Wahljahr 2009

    • News aus Nordkorea!
      Oder vielmehr aus Verhaeltnissen, die den dortigen nicht unaehnlich sind und die mich direkt betreffen.

      spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,644325,00.html

      Ich hab, als ich vorgestern meinen Umschlag zur Briefwahl erhielt, auch gedacht, ich seh nicht recht. Naja, und jetzt geht's durch die Presse - ein Glück! - und Heiko Maas tat richtig gut daran, diese Sache publik zu machen. Dies ist ein hübsches Beispiel, wie gewisse (ganz ganz mini) faschistoide Strukturen greifen können und wie weit Propaganda gehen und wie skrupellos sie - noch heute - sein kann.

      Übrigens: Ich stamme aus dem im Artikel erwaehnten Landkreis, das Foto, das oben als Beispiel steht, ist absolut authentisch. Genauso sieht mein Wahlzettel auch aus!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Acrobat reader ()

    • Zu ARs Beitrag:

      Ich finde es ja einen Knaller, dass die zuständige Frau behauptet, es wäre ein "drucktechnisches Versehen". Der Pfeil ist nicht verrutscht, passt in seiner Größe und Position genau dorthin - neeein, das ist ganz bestimmt ein Versehen! :rolleyes:


      Aber irgendwie unglaublich.
      Ich weiß nicht, ich lebe hier in Deutschland und habe eigentlich so eine Art Urvertrauen. Wird schon alles richtig laufen in Politik, Verwaltung etc. Weil ich einfach denke: Es KANN nicht sein, dass wir solche Zustände haben wie in irgendwelchen korrupten Staaten. Wie bei denen da*. Wir sind doch Deutschland, hier ist's doch nett, hier ist doch bestimmt keiner korrupt...
      Ich mag's einfach irgendwo nicht glauben. Es scheint so weit weg, so unrealistisch. Doch nicht hier. Jaa, bei denen*. Aber doch nicht hier.

      Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll :/


      *hab an keinen bestimmten Staat gedacht, sondern eher an einen Muster-Korruptionsstaat.
    • Ich sage eigtl immer ungern, wen ich wähle, bin da bissl abergläubisch ;)
      Aber ich sage, wen ich auf jeden Fall nicht wählen werde: CDU! Ich bin leider nicht informiert genug, um große politische Diskussionen zu führen, finde aber, dass es wenig Sinn macht, den "kleineren" Parteien seine Stimme zu geben - dann müssten schon echt ALLE aufhören, die "Großen" zu wählen, um was zu reißen. Ich rette mich da also eher in ein weniger extremes Lager und hoffe, dass Mundwinkel-Merkel nicht wieder Bundeskanzlerin wird; sie ist mir doch etwas zu, hmm, konzeptlos...

      "Heirs of Miraika"
      Fantasy, Steampunk, LGBT+

      "Dreaming of Dawn"
      Fantasy, Psychological, Depression
    • Merkel war an und für sich eine ertragbare Kanzlerin... so wie es im Moment wohl aussieht bin ich für ihre Wiederwahl, da die Alternative mich ganz und garnicht mehr überzeugt.
      Steinmeier ist kaum in der Lage seinen eigenen Verein zusammen zu halten und dann soll er das mit Deutschland machen? = /. Zudem wird mir einfach bei dem Gedanken schlecht, dass die Linken es in irgendeiner Weiße in eine Regierung schaffen könnten. Leider traurig wie blind viele doch sind und nicht erkennen, dass es keine Rolle spielt ob NPD oder Linke... beides sind extremisten Parteien, beide entspringen totalitären undemokratischen Vorgängern (NSDAP - SED). Aber egal was während der Wahl versprochen wird, sollte es Steinmeier zur Mehrheit helfen, wird er sich mit den Linken zusammentun.
      Seine letzten Worte
      " Oh ein Schalter "
    • Husd... das is mal echt traurig... NSDAP und NPD haben nicht viel am Hut, die alten NSDAP-Schergen sind eher in der CDU zu finden bzw fand man dort als sie noch lebten.
      Und die Linke ist KEINE Nachfolgepartei der SED, sie ist zwar aus Teilen der SED entstanden, aber das über diverse Umwege, und auf diesem Umwegen wurden so ziemlich alle aussortiert die etwas gegen das GG oder gegen parlamentarische Demokratie im allgemeinen hatten.


