Wählen - besser doch nicht für alle?

    • Wählen - besser doch nicht für alle?

      Ich habe mich aus terminlichen Gründen für die Briefwahl entschieden. Da heißt es doch tatsächlich, wer des Lesens unkundig sei, könne Hilfe von anderen in Anspruch nehmen.

      Ich könnte mich so aufregen. :angry:

      Wer zu doof zum Lesen ist, hat folglich nicht einmal theoretisch irgendein Parteiprogramm gelesen oder genau die Nachrichten verfolgen können. Also hat derjenige Null Plan davon, was er eigentlich wählt, warum er es wählt und was überhaupt in der Welt so passiert. Solche Leute sollten einfach von der Wahl ausgeschlossen werden - fertig! Ich meine, wozu dann die Altersbegrenzung auf Volljährigkeit? Wenn jeder wählen darf, obwohl er nicht mal lesen kann, dann können wir ja gleich Vorschulkinder an die Urne lassen; die können das mindestens genausogut. :argh:

      Ich wäre dafür, dass jeder Wähler eine kleine Sachaufgabe (wie es im Matheunterricht der Kleinen so schön heißt) zu lösen hat. Wenn er es schafft, ist wohl gezeigt, dass derjenige lesen, schreiben und rechnen kann, und ich denke, das sollte das Mindeste sein, das man von einem Wähler verlangen kann. Außerdem sollten die Parteien auf jedem Stimmzettel zufällig gestreut und nicht nach irgendwelchen mir nicht bekannten Kriterien geordnet sein, denn dann ist man dazu gezwungen, sich die Zettel genauer anzusehen und wählt z.B. in Bayern nicht automatisch die CSU, bloß weil sie ganz oben steht. :rolleyes:

      À propos CSU: Diese Möchtegern-Apostel meinen doch tatsächlich, sie müssten jeden Haushalt mit Werbung zuspammen, auf der es wörtlich heißt: "Nur wer CSU wählt, gibt Bayern eine eigene Stimme in Europa." Entschuldigung bitte, aber eine Partei, die meint, sie könne mich indirekt als "nicht ganz dicht", "heimatuntreu" oder sonst irgendwie abstempeln, weil ich vielleicht nicht ihrer Meinung bin, hat sich schon mal von vornherein disqualifiziert. :thumbs_down:

      Ark
    • Ähm tut mir Leid, doch irgendwie kann ich das Thema deines Beitrags nicht genau **herausLESEN** .
      Nun ja wie auch immer ....

      Zum Thema Leute, die nicht lesen können sollten nicht wählen drüfen :
      Es gibt auch so was wie die Nachrichten / Radio etc. wo auch sowas genannt wird ... also Ahnung sollten die meisten schon haben
      Aber , wenn man mal ehrlich ist ... wieviele Menschen wissen denn heutzutage ( Gerade auf Deutschland bezogen ) was zum Beispiel im Parlament / Bundestag etc. vor sich geht ?
      Aus den Nachrichten bekommt man ja schon so einiges mit , aber ist das wirklich alles was da gesagt wird ? - Also ich möchte mich da mal nicht festlegen !
      Auch Leute die lesen können haben oft mal überhaupt keine Ahnung von Politik ... wenn man Leute auf der Straße fragen würde , wer die deutsche Regierung bildet , würden mit sicherheit 70 % sagen das der Bundespräsident mitwirkt ... ok ich gebs zu ^^ bis vor ein paar Wochen hab ich mich auch noch nicht wirklich dafür interessiert und hätte solche Antworten gegeben ... aber jetzt ... Politik ist ein solch zentrales Thema für jeden von uns, das man es sich eigentlich nicht leisten kann da nicht (zumindest mal 75%) bescheid zu wissen.

      Doch wenn wird ganz ehrlich sind ... man könnte auch einfach blind ankreuzen ohne zu wissen was man wählt ... okok da muss man jetzt natürlich Abstriche machen .. Parteien wie APPD (Anarchistische Pogo Partei Deutschland , die Violetten , PCBB ( Partei Christlicher Bibelbrüder) oder sonstige (ich nenne es mal Schwachsinns-Parteien) würde ich auf dem Wahlzettel vorher mal wegschneiden ^^.
      Doch sonst , wer garantiert mir denn dafür, das die einzelnen Parteien ihr Programm auch wirklich durchziehen ? Also ich möchte es nicht !

