Sarrazinismus in Deutschland

    • Dieser Typ ist aber auch immer und überall zu finden. Der reicht mir mal richtig. Wird der noch zum Phänomen?

      Das Einzige, was er korrekt "gefunden" hat, ist, dass wir mehrere Kulturen haben, die rein theoretisch nebeneinander, aber auch miteinander funktionieren könnten, aber sich anstelle dessen sich in den extremeren Kulturgebieten sich gegenseitig an die Kehle gehen, eigene Mitspieler aus ihren Reihen entfernen (töten, etc.), wenn diese nicht der eigenen Kultur folgen, usw.. Alles in allem schaffen sich beide Kulturen einen Gegner, ein Feindbild, dass nicht exisitiert.

      Alles andere was Sarrazin da verzapft hat, war meines Wissens sogar "genetisch begründet", wie er selbst sagt. Soziemlich das Schlechteste, was man sagen könnte, Religion und Kultur auf Genen zu fundieren.

      Die Medien haben nur mal wieder (un-)geschickt geschnitten und damit geschafft, dass der Sarrazin Sachen gegen die "ausländische" Kultur gesagt hat.
      Wie eben schon gesagt, wir haben ein Problem unter den Kulturen, das zwar vollkommen künstlich, aber existent ist. Die Einen finden Ausländer doof und finden den Sarrazin nun toll, und die Anderen finden die Ausländer nicht doof und finden jetzt den Sarrazin nun doof und nennen ihn deshalb Nazi.
      Wenn man sich da mit dem tatsächlichen Problem beschäftigen will, müsste man Sarrazin ziemlich vermeiden.

      Dieses Feindbild wird einem schon tagtäglich eingetrichtert. Man müsste den Menschen eher beibringen, dass man Fernsehen, Zeitung und Co. immer mit Vorsicht genießen sollte und nicht alles für wahr nehmen.
      Die bösen Terroristen, Frieden im Irak, ein ausländerfeindlicher, nicht sozialdarwinistischer Sarrazin.

      Die Summe der Summen: Sarrazin hat seine Meinung ins Volk geworfen und seine Meinung ist geschichtlich, gesellschaftswissenschaftlich und biologisch falsch. Interessiert nur die "Masse" herzlich wenig.
      Ignoriert den Knallidioten doch mal bitte. Noch ein Reallife Troll ist nicht witzig, vorallem wenn er erfolgreich ist.

      [SPOILER=Soso, du wand.][11:21:20] Milk: "Noch ein Reallife Troll ist nicht witzig, vorallem wenn er erfolgreich ist. " halt deine Fresse mit deinem TROLL AHHAX DDDDD alter der Typ ist kein Troll, nur weil jemnd 'ne etwas extreme Meinugn vertritt ist er kein Troll (womit ich nicht Sarrazin unterstuetzen will) halt die Fresse [11:21:21] Milk: X:[/SPOILER]

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Shadow mirror ()

    • Ich finde, das "Problem" Sarrazin wird ziemlich hochstilisiert. Klar gibt es Integrationsprobleme, aber deren Gründe stehen seit langem fest, wie Acro schon richtig analysiert hat, gehen Integrationsunwille fast immer Hand in Hand mit finanzieller und sozialer Diskriminierung (auch wenn ich mit der Ausführung des Schichtenkampfs nicht unbedingt übereinstimme - aber darum soll es hier ja nicht gehen).
      Vielmehr sehe ich als Problem, dass durch die Medien, insbesondere die Springerpresse, die Sarrazin ja scheinbar zu ihrem Spätsommermaskottchen gemacht hat, den Eindruck vorgaukeln wollen, Sarrazin hätte breite Unterstützung im Volk. Der von Acro zitierte Artikel redete schon richtig von gefühlter Unterstützung. Irreführende Statistiken wie die von den 18 Prozent werden in den Raum geschmissen - dabei geht es nur um die VORSTELLUNG, eine Partei wählen zu können. Horst Schlämmer konnten sich auch fast 20 Prozent vorstellen zu wählen. Die Linkspartei 27 Prozent. Die Realität sieht anders aus: Man muss sich klarmachen, dass umgekehrt 82 Prozent der Deutschen unter KEINEN UMSTÄNDEN vorstellen könnten, Sarrazin in ein politisches Amt zu wählen! Dass eine Sarrazin-Partei in den Bundestag einziehen könnte, darf getrost bezweifelt werden.
      In Deutschland hält keine breite Masse zu Sarrazin, nur eine gefühlte Resonanzmasse (=je hohler, desto lauter), sprich: bild.de-User, Bildleser, die ungebildete, konservative Unterschicht, im Allgemeinen also eine kleinere Randgruppe ohne merklichen Einfluss, während er im Rest der Bevölkerung breite und entschiedene Ablehnung erfährt. Die paar gehypten BILD-Artikel als Unterstützung im Volk zu werten, finde ich medienpolitisch bedenklicher als die Affäre an sich - weil damit der Eindruck erweckt wird, eine breite Masse würde faschistischen, islamophoben und ausländerfeindlichen Thesen kommentarlos zustimmen. Das ist aber glücklicherweise NICHT der Fall.