      Und Merkel war nur tragbar, weil sie quasi nichts gemacht hat...wer nichts macht macht nichts falsch, oder wie war das noch... Noch trauriger ist es, dass die CDU immer so mit den Wirtschaftsfaschisten aka FDP liebäugelt.
    • Jup, und ein Auto ist ne Kutsche, nur mit einem anderen Namen und abgeänderter Technik.

      Edith:
      Erst wollte ich was dazu sagen. Aber ich lasse es lieber, sonst gibts noch n Kickbann oder sowas... naja, wenn ich denn etwas sagen würde, würden darin Sachen vorkommen wie "Artikel nicht verstanden", "mastubieren macht doch blind, wenn man es zur Marschmusik macht" vorkommen. Aber ich sage dazu mal nichts.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Spurdo ()


    • Genau wie die CDU christlich ist.
      Ein paar Millarden verschoben. Da muss ich grinsen. Die jetzige Regierung hat nämlich ein paar Millarden Euro mehr verschoben und das völlig legal. Und darüber was nebenbei sonst für ein Lobbywesen und auf Kosten der Steuerzahler bestehendes Betrüger-Genussleben besteht, könnte ich ein Liedchen singen (die Sache mit Ulla war jetzt endlich mal ein Beispiel, dass so was auch an die Öffentlichkeit geraten kann. Wie viel wirklich da im Grüppchen abgezogen wird, kommt fast nie durch, könnte aber einem echt die Tränen in die Augen bringen. Es ist gut, dass sie erwischt wurde. Bei Angst werden sich andere Politiker in dem Bereich auch weniger wagen. Aber so was kommt nicht an die Öffentlichkeit. Jetzt wo ich mehr Kontakte habe, die intern viel unterwegs sind, erfahre ich Dinge, die einen wirklich wütend machen können. Da werden riesige private Feiern auf Staatskosten organisiert uvm.). Das alte Nazis-in-der-CDU-Argument muss ich nicht bringen, oder? Geld verschoben: Man zeige mir bitte eine Parteigeschichte, die sich nie Fehler leistete. Dann realisiert man vielleicht, dass die Linke noch verdammt gut dasteht im Gegensatz zu anderen Parteien.

      Zum SED-Vergleich:

      Hat jemand mal die Abstimmung beim BKA-Gesetz gelesen? Ich habe sie mir zu Gemüte geführt. Das neue BKA-Gesetz steht für Videoüberwachung in der Wohnung, auch wenn man nicht verdächtig ist, Lauschangriffe und Bundestrojaner.
      Und unsere "alte SED" hat beinahe ausschließlich dagegen gestimmt. Ganz anders als die Christ- und Sozialdemkoraten.
      Formales Festquatschen bei enorm lang zurückliegenden Geschichten ist doch Blödsinn, wenn es auf jetzige Politik (hier und jetzt und nicht sonst wann) ankommt. Dann wäre die SPD nämlich sogar sozial. Es geht um die aktuelle Politik, die eine Partei macht und die uns 4 Jahre am Hals bleibt.
      Oder schließt man Suppenküchen der Kirche, nur weil ihre Vorgänger im Mittelalter einen Sockenschuss hatten? Wenn sich die Linke von der Politikführung der SED klar unterscheidet, dann ist sie sie nicht mehr. Deutsche sind ja auch nicht alle Nazis, nur weil sie im formalen "Nachfolgeland" sind und ein paar von ihnen mental immer noch auf der Stufe von "Hitler kommt zurück" sind, während der viel größere Rest verzweifelt den Kopf schüttelt.
    • Zum liberalen Gespräch am Anfang des Threads:
      Freiheit ist für jede Katze toll, die neben einer Maus steht. Für die schwache Maus aber gewiss nicht. Der Sozialismus ist dabei die Katzenleine. Freiheit funktioniert nur dann gut, wenn alle gleichen Menschenverstand, ein gleiches Gewissen und gleiche Startvoraussetzungen haben. Wir sind aber nicht gleich, wir waren es nie und wir werden es nie sein. Der eine ist als Krüppel geboren, der andere als Choleriker, ein anderer als Einzelkind in einer Bonzenfamilie und wieder ein anderer psychisch dermaßen labil, dass er nie einen Job machen wird können, der gutes Geld bringen wird. Der Sozialismus versucht dabei, einen möglichst fairen Start für alle zu schaffen. Per Krankenkassen, deren Kosten alle tragen, denen mehr zu geben, die stärker benachteiligt sind, damit diese auch erträglich leben können usw.
      Liberalismus ist in seiner Art eigentlich Egoismus, denn jeder arme Krüppel würde vor Liberalen flüchten. Weil er weiß, dass es bei ihnen keine verpflichtenden Hilfen, die gerichtet an die Bevölkerung sind, gibt. Es ist wie beim Bettler: Wenn er Glück hat, wirft ihm einer unter Hunderten 10 Cent am Tag runter. Man kann nicht davon ausgehen, dass andere so mitfühlend sind, dass bestimmt mal einer kommt, der dem Alten eine Wohnung zahlt. Wenn es so einfach wäre, gäbe es keine Penner. Aber die gibt es jetzt schon zu Genüge. Im Liberalismus würde man dank dem Verbot der sozialen Hand des Staates zwischen armen Leuten auf der Straße schwimmen.
      @jensen
      Zahlst du jedem Armen, den du siehst, Geld? Nein?
      Meinst du, das werden alle anderen freiwillig tun, und zwar so zu Hauf, dass er davon leben wird können? Ich bezweifle es stark. Aber per Steuern wird einem genau dieser mindeste Teil abgezogen.
      Natürlich läuft es im Staat unfair. Aber mir ist unfair lieber als allein in Afrika zwischen Tigern zu stehen. Denn das ist Kapitalismus. Freier Kapitalismus ist das, was weltpolitisch geschieht: Die Afrikaner und Inder (Schwache, die sich nicht wehren können) werden bis aufs Letzte ausgeraubt, die Starken schlagen sich die Bäuche voll. Und die paar Hilfsorganisationen, die wir haben, können dieses Gemetzel nicht unterbinden. Das, was wirklich hilft, ist die Tatsache, dass manche Organisationen dermaßen Druck ausüben können und manche Firmen dermaßen in die Pleite ziehen können, dass die Firmen sich beim Ausrauben zurückziehen. Kurz: Man setzt Kapitalismus dadurch in die Schranken. Und wo das geschieht, dort können alle anderen, die nicht irgendwie ausbeuterisch zugange sind, nicht gerade bei Leuten mit Geld geboren werden oder gute Voraussetzungen haben (gesund, passender Geburtsort), sondern einfach mal benachteiligter sind, aufatmen. Und wenn man irgendwo noch ein bisschen Herz hat, dann weiß man, warum man die FDP nicht wählen sollte.

      Völlige Freiheit und völlige Gerechtigkeit für alle schließen sich einander aus. Entweder man will Gerechtigkeit: Dann werden die passend aufgerüstet, die benachteiligt sind, damit sie einen fast gleichen Start und mindeste Lebensqualität haben. Dann wird aber auch verlangt, dass der Rest auch was abgibt (Steuern). Oder man lebt frei. Dann wird vom Rest wenig Verpflichtung eingeholt. Und dann sterben einem die armen Menschen am Schlosszaun entlang, weil sie sich eben nicht so hochhangeln können wie andere, aber Hilfen zu selten kommen (das beste Freiwilligkeitsbeispiel von Passanten sind ja Penner).
      Aber ist das Leben jener weniger wert, die gerade nicht "angesagte" Qualitäten haben oder einfach mal wegen ein paar Problemen zu Boden fielen und allein nicht hochkommen? Nein.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Salev ()

    • Ja ne wo ist nur unser guter alter Sozialkapitalismus geblieben... Viel Sozial und viel Bürokratie und viel Scheiße.

