Sarrazinismus in Deutschland

    • Original von Vegeta
      Der Spruch mit der SA stört mich irgendwie... gewaltig. Der Blick ist die grösste kostenpflichtige Tageszeitung der Schweiz. Das Niveau ist nicht sie hoch wie beim Tages-Anzeiger oder der Neuen Zürcher Zeitung, das ist klar. Aber diese 91 % als SA abzutun, da machst du es dir doch etwas gar leicht. Frage dich doch mal, warum diese 91 % so denken.



      Ich bezog mich aufs web.de-Forum. Lies mal rein, da sind sie vom Heil Hitler nicht weit entfernt.
    • Also ich finde es total gut!, dass es endlich jemanden wie Sarrazin gibt, der den Mut, die Kraft und die Weisheit hat, Probleme endlich einmal auszusprechen! So einen Haudegen gibt es in der Politik doch nicht mehr, er ist der wahrhaft Einzige, der keine Mühen und Barrieren scheut, um der Politik mal in den Arsch zu treten. Leute, die ihm nun Populismus und den Medien Auflagengeilheit vorwerfen, diskreditieren bloß Träger und Plattform von Thesen, weil sie sonst nicht dagegen argumentieren können! Es gäbe doch viel einfachere Wege, viel Geld zu verdienen. So ne Harry-Potter-Scheiße schreiben, zum Beispiel, oder von mir aus nen Zauberhügel oder so.

      Nein, Sarrazin hat die Probleme erkannt und benannt, und es ist nun an uns, mit diesen umzugehen. Ich sage: Die Probleme jener Migranten sind hausgemacht, deren eigene Schuld. Wir sind es doch, die mit offenen Armen auf sie zugehen, ihnen zu fressen geben, Deutschkurse anbieten? Und wie erfahren wir Dankbarkeit? Durch noch mehr Ausnutzung! Ständig werde ich auf der Straße um Geld angebettelt, ich wurde schon mal verprügelt von ausländischen Halbstarken, die einen Hass auf "Deutsche Kartoffeln" haben! Wir helfen denen, und die lehnen uns pauschal ab? Wie indifferenziert! Dass sie es zu Hause nicht leicht hätten, höre ich dann. Ja woran liegt das denn? Dass sie nicht in unsere Kirchen gehen! Würden sie sich unserem Lebensstil anpassen, würden sie ein freiheitliches Leben führen, das ist doch ganz klar. Aber wieso tun sie das nicht? Wieso sehen sie das nicht ein? Tut mir leid, aber an dieser Stelle muss ich Sarrazins These wieder aufgreifen, dass dieses Volk von Moslems dümmer sein muss, als wir es sind, sonst wären sie doch schon längst so gute Menschen, wie wir es sind. Anders als genetisch ist das nicht zu erklären. Und wir lächeln ihnen immer zu, dass wir für sie arbeiten, uns für sie aufopfern, das sehen diese Sozialschmarotzer doch gar nicht ein. Es macht mich krank, dass von uns IN UNSERER TOLERANZ noch mehr Toleranz verlangt wird, während diese Leute machen können, was sie wollen. "Sie sind Ausländer" ist für mich nicht länger eine Ausrede, Ausländer, die sich über idese Debatte nun lauthals aufregen, sind doch nichts anderes als paraethnische Bolschewisten.

      Und dann spricht dieser linke Akrobat da oben davon, dass es plötzlich um Klassenkämpfe gehe. Grober Unfug in meinen Augen. Diese Problemfälle gibt es schließlich, und deswegen geht es auch mich als kleinen Mann etwas an, wofür meine Steuergelder verschleudert werden! Von daher versteh ich auch nciht, wie du jetzt von dieser Problematik abweichst und auf abstruse Themen kommst wie Kapitalismus und tatsächlich wichtigen Patriotismus mit Nazismus vergleichst. Völlig verschiedene Dinge! Darum geht es hier doch nicht; es geht schlicht und ergreifend darum, dass mein Penis so klein ist und ich in Wirklichkeit auch gerne so ein Negerdingdong hätte.
      I wasn't playing baseball, no!
      I wasn't playing football, no!
      I wasn't playing basketball, noo!
      I was playing Class War!
    • Sarrazin mag ne Menge Unrecht haben, allerdings spricht er im Kern tatsächlich ein Problem an, dass die letzten Jahre und Jahrzehnte sehr erfolgreich von der Politik totgeschwiegen wurde, nämlich die unzureichende Integration von Zuwanderern. Machen wir uns nichts vor, hier hat der Staat wirklich auf ganzer Linie versagt. Ich wohne zwar nicht in Berlin oder sonstwo, wo's richtig extrem ist, aber ich seh's trotzdem immer wieder.

