Selbstmanipulation: Strategien zur Überwindung seiner selbst

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    • Selbstmanipulation: Strategien zur Überwindung seiner selbst

      Was hier nicht alles für Menschen unterwegs sind -


      hochmoralische, tieftraurige, alltagsoptimistische, pragmatische, romantisch verklärte, egoistische, emotionale, Menschen, die vielleicht mehr reflektieren, als ihnen guttut, idealistische, pessimistische und so weiter. Fast jeder von uns hat irgendwelche Träume, Ansprüche an sich selbst und die Welt, Ideale und allgemeine Vorstellungen von seinem oder ihrem Leben. Manche wollen reich & schön sein, andere die akademische Profession, noch andere einfach alles.
      Diese Ziele (ob nun mutig als solche benannt oder doch eher im Unbewussten versteckt) aber zu verwirklichen, ist nicht unbedingt einfach. Und darum geht's.

      Die Wünsche so hoch und so weit, doch oft strauchelt man schon in den Anfängen, man sitzt alleine zu Hause und schiebt die Dinge vor sich her, während die Motivation mit dem Interesse in der Kneipe Billard spielt. So vieles scheint außerdem immer wichtiger zu sein. Man wäre so gern wieder etwas fitter, wenn es draußen nicht so kalt wäre und die Schokolade nicht so lecker. Dabei macht das Prokrastinieren meist nicht einmal Spaß, weil die Scheißgedanken ja auch bei der am besten unterhaltenden Ablenkung irgendwo im Hinterkopf festhängen. Dieses Warten zermürbt. Nervt, bringt einen nicht weiter und lässt sich nur bedingt genießen.

      Ich vermute mal, die meisten kennen solche Situationen. Wie geht ihr damit um? Habt ihr euch Strategien oder Verhaltensmuster überlegt, wie ihr euren inneren Schweinehund am ehesten überwindet? Oder seid ihr so ausgeglichen, dass ihr antriebslosere Phasen auch als solche genießen könnt? Oder einfach desinteressiert. Kennt ihr solche Probleme überhaupt?
      Was waren euro größten Probleme bei selbstgesteckten Zielen, woran ist's gescheitert, was hat euch zufriedener gemacht? Seid ihr autosuggestiv unterwegs? Esoterisch, ein Quell innerer Kraft? Woraus schöpft ihr sie sonst? Wie geht ihr mit euren Ängsten um?

      Ich finde das sehr spannend, wie Menschen auf unterschiedlichste Art und Weise ihren Tag bestreiten. Für manche ist's überhaupt kein Problem, alles auf einmal anzugehen, für andere wiederum ist jeder einzelne Tag ein Kampf gegen die lähmende Depression. "Arbeitsmoral und Disziplin", hat das in der Erziehung eurer Eltern eine Rolle gespielt? Wie bewertet ihr das? Bei solchen Themen sollte man den Rahmen wohl nicht zu eng stecken.


      Fragen über Fragen, ein Thread für den täglichen Kampf mit sich selbst.
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      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von pondo ()

    • Ich gehe das meist an, indem ich mir für den Tag immer machbare Ziele setze, die mir genug Zeit geben, zu prokrastinieren, wenn das sein muss, aber dennoch genug Zeit auch alles zu schaffen.
      Auf die Art hab ich dann abends immer ein Erfolgserlebnis wenn ich meine Liste abarbeiten konnte. Und das motiviert zusätzlich. :)
    • Mich zu irgendwelchen Arbeiten oder Aufgaben zu motivieren, die ich grad nicht für notwendig erachte, hab ich schon längst aufgegeben. Am Besten gar nicht erst mit Dingen wie "Ich sollte eigentlich..." anfangen, denn wenn das Wort "eigentlich" drinsteckt, kann ich's gleich vergessen mit der Motivation.

      Heißt natürlich nicht, dass ich den lieben langen Tag nichts tue, aber es muss ne gewisse Dringlichkeit bestehen. Ob die Konsequenzen von Untätigkeit nun rein persönlicher Natur sind oder sich direkt auf Sozial- oder Berufsleben auswirken is in dem Fall wurscht - Hauptsache es gibt welche.
      Ich hab natürlich gelernt mich da etwas selber auszutricksen - beispielsweise hab ich zum Verbessern eines Tests theoretisch ne Woche Zeit. Die ich beinhart nutzen würde. Also versprech ich den Schülern, ihn bis übermorgen fertig zu haben und dann mach ich das auch, einfach damit ich kein schlechtes Gewissen hab und meine Vorbildrolle nicht verliere.

      Anders klappt's nicht, denn mit "Es wäre besser, wenn das bis da und da fertig ist" braucht man mir gar nicht erst kommen.


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Unter Druck arbeite ich am Besten, insofern ist Aufschieben bei mir quasi eine kleine Lebensphilosphie. Ein Referat, dass ich vor drei Wochen fertig gestellt habe kann ich einfach nicht so gut vortragen wie wenn ich es erst gestern gemacht habe. Und eine Hausarbeit, für die ich zwei Monate Zeit habe, die ist einfach schlechter formuliert und recherchiert wie die, für die ich nur ne Woche hatte.

