Zivilcourage

    • @Clemo:
      Ich denke ich würde zögern - da käme mir schon so einiges an Galle hoch. Zudem würde ich schauen, ob da nicht noch irgendeine Gefahr lauert.

      ...aber schlussendlich würde ich vermutlich wohl den Notruf wählen - ich brächte es nicht einmal bei einem Nazi übers Herz, einer Kreatur beim sinnlosen sterben zuzusehen, wenn ich eine Alternative hab.
      Natürlich gilt hier wie immer: Angaben ohne Gewähr - wer weiß schon, wie er in dieser Situation reagiert.
    • Original von Torpedobear
      @Clemo:
      Ich denke ich würde zögern - da käme mir schon so einiges an Galle hoch. Zudem würde ich schauen, ob da nicht noch irgendeine Gefahr lauert.

      ...aber schlussendlich würde ich vermutlich wohl den Notruf wählen - ich brächte es nicht einmal bei einem Nazi übers Herz, einer Kreatur beim sinnlosen sterben zuzusehen, wenn ich eine Alternative hab.
      Natürlich gilt hier wie immer: Angaben ohne Gewähr - wer weiß schon, wie er in dieser Situation reagiert.



      So würde ich wohl auch reagieren. Erst stutzen, dann aber helfen. Ich hab ne riesige Wut auf Nazis, und wenn dann dieser nochn Freund verprügelt hätte.. Aber dann würde ich doch den Notruf wählen, weil ich mir sonst n Leben lang vorhalten müsste, über n Menschenleben entschieden zu haben. Das würde mich fertig machen. Außerdem wäre ich dann auch nicht besser als der, und diese Erkenntnis würde dann zu meinem Seelenheil auch nicht beitragen. Zudem bestünde ja noch die Chance, dass sowas Radikales den Typen zum Nachdenken bringt, so dass man ihn hinterher noch zur Rede stellt.
      I wasn't playing baseball, no!
      I wasn't playing football, no!
      I wasn't playing basketball, noo!
      I was playing Class War!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von pondo ()

    • @ Torpedobear.. wie gesagt Ausnahmen bestätigen die Regeln du kannst ja wenn du willst dir meinen ersten Post zu diesem Thema anschauen, dann verstehst du vllt besser warum ich Zawa zustimme.. glaub mir ich erlebe fast jeden Tag mehr oder wenigere brutale Szenen mit..
      ich mische mich wirklich nur noch ein wenns um meine Freunde geht, oder um Kinder, da kann ich nicht wegsehen.. bei allen anderen -so leids mir tut- greife ich nicht mehr persönlich ein.. entweder krieg ich Prügel, oder aber die Polizei will was von mir NEIN DANKE..
      ausserdem, mir hat auch niemand Fremdes geholfen als ich angegriffen wurde..
      aber wenn ich sowas sehe, verwuche ich wenn Leute in der Nähew sind sie zu Hilfe zuholen, oder aber rufe die polizei (wobei die einfach nur dumm hier ist)

      @ Clemo Notarzt holen und weggehen..
    • Original von Torpedobear
      Wenn die im Straßenkampf erprobt sind, dann wird das wohl auch zur Polizei vorgedrungen sein, und wenn sie eine große Übermacht waren, dann wird sich das Gericht schon was dabei denken können und wer weiß hier schon, wer wen provoziert hat.

      "Mergim S. hatte die Auseinandersetzung provoziert."

      Original von Clemo
      Ich weiß, dass passt jetzt nicht s oganz, aber das erste was mir durch dne Kopf geschossen ist, als ich diese Zeile gelesen habe war. "Intelligenz"
      Es muss doch moeglich sein in so einer situation zu handeln ohne Gewalt anwenden zu muessen.

