Glaubt ihr an Gott?

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    • Glaubt ihr an Gott?

      Zwei einfache Fragen: Glaubt ihr an Gott? Glaubt ihr an irgendwas anderes? Ich komme gerade darauf, weil ich mich jetzt schon wieder voll auf den Gottesdienst freue, den ich morgen Früh, oder besser gesagt, heute Morgen zwecks Konfi besuchen muss D:

      Also ich glaube ja nicht unbedingt an ihn, besonders da ich ja noch nichts von ihm sehen durfte. Er zeigt sich nicht und deswegen gibt es ihn nicht. Ich glaube sowieso, dass die Bibel fast nur Blödsinn enthält. Ich glaube auch an nichts anderes. Ich bin überhauptnicht religiös. Und ihr? Besucht ihr Sonntags den Gottesdienst, betet ihr am Tisch/Bett? Steht ihr vorm Dornbusch in eurem Garten und wartet auf eine Botschaft? Nein Spaß^^ Aber der Rest der Fragen gilt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Crèx ()

    • Nein ich glaube nicht an Gott. Sämtliche Religionen dieser Erde weisen zu viele Widersprüche auf als das man ernsthaft daran glauben könnte. Ich gehöre jedoch nicht zu denen die krampfhaft versuchen andere von ihrem Glauben abzubringen.

      Viel Spaß im Gottesdienst.
      Our knowledge has made us cynical, our cleverness hard and unkind.

      - Charlie Chaplin, The Great Dictator
    • Wow, für einen einzigen Thread sind das eigentlich doch sehr viele komplexe Fragen. Ich verschiebe ihn mal ins Off-Topic, dort ist er besser aufgehoben. :)

      Ich picke mir jetzt einfach nur mal deine Aussage zur Bibel raus und möchte ihr mit meiner widersprechen, denn ich finde nicht, dass die Bibel viel Blödsinn enthält. Hauptsächlich sind es einfach Geschichten von und über Menschen. Oft sind es Geschichten von Menschen- und Gottesbegegnungen, aber auch wenn man dieses Aspekt außer Acht lässt, bleibt noch ein Grundstock philosophischer und fabelhafter Texte. Besonders im alten Testament wird so ziemlich jede Facette der menschlichen Gefühle und Erfahrungen abgedeckt. Sicherlich kann man die Kaltblütigkeit Judits als Gottvertrauen oder vice versa ansehen, oder Hiobs Geschichte von Glück und Unglück als Lobpreis Gottes Großartigkeit und umgekehrt verstehen, aber im Grunde sind es literarische Figuren die nach nur allzu menschlichen Prinzipien handeln. Sie vertrauen, betrügen, trauern, feiern, loben, morden, verfluchen, erschaffen etc.
      Und möge man all dies trotzdem vom Tisch fegen, so bleibt immer noch dergroße Einfluss in die Kultur, die das Buch bis heute ausübt. Um bei Hiob zu bleiben, sollen hier Redewendungen wie die "Hiobsbotschaft" oder das "Menetekel" aus dem Buch Daniel angeführt werden. Holofernes widerum hat seinen Fixplatz als Judits Widersacher in der deutschsprachigen Literatur eingenommen. Also nein, für mich enthält die Bibel mehr spannende Geschichten als Blödsinn, aber vermutlich gehe ich da von einem anderen Ausgangspunkt an das Werk heran.

      "Time passes, people move... Like a river's flow,it never ends... A childish mind will turn to noble ambition... Young love will become deep affection... The clear water's surfacereflects growth...
      Now listen to the Serenade of Water to reflect uponyourself...."


    • Original von Captain Rex
      Also ich glaube ja nicht unbedingt an ihn, besonders da ich ja noch nichts von ihm sehen durfte. Er zeigt sich nicht und deswegen gibt es ihn nicht.

      Weil nur Dinge existieren, die wir aktiv wahrnehmen? Was ist das für 'ne bescheuerte Ideologie (oder zumindest Argumentation)?