      Bei Dingen, die ich jedoch völlig sinnentfremdet und als Zeitverschwendung beachte , die schiebe ich auf und auf und selbst, wenn die Frist schon da ist, bemühre ich mich noch nicht. Heute war das beste Beispiel, da sollten wir einen Zeitstrahl der Kunstgeschichte neu anfertigen. Ich fand den Alten aber super, insofern hab ich etwas rumgekritzelt, damit ich was tat und fertig.
      Ähnlich ging ich während der Schulzeit bei Hausaufgaben vor, die ich eh verinnerlicht hatte. Wenn ich dann dran genommen wurde, gab ich zu, sie nicht gemacht zu haben und beantwortete dennoch die Aufgabe direkt danach auswendig. Die Arbeit, dass niederzuschreiben, hab ich mir da nie wirklich gemacht.

      Insofern ist meine Zeiteinteilung für den Tag meist ein "Je später, desto besser". Gerade morgens und auch noch teilweise mittags bin ich meist eher an Videospielen, Filmen oder sonstigem Spaß interessiert, ernste Dinge kommen erst abends und nachts in meinen Blickwinkel, wenn mein Kopf mir sagt, dass es Zeit ist, was dran zu machen.
      Hat aber bisher immer wunderbar funktioniert, ich hatte nie was zu spät abgeliefert, mal was vergessen o.Ä.

      Mit antriebslosen Phasen kann ich je nach Situation recht gut umgehen.
      Wenn ich antriebslos bin, weil ich keine Lust oder keine Aufgabe habe, dann mach ich mir eben solche. Bin da auch recht kreativ, im Ernstfall wird dann halt doch mal das Zimmer gesäubert, einfach mal in der Unibibliothek nach nem Nachschlagewerk gesucht oder doch mal versucht, Schokoravioli zu machen.
      Was ich dagegen gar nicht abkann, sind Zwangspausen. Hatte ich letzte Woche sehr massiv, da ich durch die frisch ausgebrochene Krankheit kaum was tun konnte, kaum was tun wollte und oben drein auch drei Tage absolute Ruhe verordnet bekommen hatte. In solchen Situationen dreh ich dann total durch und würd am Liebsten meine Möbel zersägen, um nen Mini-Eiffelturm draus zu bauen solange ich nicht mehr stumpf im Bett liegen muss.
    • Ich stellte im letzten Jahr vermehrt fest, dass die beste Moeglichkeit, seinen inneren Schweinehund zu ueberwinden, ist, einfach den Kopf auszuschalten und zu MACHEN. Der Gedanke "Ich muesste dies und jenes tun" ist oftmals schon so demotivierend, weil es zu 90% immer um Pflichten geht und wer hat schon Lust, sich um Dinge zu kuemmern, um die man sich kuemmern MUSS.
      Wenn man diesen Gedanken allerdings einfach gar nicht erst zu Ende denkt, sondern sich direkt kopflos in die Aufgabe stuerzt und sie hinter sich bringt, ist's so viel leichter.
      Keine Ahnung, ob das so jetzt Sinn ergibt und verstaendlich ist, aber in vielen Situationen hat mir die Herangehensweise schon geholfen. Klappt natuerlich nicht immer.

      Es passiert schon oft, dass ich den ganzen Tag rumhaenge, eigentlich tausend Dinge erledigen muesste, aber sie einfach ignoriere und nichts tue. Oder mich mit ganz anderen Taetigkeiten ablenke. Das schlechte Gewissen haelt sich meist in Grenzen.
      Ich bin ebenfalls jemand, der Sachen gerne auf den letzten Druecker erledigt; eine Eigenschaft, die ich an mir selbst ziemlich furchtbar finde, aber ich bin noch nicht gut genug damit auf die Schnauze gefallen, sonst wuerde ich das vielleicht endlich mal aendern xD Die wenigen Male, die ich Dinge sofort erledigt habe und nicht erst 3 Minuten vor der Angst, fuehlten sich grossartig an, aber als Ansporn reicht's irgendwie nicht.
      Ein bisschen geht's mir da auch wie MangaEngel - unter Druck arbeite ich am besten und kann mich am besten konzentrieren.

      Was auch hilft, sind To-Do-Listen. Es gibt einfach nichts besseres, als sich an Tagen, an denen die Motivation auf Urlaub ist, fuer jeden simplen Scheiss 'ne Notiz zu machen. Und wenn's nur "Kaffee kochen" ist. Sobald man es erledigt hat und abstreichen kann, ist das ein kleiner Sieg an einem scheiss Tag und hebt ein bisschen die Stimmung und motiviert hin und wieder genug, um sich auch noch anderen Aufgaben zu stellen.

      Klappt natuerlich leider auch nicht immer xD
      Aber ich find's auch voellig in Ordnung, wenn man einfach mal eine Weile prokrastiniert und alles aufschiebt, was aufzuschieben geht. Passiert ja auch ab und zu, dass sich einige Aufgaben von selbst aufloesen. Oder man bereut's am Ende und ist zumindest um eine Erfahrung reicher 8D
    • Ulyaoth, MangaEngel und Kandis haben gerade erschreckend viele Elemente von mir beschrieben.....eigentlich so gut wie alles.

