Chlorwasserstoff & Salzsäure

    • Chlorwasserstoff & Salzsäure

      Sooo, bin am Pauken für meine Chemieklausur im kommenden Monat und hänge jetzt an einer Fragestellung aus einer Probeklausur fest:

      "Chlorwasserstoff reagiert mit Wasser unter Bildung von Salzsäure.
      Formulieren Sie die Reaktionsgleichung für die Protolyse-Reaktion."

      Erste Gedankengänge dazu:

      Chlorwasserstoff? Müsste irgendwass mit Cl und H sein ^^
      Wasser? Ganz klar: H2O
      Und Salzsäure? Kurz im Hirnteil "Schulwissen" kramen... HCL

      Also wäre die Formel: >Irgendwas mit Cl und H + H20 -> HCl< .......ähm....wtf...
      Da kann irgendwas nicht stimmen, weil Irgendwas mit Cl und H eigentlich nur HCL sein kann und >HCl + H2O -> HCl< kann nicht richtig sein, weil Wasser nicht einfach verschwinden kann.

      Ich geh also im Internet auf die Suche und finde folgendes Ergebnis:

      HCl + H2O -> H3O(+) + CL(-)


      Ist Chemie...akzeptier ich also einfach mal so, scheint richtig zu sein, weil alle Quellen das so angeben.


      Warum bekomme ich allerdings in der Schule beigebracht, dass Salzsäure HCl ist, wenn in Wirklichkeit Chlorwasserstoff HCl ist?
      Ja, ich weiß inzwischen, dass wenn man das Gas HCl in Wasser reinpackt, Salzsäure entsteht.

      Ist denn jetzt das H3O(+) die Salzsäure? Weil eigentlich ist das ja Oxonium und nicht "Salzsäure", wenn man das nachschlägt.



      Mich verwirrt des weiteren sehr stark, dass bei Wikipedia als Summernformel von Salzsäure "HCl(aq)" zu lesen ist, im Text zur Salzsäure aber die Formel von oben angegeben wird.



      Wann nutze ich denn jetzt was? Wann ist Salzsäure als "HCl(aq)" und wann als "H3O(+)" anzugeben?






      Ich muss dazu sagen, dass ich Chemie nach der 10. Klasse abgewählt habe, demnach also keinerlei Oberstufenwissen zu dem Thema habe und vielleicht nur deshalb auffem Schlauch stehe.
      Vielleicht könnt ihr mir ja helfen = )


      Greetz von der Lernfront ; )
      Wasser echt, doch Licht
      du falsches Sein
      Aureolen erschaffend
      Der Nacht entfließend

      Ein Erschüttern - Frei
      Die kranke Ruhe zerschneidend
      Und nun: das wahre Licht
      Heller als Höhen - gleißend
    • H3O(+) ist deshalb keine Säure, weil es ein Ion ist. (Denke ich zumindest)
      Und (aq) bedeutet lediglich, dass es in Wasser gelöst ist.

      Habe selbst erst mein 2. Jahr Chemie, also werd ich dir wahrscheinlich keine große Hilfe sein, aber dass HCl+H2O->H3O(+)+Cl(-) stimmt, kann ich dir auch versichern ;)
      Yeah? Well, you know, that's just like ... your opinion, man!
    • Was ich dir aus dem Stand heraus sagen kann:
      H3O+ ist nicht Salzsäure. H3O+ ist das Hydroniumion, das bei jeder Säure Reaktion mit Wasser entsteht.
      Die Aufgabe selber verwirrt mich jedoch sehr. Ich hätte gesagt, Chlorwasserstoff und Salzsäure seien synonyme Begriffe (keine Seltenheit in der Chemie), wodurch die Aufgabe jedoch wirklich kein Sinn ergibt.
      Und ohne Signaturtrennstriche!
    • HCl + H2O -> H3O(+) + CL(-)

      ja das stimmt.. steht auch in meinem Chemiebuch..

      Warum bekomme ich allerdings in der Schule beigebracht, dass Salzsäure HCl ist, wenn in Wirklichkeit Chlorwasserstoff HCl ist? Ja, ich weiß inzwischen, dass wenn man das Gas HCl in Wasser reinpackt, Salzsäure entsteht.

      ähm, also wie ichs jetzt nachgelesen hab, hab ich es so verstanden:

      Das Gas was aus Salzsäure(wenn man es in Wasser löst) entweicht ist Chlorwasserstoff. Damit haben sie das selbe "Elementzeichen" HCl.

      HCl(aq) bedeutet Salzsäure in Wasser gelöst. wenn (aq) dabei steht bedeutet immer im Wasser gelöst.

      Salzsäure ist eine Flüssigkeit.
      Chlorwasserstoff hingegen ein Gas.

      Wann nutze ich denn jetzt was? Wann ist Salzsäure als "HCl(aq)" und wann als "H3O(+)" anzugeben?

      Salzsäure ist HCl.. dieses Zeichen nur in Formel benutzen.