      Sicher? Das Video ist keine Ausnahme, sondern Alltag. Wer eingreift, ist das nächste Opfer. Verabschiede dich von deiner Traumwelt, in der sich Konflikte mit Worten lösen lassen. Man kann nicht mit allen Menschen reden.
      ...
    • Original von Zawa
      Original von Torpedobear
      Wenn die im Straßenkampf erprobt sind, dann wird das wohl auch zur Polizei vorgedrungen sein, und wenn sie eine große Übermacht waren, dann wird sich das Gericht schon was dabei denken können und wer weiß hier schon, wer wen provoziert hat.

      "Mergim S. hatte die Auseinandersetzung provoziert."

      Also ich lese in diesem Zeitungsartikel, das auch der Deutsche in einer Gruppe unterwegs war. Zudem sei der Deutsche wohl schon mit einem wesentlich höheren Kampfgewicht in die Sache gegangen. Dann noch ziemlich doof in den Hals gestochen... ok, das kann vorkommen in der Hitze - ich würde mich wohl auch mit allem wehren, was geht. Dann soll man eben kein Messer tragen und keinen Alkohol trinken. Sich dann noch zu verpinkeln ohne einen Krankenwagen zu rufen ist schon ne dumme Idee und wird natürlich bestraft.
      Da steht nun nicht, was mit dem Mergim passiert - der wird als Angreifer wohl auch noch nen Rüffel bekommen.
      Allerdings muss ich zugeben, dass es mich schon ein wenig mit Genugtuung erfüllt, dass, wie ich in einem anderen Artikel gelesen habe, der Junge nun mit irgendwelchen Folgen zu kämpfen hat - vielleicht ist er schlauer draus geworden (fürchte nicht -.-).

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Torpedobear ()

    • Original von Zawa
      Original von Torpedobear
      Da steht nun nicht, was mit dem Mergim passiert - der wird als Angreifer wohl auch noch nen Rüffel bekommen.

      Genauso wie die Täter in diesen Fällen?
      Koma-Schläger straffrei (älter, hat aber für viel Wirbel gesorgt)
      Pizzabote sticht Kunden nieder (Aktuell)

      Oh, bitte... :rolleyes:
      Schon allein die Aufmachung der Seite macht ja wohl klar, dass es sich hierbei lediglich um Yellowpress handelt, die nichts weiter als Sensation im Sinn hat - und das Video des "Kulturbereicherers" hat natürlich auch keine gruppendiskriminierenden Aussagen zum Inhalt... Sicher doch. Und der Weihnachtsmann ist älter als das Christkind.

      Ehrlich gesagt wird mir schlecht, wenn ich sehen muss, dass du beim Thema Zivilcourage solche ausländerfeindlichen Dinge hier reinbringst - und das alles andere als subtil.

      Ich weiß nicht, ob das auch deiner Auffassung entspricht, aber bitte verlege doch diese Inhalte in ein anderes Forum - denn hier geht es um Zivilcourage, falls du den Titel übersehen haben solltest.



      @Topic (!)
      Was die Waffen angeht - das halte ich für keine gute Idee... Man stelle sich nur mal vor, dass dann plötzlich jeder x-beliebige 16-Jährige eine Magnum oder wwi, wie die Dinger heißen, mit sich rumtragen und bei Gefahr dem Täter feige in den Rücken schießen kann... Nee, danke, da bin ich ehrlich gesagt lieber feige, wenn das heißt, ein Menschenleben zu verschonen.
      Generell ist es schwierig einzuschätzen, wann welche Form der Notwehr oder Nothilfe angebracht ist - man will dem Opfer vielleicht helfen, aber die Gefahr ist groß, dass man zu weit geht und dem Täter eine lebensgefährliche Verletzung beibringt.
      Natürlich steht der Opferschutz vor dem Täterschutz, aber ein Menschenleben ist ein Menschenleben - Schusswaffen würden die Situation lediglich verschärfen.

      Aber davon abgesehen - soviel Mut, überhaupt etwas zu unternehmen, muss man erstmal haben, wie gesagt...