      Mehr zum Thema auch hier.
    • Eigentlich hätte man auch allen Grund, ihn einzubuchten:


      § 130
      Volksverhetzung

      (1) Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören,
      1. zum Haß gegen Teile der Bevölkerung aufstachelt oder zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordert oder
      2. die Menschenwürde anderer dadurch angreift, daß er Teile der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet,

      wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.

      (2) Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer
      1. Schriften (§ 11 Abs. 3), die zum Haß gegen Teile der Bevölkerung oder gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihr Volkstum bestimmte Gruppe aufstacheln, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordern oder die Menschenwürde anderer dadurch angreifen, daß Teile der Bevölkerung oder eine vorbezeichnete Gruppe beschimpft, böswillig verächtlich gemacht oder verleumdet werden,
      a) verbreitet,
      b) öffentlich ausstellt, anschlägt, vorführt oder sonst zugänglich macht,
      c) einer Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
      d) herstellt, bezieht, liefert, vorrätig hält, anbietet, ankündigt, anpreist, einzuführen oder auszuführen unternimmt, um sie oder aus ihnen gewonnene Stücke im Sinne der Buchstaben a bis c zu verwenden oder einem anderen eine solche Verwendung zu ermöglichen, oder
      2. eine Darbietung des in Nummer 1 bezeichneten Inhalts durch Rundfunk, Medien- oder Teledienste verbreitet.
    • Ich versteh nicht warum sich alle genau über Sarrazin aufregen. Das rechtsradikales Gedankengut auch unter Intellektuellen verbreitet ist, ist nichts Neues, auch nicht das gerade solche Leute gefährlich sind. Das einzige Interessante an der Sache ist das man mal das langsame Durchsickern vom rechtsradikalem Gedankengut in die Massen mitkriegt -- Sarrazin erhält großen Zuspruch. Das Problem ist nicht Sarrazin, noch ein anderer Extremer, sondern die breite Masse, wo niemand hervorsticht und es sich eine grenzwertige Einstellung druchsetzt.
    • Sarrazin sieht sich gar nicht so, wie er hier und in den Medien dargestellt wird. Er sieht sich nicht mal als Politiker, sondern das, was er früher auch tat: Berater im Hintergrund, der auch Zahlen einbezieht. Nun ist Sarrazin kein wissenschaftlicher Professor der Extraklasse. Entsprechend ist auch sein Buch. An sich hat er es in einer Lesung und darauffolgenden Diskussion sehr sachlich und wissenschaftlich dargestellt, selbst begründet, warum Zahlen anderer Volksgruppen nicht erwähnt wurden (weil kaum Studien bestehen und diese dann nicht mehr repräsentativ wären) und ging auf seriöse Fragen auch inhaltlich umfangreich ein. Er bedient sich zwar wissenschaftlichen Angaben, aber das, was er da zusammenfasst, kann man nicht mehr als brauchbar wissenschaftlich sehen, weil es zu umfangreich und zu massenhaft zusammengewürfelt wurde. Aus so vielen Aspekten (Migrationsstatisiken, Intelligenzvererbung, Kultur, demographische Wanderung, Schule, Nachwuchsdaten etc.) heraus kann man keine ernstzunehmende Conclusio für eine Arbeit ausarbeiten, das wäre viel zu fiktiv und viel zu einsturzgefährend, da die Vielfalt an Möglichkeiten zu groß ist, weswegen man sich in seriösen Arbeiten auf wenige Aspekte beschränken sollte.
      Kurzum: Obwohl er sich sehr wissenschaftlich schmückt, ist sein Verhalten rein wissenschaftlich ungenügend. Aber durch den Bezug auf wissenschaftliche Daten zugesetzt mit seinen fiktiven Ausgangsmustern für Deutschland, Gehirnwäsche erregend.