      H3O hast du recht sind die Oxioniumionen, also KEINE Salzsäure.

      In der Reaktion die du angeben hast müsste daraus Wasserstoff entstehen.
      (Bei mir im Buch steht:

      Die H3O+ Ionen bezeichnet man als Oxoniumionen. Der sich an der Kathode abscheidene Wasserstoff ensteht aus diesen positiv geladenen Ionen.)

      Sorry, bei mir ist Chemie zulange her um es dir besser erklärren zukönnen..

      Hoffe habe dich jetzt nicht noch mehr verwirrt,sondern konnte dir helfen ?(
    • HCl + H2O -> H3O(+) + CL(-) ist die Formel zur Entstehung von Natriumhydrogensulfat aus Salzsäure

      Oder der übergang von Chlorwasserstoff in Salzsäure

      HCL= Chlorwasserstoff
      H20=Wasser
      H30+=Oxoniumionen
      CL- =Chloridion

      HCl + H2O -> H3O(+) + CL(-)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von PeterGriffin ()

    • Weil die Aussage ungefähr so sinnvoll ist wie "Möhrensuppe und Wasser wird zu mehr Möhrensuppe". Wir wissen zwar nicht, wofür du das brauchst, aber ich geh' jede Wette ein, dass irgendwie klar werden soll, dass da was dissoziiert. Also lieber detaillierter aufschreiben als dann dazustehen und zu merken, dass du eigentlich gar keinen Plan hast, was mit Säuren, Basen, Salzen und all sowas passiert, wenn man die in Wasser löst.

      [EDIT: ah doch, steht ja im Anfangspost. Die Protolysereaktion sollst du aufschreiben, also das Abspalten des Wasserstoffions von der Salzsäure bei Anbindung an das Wasserstoffmolekül unter Bildung von Hydroniumionen eben, da kannst du mit sowas nicht kommen, weil das eben, wie gesagt, absolut keine Aussage hat]

      ...Und soweit ich weiß, wird (aq) sowieso nur bei Stoffen benutzt, die zwar gelöst sind, aber nicht unbedingt dissoziiert oder ähnliches. Du brauchst das eh nur, um klarzustellen, in welchem Zustand der jeweilige Stoff sich befindet - ob fest (s), flüssig (l), gasförmig (g) oder gelöst (aq). Für deine Sache jetzt eigentlich eher uninteressant.
    • HCL + H2O -> HCl(aq) ist schonmal völlig unmöglich so.

      Die Grundregel ist erstlam, dass links und rechts vom Pfeil dieselbe Anzal derselben Elemente stehen muss. In deiner Reaktionsgleichung geht aber Sauerstoff flöten, Wasserstoff flöten usw. Die Elemente verschwinden ja nicht einfach so nur weil die reagieren, die setzen sich ja nur neu zusammen.
    • Original von Carcharoth
      HCL + H2O -> HCl(aq) ist schonmal völlig unmöglich so.

      Die Grundregel ist erstlam, dass links und rechts vom Pfeil dieselbe Anzal derselben Elemente stehen muss. In deiner Reaktionsgleichung geht aber Sauerstoff flöten, Wasserstoff flöten usw. Die Elemente verschwinden ja nicht einfach so nur weil die reagieren, die setzen sich ja nur neu zusammen.


      Naja, nu muss man aber sagen, dass (aq) ja schon andeutet, dass die entsprechende Substanz gelöst ist. Muss man, wenn man davon absieht, dass die chemische Gleichung eigentlich ziemlicher Käse ist, wirklich nochmals H2O als Bedingung angeben, wenn das quasi schon angegeben ist?
    • Nein, es ist nicht angegeben. In Wasser gelöst heißt, dass der Stoff in Wasser gelöst wurde, ergo man den Stoff in Wasser gekippt hat. Bei der Reaktionsgleichung entsteht aber ja noch was, das sind zwei verschiedene Sachen. Ganz egal wie dus aufschriebst, rechts und links vom Pfeil müssen die Elementsummen immer, wirklich immer stimmen.
    • Original von C24
      Da Stoffe sich auch in anderen Substanzen als Wasser lösen können, muss (aq) nicht unbedingt bedeuten, dass Wasser vorhanden ist.

      Stimmt, aber (aq) steht für "aqua" und nur dafür. Lösung mit Wasser. Für beliebige andere Lösungsmittel wie Dichlormethan, Ethanol, Benzol, etc. gibt es noch die Möglichkeit (solv) für "solvatisiert", also "gelöst" zu schreiben.

      Man kann durch dieses (aq) andeuten, dass man einen Stoff in Wasser gegeben hat, indem man einfach die Aggregatzustände verändert. Muss soweit auch nicht explizit angegeben werden:

      HCl (g) -> HCl (aq)

      Das bringt dich aber nicht sehr viel weiter. Hier steht erstmal soweit, dass du Chlorwasserstoffgas zu einer Chlorwasserstoff-Wasser-Lösung (der so genannten Salzsäure) gemacht hast. Dieses gilt es nun genauer zu spezifizieren...
      Wir stellen fest, dass diese Lösungsreaktion in wässriger Umgebung stattfindet, indem wir also das (aq) betrachten. Also können wir uns so viel Wasser in die Reaktionsgleichung mit hineinnehmen, wie wir brauchen, um daraus eine schöne Protolysereaktion zu zaubern.

