Vegane Ernährung. Was ist zu beachten?

    • Vegane Ernährung. Was ist zu beachten?

      Ich möchte im Juni einen kleinen (oder großen) Selbstversuch starten. Ich möchte mich den ganzen Juni vegan ernähren, nur um zu sehen wie das ist und ob ich es schaffe.

      Was muss ich da beachten?
      Gibt ja viel so Sachen wie Eisenmangel usw usw auf die man achten muss.

      Schreibt am besten eure Erfahrungen / euer Wissen hier rein.

      man dankt
      James
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    • Also erstmal finde ich, gehört dieser Thread in den OT-Bereich, vielleicht könnte man ihn auch mit dem von mir einst geöffneten Thread über vegetarische Ernährung und was es dabei zu beachten gilt verschmelzen.

      Darübe rhinaus hab ich auch schon öfter mit dem Gedanken gespielt, das Thema vegane Ernährung (ohne ideologische Grabenkämpfe, hoffe, die kommen auch hier nicht, weil hie rnicht danach gefragt ist) anzuschneiden. Ich bin ja seit 'nem guten Jahr Vegetarier aus ethischen Gründen und kann's nur als Zwischenstufe sehen, wenn man's konsequent betrachtet. Aber den Elan hatte ich noch nicht, mich umfassend auch in praktischer Hinsicht über die Notwendigkeiten zu informieren, die eine vegane Ernährung mit sich bringt.
      Gibts hier Veganer? Mich würde mal interessieren, wie ein durchschnittlicher Ernährungstag eines Veganers aussieht?

      So'n bisschen hab ich mich freilich auch schlaugemacht. Weil du das mit dem Eisen ansprichst, Stan, das ist n vermeintliches Problem, das schon bei vegetarischer Ernähung angegangen werden muss und das ist genau genommen überhaupt kein Problem. Ernähr dich einfach nicht nur von einer Gemüsesorte, sondern bring Abwechslung rein. Darüber hinaus mach ich mir, wie Vas-y einst vorschlug, mir immer einmal die Woche n großen Pott Müsli (von dem ich dann auch als Frühstück knapp ne Woche zehre) mit frischem Obst (Weintrauben, Banane, Apfel) mit Vollkornhaferflocken (aus so ner Feritgmüslimischung von ja! zB, da sind auch schon n paar Nüsse drin usw), Walnüssen, Kernen (Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Sojakerne, Pinienkerne) und eben entweder fettarmen Naturjoghurt (dementsprechend vegetarisch) bzw meist mit Sojajoghurt (->vegan). Bisschen Zitronensaft zu oder wie du's halt magst, schmeckt gut und ist total gesund. Eisen wird vom Körper besser in Verbindung mit frischem Vitamin C aufgenommen. n paar Nüsse (keine fettig zubereiteten Erdnüsse freilich) am Abend noch geknabbert und alles ist im Lot.
      Hab auch vor kurzem mal Blut gespendet, meine Blutwerte sind optimal.

      Bei rein veganer Ernährung muss man wohl verstärkt darauf achten, alle wichtigen Proteine aufzunehmen, weshalb du da wohl auf Tofu und Sojazeugs nicht mehr verzichten kannst und noch mehr mit Kernen, Samen und Nüssen machen musst. Salate lassen sich ja super damit zubereiten zB. Ich glaub, im Speziellen sind Leinsamen auch ziemlich wichtig, hab aber gerade vergessen, wofür genau.

      Wenn du dich nur einen Monat vegan ernähren willst, brauchst du dich nicht kümmern, aber wenn du es über Jahre durchziehen wolltest, ist das Vitamin B12 noch so'n Problemfall, weil das der einzige Nährstoff ist, den du in pflanzlichen Nahrungsmitteln nicht findest. Das Vitamin wird irgendwie über Bakterienkulturen hergestellt und in "natürlicher" Ernährung vor allem in Tierdärmen und -mägen für den Menschen "aufbereitet", quasi. Die Pflanzen werden wohl heutzutage durchs Spritzen so hygienisch steril gezüchtet, dass sich das da nicht mehr entwickelt, weiß nicht genau. Jedenfalls gibts aber mit Vit.B12 angereicherte Lebensmittel, Sojamilch zB, oder du müsstest ne konzentrierte Dosis einmal die Woche nehmen.
      Spielt für dich aber keine Rolle, weil der Vit.B12-Speicher eines gesunden Menschen erst nach Jahren geleert ist.