      Auch ich schiebe alles bis zum geht nicht mehr hinaus und kann anscheinend am Besten unter Druck arbeiten (vorzugsweise am Abend). Das ist ein echter Teufelskreis, aus dem ich, glaube ich, kaum wieder herauskommen werde. Ebenfalls müssen gewisse Konsequenzen beim Nichterledigen erfolgen, damit ich überhaupt was mache. Ansonsten mache ich vielleicht 5 Minuten was dafür an guten Tagen. Ansonsten ist's eh wayne.

      Mir sinnlos vorkommende Sachen erledige ich eigentlich nie ganz oder vielleicht teilweise. Gutes Beispiel wäre Thema Stochastik im Matheunterricht. Da bekamen wir öfters eine Aufgabe diktiert.

      Da kommen ja so Aufgaben wie: "Ein Bauer hat 10 Eier. 2 davon sind faul. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass bla bla"
      Und da sehe ich doch, wie die anderen tatsächlich jedes Wort mitschreiben....hallo? Wie sinnlos ist das denn bitteschön? Da schreibt man doch ganz klar "10 Eier, 2 faul, W. für (was auch immer gefragt ist)". Mehr braucht man nun wirklich nicht. Und so habe ich's dann auch immer gemacht.

      Und ja, stimmt. Selbst kleine Sachen, die man erledigt, geben einem ein zufriedenes Gefühl.

      Auf der einen Seite ist es von Vorteil, unter Druck arbeiten zu können und auf der anderen Seite ist es einfach blöd, wenn man nur unter solchen Bedingungen arbeiten kann. Es gibt eigentlich wirklich nichts einzuwenden dagegen, dass man jeden Tag ein bisschen erledigt. Aber das scheint bei mir einfach nicht zu klappen.
      Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich noch nie irgendetwas nicht rechtzeitig erledigt habe. Auch ist es so, dass man die Thematik einfach noch im Kopf hat, wenn man sich erst einen Tag davor intensiv damit beschäftigt. Im Gegensatz dazu muss man vielleicht nochmal wiederholen, wenn man z.B ein Referat 1 Woche vorher fertig hat.

      Aber naja wer weiß. Vielleicht ändere ich mich diesbezüglich ja doch noch. Der Illusion kann ich mich ja wenigstens hingeben.

      Jo, da haben meine Vorposter und ich eine ganze Menge Gemeinsamkeiten. Fühlt sich doch irgendwie gut an. Man fühlt sich mit seiner Einstellung dann nicht so alleine.
    • Original von Kandis
      Ich stellte im letzten Jahr vermehrt fest, dass die beste Moeglichkeit, seinen inneren Schweinehund zu ueberwinden, ist, einfach den Kopf auszuschalten und zu MACHEN. Der Gedanke "Ich muesste dies und jenes tun" ist oftmals schon so demotivierend, weil es zu 90% immer um Pflichten geht und wer hat schon Lust, sich um Dinge zu kuemmern, um die man sich kuemmern MUSS.
      Wenn man diesen Gedanken allerdings einfach gar nicht erst zu Ende denkt, sondern sich direkt kopflos in die Aufgabe stuerzt und sie hinter sich bringt, ist's so viel leichter.
      Keine Ahnung, ob das so jetzt Sinn ergibt und verstaendlich ist, aber in vielen Situationen hat mir die Herangehensweise schon geholfen. Klappt natuerlich nicht immer.

      Kann ich so unterschreiben. Wenn man zu viel über die Dinge nachdenkt, die noch zu tun sind, vergeht einem eher automatisch schneller die Lust darauf, als dass man sich überhaupt in Bewegung setzt und man kommt gar nicht mehr dazu, etwas zu machen. Mit Listen arbeite ich daher auch mittlerweile recht viel und seien es Kleinigkeiten wie "mach dir was zu essen" oder "Abwasch erledigen" – ich vergesse die Dinge sonst einfach und das hat im letzten Jahr dazu geführt, dass ich erheblich abgenommen habe und kaum noch unter Menschen kam, weil mir schlichtweg die Lust dazu fehlte.

      Ein bisschen faul herumhängen ist nicht schlimm und das genieße ich von Zeit zu Zeit auch, aber wenn es zu viel wird, langweile ich mich mittlerweile auch sehr schnell; für mich zumindest ein Zeichen dafür, dass es generell bergauf geht und ich lerne, die Dinge anzugehen, statt sie ewig stehen zu lassen.

      "Heirs of Miraika"
      Fantasy, Steampunk, LGBT+

      "Dreaming of Dawn"
      Fantasy, Psychological, Depression
    • Ich beginne mal mit dem Alltäglichen: Das Aufstehen
      Ich bin eig Langschläger und kann locker bis 13-14 Uhr schlafen... Über 12 Stunden am Stück. Aber ich weiß mittlerweile, dass wenn ich nach 11 Uhr aufstehe, der Tag quasi gelaufen ist. Ich hab zu nichts Lust, ich bin nich richtig wach und motiviert.

