Sterbehilfe in Deutschland erweitert

    • Original von FoWo
      Wer nicht mal die Menschen pflegen wollen würde, die einen großgezogen haben, hat's gar nicht erst verdient, dass sie einen geboren haben. Ohne unsere Eltern gäb's uns nämlich netma.

      Sorry, wenn du mich falsch verstanden hast? ôo
      Meine Mutter hatte mir schonmal deutlich gesagt, sie will niemals ein absoluter Pflegefall ohne freien Willen sein. Ich würde sie pflegen, aber sie will das nicht, schon gar nicht, wenn sie es eh nicht mehr mitkriegen kann (also so schwer krank/geschädigt ist). Und ich will es ebenso nicht, sollte mir sowas passieren.
      Hier gings nicht um den Willen des Pflegenden, sondern um den des Geflegt werdens.
    • Original von Theseus
      Das Treffen der Entscheidungen ist weder problematisch noch diskussionswürdig. Es ist normal für uns, es ist ein Aspekt der uns Menschen zu Menschen macht. Es ist ein Muss. Genau wie in diesem Fall. Wenn sich ein Menschn nicht zu traut in einer solch wichtigen und bedeutenden (!) Situation der Verantwortung zu stellen und mit der Faust auf den Tisch zu hauen, ist diese Person für mich unreif und fragwürdig in der Verlässlichkeit und und und...

      Entscheidungen zu treffen ist das A und O.

      Ja, so kann man auch die Todesstrafe rechtfertigen. Denn nach Deiner Argumentation sagst Du, dass ein Mensch über den Tod oder über das Weiterleben eines anderen Menschen urteilen darf, egal ob man dabei fehlerhaft entscheidet (das liegt ja in der NAtur des Menschen).
      Demzufolge haue ich mal mit der Faust auf den Tisch und gehe jetzt über die Straße und bringe meinen Nachbarn um, weil ich ihn unendlich hasse. Prima, sehr verantwortungsbewusst und auch reif und verlässlich.
      (Das Beispiel war natürlich nur ein Beispiel :P)

      Thema Gewissen.
      In Religion hatten wir damals so eine Frage: Was macht den Menschen zum Mensch. Darunter fiel auch "das Gewissen". Hat ein anderes Säugetier ein so ausgeprägtes Gewissen, wie wir es haben? Abwägen zwischen Richtig und Falsch, unter Einbeziehung der Tatsache wohlmöglich immer falsch zu handeln?
      Damals bejahte ich die Antwort, seit wenigen Minuten zögere ich mit einem festen "JA", weil es Menschen gibt, die (angeblich und da glaube ich dir mal, dass Du das meinst, was du schreibst) ohne Rücksicht auf Verluste einen Menschen töten würden.
    • Nein. Wieso werden mir immer Worte im Mund verdreht?^^


      Original von Theseus
      [...]Wenn ein Patient in solche eine Situation gerät, wie Koma, ist er nicht mehr in der Lage Entscheidungen zu fällen, somit fällt die Vormundschaft auf den nähesten Verwandten/Freund was auch immer ab und der wird die Entscheidungen treffen, ob die genannte Person nun nach 5 Jahren per Sterbehilfe den Schlussstrich gezogen bekommt oder nach 10 oder ob der Patient nun ewig vor sich hin vegetiert.[...]


      Ich rechtfertige damit keine Todesstrafe. Hier geht es um eine Situation, in welcher derjenige um den es geht, nicht mher über sich und seine Urteile urteilen kann.

      (angeblich und da glaube ich dir mal, dass Du das meinst, was du schreibst)
      Bezieht sich diese Aussage auf mich? Wenn ja, auf welche Aussage denn?


      Und des weiteren, meine Liebe. Ich bin pro Todesstrafen. Aber aus anderen Gründen und mit anderen Rechtfertigungen.
    • Original von MangaEngel
      Original von FoWo
      Wer nicht mal die Menschen pflegen wollen würde, die einen großgezogen haben, hat's gar nicht erst verdient, dass sie einen geboren haben. Ohne unsere Eltern gäb's uns nämlich netma.

      Sorry, wenn du mich falsch verstanden hast? ôo

      Ich bezog mich höchstens mit meinen ersten beiden Sätzen auf dich. ;3 Der Rest war ganz allgemein.

      Prinzipiell muss ich Theseus aber zustimmen: Entscheidungen müssen getroffen werden und ich sehe wenig sinn darin, einen leblosen Körper am leben zu erhalten, nur, weil ich damit verwandt bin -- wenn Chance auf Genesung vorhanden ist, ist das sicher was anderes. Aber wenn das nur noch Vorverwesung ist, könnte ich das bett für jemanden freimachen lassen, dem's vielleicht mehr bringt.
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.
    • Original von bereth15
      Die Sache ist die, dass man bei kurzen Zeitspannen nicht wissen kann, wann einer aufwacht. Ich hab' das jetzt nicht auf Langzeitkoma bezogen, sondern auf die Leute, die schnellschnell entscheiden wollen, was zu tun ist.

      Meines Wissens nach gilt eine Patientenverfügung GRUNDSÄTZLICH erst, wenn keine wirkliche Aussicht auf Heilung besteht.
      Sprich, wenn jemand nen Unfall hatte, seitdem im koma liegt, wird sicher nicht nach ner Woche die Verfügung ausgepackt und dann der Stecker gezogen.
      Ein Koma abzuschätzen braucht meines Wissens nach mind. 2 Jahre.
      Man muss halt rausfinden, welchen Grad an Koma man hat und ob er negativ, neutral oder positiv verläuft (also ob die natürlichen Reaktionen immer mehr weggehen, gleich bleiben oder sogar stärker werden).
      Und wenn man halt quasi über längere Zeit (halt JAHRE) festgestellt hat, dass diese Person nur noch schlechter wird, dann erst ist das so gerechtfertigt.

      Und bei Patienten, die nicht im Koma liegen, aber sich nicht mitteilen können, wird es auch so gemacht. Wird es besser? Wird es schlimmer?
      Hier geht es sicherlich nicht so zu wie beim Tierarzt nach dem Motto "Hm, diese Zahnfleischentzündung müssten wir operieren. Aber wenn ihnen das zu teuer ist, empfehle ich die Einschläferung".
      Wobei ich den Vergleich an sich gut finde.
      Man wirft jedem Besitzer, der totkranke Tiere nicht einschläft, Tiermisshandlung vor. Aber Menschen werden bis zum Erbrechen am Leben erhalten. Fällt es dann unter Folter?