      Original von Geda
      Nein ich glaube nicht an Gott. Sämtliche Religionen dieser Erde weisen zu viele Widersprüche auf als das man ernsthaft daran glauben könnte.

      Kann man nicht so verallgemeinern, da es 'ne große Zahl an Religionen gibt, die tatsächlich in sich sinnig sind und richtig befolgt eine ideologische Bereicherung darstellen. Nur, weil sie im abendländischen Kulturkreis eher weniger vertreten sind (die abrahamitischen Religionen haben ja bekanntermaßen ihre Inkonsistenzen), heißt das nicht, dass das für den gesamten vielfältigen weltweiten Religionsschatz gilt, den man mit intensiverer Recherche (die ich persönlich zugegebenermaßen auch nicht anstelle mangels Interesse) ausheben kann. Man darf aber Religion als Begriff auch nicht gleichsetzen mit dem typischen Bild des (monotheistischen) Götterglaubens - Religion ist wesentlich weiter gefasst als das und kann in sehr vielen verschiedenen Formen auftreten.

      Ich persönlich bin agnostisch, bezweifle aber konkret den abrahamitischen Gott, wenn es um den gehen sollte.
    • Original von Graf Ganon
      Weil nur Dinge existieren, die wir aktiv wahrnehmen? Was ist das für 'ne bescheuerte Ideologie (oder zumindest Argumentation)?



      Nicht so bescheuert, wie du ihn anbaggerst.



      @Topic: Ich glaube nicht an Gott, bin aber erstaunt, dass manch Religionen ähnlichkeiten haben. Menschen können ja vieles erfinden, das sollte klar sein, aber dass sie auf ähnliche Ideen kommen ist mir ein Rätsel.
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    • Original von hunkarcelebi
      Nicht so bescheuert, wie du ihn anbaggerst.

      Anbaggern? Das ist nur harmloses Flirten.

      @Topic: Ich glaube nicht an Gott, bin aber erstaunt, dass manch Religionen ähnlichkeiten haben. Menschen können ja vieles erfinden, das sollte klar sein, aber dass sie auf ähnliche Ideen kommen ist mir ein Rätsel.

      Ach, viele Religionen sind durch irgendwelche Verhältnisse verwandt und Überlieferungen von anderen Religionen wurden immer wieder in entlegende Gegenden verschleppt. Aber es stimmt schon, es ist interessant, wie z.B. viele (nichtverwandte) Kulturen in ihrem Schöpfungsmythos davon ausgangen, dass der Mensch aus Ton geformt und durch irgendeine Art Lebensgeist belebt wurde - oder wie der Kosmos ursächlich aus dem Nichts entstand, was ja heut sogar wissenschaftlicher Konsens ist - von wegen Urknalltheorie und so, müsste klar sein.
    • Original von hunkarcelebi
      Original von Graf Ganon
      Weil nur Dinge existieren, die wir aktiv wahrnehmen? Was ist das für 'ne bescheuerte Ideologie (oder zumindest Argumentation)?



      Nicht so bescheuert, wie du ihn anbaggerst.


      :'D Ich meine, noch niemand hat je irgendwas von Gott gehört, außer denen Leuten aus der Bibel, was meiner Meinung nach aber nur alles über den Haufen geworfene Geschichten sind (oder Blödsinn :D ). Wenn er sich nicht mit uns verständigt und wir ihm nur unsere Gebete an den Kopf werfen, um eventuell eine Antwort zu bekommen, die eh keiner kriegt, ist es schon fraglich, ob Gott existiert. Besonders oft stelle ich mir die Frage, wie das mit Gott eigentlich entstanden ist. Ich meine, sowas lässt man sich nicht einfach so einfallen und plötzlich weiß die ganze Welt davon...
    • Wenn nie jemand etwas von Gott gehoert haette, gaebe es vermutlich die Bibel nicht. (; Irgendeinen Ausloeser muss es gegeben haben, sonst waere so ein Werk nie entstanden, geschweigedenn haette es so grosse Verbreitung und Anhaenger gefunden.