      @Clemo
      Schwierige Frage...
      Ich würde bestimmt erst einmal zögern und schwer mit mir ringen. Allerdings würde mir dann auch sicher der Gedanke kommen, dass ich dann nicht besser wäre als er, daher würde ich wohl nach einigem Zögern auch den Notarzt rufen - mit knirschenden Zähnen, wohlgemerkt...

      "Heirs of Miraika"
      Fantasy, Steampunk, LGBT+

      "Dreaming of Dawn"
      Fantasy, Psychological, Depression

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Bereth ()

    • Original von bereth15
      Original von Zawa
      Pizzabote sticht Kunden nieder (Aktuell)

      Oh, bitte... :rolleyes:
      Schon allein die Aufmachung der Seite macht ja wohl klar, dass es sich hierbei lediglich um Yellowpress handelt, die nichts weiter als Sensation im Sinn hat [...]

      Du verlinkst auf die Express und denkst allen Ernstes, irgend jemand hier würde dich damit ernst nehmen? Ernsthaft? Entschuldige mein amüsiertes Lächeln.

      Wegen der Waffensache... Köln ist nicht unbedingt die gefährliche Stadt der Welt und ich bin froh, nicht in Neu-Ehrenfeld oder Stammheim zu wohnen, aber trotzdem geh ich einen Schritt schneller, wenn ich nachts im Dunkeln nach hause gehe/n muss. (Von daher freue ich mich tierisch auf den Winter, wenn ich lange Uni habe. Hurra!)
      Sollte tatsächlich mal jemand auf mich zukommen und was von mir wollen -- und das kann von einfachen anpöbeln, weil jemandem mein Gesicht nicht gefällt, bis hin zur Vergewaltigung alles sein -- hätte ich demjenigen nichts entgegen zu setzen bis auf die Tatsache, dass ich weiß, wo man einem Mann ordentlich Schmerzen verursachen kann. Aber wie groß sind die Chancen, jemandem in die Eier zu treten, wenn man mit dem Messer bedroht wird? Oder von hinten angegriffen wird?

      Bezüglich der Zivilcourage befind ich mich wohl irgendwo im Mittelfeld. Ich bemühe mich darum, höflich zu sein, aber leider kratzt mich der Großteil der Menschheit zu wenig um mich groß um sie zu bemühen... (Wow, Fo, mit diesem satz widersprichst du dir mal wieder großartig selbst. oO Egal, ich studiere Philo, ich darf das. ;D)
      Und ich weiß leider aus Erfahung, dass, wenn es mal ernst wird, ich absolut unfähig bin, irgendwas zu tun. Hat mir schon Albträume eingebracht, aber ändern kann ich es leider nicht...
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.
    • Zu dem Waffengespräch zuvor: Ich würde bei einer Rangelei den Angreifer unwahrscheinlich erschießen. Einmal, weil ich es falsch finde und zum Anderen würde man sich das noch weniger trauen, weil man danach gerne durch die Familie kaputtgeklagt werden kann (z.B., dass Festhalten statt Töten gereicht hätte etc.). Und Töten ist eine enorm umstrittene Sache.
      Die anderen Probleme haben ja bereits meine Vorredner angesprochen.


      Was ich in einer solchen Situation tun würde? Sinnvoll einschätzen, ob ich körperlich eine Chance hätte, einzugreifen und ob es wirklich nötig ist und die Rangelei vielleicht keine dramatische Formen annehmen könnte. Entsprechend jemanden um ein Handy bitten, um den Notruf zu tätigen. Wie die meisten wohl.


