Feeding - Moralisch vertretbar?

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    • Feeding - Moralisch vertretbar?

      Sers, Allerseits...

      Um vorab zu erklären, worum es geht: Feeding (zu Deutsch: Füttern) ist kurz gefasst die sexuelle Freude an abnormal überfetteten Menschen, bzw. sozusagen Menschen zu mästen.

      Meine Meinung dazu ist: BAH!
      ...oder um es gesittet darzulegen: Ich halte es für absolut verwerflich, Menschen einem derart großen gesundheitlichen Risiko zuzuführen. Einvernehmlichkeit hin oder her denke ich, dass ein Mensch bei klarem Verstand durchaus merken sollte, wenn sein Essverhalten zur Schädigung führt.
      Ich mutmaße daher, dass sich auf dieses außergewöhnliche Interesse nur Menschen einlassen, die man vermutlich nicht mit welchen Problemen auch immer allein lassen kann, sondern eher unterstützen sollte, ihrer Herr zu werden.

      Feeding scheint mir im Grunde nicht schlimmes, in der Praxis jedoch nicht möglich, ohne eine Grenze des guten Geschmacks und des rechtschaffenen Verhaltens gegenüber Menschen mit Persönlichkeitsproblemen zu übertreten.

      Allerdings fällt mir dazu ein, dass es vermutlich bei SadoMaso nicht anders aussieht. Ist das zu vergleichen? Ich denke, je nach Ausprägung der masochistischen Ader sind die gesundheitlichen Folgen wohl kaum vorhanden bis ebenso verwerflich.

      Zurück zum Thema also:
      Gerne etwas beleibtere Frauen, das find ich sympathisch. Aber mästen von Menschen auf kosten der Gesundheit - ohne mich!
    • RE: Feeding - Moralisch vertretbar?

      Um direkt die Frage im Threadtitel zu beantworten: Nein, es ist absolut nicht moralisch vertretbar.

      Ich denke gerade an den Bericht, den ich vor einigen Wochen im Fernsehen sah, über den dicksten Teenager der USA (das hat jetzt nichts mit der sexuellen Ausrichtung zu tun, die dem Begriff Feeding eigentlich innewohnt, aber es passt dazu). Seine Mutter war dafür verantwortlich, dass er so dick war, weil sie mit dem Behüten und Glucken den Tod ihres ersten Sohnes kompensieren wollte. Und so geht es einfach nicht.

      Ich akzeptiere die abwegigsten (sexuellen) Spielarten, aber nicht, wenn sie zulasten eines anderen Lebewesens gehen.
    • Feeding ist eindeutig eine der krasseren Paraphilien, bei denen eine der Parteien (im Falle des Feedings der "Gefütterte", auch Gainer genannt) ganz klar physischen und psychischen Schaden nimmt. In meinen Augen schon alleine deswegen fragwürdig.

      Was ja diese Art von Beziehung prägt, ist weniger (oder nur teilweise) das sexuelle Interesse an fetten Menschen per se, sondern primär die Absicht, einen (meistens schlanken) Menschen nach eigener Willkür optisch zu verändern und zu mästen, bis er dem eigenen Schönheitsideal entspricht.

      Den Vergleich mit Sado-Maso find ich ganz gut, weil wir's hier auch mit einer Praxis der Machtausübung zu tun haben: Der Feeder "formt" den Gainer und treibt ihn dabei nicht nur in eine psychische, sondern auch körperliche Abhängigkeit. Oft wird ebendieser so fettleibig, dass er selbst einfachste Tätigkeiten nicht mehr ausüben kann und zum Pflegefall wird, umso mehr ist er dadurch darauf angewiesen, dass der Feeder ihn weiter füttert. Von den gesundheitlichen Risiken, die Fettleibigkeit mit sich bringt, will ich erst garnicht reden.

      Ich bin ganz klar gegen Feeding. Auch wenn diese Art von Beziehungen angeblich meistens mit beidseitigem Einverständnis geführt werden, finde ich es abstoßend, andere Menschen als eine Art "sexuelles Hobby" so zu verunstalten.