      Ich wuerde auch nicht pauschalisieren, dass nie jemand etwas von Gott hoert - ich hatte eine Schulkameradin, die genau das anpries: Gott fuehlen zu koennen und in gewisser Weise Antwort von ihm zu bekommen. Nicht oft, aber manchmal.
      Und das glaube ich ihr durchaus, ich halte es naemlich schon fuer moeglich, solche Erfahrungen zu machen und daraus Kraft ziehen zu koennen. Nur setzt das voraus, dass man sich ueberhaupt erst mal darauf einlaesst.
      それでも未来 吹いてい
      感じ 生命息吹 Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
    • Ohje, ein wahnsinnig schwieriges Thema, wie ich finde. Hier ist es auch meiner Meinung nach gar nicht möglich, einen anderen für seine Weltanschauung zu kritisieren, weil jeder eben seine eigenen Vorstellungen hat, siehe Clemo oder Captain Rex.
      Die Bibel an sich wollte ich aber auch schon immer mal durchlesen, ich war gerade sehr erstaunt über Clemos Wissen :) Da ich nicht an Gott glaube und mich somit zu den Atheisten zähle, habe ich mich mit der Bibel außer im Religionsunterricht überhaupt nicht auseinandergesetzt. Trotzdem finde ich es genial, wie sich eine Geschichte (tut mir leid, wenn ich es so makaber ausdrücke, aber für mich ist es lediglich eine literarische Geschichte) tausende von Jahren halten kann.
      Eine Welt ohne Religion würde ich mir auf der einen Seite einfacher, aber auf der anderen Seite schwieriger vorstellen. Gäbe es keine so unterschiedlichen Kulturen oder Religionen, so wären die Menschen meiner Meinung nach ein Stückchen enger verbunden. Durch Religionen entstehen so viele Unterschiede, die wiederum Probleme mit sich führen, siehe z.B stark religiöse Christen und Muslime.
      Auf der anderen Seite aber gibt Religion und damit der Glaube an Gott den Menschen so wahnsinnig viel Hoffnung im Leben.
    • Ich bin zwar selbst von der Kirche ausgetreten, was aber eher finanzielle Gründe hat und weil ich die Organisation selbst nicht mag.

      Ob es so etwas wie einen Gott gibt, kann ich nicht sagen. Es ist mir eigentlich auch egal, weswegen ich persönlich keinen Gott (oder keine Götter) anbete.Typisch agnostisch halt ^^.

      Ich denke, wenn es einen Gott (oder mehrere Götter, ich werde zur Einfachheit jetzt immer nur von "Gott" sprechen) gibt und dieser jeden Menschen wirklich liebt, reicht es ein Leben zu führen, bei dem man sich gut fühlt und ein reines Gewissen hat. Sprich, man braucht nicht einen Gott anpreisen und andere zu seinem Glauben bekehren.

      Letzterer Punkt hat in der Geschichte immer wieder gezeigt, dass es nur zu Problemen führt. Seien es Kreuzzüge, Inquisitionen oder heutzutage extreme Islamisten. Mächte Menschen predigen, dass sie im Namen Gottes handeln und Leute die sonst keine Hoffnung haben, führen dann für sie grausame Taten aus.
      James
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      Team Rocket - so schnell wie das Licht,
      gebt lieber auf und bekämpft uns nicht!

      join #teamrocket @iz-smart.net
    • An welchen? Impliziert das Weglassen des Artikels, dass es nur einen geben soll? Ist es nicht erlaubt, an die griechische Mythologie zu glauben? Ist nur der christliche Gott erlaubt, weil irgendwann einmal die Bibel entstanden ist? Unsinnige Diskussion imho. Aber zurück zur Frage: Nein, wieso sollte ich?!