      Nun ja abschließend zu sagen ist auf jeden Fall mal WÄHLEN GEHEN SOLLTE MAN AUF JEDEN FALL , denn ... wir können froh sein, das wir wählen dürfen ! In anderen Ländern gibt es dieses **Privileg** nicht !
      Was man wählt ist jedem selbst überlassen , doch wählen gehen sollte man auf jeden Fall ! Und das mit der Matheaufgabe zur Zulassung der Wahl, ist auf jeden Fall mal ein super Einfall.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Boogie ()

    • Jeder muss das Recht haben, zu wählen. Auch die Analphabeten.

      Und was glaubt ihr, wieviele Gipsköpfe, die perfekt lesen können, ihr Kreuzchen einfach irgendwo machen, weil der liebe Herr Politiker auf dem Foto so nett lächelt oder mal irgendwo Freibier verteilt hat - ohne dabei einen blassen Schimmer vom Parteiprogramm zu haben?

      Ehrlich, da ist mir der Analphabet, der sich jemanden zur Hilfe sucht, weil er aus irgendeinem Grund nicht lesen kann, weitaus lieber.


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Wie kannst du behaupten, dass Leute, die nicht lesen können keine Nachrichten verfolgen? Analphabetismus kann doch so viele Hintergründe haben, da muss es ja nicht, wie du wohl vermutest um Schwachmaden handeln.

      Ich bin gerade ziemlich froh, dass das Grundgesetz solche Ideen ein Riegel vorschiebt.
    • Original von Mr.Triforce
      Wie kannst du behaupten, dass Leute, die nicht lesen können keine Nachrichten verfolgen?

      Zugegeben, die Darstellungen meinerseits sind teilweise provokant. Wenn ich sie etwas relativieren darf: Ich könnte spontan keine Nachrichtensendung nennen, die es schafft, Sachverhalte auch sachlich darzustellen. Ich erinnere mich nur zu gut an Darstellungen seitens ARD und ZDF, nach denen die Krawalle in Frankreich so dargestellt wurden, dass letztendlich dem Zuschauer eingeredet wurde, wie brav er doch sei, dass er einfach alles, was die hiesige Regierung sagt, schluckt. In einem anderen Fall wurden über 50000 Bürger, die die Petition gegen Internetzensur unterschrieben, von den öffentlich-rechtlichen Sendern als KiPo-Verbreiter abgestempelt. Von dem Niveau der privaten Sender will ich gar nicht erst reden.

      Als Analphabet werde ich da wohl kaum an andere Aussagen oder alternative Quellen kommen, geschweige denn mich an Diskussionen darüber (die in der heutigen Zeit vermehrt im Internet abgehalten werden, wie ja z.B. diese hier) beteiligen. Man sollte sich vielleicht auch vor Augen halten, dass (nach meinem aktuellen Wissensstand) Analphabeten sich für ihre Unfähigkeit schämen und deshalb wohl kaum Hilfe suchen werden (und sei es nur zum Machen des Kreuzchens) und Kreise meiden, die von Leuten gebildet werden, in denen das Lesen eine zentrale Rolle einnimmt. Das Risiko, dass alles auffliegt, wäre einfach zu groß.

      Original von Mr.Triforce
      Analphabetismus kann doch so viele Hintergründe haben, da muss es ja nicht, wie du wohl vermutest um Schwachmaden handeln.

      Nur mal angenommen, die Wikipedia behält Recht: Dann scheint Alphabetisierung direkt mit Bildung zusammenzuhängen, und daneben scheint der Artikel andere Aussagen meinerseits direkt oder indirekt zu stützen. (Falls dem nicht so sein sollte, möchte ich dringend korrigiert werden.)

      Original von Boogie
      Auch Leute die lesen können haben oft mal überhaupt keine Ahnung von Politik ... wenn man Leute auf der Straße fragen würde , wer die deutsche Regierung bildet , würden mit sicherheit 70 % sagen das der Bundespräsident mitwirkt ...