      Klar kann ich die Lage eines Armen Hungernden am Straßenrand verstehen.
      Trotzdem, kannst du da nicht auch verstehen das ein Mittelständler, der zu geistigen Elite gehörte, also meist Diplom hat oder sogar promovierte/habilitiere, sich verarscht fühlt, wenn er die Last deer Gesellschaft tragen muss?
      Es ist leicht auf der Straße zu Enden und um Geld zu betteln, aber hart um an die Spitze zu kommen. Man muss sich zuerst durch 13 Jahre Schule quälen anschließend meist sudieren... großer Druck, es wird viel von einem erwartet, man muss hart arbeiten um am Ende einen guten Job zu haben und am Ende fließt die Hälfte deines Geldes wieder an den Staat.
      Irgendeiner muss den Mann am Straßenrand ja auch bezahlen. Und wenn der hart arbeitende dem Bettler Geld geben muss überlegt er sich, ob er nicht einfach zu arbeiten aufhört und sich auch an den Straßenrand setzt um zu betteln.
      Dies tut er aber nicht, da er auch an einen gewissen Lebensstandard gewöhnt ist. Nun kommt aber die nächste Steuererhöhung, der Bettler bekommt noch mehr Geld und man selbst verliert so viel, dass man auf mache Sachen verzichten muss.
      Ausserdem: Wenn ma eine Lehre anfängt und Leitungslegermeister wird verdient man meist schon 7-8 Jahre vor einem Studenten. Man muss weniger Steuern zahlen als der Student später und dieser kommt noch später ins Berufsleben.
      Kann man da nicht die Lage eines Menschen verstehen, der liberal wählt?
      Es gibt genau 6 Wahrheiten in deinem Leben:
      1. Du kannst nicht alle deine Zähne mit deiner Zunge berühren.
      2. Du bist ein Idiot, weil du wahrheit 1 auf die probe gestellt hast.
      3. Wahrheit 1 ist eine Lüge.
      4. Jetzt lächelst du, weil du wahrscheinlich unterbelichtet bist.
      5. Du wirst den Spruch in deine Signatur kopieren
      6. Du bist ein Trottel, weil du dir jetz denkst "Nein, das werde ich nicht!"
    • @Roy

      Tja, du bringst da in der Tat ein wichtiges Argument. Ich kann dir nur zustimmen und dir einen Vorschlag zur Lösung deines Problemes machen: Wähl links ;)
      Du willst den Mittelstand entlasten und weniger Bettler - und dein Weg zu diesem Ziel führt dich über eine lockere Leine für skrupellose Asoziale? Wenn man dem Geldadel und den Oberhengstfirmen mehr Freiraum lässt, haben diese auch die Möglichkeit, sich jeweils angepasster und individuell besser mit ihren Angestellten zu arrangieren.

      ...und jetzt die Preisfrage: Bei welchem Firmenboss verlässt du dich darauf, dass er seinen Angestellten die Löhne erhöht, sie auch in Kriesenzeiten nicht feuert und sie lieber gut behandelt, statt die Firma ins Ausland zu verlagern?
    • So, nun weiter zu den anderen Parteien:

      CDU:
      Muss man die noch kommentieren?
      Ich zitiere mal die Podiumsdiskussion meiner Schule:
      Schüler: Warum sollen Studenten Gebühren zahlen, Azubis aber nicht?
      Klaus-Peter Möller (CDU): "Weil sie Ertrag bringen."
      Heute würde ich ihm die Meinung geigen. Ich arbeite zum Teil 7 Tage die Woche auf Vollzeit für ein Gehalt von 0 Cent, nicht mal Anfahrtskosten kriege ich erstattet, 3 Monate lang. Und das ist noch eine private Uniklinik.
      Mein Studium wird mehrfach Famulaturen enthalten (einige Monate, Gehalt 0) + ein praktisches Jahr (auch ein Gehalt von 0). An die 2 Jahren Arbeit auf Vollzeit. Komplett unbezahlt. Ein Azubi arbeitet z.B. im Pflegebereich 2x 8 Wochen. Einer, der ein praktisches (Edit: freiwilliges soziales Jahr, sry) soziales Jahr macht, kriegt sogar hier 300 EUR im Monat.
      Und wer rechnen kann, erkennt: Der Student bringt _viel_ mehr Ertrag und kriegt nichts, nein, er zahlt sogar drauf.
      So viel zur Gerechtigkeit. Kein Wunder, dass bei uns mehrfach nervliche Zusammenbrüche mitzukriegen sind.
      Zum Mindestlohn: Firmen würden weggehen, wenn er käme? Würde der Bundestag, der seine 3-EUR-Putzfrau hat auch ins Ausland ziehen? Firmen, die in Deutschland sind, die wissen warum: Weil man hier nicht Aktionen wie in Amerika starten kann (Klagen à la: umgefallener Kaffee von McDonalds bringt Millionen), weil in China immer noch eine Diktatur herrscht und wenn die Regierung dort will, dann kann sie jeder Firma den Hahn zudrehen und tanzen lassen (Unsicherheit über die Lage. Es ist eh nur noch eine Frage der Zeit, bis China die Tatsache nutzt, dass man abhängig wurde, und anfängt auf den Tisch zu hauen.). Deutschland ist nicht übel. Und wenn Mindeslohn der Schrecken aller Welten wäre, könnten unsere Nachbarländer ihn niemals umsetzen. Man sollte darüber nachdenken, ob das wirklich in Grund sein kann und ob Ausbeutung bei 3 EUR noch normal ist. Von nichts kommt selten was. Und da ist wieder das Liberale. Setzt man Konzernen keine Grenzen, dann gehen sie bis aufs Blut.
      Zur Mond-Raumfahrt-Sache: Ein Raumfahrtspielzeug ist wichtiger als kaputte Schulen und Kita-Plätze, ne?
      Zu Schäuble muss ich sicherlich nichts sagen, oder?
      Aber das ist die CDU.
      Kirchhoff war zum Teil ein wahrer Lichtblick. Er wurde zurückgenommen.