      Zum Thema Religion. Für mich ist "Religion" die Prealpha-Version des "Bundestrojaners". Mehr möchte ich dazu im Moment nicht sagen, es sei denn, irgendjemand "springt mit auf den Zug auf".
    • Original von hunkarcelebi
      @Topic: Ich glaube nicht an Gott, bin aber erstaunt, dass manch Religionen ähnlichkeiten haben. Menschen können ja vieles erfinden, das sollte klar sein, aber dass sie auf ähnliche Ideen kommen ist mir ein Rätsel.

      Kamen sie nicht. Das ist zu Hauf voneinander abgeschrieben. Weit voran die Bibel. Die hat sich bergeweise z.B. aus dem wesentlich älteren mesopoatmischen Gilgamesch-Epos 1800-2400 v. Chr. der Sumerer rausgeklaut (z.B. Weltüberflutung, Noah, [Garten] Eden) und man darf auch bedenken, dass das alte Testament 3 Schriften besitzt: Jahwistische Schrift (Texte mit Jahwe - 950 v. Chr.), Elohim-Schrift 800 v. Chr. und die Priesterschrift 550 v. Chr. Das Neue hingegen ist von den Aposteln Jesu.
      Ich greife mal die Priesterschrift auf: Diese entstand recht spät und wurde ins Alte Testament hinzugegeben, um den Glauben zu stärken, während die Priester in Babylonischer Gefangenschaft (zumindest wirkte für manche das Exil so) waren, um dort nicht in deren Glauben zu verfallen.
      Also wieder nur ein Teil, den man sich nach eigenem Bedarf zurechtschrieb.

      In meinen Augen ist die Bibel ein riesiges historisches und kulturelles Abenteuer aus vielen Puzzeln, die Spaß machen in historische Umstände und den Bedürfnissen der Menschen in den verschiedenen Jahren zugeordnet zu werden.
      Dass eine Schlange nicht sprechen kann, sollte aber jedem klar sein. ;) Um solche Laute oder menschliche Zusammenhänge zu erkennen fehlt ihr die entsprechende Physiologie.
      Aber die Menschen hatten damals keine Kameras oder Möglichkeiten, so etwas nachzuprüfen, also glaubten sie einfach die Geschichten.
      Rausgekommen ist ein riesiges, interessantes Abenteuerbuch, das viele Athesisten verteufeln und als den Ursprung des Fanatismus sehen.
      Das ist die Bibel in meinen Augen nicht. Es gibt bergeweise Religionsbücher mit allerlei duften Storylines. Und ohne Konstantin hätte sich vielleicht sogar die Mehrgöttigkeit bis heute durchgesetzt. Aber der wollte staatlich nur einen Gott anerkennen und dieser Gott stünde natürlich allein hinter ihm, sodass das Volk zu ihm aufschauen sollte. :D
      In diesem Sinne möchte ich sagen: Es geht nicht um das Geklimper, was in er Bibel steht, sondern um die Bedürfnisse und Ängste der Menschen, etwas zu haben, das ihnen Hoffnung in den Bereichen schenkt, die die säkularisierte Welt einem nicht mehr gibt. Und wäre es nicht die Bibel wäre es ein anderes Buch.

      Es geht nicht darum, Religionsbücher zu verbrennen, um anderen die trockene Welt aufzuzwingen. Das wird nie funktionieren, so lange die Bedürfnisse dafür da sind. Wenn man Ethik dogmenfrei umsetzen möchte, sollte man viel mehr die Löcher der säkularisierten Welt stopfen. Sprich: Den Menschen dort liebevolle Wege finden lassen, wo sie sie vorher nicht erwartet hätten. So kann man von Dogmen eher loslassen, weil auch andere Dinge beginnen einem Kraft zum Leben und durch allerlei schwere Zeiten zu geben.


