Ich glaube in Niedersachsen stehen erst nächstes Jahr Kommunalwahlen an, also betreffen mich nur Europawahl und Bundestagswahl.
Für das Europaparlament hab ich die Piratenpartei gewählt, hauptsächlich weil mir die großen Parteien im Moment alle nicht zusagen und die Piraten zumindest in einigen Punkten mit meinen Auffassungen übereinstimmen.

Bei der Bundestagswahl bin ich noch relativ unentschlossen, ich bezweifle nämlich ein wenig das die Piraten noch genug Stimmen für die Zulassung zusammenkriegen (oder haben sie das schon?). Jedenfalls tendiere ich im Moment als das "geringste Übel" zu den Grünen, weil die in der letzten Zeit einfach am wenigsten Schwachsinn fabriziert haben.

EDIT: Meine Schätzung für die Bundestagswahl ist, dass wir eine Schwarz-Gelbe Regierung haben werden. Die FDP profitiert stark von ihren Anti-Steuerparolen und Steinmeier ist einfach kein besonders guter Kanzlerkandidat (zumindest kein beliebter).

Bei der Bundestagswahl bin ich noch relativ unentschlossen, ich bezweifle nämlich ein wenig das die Piraten noch genug Stimmen für die Zulassung zusammenkriegen (oder haben sie das schon?). Jedenfalls tendiere ich im Moment als das "geringste Übel" zu den Grünen, weil die in der letzten Zeit einfach am wenigsten Schwachsinn fabriziert haben.

This.

Ich würde ja im Prinzip sehr gern die Piraten wählen, allerdings sind sie mir momentan noch zu konzeptlos. Mein Favorit sind die Grünen, bei denen stimme ich in den meisten Punkten überein.

Ich werde definitiv waehlen gehen und jeder Wahlberechtigte sollte das ebenfalls tun. Wer meine Stimme(n) bekommt wird sich noch zeigen, ich weiss lediglich, dass es sich gewisse grosse Parteien maechtig verscherzt und garantiert keine Stimme verdient haben.

Interessant in der Hinsicht:

“Wenn wir gegen das Grundgesetz verstossen, weil wir Pädophilen unmöglich machen kinderpornografische Bilder aus dem Internet herunterzuladen, dann nehme ich das in Kauf.”

Thomas Jurk, SPD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Sachsen
Quelle

Ebenfalls ein guter Artikel: Klick.

Und sowas spricht natuerlich auch nicht unbedingt fuer den entsprechenden Politiker.

Wer nicht wählt ist selbst schuld, ich geh jedenfalls auch.
Ich habe meine Favouriten, schätze aber, dass ich mich noch mal ein bisschen informieren sollte... Na ja, die CDU bekommt man so oder so nicht aus meinem Heimatdorf raus.

Original von Luna
Und sowas spricht natuerlich auch nicht unbedingt fuer den entsprechenden Politiker.

Das ist wirklich mal 'n Highlight. Wahnsinnig nette und kompetente Antwort. :)

Die Wahl zwischen den Parteien ist derzeit die zwischen Not und Elend, aber ich denke, ich weiß, in welche Richtung ich wählen möchte. Es gibt Parteien, die potentiell sehr interessant, aber einfach nicht ausgereift genug oder mit genügend eigenem Programm ausgestattet sind. Das ist schade.

Hoffen wir auf's Beste und rechen wir mit dem Schlimmsten -- wie üblich. ;)

Original von Sirius

Original von Luna
Und sowas spricht natuerlich auch nicht unbedingt fuer den entsprechenden Politiker.

Das ist wirklich mal 'n Highlight. Wahnsinnig nette und kompetente Antwort. :)

Sowas in der Art habe ich vor ner Weile auch von einem anderen Politiker gelesen. Irgendwie schade das niemand mehr kritikfähig zu sein scheint, die Politik hätte zur Zeit ein paar gute Ratschläge wirklich nötig...