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      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Senfsamen ()

    • Original von Senfsamen
      Naja, ich finde, Feeding ist eindeutig eine der krasseren Paraphilien, bei denen eine der Parteien (der "Gefütterte", auch Gainer genannt) ganz klar physischen und psychischen Schaden nimmt und somit in meinen Augen absolut fragwürdig ist.


      Wie nimmt denn der Gainer psychischen Schaden, wenn er es selbst auch will?
      Und liegt die Intention im Feeding wirklich darin, den gainer bis ans äußerste zu mästen?
      Ich hab da keine Ahnung, bis eben kannte ich den Fetisch noch gar nicht. 8D;

      @topic:
      Kurz und knapp: ich finds ihbah und... doof/schlecht.
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Headshrinker ()

    • Ich schließe mich an - Feeding ist meiner Meinung nach moralisch nicht vertretbar.
      Ich nehme hier auch Sadomasochismus als Vergleich. Es gibt natürlich krasse Praktiken, wenn man einen Fetisch auslebt, aber wenn man sich Sadomaso jetzt ansieht, dann finde ich, dass es nicht zwangsläufig krass sein muss. Ein bisschen Erniedrigung (von beiden Seiten bewilligt!), meinetwegen auch Auspeitschen und andere körperliche Folgter, bitte, aber ich finde einfach, dass die körperlichen Schäden beim Feeding gravierender und viel schwerer wieder weg zu bekommen sind, als bei Sadomaso. Wunden verheilen (ja, ich weiß, je nachdem wie tief sie sind, aber ich will hier nicht unbedingt ins Extrem gehen), aber so einen richtig fetten Menschen wieder auf ein normales Gewicht zu bringen erfordert viel mehr Anstregung. Der Mensch ist bewegungsunfähig, will sich auch nicht bewegen, weil es mit großer Anstrengung verbunden ist und eine Diät ist ebenso eine Folter für ihn, weil sein Magen sich durch das ständige "gefüttert Werden" bereits gedehnt hat. Ich finde also, dass die Konsequenzen von Feeding ganz klar moralisch nicht vertretbar sind. Und persönlich finde ich die Vorstellung auch abartig, aber gut, ich habe diesen Fetisch ja nicht... -.-
      Do you fear death, pup?
    • Original von Headshrinker
      Wie nimmt denn der Gainer psychischen Schaden, wenn er es selbst auch will?

      Naja, zum einen vermute ich einfach, dass da nichtsdestsotrotz ein gewisser Zwang und Druck vom Feeder ausgeübt wird, auch wenn der Gainer sich natürlich freiwillig auf die Beziehung einlässt.
      Zum anderen musst du es ja so sehen: Du fixierst dich völlig auf einen Menschen, und für diesen einen Menschen veränderst du dein Aussehen massiv, auch wenn es die Grenzen gesellschaftlicher Normen und vor allem der gesellschaftlichen Akzeptanz massiv überschreitet. Ich sehe darin - neben der bereits erwähnten körperlichen Abhängigkeit - einfach ne ganz große Gefahr für psychische Abhängigkeit, selbst wenn du die nur in einem banalen "Wer will mich denn jetzt noch, wo ich total fett bin?" begründest.

      Und liegt die Intention im Feeding wirklich darin, den gainer bis ans äußerste zu mästen?
      Ich hab da keine Ahnung, bis eben kannte ich den Fetisch noch gar nicht. 8D

      Auf jeden Fall darin, den anderen extrem zunehmen zu lassen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es auch "abgeschwächte" Feeding-Beziehungen gibt, wo der Gainer maximal pummelig/dicklich wird, ich geh nicht davon aus, dass sich jeder Feeder ne 5 Zentner-Frau ranzüchtet.

      Man müsste's aber auch von der Seite sehen: Wenn das Idealgewicht, auf dass das Feeder/Gainer-Pärchen abzielt, lediglich auf ein pummeliges/ leicht übergewichtiges Äußeres abzielt (weil z.B. der Feeder auf griffige Formen etc. steht) und das Feeding ab diesem Zeitpunkt stoppt, weil dann beide mit dem Gewicht zufrieden sind (mal ehrlich, welche Frau träumt nicht davon, dass ihr Macker ihren Bauchspeck MAG, statt sie zum Fitnesstrainer zu jagen?), der Gainer also auch keine wirklichen körperlichen Schäden nimmt ~ wäre ein Feeding-Verhältnis dann aktzeptierbar?

