Darum geht es doch gar nicht!

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    • Darum geht es doch gar nicht!

      Hallo,

      vor ein paar Tagen schneite per Newsticker eine Nachricht herein, die bei mir für maximales Kopfschütteln gesorgt hat: [url=http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/30/0,3672,7957182,00.html]Klick.[/url]

      Nun, ich bin kein Betroffener, weder von der einen, noch von der anderen Seite. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass es den Ureinwohnern Amerikas eigentlich um etwas ganz anderes geht. Und bei diesen Gedanken könnte ich an die Decke gehen, wenn ich nur so was lese wie "Heute ist ein bedeutsamer Tag für das ganze Volk im indianischen Land, das so lange auf Gerechtigkeit gewartet hat". Diese Amis verstehen aber auch gar nichts!

      Traurig, so was ...

      Ark
    • Der Satz, von dem du da Sprichst, stammte von Cobell, einem Schwarzfussindianer, der die Sammeklage 1996 auch eingereicht hat. Und ich denke er spricht auch genau das aus, was er damit sagen wollte ;)


      Du musst sehen, das es bei dieser Verhandlung nicht um die Ausbeutung von Indianern ging, oder um die Vernichtung ihres Lebensraumes, sondern um die Fonds die ende 18. Jahrhundert eingerichtet wurden. Damals richtete man diese Fonds ein, und Geld floss von den Ölborern, Bauern und allen anderen "Weissen" die nach Amerika gekommen sind und das Land der Indianer bevölkerten. Es war ursprünglich so gedacht, das den Indianern aus diesen Fonds dann jährlich Geld überwiesen wird, um sie für die (und nur dafür) Nutzung ihres Landes (nennt man bei uns Pacht) zu entschädigen. Die Fonds wurden zwar gefüllt, nur erhielten die Indianer daraus kein Geld. Nun werden die Fonds den Indianern ausbezahlt. Es geht also nur um die Pacht gebühren.

      Natürlich ist das wichtig, schliesslich leben viele Indianerfamilien in Armut deswegen, und haben nun eine neue Grundlage für neue Casinos (in einigen Staaten dürfen nur Indianer Casinos bauen ;) )

      Es schafft für die Indianer neue Arbeitsplätze und neue möglichkeiten, und es ist der erste schritt in eine Versöhnung. Schliesslich wurde in den letzten Jahren schon viel dafür getan, die Indianer auch als das zu würdigen was sie sind. Die "ursprünglichen" Besitzer von Amerika.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Juno ()

    • (Da ich gerade ein wenig Verbindungsschwierigkeiten habe, kann ich den Artikel nicht aufrufen, mir aber [schätzungsweise] denken, worum es geht.)


      Nun denn.

      Menschen finden das net so dolle, wenn sie an etwas schuld sind. Das heißt, wenn sie sich bewusst sind, dass sie an etwas schuld sind. Das liegt gewöhnlich daran, dass Schuld ein so genanntes Gefühl ist und mit diesen Gefühlen fertigzuwerden den meisten Leuten zu anstrengend ist. Und wer Gefühle zeigt, ist ja eh 'n Weichei.
      Also machen Menschen das folglich anders, wenn mal wieder jemand ankommt und meint, das schöne reine Gewissen mit irgendwelchen Ureinwohnern (wahlweise Klimakatastrophen, Robbensterben etc.) zu beschmutzen, das man immer so sorgfältig sauberhält und für das man sogar (noch eher als für das eigene Heim) eine Putzfrau einstellen würde, wenn man denn könnte---dann machen Menschen das so, dass sie zur Bank gehen, einen überdimensionalen Scheck ausstellen lassen, dessen Größe proportional zum gewissensreinigenden Effekt wirkt, und halten diesen kalt lächelnd in eine Kamera, während sie dabei zusehen, wie das fließende Geld ihr Gewissen wieder reinwäscht und danach alles beim alten bleibt.

      Geld heilt alle Wunden, ne? :D


      Jegliche Polemik in diesem Beitrag ist beabsichtigt und soll so verstanden werden.
    • Original von Juno
      Der Satz, von dem du da Sprichst, stammte von Cobell, einem Schwarzfussindianer, der die Sammeklage 1996 auch eingereicht hat. Und ich denke er spricht auch genau das aus, was er damit sagen wollte ;)

      Es gibt Indianerstämme, die ihre Existenz leugnen. ;)


      Original von Juno
      Du musst sehen, das es bei dieser Verhandlung nicht um die Ausbeutung von Indianern ging, oder um die Vernichtung ihres Lebensraumes, sondern um die Fonds die ende 18. Jahrhundert eingerichtet wurden. [...]

