Zu deinen Fragen: Die Leute, die befragt werden, werden zufaellig ausgewaehlt, also einfach mal abwarten, ob du Post bekommst. Sollte das der Fall sein, "musst" du eigentlich schon antworten. Dazu aber spaeter mehr.
Wie lange Zeit ist, den Fragebogen auszufuellen, weiss ich nicht, das sollte aber bei einem etwaigen Brief mit angegeben werden.
Selbiges zur Internet-Frage: Ich schaetze, wenn das moeglich ist, gibt's im Brief einen Hinweis, ansonsten muss es wahrscheinlich per Post zurueckgeschickt werden.

Zum Thema Datenschutz: Der Staat handhabt die Sache weit besser als viele andere Stellen, da wuerde ich mir nicht so den Kopf machen. Abgesehen davon wird alles anonymisiert und es ist sowieso nicht mehr zurueckverfolgbar, wer welche Angaben gemacht hat. Es geht hier nicht darum, rauszufinden, was Person X in Strasse Y Hausnummer Z in Ort Sonstnochwas genau fuer ein Mensch ist, sondern darum, Statistiken zu erstellen, die Verhaeltnisse und ein groesseres Bild zeigen.
So Statistiken werden z.B. von Studenten fuer diverse Arbeiten benoetigt und ansonsten kann man mit Nachfragen eigentlich auch an so gut wie alle Statistikdaten kommen. Was Geheimes wird man damit eh nicht rausfinden koennen, zumal wie gesagt nicht vermerkt ist, wer welche Angabe gemacht hat. (Waere das der Fall, waere die Sache natuerlich hoechst kritisch.)

Ich hab auch schon von etlichen Leuten gehoert, die einfach Falschangaben machen, weil sie nicht alles offenbaren wollen. Das ist also auch moeglich, auch wenn es die Statistiken unnoetig verfaelscht. Das ist zwar aergerlich fuer diejenigen, die Statistiken auswerten oder die Daten sogar benoetigen, fuer die Ausfueller aber ein gefundenes Fressen.
Gelesen habe ich in dem Zusammenhang schon, dass eine ganze Clique als Religion "Heavy Metal" oder eine andere Person als Beruf "Drachenreiter" angeben wird, weil sie ihre tatsaechliche Arbeit nicht angeben moechte.
So kann es passieren, dass am Ende ominoese Sachen in den Statistiken auftauchen. Einerseits lustig, andererseits macht es die Statistiken unbrauchbar. Aber dass man jede Statistik so drehen kann, wie man moechte, wenn man selbst der Befrager ist, ist nichts Neues. Deswegen: Traue nie einer Statistik, die du nicht selbst gefaelscht oder beeinflusst hast. (;

Ansonsten hab ich noch gehoert, dass auch schon vermehrt Boegen nicht abgeschickt wurden, den Leuten aber nie was passiert ist (also dass sie Bussgeld haetten zahlen muessen oder sonstwie Schwierigkeiten bekommen haetten). Ich wuerd im Zweifelsfall aber lieber den Bogen ausfuellen und abschicken, zur Not eben mit ein paar "witzigen" Angaben mit drin. Oder einfach was gar nicht angeben.

Was ich von der Volkszaehlung halte? Hm, ja. Ich denke, die Statistiken, die am Ende rauskommen, sind nicht ganz unnuetz, aber anhand der vielen Falschangaben leider auch nicht uebermaessig aussagekraeftig. (Auch wenn vermutlich der Grossteil richtige Angaben machen wird, allein schon aus Angst, dass ihm sonst was passiert und der Staat meckert.)
Im Prinzip finde ich es nicht tragisch, dort ein paar Angaben machen zu muessen. Laestig vielleicht, aber zwecks Datenschutz mache ich mir in der Sache weit weniger Sorgen als z.B. bei Facebook, Punkte-Karten (Payback und Co.) oder anderen Sachen, wo man Dinge von sich preisgibt. Irgendwann gab es mal ein nettes Video zu dem Thema, wo man an einem Tag ueberall Spuren hinterlaesst - da sollte man sich vor so "genauen" Fingerabdruecken weit mehr fuerchten (als Stichwort werf ich mal auf die Person angepasste Werbung ein) als vor ein paar Statistikdaten, die sowieso nie wieder mit einem in Verbindung gebracht werden koennen wegen der Anonymisierung.

