, geschweige denn Planeten. Aber so Abenteuer-Menschen, die so Auswanderungswillig sind, die hätten wohl eher Interesse. Es ist halt so wie immer im Leben, es gibt solche und solche.



      Wenn die Erde aber nicht mehr zu retten wäre, würde ich schon ins Raumschiff ins Ungewisse einsteigen.
      ... achja, guten Morgen.
    • Ich persönlich würde nicht auf einen anderen Planeten auswandern. Höchstens Urlaub machen oder so.

      Für mich wäre es schon schlimm genug in ein anderes Land auswandern zu müssen. Zu viele Freunde würd ich für lange Zeit nicht mehr sehen.

      Außerdem würde es auf einem fremden Planeten keine Infrastruktur wie auf der Erde geben. Kein Internet, kein Handy, kein TV. Das heißt man wäre von seinem vorherigem Leben wirklich abgeschottet und kriegt nichts mehr mit.
      Selbst wenn es durch irgend einen Antrieb möglich wär innerhalb kürzester Zeit auf einen anderen Planeten zu reisen, der bewohnbar wäre, würde ich es nicht machen. Eine Rückreise wäre sicher aus Kostengründen nicht so leicht möglich.
      James
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      Team Rocket - so schnell wie das Licht,
      gebt lieber auf und bekämpft uns nicht!

      join #teamrocket @iz-smart.net
    • Ein Leben außerhalb des Planeten Erde ist für mich unvorstellbar. Das Leben auf einem anderen Planeten würde die Abhängigkeit von Technik voraussetzen und diesem Risiko möchte ich mich nicht preisgeben. Ein, zwei Wochen Abenteuerurlaub könnte ich mir vorstellen aber selbst da verbleibe ich skeptisch.