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    • Man müsste's aber auch von der Seite sehen: Wenn das Idealgewicht, auf dass das Feeder/Gainer-Pärchen abzielt, lediglich auf ein pummeliges/ leicht übergewichtiges Äußeres abzielt (weil z.B. der Feeder auf griffige Formen etc. steht) und das Feeding ab diesem Zeitpunkt stoppt, weil dann beide mit dem Gewicht zufrieden sind (mal ehrlich, welche Frau träumt nicht davon, dass ihr Macker ihren Bauchspeck MAG, statt sie zum Fitnesstrainer zu jagen?), der Gainer also auch keine wirklichen körperlichen Schäden nimmt ~ wäre ein Feeding-Verhältnis dann aktzeptierbar?


      Finde ich schon. Zwar bewegt sich das für mich bereits an der Grenze, hat diese aber noch nicht überschritten. Eine "abgeschwächte" Feeding-Beziehung finde ich also noch ok, vor allem wegen den, bereits erwähnten, körperlichen Schäden, die in diesem Fall nicht so gravierend sind/wären. Und wenn dann beide zufrieden sind, ist es doch auch in Ordnung. Ausgegangen von einer heterosexuellen Beziehung, wo der Mann die Frau pummelig füttert - er ist zufrieden, weil er etwas zum "zupacken" hat und se ist zufrieden, weil er sie so mag, mit dem Speck.
      Do you fear death, pup?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Hylia ()

    • Da ist etwas, was ich nicht versteh, d'rum zeig ich mit dem Finger drauf und schreie ganz laut "Bäh!". :rolleyes:

      Original von Senfsamen
      Feeding ist eindeutig eine der krasseren Paraphilien, bei denen eine der Parteien (im Falle des Feedings der "Gefütterte", auch Gainer genannt) ganz klar physischen und psychischen Schaden nimmt.


      Das ist so nicht wirklich richtig. "Gainer" nennt man nur schwule Männer die gefeedet werden. Im Allgemeinen ist der "passive" Partner das "Feedee".

      Warum wundert es mich nicht, dass man sich hier ein Thema zum Entrüsten sucht, worüber sich bereits die Boulevard- und Regenbogenpresse vor Jahren das Maul zerissen hat und welches sowieso nur auf ein einzige Aussage rauslaufen kann: "Ich toleriere viel, aber DAS finde ich eklig."

      Man sollte sich bewusst vor Augen führen, dass selbst beim "Forcefeeding" das ganze im Einvernehmen beider Personen abläuft. Das heißt sie WOLLEN das und es macht ihnen SPASS. Niemand läuft einfach so durch die Gegend und mästet arme Leute die das nicht wollen.
      Ob es moralisch vertretbar ist? Was ist schon moralisch vertretbar? Mit welchem Recht wird bestimmt, was im Sinne der Moral ist und was nicht? Ist Homosexualität moralisch vertretbar? Ist Oralsex moralisch vertretbar? Ist es überhaupt moralisch vertretbar sich in das Liebesleben anderer Menschen einzumischen?
      Ich halte es mit Feeding genauso wie mit vielen anderen Dingen die ich toleriere, solange es im Einvernehmen beider geschieht und keine dritte Person zu Schaden kommt, warum nicht? Es sollte mich ja nichts Angehen, wie andere ihr Sexualleben gestalten.

      "Time passes, people move... Like a river's flow,it never ends... A childish mind will turn to noble ambition... Young love will become deep affection... The clear water's surfacereflects growth...
      Now listen to the Serenade of Water to reflect uponyourself...."