      Eingreifen würde ich mittlerweile aber bei verschiedenen Krankheitsbildern. Herzstillstand? Herzdruckmassage, Herz-Rhythmus-Störung? Defibrillator (die Teile hängen mittlerweile in Cafés und Rathäusern), Beatmung, Ruhigstellen, den ganzen Führerscheinkram + das, was ich für Medizin in Seminaren und Fortbildungen im Krankenhaus noch extra lernen durfte.
      In der Regel ist irgend ein Eingriff immer besser als die Person sterben zu lassen. Und dann enorm viel falsch zu machen, geht kaum. Selbst angeklagt zu werden funktioniert hierbei nicht (so hieß es zumindest bei den Maltesern): Hilfsversuche werden anders gewertet.
      Ganz ehrlich: Wer würde schon einen wegen Brandwunden von den Elektroden des Defibrillatoren anklagen, wenn man bei der Wiederbelebung einfach mal das Gel vergessen hat? Die simplen Defibrillatoren in der Stadt brauchen so etwas nicht einmal. Und außerdem bringt man einen eher nicht um: Die Geräte sind lebende EKG-Geräte. Es wird also die Herzfrequenz abgemessen, wenn man die Elektroden nur anlegt. Die Stadt-Geräte entscheiden dann selbst, ob schocken sinnvoll wäre (Kammerflattern, und -Flimmern) und erklären sogar per Stimmanlage selbst, wie man vorgehen muss.
      Bei den Krankenhaus-Teilen (3x schocken, davon 2x mit 200, das dritte Mal mit 360 Joule, bei den Stadtgeräten muss man es nicht einstellen) macht's natürlich wenig Sinn zu schocken, wenn derjenige asystolisch ist (kaum Herzschlag), denn dann ist er wirklich weg (ist wirklich das Einzige, was sehr problematisch bei der Wiederbelebung wär [wobei die Stadtgeräte das selbst messen und entsprechend nicht schocken] - neben dem, was man spritzt (z.B. Glukose bei Diabetikern wäre fatal, aber darüber entscheidet man in der Regel nicht)).
      Nicht vergessen: Man schockt, um das Herz wieder in seinen gewohnten Rhythmus zu bringen. Dafür schaltet man es mit dem Schock kurz aus, damit es sich selbst wieder einstellen kann. Die Herz-Druck-Massage soll dafür als Hilfe dienen. In der Mitte des Brustbeins loslegen. 30x bis zu 4-5cm drücken, dann 2x beatmen.
      Warum ich das nun aufgezählt habe? Weil das Eingreifen hierbei auch Zivilcourage braucht, es enorm wichtig ist, einzugreifen, viele so etwas vergessen und einfach Angst vor dem Eingriff haben (was man bei den Mitteln, die man hat, eigentlich nicht braucht).

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von Salev ()

    • Die medizinische Seite, die Salev aufgreift, ist sicher besonders interessant, wenn es um Zivilcourage geht.

      Was sie schreibt, kann ich aus einem Erste-Hilfe-Kurs bestätigen, der bei uns in der 11. Klasse verpflichtend war: Unser Ausbilder verdeutlichte uns u.a. immer wieder: "Wenn jemandem z.B. das Herz stehen bleibt, tut irgendetwas! Macht Herz-Druck-Massage, scheißegal, wie dämlich ihr euch anstellt und ob ihr ihm dabei drei oder vier Rippen brecht! Hauptsache, er überlebt!"
      Es klingt bescheuert, aber muss man sich immer fragen: Was ist die Alternative? - Eben.

      Trotzdem finde ich es absolut verständlich, wenn jemand Angst hat, dem Hilfebedürftigen wehzutun, auch wenn es rational gesehen klar sein sollte, dass irgendwie zu helfen besser ist als wegzusehen o.ä., denn in einer solchen Situation rational zu bleiben können wahrscheinlich nur die wenigsten (was jetzt nicht diejenigen entschuldigen soll, die einfach weitergehen und nicht helfen).
    • Original von Salev;

      Zu dem Waffengespräch zuvor: Ich würde bei einer Rangelei den Angreifer unwahrscheinlich erschießen. Einmal, weil ich es falsch finde und zum Anderen würde man sich das noch weniger trauen, weil man danach gerne durch die Familie kaputtgeklagt werden kann (z.B., dass Festhalten statt Töten gereicht hätte etc.). Und Töten ist eine enorm umstrittene Sache.
      Die anderen Probleme haben ja bereits meine Vorredner angesprochen.


