Aus gegebenen Umständen denke ich in letzter Zeit viel darüber nach, wie ich mein Leben eigentlich verbringe, was mir wichtig ist, was mich morgens aufstehen lässt usf.
Ich halte mich für einen ziemlichen Zyniker, noch dazu einen Fatalisten, und trotzdem kriege ich das irgendwie damit vereint, optimistisch zu sein -- ich weiß, das klingt widersprüchlich, und ich bin mir selbst nicht ganz sicher, wie ich das mache. Wahrscheinlich hätte man aber sonst überhaupt keinen Grund mehr, morgens aufzustehen, weil ja eh alles egal ist und wir irgendwann verrecken. Tun wir ja auch, streng gesehen -- why bother?
So ganz genau kann ich es auch nicht sagen, aber ich weiß, dass ich enorm an diesem, meinem Leben hänge, wegen all der schönen Kleinigkeiten, die Leben sich mit sich bringt, und sei's nur die nächste Lolcat oder die erste Tasse Kaffee am morgen, die mir ans Bett gebracht wird.
Ich glaube, wenn man auf "lange Sicht" lebt, bringt einem das nicht so viel. Es gibt dutzende dieser "Lebe jetzt!"-Sprüche, mein Liebling ist dieser hier von Babatunde Olatunji: "Yesterday is history. Tomorrow is a mystery. And today? Today is a gift. That's why we call it the present."
Ich finde es sinnvoll, in den Tag hinein zu leben, das Telephon mal abzustöpseln, sich einfach mit einem Buch und 'ner Tasse Kaffee hinzusetzen, die Lieblings-CD rauszuholen und einen Tag abzuhängen. Honig für die Seele. Ich kann morgen vom LKW überfahren werden (oder mir beim Versuch, über ebenjenen zu springen, die Wirbelsäule prellen) und dann würde ich wohl bereuen, an meinem letzten normalen Tag nichts sinnvolleres gemacht zu haben als was die Gesellschaft von mir erwartet.
Was mich zum nächsten bringt -- obiges Zitat ist ein Anfang. Wie haltet ihr es mit Lebensmottos? Mir fiel es schwer, aus der breiten Masse an intelligenten Zitaten kluger Menschen etwas rauszufiltern, was ziemlich genau beschreibt, was ich denke, aber ich glaube, ich habe endlich zwei gefunden, mit denen ich sehr glücklich bin. Beide kann man nicht mehr auf eine Person zurückführen, es ist wohl einfach so:
"Life sucks and then you die."
"Never regret anything, because it's what you wanted at some point."
Dass ich sterben werde, sit mir klar. Ich bin froh, dass es das ist, denn obwohl ich manchmal (selten) Angst habe, dass die Welt sich auch ohne mich weiter drehen wird (ist auch besser so), glaube ich, kann ich jeden Tag ein bisschen bewusster leben. Öfter sagen: "Screw you guys, I'm going home." Und mich morgens noch mal umdrehen und den Wecker ignorieren.
Und ich habe mir irgendwann vorgenommen, niemals etwas zu bereuen. Das fällt nicht immer leicht, denn hinterher ist man immer schlauer. Manche Dinge hätte ich intelligenter lösen können. Meinem vierzehnjährigen Ich würde ich gerne mal ein bisschen Vernunft eintrichtern und es durchschütteln und anschreien, dass es nicht so gottverdammt pathetisch, anti und aggro sein soll. 'ne Runde chillaxen ist hier die Lösung.
Na ja, kann man nichts machen und ohne wäre ich auch nicht, wer ich heute bin. Und ich mag, wer ich bin. (Auch wenn das eine Menge Leute nicht nachvollziehen können, aber gottseidank ist mir das egal. xD)
Wenn ich dann irgendwann mal sterbe, möchte ich gern auf ein Leben ohne Reue zurückblicken. Ich will nicht, dass mir irgendwelche Jugendsünden oder Entscheidungen leid tun. Ich will nicht bereuen, dass ich mal irre viel Geld für Zelda-Merch ausgegeben habe, ich will nicht bereuen, ein paar Fehler in Sachen Liebe und Freundschaft gemacht zu haben. Ich will nicht bereuen, dieses Semester fast komplett aus der Uni ausgesetzt zu haben, weil es mir die Zeit gibt, mich zu sammeln und Kraft zu schöpfen. Ich will nicht bereuen.