Mich betrifft ja nur die Kommunalwahl in NRW, aber da werd ich auf jeden Fall wählen gehen.
Werd wohl entweder Die Linke oder die Grünen wählen, falls nicht gerade eine von den freien Wählergemeinschaften trotz absolut nichtssagender Wahlplakate (Die eine hat nur ein Plakat, auf dem groß "Zum Glück" und klein das Kürzel steht. Was zur Hölle soll mir das sagen?) doch noch gute Programme im Programm hat. Werd mich die Tage noch näher informieren. REP oder NPD geht ja garnicht, und CDU, SPD oder FPD könnte ich mit meinem Gewissen auch nicht vereinbaren.
Wies ausgeht hab ich keine Ahnung, aber ich denke dass sich was ändern wird. Unsere Stadt ist hoffnungslos verschuldet, und will das durch zahlreiche Einsparungen abfangen, natürlich besonders auf Kosten von Kultur (ausser dem tollen, teuren neuen Museum) und Busfahrpreisen, und das pisst natürlich einige an.

Das mit den Grünen würde ich mir nach Meldungen wie dieser besser noch mal überlegen. Und die FDP vertritt, wenn ich mich recht entsinne, genau die Bestrebungen, die uns die Wirtschaftskrise heraufbeschworen haben. Bravo! Wer angesichts dieser Umstände gerade mit SPD oder den Schwarzen liebäugelt, hat wahrscheinlich das hier noch nicht gesehen.

Noch Fragen?

Ark

Original von Ark
Das mit den Grünen würde ich mir nach Meldungen wie dieser besser noch mal überlegen.

Original von Bündnis 90/Die Grünen
Der Beitrag von Matthias Güldner vom 27. Juli 2009 in der WELT widerspricht deshalb nicht nur unserer grünen Programmlage, sondern schlägt gegenüber denjenigen, die sich für ein freies Internet engagieren, einen aus unserer Sicht nicht akzeptablen Ton an.

Quelle
Also nur für Bremer Wahlen interessant, und nicht als generelles Ablehnungsargument zu werten. Es sei denn man sieht es genau so wie Herr Güldner und lehnt deswegen die Parteilinie der Grünen ab. Solls ja auch geben.

Ansonsten stimme ich dir zu.

Wer hier jetzt die Piraten als konzeptlos bezeichnet und sie deswegen nicht wählen will übersieht, dass es für diese junge Partei noch nicht darum geht, zu regieren, sondern genügend Stimmen für die Wahlkostenrückerstattung zu bekommen, um zu wachsen und erfolgreich zu sein. Denn wie hier schon gesagt wurde sind die Parteien etwas mit Technik und Internet überfordert...

Original von jensen
Reichensteuer z.B. ist einfach ungerecht

Äh, was bitte ist an Reichensteuer ungerecht? Oo

Original von Phael
Äh, was bitte ist an Reichensteuer ungerecht? Oo

Das würde mich auch interessieren. oO

In den Kreisen, in denen ich mich bewege (heise.de aber auch andere), sind offensichtlich die meisten zur Erkenntnis gekommen, dass es eigentlich nur zwei wählbare Parteien gibt: Die Linke und die Piratenpartei. Und je mehr Äußerungen der Politiker aus verschiedenen Parteien zu hören sind, desto öfter bestätigt sich diese Erkenntnis.

Ark

Da fragt ihr noch? Findet ihr das wirklich gerecht, wenn jemand prozentual mehr bezahlen muss? Wobei man sich ernsthaft fragen muss ob an willkürlichen Enteignungen überhaupt irgendwas gerecht ist.

Der Staat mag durch die Reichensteuer kurzfristig ein bisschen mehr Geld erbeuten. Aber langfristig ist sie ein Schuss ins Knie, weil produktive Tätigkeit nunmal ein Phänomen der Privatwirtschaft ist.

Allerdings ist mir durchaus klar, wie ihr Gerechtigkeit interpretiert. Nämlich nach sozialistischem Verständnis:

Nicht: Gleiche Voraussetzungen für alle.
Sondern: Gleiches Resultat für alle.