      Was ich in einer solchen Situation tun würde? Sinnvoll einschätzen, ob ich körperlich eine Chance hätte, einzugreifen und ob es wirklich nötig ist und die Rangelei vielleicht keine dramatische Formen annehmen könnte. Entsprechend jemanden um ein Handy bitten, um den Notruf zu tätigen. Wie die meisten wohl.

      ...

      warst du jemals schon mal in so einer Situation? weil, dein Beitrag hört sich sehr Bilderbuchmäßig an (es ist keine Beleidigung an dich!!)
      also wenn du wirklich so handelst, dann RESPEKT :D
    • Original von Kaktustussi
      Die medizinische Seite, die Salev aufgreift, ist sicher besonders interessant, wenn es um Zivilcourage geht.

      Was sie schreibt, kann ich aus einem Erste-Hilfe-Kurs bestätigen, der bei uns in der 11. Klasse verpflichtend war: Unser Ausbilder verdeutlichte uns u.a. immer wieder: "Wenn jemandem z.B. das Herz stehen bleibt, tut irgendetwas! Macht Herz-Druck-Massage, scheißegal, wie dämlich ihr euch anstellt und ob ihr ihm dabei drei oder vier Rippen brecht! Hauptsache, er überlebt!"
      Es klingt bescheuert, aber muss man sich immer fragen: Was ist die Alternative? - Eben.

      Ach, genau, da fällt mir noch was Wichtiges ein. Der "Ich breche eine Rippe und die beißt sich ins Herz"-Mythos. Man denke an Physik: Wenn man einen gespannten Bogen zum Brechen bringt, springen die daraus entstanden zwei "Pfeiler" nach außen. Die Rippen werden sich vielleicht nach außen bohren, aber nicht ins Herz. Man bringt die Person damit also unwahrscheinlich um.


      @Xellas
      Du würdest den Notruf nicht anrufen oder wie? Die Sache ist doch eigentlich selbstverständlich. Ich habe kein Handy, aber ich würde mir dann einfach eines leihen, wenn es sonst keiner tut. Und eben nur dann, wenn's wirklich gefährlich aussieht und sich das Problem nicht von allein zu lösen scheint. Oder an einer Theke oder so Bescheid sagen. Das ist doch echt nicht viel.
      Ich finde Erschießen auch falsch (wie vorhin genannt), aber wenn ich eine Tochter hätte, die vergewaltigt und getötet wird, da würd ich direkt abschießen, ganz klar. Das muss man auch nicht schönreden.

      Und zum Eingreifen: Also gegen einen 5-Jährigen, der einen anderen angreift, hätte ich doch durchaus eine Chance. Da kann man auch als Älterer ruhig dazwischen gehen, wenn es keine riesige Bande ist. Wie gesagt: Die Situation ensprechend einschätzen. Gegen einen 2m-Typen hätte ich hingegen gar keine Chance. Da wäre mir die eigene Unversehrtheit doch wichtiger. Die Frage, die sich stellt, ist immer nur die: Bin ich der Situation gewachsen? Und auf die wollte ich oben hinaus. Je nach meinem Einschätzen würde ich handeln (und das beinhaltet auch, zur Not ein Angsthase zu sein oder eine Situation falsch einzuschätzen, was ich bestimmt noch häufig tun werde). Und das ist wirklich unterschiedlich. Es bezieht sich ebenso aufs innere Befinden, mehr wollte ich mit dem obigen Text nicht aussagen. Dem einen wird bei Blut schlecht, ist aber gut trainiert, der andere hat kein Problem sich mal ins Eklige zu stürzen, hat aber vor Muskelkraft Angst wie sonst was. Unterschiedlich eben. Und ich gehöre definitiv nicht zur Gruppe, die sich muskelbezogen großartig wehren könnte.