      Natürlich liegt die Schuld nicht allein bei den Migranten, aber ein Stückweit tut sie das schon. Ich persönlich sehe das so; die nicht anständig integrierten Migranten haben eine Parallelgesellschaft gebildet, die neu dazukommenden Migranten ein Stück weit die Notwendigkeit abnimmt, sich selbst zu integrieren - ist ja wie zuhause.
      Man kann, um das Problem zu lösen, mehr Geld in die Bildung von Migranten investieren um ihnen bessere Aussichten auf dem Arbeitsmarkt und somit bessere Chancen zu Integration zu ermöglichen. Die Frage ist dann aber natürlich wie sich auf diejenigen auswirkt, die bereits hier sind. Oder was man mit denen macht, die sich einfach nicht integrieren wollen - das sind immerhin 2 Millionen. Angerichtet ist der Schaden in jedem Fall schon und, das muss man Sarrazin lassen, es ist gut, dass endlich darüber geredet wird.

      Was ich allerdings nicht unbedingt gutheißen kann sind die ganzen Diffamierungen, die ich in letzter Zeit mitbekommen habe. Es ist zwar gut und wichtig, sich argumentativ mit seinen Thesen auseinander zu setzen, allerdings hat Sarrazin einfach seine Meinung gesagt und, um Hendryk M. Broder zu zitieren, Meinungsfreiheit deckt auch Unsinn ab.
    • Ich find es so süß wie jetzt einige Leute behaupten, dass dieses Thema vorher nie angesprochen wurde... richtig niedlich. Da muss man schon ziemlich blind sein, um sowas zu behaupten. Da brauchte es keinen Sarrazin. Der hat die Debatte nur wieder in eine rassistische Richtung geschubst.
      Genauso cool ist es jetzt, zu behaupten, dass Integration nicht geklappt habe. Zum einen, weil man in Deutschland eben versucht hat (was ich sehr gut finde), Leute aus anderen Ländern nicht sofort zu assimilieren und denen die "deutsche Kultur" (was ist das eigentlich?) aufzudrücken, sondern es eher einem melting pot gleichen sollte, zum anderen weils beim Großteil der Leute doch geklappt hat. Die sind gut in die Gesellschaft integriert. Nur vllt nicht so perfekt in die "deutsche Kultur", aber zum Glück wird dieser Begriff ja nun endlich durchweicht und viel schwammiger.
    • Ich find es so süß wie jetzt einige Leute behaupten, dass dieses Thema vorher nie angesprochen wurde... richtig niedlich. Da muss man schon ziemlich blind sein, um sowas zu behaupten.

      Das habe ich nicht gesagt. Es wurde nur immer wieder unter den Teppich gekehrt, außerdem kann ich mich an keine Äußerungen erinnern, die so öffentlichkeitswirksam waren wie die von Sarrazin. Über den Unsinn mit dem jüdischen Gen brauchen wir auch gar nicht erst zu reden. Keine Ahnung, was das sollte.
      Genauso cool ist es jetzt, zu behaupten, dass Integration nicht geklappt habe. Zum einen, weil man in Deutschland eben versucht hat (was ich sehr gut finde), Leute aus anderen Ländern nicht sofort zu assimilieren und denen die "deutsche Kultur" (was ist das eigentlich?) aufzudrücken, sondern es eher einem melting pot gleichen sollte, zum anderen weils beim Großteil der Leute doch geklappt hat.

      Wenn die Integration bis jetzt so töfte lief, woher kommt es dann, dass viele Einwanderer einen niedrigen Bildungsstand haben oder größtenteils un- oder niedrigqualifizierte Jobs haben? Natürlich kenne ich auch genug Positivbeispiele, aber das ist nun mal der Eindruck, der sich bildet.

      Und was den Meltingpot betrifft... zwischen Multikultur und Parallelgesellschaft gibt's einen Unterschied.
    • RE: Sarrazinismus in Deutschland

      Also erstmal: ich stimme mit Salev zu 100% überein und denke, dass alles, was zum Thema Sarrazin gesagt werden sollte, von ihr umfangreich abgefasst wurde. Der Kerl wird von keiner Seite der Medien (und Bevölkerung) objektiv betrachtet, sondern auf irgendwelche Größen gepusht, die er nie hatte und nie annehmen wollte. Und er'sn alter Sack. Der labert einfach. Und sie hat's auch konkret dargestellt: er hat nicht einfach so irgendwelche Schlagparolen oder Hypothesen aufgestellt, sondern sich mehrere Statistiken beherzigt und sie ausgewertet; diese hat er auch hinreichend in seinem Buch belegt. Das Problem ist nur, dass seine Schlüsse daraus einen relativ wahnwitzigen Charakter haben. Ansonsten allerdings hat er dies nicht aus der Motivation gemacht, gegen die bösen bösen Ausländer zu pauken, sondern simpel die Kausalitäten der einzelnen Statistiken auszuwerten. Inwiefern ihm das sachlich korrekt gelungen ist, ist Meinungssache und Debattenfutter, ihm jedoch gleich die Rassisten- und Nazikeule zu bieten, ist stark pauschalisierend und diffamierend.