      Und wie ich zu Gott stehe? Gott hat keine klare Definition, von daher gibt es da für mich nichts zu verneinen oder zu bejahen.
      Aber ich definiere es für mich als all die Energie in dieser Welt, die sich unterschiedlich ausdrückt. Eine Persönlichkeit ist nicht notwendig. Die bastelt man sich als Mensch selbst, weil man Dinge in menschlichen Gefühlen ausgedrückt sehen will. Sie versteht man mehr, da sie einen besonders leiten. Aber die Natur braucht keine Persönlichkeit, sie ist einfach Nebeneffekt aus den Möglichkeiten, die bestehen.
      Es ist einfach diese typisch menschliche Art eigene Emotionswelten auf andere Sachen zu übertragen. Sei es ein Baum mit zwei Augen oder ein "böser" Virus. Wir können einfach nur denken, weil das Gehirn es so zulässt und deswegen basteln wir uns vieles gehirngerecht, unabhängig wie abwegig das oft ist. Wir sind notwendig-evolutionär entwickelte soziale Gruppenwesen und brauchen das einfach, um uns wohl zu fühlen und überlebenswichtigen sozialen Kontakt aufzubauen. Man denke an Cast Away mit dem einsamen Tom Hanks auf einer Insel, dessen Freund nur ein Ball war. Wie vielen lief da nicht eine Träne runter, als der Ball in Gefahr war?
      Aus dem gleichen Grund finde ich Abtreibungsgegner und andere militante Gruppen etwas daneben: Sie personifizieren Dinge, die keine Persönlichkeit haben, in eine Version, die ein Mensch hat. Klar, dass so etwas emotional dann einen anspringt.

      Ich bin Agnostiker, ich lasse mich überraschen, welche Welten an Ausdrücken dieser tollen Welt mein menschlicher Kopf mir als nächstes zeigt und wie es ist, kein Ich mehr zu haben. Wir hängen ja dran, weil wir nichts anderes kennen, aber ein Ich ist zur Existenz nicht notwendig.

      Und ich störe mich grundsätzlich an der Religion anderer nicht (wenn, dann manchmal am Verhalten anderer, aber immer weniger). Es geht mich nichts an, welche Abenteuerwelten sich Menschen ihrer Bedürfnisse nach bauen. Kriege und Terrorismus entstehen aus Machtwünschen und Frust, nicht aus einem Abenteuerbuch.
      Wer zettelt denn heute auch einen Krieg wegen Harry Potter an, um nach Hogwarts zu kommen? :D
      Ein Buch hat immer nur so viel Macht, wie man ihm gibt - bzw. hat es diese Macht auch nicht, man teilt sie diesem nur zu.
      Außerdem fischen sich Gläubige ohnehin nur das aus den Büchern raus, was sie haben möchten. Daher ist es egal, was da drin steht.

      Meine Lieblingsstellen, als ich für mein Reli-Abi zuvor extra Bibelstellen, die positiv für Jesus sind, raussuchen wollte und verwundert immer wieder feststellen durfte, dass die Jesus-Gleichnisse richtig fies sind - apostelübergreifend. :D

      fiese Jesus-Gleichnisse

      Gleichnis vom guten und bösen Knecht
      Lk 12,46
      so wird der Herr jenes Knechtes kommen an
      einem Tage, an welchem er es nicht erwartet,
      und in einer Stunde, die er nicht weiss, und
      wird ihn entzweischneiden

      Gleichnis vom Fischernetz
      Mt 13,49
      49. Also wird es in der Vollendung des
      Zeitalters sein: die Engel werden ausgehen
      und die Bösen aus der Mitte der Gerechten
      aussondern,
      50. und sie in den Feuerofen werfen: da wird
      sein das Weinen und das Zähneknirschen.

      Gleichnis der Weinbergarbeiter
      Lk 20,15
      15. [...] Was wird nun der Herr des Weinbergs
      ihnen tun?
      16. Er wird kommen und diese Weingärtner
      umbringen und den Weinberg anderen geben.

      Gleichnis vom angetrauten Geld
      Lk 19,27
      27. Doch jene, meine Feinde, die nicht
      wollten, dass ich über sie herrschen sollte,
      bringet her und erschlaget sie vor mir.