      Aber das sind Dinge, die sich eigentlich von selbst verstehen. So bilderbuchmäßig sind sie doch gar nicht, oder was meinst du konkret?
    • wenn jmd den Notarzt braucht, rufe ich diesen auch.. sollte ich als Erst Helfer zur Stelle sein, kommts auf die Situation an.. Konstzablerwache, Hbf öä.. Wald oder einsames Industriegebiet, belasse ich es beim Notruf.. man weiß nie ob man nicht überfallen wird (kann ja sein das es ein FAke von den verletzten Personen ist).. es ist leider in meinen Umkreis schon oft genug passiert..

      Mit bilderbuchmäßig meinte ich deine im vorigen Post zitierte Aussage..

      So wie du deine Reaktiom beschrieben hast, sollte man im Idealfallhandeln.. dsw kam mir das so vor.. wenn du wirklich so handelst.. wie gesagt: RESPEKT dann..

      du erklärst dein Standpunkt ja beim 2. Post näher.. das kann ich schon eher nachvollziehen
    • Ich hätte in einem Fall, in dem jemand anderes bedroht oder verletzt wird keine Ahnung was ich tun würde. Vielleicht eingreifen,... aber auf jeden Fall die Polizei informieren.

      Ich habe bei dem Gedanken an eine solche Situation wirklich Angst. Es ist nicht so, dass ich Angst haben will, aber mein tiefstes Inneres befielt mir abzuhauen.
      Ob ich das wirklich tun würde, weiß ich nicht. Ich hoffe, dass ich mich dagegen entscheide, sollte es je soweit kommen.

      Was hier über Kampfsportarten und Kurse gesagt wurde stimmt teilweise. Ein Kurs nützt dir sehr wenig. Du lernst verschiedene Techniken, Griffe und eventuell Methoden Gewalt zu vermeiden. Doch wenn man dann angegriffen wird oder eingreifen will, zittert man genauso wie vorher.

      Ich mache jetzt seit über 6 Jahren Taekwondo und habe trotz meinem rot-schwarzen Gürtel das Gefühl zu schwach zu sein. Klar, in Trainingskämpfen komm ich ganz gut klar und ich werde da auch recht hart rangenommen, aber ich hätte vermutlich schon Schwierigkeiten es mit einem oder gar mehreren Erwachsenen auf zunehmen, allein schon wegen meiner Körpergröße und noch geringen Körperkraft.

      Als ein Mädchen auf der Konfifahrt aus meiner Gruppe angefangen hat zu weinen und sich zurückzuziehen, weil sie mit den anderen noch größere Probleme hatte als ich, bin ich ihr nach und habe versucht sie zu beruhigen. Dass mir das leider nicht gelungen ist, finde ich heute noch schade.

      Ich bin in der 6. Klasse mal so etwas wie ein "Opfer" von Gewalt geworden. Ich war mit meiner Freundin auf dem Weg zum Sportplatz, der ist schräg gegenüber von der Schule. An dem Tag war Sportfest und dann sind wir einem 8.Klässler begegnet, der mich eh schon ne Zeit lang aufm Kieker hatte. Tja, Ergebnis der Geschichte war, dass meine Lieblingshose im Eimer war, meine Knie aufgeschlagen und ich mich jämmerlich erbärmlich und schwach gefühlt habe. Meine Freundin ist gegen den Typen vorgegangen und konnte ihn auch in die Flucht schlagen. Wir haben das dann sofort unserer Klassenlehrerin gemeldet. Der Junge ist von der Schule gegangen.

      Was ich daraus gelernt habe:
      Es reicht nicht allein Kampfsport zu betreiben, man muss auf alles vorbereitet sein und gerade deswegen werde ich stärker.

      klingt wie aus nem schlechten Manga. Ist aber so.