Gott sei dank rechnet die Statistik mit falschen Angaben und kann auch einiges ausgleichen bzw. die Fehler schätzen, sofern nicht jeder 2. nun kollektiv Falschangaben macht.

Außerdem dürften aktuelle Daten mal wieder von Nöten sein. Vieles wird einfach aufgrund der Daten der letzten Volkszählung von 1987 hochgerechnet. Da aber auch viele Bewegungen wie Abwanderungen nicht ordentlich erfasst werden, können mittlerweile schon erhebliche Fehlerquoten vorliegen. Es ist gut möglich, dass die Einwohnerzahl Deutschlands um einige Hunderttausend, wenn nicht sogar mehr als 1 Million Menschen korrigiert werden muss. Zwar wird man dank Reisefreiheit in der EU niemals perfekte Daten haben, jedoch sind wir danach um einiges schlauer als bisher.

Kurzum: Es ist eine vernünftige Sache und mit dem Fragebogen bricht sich sicher niemand einen Zacken aus der Krone (man muss also noch nicht mal Interviewer ins Haus lassen). Die Daten wenn anonymysiert und nicht zweckentfremdet. Wie Luna schon sagte: Datenschutz wird in Deutschland gerne diskutiert, aber viel zu viele Menschen werfen anderswo mit ihr Daten umher; da sind die Bedenken bei der Volkszählung ja lachhaft dagegen.

So sicher ist es nun auch nicht, erst gestern kam eine Meldung das es Probleme bei der Verschlüsselung gab/gibt und Sorge um die Daten besteht nach solchen Meldungen nunmal.

Im Prinzip hätte man auch einfach allen es zu schicken können und dann einfach auf Rückschriften warten können, anonymisiert mit einem schon bedruckten Rückumschlag ohne Absenderangabe. So wäre es bei weitem sicherer für ale gewesen, da man die Daten nicht zurück verfolgen könnte (außer vielleicht den Poststempel), selbst wenn sie jemand falsches in die Hände bekommt und man hätte sich die Kosten für die Leute gespart, die auch noch zum befragen persönlich vor der Tür stehen.

Ich persönlich mag es nicht dazu gezwungen zu werden persönliches auch noch mit meinen Daten wer ich bin, angeben zu MÜSSEN. Man darf ja nichtmal nein sagen. Ob sie später entfernt werden oder nicht, kann man im Grunde glauben, muss man aber nicht, wie gesagt, es hätte dann andere Methoden gegeben damit es wirklich anonym ist.

Ich denke, dass auch Leute bei weitem ehrlicher Antworten, wenn sie die Angaben freiwillig machen und gar nicht erst eine Rückverfolgung in ihre Überlegungen einbeziehen müssen.

Vegeta

Original von Super-Vegeta
Im Prinzip hätte man auch einfach allen es zu schicken können und dann einfach auf Rückschriften warten können,...

Nette Idee, aber im Endeffekt bekäme man ein verfälschtes Ergebnis raus, weil nur bestimmte Personengruppen die Umschläge zurücksenden würden. So könnte man die Daten nicht richtig erfassen und es käme kein wirkliches Ergebnis raus.
Wissenschaft ist leider nicht so einfach, deshalb bekommen eben randomisierte Personen(gruppen) Fragebögen zugeschickt damit man wirklich auf die gesamte Population schließen kann.

Solange kein Name in zusammenhang mit einer Adresse angegeben werden muss, sehe ich an solchen Fragebögen keinerlei persönliche Gefahr.
Heute habe ich erst wieder einen sehr persönlichen Fragebogen zu einer Forschung zu Suizid ausgefüllt. Da ich weiß, dass man solche Fragebögen nicht auf mich zurückführen kann, ist es auch weiterhin nicht schlimm. Die Wissenschaft lebt von der ehrlichen Meinung / dem ehrlichen Verhalten von Menschen. Nur durch die Mitarbeit von jedem einzelnen Probanden kommt man zu einem Fortschritt.

Nette Idee, aber im Endeffekt bekäme man ein verfälschtes Ergebnis raus, weil nur bestimmte Personengruppen die Umschläge zurücksenden würden. So könnte man die Daten nicht richtig erfassen und es käme kein wirkliches Ergebnis raus.