      Für den Zinkvorrat solltest du auf jeden Fall Vollkornprodukte zu dir nehmen sowie oft mit Hülsenfrüchten was machen. Und so.

      Mehr weiß ich gerade auch nicht. Wenn man jedenfalls erstmal routiniert im Umgang mit all dem ist, ists nicht mehr schwer. Sagen vegane Freunde. Ich hab's noch nicht probiert, wollts aber demnächst, wie gesagt, auch mal angehen. :)


      Ach so, und man sollte wohl auch ein wenig darauf achten, ein ausgewogenes Verhältnis von gesättigten und vor allem ungesättigten Fettsäuren aufzunehmen, davon gibt es ja auch verschiedene.
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    • OK, das hat mir schon sehr viel geholfen. Die Frage ist so wie so, ist es für nur ein Monat so wichtig? Du meintest ja, dass dieses Vitamin B12 für ein Monat nicht so wichtig sei. Wie ist das mit dem ganzem restlichen Zeugs aka Proteine, Eisen usw?

      Braucht der Körper die Täglich?
      James
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    • Original von pondo
      Jedenfalls gibts aber mit Vit.B12 angereicherte Lebensmittel, Sojamilch zB, oder du müsstest ne konzentrierte Dosis einmal die Woche nehmen.


      Mich interessiert jetzt bloß, woher dieses B12 dann kommt, wenn es ausschließlich über Tiere hergestellt wird? Das dürfte ein Veganer doch überhaupt nicht zu sich nehmen?
    • Original von Stan
      OK, das hat mir schon sehr viel geholfen. Die Frage ist so wie so, ist es für nur ein Monat so wichtig? Du meintest ja, dass dieses Vitamin B12 für ein Monat nicht so wichtig sei. Wie ist das mit dem ganzem restlichen Zeugs aka Proteine, Eisen usw?

      Braucht der Körper die Täglich?


      Ich glaube, für einen Monat wäre das nicht dramatisch. Aber man fühlt sich einfach besser, wenn man sich ausgewogen ernährt. Von daher würde ich mir an deiner Statt keine Platte machen, wenn du's eh (erstmal?) nur für'n Monat machen willst. Aber vegetarisch / vegan zu kochen, macht ja tatsächlich auch einfach Spaß und ist, entgegen landläufiger Meinung, auch sehr abwechslungsreich. Deshalb würde ich jetzt nicht akribisch drauf achten, auch alles "beisammen zu haben", aber schon möglcihst viel rumprobieren, schon allein, weil's mal was anderes als die sonstige eigene Küche ist.


      Original von Tetra
      Original von pondo
      Jedenfalls gibts aber mit Vit.B12 angereicherte Lebensmittel, Sojamilch zB, oder du müsstest ne konzentrierte Dosis einmal die Woche nehmen.


      Mich interessiert jetzt bloß, woher dieses B12 dann kommt, wenn es ausschließlich über Tiere hergestellt wird? Das dürfte ein Veganer doch überhaupt nicht zu sich nehmen?


      VB12 wird durch Mikroorganismen produziert, die in Tierhintern halt prächtig, aber nicht ausschließlich gedeihen. Die veganen Lebensmittel, die mit dem B12 angereichert sind, sind dann quasi nicht mit Tierhintern-B12 angereichert, sondern sind von anderen Bakterienkulturen und Pilzen produziert. Klick mir! Man könnte B12 also auch aufnehmen, wenn man ungewaschene Früchte oä essen würde.
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    • Original von Squall
      Mikroorganismen in den Tieren stellen Vitamin B12 her, inwieweit man diese als Tiere bezeichnen kann, ist eben die Frage.