      Gleichnis vom Knecht und Mitknechten
      Mt 18,23
      34. Und sein Herr wurde zornig und
      überlieferte ihn den Peinigern [...]
      35. Also wird auch mein himmlischer Vater
      euch tun



      Man sucht Nachschlagbeweise für eigene Bedürfnisse. Und diesmal hält man einfach die Bibel vor.
      Das, was Gläubige machen, machen andere auch den ganzen Tag. Nachweisen, dass sie im Recht seien in Bezug auf jeden erdenklichen Kram, um einfach das Gefühl, was sie haben, vor anderen zu rechtfertigen oder sich vor sich selbst zu rechtfertigen. Haltlosigkeit fühlt sich ohnmächtig an und schwächt einen oft sehr. Die Jahre vergehen und man sucht sich mit der Entwicklung einfach nur neue Haltequellen, etwas, wonach man sich richten kann, um im Inneren kein aufgeschmissenes Einsamkeitsgefühl zu haben, weil man vergessen hat, dass die Umwelt eben doch nicht so wichtig ist, wie einem gesagt wird, sondern abhängig von dem ist, was man sich innerlich selbst gibt und wie man sie danach erst sieht.



      Zum Thema Abschreiben noch: Selbst in der Bibel wird neben der Priesterschrift auch zwischen den Aposteln gegenseitig abgeschrieben.
      Markus war der erste, Lukas und Matthäus nahmen ihn sich als Quelle, schrieben's um und packten noch eigene Details rein sowie aus einer anderen fremden Zitatequelle, die beide benutzt haben. Wobei selbst das als Synopsenproblem bis heute noch etwas unklar ist.
      Paulus mit seinen Briefen und Johannes mit seiner Offenbarung samt Untergang haben da weitgehend mehr ihr eigenes Ding durchgezogen. Und das Judas-Evangelium hat man komplett rausgeworfen, weil es danach keinen bösen Judas mehr gäbe und man die Sicht der anderen Aposteln schwer hinterfragen dürfte. :D Wen es interessiert: Judas wurde von Gott oder Engeln dazu aufgefordert, Jesus zu verraten, damit Jesus seiner wichtigen Bestimmung folgen sollte. Judas war übrigens finanziell kein Stück auf das für seine Verhältnisse sehr dürftige Bestechungsgeld der Römer angewiesen, weil er selbst eine super Finanzkraft war. Der hatte nach jenen Schriften überhaupt nicht die Lust, das umzusetzen und tat es nur aus Notwendigkeit des Auftrags Gottes.
      Aber so gibt's keinen Buhmann. Und in den Apokryphen (Schriften von damals, die nicht in die Bibel aufgenommen wurden) steht auch zu Hauf, dass Jesus eben doch nicht selbstlos war und sehr viel nach eigenen Interessen gehandelt hat.
      Eine nette Geschichte ist: Jesus und ein Kind spielen auf dem Dach. Das Kind fällt runter und ist tot. Die Eltern kommen und schimpfen Jesus aus. Der hat die Nase voll davon und erweckt den Jungen wieder zum Leben, damit dieser klar macht, dass Jesus ihn da nicht runtergeschubst hätte und ihn verteidigt. :D

      Dieser Beitrag wurde bereits 10 mal editiert, zuletzt von Salev ()

    • Ich denke nur weil man nicht unbedingt einen materiellen Beweis dafür hat das es Gott gibt, ist es unsinnig zu sagen das der Glaube unsinnig wäre.
      Wenn man einen Beweis dafür hätte wäre es auch kein Glauben mehr sondern Wissen.

      Aus meiner persönichen Erfahrung (ja ich glaube an Gott) finde ich, dass man einfacher mit bestimmten Ereignissen umgehen kann wie z.B. bei einem Verstorbenen.