      SPD:
      Wer hat HartIV eingeführt, was sich nicht mal die spießige CDU traute? Wer hat mit seinen 400 Euro-Jobs gesorgt, dass Leute haufenweise entlassen wurden, damit gefälligst der Staat draufzahlt und nicht die Firmen? Wer hat sich an die Überwachungszenerie geklammert und verlangte wie die CDU Videoüberwachung und Wohnungsbetreten bei Unverdächtigten? Zypries war da ganz vorne mit dabei. Schäuble hat da echt eine tolle Freundin.
      Wer hat die Firmen so gestärkt und die armen Steuerzahler ausgeraubt? Wer fetzt Firmen, die Leute, die keine Arbeit mehr finden, einstellen und verlangt von ihnen weniger Mitarbeiter, damit reiche Selbstständige nicht in Konkurrenz geraten?
      Wer setzt sich erst seit einer Koalition mit der CDU (also jetzt, wo man es ohnehin nicht umsetzen könnte) für Mindestlohn ein und nicht früher, als Rot-Grün herrschte? Wer hat eine Regierung, die links wäre (und in der man auch das Wahlprogramm umsetzen müsste) zerschlagen?
      Ich darf mal zitieren? "Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten, Sozialdemokraten." Die SPD ist zum Teil schlimmer als die CDU. Weil sie sich für etwas ausgibt, das sie nicht ist.

      Piraten:
      Wenn's das Internet nicht gäbe, würde ich weiterhin leben (viele andere auch). Wenn's kein soziales Netzwerk, das einen auffängt, gäbe, bezweifle ich, dass viele noch leben würden. Ich will damit sagen, dass Internet in meinen Augen nicht die Relevanz erreicht, die ein RL aber braucht. Und für die meisten Menschen wäre es fataler, wenn die Frühstücksbrötchen aus ungeprüften genetischen Spielereien bei Getreide beständen, sie sklavenhaft 78 Stunden oder mehr die Woche arbeiten müssten (sogar auch unbezahlt) und das Tageslicht nur aus dem Fernseher in einem Schaufenster kennen würden (ja, das gibt's jetzt schon). Ob sie da noch zensiertes Internet aufregt, bezweifle ich.
      Es gibt für mich politisch betracht Dinge, die mir viel, viel wichtiger sind als die Frage nach meinem Onlineleben, das sich mit der Zeit immer stärker dem Ende nähert. Natürlich ist das Internet ein wichtiges Medium, aber selbst das, was sie die Piraten vertreten, ist mir nicht immer lieb. Es wirkt für mich langsam nach einer FDP im Internet (wahrscheinlich kam deswegen einer hier auf die Idee). Freiheit ist für die praktisch, die einen Vorteil gegenüber jenen haben, die sie aufs Kreuz legen können. Man braucht Regeln, damit es fair zugeht. Denn von nichts werden sich alle nicht urplötzlich fair verhalten. Es geht darum, Menschen, die einen aus purer Laune per Internet in der Welt bloßstellen, auch vors Gericht ziehen zu können. So etwas muss nämlich nicht toleriert werden.
      Fakt ist aber, dass sie gut mitdenken. Sie stellen idiotische Dinge in Frage, die sich Konservative in ihrem Wahn zusammenreimen. Und so lange das nicht in ein komplett liberales Gedankentun ausufert, ist mir ein Piratenwähler durchaus lieber als jeder CDU-Wähler. Überhaupt haben sie viel in Gang gebracht und Neues geschaffen, das berücksichtigt werden sollte.