    • Original von Clemo
      Da ist etwas, was ich nicht versteh, d'rum zeig ich mit dem Finger drauf und schreie ganz laut "Bäh!". :rolleyes:


      Lulz... is klar. Man muss auch auf jeden fall alles mögliche gutheißen, nicht wahr? :rolleyes:
      Und nur weil ich persönlich es widerlich finde, heißt das ja nicht, dass ich gleich jeden irgendwie ausstoßen würde, der auf sowas steht, auch wenn ich es bedenklich finde.
      Also, komm mal runter.

      @Senf: Danke. Ich bin jetzt grade aber n bisschen zu müde um da wieder drauf einzugehen... hol ich aber nach.
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    • @Clemo: Im Groben und Ganzen stimme ich dir zu, aber ich tendiere nunmal dazu, Paraphilien danach zu bewerten, inwiefern die beteiligten Personen Schaden nehmen, wenn beide damit einverstanden sind und keine körperlichen Schäden entstehen, finde ich es okay, so obstrus die sexuellen Präferenzen auch sein mögen. (Da wäre ich, da ich selber zu den sexuellen Randgruppen gehöre, auch garnicht berechtigt zu, rein anhand von normativen Vorurteilen Wertungen vorzunehmen)

      Jetzt mal ganz plakativ gesagt:

      Schwuler Sex? Beide wollen's, also warum nicht?
      Wer sich beim Sex ankacken oder vollpinkeln lassen will, okay, soll das von mir aus. Passiert ja nix bei.
      Sogar Dendrophilie (Sex mit Bäumen, Poison Ivy lässt grüßen) ist in meinen Augen vertretbar - auch wenn's strange ist, es kommt niemand zu Schaden bei.

      Dinge, die ich hingegen ganz klar ablehne:
      Sexuelle Praktiken mit agressivem oder autoagressiven Verhalten (dazu gehört Amputation, Strangulation, etc), sowie Vergehen an Tieren, Kindern, Leichen etc.

      Jetzt ist die Frage natürlich, wo ich in diese Gegenüberstellung Feeding einordne. Und meine Antwort ist: Sobald das Feeding Ausmaße annimmt, in denen der Feedee (danke für die Verbesserung) gesundheitliche Schäden davonträgt, rutscht Feeding für mich in einen Bereich, dem ich sehr kritisch gegenüberstehe. Ich sage damit nicht, dass ich jeden verachte, der diese Neigungen hat, ich halte aber die möglichen Folgen für extrem problematisch.

      Ich meine, die gesundheitlichen Risiken bei Übergewicht sind nunmal bedenklich und zahlreich:
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Senfsamen ()

    • Original von Clemo



      Warum wundert es mich nicht, dass man sich hier ein Thema zum Entrüsten sucht, worüber sich bereits die Boulevard- und Regenbogenpresse vor Jahren das Maul zerissen hat und welches sowieso nur auf ein einzige Aussage rauslaufen kann: "Ich toleriere viel, aber DAS finde ich eklig."


      das tut mir jetzt beinahe (!) leid, dass du das so siehst. imo wurde dieses thema keineswegs bereits zur genüge zerrissen, ich zb habe noch nie davon gehört und andererseits sieht auch der anfangspost für mich nicht so aus, als wolle er möglichst großflächige entrüstung hervorrufen.

      dem zitat in deiner aussage stimme ich mal zu: es IST eklig.

      ich sehe nicht, wo daran irgendetwas sexy sein soll, einen menschen derart und vorsätzlich zu verfetten oder sich bewusst verfetten zu lassen. wenn es nur um molligkeit geht, dann okay - es gibt mehr leute, die es mögen, wenn der partner gut genährt ist, das ist auch noch verständlich und moralisch nicht schlimm. ist meiner meinung nach nicht anders, als den partner zu fragen, ob er nicht ein bisschen mehr essen will.
      wenn es allerdings um fettleibigkeit geht, dann hört sich nicht nur die unbedenklichkeit einer solchen beziehung, sondern auch die gesundheit auf.
      abgesehen davon, dass ich nicht verstehe, weshalb jemand sich bewusst einen ranzen anfrisst und arteriosklerose und konsorte riskiert, nur um dem partner zu gefallen. ist es einmal so weit, läuft im denkmuster schon was schief.