Wer soll man das mit Sicherheit sagen können? Außerdem ist auch jetzt bei den "Auserwählten" wohl kaum sicher, dass diese wirklich den gewünschten Schnitt entsprechen, wie du sagst es ist an bestimmten Werten die bekannt sind vielleicht abgeleitet, aber eine Garantie ist das nicht.

Solange kein Name in zusammenhang mit einer Adresse angegeben werden muss, sehe ich an solchen Fragebögen keinerlei persönliche Gefahr.

Und das muss man im ersten Schritt machen, dass ist ja das Problem an dem Kram und das hindert auch an der Wahrheit, denn was sich vielleicht noch zurück verfolgen lässt, versucht man eher in die für einen gute Richtung zu biegen, als das richtige zu schreiben.

Vegeta

Ich hab grad den ultimativen Vergleich weil vor ein paar Wochen auch in Irland Zensus war - und dort wirklich jede Person erfasst wurde, die sich grade in Irland aufhielt - auch Jugendherbergen, Hotels, Leute im Hoheitsgewässer, also quasi jeder/ jede, selbst wenn es Touristen waren. In einem Land mit ~4 Mio. Einwohnern ist es durchaus machbar mal einfach alle zu zählen. Bei mehr als 80 Mio. stell ich es mir organisatorisch da doch schon schwerer vor, auch von den Kosten.

Ich wurde jedenfalls ausgewählt, womit ich dann dieses Jahr in zwei Zensussen auftauche. In Irland wurde sichergestellt dass jeder ausfüllt indem Leute die Bögen vorbeibrachten und an einem bestimmten Tag abholten. Wer nicht ausfüllte durfte 10.000€ Strafe zahlen. Also habt euch mal nicht so mit Deutschland hier, das ist ja lusch. XD

Camir, die Zustände, die du beschreibst, sind ja echt krass. Ich find' ja 300€ Strafe schon happig (sind die Statistiken so wichtig?) und würde da schon zusehen, dass ich als Auserwählter schnell diesen Fragebogen ausfülle. Aber Irland ist ja eh ne andere Geschichte.

Und mit dem Datenschutz: Wie Luna schon gesagt hat, gehe ich stark davon aus, dass Deutschland sorgfältig mit den Daten umgeht und das Ganze eh anonymisiert wird. Letzendlich ist es dann wohl egal, wer den Fragebogen ausgefüllt hat. Ich würd' mir da keinen Kopf drum machen. Außerdem: Wir haben dem Staat ja eh nichts zu verbergen, oder? Lieber geb' ich Daten her, als zu zahlen. :'D

Original von Yuu
Camir, die Zustände, die du beschreibst, sind ja echt krass. Ich find' ja 300€ Strafe schon happig (sind die Statistiken so wichtig?) und würde da schon zusehen, dass ich als Auserwählter schnell diesen Fragebogen ausfülle.

Hab mal die News nochmal rausgekramt, damit man mir das auch glaubt hier.

Und nochmal...

Taking part is compulsory, with hefty fines (bis zu 10.000€, aber da find ich den Beleg grad nimmer) for certain offences.

In Irland wurde es gemacht, um rauszufinden wie die Leute jetzt leben nach dem Crash und daraus Konsequenzen zu ziehen. (Hoffentlich.) Es wurde jedenfalls immer wieder gesagt dass der Zensus dabei hilft. (Steht afaik auch in der News.)

Es waren dann auch einige Fragen zum Arbeitsalltag und persönlichem Leben dabei. Z.B. wann man morgens das Haus verlässt und wie man zur Arbeit kommt.

Aber Irland ist ja eh ne andere Geschichte.

Eh. Ja. <== b1ff0

Sobald ich in D bin, schau ich mir des Mal an.

Der folgende Artikel kommt meiner Wertschätzung des Zensus sehr nahe, weshalb ich ihn hier mal verlinken möchte.
Ferner kann ich hier nur sagen, dass ich auf die Anonymisierung nicht vertraue, bis ich selber im Amt sitze und diese Daten auswerte/anonymisiere.
Fragebögen in Universitäten sehen ganz anders aus. Da sind keine persönlichen Angaben drin, die in irgendeiner Weise meine Identität betreffen. Fragen zu meiner Identität auszufüllen ist hingegen ja doch grundsätzlich weniger anonym.