      Wenn man die als Tiere bezeichnet, dann dürfe man auch keinen Alkohol mehr trinken :D
      James
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    • Die meisten Stoffe, die dein Körper durch vegane Ernährung nicht zu sich nehmen kann, finden sich in Nahrungsergänzung. Für einen Monat vielleicht nicht unbedingt notwendig, allerdings einfach und billig in einer 3-Monats-Packung online bestellbar. Sind auch immer relativ früh da.
      Ansonsten- Dreh alle Packungen um. Achte auf die Bindemittel, insb. bei Zeug wie Apfelsaft oder Orangenlimonade. Beta-Karotin wird beizeiten mit Gelantine geklärt (es sei denn, der Stabilisator ist Johannisbrotkernmehl oder sowas). Überhaupt wundert man sich, in wie vielen Dingen vorallem Milchbestandteile sind. Das ist auch eigentlich der nervigste Part. Man ist sich ja schon vorher zumeist ziemlich klar, dass es großteils auf selber Kochen hinausläuft, denke ich.
      Wobei man bei subway auch vegane Sandwiches bekommen kann und mehr Cornflakes als man denkt vegan sind.
    • Original von pondo
      Gibts hier Veganer? Mich würde mal interessieren, wie ein durchschnittlicher Ernährungstag eines Veganers aussieht?

      Dazu will ich nur schnell zwei Links einwerfen, ansonsten hab ich mich mit veganer Ernaehrung auch noch nicht genuegend auseinandergesetzt. Eventuell kann Neon was dazu sagen? Der ist, soweit ich weiss, Veganer. (Zumindest war er es mal. xD)

      veganmenu.blogspot.com/
      veganesnom.wordpress.com/
      それでも未来 吹いてい
      感じ 生命息吹 Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
    • Das Selbstkochen ist kein Problem, da ich generell gerne mit frischen Produkten koche. Und auch Müslis mische ich mir gerne selber zusammen, weil dann nur drinnen ist, was mir schmeckt :)
      James
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    • Hm, ich würde empfehlen sich erstmal für ein paar Wochen vegetarisch zu ernähren, von heute auf morgen auf alles tierische zu verzichten ist sehr schwer, vorallem wenn man nichtmal weiß, wo überall sonst noch tierische Produkte enthalten sind.
      Ansonsten wurde alles genannt, besonders wichtig ist natürlich Vitamin B12, welches nur in tierischen Lebensmitteln vorhanden ist. Dagegen halt Vitaminpräperate, wobei ich auch gelesen hab das Sauerkraut ebenfalls Vitamin B12 enthält.
      Was das Eisen abgeht, so solltest du täglich viel davon aufnehmen, weil der Körper Eisen aus Pflanzen nicht so gut verwerten kann, Vitamin C unterstützt die Aufnahme. Auf keinen Fall Kaffee oder Schwarzen Tee kurz vor, während oder nach der Mahlzeit, das bestimmte Stoffe darin die Eisenaufnahme weiter hemmt.
      Für die Jodversorgung ist jodiertes Speisesalz wichtig, da Jod sonst fast nur in Seefisch vorkommt.
      Vitamin D kann ein Problem werden, wenn du nicht viel draußen bist, ansonsten bildet die Haut bei ausreichender UV-Einstrahlung selbt genug davon.
      Was das Eiweiß angeht, so ist dies in ausreichender Menge in Getreide und Hülsenfrüchte und natürlich auch Sojabohnen enthalten. Getreide und Hülsenfrüchte zusammen essen, denn sie enthalten zwar viel Eiweiß, allerdings nicht sehr hochwertig. Werden Getreide und Hülsenfrüchte aber zusammen gegessen, so erreicht die Wertigkeit des Eiweißes fast die von Fleisch.
      Das ist jetzt alles was ich so in meinen Unterlagen gefunden hab, aber eigentlich haben meine Vorgänger schon alles wichtige gesagt^^
      Mein YouTube-Kanal:
      youtube.com/user/Lufi0410

      Aktuelle Let's Plays:
      Terraria 1.2.4.1
    • Original von Shadow
      Auf keinen Fall Kaffee oder Schwarzen Tee kurz vor, während oder nach der Mahlzeit, das bestimmte Stoffe darin die Eisenaufnahme weiter hemmt.


