Eva Herman und die Loveparade

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      5 Daumen runter ohne Kommentar?! Dreiste Frechheit - falls jemand damit Probleme, seiens moralische, seiens qualitative, hat, so äußere er sie doch, anstatt in feiger Kleinkindermanier sich hinter der Anonymität des Niedervotens zu verstecken. Es hat keinerlei Sinn, in der Kreativen Werkstatt schon dreimal nicht, Texte einfach so platt zu machen, ohne sich damit zu befassen bzw. dem Ersteller auch nur irgend Feedback zu geben. Bloßes Runtervoten ist eine alberne Scheiße und unanständig hoch 10. Falls es einen Grund dafür gibt, schreibt ihn doch rein und drückt nicht wie ein bescheuerter Unterstufler einfach auf "Mies", wenn euch was nicht gefällt. Diese Flucherei richtet sich gegen Unbekannt, kann folglich also nicht als persönliche Beleidigung gelten, sondern allein als angemessene Kritik an einem asozialen Verhalten.



      Noch einmal: Der Text.


      In Duisburg auf der Loveparade,
      Da trank man mehr als Limonade,
      Da aß man mehr als After Eight,
      In Duisburg auf der Love Parade.

      Ja, Hermans Eva hat's kapiert,
      Sie schrieb nen Schrieb ganz ungeniert,
      Und zetert über Alk und Fick:
      So macht man heut Kulturkritik!

      Seit 68 ist es dreckig,
      Die Unterhosen alle fleckig,
      Statt Goethen querbeet Lesbenporno
      („Glücklicher Unsinn“, laut Adorno).

      Fürs Shooter-Bloodpatch-Killer-Add-On
      Gibt’s vom Herrn das Armageddon,
      Für Menowin und Küblböck
      Schickt er uns ein Ragnarök,

      Drauf einen Offenbarungshorror
      Für dieses Sodom und Gomorrha
      Der Liedkunst dort in Duisenburg,
      Denn völlig fehlt der Christliturg!

      Ach, was ist die Welt so schlecht!
      Und Eva sagt mit Fug und Recht:
      Wo's bummbumm macht im Mutterohr,
      Da sei der Herrgott doch davor!

      Und die Moral wie weggeblasen
      Von zugedröhnten Blasehasen!
      Gut, dass Eva uns belehrt,
      Und sei's Adorno umgekehrt!

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    • Das ist - ohne Witz - das erste Mal, dass ich diese Bewertungsfunktion bewusst wahrnehme. So oder so hätte ich's nicht schlecht bewertet, hab's gestern gelesen, mich hats amüsiert, schon allein weil diese reaktionäre Eva Herman sich da wirklich was geleistet hat. Widerliche Person. Von daher geh ich da inhaltlich völlig mit.

      Aber trotzdem hats mich nicht so begeistert wie andere Werke von dir. Ich kann spontan auch gar nicht so sagen, warum, denn eigtl ists schön kompakt, lockerflockig zu lesen, inhaltlich treffend und ohne großen Zweckreim oder so. Metrisch gibts ja nun auch nix auszusetzen, obwohl ich n bisschen über "Glücklicher Unsinn" gestolpert bin (ich weiß ja nicht, wie du es aussprichst, aber für mich ist "glücklicher" n Daktylus, der da nicht passt).
      Wobei noch mal zum Zweckreim - der Fick/Kritik-Reim reimt sich zwar tadellos, aber das klingt ein wenig gewollt, denn ich schätze mal, dass du eigtl lieber ne andere Beschreibung als >Fick< benutzt hättest.

      Ja.. Ich glaube, was mich stört, ist, dass es in so nem pseudoheiter-ironischen Tonfall geschrieben ist, intellektuell ironisch aufbereitet quasi, um so die geistige Umnachtung der Eva H. deutlich zu machen. Ich finde diese Herangehensweise bei schwierigeren Themen, die nicht so stark polarisieren wie bei der guten Eva (denn bei ihr schütteln ja selbst Konservative die Köpfe) und damit subtiler angegangen werden sollten, passender. Hier muss man nicht subtil sein, weil es hier nicht schwer festzustellen ist, wie beschränkt diese Frau ist. Deshalb fehlt mir, glaub ich, mehr Aggressivität.

      Summa summarum ein gutes Gedicht, aber nicht überragend.


      und PS: Wo ist diese Bewertungsfunktion eigentlich?
      I wasn't playing baseball, no!
      I wasn't playing football, no!
      I wasn't playing basketball, noo!
      I was playing Class War!