      Da man sich durchs Wissenschaftliche leicht einlullen lässt, da die Aufzählungen korrekt sind, die er bringt, die gibt’s ja (und für sich allein stehend nicht mal großartig antastbar, wenn man sie nicht haarklein auseinander nimmt und damit Jahre verbringt), die aber im Zusammenhang absolut nicht aussagekräftig und ergänzend sein müssen. Überhaupt geht man wissenschaftlich scharf an die Ursprünge der Studien und kontrolliert die Werte genau. Er hat mit seinem Wissen in der Diskussion zwar bewiesen, dass er es durchaus ernst nimmt, was brauchbare und repräsentative statistische Werte anbelangt, aber so wie er es zu Hauf zusammengesteckt hat, ist es nicht mehr wissenschaftlich vertretbar. Aber als simples Anschauungsbuch. Als eines von vielen mit einer potentiellen Betrachtungsweise. Das gibt’s zu Hauf. Das gab’s auch früher. Nur ihm wird dabei enorme Aufmerksamkeit gewidmet.

      So wie er die Lesung hielt, könnte man ihn für einen recht schlechten, aber wortgewandten Professor sehen. Einen, bei dem 4 Studenten zuhören, die Lesung zu Ende geht und man nichts mehr von hört. Allerdings sollte sich ein Professor sputen zu viel in eine Tasche zu packen, deren Zusammenhang man selbst gebastelt hat, ohne dass er wissenschaftlich vertretbar sein kann (weil’s ja schon ’ne fiktive Selbstüberlegung ist, die er im Buch einbringt). Nur ist dieser Herr kein Professor, also besteht auch kein Grund, einem Ruf treu zu bleiben. Er war zwar wissenschaftlicher Angestellter und hat zumindest Grundlagen drauf, aber es sagt nicht gleich über absolute Fähigkeit und strenge Kontrollwerte was aus. Schließlich ist das keine wissenschaftliche Arbeit, sondern ein simples Buch als Privatperson. Er darf also rumposaunen und eine potentielle Conclusio aus Statistikwerten beziehen, Meinungsfreiheit. Viele lassen sich da nur ein bisschen zu stark in den Bann ziehen.

      Das Ding ist, dass er selbst dargelegt hat, dass man mit den Werten, die er gebracht hat, interpretieren kann, was man will und er keinen selbsterdachten Lösungsweg einlullen will, sondern die Daten einfach mal an die Leute bringen will und sie selbst daraus ’ne Conclusio ziehen sollen. Er will an sich nur auf ein Migrationsproblem speziell bei Personen aus dem Islam hinweisen. Darf er auch.
      Und darum hat sich Deutschland auch zu wenig gekümmert. In meinem Jahrgang hatte man einfach Pech gehabt, wenn man bis zum 7. Lebensjahr kein Deutsch konnte, Kurse wurden hier nicht angeboten. Klar, dass solche Kinder auf der Strecke bleiben, Integration nicht gut läuft und deswegen man zum eigenen Gefilde zurücktendiert (z.B. Fundamentalismus), weil man sich sonst heimisch absolut nicht wohl fühlt. Nun haben Christen (Polen, Russen) weniger Kulturumstellungsprobleme, Personen mit anderer Kultur hingegen größere, und hier müsste es eine bessere Integration dieser Menschen geben.