      Wenn ich aber meine Mutter frage, ob sie mich morgens um 8 weckt und wir dann zusammen frühstücken, gibt mir das schonmal einen ganz anderen Start in den Tag. :)

      Ich versuche Dinge, die ich nicht gerne mache positiv anzugehen. z.B. Müll runtertragen in die Kälte und sortieren. Ich zieh mir was warmes an, nehm den Müll und sortier den Müll. Danach ess ich was Leckeres / trinke was Warmes.

      Chemie lernen für Abi... XD Tortur.. aber ich hab mich einfach mal hingesetzt, Aufgaben gelöst, nebenbei Musik gehört und an all die schönen Dinge gedacht, die ich nach der Prüfung machen kann.

      Allgemein versuch ich aus den Dingen immer irgendeinen Gewinn zu ziehen: "Wenn ich den Müll raustrage, dann habe ich endlich Platz Papierkorb und meine Mutter nervt mich nicht mehr damit." "Wenn ich früh aufstehe, kann ich den Vormittag zusätzlich nutzen." "Wenn ich für Chemie lerne, kann ich danach in aller Seelenruhe Zelda spielen und muss keine Angst vor der Klausur haben."

      Ich brauche für gewisse Dinge die ich erledigen muss eine gewisse Deadline. Einen festen Termin, an dem das etwas fertig sein muss. Manchmal steck ich mir ne persönliche Deadline.
      Ich finde Motivation und das Überwinden des inneren Schweinehunds hat viel mit Disziplin und Optimismus zu tun. Zumindest bei mir.
    • Einfach machen statt darüber nachzudenken ist gut. Hilft auch oft.

      To do-Listen helfen mir persönlich überhaupt nicht. Ich schreibe nämlich immer so viel nebenbei-Kleinkram drauf, den ich erledigen kann, dass am Ende zwar 8 von 10 Sachen abgehakt sind, aber die beiden wirklich wichtigen noch nicht gemacht wurden.

      Ebenso lassen mich selbst gesetzte Deadlines kalt. Ich brauch' welche von außen.

      Ich wundere mich oft, wenn eine Sache in 20min erledigt ist, nachdem ich vorher 3h darüber lamentiert habe, wie lange es dauert wird, die Sache zu erledigen.

      Aufstehen, auch so ein Thema. An Tagen, wo ich nichts zu tun habe, verpenne ich gern. Dagegen hilft: Nach dem Aufwachen bewusst den Körper in Richtung ausdemBett bewegen, dabei von fünf auf null runterzählen und zack mit einem Ruck aufstehen. Dann am besten direkt ins Bad oder 'nen Kaffee machen oder sowas, hauptsache aktiv in den Tag starten. Wenn man noch mit jemandem zusammen frühstücken kann oder sowas, ist das auch immer klasse. Gegenseitig motivieren und sowas, win win.

      Schön auch: Je öfter man sich dazu überwindet, seinen Scheiß zu erledigen, desto öfter kann man danach auch guten Gewissens seiner Freizeit den nötigen Raum geben. Wenn das im Kopf erstmal angekommen ist, macht man auch automatisch öfter mal was, weil dieses Erledigt!-Feeling einfach voll lässig is'.

      Ich weiß mittlerweile auch schon in der ersten halben Stunde nach dem Wachwerden, ob heute ein "Ich tu was!"-Tag ist oder ein "blergh..."-Tag. Das spür' ich ganz instinktiv. Dementsprechend mache ich mir an den blergh-Tagen dann auch keinen großen Stress, weil ich weiß, dass dann eh alles rien ne va plus ist.

      Anderen Leuten was versprechen, um es schneller zu erledigen, wie Uly schon sagte, klappt auch recht gut. All hail sozialer Druck!
      Die Angst, jemanden persönlich tief zu enttäuschen, nur weil man seinen Arsch nicht hochbekommen hat, kann einem manchmal echt Flügel verleihen.

      dead girls dry each others eyes
      and pretend for a while
      that we're still alive.


      ________

      Twitter | DIE BASIS
    • Original von Sirius
      Ich wundere mich oft, wenn eine Sache in 20min erledigt ist, nachdem ich vorher 3h darüber lamentiert habe, wie lange es dauert wird, die Sache zu erledigen.


      Haha, das.

      Mein Alltag ist eigtl mittlerweile gespickt von Selbstaustrickserei. Das fängt schon morgens an; wenn ich mit Wecker aufstehen muss (oder will), muss ich ihn zwei Meter weit weg stellen, weil ich sonst erstmal mind. ne Stunde snooze. Wenn ich dann zum Ausschalten aufgestanden bin, ist mein Bett zwar auch sehr verlockend, aber das geht dann meist.
      Was dann sehr wichtig ist: Sofort das Bett machen und zumindest ne richtige Hose anziehen. Wenn ich mich so vor'n Schreibtisch hocke und mein Bett nicht gemacht ist, die Überdecke rumliegt und die Klamotten noch rumfliegen, bin ich automatisch im Gammelmodus. Wenn's dagegen halbwegs äußerlich nach Struktur aussieht, fällt es mir viel (!) leichter, selbst organisiert zu sein. Deshalb: Aufstehen, Bett machen, anziehen, Kaffee kochen. Wenn ich Sport machen will, ist die selbstgesetzte Grenze, nicht mehr als einen Kaffee vorm Joggen zu trinken. Das unterbindet nämlich sehr schnell die Gammelei, außerdem nervt Kaffeeatem beim Laufen. Und wenn ich das so durchgezogen habe, stehen die Chancen sehr gut, dass es n guter Tag wird, weil ich ab dann schon den ganzen Tag n gutes Gefühl mit mir herumtrage.