      HCl (g) + H2O (l) -> H3O(+)(aq) + Cl(-)(aq)

      Hier spaltet sich als Zwischenschritt vorrübergehend das Hydroniumion (H+) ab, um sich an das Wasser zu binden und damit das H3O(+)-Ion zu bilden.
      Hier findet man dann auch das Protolyseprinzip nach Brönstedt mit Protonenakzeptor und Protonendonator wieder. So finden wir hier das Prinzip der korrespondierenden Säuren und Basen, welches diese Reaktion zur Protolyse macht.
      Wir haben unseren Chlorwasserstoff und unser Oxonium-Ion als Säuren, das Wasser und das Chlorid-Ion als Basen.
      Die beiden korrespondierenden Säure-Base-Paare sind hier Chlorwasserstoff als Protonendonator, aus dem sich die korrespondierende Base des Chlorid-Ions bildet sowie Wasser als Protonenakzeptor, das die korrespondierende Base des Oxonium-Ions bildet.
    • Original von korgusan
      Original von C24
      Da Stoffe sich auch in anderen Substanzen als Wasser lösen können, muss (aq) nicht unbedingt bedeuten, dass Wasser vorhanden ist.

      Stimmt, aber (aq) steht für "aqua" und nur dafür. Lösung mit Wasser. Für beliebige andere Lösungsmittel wie Dichlormethan, Ethanol, Benzol, etc. gibt es noch die Möglichkeit (solv) für "solvatisiert", also "gelöst" zu schreiben.


      Danke für den Hinweis. Da hat sich unser Chemielehrer (durchaus sehr kompetent) anscheinend einen kleinen Lapsus geleistet. Oder er fand es einfach nicht erwähnenswert und wollte es etwas vereinfachen. :D
      Und ohne Signaturtrennstriche!
    • Übrigens, noch eine kleine Sache: Dissoziationsprozesse werden nicht durch Reaktions-, sondern Dissoziationspfeile dargestellt, heißt also
      HCl + H2O ⇌ H3O(+) + Cl(-)
      , eben mit diesen gegenläufigen Pfeilen.

      Sollte wohl klar sein, dass man hier den Pfeil nur wegen der Zeichenbegrenzung der Tastatur benutzt hat, aber sollte zur Sicherheit trotzdem nochmal erwähnt werden.
    • Original von C24
      Danke für den Hinweis. Da hat sich unser Chemielehrer (durchaus sehr kompetent) anscheinend einen kleinen Lapsus geleistet. Oder er fand es einfach nicht erwähnenswert und wollte es etwas vereinfachen. :D

      Es gibt halt Chemielehrer und Chemiker. ;)

      EDIT:
      Original von Graf Ganon
      Übrigens, noch eine kleine Sache: Dissoziationsprozesse werden nicht durch Reaktions-, sondern Dissoziationspfeile dargestellt, heißt also
      HCl + H2O ⇌ H3O(+) + Cl(-)
      , eben mit diesen gegenläufigen Pfeilen.

      Dir ist schon klar, dass Dissoziationsprozesse alle Prozesse beinhalten, bei denen Stoffe in ihre elementaren Bestandteile zerlegt werden, um neue Stoffe zu bilden.
      Letzten Endes kann man die Doppelpfeile immer und überall schreiben, aber bei Reaktionen mit vollständigem Gleichgewicht auf Seiten der Produkte ist dieses nicht zwangsweise nötig.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von korgusan ()

    • Ja ne, dass das nicht unbedingt überall bei jeder Reaktion angewendet werden muss, ist ja klar. Ich wollte mich eigentlich eher auf die Reaktionen beziehen, bei denen herausstechen soll, dass 'ne simple Dissoziation und Ionisation stattfindet, eben z.B. speziell bei dieser Protolysesache.

      ...Oder ich habe Bullshit gelernt und der gegenläufige Pfeil ist tatsächlich eigentlich, bis auf für chemische Gleichgewichtsreaktionen, für die Tonne. Du wirst's besser wissen, denk ich.
    • Original von Graf Ganon
      ...Oder ich habe Bullshit gelernt und der gegenläufige Pfeil ist tatsächlich eigentlich, bis auf für chemische Gleichgewichtsreaktionen, für die Tonne. Du wirst's besser wissen, denk ich.

      Im Endeffekt machst du den Pfeil immer, weil jede chemische Reaktion eine Gleichgewichtsreaktion ist. Nur ist das Gleichgewicht mal ausgeprägter auf der Seite der Edukte oder der der Produkte. Ganz zum Beispiel dann, wenn die Reaktion gar nicht abläuft, beziehungsweise vollständig abläuft.
      Wird in der Schulchemie aber meist vernachlässigt.