      Übrigens: die Lesung, auf die Salev sich bezieht, fand hier in Potsdam vor knapp einer Woche statt und wurde live von der Märkischen Allgemeinen gestreamt und ist immer noch zur Verfügung stehend. Hier die komplette Lesung:
      klick
      (ungefähr 1 Stunde und 50 Minuten lang; 1. Teil Vorstellung des Buches, 2. Teil Diskussion, 3. Teil Publikumsfragen)
      Man sollte anmerken, dass das, was man da sieht, ein guter Maßstab für die Bewertung von Sarrazin ist. Hier wird es ihm ermöglicht, sich endlich mal auszusprechen und sich selbst offen zu legen (was ja meist gemacht wird, ist zusammenhangslose Zitate zu "analysieren", ohne den Hintergrund zu betrachten), und trotzdem eine sachliche (!) Diskussion zu führen; ohne so einen Beckmann, der ständig dazwischen funken muss, weil er meint, er hätte sowieso Recht. (Hat jemand diese Katastrophe gesehen?)

      (Achtung! Wenn man das alles komplett verfolgen will, ist es dringendst notwendig, eine gute Konzentrationsfähigkeit zu haben. Salev hat nicht übertrieben, als sie meinte, der Kerl wäre langweilig; er ist STOCKLANGWEILIG. Wer pathetische manipulative Hitlerreden erwartet, sollte lieber seine Erwartungen runterschrauben. Besonders der erste Teil, wo er sein Buch und die jeweiligen Kapitel kurz vorstellt, ist fast ausschließlich ein Schwall an Informationen, den man nur schwer nachvollziehen kann. Wer meint, man könne das auch überspringen, hier die Links für die anderen Teile: Diskussion, Publikumsfragen )

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      So. Jetzt, da das gesagt ist, würde ich mich gerne auf den Einführungspost beziehen, da sich mir da einige Fragen auftun.

      Original von Acrobat reader
      Ich als Atheist bin - rein weltanschaulich - prinzipiell gegen jedweden religiösen Einfluss auf Individuum und Gesellschaft (weil Religion meiner Meinung nach(!) Ersatzbefriedigung ist, Opium fürs Volk, eine Flucht aus der Freiheit, die psychisch nötig ist, weil die durch antisoziale Politik und Wirtschaftsdiktate verstörten, irritierten und ohnmächtigen Menschen etwas brauchen, woran sie glauben, sich halten zu können -> falsche Autoritäten, die vorgeben, ihre Freunde zu sein, in Wahrheit aber ihre Feinde sind)

      Natürlich, der Thread ist über Sarrazin und Integration(-sprobleme), und du hast ja auch deutlich zu erkennen gegeben, dass das nur deiner Meinung entspricht, dementsprechend sollte ich darauf nicht zu stark eingehen, aber... wieso exakt? Sich dem Aspekt der Gottesfrage so rationalisierend anzunähern, die Frage nach dem Ursprung des Ursprungs des Lebens so außer Acht zu lassen, halte ich für fragwürdig. Meinst du wirklich, dass die meisten Leute, die einer Religion angehören, sich überhaupt für so etwas interessieren? Ist der Grundgedanke von Glauben wirklich Zweifel, Befriedigung von misslichen Umständen (die ich, wie du sie dargestellt hast, definitiv nicht nachvollziehen kann) und Flucht, und nicht Hoffnung? Ich meine, hofft nicht jeder in etwas (nicht nur an Götter oder ähnliches), aus dem er seine Kraft bezieht, und ist es dementsprechend nicht egal, woran man hofft? Ist Hoffnung wirklich so abwertend zu betrachten? (Und dabei meine ich nicht „Hoffnung an ein besseres Leben ohne dieses ach so korrupte Staatssystem“.) Und zu guter Letzt: seit wann ist Religion Teil des politischen Denkens (bzw. zumindest heute) statt Teil von Kultur?
      Ich will dir nicht absprechen, Atheist zu sein – ich selbst bin Agnostiker und habe keine Probleme mit Atheismus – aber ist's nicht ein wenig extrem, Religion so darzustellen?
      - Das nur am Rande.

      , aber was hier geschieht, ist eine Kanalisierung des dadurch ausgelösten Volkszorns wie sie bei Minderheiten üblicherweise angewendet wird. Seien es die Roma in Frankreich, die Asylanten in den 80ern oder die Juden im Hitlerfaschismus. Freilich gibt es Abstufungen, den Holocaust gab es nur einmal. Aber methodische und - vor allem - psychologische Parallelen sowohl in der Agitation der Demagogen als auch der breiten Masse lassen sich auf jeden Fall erkennen und auch belegen. Es ist im Grunde eine grausame Art der Sublimierung der sozioökomisch bedingten Wut, die auch berechtigt ist.

      Stop. Die jetzigen Umstände mit jenen Umständen zu vergleichen – denk daran, es ist bis jetzt nichts passiert und so, wie man die Öffentlichkeit kennt, wird auch nichts passieren – ist maßlos übertrieben. In der Methodik sehe ich auch keine Parallelen, da vom Sarrazin selber keine Lösungsvorschläge kamen, sondern nur über den „Zustand“ berichten wollte (ob er den Zustand korrekt darstellt, ist eine andere Sache); auch von keiner anderen (relevanten, d.h. nicht von irgendwelchen nichtssagenden NPD-Asseln oder web.de-Kommentatoren) Seite habe ich irgendwelche Vorschläge gehört, man müsse das böse Pack doch vertreiben oder ausrotten. Aber bitte, belehre mich eines Besseren – inwiefern lässt sich dies erkennen und vor allem belegen? Könntest du ein paar Gründe und (repräsentative) Zahlen nennen?