      Dinge auf den Abend zu schieben, mache ich zwar immer noch sehr viel, aber gerne tu ich das nicht. Dann fühle ich mich die Zeit vorher scheiße, kann die Freizeit nicht genießen usw. Von daher erprobe ich mich immer öfter in dem "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen du Fotze!".
      to-do-Listen helfen mir insofern, als es mir guttut, die zu erledigenden Dinge vor Augen zu haben. Jeden Scheiß kann ich da nicht draufschreiben, sonst geht das bei mir in ähnliche Richtung wie bei Sirius.

      Original von Kandis
      Ich stellte im letzten Jahr vermehrt fest, dass die beste Moeglichkeit, seinen inneren Schweinehund zu ueberwinden, ist, einfach den Kopf auszuschalten und zu MACHEN. Der Gedanke "Ich muesste dies und jenes tun" ist oftmals schon so demotivierend, weil es zu 90% immer um Pflichten geht und wer hat schon Lust, sich um Dinge zu kuemmern, um die man sich kuemmern MUSS.


      Das wiederum, direkt im Anschluss an das obige Zitat, hilft mir auch viel. Größte Gefahr ist bei mir allerdings dahingegen nicht das darüber Nachdenken an sich, sondern das durch irgendne Scheiße zu unterbinden (Internet, Serien etc pp).

      Außerdem hilft mir, ich weiß nicht genau, wie ich das erklären soll, ein gewisser Masochismus. Als ich ne Zeitlang gar keine Chips mehr essen wollte, weil das essenstechnisch immer eins meiner größten Laster war/ist, habe ich mir eine Tüte meiner Lieblingschips gekauft, mit Edding n großes X draufgemalt und sie in mein Vorratsfach gelegt. So symbolische Grenzen tun mir gut, um vorher mit mir Vereinbartes einzuhalten. ZB Sport mach ich gern unter erschwerten Bedingungen, weil ich dann mit so ner grimmigen Euphorie da drangehen und mir denken kann "oh du geiler Hund du!".

      Am wichtigsten ist aber eigentlich meine Grundstimmung, am leichtesten fällts mir, etwas zu tun, wenn ich in grimmig guter Laune bin. Dann lässt sich allem etwas abgewinnen, auch wenn ich im Supermarkt die verschüttete Buttermilch aufwischen muss. Denn was mich am meisten motiviert: Wenn das Sein okay ist, ist nichts im normalen Alltag schlimm. Im Gegenteil, dann festzustellen, dass alles nicht so schlimm ist, führt dann eher dazu, Spaß am Sein zu haben. Was die allerbeste Voraussetzung für quasi alles ist.

      Original von Sirius
      Ich weiß mittlerweile auch schon in der ersten halben Stunde nach dem Wachwerden, ob heute ein "Ich tu was!"-Tag ist oder ein "blergh..."-Tag. Das spür' ich ganz instinktiv. Dementsprechend mache ich mir an den blergh-Tagen dann auch keinen großen Stress, weil ich weiß, dass dann eh alles rien ne va plus ist.


      Ist das wirklich so festgesetzt bei dir? Ich merk oft morgens, dass ich mich nicht fühle. Aber dann schalt ich Musik ein, trink n Kaffee und geb mir Mühe, mich in produktivere Stimmung zu bringen.

      A propos Kaffee. ich bin ja einer von denen, die das so exzessiv erwähnen und dessen bin ich mir auch bewusst. Aber es ist wirklich kaum zu beschreiben, was ich alles mit diesem Gesöff verbinde. Bei egal was hebt Kaffee meine Stimmung, die antidepressive Wirkung wirkt einfach Wunder, nicht nur (wenn auch besonders) am Morgen. Kaffee entfaltet in mir Wärme und Zuversicht und je nach Aufgabe grimmige Euphorie. Da mag viel Placeboscheiße dabei sein, aber das kehrt einfach immer wieder, auch wenn ich durch unglücklichste Umstände mal zwei Wochen keinen getrunken habe.


      Original von Young Link 92
      Auf der einen Seite ist es von Vorteil, unter Druck arbeiten zu können und auf der anderen Seite ist es einfach blöd, wenn man nur unter solchen Bedingungen arbeiten kann. Es gibt eigentlich wirklich nichts einzuwenden dagegen, dass man jeden Tag ein bisschen erledigt. Aber das scheint bei mir einfach nicht zu klappen.
      Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich noch nie irgendetwas nicht rechtzeitig erledigt habe. Auch ist es so, dass man die Thematik einfach noch im Kopf hat, wenn man sich erst einen Tag davor intensiv damit beschäftigt. Im Gegensatz dazu muss man vielleicht nochmal wiederholen, wenn man z.B ein Referat 1 Woche vorher fertig hat.