      ich halte das ganz für eine modeerscheinung. früher gab es soetwas nicht und ich denke es wird sich wieder aufhören, eventuell noch vereinzelt vorkommen. wobei es ohnehin selten sein dürfte. ist eines der wenigen dinge, bei denen ich dann 'gottseidank' sagen werde.
      Geistreiche Zitate einer geistreichen Zeit #39


      Lem: ihr iq war 75
      mechanicbird: omg
      mechanicbird: woher weißt du das überhaupt? xD
      Lem: hat sie mal erzählt
      mechanicbird: sowas erzählt man doch nicht öffentlich...
      Lem: tja nur wenn man dumm ist
      mechanicbird: xD
      Lem: LMAO
      mechanicbird: HAHAHAHA
      mechanicbird: oh mann, shit xDDDDD
    • Ist nun irgendwie der psychische Aspekt an der Sache unter den Tisch gefallen?
      Ich sage nichts gegen Feeding grundsätzlich (hatte ich das nicht schonmal erwähnt?), aber die gesundheitlichen Bedenken dieser Praxis in den extremen Fällen sind zahlreich. Man weiß um die Schäden von Leberverfettung, Herzverfettung und Kreislaufproblemen, Knochen-/Gelenkbeschwerden, evtl. Probleme mit der Verdauung/dem Verdauungstrakt...
      Natürlich kann man es nicht pauschalisieren, aber irgendwo ist eine Grenze und die Frage, die sich hier stellt, lautet: Wo liegt diese Grenze? Ab welchem Maß von "Einverständnis" steht zu vermuten, dass man den Immer-Hungrigen eher vor sich selber schützen muss? Nicht jeder Mensch, der sich klar artikuliert, ist auch bei klarem Verstand.

      Ist es in Ordnung und hinzunehmen, dass sich Menschen ritzen oder gar umbringen wollen? Sollte ich der Toleranz wegen hinnehmen, dass sich eine Frau nicht von ihrem Freund trennt, der sie immerzu anpöbelt, sexuell benutzt und ihr den Umgang mit all ihren Freunden sowie damit zusammenhängend auch ihre Hobbies verbietet, nur weil sie sagt, dass es so ok ist?
      Sowas ist autoagressives Verhalten oder kommt diesem schon sehr nahe. Das ist ein psychisches Problem und keine harmlose Entscheidung zu einem sympathischen Lebensstil.
      Natürlich bewegen wir uns nun auf philosophischem Grund: Alle Lebensstile sind von Ereignissen der Kindheit geprägt und durch die psychischen Umstände die allgegenwärtigen kleinen Unterschiede, die Menschen so interessant machen, erst gegeben.

      Ich bezweifle nicht, dass man in einigen Fällen schlicht nicht anders kann, als es einfach auf sich beruhen zu lassen, weil den Menschen eben ihr eigener Kopf wächst. Aber in Fällen von starker Schädigung des Körpers kann man sicherlich in so einigen Köpfen von Problem ausgehen, die keines weiteren Stückes Kuchen, sondern einer Therapie bedürfen.

      extremes Gegenbeispiel
      Ich hoffe, die Moderation verzeiht mir, wenn ich nun ein wenig ins Extreme gehe: Es gibt Menschen, die auch ohne zu glucksen, zu nuscheln und zu sabbern darlegen können, dass sie es wollen, dass man ihnen Körperteile anschneidet, Muster häutet, sie bluten lässt, vielleicht gar kastriet oder beschneidet ohne Betäubung und andere perverse Dinge dieser Art. Ist das nun alles immernoch der freie Wille, den ich zu respektieren habe, da ja außer ein paar Narben nichts bleibt? Oder darf ich darin nun ENDLICH ohne Gewissensbisse eine Hilfsbedürftigkeit erkennen, mit psychischen Ungereimtheiten fertig zu werden? Ist es denn der freie Wille? Ist eine Zwangsstörung der freie Wille, nur weil der Betroffene sich dazu artikulieren kann wie jeder andere Mensch über Erdbeeren redet?


      Wo ist die Grenze von Normalität zur Psychose?