      Zu dieser Wut gibt es allerlei Anlässe. In etwa lässt sich die momentane politische und ökonomische Situation (von den riesigen Krisen, der (euphemistisch) "Schere zwischen Arm und Reich", will sagen: den Profiteuren und Ausgebeuteten des Monopolkapitalismus, der Arbeitslosenzahl, dem Abbau von Sozialleistungen, der allgemeinen Unzufriedenheit (u.a. viele psychische Erkrankungen) bis hin zur inkompetenten, korrupten und von den Menschen abgelehnten Regierung) mit der Weimarer Republik Ende der Zwanziger, Anfang der Dreißiger Jahre vergleichen: die Suppe kocht über, die Frage ist, was dann geschieht.

      Und noch mal: Ich sehe keinen Sinn darin, solche übertriebenen Vergleiche zu ziehen. Vor allem deine pauschale Darstellung der Gesellschaft ist nicht den Umständen entsprechend, als wäre jeder Mensch, der irgendwie in der Regierung mitmischt, schlecht (oder überhaupt nicht als Mensch zu betrachten).

      So, und das wäre auch mein Hauptpunkt: deine komplette Darstellung des Sachverhaltes beruht nicht auf kritische, rationale Ausgangspunkte, sondern nahezu realitätsfremden Überzeugungen und Verschwörungstheorien. Deine gesamte Unterteilung in Klassen, den korrupten und von Grund auf böswilligen/egoistischen Politikern und Ökonomen bis hin zur Vorstellung, wie sehr das arme Volk doch von dieser willkürlichen Herrschaft unterdrückt wird, ist ein Produkt von dystopischen Fiktionen. Wann bist du eigentlich jemals rausgegangen und hast einen Menschen gefragt, wie es ihm denn so geht, hast du ihn über seine Unterdrückung klagen hören, hat er dir erzählt, wie sehr er sich von dem Kapitalismus reduziert fühlt? Oder hast du im Gegensatz dazu noch nie einen glücklichen Menschen gesehen, oder hältst du glückliche Menschen etwa für verblendet?
      Ja, natürlich, es gibt soziale Unterschiede, man kann das nicht abstreiten, aber das dann auch noch mit Wohlhaben und politischen Einfluss zu verknüpfen, ist anmaßend und idealistisch. Jeder kann praktisch an der Politik teilnehmen und wenn man sich die Abgeordneten im Bundestag genauer ansieht, dann kamen ungefähr genau so viele Leute aus mittleren oder unteren Verhältnissen wie aus oberen. Und was meinst du wohl, warum Politiker so viele Fehlentscheidungen treffen? Jeder von ihnen ist mit seinen eigenen Weltansichten und Forderungen in die Politik gegangen, jeder hat(-te) seine eigenen Ideale, die er für Deutschland umsetzen will/wollte, und nicht, um die Welt zu unterdrücken. Dass jene dann leider den Blick für das, was die Leute brauchen, verlieren, resultiert aus der fragwürdigen Fraktionspolitik; verwurstete Kompromisse, die von keiner Seite als Ideallösung aufgefasst werden, werden so getroffen. Wie auch immer, die heutige Unterteilung in Klassen ist zu Recht von der Mehrheit im Bundestag abgelehnt, weil es ein reines Wunschdenken von Linksidealisten ist, um eine andere Art der Hetze zu rechtfertigen – dazu gleich mehr.

      Wenn man über das Thema reden und schreiben möchte, ist es unbedingt notwendig, sich die Person Sarrazin genauer anzuschauen.

      Gute Idee, exzellente Idee! Es wär' tatsächlich mal gut, sich mit dem werten Sarrazin zu beschäftigen, wenn man wirklich zu einer sachlichen Meinung kommen will. Es ist schon nahezu peinlich mit anzuschauen, wie jeder nur oberflächlich anhand einzelner, aus dem Kontext gerissener Zitate debattiert. Oder noch schlimmer: es wird sich auf Kommentare berufen, die sich ebenfalls nur oberflächlich dem Thema Sarrazin annähern (sei es aus der links- oder rechtspopulistischen Perspektive). Anstatt sich kritisch auseinander zu setzen, wird simpel chinesische Meinungspost gespielt. Ich meine, wie Evilitschi es bereits deutlich beschrieben hat: wer in diesem Thread hat das Buch überhaupt gelesen? Egal, wer daran interessiert ist, kann sich ja die obigen Links anschauen.
      So, und jetzt:

      Sarrazin ist/war Mitglied der SPD, hatte in Berlin das Amt des Finanzsenators inne gehabt. Nun war er - durch Ernennung von Bundesrat und Regierung - im Vorstand der Bundesbank, die eine Fusion von politischer und öknomischer Institution darstellt. Sarrazin verdient viel Geld und ist ohne Frage Angehöriger der herrschenden Klasse. [...]
      Zurück zu Sarrazin: durch seine Thesen und Argumente werden vor allem Angehörige der unterdrückten Klasse angesprochen, so jedenfalls eine ZDF-Statistik. Somit wird eine Spaltung dieser Klasse bewirkt, denn die Migranten und -kinder, gegen die Sarrazin Position bezieht, sind genauso Teil von ihr wie die „Deutschen“, die von ihm mobilisiert werden. Eine Solidarität untereinander ist damit verhindert und ein Gegner geschaffen, der kein Gegner ist. Bewusst eingeleitet vom eigentlichen Unterdrücker, und das ist die Perfidie an der Sache: diese Aktionen sind also eine Art Selbstschutz durch einen Sündenbock (nebenbei lassen sich Millionen damit verdienen; Geldverdienen ist generell eine Hauptmotivation im Kapitalismus). Sarrazin bringt also sich und seinesgleichen aus der Schusslinie – hier gibt es eine Klassensolidarität – und verhindert gleichzeitig eine solche im armen, mittelständischen und unterdrücken Teil der Gesellschaft. Die kulturellen Differenzen sind ein Vorwand; Sarrazin ginge wesentlich lieber mit einem arabischen Ölscheich essen als mit einem deutschen Obdachlosen.
      […]
      Das und der Katalog von Etiketten, die ihm diese Analyse anheftet, dass er also ein Verräter, ein Demagoge, ein Feigling und ein Ausbeuter ist, genügt allerdings schon, um ihn zu durchschauen und abzulehnen. Und zwar rigoros.

      Natürlich! Der einzige Grund, dass so ein Ausbeuter, wie er von Natur aus sein muss, da er ja für die korrupte und überaus böse Regierung arbeitet, solche rassistischen vulgären Anmaßungen stellt, MUSS sein, dass er seine eigenen Kameraden verteidigen und vor allem 'ne Menge Kohle scheffeln will. Dieser Kapitalist! Dieser Tyrann! Unfug, dass der Mann versucht, sich tatsächlich mit solchen Problemen auseinander zu setzen, es liegt viel näher, dass seine Motivation von böswilliger und gieriger Natur ist. Es MUSS nur so sein, denn er ist ein Kapitalist! Alle Kapitalisten machen so etwas, das sind keine Menschen, sondern niederträchtige Gestalten! Man kann es sich ganz einfach ableiten. Man muss sich nicht mal mit ihm konkret beschäftigen, wie er ist, was für ein Mensch er ist, aber so lange wir wissen, er arbeitet für den Kapitalismus, wissen wir: er ist kein Mensch.

      Weißt du, wie man das nennt, wenn man einen Menschen bzw. eine Menschengruppe pauschal in einen Topf wirft, auf unzulängliche negative Stereotype zurückgreift und jemanden nach diesen maßlos eingeschränkten Aspekten reduziert und diffamiert, ihm gar Intentionen vorwirft, die in der Realität nicht haltbar sind, ihn zu verunmenschlichen? Ein Feindbild schaffen; den anderen und vor allem sich selbst. Wenn man so will, Hetze. Das ist keine kritische Auseinandersetzung, sondern kritisches Schubladendenken mit puren schwarz-weiß-Tönen. Also selbst wenn Sarrazin wirklich böswillig gegen die Islamisten und Juden und allgemein Ausländer donnern wollte: macht es dich besser, wenn du ebenfalls andere Menschen nach solchen Mustern bewertest? Bist du der Überzeugung, dass das ein wichtiger Zug gegen den ach so destruktiven Kapitalismus sei, mal ordentlich gegen diese Kapitalisten donnern, ohne sie als Menschen anzuerkennen? Egal, für wie berechtigt du es in deinen Augen hältst: er hält (oder hielte) es auch für berechtigt, diskriminierende Aussagen zu treffen; in Wahrheit ist so etwas jedoch niemals berechtigt. Bei weitem, ich stimme Sarrazin ebenfalls nicht zu, aber wie wäre es mal mit Unbefangenheit in deiner Argumentationslage, wie wäre es, wenn du Sarrazin mal als menschliches Subjekt betrachtest, und nicht als unmenschlichen Ökonomen, der gemäß seiner Natur nur auf eigene Vorteile bedacht sein kann? Musst du wirklich so sehr auf den Begriff der Korruption fixiert sein?

      Wie bereits im Eingang erwähnt: der Mann hatte nie die Absicht, gegen Volksgruppen zu pauken, er ist, wenn man ihn sich genauer ansieht, kein Rassist; er distanziert sich selbst deutlich vom braunen Spektrum; nur ein alter Mann mit wirren Thesen, basierend auf Zahlen, die er, und das sollte man ihm überlassen, pfleglich recherchiert, aber auf einen zweifelhaften Punkt gebracht hat. Und es sollte darum gehen, diese wirren Thesen auseinander zu nehmen, nicht den Mann, der dahinter steht, und ihm willkürlich irgendwelche Eigenschaften zuzuweisen, die er nie vertrat. Er ist ein Mensch, verdammt.