      @Roy
      Bist du ein besserer Mensch, wenn du der zufällig einen Job hast, der Kasse bringt? Aus Schrott kann man auch Geld machen (manche Rapper, Bankiers, Manager, Konzernchefs).
      Hat man es da eher verdient, gerecht bezahlt zu werden?
      In der heutigen Gesellschaft zählt nicht die Leistung, die du bringst. Es zählt, was sich verhurt. Sag ich's mal so.
      Wenn du ausbeuterisch bist, ist es egal, ob du 13 Jahre Schule hattest und studiert hast. Wenn du dich an die klemmst, die am geschicktesten ausbeuten, dann kriegst du das meiste Geld. Und davon soll man nichts abgeben?
      Ehrliche Berufe, für die man viel studiert hat, bringen selten das Geld, was du sonst per Ausbeutung kassieren könntest. Das ist Kapitalismus.
      Und Sozialismus ist mir ehrlicher: Wir sind alle Menschen. Warum soll der andere mehr wert sein als du? Weil er leider nicht den gleichen IQ genetisch mitbekommen hat? Weil er in der Hauptschule verprügelt wurde und deswegen seinen Abschluss nicht machen konnte? Die reichen Kinder gewinnen. Es ensteht eine Elite, die nichts mit den Verlierern zu tun haben will. Das ist eklig.
      Was du am System gerade kritisierst, ist das, was du gerade wählerisch präferierst. Den freien, liberalen Kapitalismus. Ehrliche Leistung ist was anderes. Und ehrliche Leistung wird/wurde im Sozialismus auch geehrt (Prämien, Auszeichnungen). Es geht um Anerkennung der Leistung. Und dafür braucht man kein Geld. Anerkennung ist nichts, das man sich kaufen sollte. Beim Nobelpreis geht's auch nicht hauptsächlich um das Geld, sondern den Status, den man damit erreicht bei den Mitmenschen.
      Und im Kapitalismus, so liberal er denn wird, bist du verloren, wenn du einen Fehler machst. Da darfst du dann beten, dass dich jemand aufhebt, wenn du z.B. per Krankheit nicht mehr das leisten kannst, was du zuvor geleistet hast. Und dann ist die Schulbildung auch egal. Man ist dann ein Häufchen Elend, das hofft, abgeholt zu werden. Das hofft, zumindest Connections zu haben, die einen aufheben. Vielleicht auch nicht. Irgendwo. Vielleicht auch nirgends.
      Wer liberal präferiert, der sollte mal indische Kinder beim Arbeiten sehen und realisieren, das man sich mit seiner Stimme ein Stück dieser Ausbeutung näher gebracht hat.

      @Ast
      Zur Hessenwahl:
      Neuer Vorschlag statt monetärer Abmachung:
      Fraktionsdiszplin schön und gut, aber vielleicht wollten jene Politiker der Partei einfach mal einen Denkzettel verpassen, weil sie die freie Meinung der Politiker stets unterdrückt haben könnte.
      Die andere Variante ist aber auch durchaus klar. Zumindest, so wies rüberkommt. Nur ob's auch so war?

      Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von Salev ()

    • Ich packe den Beitrag hier rein, sonst wird's zu lang.

      Original von Roy
      Klar kann ich die Lage eines Armen Hungernden am Straßenrand verstehen.
      Trotzdem, kannst du da nicht auch verstehen das ein Mittelständler, der zu geistigen Elite gehörte, also meist Diplom hat oder sogar promovierte/habilitiere, sich verarscht fühlt, wenn er die Last deer Gesellschaft tragen muss?