      Da ist etwas, was ich nicht versteh, aber bevor ich als intolerant darstehe, nehme ich's lieber hin und sag nix. :rolleyes:
    • Der Tag ist gekommen: Ich gebe Clemo recht. xD

      Ich mein, warum regt ihr euch darüber so auf? Wenn's euch nicht zusagt, macht's nicht, aus Ende.
      Soll doch jeder machen, was ihm/ihr Spaß macht? Wo ist das Problem?
      Wie gesagt, ist ja nicht so, als würden die Feeder ihre Feedees dazu zwingen oder so. o_o

      Wie gesagt, verlagt ja keiner, dass ihr's geil findet, aber lasst die Leute doch machen?

      Und mit dem "zu Schaden kommen"...Jeder Mensch hat doch das Recht, zu entscheiden, was ihm zugefügt werden darf, bzw. weiß jeder für sich am Besten, was ihm gefällt und was nicht.
      Wer geschlagen werden will, sucht sich jemanden, der schlagen will, und wer gefüttert werden will, der sucht sich jemanden, der ihn füttert.

      Wen's interessiert, es gibt auch einen Film zu dem Thema, nennt sich "Feed", ist eigentlich ganz gut.


      Ich versteh einfach diese Intoleranz hier nicht. oO Vor allem macht dass doch niemand, um dem Partner zu gefallen, sonder weil er es will! In einer BDSM-Beziehung lässt sich doch auch keiner Schmerzen zufügen, um dem Partner zu gefallen! o_O Wo ist das Problem, wenn zwei Menschen sich finden und so ergänzen?!
      Fish 'n' chips baby
    • Ich stimme sowohl Impa als auch Torpedobear zu.

      Einerseits ist es Sache jedes einzelnen, was er mit sich machen lassen will und was ihm gefällt, andererseits ist wohl immer in Einzelfällen zu entscheiden, ob die Person dabei tatsächlich ihrem freien Willen folgt oder ob hinter der Ausübung solcher Praktiken nicht vielleicht doch eine kaputte Seele steckt, die es nur machen will, um sich noch kaputter zu machen, um sich selbst zu bestrafen, es vielleicht gar nicht merkt etc.

      Ich denke, das können wir nicht entscheiden, da wie gesagt das, was sichtbar ist, stets das gleiche ist, die Hintergründe jedoch vielfältig sein können.
    • Das is mal wieder so eine Sache. Generell is mir ja völlig wurscht, was Herr A und Frau B in ihren Schlafzimmern so anstellen, solang sie beide damit einverstanden sind. Selbst wenn sie Spaß daran haben sollten, sich gegenseitig zu zersägen und aufzuessen geht es mich nichts an, drück ich's jetz mal ganz extrem aus. Irgendwo ist's ihre Sache. Besser als wenn sie unschuldige Opfer kidnappen und diese in ihrem Schlafzimmer zersägen und essen würden.

      Aber gut finden muss ich's nicht noch lange nicht und gesund kann diese Mästerei (um jetzt mal das eigentliche Thema anzusprechen) auch nicht sein. Ich bin ja jetzt nicht der Vollprofi und weiß nicht, wie extrem sich dieser Fetisch da in der Regel ausweitet, aber wenn 'n Kerl auf Mollige steht und seine Freundin bittet, für ihn ein paar Pfunde zuzunehmen - okay. Wenn's dann aber darin endet, dass sie bloß als Fettberg unbeweglich irgendwo rumgammelt und des Nachts künstlich beatmet werden muss, damit sie sich im Schlaf nicht selbst erstickt - dann nö. Da verstehe ich es auch, wenn das schon als zu behandelnde Psychose bezeichnet wird - ich mein, welche geistig gesunde Frau möchte sich schon so dermaßen mästen lassen bis das Herz kaum noch mitmacht? (Oder welcher Mann, je nachdem, keine Ahnung.)


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Absolut widerwärtig.
      Zumal viele der Gefütterten später sterben, entweder weil ihr Gewicht ihre Organe verletzt (durch einen Sturz oder so) oder schlicht an Überfettung und daraus resultierenden Sachen wie Herzinfarkt, Diabetes, etc.