Und wenn dann nichts mehr da ist, dann haben wenigstens alle nichts mehr.

Persönlich würd ich ja am liebsten den Schlämmer wählen. Die Möglichkeiten sind ja wirklich gering, aber ich schätze, einzig gescheite Wahl sind wirklich die Piraten.
Im Spiegel war diese Woche erst ein guter Artikel darüber, wie hilflos die Parteien bezüglich Internet und Co. heutzutage sind.
Es ist mir immer schwer gefallen, zu glauben, Menschen könnten nicht wissen, wie man einen PC bedient, da ich aus einer ziemlich technisch up-to-daten Familie komme und die Lehrer in der Schule, die am VHS-Player nicht bedienen konnten, habe ich belächelt.
Der Gedanke, dass die politiker, die unser Land steuern, möglicherweise genauso sind, ist erschreckend.

Original von Knight Rider
Da fragt ihr noch? Findet ihr das wirklich gerecht, wenn jemand prozentual mehr bezahlen muss? Wobei man sich ernsthaft fragen muss ob an willkürlichen Enteignungen überhaupt irgendwas gerecht ist.

Man sollte nicht immer zeigen, dass man von Armut keine Ahnung hat. Und Wörter wie "Enteignung" sollte man auch nur in den Mund nehmen, wenn man weiß, was sie bedeuten.

Original von Knight Rider
Der Staat mag durch die Reichensteuer kurzfristig ein bisschen mehr Geld erbeuten.

Was "Staat" bedeutet, weißt du anscheinend auch nicht. Oder du weißt es und unterstreichst damit gerade deinen Egoismus ("Was geht mich das Leid anderer an?").

Original von Knight Rider
Aber langfristig ist sie ein Schuss ins Knie, weil produktive Tätigkeit nunmal ein Phänomen der Privatwirtschaft ist.

Falls du darauf hinauswillst, dass Menschen zum Arbeiten zu faul wären, dann erkläre doch mal bitte den Freitagsverkehr, in dem en masse Menschen von West nach Ost fahren.

Original von Knight Rider
Allerdings ist mir durchaus klar, wie ihr Gerechtigkeit interpretiert. Nämlich nach sozialistischem Verständnis:

Nicht: Gleiche Voraussetzungen für alle.
Sondern: Gleiches Resultat für alle.

Du nennst es also "gleiche Voraussetzung", dass Menschen in Armut um ihren Job bangen, während andere wie du hier offensichtlich so viel Knete haben, dass sie sich über so was nur amüsieren können? Bist du schon mal in Ostdeutschland gewesen? Bist du mal mit der Bahn nach Leipzig gefahren? Hast du gesehen, wie es da aussieht? Bist du schon mal mit der Bahn in den Hauptbahnhof von Cottbus gefahren? Es sieht da aus wie in einer Geisterstadt.

Original von Knight Rider
Und wenn dann nichts mehr da ist, dann haben wenigstens alle nichts mehr.

Stimmt. Wenn einer meint, sich alles unter den Nagel reißen zu müssen, bleibt für die anderen nichts mehr übrig.

Ark

EDIT: Hier (wo sonst?) ein Hinweis auf ein vielleicht doch ganz interessantes Video.