      Wie wäre es mit drei weiteren Ankreuzaufgaben, in denen es um Allgemeinbildung in Sachen Politik geht? "Wie heißt der/die regierende BundeskanzlerIn?" "Welche Aufgabe hat der Bundespräsident?" "Welche der folgenden Parteien ist in der Opposition?"

      Das, denke ich, sollte auch Ulyaoth insofern gelegen kommen, als dass ein paar "Gipsköpfe" aussortiert würden.

      Ark
    • Nur würden die dann entweder a) das im I-Net einfach raus suchen oder b) einfach gar nicht wählen und da wir Deutschen eh nicht sonderlich wahlfreudig sind, würde die Wahlbeteiligung noch mehr sinken. Hinzu kommt das man Allgemeine Fragen auch aus dem Fernseher entnehmen kann, von daher ist es noch immer keine Garantie dafür das diese Leute mehr wissen.

      Analphabeten können zwar nicht lesen und schreiben, aber sich trotz allem informieren und wenn sie eine Partei wählen wollen ist das ihr gutes Recht. Viele Wähler sind eh Stammwähler und keine Leute die das Programm durchsucht haben. Dann müsstest du wirklich große Teile aus dem System entfernen. Hinzu kommt dann noch das eh 90% der Versprechen nicht gehalten werden und damit es im Grunde Jacke wie Hose ist wen man wählt, Wahlversprechen sind wie Komödien, entweder belustigent oder langweilent aber selten mit einem ernsten Hintergrund.

      Aber um es kurz zu sagen, ein Analphabet weiß genau so viel/wenig wie 50% und mehr der Wähler die lesen können. Ich sehe keinen Grund diese Gruppe aus zu schließen. Außerdem unentdeckt bis ins hohe Alter ohne diese Fähigkeit klar zu kommen sehe ich als ziemlich große Leistung so dumm können die nun wirklich nicht sein. Ich hätte zumindest keinen Schimmer wie ich mich auf lange Zeit so durch mogeln könnte.

      Vegeta
      [Blockierte Grafik: http://img135.imageshack.us/img135/9180/fhfdl0.png]
      Was einen nicht umbringt macht einen nur stärker und eines ist sicher, ein Saiyajin gibt niemals auf!

      Blicke können schlimmer sein als jeder Schlag ins Gesicht, du kannst sie nicht bekämpfen, nur ertragen. (DB TLW)

      Shiek-kuns und mein FF:
      Elemental Guardians
    • Bei mir in der Stadt stellen die Parteien immer ne Woche vor der Wahl einen Stand im "Forum" auf, wo man sich alles zu den Programmen erklären und zeigen lassen kann. Egal, welche Behinderung man hat, dort kann man erfahren, was ist.
      Zumal es eh so ist, dass die, die WIRKLICH wählen wollen, auch einen Weg finden, zu entscheiden. Wenn ich mitbestimmen will, werd ich mit im Extremfall einen Nachbarn suchen oder einem Grundschulkind einen Fünfer zuschieben, damit diese mir das programm vorlesen.
      Auch, wenn viele das gerne denken, vollkommen ausgeschlossen ohne eine Chance, sich einzugliedern, wird keiner. Schließlich sind sogar schwerst geistig Behinderte wahlberechtigt. Denen kann man das nur wohl nicht klar machen (und selbst wenn, vermutlich würden die verschiedenen Parteien und Programme für Verwirrung sorgen). Aber jeder darf ab 18 wählen. Jeder darf das wahrnehmen. Und jedem stehen Möglichkeiten offen, sich zu informieren, wen man wählen will.
    • Okay, nachdem ich nun den ersten Rausch ausgeschlafen habe, wage ich (fast) einen Neubeginn. :D

      Also: Auslöser war eine Aussage im FPÖ-Thread, Zitat: "Man will sich auf das Niveau der Wähler herabsetzen." Dabei sind mir Erinnerungen an Leute hochgekommen, mit denen ich zu tun hatte und die wirklich dumm wie Brot sind. Die Hinweise zur Briefwahl taten ihr Übriges, da diese Leute tatsächlich nicht einmal einen kurzen Satz fließend lesen, geschweige denn wirklich begreifen können.