      Was mich an Sarrazin stört, ist, dass er meint, dieses Problem sei nicht mit Geld aus dem Weg zu schaffen (in meinen Augen eben doch, weil dadurch mehr Fachleute für Immigranten zuständig wären und sie besser einweisen statt allein lassen würden). Auch wirft er unnötigerweise mit der Intelligenzvererbung rum. Ja, die gibt’s, aber wozu denn zwangsläufig da einbringen? Ich denke, es geht ihm vorwiegend um das Integrationsproblem. Damit zerstört er eigentlich immer stärker brauchbare Auseinandersetzung mit dem eigentlichen Problem. Man hat nicht das totale Potential der Integration ausgeschöpft, warum zieht er da schon Fähigkeitsgrenzen? Enorm unpassend, auch wenn er damit an sich wahrscheinlich nur darstellen wollte, dass Personen aus jenen Gruppierungen ein noch stärkeres Integrationsproblem hätten. Allerdings finde ich solche Interpretierungen sehr vage. Das ist, als ob man einem armen Kind Intelligenzpotenzial abredet, obwohl dieses nicht mal optimale Aufwachsumstände hatte um zu lernen. Und die Eltern vielleicht ebenso wenig, weswegen auch deren Fähigkeitsgrenzen nie zu Tage kommen könnten. In dem Sinne wären hier Studien total realitätsverfälschend, wenn man sie so in Bezug setzt wie Sarrazin.
      Sarrazin hat also definitiv so einige Ausrutschter in seinem allgemeinen Medienauftritt, vieles wird auch sehr rechts interpretiert, so sieht sich Sarrazin nicht selbst. Aber an sich interessiert das nicht gerade jeden. Es legt halt jeder so aus, wie er will. Man hat ja genug Medienfutter gekriegt, um pausenlos irgendwie irgendwas auszulegen, statt wirklich mal an Probleme zu gehen.


      Nun hat man ihn Medien bezogen nicht gerade im Zusammenhang dargelegt, sondern mit Einzelzitaten an den Pranger gestellt. Bei fast jeder normalen Person, die’s nicht gewohnt ist im Rampenlicht zu stehen und jedes Wort auseinander genommen zu kriegen, kann man grundsätzlich bergeweise Zitate zusammenscheren, die mit einem selbst wenig Bezug haben. In dem Sinne: Bei den Zitaten hat er sehr wahrscheinlich gelabert. Er ist ein alter Opa, das passiert. Nur betrachten ihn zu wenige Personen so. Er ist nicht mal wortgewandt überzeugend. Eher haben sich die Springermedien daraus eine große Persönlichkeit gebastelt.

      Er’s einer von vielen, die aber als Privatperson doch mehr Quellen einbeziehen als der Durchschnittsmensch. Also guter Fleiß. Und wenn er aus Statistiken heraus ein solches Ergebnis für sich rausbekam, kann man sagen: Ja, darf er ruhig haben. Darf jeder so wie er will.
      Allerdings ist mein Hauptkritikpunkt, dass ihn die Medien so hochgehoben haben und mit ihm spielen wie eine Marionette. Da ein Volksheld, da ein Feind. Mein Gott, er ist einfach nur irgendwer, der nicht einmal zuverlässig auf seine Angaben bezogen sein müsste.
      Es ziehen zu viele mit. Und das sehr unwahrscheinlich, weil seine Lesungen so spannend sind (haha), sondern weil’s den Eindruck gibt, dass er was zu sagen hat und viele bereits zustimmen – man kann also ohne Angst folgen.
      Und das verdanken wir unseren lieben Medien, die sich immer mal wieder ein unterhaltenswertes Etwas raussuchen, um es gegenseitig emotional zu zerpflücken. Einmal war’s die UFO-Tante, diesmal Sarrazin.
      Der Typ ist ernsthaft langweilig, und würden ihn die Medien nicht so knackig zubereiten, hätte das alles hier auch keinen interessiert. Allerdings klingelt nun mal die Kasse, wenn sich was in größerer Auflage verkauft. Gefährlich und unverantwortlich ist aber, dass dadurch durchaus in Menschen Hass geschürt wird. Wer liest schon den Schinken von Sarrazin? Der hat ja nicht mal Hass in Absicht, sondern sieht sich wahrscheinlich als wichtiger Statistikaufklärer, selbst wenn jeder das Migrationsproblem auch vorher beobachten konnte. Man behilft sich einzelner Zitaten und Medienmeinungen und kann ergänzend noch ein Hassbild einbauen. Das ist kritisch. Und das hätten die Medien nicht so hoch pushen sollen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von Salev ()

    • Original von han
      Ich versteh nicht warum sich alle genau über Sarrazin aufregen. Das rechtsradikales Gedankengut auch unter Intellektuellen verbreitet ist, ist nichts Neues, auch nicht das gerade solche Leute gefährlich sind. Das einzige Interessante an der Sache ist das man mal das langsame Durchsickern vom rechtsradikalem Gedankengut in die Massen mitkriegt -- Sarrazin erhält großen Zuspruch. Das Problem ist nicht Sarrazin, noch ein anderer Extremer, sondern die breite Masse, wo niemand hervorsticht und es sich eine grenzwertige Einstellung druchsetzt.