Ich bin eine der Glücklichen die jetzt so einen schicken Fragebogen in den Händen hält und ich bin überhaupt nicht glücklich damit. Den Interviewer habe ich freundlich abgewimmelt und ihn nicht in meine Wohnung gelassen (der tat mir schon fast leid, er kann ja auch nichts dafür), aber das war mir wichtig.

Da ich aber auch keine Lust habe zu klagen oder 5000€ Bußgeld zu zahlen um mich in den finanziellen Ruin zu treiben, werde ich wohl oder übel diesen Fragebogen ausfüllen müssen.

Was mich am meisten stört ist, dass mein Name darauf zu finden ist, also ich nicht anonym bin. Wer daran glaubt, dass die Daten sicher sind, kann auch gleich an den Weihnachtsmann glauben... Ich glaube in letzter Zeit gab es genügend Datenskandale...

Ja also ich hab den Interviewer gefragt was passiert wenn ich nciht ausfülle: Ich hab jetzt 2 Wochen Zeit dafür und wenn ichs in dem Zeitraum nciht tue bekomm ich 2 Mahnungen und dann wird mir ein Bußgeld aufgebrummt - also ich werd meine Zeitspanne auf jeden Fall ausreizen

EDIT: ach ja: als Religionsgemeinschaft werde ich natürlich die des Fliegenden Spagetthimonsters angeben

Ich bin mir nicht recht sicher, aber ich denke mal, dass diese Volkszählung schon eher von Steuereinnahmen bezahlt wird, da sie ja schon recht teuer ist. So gesehen schmeißt man ja mit Falschangaben sein mehr oder weniger eigenes Geld zum Fenster (okay, so gesehen macht man das auch bei korrekten Angaben ). Ich bin weiß Gott auch kein Fan von irgendwelchen Befragungen, speziell was Namens- und Ortsangaben und so weiter betrifft, aber ich sehe schon einen Unterschied, ob ich nun dem Staat meine Angaben gebe(n muss!), oder ob ich bei der Telekom o.ä. einen Vetrag abschließe. Es ist ja Keinem damit geholfen, Falschangaben zu machen, denn schließlich sind diese Auswertungen sehr wichtig für Wirtschafts- und Arbeitsplatzbereiche. Naja, ein sehr zwispältiges Thema. Ich hoffe, dass die Daten da sicher sind, was ich ehrlich gesagt aber nicht glaube. Fand es schon sehr schlimm, was in den letzten Wochen über die Playstation berichtet wurde...

@Torpedobear: Sehr geile Seite, ich musste häufig schmunzeln

Original von Xellas
Und seit euch wg Datenschutz nicht so sicher, hatte die Telekom auch mal gesagt, und dann wurden x Millionen Daten freigegeben

Freigegeben? Nein, die Daten wurden damals entwendet. Freigeben würde bedeutet, dass die Deutsche Telekom die Daten mit Absicht weitergeben/weiterverkaufen würde, wie es z.B Facebook macht.

Weitergeben wird der deutsche Staat die Daten sicherlich nicht. Ob sie dennoch sicher sind, bleibt abzuwarten. Wenn ich schon höre, dass das ÜBertragungsverfahren doch nicht sicher ist, zweifle ich an der Fähigkeit der IT-Leute, die dafür sorgen sollen, dass angemessene Schutzmaßnahmen getroffen und eingehalten werden. Aber sehen wir diesem Punkt positiv entgegen: Die Daten der letzten Volkszählung kursieren ebenfalls (noch) nicht im Internet.

Freigegeben? Nein, die Daten wurden damals entwendet. Freigeben würde bedeutet, dass die Deutsche Telekom die Daten mit Absicht weitergeben/weiterverkaufen würde, wie es z.B Facebook macht.

Für unbefugte zugänglich, ist für unbefugte zugänglich, egal wie. Ob der Staat die nun rum schmeißt oder sich wie Sony bei ihren Accounts um die Daten beklauen lässt, ändert nicht viel.
Und "Daten werden anonymisiert" wer es glaubt wird seelig. Ich freu mich schon darauf wenn die ersten Stellen wie Finanzamt, Stadt und Co. plötzlich seltsam abweichende Rechnungen schicken.

Lustig ist, dass man ja auch Personen Namen angeben muss, sehr anonym. "Nennen sie eine Person die mit ihnen wohnt" etc. wenn alles so anonym ist, wozu dann Namen angeben, reichte dann nicht die Menge?

Vegeta