      Wiederum trenne ich zwei sachen und zwar Kirche und Glauben. Ich finde es
      unsinnig von der Kirche zu sagen das, wie beim Beichten, nur der Pfarrer bei Gott um vergeltung bitten kann.
      Ab und zu gehe ich schon in die Kirche aber ich lasse mir nicht vorschreiben von ihr wie ich zum glauben habe.
      Ich gehe auch nicht zum beichten weil ich mir denke das ich Gott selbst um Vergeltung bitten kann. Was aber nicht heißt das ich für meine Fehler nicht gerade stehen müsste.
      Ich finde auch das es blöd ist wenn manche jeden Sonntag hoch heilig in die Kirche rennen und dann denken sie wären dadurch ein besserer Mensch.

      Ich bete schon aber nicht im Glauben das sich alles erfüllt was ich will.
      Es ist mehr eine Aufzählung von Sachen die ich schaffen will und um seelische Unterstützung bitte.

      Ich denke einfach leben und leben lassen. Jeder soll selber wissen was und ob er glaubt.
    • Ich mag den Gedanken oder die Vorstellung, dass es einen Gott geben könnte. Oder vllt ganz viele Götter oder Göttinnen. Aber ich glaube nicht an den Kram der in der BIbel steht. Oder in einem anderem Buch.

      Viel wichtiger als ein Gott ist mir sowieso die Existenz der Seele. Und von dieser Existenz bin ich auch überzeugt, weil es mir wichtig ist, dass etwas nach meinem Tod bleibt. Und sei es nur eine Seele die wiederverwertet wird um irgendwo anders wieder Fuß zu fassen.

      Ich finde, es kommt auch drauf an, wie man Gott definiert. Ich finde Gott kann alles sein. Gott muss keine Person sein. Er muss nichtmal menschenähnlich sein. Er kann auch ein rosa Gummielefant sein. Oder eben einfach als das bewusste Erleben der Schönheit der Natur empfunden werden. (das klingt wie aus nem Relibuch abgeschrieben... :ugly:)
      Gott muss nicht eingreifen, Gott muss auch nicht über alles und jeden wachen.

      Außerdem solange man über etwas redet, nachdenkt, philosophiert, solange es ein Wort dafür gibt, existiert etwas. D.h. selbst wenn es keinen Gott gibt, existiert Gott trotzdem. Allein weil wir über ihn reden, zu ihm beten oder über seine bloße Existenz nachdenken.
    • eigentlich bin ich Atheist und müßte nein sagen. Allerdings glaube ich ein klitze wenig an Allah, bin somit etwas Moslem :)
      "Tain was head of the Obsidian Order for twenty years. If he can survive that, he can survive anything"

      Elim Garak

      Star Trek: Deep Space Nine: "In Purgatorys Shadow"
    • Original von Salev
      Original von Stan
      Ich bin zwar selbst von der Kirche ausgetreten, was aber eher finanzielle Gründe hat und weil ich die Organisation selbst nicht mag.

      Diese Ausgaben kann man doch steuerlich absetzen. Wie sieht das denn genau aus?


      Wenn du sie von der Steuer absetzt, kriegst du doch aber nicht den gesamten Betrag zurück. Da ist es besser einfach ganz auszutreten und sich die 8-9% Kirchensteuer einfach ganz zu sparen.
      Our knowledge has made us cynical, our cleverness hard and unkind.

      - Charlie Chaplin, The Great Dictator
    • Original von Geda
      Original von Salev
      Original von Stan
      Ich bin zwar selbst von der Kirche ausgetreten, was aber eher finanzielle Gründe hat und weil ich die Organisation selbst nicht mag.

      Diese Ausgaben kann man doch steuerlich absetzen. Wie sieht das denn genau aus?


      Wenn du sie von der Steuer absetzt, kriegst du doch aber nicht den gesamten Betrag zurück. Da ist es besser einfach ganz auszutreten und sich die 8-9% Kirchensteuer einfach ganz zu sparen.