      Ohne die anderen Beiträge gelesen zu haben: Das Problem ist eher, dass das so ein Tabuthema ist, weswegen darüber keine vernünftige Diskussion stattfindet. Deswegen sticht jetzt so einer so raus, denn "endlich spricht es mal einer an". Ich hoffe, daraus ziehen die Politiker ihre Schlüsse.

      Außerdem sind alle Beiträge, die ich bisher darüber gelesen habe, so subjektiv, dass man das Buch selber lesen müsste, um darüber eine klare Meinung zu haben, was aber offensichtlich verschwendete Zeit ist. Gutmenschen- und Stammtischmeinungen überall.
    • Original von Evilitschi
      Außerdem sind alle Beiträge, die ich bisher darüber gelesen habe, so subjektiv, dass man das Buch selber lesen müsste, um darüber eine klare Meinung zu haben, was aber offensichtlich verschwendete Zeit ist. Gutmenschen- und Stammtischmeinungen überall.

      Das Buch ist meines Wissens noch nicht erhältlich?

      Man muss Sarrazins Meinung ja nicht unbedingt teilen, aber ich verstehe nicht, was an seinen Aussagen "rechtsradikal" sein soll.

      rechtsradikal ist daran ja auch recht wenig, aber halt rassistisch.
    • Ich hab nicht alles mitgekriegt was da passiert ist aber so viel ich sagen kann:

      Strache & co. machen ständig solche Aussagen. Da wird vl 2,3 Tage drüber diskutiert und dann ists wieder still drum, weil wieder eine neue Aussage nicht passt.

      Meiner Meinung nach ists nicht OK, was er sagt aber im vergleich zu Strache ists nichts (und die FPÖ erreicht zirka 15% und hier ist die Tendenz steigend :()
      James
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      Team Rocket - so schnell wie das Licht,
      gebt lieber auf und bekämpft uns nicht!

      join #teamrocket @iz-smart.net
    • Original von Salev
      Auch wirft er unnötigerweise mit der Intelligenzvererbung rum. Ja, die gibt’s, aber wozu denn zwangsläufig da einbringen?


      Gibt es die Intelligenzvererbung? Diese Frage würde ich negieren, da ich keinen Zusammenhang zwischen Intelligenz und Genetik feststellen oder vorstellen kann. Eher determiniert unser Umfeld die Intelligenz, das heißt, dass Kinder, deren Milieu, sei es nun soziales, schulisches, familiäres oder sonstiges, fördernd ist, mehr Intelligenz haben können als Kinder deren Milieu hemmend wirkt.
      Ob die Eigenart des Kindes, auf Probleme und Umstände zu reagieren, nun genetisch festgelegt ist oder ob diese umfeldsbezogen ist, sei dahin gestellt.
      Ich würde der Intelligenzvererbung höchstens einen Anteil an 5-10% der Gesamtintelligenz geben, eine Art Grundintelligenz, mehr nicht. Alles weitere wird durch Umfeld und durch die Neugier/Eigenart des Menschen/Kindes generiert.
      Je bildungsreicher und mannigfaltiger die Umfeld, zum Bienenstich Schule, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind intelligent/er wird. Natürlich hemmen die anderen Faktoren die Entwicklung, wenn eines der Aspekte negiert.

      Hier schließt sich das Integrationsproblem an. Ich mein, wir haben drei Faktoren/Aspekte: Integrierendes Land, Integrierende Maßnahme, Immigranten(+ Kultur).
      Wenn sich Immigranten nicht an die Kultur des Landes, in welches sie rein wollen, anpassen, ohne Aufgabe ihrer eigenen kulturellen Wurzeln, und auch nicht die Möglichkeiten zur Integration nutzt, dann ist die Schuld bei den Immigranten zu suchen und diese gehören dann, mMn, raus.
      Wenn sich die Immigranten anpassen wollen, ohne... wie gesagt, und es aber nicht geht, da es keine Möglichkeiten gibt, oder es gibt sie, aber sie sind ungenügend, dann liegt das Problem bei der Maßnahme der Integration.
      Wenn sich Immigranten intigrieren wollen und es durch die Möglichkeiten geht, aber es durch die Menschen im Land nicht wirklich zustande kommt, dann liegt das Problem bei dem Land, bzw. an der nativen Bevölkerung des Landes.