      Waffen halte ich für die falsche Lösung. Weil ab dem Moment, wo man eine Waffe gegen den anderen einsetzt, ist man selbst oft rechtlich gesehen der dumme.
    • Erste Hilfe seh ich als Selbstverständlich an, wenn das unter Zivilcourage fällt o.o
      Ich finde es auch absolut unverständlich, wie Leute an einem Auto vorbeifahren können, dass nach Totalschaden aussieht, raucht und allein dasteht? Das manche nichtmal kurz auf den Standstreifen fahren, um die Polizei zu rufen, im Idealfall sogar zum Auto liefen.
      Als mein Vater mal nen Unfall gebaut hatte, lag unser Auto auf der linken Seite und ich konnte die Tür von innen nicht öffnen. Ausserdem waren unsere Handys in den Koffern gewesen, wir konnten also niemanden anrufen. Hätten ein LKW-Fahrer und ein Franzose im Urlaub nicht angehalten, die Tür aufgemacht und uns rausgeholfen, hätten wir wohl Stunden in dem Wrack festgesessen (zumal mein Vater ohnmächtig war).
      Und wir hatten ja noch Glück, unverletzt zu sein. Wenn sich einer von uns schwer verletzt hätte, dann hätte es auch noch schlimm enden können.
      Erste Hilfe und wenigstens nachsehen, ob Hilfe von Nöten ist, ist Pflicht, finde ich.
      So Leute, die sich im Kreis stellen und einem alten Mann mit Hitzeschlag beim Sterben zusehen, kotzen mich an. Es ist nunmal nicht so wie im Film, wo dann zufällig ein Arzt oder Polizist vorbeikommt und mit dem Satz "Ich bin Arzt/Polizist, lasst mich durch" dem Menschen in letzter Sekunde das Leben rettet.
    • @Engel
      Was du sagst hört sich durchaus human und logisch an. Aber es hat auch etwas utopisches. Dich kotzen Leute an, die andere sterben lassen? Wen nicht? Aber nur aus der dritten Perspektive. Versetze dich mal in so eine Lage und du wirst sehen, dass ist so furchtbar schwer ist etwas zu tun, dass dir plötzlich 1000 Dinge in den Kopf schießen, von was passieren KÖNNTE, bis ob es vielleicht ein Überfall ist und dass du zitterst (warum weiß ich nciht... vielleicht Angst? Vielleicht totale Unsicherheit? Ich bin kein Arzt, sondern nur einer der sich Gedanken macht). Stell dir vor du stehst im Bus und der ältere Herr neben dir fällt um, zuckt wie wild und bleibt dann regungslos. Kaum einer wird was tun. Warum? Vielleicht weil die Befürchtung da ist, etwas falsch zu tun, dass er stirbt. Vor dir, unter deinen Händen, die ihn doch retten sollten, da dir ein Erste-Hilfe-Lehrer ja sagte "HAUPTSACHE DU TUST WAS". Aber das ist immer so schwer.
      Da spielt höchstwahrscheinlich auch noch die Psyche der menschlichen Vergangenheit rein. Ein Wort: Egoismus. Man denkt immer erst an sich. Was sind die Folgen für einen an sich? Was genau da einem durch den Kopf schießt weiß ich nicht, denn ich war noch nicht in einer derartigen Situation.

      Zu Schlägereien und ob man eingreifen muss (eher ja, wegen des Helfens etc).
      Original von Zawa


      Sicher? Das Video ist keine Ausnahme, sondern Alltag. Wer eingreift, ist das nächste Opfer. Verabschiede dich von deiner Traumwelt, in der sich Konflikte mit Worten lösen lassen. Man kann nicht mit allen Menschen reden.