      Was ich zu erwähnen vergaß: Bei den Hinweisen zur Briefwahl ging es nicht nur um des Lesens Unkundige, sondern auch um Behinderte, und um diese sollte es in diesem Thread nicht gehen. Ergo: Wer bescheinigen kann, dass er nicht in der Lage ist, Lesen und Schreiben zu erlernen, möge Hilfe bei der Wahl in Anspruch nehmen dürfen. Allerdings müsste man einen solchen Schein erst einmal bekommen, und diese Hürde dürfen Leute, die "zu doof zum Lesen" sind, gerne als ersten Schritt dazu ansehen, sich Hilfe (zwecks Lernens, nicht zur Wahl) zu holen.

      Ich hoffe, das Zustandekommen meiner durchaus etwas zweischneidigen Überlegungen ist etwas klarer geworden.

      @MangaEngel: Ich möchte stark bezweifeln, dass ein Analphabet sich überhaupt getraut, ein Grundschulkind (oder sonst irgendjemanden) vorlesen zu lassen.

      Ark
    • Okay, nachdem ich nun den ersten Rausch ausgeschlafen habe, wage ich (fast) einen Neubeginn. :D

      Oh Mann, seit wann trinkst du denn Alkohol ;)
      Du wirst uns noch alle mit deinen Koma-Postings ins Grab bringen

      Ich habe nichts dagegen wenn Analphabeten zur Wahl gehen, aber ich habe was gegen Wählen ab 16! Viele Erwachsene wissen schon nicht was sie wählen sollen, den 16-Jährigen ist das in der Regel (!) doch noch mehr egal. Die wählen dann einfach den Herrn Strache weil er ja so "fesch" ist (nicht lachen, das hab ich schon von so mancher gehört).
    • Original von Ark
      @MangaEngel: Ich möchte stark bezweifeln, dass ein Analphabet sich überhaupt getraut, ein Grundschulkind (oder sonst irgendjemanden) vorlesen zu lassen.

      Ich habe mir als Grundschulkind Taschengeld im Fliednerwerk bei uns verdient, dass ich Analphabeten und Blinden vorgelesen habe ;P
      Nicht jeder macht es, aber manche.
      Und wenn man ein gewisses Alter überschritten hat, fällt da eh die Hemmung weg, denn dann kann man behaupten, dass die Augen schlicht nachlassen.
      Ich jedenfalls habe bisher eher wenig Leute mit Leseproblemen getroffen, die da den großen Skandal draus machen und Angst vor Reaktionen darauf haben.
    • Eine wirklich sehr klare und diskriminierende Aussage. Auch wenn Du aus deinem (früheren) Bekanntenkreis Leute kennst, die den IQ von Stroh haben, kannst du das nicht gleich auf alle anderen schließen. Die Unwissenheit über pol. Konzepte hat weniger mit Intelligenz zu tun, sondern mit dem Desinteresse an Politik. Wieso sollte man sich für Politik interessieren? Viel Mitbestimmungsrechte hat man sowieso nicht. Bei der Wahl kann man den großen Politikern wenigstens etwas heimzahlen und stark kritisierte (Oppositions)Gegner wie NPD oder Die Linken wählen (so die Gedanken einiger Jugendlicher und Erwachsener). Es fehlt nicht die Intelligenz, sondern die Motivation sich endlich einzubringen und informieren.

      Inwiefern Analphabeten intelligenztechnisch zurückliegen, bzw. ob sie das überhaupt tun, weiß ich nicht. Auf Informationen von Wikipedia würde ich mich jedenfalls nicht verlassen und würde daraus auch keine Resultate ziehen.
      Falsch wäre es, bestimmte Gruppen aufgrund einer Behinderung auszuschließen. Fängt man mit den Analphaten an, kann man gleich bei den Blinden weitermachen. Die Tauben können Reden nur hören und sich von starker Wortwahl eventuell beeinflussen lassen. Herrje, die Farbenblinden könnten gleich schwarz, rot, grün und gelb verwechseln, die sollte man besser auch aus dem Verkehr ziehen. Ja, ich übertreibe den Gedanken, aber auch nur, weil er so absurd ist :P

      Wahlen sollten frei bleiben. Diejenigen, die Fragen wie "Wer ist der Bundeskanzler?" etc. nicht beantworten können, gehen meistens sowieso nicht wählen.
    • Original von Maeuschen
      Eine wirklich sehr klare und diskriminierende Aussage.