      Nun gut, nun zu meiner Sicht der Dinge: Wenn ich durch die Strasse gehe, oh ja, das mache ich ab und an, dann sehe ich Grüppchen von Türken, deren verbale Kommunikation eher degeneriert wirkt. Nun Frage ich mich, woher kommt das?
      Durch die Sprachdominanz auf der Schule? Durch die lokale Dominanz, bezogen auf Ortschaft? An der generellen Kultur? An der Schule der Immigrationskinder, weil deren Lehrkörper, in welcher Art auch immer, inkompetent sind? Weil sie die Minderheit auf der Schule sind und sich deswegen irgendwie Hervorheben wollen?
      Irgendwo muss der Wurm mit Strohtasche begraben liegen.

      Als Lösungsvorschlag:

      Man könnte versuchen, die Integrationsmaßnahme zu verändern. Zum Metallstift: die schulische Landschaft umgestalten -> kleinere Klassenräume -> mehr und fähigere Lehrer/innen -> Ganztagsschulen -> Lehrer gehen mehr auf die Kinder ein

      Auch, was auch immer. Mich nervt der Monitor gerade.

      Original von Salev
      Das ist, als ob man einem armen Kind Intelligenzpotenzial abredet, obwohl dieses nicht mal optimale Aufwachsumstände hatte um zu lernen. Und die Eltern vielleicht ebenso wenig, weswegen auch deren Fähigkeitsgrenzen nie zu Tage kommen könnten. In dem Sinne wären hier Studien total realitätsverfälschend, wenn man sie so in Bezug setzt wie Sarrazin.


      Man redet armen Kindern Intelligenzpotenzial ab, mir zum Beispiel hat man das. Ich bin mir über meine Fähigkeiten bewusst und diese könnten dann zu Tage kommen, wenn ich mich denn geziemen würde dies zuzulassen. :ugly:
      Andere Kinder zum Beispiel nicht und die zieht sowas runter.

      Nebenbei optimal ist immer so eine Sache, diese Sache erkennt man erst im Nachhinein und ist dann zuspät.

      mfg Revan Tair
      * Auge um Auge und die Welt wird blind.
      * Gewalt ist die Waffe des Schwachen.
      * Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst.

      -- Mohandas Karamchand Gandhi
    • Original von Revan Tair
      Original von Salev
      Auch wirft er unnötigerweise mit der Intelligenzvererbung rum. Ja, die gibt’s, aber wozu denn zwangsläufig da einbringen?


      Gibt es die Intelligenzvererbung? Diese Frage würde ich negieren, da ich keinen Zusammenhang zwischen Intelligenz und Genetik feststellen oder vorstellen kann. Eher determiniert unser Umfeld die Intelligenz, das heißt, dass Kinder, deren Milieu, sei es nun soziales, schulisches, familiäres oder sonstiges, fördernd ist, mehr Intelligenz haben können als Kinder deren Milieu hemmend wirkt.
      Ob die Eigenart des Kindes, auf Probleme und Umstände zu reagieren, nun genetisch festgelegt ist oder ob diese umfeldsbezogen ist, sei dahin gestellt.
      Ich würde der Intelligenzvererbung höchstens einen Anteil an 5-10% der Gesamtintelligenz geben, eine Art Grundintelligenz, mehr nicht. Alles weitere wird durch Umfeld und durch die Neugier/Eigenart des Menschen/Kindes generiert.
      Je bildungsreicher und mannigfaltiger die Umfeld, zum Bienenstich Schule, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind intelligent/er wird. Natürlich hemmen die anderen Faktoren die Entwicklung, wenn eines der Aspekte negiert.

      Betrachtet man studienmäßig die Korrelation des IQ bei eineiigen Zwillingen (über 80%), die zusammen aufwachsen und jenen, die getrennt aufwuchsen (etwa 70%), merkt man, dass das Genom schon stark mitspielen kann.