Und ebenso wie das habe ich das große Prinzip der Ehrlichkeit. Verwurzelt in einem der für mich traumatischsten Ereignisse meines jungen Lebens entwickelte ich eine fast krankhafte Obsession nach Ehrlichkeit. Und die Wahrheit kommt immer ans Licht. (Wer Phoenix Wright spielt, weißt das. xD) Die Amerikaner hatten da eine nette Idee, aber wie so oft verkacken sie es ein bisschen durch ihr Ego. Ist also mehr eine Idee als ein Mantra, aber wie das so ist: Irgendjemand muss die Idee ja schon mal gehabt haben -- und versucht, Geld aus ihr zu machen. (Buchtipp an dieser Stelle: Du sollst nicht lügen -- von einem, der auszog, ehrlich zu sein. Zeigt wunderbar, dass das Leben die Hölle ist, wenn man darauf achtet, ehrlich zu sein. Tja, warum sollte man sich das antn, right? Weil Ehrlichkeit das Mindeste ist, was wir einander schulden. So sozialtauglich kann ein großes Arschloch wie ich sein, man glaubt es kaum.)
Na ja.
Ich schaffe es durch den Tag, irgendwie. Wenn man sich selbst in de Mittelpunkt seines Lebens stellt, wird das gemeinhin als egoistisch angesehen, andererseits denk ich mir: Ich hab doch niemanden, außer mir. Ich weiß nicht, was in ihrem Kopf ist, ich weiß nicht, ob sie morgen noch für mich da sein werden. Die Erfahrung zeigt, dass man die meisten Menschen in seinem leben irgendwann wieder verliert. Nur leider lässt sich das nicht voraussehen. Das ist ja auch okay -- ebenso wie ich haben die ja auch nur sich selbst. Ich halte Altruismus gewissermaßen für eine Lüge. Klar ist das egoistisch, na ja -- das Leben anderer vor mein eigenes zu stellen ist sicherlich achtbar, aber auch ein bisschen dumm. Und sich selbst für andere zu opfern ist ja trotz allem irgendwo Egoismus.
Lange Rede, kurzer Sinn: Wie kommt ihr durch den Tag? Was sind eure Lebensmottos? Habt ihr bestimmte Prinzipien, oder Tabus, in eurem täglichen Leben?
Was sagt ihr euch, wenn es mal gar nicht mehr geht? Habt ihr schon mal aufgeben wollen, und was hat euch davon abgehalten?
Ich denke, dass hier ist ein recht weit gefasstes Thema und ich freue mich über jede Art von Beteiligung.
Ich halte mich für einen ziemlichen Zyniker, noch dazu einen Fatalisten, und trotzdem kriege ich das irgendwie damit vereint, optimistisch zu sein -- ich weiß, das klingt widersprüchlich, und ich bin mir selbst nicht ganz sicher, wie ich das mache. Wahrscheinlich hätte man aber sonst überhaupt keinen Grund mehr, morgens aufzustehen, weil ja eh alles egal ist und wir irgendwann verrecken. Tun wir ja auch, streng gesehen -- why bother?
So ganz genau kann ich es auch nicht sagen, aber ich weiß, dass ich enorm an diesem, meinem Leben hänge, wegen all der schönen Kleinigkeiten, die Leben sich mit sich bringt, und sei's nur die nächste Lolcat oder die erste Tasse Kaffee am morgen, die mir ans Bett gebracht wird.
Ich glaube, wenn man auf "lange Sicht" lebt, bringt einem das nicht so viel. Es gibt dutzende dieser "Lebe jetzt!"-Sprüche, mein Liebling ist dieser hier von Babatunde Olatunji: "Yesterday is history. Tomorrow is a mystery. And today? Today is a gift. That's why we call it the present."
Ich finde es sinnvoll, in den Tag hinein zu leben, das Telephon mal abzustöpseln, sich einfach mit einem Buch und 'ner Tasse Kaffee hinzusetzen, die Lieblings-CD rauszuholen und einen Tag abzuhängen. Honig für die Seele. Ich kann morgen vom LKW überfahren werden (oder mir beim Versuch, über ebenjenen zu springen, die Wirbelsäule prellen) und dann würde ich wohl bereuen, an meinem letzten normalen Tag nichts sinnvolleres gemacht zu haben als was die Gesellschaft von mir erwartet.
Was mich zum nächsten bringt -- obiges Zitat ist ein Anfang. Wie haltet ihr es mit Lebensmottos? Mir fiel es schwer, aus der breiten Masse an intelligenten Zitaten kluger Menschen etwas rauszufiltern, was ziemlich genau beschreibt, was ich denke, aber ich glaube, ich habe endlich zwei gefunden, mit denen ich sehr glücklich bin. Beide kann man nicht mehr auf eine Person zurückführen, es ist wohl einfach so:
"Life sucks and then you die."