      Was überhaupt hast du für ein Menschenbild? Glaubst du tatsächlich erbarmungslos an Menschen, die nur schlechte Absichten verfolgen, im Gegensatz zu den gutwilligen Menschen, die von den bösen unterdrückt und ausgebeutet werden? Oder meinst du, jeder sei entweder böswillig oder dumm, weil jeder diesen „latenten Faschismus“ im Kopf hätte? Glaubst du daran, dass diese dekadenten korrupten Schmarotzer an der Spitze einzeln Verschwörungen initiieren, um das unterdrückte, arme Volk zu kontrollieren und manipulieren? Um auch schön die Kriege voran zu treiben, denn für solche Ausbeuter ist es natürlich, sich Macht ergaunern zu wollen? Glaubst du daran, dass das alles letzten Endes ein Spiel um Macht und Geld ist?

      Und eine letzte Frage: Ist das tatsächlich solch ein Drama oder dramatisierst du nur?

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    • RE: Sarrazinismus in Deutschland

      Original von Graf Ganon
      Was überhaupt hast du für ein Menschenbild? Glaubst du tatsächlich erbarmungslos an Menschen, die nur schlechte Absichten verfolgen, im Gegensatz zu den gutwilligen Menschen, die von den bösen unterdrückt und ausgebeutet werden? Oder meinst du, jeder sei entweder böswillig oder dumm, weil jeder diesen „latenten Faschismus“ im Kopf hätte? Glaubst du daran, dass diese dekadenten korrupten Schmarotzer an der Spitze einzeln Verschwörungen initiieren, um das unterdrückte, arme Volk zu kontrollieren und manipulieren? Um auch schön die Kriege voran zu treiben, denn für solche Ausbeuter ist es natürlich, sich Macht ergaunern zu wollen? Glaubst du daran, dass das alles letzten Endes ein Spiel um Macht und Geld ist?

      Und eine letzte Frage: Ist das tatsächlich solch ein Drama oder dramatisierst du nur?


      Zum Menschenbild: nein, ich habe ein recht idealistisches Menschenbild und vertraue den Menschen eigentlich sehr. Nur bin ich leider der Meinung, dass sie durch gewisse gesellschaftliche Strukturen stellenweise so entfremdet von sich selbst wurden, dass sie heute gar nicht mehr wissen, wer sie sind. Das ist schade, aber leider die Norm. Hier geht es u.a. um die Bedürfnisse, um echte und um falsche - bzw. primaere und sekundaere. Die primaeren sind natürlich Essen, Trinken, Schlafen, Sexualitaet, Gesellschaft etc.
      Die sekundaeren werden vom Kulturkreis geschaffen, in unserem insbesondere durch Werbung in allen verschiedenen Formen. Überall wird einem Konsum gepredigt, Konsum noch und nöcher: kauf dieses, kauf jenes, dieses bringt dir Frauen ein, dieses gesellschaftliche Achtung, jenes macht dein Leben schöner. Ein Haben um jeden Preis sozusagen.
      Ich bin allerdings für ein "Mehr Sein als Haben", aber das erscheint zurzeit leider utopisch. Der Kapitalismus lebt von der "Haben statt Sein"-Tendenz und möchte sie natürlich aufrecht erhalten und fortsetzen. Aber das führt zu weit. Es soll nur rüberkommen, dass ich den Menschen als solche toll finde, den manipulierten Menschen aber nicht. Deswegen mag ich die Manipulierer auch nicht

      Dann fragst du mich das da: "Glaubst du daran, dass diese dekadenten korrupten Schmarotzer an der Spitze einzeln Verschwörungen initiieren, um das unterdrückte, arme Volk zu kontrollieren und manipulieren?"

      Auch wenn du's absichtlich polemisch formuliert hast: joa, so isses. Nur ist "Verschwörung" ein sehr dummes Wort. Es ist politisches Handwerk, keine Verschwörung. Und dass in den meisten Faellen bewusst initiiert wird, glaube ich nicht. Es ist zum Selbstlaeufer geworden, funktioniert und geschieht - die meisten denken sich nichts mehr dabei.

      "Um auch schön die Kriege voran zu treiben, denn für solche Ausbeuter ist es natürlich, sich Macht ergaunern zu wollen?"

      Hier hast du völlig Recht. Schön, dass du etwas gelernt hast. Zu Bedenken möchte ich noch geben, dass letztlich alle Kriege der letzten Jahre um der Menschenrechte willen in Protektoraten der Sieger enden. Diese sind entweder ökonomisch und/oder politisch enorm profitabel. Ich schrieb schon oben, dass Köhler, Blaire und Cheney solches zugaben. Auch hier können riesige Summen oder Rohstoffe gewonnen werden, also ist es im Kapitalismus legitim, aufgrund der eigenen finanziellen Interessen einen Angriffskrieg zu starten. :)

      "Glaubst du daran, dass das alles letzten Endes ein Spiel um Macht und Geld ist?"

      Was heisst da "glauben". Es ist de facto so. Um etwas anderes als Besitz und Geldverdienen geht es im Kapitalismus nicht. Es geht nicht darum, Bedürfnisse bestmöglich zu erfüllen, sondern um sie profitabel zu erfüllen. Die meisten Bedürfnisse werden allerdings geschaffen, bevor man die Massen schröpft (siehe z.B. Jamba Handyklingeltöne).