      Das hab ich zwar auch mal gelesen, aber na ja, "auf keinen Fall", so dramatisch kann das allerdings nicht sein. Ich trinke am Tag immer so ~1l Kaffee, manchmal auch mehr (inwiefern das wiederum gesund ist, sei dahingestellt), fange damit nach dem Aufstehen an und höre damit auf, wenns Abend wird und ich nicht zu spät ins Bett will. Dementsprechend trink ich normalerweise vor, beim und nachm Frühstück Kaffee, zwischendurch und ziemlich direkt nachm warmen Essen auch wieder (außer ich esse erst nach ~19 Uhr warm). Ich hab schon mehrmals, seit ich Vegetarier bin, Blutuntersuchungen machen lassen und meine Eisenwerte waren immer optimal. So schlimm kann das deshalb nicht sein. Oder ich vertrage es exorbitant gut, aber... das würde ich tendenziell doch nicht glauben.

      Und danke für die Links, Luna. :)
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    • Ihr werft immer so mit euren scheinbar feststehenden Grundregeln um euch. Aber mal ganz ehrlich, der menschliche Körper bietet ein verdammt großes Anpassungspotential und solange man seine (schlechten?) Angewohnheiten pflegt ist das alles kein Problem. Mangelerscheinungen treten meist erst dann auf, wenn man seinen Ernährungsstil dauernd und wahllos wechselt.

      Also: Man kann sich an fast alles gewöhnen ich glaube an solche Grundsätze wie: "Man darf vor dem Essen keinen Kaffe trinken!" etc eigentlich eher nicht.
    • Der Mensch bietet ein verdammt großes Anpassungspotential, aber ein noch größeres Potential, seine Umwelt viel schneller und stärker zu verändern als das sein Körper täte.
      Mittlerweile gibt es Nahrungsmittel, die unter bestkontrollierten Bedingungen zusammengesetzt werden oder wieder gereiningt/sterilisiert/homogenisiert werden. Vor 300 Jahren hat man sich wohl keine Gedanken darum gemacht, warum die Äpfel so schön aussehen und trotzdem nur nach Wasser schmecken, und ich nehme an, dass man sie bestenfalls an der Kleidung abgerieben, aber nicht gewaschen hat. Das Trinkwasser kam aus Brunnen, nicht aus einem sowohl mechanisch wie auch biologisch gesteuertem Klärwerk.
      Die Entwicklung der menschlischen Ernährung geht flotten Schrittes vorran und wir sind sicherlich durch die starken Vorstöße in der Hygiene und durch Düngung sowie Pesti-/Insectizide viele ärgerliche Dinge wie Parasiten, Schimmelpilzgifte und Krankheitserreger losgeworden. Was wir bei dieser Entwicklung aber noch so alles losgeworden sind, wissen wir nicht unbedingt genau. Wenn wir also schon massiv in die Produktion und Verarbeitung unserer Lebensmittel eingreifen, sollten wir auch nach Möglichkeit genau unter die Lupe nehmen, was uns diese Produkte eigentlich bringen sollen und können und was wir brauchen.
      Es verwundert nicht wirklich, dass gerade bei einer Form der Ernährung, die auf einen ganz wesentlichen Teil des klassischen Nahrungsangebotes, wie wir es über Jahrtausende kultiviert haben, verzichtet, verstärkt hinterfragt wird, was einem diese klassische Esskultur bringt, was nun entfällt. Resultat ist eine bewusste, aktive - ich nenne es mal ReAnpassung der eignen Ernährung an den physiologischen Bedarf.
    • Würd mich auch mal interessieren :)
      Hab das auch mal versucht, allerdings nur vegetarisch, nicht vegan. Fiel mir persönlich sehr schwer. Das fing beim Grillen an und hörte bei der klassischen Lasagne mit Hackfleisch drin auf. Ich habs keine zwei Wochen durchgehalten, zumal mir der Joghurt und der Pudding (als Ersatz xD) irgendwann zum Hals raushing :D
      "drei arten von männern versagen im verstehen der frauen:
      junge männer, männer mittleren alters und alte männer."

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von mietzekratz ()

    • Warum auch nicht? Letzten Endes geht es nur um Willenskraft. Das ist wie mit Diäten, Sport, lernen für die Uni usw. Entweder man hat die Willenskraft und man schafft es, oder man ist eben schwächer. Entweder man ernährt sich gesund oder man wird ungesund und fett. Entweder man lernt und ist gut oder man ist selbst schuld.

      Die schlimmste Zeit ist ja der Anfang, irgendwann hat man eine Haltung in sein Leben integriert und dann wirds völlig normal und es ist überhaupt nicht mehr anstrengend oder nervig oder man vermisst etwas.