      Ja, aber es gibt bei mancherlei Dingen Freistellbeträge, die erhöht werden könnten und die steuerliche Situationen durch solche Ausgaben entlasten(?), sodass im Gesamtblick die Steuersituation bei einem "verbessert" wird(?). Wie es genau ist, weiß ich aber ist. Ich habe da aber nur vages Gerede gehört.

      Im Sinne von: Wer "spendet", wird vom Staat steuerlich dafür etwas entlastet, der Freistellbetrag steigt oder es lässt sich sehr gut absetzen.
      Ob das stimmt, weiß ich leider kein Stück. Ich leite es nur etwas aus dem, was ich sehr ungenau gehört habe, ab.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Salev ()

    • Ich glaube nicht an Gott. Ich selbst sehe mich auch als Agnostiker, könnte mir also gut vorstellen, dass es eine "höhere Macht" (oder auch mehrere) gibt, aber das muss für mich nicht unbedingt Gott sein.

      Übrigens würde ich gerne den Glauben an Gott von der Kirche abgrenzen. Was die Kirche seit Jahrhunderten macht ist für mich nicht tragbar. Selbst jetzt, im 21. Jahrhundert, führen sich wichtige Personen auf wie im Mittelalter - die Pille als Hormonpräparat, die die Regelschmerzen eindämmt? Sollte verboten werden, denn sie verhindert ja auch das Geschenk Gottes der Schwangerschaft. Kondome, die Geschlechtskrankheiten vorbeugen können? Schrecklich, wegen dem selben Grund wie bei der Pille. Homosexuelle Beziehungen? Ist total unnatürlich (wobei dies auch in mehreren Tierarten verbreitet ist).
      Die Bibel wird teilweise komplett falsch ausgelegt, halt so, wie es einem passt. Zum Beispiel gilt laut einigen Übersetzungen der Bibel eine Frau während ihrer Periode als unrein, sodass man sich nicht mit ihr umgeben darf. Ebenso spricht man sich in der Bibel gegen das Rasieren aus. Beides ist heutzutage überwiegend normal (bzw. beim Ersten weiß man es ja normalerweise nicht).
      Ich denke man kann auch an Gott glauben, ohne jeden Quatsch zu glauben, den die Kirche einem vorgibt.

      Aber wie gesagt, als Agnostiker beschäftige ich mich zwar ab und zu damit, aber ich selbst glaube eben nicht an Gott.
      >:3c
    • Original von Graf Ganon
      Aber es stimmt schon, es ist interessant, wie z.B. viele (nichtverwandte) Kulturen in ihrem Schöpfungsmythos davon ausgangen, dass der Mensch aus Ton geformt und durch irgendeine Art Lebensgeist belebt wurde


      Stammt ebenfalls, wie die von Salev erwähnten Beispiele, aus den alten Texten des Zweistromlandes, genauer: Aus dem sumerischen Athrasis-Epos, von dem einige Teile auch ins Gilgamesch-Epos, u.a. die Sintflut-Geschichte, kopiert worden sind.
      Sind nun mal die ältesten mythologischen Texte überhaupt, deswegen ist klar, dass davon weitreichend abgeschrieben wurde.

      Zum Rest oißer ich mich vielleicht wann anders noch.
      Ich glaube aber an diese Macht, die Gott genannt wird, ohne sie genau und umfassend beschreiben oder benennen zu können. Zumindest noch nicht. Es ist eine vornehmlich emotionale Sache. Zumindest noch.

      Edit:
      @Juandalyn:
      Wenn man den Gilgamesch entsprechend liest, ist es nicht unbedingt fernliegend, in Gilgameschs Beziehung zu Enkidu eine schwule Liebe zu sehen.
      Irgendwie witzig, wie die Bibel sich doch von diesem Werk, öh, inspirieren hat lassen und eine Religion, die darauf fußt, Homosexualität so rigoros ablehnt.
      Top 4™ Agathe
      Oder: Who the fuck is Team Rocket?

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von Omen ()