      Ja, auch das mit dem Casinos ist mir bewusst. Und es geht den Indianern (wenn ich sie so nennen darf) sicherlich mehr um "Versöhnung", wie du es auch nennst, als um diese zig Milliarden. In dem Zitierten steht nämlich nichts davon. Gut, ich weiß nicht, wie sich das Denken der Indianer in letzter Zeit gewandelt hat, aber unterschätzen würde ich sie nicht. ;)

      Wie gesagt: Ich denke, es geht den Indianern nicht ums Geld. Und das haben die Amis einfach noch nicht verstanden. Sicher, wenn sich bestimmte Dinge nur mit Geld regeln ließen, würde ich da auch Hurra schreien. Aber die Probleme, die "die Weißen" mitgebracht haben, werden so einfach nicht gelöst.

      Ark

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Ark ()

    • Natürlich geht es den Indianern nicht nur ums Geld. Aber du beziehst deine Aussage auf eine sache, wo es NUR ums Geld ging, und das auch zu recht.

      Wenn wir hier über den Kampf der Indianer für Gleichberechtigung Sprechen, dann wäre das was anderes, wir reden aber über die Sammeklage bezüglich der Fonds die den Indianern nicht ausbezahlt wurden. Dabei ging es nur um Geld, und das soll es ja auch, denn es geht um die Finanzierung für Indianer.


      Du verbindest hier etwas, das einfach nicht miteinander zu tun hat. Es geht hierbei nicht um den Kampf der Indianer für Gleichberechtigung und die Aufarbeitung der Gräultaten die die Invasoren in Amerika getan haben, sondern NUR um das GELD das in diesen FONDS steckte, welche die Indianer nicht bekommen haben.


      Wenn du diese beiden dinge nun Verbindest, und gleichsetzt, dann tust du dem Kampf der Indianer für alles andere unrecht, denn es ist einfach nicht das selbe.




      Wenn ein Polnischer Bauer, der Deutschland Weideland zur Pacht anbieten würde, aber dafür kein Geld bekommt, Deutschland Verklagen würde, und gewinnen würde, würde man auch nicht über den Polnisch-Deutschen Konflikt im zweiten Weltkrieg reden...sondern um die Pacht die Deutschland dem Polnischen Bauern schuldet ;)

      Vlt konnt ichs nun deutlicher ausdrücken.
    • Original von Juno
      Wenn ein Polnischer Bauer, der Deutschland Weideland zur Pacht anbieten würde, aber dafür kein Geld bekommt, Deutschland Verklagen würde, und gewinnen würde, würde man auch nicht über den Polnisch-Deutschen Konflikt im zweiten Weltkrieg reden...sondern um die Pacht die Deutschland dem Polnischen Bauern schuldet ;)

      Vlt konnt ichs nun deutlicher ausdrücken.

      Ja. :)

      Wenn ich zu meinem Vorgesetzten gehe und ihm sage, dass ich einen TFT-Monitor haben möchte, weil die altbekannte Röhre die Augen anstrengt, aber ich bekomme bis auf ein paar Versprechungen nichts, würde ich auch sauer werden. Und wenn ich dann tatsächlich eines Tages einen TFT bekommen sollte, werde ich auch mich riesig der Gerechtigkeit wegen freuen, weil andere Kollegen schon lange einen TFT haben. Und trotzdem ist damit das Problem nicht gelöst, nämlich dass man mich nicht wirklich ernst zu nehmen scheint. Mein Vorgesetzter würde nur weiter prahlen, wie wichtig ihm die Azubis ja wären, und sich immer am Beispiel TFT aufgeilen. (Dieses Beispiel beruht auf selbst erlebten Tatsachen.)

      Vielleicht konnte ich es nun deutlicher ausdrücken. ;)

      Ark
    • Nein konntest du nicht, und wirst es auch nie können.

      Was du tust, ist dein Beispiel vom TFT Monitor damit gleichzusetzen, ob dir dein Chef seinen Lohn bezahlen würde. Das du den TFT bekommst, ist eines, hat aber auf die tatsache ob du Lohn kassierst oder nicht, einfach nichts zu tun.

      Es geht darum. Diese 3 Miliarden Doller sind nichts, im vergleich zu dem, was die Amis den Indianern schulden würden. Aber die ganze sache geht ned darum, was die Amis den Indianern schulden würden, sondern _NUR_ und _EINZIGALLEIN_ um das Geld aus diesen besprochenen Fonds.

      Daher sind weder die Reaktionen von Obama, noch die Reaktionen der Kläger mit der "grossen sache" zwischen Indianern und Amerikanern zu verbinden. Es ging nur um Geld aus einem Fond. Nicht um die Gerechtigkeit in der grossen sache.
    • Original von socos
      Es gibt nur eine Sache, die mir daran nicht gefällt, nämlich dass nur die Amerikaner und nicht auch die Europäer - insbesondere die Europäer - zur Kasse gebeten werden.