      Zur Verteidigung. :D Geht mir aber genauso udn ging mir vor allem zu Abizeiten so.
      Aber das meinte ich ua mit der vond en Eltern erlernten Arbeitsmoral. Dadurch, dass meine Schwester n Überflieger war/ist, hatten sie sich um meine Schulsachen quasi gar nicht gekümmert, weil sie einfach so'n Urvertrauen hatten, dass "der das schon macht". Bin ja auch immer ganz gut durchgekommen, aber dieses schlechte Arbeitsmoral hängt mir jetzt im Studium schon etwas nach. Inner Schule hats noch wunderbar funktioniert, nur am Vortag was zu tun. Nun gehts oft leider nicht mehr ganz so leicht. Wenn ich mal irgendwann Kinder haben sollte, werde ich, glaube ich, in der Hinsicht sicherlich keiner von der antiautoritären Sorte. Es hat bei mir doch ziemlich lange gedauert, im Studium zu erlernen, Notwendigkeiten hinzukriegen. Klappt ja jetzt noch nicht mal immer.

      Frühstück ist auch so'n Punkt, der eigtl nur exemplarisch dafür ist, Dinge bewusst zu tun: Wenn ich vorm PC esse, verschleppe ich das Essen oft. Wenn ich hingegen in der Küche frühstücke, Zeitung lese und dann meinen Scheiße wegräume, bin ich "für den Tag" wesentlich eher einsatzbereit.

      Ach, 's gibt so viele Kleinigkeiten.
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    • Ich kann mich dem meisten hier nur anschließen xD

      Mich selbst zu überwinden ist immer ein hartes Stück Arbeit -,-
      Es beginnt schon beim Aufstehen damit:
      Der Wecker klingelt, zu halbwegs humanen Zeiten. Aber nicht für mich! Selbst wenn ich früh ins Bett gehe, kann ich nicht früh aufstehen. Egal ob ich nun 6, 8 oder 12 Stunden geschlafen habe. Meine Hand wandert automatisch zum Wecker sobald er läutet, und dass unter Umständen 2 Stunden lang alle 10 Minuten. Und ich merk das nichtmal :/ Ich nenne es den Weckerreflex! xD Wecker wegstellen bringt auch überhaupt garnichts. Den sammel ich ein und schlaf dann weiter, zur Not auch aufm Boden.
      Mich zu zwingen, früh aufzustehen geht wirklich nur, wenn ich von außen eine Konsequenz erwarte, z.B. ne Schlechte Note wenn ich zuspät zu nem Seminar mit Anwesenheitspflicht komme. Alles was auf freiwilliger Basis oder auf selbst gesetzten Zielen basiert, wird da gekonnt ignoriert.

      Ein weiteres Problem sind generell eben Sachen, die unliebsam sind. Einkaufen gehen z.B. ich könnte gut in der Mittagszeit gehen, wenn noch Brot in den Läden ist, stattdessen schieb ichs immer bis auf die letzte Minute auf, wenn mir klar wird, dass ich Essen kaufen gehen muss, damit ich nicht verhungere! xD
      Anderes Problem sind auch Lernsachen. Irgendwann, auch schon frühzeitig unter anderem, fange ich an zu lernen, doch dann vergeht mir die Lust und ich mache eine "kleine Pause". Im Prinzip nichts anderes als sich mit dem Internet abzulenken. Pausen sind zwar gut und wichtig, allerdings dann auch bitte richtige Pausen und nicht sowas halbes, was im Endeffekt nicht hilft.

      Da muss ich echt noch irgendwelche Strategien finden, die helfen xD
    • Ich finde es wirklich erstaunlich, wie viele hier die gleiche Einstellung haben. Ich selbst kenne das auch sehr gut. Mein Problem ist, dass ich viel zu kurzfristig nachdenke: Das geht bei mir auch sofort morgens im Bett los. Wenn der Wecker klingelt, bleibe ich lieber 10 Minuten länger liegen und lasse dafür das Frühstück ausfallen, was ich im Nachhinein dann im Tagesverlauf aber noch bereuhe...
      Und auch bei Aufgaben für die Schule: Ich mache mir lieber drei entspannte Wochen und fange dann erst auf die letzten Tage mit einem Projekt an. Das Problem bei mir ist aber auch, dass ich dadurch bis jetzt wirklich noch nie wirkliche Probleme bekommen habe. Egal wie lächerlich das am Ende abgegebene Projekt oder wie kurz die Lernzeit vor einer Klausur war, die Noten waren immer noch zufriedenstellend bis gut.