      [Blockierte Grafik: http://img833.imageshack.us/img833/4679/erbe1b.jpg]
      (Grafik aus einer meiner Psychologievorlesungen, hab sie zusätzlich markiert)

      Selbst hohe Zahlen von 50-80% sind möglich. Doch die hohe Korrelation entsteht in dieser Größe in einigen Studien erst im späteren Alter und nicht sehr früh.
      Ein Beispiel wäre dafür diese Studie.
      Sie bezieht sich auf folgende Ursprungsstudie*, die aber nur Personen aufrufen können, die z.B. per VPN mit der Uni-IP surfen oder für die Studien zahlen.

      * Krueger, R.F., South, S., Johnson, W., & Iacono, W. (2008). The heritability of personality is not always 50%: Gene–environment interactions and correlations between personality and parenting. Journal of Personality, 76, 1485–1521.

      Ich kann mir auch durchaus kleinere Zahlen vorstellen, aber 10 - 15% sind mir zu stark aus der Luft gegriffen.
      Du hast aber Recht, man muss auch enorm auf die Lebensumstände der Adoptivkinder achten und wie diese die Intelligenz fördern oder senken. Ich habe auch von einer anderen Studie gelesen, bei der änderte sich die Korrelation trotz höhern Lebensstandards bei den Adoptiveltern zwischen den eineiigen Zwillingen fast gar nicht. Allerdings konnte die Intelligenz des Adoptivkindes sinken, als das Umfeld schlechter wurde. Das sieht nach einer "IQ-Maximalvererbungstendenz" (unpassendes Wort, lieber konstante Heritabilität) aus, die aber auch nicht jedes mal komplett ausgeschöpft werden muss.

      Tatsache ist, dass Sarrazin mit seinen Zahlen bezogen auf Intelligenz nicht ins Klo griff, sondern die Zahlen in einigen Studien durchaus findbar sind. Man könnte nun die Studien haarklein auseinander nehmen, aber das dauert auch ein Weilchen, bis man jeden Bezug und jede "Werkzeugwahl" gedeckt und geprüft hat.
      Aber ob man solche Studien in einen solchen Bezug wählen sollte, wie Sarrazin es getan hat, ist schwer bedenklich, da er ohnehin bergeweise Sachen zusammenwürfelt, die unter all den speziellen Aspekten der Einzelstudien so kaum noch korrelieren müssten, wie er vielleicht interpretiert.
    • Original von Carcharoth
      Was ist denn für dich ein Migrant? Muss man bis zur Urgroßmutter arisch sein um keiner zu sein? ;) (Aber die Frage ist trotzdem ernst gemeint).

      Und noch ne Frage, stimmst du mit Sarrazin auch darin überein, dass du denkst, dass manche Völker per Genom dümmer und minderwertiger sind als andere?


      Und darin, dass 9000€ im Monat zu wenig sind und man unbedingt 10000 braucht? ;)
    • Witzig finde ich, dass Sarrazin in der Schweiz anscheinend mehr Zustimmung erhält als in Deutschland.

      Auf die Frage des Tages bei blick.ch (Hat Sarrazin mit seinen provokanten Thesen recht?) stimmten 91.14 % der Teilnehmenden mit Ja.

      Natürlich ist diese Umfrage nicht repräsentativ, zumal von Blick. Trotzdem, das gibt einem schon zu denken (Obschon ich mich auch als Befürworter von Sarrazin sehe).

      Greets
      Vegeta
      [Blockierte Grafik: https://www.plejadium.de/images/zelda/zeldapanorama.jpg]
      Nostalgie...
      Missing the old times... Phoenix, Fabbl, Nirvana, Bejita, BMX... want them back.
    • Original von Vegeta
      Witzig finde ich, dass Sarrazin in der Schweiz anscheinend mehr Zustimmung erhält als in Deutschland.

      Auf die Frage des Tages bei blick.ch (Hat Sarrazin mit seinen provokanten Thesen recht?) stimmten 91.14 % der Teilnehmenden mit Ja.

      Natürlich ist diese Umfrage nicht repräsentativ, zumal von Blick. Trotzdem, das gibt einem schon zu denken (Obschon ich mich auch als Befürworter von Sarrazin sehe).