      "Und eine letzte Frage: Ist das tatsächlich solch ein Drama oder dramatisierst du nur?"

      Ich halte die sarrazinischen Geschehnisse wirklich für besorgniserregend. Dass alles nur heisse Luft ist und die Sache harmlos ausgeht, hoffe ich genauso wie jeder andere auch.


      Zur vertiefenden Lektüre empfehle ich "Die Furcht vor der Freiheit" von Erich Fromm, 1941. Ein sehr gutes Buch.
      Eine kleine Zusammenfassung der Thesen gibt es hier:
      privat.frank-lerche.de/index.php?link=fromm3.inc.php&change=

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Acrobat reader ()

    • RE: Sarrazinismus in Deutschland

      Original von Graf Ganon
      In der Methodik sehe ich auch keine Parallelen, da vom Sarrazin selber keine Lösungsvorschläge kamen, sondern nur über den „Zustand“ berichten wollte (ob er den Zustand korrekt darstellt, ist eine andere Sache); auch von keiner anderen (relevanten, d.h. nicht von irgendwelchen nichtssagenden NPD-Asseln oder web.de-Kommentatoren) Seite habe ich irgendwelche Vorschläge gehört, man müsse das böse Pack doch vertreiben oder ausrotten. Aber bitte, belehre mich eines Besseren – inwiefern lässt sich dies erkennen und vor allem belegen? Könntest du ein paar Gründe und (repräsentative) Zahlen nennen?

      Nachdem ich im Buch noch so rumgeschaut habe, kann man sagen: Doch, er stellt tatsächlich Lösungsvorschläge vor. Sogar sehr, sehr viele. Wie Integration effektiver verlaufen könnte, was Einwanderung anbelangt usw. Also genug, womit man sich auch politisch auseinandersetzen dürfte. Kein Nazigeschreie, sondern wirklich zum Teil effektive Vorschläge, Integration zu verbessern.
      All die Punkte brachte er in der Lesung, die wir beide sahen, zwar nicht ein, aber im Buch. Die ein oder andere Auflage kann man natürlich kritisch betrachten. Aber summa summarum ist's eine vielfältige Vorschlägesammlung zu den Problemen. Und seine Punkte sollte man, wie du hier erwähnst:

      Original von Graf Ganon
      der Mann hatte nie die Absicht, gegen Volksgruppen zu pauken, er ist, wenn man ihn sich genauer ansieht, kein Rassist; er distanziert sich selbst deutlich vom braunen Spektrum; nur ein alter Mann mit wirren Thesen, basierend auf Zahlen, die er, und das sollte man ihm überlassen, pfleglich recherchiert, aber auf einen zweifelhaften Punkt gebracht hat. Und es sollte darum gehen, diese wirren Thesen auseinander zu nehmen, nicht den Mann, der dahinter steht, und ihm willkürlich irgendwelche Eigenschaften zuzuweisen, die er nie vertrat. Er ist ein Mensch, verdammt.

      mal mit klarem Kopf durchsprechen, statt dauernd auf dem Opa rumzuhacken oder ihn zu verehren.
    • Zwei sympathische Scherze von Titanic zum Thema. Hier einmal reingestellt, um die Wogen zu glaetten, die Herzen zu erfreuen und die allgemeine Befindlichkeit zu bessern. :)

      Imame an deutschen Hochschulen

      Nach dem Willen von Bildungsministerin Schavan (CDU) sollen an deutschen Hochschulen ausgebildete Imame künftig die Integration junger Muslime verbessern. Um den Studenten den Einstieg so leicht wie möglich zu machen, soll der universitäre Alltag den islamischen Bedürfnissen angeglichen werden:

      * Ausweitung des akademischen Viertels (z.B. nach Kreuzberg oder Köln-Ehrenfeld)
      * Umbenennung des Audimax in Audiali
      * Mensaessen I und II gibt es wahlweise auch "mit scharf" und/oder "zum Mitnehmen"
      * Kreuze machen bei Multiple-Choice-Klausuren wird untersagt



      So wird die neue Rechtspartei:

      Partei-Name: Freiheit und Statistik dürften die wichtigsten Inhalte der neuen Partei werden. Möglich wären also z.B. KFM (Keine Freiheit für Muslime) oder NSDAP (Neue Statistische Deutsche Arbeiter Partei).

      Partei-Führer: Er sollte massentauglich sein und selbst die Dümmsten müssen seine Botschaften verstehen. In die nähere Auswahl kommen demnach Mario Barth, Johannes B. Kerner und Papa Schlumpf.