      Ich ärgere mich ja teilweise selbst darüber, einerseits, weil ich ein wirklich guter Schüler sein könnte, und andrerseits, weil ich im späteren Verlauf meines Lebens mit dieser Haltung wohl nicht mehr weiterkommen werde. Aber solange alles funktioniert und ich nie ein wirklich schlechtes Ergebnis bekomme, kann ich mich selbst nicht dazu überwinden, meine Arbeitshaltung zu ändern.
      Auch To-Do Listen oder Deadlines bewirken bei mir nichts...

      Naja, wie gesagt, wenns so bleibt wie es ist kann ich damit leben. Zufriedenstellende Erfolge und lange entspannte "Arbeitsphasen" wiegen die kleinen unannehmlichkeiten, wie den Stress, den ein ganzes Projekt an einem Abend anzufertigen, mit sich bringen, für mich wieder auf ;D
      Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
      - Albert Einstein -
    • Es muss schon ein bisschen differenziert werden: Zum einen existieren da die Kinkerlitzchen, wie das Aufschieben von Hausarbeit oder Abgaben für die Uni. Zum anderen sind da schwerer verdauliche Brocken. Ich sehe mich persönlich oft in Entscheidungsprozessen gefangen, deren Prokrastinieren schwerwiegende Konsequenzen mit sich bringen kann. Obwohl... so schlimm ist dieses Aufschieben auch nicht immer. Manchmal tut es dem eigenen Gewissen ganz gut einmal etwas länger über Dinge nachzudenken, bevor man sie in Angriff nimmt.

      Jedenfalls gibt es wohl kein Patentrezept gegen Faulheit. Irgendwie schafft man es doch immer wieder Deadlines einzuhalten oder die eigenen vier Wände vor dem endgültigen Verschimmeln zu bewahren.
    • Also erst einmal hat es mir echt Spaß gemacht, die Beiträge zu lesen, da sie sehr interessant sind. Tja, mit meiner Art das zu Regeln stehe ich wohl doch etwas alleine da?!
      Ich gehöre tatsächlich zu den Leuten, die das nicht gerne auf den letzten Drücker erledigen.

      Schweinehund bei Dingen, wie zum Beispiel Lernen.
      Auf keinen Fall darf sich da bei mir zu viel anhäufen. Denn, wenn ich einen gewaltigen nahezu unüberwindbaren Berg vor mir sehe, den ich eh nicht schaffe, ist die Motivation gleich Null.
      Mehr hilft mir alles rechtzeitig in kleine Happen einzuteilen und nach striktem Plan zu arbeiten.

      Zum Beispiel nehme ich mir vor jeden Tag ein Kapitel zu lernen.
      Komme ich schnell voran, mache ich keine zusätzliche Aufgaben, sondern halte mich an den Vorsatz. Sonst würde ich mich ja dafür bestrafen, dass ich so gut war.
      Komme ich langsam voran, hab ich eben Pech. Dann wird geackert bis zum geht nicht mehr. So mach ich mir selber Druck. Natürlich kann es passieren, dass ich manchmal schluderig bin, um schnell abhaken zu können. Aber dagegen kenne ich kein Mittel.
      Der Plan muss eingehalten werden, egal welche Stimmung ich habe. Gehe ich ihn nur bei guter Stimmung an, habe ich irgendwan immer schlechte Stimmung, damit ich das als Ausrede verwenden kann.
      Ich arbeite schon seit etwa 5 Jahre nach dem Planen-Prinzip und das ist für mich die beste Lösung.

      Schweinehund bei besonders unangemen Dingen, wie zum Beispiel unangehmer Arztbesuch.
      Da ist es am besten für mich, wenn ich das spontan angehe. Am liebsten wäre mir noch am selben Tag dort hingehen und das kurz hinter mich zu bringen. Tu ich das nicht, geht es mir tagelang davor schlecht und ich mach mich verrückt.
      Meistens läufts auf zweiteres hinaus ... dürfte klar sein warum. ;)

      ist, einfach den Kopf auszuschalten und zu MACHEN.

      Ja. Ganz wichtig. Spart sehr viel Zeit. Wenn man das nicht so angeht, sucht man sich doch eigentlich nur Ausreden *g*

      Auch wichtig ist für mich auch ein Belohungsprinzip. Wenn ich etwas besonders hartes hinter mich gebracht habe, gönne ich mir eine Kleinigkeit. Mache Dinge für die ich eigentlich gar keine Zeit habe und wenn das Gewissen noch so nagt, ich tu es dennoch!