      Wissen heißt auch Verantwortung. Auch für andere. Und wenn man diese Verantwortung nicht einmal dann tragen kann, dann ist man nie reif gewesen.
      Sich als Mittelständer verarscht fühlen, wenn man neben sich eine Putzfrau, die für 3 EUR arbeitet, sieht. Und dann noch die wählen, die dafür sorgen wollen, dass diese Putzfrau vielleicht nur 2 EUR verdient. Und vielleicht kann diese Frau nicht mal Deutsch, um sich aus dieser Lage zu befreien. Das spricht wirklich für sich.
      Aber ohne Sozialstaat bezahlt ihr wahrscheinlich auch keiner 'nen Kurs. Wenn diese Frau nicht hart arbeitet, weiß ich auch nicht.
      Und ob da ein Bankier so hart arbeitet oder einfach nur clever ausnutzt, ist auch so ein Ding.

      Original von Roy
      Es ist leicht auf der Straße zu Enden und um Geld zu betteln, aber hart um an die Spitze zu kommen.

      Schon mal bei -15 °c in dünnen Sachen im Schnee auf der Straße gesessen? Ich glaube, da sind Hausaufgaben einfacher.
    • Was soll ich noch gegen diese Totschlagargumente sagen?

      Mein Studium wird mehrfach Famulaturen enthalten (einige Monate, Gehalt 0) + ein praktisches Jahr (auch ein Gehalt von 0). An die 2 Jahren Arbeit auf Vollzeit. Komplett unbezahlt. Ein Azubi arbeitet z.B. im Pflegebereich 2x 8 Wochen. Einer, der ein praktisches soziales Jahr macht, kriegt sogar hier 300 EUR im Monat.
      Und wer rechnen kann, erkennt: Der Student bringt _viel_ mehr Ertrag und kriegt nichts, nein, er zahlt sogar drauf.
      So viel zur Gerechtigkeit. Kein Wunder, dass bei uns mehrfach nervliche Zusammenbrüche mitzukriegen sind.

      Denk doch mal an den Bettler auf der Straße. Keine Chance zu studieren. mecker nicht rum. FREUE dich. Oder weine, weil du toll studieren darfst, während der Bettler draußen sitzt. Wenn das alles so hart ist, warum gehst du dann nicht später in die Entwicklungsländer als Ärztin? Respekt wenn du das tust. Damit hast du echt meinen tiefsten Respekt, weil es nicht viele Leute gibt, die so für ihre Überzeugng arbeiten. Wenn nicht...erklärt sich von selbst.
      Es gibt genau 6 Wahrheiten in deinem Leben:
      1. Du kannst nicht alle deine Zähne mit deiner Zunge berühren.
      2. Du bist ein Idiot, weil du wahrheit 1 auf die probe gestellt hast.
      3. Wahrheit 1 ist eine Lüge.
      4. Jetzt lächelst du, weil du wahrscheinlich unterbelichtet bist.
      5. Du wirst den Spruch in deine Signatur kopieren
      6. Du bist ein Trottel, weil du dir jetz denkst "Nein, das werde ich nicht!"
    • Original von Roy
      Es ist leicht auf der Straße zu Enden und um Geld zu betteln, aber hart um an die Spitze zu kommen.


      Betteln: Leicht. Davon überleben: Träum weiter.
      Ich kann aus erster Hand berichten, weil ich selbst ein halbes Jahr lang auf der Straße gelebt habe (gut, nicht als Bettler, aber als Straßenmusiker) - freiwillig. Und glaub mir - das ist ein Job, bei dem du über 50 Cent in der Stunde glücklich bist, bei dem du froh bist, dir was anderes als trockene Haferflocken leisten zu können. Du bist glücklich, wenn du NICHT im Regen schlafen musst, du hast teilweise unzumutbare Arbeitszeiten (schonmal 16 Stunden am Stück Gitarre gespielt? Nein? Ich schon. Ja, tut weh.) Du bist es gewohnt, angespuckt und bedroht zu werden, weil die Leute meinen, du willst ihnen ihr hart erarbeitetes Geld wegnehmen.
      Und wenn du mal nen schlechten Tag hast und nicht genug Geld verdienst, dann kriegst du halt einfach mal zwei, drei Tage nichts zu Essen. So siehts aus, und das ist Alltag für sehr viele Menschen.