Ark

Das Problem, das ich mit der Reichensteuer habe, ist: Wo fängt "reich" an?
Meine Eltern sind beide Beamte, werden mit A14 besoldet (das kann man in jeder Besoldungstabelle nachlesen, wieviel das jetzt ist...).
Auch sie haben in den letzten Jahren versteckte Gehaltskürzungen hinnehmen müssen, wie "mehr Arbeiten fürs gleiche Geld", keine Gehaltserhöhung bei steigender Inflation", "Dinge nicht mehr von der Steuer absetzen".
Klar, sie verdienen immer noch genug, ohne Zweifel, aber sowas gehört halt auch dazu und sollte nicht vergessen werden.
Sie haben jetzt über 40 Jahre gearbeitet und ihr versteuertes Geld in Lebensversicherungen angelegt, die jetzt langsam zurückkommen. Es hat auch noch für einen Hausbau gereicht, dessen Schulden jetzt langsam getilgt sind (und hatten dabei noch Hilfe von inzwischen verstorbenen Großeltern), es reicht auch für mehr als ein Auto und ich bin nicht Bafög berechtigt.
Sicher, wir sind definitiv wohlhabend, aber in meinen Augen nicht reich - immerhin haben wir immer noch Schulden. Zudem sind meine Eltern inzwischen sehr krank, auch berufsbedingt, können aber nicht in Pension, weil sonst das Geld nicht reicht.
Nach der Definition des Staates wären aber auch solche Leute vermutlich "reich" (haben ja ein Haus, und mehrere Autos) und damit zu dieser Steuer verpflichtet. Dabei haben sie 40 Jahre hart gearbeitet und mMn auch ein wenig Anspruch auf diesen versteuerten Wohlstand. (Müssen ja auch alles Abgaben leisten...)

Niemand macht sich lustig über Leute die in Armut leben, aber "Reichensteuer" ist in meinen Augen nur ein gut klingendes Propagandamittel, das mal wieder die falschen trifft. Denn solche "Zumwinkels" und andere Millionäre denen es nicht wehtut machen dann mal wieder die Fliege und es trifft den Mittelstand, der eh schon alles versteuert, was er so tut.

Meiner Meinung nach sollte der Staat eher Steuern senken, damit die Leute wieder Geld in den Geldbeutel tun. Kein Land der Welt erhebt so viele Steuern, wie es Deutschland tut und es soll trotzdem nicht reichen?

Dann sollte man mal überlegen, wofür so viel Geld ausgegeben wird...
"Friedensmissionen" am Hindukusch, Frau Schmidts Urlaub (ja, waren nur 10.000€ Steuergelder die sie damit vergeudet hat, aber sowas summiert sich, wenn das jeder täte, zumal die gute Dame auch noch Milliarden durch die unnötige Gesundheitsreform vergeudet hat, die dem Staat jetzt fehlen und uns das Sparen beibringen will...), die ständigen Diätenerhöhungen unserer feinen Herren und Damen Politiker. Die können nämlich auch nur anderen das Geld aus der Tasche ziehen...

Zumal Deutschland im Vergleich zu den USA, wo Bedürftige keinerlei Unterstützung erhalten, noch ein sehr gerechtes System hat. Das soll die Armut dieser Leute nicht kleinreden, vor allem weil sich viele schämen, Stütze in Anspruch zu nehmen oder sich totarbeiten und trotzdem nicht genug Geld haben.
Aber dann sollte man lieber Löhne verbindlich erhöhen und Arbeitsplätze schaffen, aber das macht man nicht, indem man mittelständischen Unternehmen das Geld aus der Tasche zieht. Zumal ich eh befürchte, dass diese Reichensteuer genau jenen Leuten auch nicht zugute kommt...

Um noch jemand anderen zu zitieren, mit dem ich gerade im ICQ darüber diskutierte:

Naja, im Grunde ist es eben der Versuch, einem ungerechten System von Staats wegen Gerechtigkeit überzustülpen... Wenn es leistungsgerechte Löhne gäbe - das heißt, jeder, der ausreichend arbeitet, so viel Geld kriegt, dass er davon leben kann und jemand, der doppelt soviel arbeitet, eben doppelt soviel und nicht zehn- oder hundertmal so viel - dann könnte man sich mit einem festen Steuersatz begnügen. Davon sind wir leider noch weit entfernt...

Und solange der Herr Lafontaine in einer abgeschotteten Beverly Hills Villa im Saarland lebt, nehme ich ihm die "soziale Gerechtigkeit" nicht wirklich ab. Zumal er der erste wäre, der Reichensteuer zahlen müsste. Aber das kann ich mir nicht vorstellen...

Leider macht mich das auch unschlüssig wen ich wählen soll.