      Was waren euro größten Probleme bei selbstgesteckten Zielen

      -Aufwand unterschätzt (Beispiel: Ich nehme mir jeden Tag ein Kapitel vor. Allerdings sind sie so umfangreich, das ich selbst bei top-Arbeitsmoral für jedes eine Woche brauche).
      -Mich so verrückt gemacht, dass ich alles hingeworfen hab und es hab ganz sein lassen. (Beispiel: Unangehmem Termin kurz vor knapp abgesagt und nie wieder neu ausgemacht).
      Bin bis voraussichtlich Ende 2012 inaktiv.
    • Nach Kettenhunds Beitrag kam mir eine Idee... das Aufschieben von Erledigungen ist per se ja nicht schlecht, es ist bloß eine andere Form der Bewältigung. Während die einen, so wie Kettenhund, organisiert und planvoll an die Sache herangehen, brauchen die anderen Druck und/oder ein engeres Zeitfenster, um allem gerecht nachzukommen. Im Prinzip handelt es sich um zwei unterschiedliche Herangehensweisen, die je nach persönlichem Geschmack und nach Situation funktionieren können.
    • Kettenhund hat da eigentlich was interessantes angesprochen o.o
      Termine per se sind ja auch "Aufgaben".
      Da bin ich witzigerweise genau komplimentär zu meinem sonstigen Verhalten, da heißt es für mich nämlich immer: je früher und direkter, desto besser.
      Z.B. Kontrolltermine. Ich muss Frauenarzt, Zahnarzt und Augenarzt mindestens einmal im Jahr aufsuchen. Und damit ich das nicht verpenne und auch möglichst präzise immer zur selben Zeit hingehe, mach ich nach dem Termin direkt einen neuen fürs nächste Jahr. Mit Notiz im Kalender, Erinnerungspostkarte, etc.
      Vor allem mein Zahnarzt ist da sehr hartnäckig. Ich bin Angstpatientin und darum bekomme ich alle zwei Monate eine Erinnerungskarte, damit ich mich drauf vorbereiten kann und nicht irgendwann schockiert auf den Kalender starre.
      Auch sonst renne ich bei Beschwerden meist sehr schnell zum Arzt (wobei dieses Verhalten auch nicht selten ins Krankenhaus führt, da man bekanntlich vor allem an Wochenenden, nachts und bei Arzturlaub krank wird :'D)

      Besorgungen wie z.B. Bafög-Formulare, Meldungen beim Vermieter u.Ä. mache ich auch direkt in dem Moment, wo ich feststelle, dass es "bald" dafür Zeit wird, schlicht, da ich diese verschludern würde. Anders als Referate gibt es dafür ja kein endgültiges zu spät (bei Bafög würde ich für die verpasste Zeit kein Geld bekommen, den Antrag kann ich aber dennoch jederzeit einreichen).
      Kunstprojekte mit Dead Line werden direkt begonnen (das "in letzter Minute" bleibt dann fürs großzügige Korrigieren), Amtbesuche direkt erledigt, Nachfragen bei jemandem sofort getan (und wehe, die Person ist nicht erreichbar, das gibt ganztägigen Telefonterror).

      EINZIG Einkäufe fallen wieder sehr spät an. Ich hole erst dann Wasser oder Milch nach, wenn ich schon gezwungen war, überteuerte Getränke in der Uni oder beim Bahnhof zu kaufen, da ich daheim nichts mehr hatte.

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      Witzig, wie unterschiedlich man sich doch verhält, je nachdem, ob etwas eine Deadline hat bzw "wichtig" ist oder nicht ôo
    • RE: Selbstmanipulation: Strategien zur Überwindung seiner selbst

      Original von pondo


      Ich vermute mal, die meisten kennen solche Situationen. Wie geht ihr damit um? Habt ihr euch Strategien oder Verhaltensmuster überlegt, wie ihr euren inneren Schweinehund am ehesten überwindet? Oder seid ihr so ausgeglichen, dass ihr antriebslosere Phasen auch als solche genießen könnt? Oder einfach desinteressiert. Kennt ihr solche Probleme überhaupt?
      Was waren euro größten Probleme bei selbstgesteckten Zielen, woran ist's gescheitert, was hat euch zufriedener gemacht?


      Wenn es um etwas "pflicht"mäßiges handelt, wie Schulaufgaben, dann versuch ich mir die Mindestanforderungen aus dem Hirn und aus dem Internet zu quetschen.
      Ein Beispiel bei mir mit dieser Antriebslosigkeit und diesem "ach wenn nur..." wären die allseits beliebten Artblocks und mein aktuelles Leben überhaupt.
      Bei den Artblocks weiß ich nicht was man tun soll: dran arbeiten, verzweifeln dass es nach wie vor nicht klappt und das papier zerknüllen oder warten bis es einem besser geht und man sich dazu im Stande fühlt? ( für zweiteres hat es schonmal 2-3 Monate gebraucht)
      Mit meinem aktuellen Leben bin ich gerade unzufrieden weil ich finanziell wie von den Möglichkeiten keinerlei Freiheit habe. Deshalb warte ich wirklich sehnsüchtig auf mein Abi, um dann einfach um Freiheit zu schnuppern, für ein paar Tage oder Wochen zu einer Freundin zu ziehen. Danach gleich ein Studienplatz suchen und unabhängig werden, frischen Wind im Freundeskreis kriegen... Hach schön.

      Kurz: ich warte.

      Anmerkung: Ich mag diese "wenn du nciht dran arbeitest wird es nie was! Du musst dich deinen Ängsten stellen! " bla bla. überhaupt nicht. Es macht einen ungeduldigen, zu tatdrängerischen (?) Eindruck,wodurch man alles überstürzen oder auch falsch machen kann. (z.b. Kindheitstraumen verdrängen oder nochmal aufkrempeln und riskieren dass es einem noch schlechter geht und es sogar richtig aufgefrischt wird?)