      Bei dieser "Die sieben Todsünden"-Serie war unter Völlerei ja auch eine Frau, die daran stab, dass sie sich selbst zerquetscht hatte, als sie im Bad ausgerutscht war.
    • Von wegen Toleranz: Klar kann im Prinzip jeder machen was er mag, aber bei sowas hat doch die Toleranz irgendwo ein Ende. Ich mein, man macht sich doch dadurch kaputt. Das ganze ist ja auch gesundheitlich mehr als schädlich und psychisch meist auch! Außerdem macht das wahrscheinlich auch nicht jeder freiwillig gerne, sondern dem Partner zuliebe, weil man abhängig von ihm ist oder blind vor Liebe...
      Ich finds mehr als widerwärtig muss ich sagen...
      Die Tage schmecken bitter, die Nächte viel zu lang
      Meine Gedanken kreisen zwischen jetzt und irgendwann
      Sorgen graben Falten ins Gesicht
      Bein Spaziergang auf dem Drahtseil veliert man schnell das Gleichgewicht

      (Planlos~Schwerelos)
    • Gut, ich muss auch nochmal betonen, dass ich - neben meinen allgemeinen Ansichten darüber, was "krankhaft" und was "gesund" ist ist - aufgrund persönlicher Erfahrungen generell eine ablehnende Haltung gegenüber abnormalen Essverhalten habe, seien es Völlerei, Feeding und Fressucht, aber genauso auch die "anderen Extreme" Anorexie und Bulimie.

      Zum einem aufgrund der Tatsache, dass ich bis vor einigen Monaten an einer psychovegetativen Störung litt (extreme Schlaf- und Appetitstörung aufgrund von (psychischem) Stress), unkontrolliert Gewicht verloren habe und einfach nicht essen KONNTE, weil mir ständig übel war. In den Phasen, in denen es mir halbwegs gut ging, hab ich dann immer versucht, möglichst viel Gewicht zuzulegen, hab dies dann aber immer wieder innerhalb weniger Wochen verloren, sobald ich einen gesundheitlichen Rückfall hatte.
      Dass war für mich damals eine so frustrierende Erfahrung, einfach kein Normalgewicht erreichen zu können, egal wie sehr ich mich angestrengt habe, dass ich nunmal mit extremen Unverständniss auf Leute reagiere, die ihr Gewicht bewusst und freiwillig in krankhafte Ausmaße lenken.

      (Und wehe, einer kommt mir jetzt auf die Tour "Du wolltest ja dann auch unbedingt zunehmen, was unterscheidet dich von einem Feedee?" - der Unterschied ist schlicht und einfach, dass ich verdammtnochmal normalgewichtig und GESUND sein wollte, statt ständig krank in der Ecke zu liegen, und ich mich mehr als häufig zum Essen zwingen musste)

      Anderer Aspekt ist einfach, dass ich eine Mutter habe, die sich -teils aufgrund krankheitsbedingter Umstände, teils einfach aus ihrer Mentalität heraus (Faulheit, Trägheit, Maßlosigkeit beim Essen), das hat sich gegenseitig potensiert - zu einem Drei-Zentner-Berg herangefüttert hat, was letztlich darin resultiert, dass sie heute extreme Rücken- und Konditionsprobleme hat und nicht mehr arbeiten kann. Unser Verhältnis ist echt nicht das Beste, was kein unwesentlicher Grund sein dürfte, dass ich sehr fettleibige Menschen automatisch mit Attributen wie Krankheit, extremer Maßlosigkeit und Phlegma assoziiere, und ihnen - da bin ich ganz offen - mit einer gewissen Abscheu begegne.

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    • Original von Clemo
      Man sollte sich bewusst vor Augen führen, dass selbst beim "Forcefeeding" das ganze im Einvernehmen beider Personen abläuft. Das heißt sie WOLLEN das und es macht ihnen SPASS. Niemand läuft einfach so durch die Gegend und mästet arme Leute die das nicht wollen.