      Und die Afrikaner. (schließlich kommen wir ursprünglich alle von dort, so wie die ersten "weißen Amerikaner" aus Europa kamen.)
      "Hallo ich bin der Andi und würde gerne meine Festplatte an den USB - Port ihrer Tochter anschließen und Kram sharen"
    • Original von socos
      Die Afrikaner haben, soweit ich weiß, die Welt nicht mit ihrem Kolonialismus verseucht. Jedenfalls nicht als hoch zivilisierte Nationen gegen Ureinwohner.

      Laut aktuellen Theorien hat jedoch der Homo sapiens die Neandertaler mit seinem "Kolonialismus" nicht nur vertrieben und in Reservate gesteckt, sondern ausgerottet. Und wo kommt der Homo sapiens her? Du darfst raten. Der Ursprung allen Übels liege also dort.
      Die Kolonisierung diente natürlich in erster Linie dem Wirtschaftswachstum Europas, der hochgeschätzten Machtpolitik und, damit man einen Grund hat, der es ermöglicht sein Gewissen zu reinigen, sollte man die Ureinwohner zusätzlich noch bekehren. Diese Vorgehensweise war schon bevor man überhaubt in Europa auf die Idee gekommen ist, nach Amerika zu segeln, wohl die gängigste. Wenn man irgendwohin gegangen ist, wo es schön war, wollte man dort bleiben. Wenn da aber schon jemand war, musste er halt weg und warum nicht mit Gewalt, wenn man das nötige Inventar besitzt?
      Zusätzlich musst du bedenken, dass die Indianer mit den Amerikanern, die mitlerweile nicht mehr viel mit Europa zutun hatten, einen Pachtvertrag geschlossen haben (der aber, natürlich, nicht gehalten wurde) und die Europäer zur Kasse zu bitten, weil irgendwann irgendein Spanier auf die Idee gekommen ist über den Westen nach Indien zu gelangen und dabei auf Amerika gestoßen ist, ist genauso, als würdest du jetzt der Kirche vorwerfen, vor garnichtmal so langer Zeit Leute für eine Kleinigkeit verbrannt und während der Kreuzzüge tausende hingemetzelt zu haben und das nur um Einfluss in einem Gebiet zu erhalten, in dem angeblich jemand geboren wurde, der angeblich der Sohn Gottes ist.
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    • Mir ging es nicht so sehr um irgendwelche Indianer irgendwo in Nevada, die von Siedlern, die sich - nachdem ein paar Monate zuvor auf einem Blatt Papier die Unabhängigkeitserklärung festgehalten wurde - fortan Amerikaner nennen durften, ausgebeutet wurden. Vielmehr war es mein Interesse, dieses sensible Thema auf die Gesamtproblematik "Kolonialisierung" zu lenken, denn die Herren aus der "Alten Heimat" haben schon Jahrhunderte vor der Gründung der USA dort in dieser Gegend der Welt für König und Vaterland rumgemetzelt.
    • Für die Kolinien in Amerika waren natürlich die Europäer verantwortlich, aber nicht um die Fonds, um die es in diesem Fall geht. Mit denen hatten die Europäer relativ wenig am Hut, mit Ausnahme dessen, dass die neuen Amerikaner eigentlich auch blos Europäer sind.
      Stell es dir mal so vor: Du lebst alleine, stellst irgendwas an und deine Eltern müssen für dich haften. Je nachdem, was du für ein Verhältnis zu ihnen hast, werden sie wahrscheinlich sagen, du sollst zusehen, wie du selbst damit zurecht kommst; vor allem, wenn du gegen ihren Willen ausgezogen bist und es nebenbei auch noch Streit gab.
      "Hallo ich bin der Andi und würde gerne meine Festplatte an den USB - Port ihrer Tochter anschließen und Kram sharen"
    • Zu der Zeit als Europa noch einfluss auf Amerika hatte, waren die Staatsformen noch nichtmal jene, die es heute sind. Damals gab es noch Könige und Herrschaftsländer. Wieso sollten bitte die Europäer dafür bezahlen?

      Schliesslich wurde vor allem Land (das heute nur den Amerikanern gehört), Nahrung (wurde wohl kaum über Monate nach Europa Verschifft) und Öl (womit vor allem die Amerikaner Geld gemacht haben) damit erwirtschaftet.

      Somit sind die Hauptschuldigen, auch die Amerikaner. Vor allem, da ihre Regierung schon damals den gleichen Bestand hatte wie heute.