"Never regret anything, because it's what you wanted at some point."
Dass ich sterben werde, sit mir klar. Ich bin froh, dass es das ist, denn obwohl ich manchmal (selten) Angst habe, dass die Welt sich auch ohne mich weiter drehen wird (ist auch besser so), glaube ich, kann ich jeden Tag ein bisschen bewusster leben. Öfter sagen: "Screw you guys, I'm going home." Und mich morgens noch mal umdrehen und den Wecker ignorieren.
Und ich habe mir irgendwann vorgenommen, niemals etwas zu bereuen. Das fällt nicht immer leicht, denn hinterher ist man immer schlauer. Manche Dinge hätte ich intelligenter lösen können. Meinem vierzehnjährigen Ich würde ich gerne mal ein bisschen Vernunft eintrichtern und es durchschütteln und anschreien, dass es nicht so gottverdammt pathetisch, anti und aggro sein soll. 'ne Runde chillaxen ist hier die Lösung.
Na ja, kann man nichts machen und ohne wäre ich auch nicht, wer ich heute bin. Und ich mag, wer ich bin. (Auch wenn das eine Menge Leute nicht nachvollziehen können, aber gottseidank ist mir das egal. xD)
Wenn ich dann irgendwann mal sterbe, möchte ich gern auf ein Leben ohne Reue zurückblicken. Ich will nicht, dass mir irgendwelche Jugendsünden oder Entscheidungen leid tun. Ich will nicht bereuen, dass ich mal irre viel Geld für Zelda-Merch ausgegeben habe, ich will nicht bereuen, ein paar Fehler in Sachen Liebe und Freundschaft gemacht zu haben. Ich will nicht bereuen, dieses Semester fast komplett aus der Uni ausgesetzt zu haben, weil es mir die Zeit gibt, mich zu sammeln und Kraft zu schöpfen. Ich will nicht bereuen.
Und ebenso wie das habe ich das große Prinzip der Ehrlichkeit. Verwurzelt in einem der für mich traumatischsten Ereignisse meines jungen Lebens entwickelte ich eine fast krankhafte Obsession nach Ehrlichkeit. Und die Wahrheit kommt immer ans Licht. (Wer Phoenix Wright spielt, weißt das. xD) Die Amerikaner hatten da eine nette Idee, aber wie so oft verkacken sie es ein bisschen durch ihr Ego. Ist also mehr eine Idee als ein Mantra, aber wie das so ist: Irgendjemand muss die Idee ja schon mal gehabt haben -- und versucht, Geld aus ihr zu machen. (Buchtipp an dieser Stelle: Du sollst nicht lügen -- von einem, der auszog, ehrlich zu sein. Zeigt wunderbar, dass das Leben die Hölle ist, wenn man darauf achtet, ehrlich zu sein. Tja, warum sollte man sich das antn, right? Weil Ehrlichkeit das Mindeste ist, was wir einander schulden. So sozialtauglich kann ein großes Arschloch wie ich sein, man glaubt es kaum.)
Na ja.
Ich schaffe es durch den Tag, irgendwie. Wenn man sich selbst in de Mittelpunkt seines Lebens stellt, wird das gemeinhin als egoistisch angesehen, andererseits denk ich mir: Ich hab doch niemanden, außer mir. Ich weiß nicht, was in ihrem Kopf ist, ich weiß nicht, ob sie morgen noch für mich da sein werden. Die Erfahrung zeigt, dass man die meisten Menschen in seinem leben irgendwann wieder verliert. Nur leider lässt sich das nicht voraussehen. Das ist ja auch okay -- ebenso wie ich haben die ja auch nur sich selbst. Ich halte Altruismus gewissermaßen für eine Lüge. Klar ist das egoistisch, na ja -- das Leben anderer vor mein eigenes zu stellen ist sicherlich achtbar, aber auch ein bisschen dumm. Und sich selbst für andere zu opfern ist ja trotz allem irgendwo Egoismus.
Lange Rede, kurzer Sinn: Wie kommt ihr durch den Tag? Was sind eure Lebensmottos? Habt ihr bestimmte Prinzipien, oder Tabus, in eurem täglichen Leben?
Was sagt ihr euch, wenn es mal gar nicht mehr geht? Habt ihr schon mal aufgeben wollen, und was hat euch davon abgehalten?
Ich denke, dass hier ist ein recht weit gefasstes Thema und ich freue mich über jede Art von Beteiligung.
⁂ Næhmachinery
Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
The world in a cyclone, pouring out.
No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.
The world in a cyclone, pouring out.
No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.