      Die Frage ist nur, inwieweit die Gemästeten wirklich einen freien Willen haben. So könnte man z.B zwischen dem Dilemma "Partner verlassen oder seine Machtgier durch Mästerei tolerieren" stehen. Viele Liebenden sind nicht stark genug eine Beziehung zu beenden und "tolerieren" solche Paraphilien, bzw. reden sich sogar noch ein, dass sie selbst Spaß daran hätten.

      Wie Pärchen ihre Beziehung leben ist mir herzlich egal, wenn ich aber indirekt hineingezogen werde, ist meine Toleranzgrenze dann auch überschritten. Manche Pärchen betreiben ihre Mästspielchen ja wirklich bis zum absoluten Höhepunkt, bis der Partner wirklich bewegungsunfähig wird. Die Konsequenz daraus ist, dass diese Person nicht mehr arbeiten gehen kann und, mal kurz auf den Punkt gebracht, auf meine Kosten (durch ALG und Krankenkassenbeiträge) lebt.

      Übergewicht ist heutzutage ein ernstzunehmendes Problem, deswegen mag man meinen "Ein Übergewichtiger schadet uns jetzt auch nicht mehr", aber im Vergleich zur "natürlichen Adipositas", die meistens durch psychologische Faktoren zustande kommt, kann Übergewicht, das zur Folge dieser Mästspielchen entsteht, durch das Einsetzen seines Menschenverstandes wirklich verhindert werden. Und genau dieses unüberlegte Handeln der Pärchen ist nicht zu tolerieren.
    • Also bis vor eine Viertelstunde wusste ich von diesem Fetisch absolut gar nichts und es ist durchaus ekelig.

      Aber (ich bitte meine Wortwahl zu entschuldigen, aber um der Betonungswillen drum schreib ichs genauso und nicht anders) scheiß drauf, obs wer ekelhaft findet, scheiß auf Privatssphäre, scheiß auf Toleranz. Bei diesem Fetisch endet in meinen Augen das alles ganz klar. Ich denke ab hier ist der Mensch offensichtlich nicht mehr dazu in der Lage über sich und sein Wohlergehen zu bestimmen und benötigt definitiv qualitative Hilfe. Ich gehe von dem Standpunkt der Evolution aus, die stets nur das bestehen ließ, was rationell, wirksam und überlebenssichernd ist. Vieles ist in diesem Punkte bei Rasse "Mensch" daneben gegangen, was ja nicht schlecht sein muss, da wir uns im Grunde über alles hinwegentwickelt haben. Also könnte man ja im Grunde sagen, wer Videospiele spielt, bei dem ist was im Kopf nicht Ordnung... wo ist da die Zweckmäßigkeit? Ungeschützter Sex? Auch da ist was kaput, denn auch hier keine Zweckmäßigkeit, bis auf Spaß und der hat sowieso keine. Aber es ist normal heutzutage. Alltäglich. Niemand würde auf ein Paar zeigen, das Sex mit Kondomen hat. Oder auf Frauen, die Frauen lieben. Es hat sich integriert. Es ist normal. Und nun sagt... ist dieser Fetisch auch normal? Wer sagt, lasst die doch, wenn sie es wollen, der meint "Ja, es ist normal." Doch es ist nicht normal. Und sollte es auch nie werden. An diesem Punkt muss wer eingreifen und einen Schlussstrich ziehen. Hier sollte das Gerede von Bewahrung der Privatsphäre enden. Hier sollte Toleranz enden. Ich ziehe nicht SM als Beispiel heran, denn ich denke dies verdient in einen recht ausgedehnten Rahmen Toleranz. Ich ziehe das Beispiel der Pädophilie heran, die aus meiner Sicht ebenso zu berurteilen ist, wie dieser Fetisch.

      edit
      Ich merke grade, dass sich dies ein klein wenig danach anhört, als ginge es in Richtung Kontrollstaat, dem ich sehr abgeneigt gegenüberstehe. In diesem Punkte sehe ich nur ein großes Problem in heutigen Gesellschaften. Den Menschen vor seinen Mitmenschen und sich selbst zu schützen, ohne massiv in sein Leben einzugreifen. Hier habe ich leider noch keine Lösung gefunden, noch nicht mal Lösungsansätze, also seid net zu streng mit mir :P

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Theseus ()