      Greets
      Vegeta



      Im hiesigen web.de-Forum hat Sarrazin auch ne komplette SA hinter sich. Was es dort an rechtsradikalen Tendenzen, die weit über Sarrazins Unfug hinausgehen, gibt, ist kaum zu glauben. Wenn dort jemand kritisch darüber denkt, tritt mit sofortiger Wertung der zitierte Göring-Spruch in Kraft. Merke also: solche milieuinternen Befragungen sind _nie_ repraesentativ für die gesamte Bevölkerung, höchstens eben für das Milieu. Und das sagt dann eher etwas über dessen Beschaffenheit aus als über die allgemeine Auffassung des Fragepunktes. Immerhin: 82% der Deutschen würden die Sarrazin-Partei (SRP, Sarrazinische Reichspartei) nicht waehlen. Das sollte man ihnen hoch anrechnen.
    • Original von Acrobat reader
      Im hiesigen web.de-Forum hat Sarrazin auch ne komplette SA hinter sich. Was es dort an rechtsradikalen Tendenzen, die weit über Sarrazins Unfug hinausgehen, gibt, ist kaum zu glauben. Wenn dort jemand kritisch darüber denkt, tritt mit sofortiger Wertung der zitierte Göring-Spruch in Kraft. Merke also: solche milieuinternen Befragungen sind _nie_ repraesentativ für die gesamte Bevölkerung, höchstens eben für das Milieu. Und das sagt dann eher etwas über dessen Beschaffenheit aus als über die allgemeine Auffassung des Fragepunktes. Immerhin: 82% der Deutschen würden die Sarrazin-Partei (SRP, Sarrazinische Reichspartei) nicht waehlen. Das sollte man ihnen hoch anrechnen.


      Der Spruch mit der SA stört mich irgendwie... gewaltig. Der Blick ist die grösste kostenpflichtige Tageszeitung der Schweiz. Das Niveau ist nicht sie hoch wie beim Tages-Anzeiger oder der Neuen Zürcher Zeitung, das ist klar. Aber diese 91 % als SA abzutun, da machst du es dir doch etwas gar leicht. Frage dich doch mal, warum diese 91 % so denken.

      Das die Befragung nicht repräsentativ ist, habe ich bereits erwähnt, da brauche ich keine Bestätigung.

      Als "Milieu" würde ich Blick-Leser auch nicht bezeichnen, wie gesagt, ist die grössen kostenpflichtige Tageszeitung der Schweiz und eher gegen links gerichtet.


      Die stärkste Partei in der Schweiz ist übrigens die SVP (Schweizerische Volkspartei), eine gut bürglerliche Partei, die kontinuierlich wuchs und mittlerweile 28,9 % des Nationalrats ausmacht... Wieso wächst ausgerechnet diese Partei?

      Gibts in der Schweiz etwa nur noch Nazis?
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      Nostalgie...
      Missing the old times... Phoenix, Fabbl, Nirvana, Bejita, BMX... want them back.
    • @ Vegeta:

      Naja, Blick scheint mir sowas wie Sun, Bild oder Kronenzeitung zu sein. Großer, rechts gerichteter Schrott also fürs Prekariat, wo man eben auch mal "klartext redet" (also Fakten verwischt, Zusammenhänge falsch zieht und immer wen zum hetzen und gehetzt werden hat).

      Warum diese Leute dann so denken ist auch klar. Gelesen hat von diesen Leuten das Buch wahrscheinlich niemand, und seine ganzen Thesen sind denen in irher Tragweite auch nicht bekannt.
      Aber wenn ich in meiner Stammkneipe einen scheiß Neger oder Türken sehe, wenn ich meinen Feierabendschnaps trinken will,darf ich mich doch als richtiger Schweizer (Deutscher, Österreicher) gerne mal aufregen, oder?! Die gröhlen ja garnicht richtig beim Fußball mit, und die bekommen ja eh immer alles vom Staat in den Hintern geschoben.

      So oder so ähnliche Gedanken sind in diesem Milieu eben weit verbreitet. Milieu ist allein schon deshalb das absolut passende Wort. Wer jemanden wählen würde, der behauptet, dass manche Menschengruppen per Gen dümmer und weniger wertvoll sind, dann einen schlenker zur Religion macht und das auch noch verknüpft, kann nicht gesund sein.