      Dies Video ist natürlich ein tolles (toll ist relativ... alles eine Frage der Perspektive) um zu zeigen, warum Zivilcourage in solchen Fällen aufs extremste kompliziert ist. Man ist entzweigerissen zwischen dem natürlichen Selbsterhaltungstrieb (im heutigen Sprachgebrauch abwertend Egoismus genannt) und der Pflicht (?) die man sich aufgebürgt hat, als man in die Gesellschaft trat, Mitmenschen zu helfen.
      Ob ich helfen würde? So hier und jetzt vor dem Pc sitzend: KLAR! Das ist doch ein Muss! Wie würde es denn aussehen, wenn ich nichts machen würde?
      Aber mal ernsthaft... ich bezweifle stark, dass ich da eingreifen würde. Solche Fälle sind ja leider nicht die Ausnahme (wie Zawa bereits treffend sagte) und man wird schnell selbst zum Opfer oder vielleicht sogar noch zum Täter, in einer Gesellschaft in der Diebe die Besitzer des Hauses anklagen können in das sie sich BEI ihrem Einbruch an einem offen liegenden Messer SELBST schwer verletzt haben!!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Theseus ()

    • Das Problem bei der ersten Hilfe ist nicht nur die Angst, das Opfer sterben zu lassen, sondern die Angst der Selbstvorwürfe. Was passiert, wenn ein Opfer während meiner ersten Hilfe stirbt? ICH habe versagt, ICH konnte nicht helfen, es gibt dann eine Person, die man mitverantwortlich machen kann (aka Sündenbock, v.a gerne in geschockten Familien ernannt, die immer jemanden zum anklagen brauchen).
      Eines sollte man nicht vergessen: Auch Hilfe holen ist erste Hilfe. Nichts zu tun ist sicherlich nicht die Lösung und afaik sogar strafbar.
    • Sorry, aber ich kann euer beider Einwände nicht nachvollziehen.
      Ich habe schon zweimal erste Hilfe angewendet, beide waren zwar nur verletzt (bzw einer vergiftet und einer verletzt), nicht lebensbedrohlich, aber ich kann eines versprechen:
      Ob sie sterben, während ich zumindest half oder sterben, weil ich blöd an der Ecke stehe und zuschaue sind GRUNDVERSCHIEDENE Dinge.
      Ich würde mir erstmal Vorwürfe machen, etwas falsch gemacht zu haben, NATÜRLICH.
      Aber Ärzte, Familie, Polizei, JEDER würde mir bestätigen, dass ich es immerhin versuchte habe und diese Vorwürfe würden auch irgendwann verschwinden.
      Aber wie soll ich bitte stattdessen damit leben, wenn jemand starb, weil ich Angst davor hatte, dass er durch mich stirbt? Das schließt sich doch schon aus, da er eh durch mich stirbt, durch meine Nichthilfe. Ich würde mich selbsthassen, das Leben eines Menschen weggeworfen zu haben.
      Ich verliere und riskiere nichts bei Erste Hilfe (im Gegensatz zum Einmischen in Streitereien und Prügeleien), das Opfer kann vielleicht sogar vorm Schlimmsten bewahrt werden und wenn nicht, hat man zumindest versucht, zu helfen. Ich wüsste nicht, wieso ich da zögern sollte aus Angst, zu versagen. Das passiert auch Ärzten, die verzweifelt mit Elektrostößen zu retten versuchen. Und die lassen eben jenes auch nicht, nur aus Angst, die Person kommt mit achtmal 700 Volt nicht zurück.

      Und man kann nie angezeigt oder zum Sündenbock gemacht werden.
      Zumindest habe ich noch nie erlebt, dass jemand ernsthaft wen zusammenscheißt, der wenigstens helfen wollte. Wenn ein Kind ertrank, obwohl jemand dieses aus dem See gerettet hat, wäre man doch wirklich undankbar, zu meckern, er wäre zu langsam gewesen.
    • Dazu will ich kurz was einwerfen.
      Ich habe null Ahnung von erster Hilfe, gar keine. Ich hab zwar diesen obligatorischen Kurs für den Führerschein gemacht, aber mal ehrlich in 6 Stunden bei überfülltem Kurs bleibt nur wenig hängen.
      Ich stünde vor so einer Person und wüsste nicht mal wo ich anfangen sollte, *bevor* ich mir überhaupt vorwerfen könnte wehzutun oder wwi. Mir bliebe daher nur den Rettungsdienst zu rufen.