      Und das vergleiche ich jetzt mal mit einem gutsituierten Mittelklasse-Studenten, der aufgrund seiner sozialen Herkunft früh mit Medien in Verbindung kommt und daher die Schule ziemlich locker schafft, danach drei Semester über Regelstudienzeit (weil Partys und so gehört ja dazu) brav vom Geld seiner Eltern in den Tag hineinlebt und irgendwann seinen Abschluss macht, dann aus Hotel Mama auszieht und darüber stöhnt, was für ein schweres Los er doch gezogen hat.

      Fairness? Ist was anderes.

      Und mal andersrum gesprochen: Du meinst, du kommst dir verarscht vor, wenn du die unteren Teile der Gesellschaft mittragen musst. Da frag ich mich nur, warum du dir nicht verarscht vorkommst, wenn die achsotolle liberale Finanzpolitik dafür sorgt, dass du die oberen Teile der Gesellschaft mitträgst - was den Banken wegen der Krise zugeschustert wurde, ist doch wirklich nicht mehr fein.
      Der Liberalismus, wie er in unserer Gesellschaft verankert ist, hat nichts mehr mit Freiheit zu tun, sondern steht einfach nur noch für knallharten Sozialdarwinismus und Umverteilung von unten nach oben.

      Kurz gesagt: Ja, auf gewisse Art und Weise kann ich verstehen, dass bestimmte Leute die FDP wählen. Es ist die gleiche Weise, mit der ich nachvollziehen kann, dass jemand, dem Mama das Studium bezahlt hat, Studiengebühren sozial findet. Es ist die Art und Weise, mit dem es für einen Porschefahrer logisch ist, über die Benzinpreise zu jammern.
    • Original von Roy
      Was soll ich noch gegen diese Totschlagargumente sagen?

      Mein Studium wird mehrfach Famulaturen enthalten (einige Monate, Gehalt 0) + ein praktisches Jahr (auch ein Gehalt von 0). An die 2 Jahren Arbeit auf Vollzeit. Komplett unbezahlt. Ein Azubi arbeitet z.B. im Pflegebereich 2x 8 Wochen. Einer, der ein praktisches soziales Jahr macht, kriegt sogar hier 300 EUR im Monat.
      Und wer rechnen kann, erkennt: Der Student bringt _viel_ mehr Ertrag und kriegt nichts, nein, er zahlt sogar drauf.
      So viel zur Gerechtigkeit. Kein Wunder, dass bei uns mehrfach nervliche Zusammenbrüche mitzukriegen sind.

      Denk doch mal an den Bettler auf der Straße. Keine Chance zu studieren. mecker nicht rum. FREUE dich. Oder weine, weil du toll studieren darfst, während der Bettler draußen sitzt. Wenn das alles so hart ist, warum gehst du dann nicht später in die Entwicklungsländer als Ärztin? Respekt wenn du das tust. Damit hast du echt meinen tiefsten Respekt, weil es nicht viele Leute gibt, die so für ihre Überzeugng arbeiten. Wenn nicht...erklärt sich von selbst.

      Du kritisierst dich gerade selbst, merkst du das?
      Studiengebühren ist der Spaß von CDU/FDP. Es geht darum, nicht Bildung zu fördern, sondern die Leute auszuquetschen. Kapitalistisch. Frei.
      Die Linke war ja gegen die Studiengebühren. Und würde es nach links gehen, würde diese Ausbeutung nicht mehr stattfinden. Und würde man Kliniken linken Druck machen, würden diese auch ihre Mitarbeiter entsprechend bezahlen.
      FDP = Ausbeutung für alle, die gerade die Zügel in der Hand haben.

      Und glaube mir: Ich bin verdammt froh über den Stand, den ich habe. Ich saß mal nachts im Schnee in dünnen Sachen wie ein Penner. Ich wünsche das keinem, außer denen, die meinen, das wäre nichts. Zum Studium: Es geht darum, dass man Schulden machen _muss_, weil man die 2 Jahre kaum arbeiten kann. Jedenfalls nicht so, dass man überleben könnte. Man _braucht_ Unterstützung. Anders kann man das Studieren in diesen Praktika-Jahren nahezu vergessen.
      Wie wahnsinnig man sein muss, um das so auszubeuten, das wissen nur CDU und FDP.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Salev ()