      Partei-Programm: 1. Mehr Meinungsfreiheit gegen Muslime 2. Solidarische Bürgergesellschaft gegen Muslime 3. Der vorsorgende Sozialstaat nicht für Muslime

      Partei-Slogan: "Trau keiner Statistik, die nicht Sarrazin gefälscht hat" oder "Deutschland erwache (Das wird man wohl noch mal sagen dürfen)"
    • Sehr interessant dazu fand ich Sigmar Gabriels Stellungnahme zu diesem Fall:
      zeit.de/2010/38/SPD-Sigmar-Gabriel
      Ich bin ja sowieso der Meinung, dass dieser ganzen Geschichte schon von Anfang an viel zu viel Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Ich habe das Buch auch nicht gelesen, aber wenn der Inhalt wirklich auf das von Gabriel beschriebene konzentriert und den Sachverhalt so darstellt, dann wirft das nochmal ein ganz anderes Licht auf die Sache, als von den Medien publiziert wird.
      Interessieren würde mich daher die Meinung von jemandem, der das Buch gelesen hat. Ist es inhaltlich so wie von Gabriel dargestellt oder ist das wieder geschickt angewendete Manipulation durch Zitate?
    • Ich verstehe den Trubel um den Mann nicht. Er hat halt mal den Mund aufgemacht und nun schreien alle empört auf.
      Er drückt die Sachen vielleicht krass aus, aber die Kernaussage ist richtig.

      Viele Länder in Europa machen es vor. Ich muss niemanden in mein Land aufnehmen, der nicht vor hat was zu leisten. Zeig mir das du Arbeit hast, kannst du gerne hier leben, fertig. Schweiz machts so und keiner jammert. Und die skandinavischen Länder auch. Da heult keiner rum.

      Auch noch interessant:

      bmss.wordpress.com/2010/07/21/europa/

      Mal schaun was 2012 auf uns zu kommt, wenn die Welt schon nicht untergeht.
      Our knowledge has made us cynical, our cleverness hard and unkind.

      - Charlie Chaplin, The Great Dictator
    • Original von pondo
      Also ich finde es total gut!, dass es endlich jemanden wie Sarrazin gibt, der den Mut, die Kraft und die Weisheit hat, Probleme endlich einmal auszusprechen! So einen Haudegen gibt es in der Politik doch nicht mehr, er ist der wahrhaft Einzige, der keine Mühen und Barrieren scheut, um der Politik mal in den Arsch zu treten. Leute, die ihm nun Populismus und den Medien Auflagengeilheit vorwerfen, diskreditieren bloß Träger und Plattform von Thesen, weil sie sonst nicht dagegen argumentieren können! Es gäbe doch viel einfachere Wege, viel Geld zu verdienen. So ne Harry-Potter-Scheiße schreiben, zum Beispiel, oder von mir aus nen Zauberhügel oder so.

      Nein, Sarrazin hat die Probleme erkannt und benannt, und es ist nun an uns, mit diesen umzugehen. Ich sage: Die Probleme jener Migranten sind hausgemacht, deren eigene Schuld. Wir sind es doch, die mit offenen Armen auf sie zugehen, ihnen zu fressen geben, Deutschkurse anbieten? Und wie erfahren wir Dankbarkeit? Durch noch mehr Ausnutzung! Ständig werde ich auf der Straße um Geld angebettelt, ich wurde schon mal verprügelt von ausländischen Halbstarken, die einen Hass auf "Deutsche Kartoffeln" haben! Wir helfen denen, und die lehnen uns pauschal ab? Wie indifferenziert! Dass sie es zu Hause nicht leicht hätten, höre ich dann. Ja woran liegt das denn? Dass sie nicht in unsere Kirchen gehen! Würden sie sich unserem Lebensstil anpassen, würden sie ein freiheitliches Leben führen, das ist doch ganz klar. Aber wieso tun sie das nicht? Wieso sehen sie das nicht ein? Tut mir leid, aber an dieser Stelle muss ich Sarrazins These wieder aufgreifen, dass dieses Volk von Moslems dümmer sein muss, als wir es sind, sonst wären sie doch schon längst so gute Menschen, wie wir es sind. Anders als genetisch ist das nicht zu erklären. Und wir lächeln ihnen immer zu, dass wir für sie arbeiten, uns für sie aufopfern, das sehen diese Sozialschmarotzer doch gar nicht ein. Es macht mich krank, dass von uns IN UNSERER TOLERANZ noch mehr Toleranz verlangt wird, während diese Leute machen können, was sie wollen. "Sie sind Ausländer" ist für mich nicht länger eine Ausrede, Ausländer, die sich über idese Debatte nun lauthals aufregen, sind doch nichts anderes als paraethnische Bolschewisten.

      Und dann spricht dieser linke Akrobat da oben davon, dass es plötzlich um Klassenkämpfe gehe. Grober Unfug in meinen Augen. Diese Problemfälle gibt es schließlich, und deswegen geht es auch mich als kleinen Mann etwas an, wofür meine Steuergelder verschleudert werden! Von daher versteh ich auch nciht, wie du jetzt von dieser Problematik abweichst und auf abstruse Themen kommst wie Kapitalismus und tatsächlich wichtigen Patriotismus mit Nazismus vergleichst. Völlig verschiedene Dinge! Darum geht es hier doch nicht; es geht schlicht und ergreifend darum, dass mein Penis so klein ist und ich in Wirklichkeit auch gerne so ein Negerdingdong hätte.


      finde ich nicht ich denke da ganz anders