      Auf welche Aussage beziehst du dich hier?

      Original von Maeuschen
      Auch wenn Du aus deinem (früheren) Bekanntenkreis Leute kennst, die den IQ von Stroh haben, kannst du das nicht gleich auf alle anderen schließen.

      Da muss ich dir Recht geben, wünsche mir hierzu aber noch ein paar Beispiele.

      Original von Maeuschen
      Wieso sollte man sich für Politik interessieren? Viel Mitbestimmungsrechte hat man sowieso nicht.

      Nur wenn man sich für Politik interessiert, weiß man auch, wie man die Demokratie aufrecht halten kann, nämlich indem man sein Wahlrecht in Anspruch nimmt. Die immer weiter sinkende Wahlbeteilung verstehe ich folglich auch als immer weiter sinkendes Interesse an Politik. Dass überhaupt politisches Interesse infrage gestellt wird, ist eine wirklich sehr klare und antidemokratische Aussage.

      Original von Maeuschen
      Es fehlt nicht die Intelligenz, sondern die Motivation sich endlich einzubringen und informieren.

      Ich möchte meinen, dass beide, diese Motivation und Intelligenz, Hand in Hand gehen. Natürlich bin ich aber auch hier für Gegenbeweise offen. ;)

      Original von Maeuschen
      Falsch wäre es, bestimmte Gruppen aufgrund einer Behinderung auszuschließen.

      Mir geht es um die, die nicht wollen. Es geht mir nicht um diejenigen, die nicht können. Wer behindert ist, soll sich ausweisen, und dann kriegt er von mir aus alles vorgelesen. Zugegeben, die Grenze zwischen "nicht wollen" und "nicht können" zu finden, könnte sich als schwierig erweisen, aber ich denke, man muss irgendwo einen Schlussstrich ziehen. Ich kann ja auch nicht, obwohl ich körperlich und geistig dazu in der Lage wäre, mir die Prüfungsaufgaben in der zehnten oder dreizehnten Klasse vorlesen lassen: Dass ich das kann, wird einfach vorausgesetzt. Oder sind diese Umstände für Prüfungen auch schon diskriminierend?

      Original von Maeuschen
      Wahlen sollten frei bleiben.

      Das blieben sie auch. Wenn ich keine Karte lesen kann und nicht weiß, wo mein Wahllokal ist, und es deswegen nicht finde, ist das ja auch schon ein kleiner Test. Oder sind Wahlen deswegen auch schon unfrei? (BTW: Ich glaube, mit "frei" ist eigentlich etwas anderes gemeint, aber egal. Wir wissen ja, was gemeint ist.)

      Original von Maeuschen
      Diejenigen, die Fragen wie "Wer ist der Bundeskanzler?" etc. nicht beantworten können, gehen meistens sowieso nicht wählen.

      Na, dann wären diese Fragen doch ein Ansporn, sich für Politik zu interessieren, sofern man auf den Gedanken kommt, dort mitmischen zu wollen. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es eine Menge Leute gibt, die SPD wählen und nicht wissen, was das ausgeschrieben bedeutet. Und genau auf solche Leute zielt dieser Test ab.

      Ark
    • Ach, das mit dem Lesen ist so 'ne Sache.
      Unter Umständen könnte ich mich sogar selbst dazuzählen. Wenn man mir unter starkem Zeitdruck einen äußerst komplizierten Berg Text auf Polnisch hinhält, dann ist es für mich persönlich eine Qual, mich da durchzukämpfen. Enorm lange Wörter, Zungenbrecher usw.
      Ich kann zwar gut genug lesen, aber ich finde es manchmal anstrengend, weil ich es selten tue. Sprechen funktioniert hingegen in einem super Tempo. Genau aus diesen Gründen lese ich manche politischen Texte lieber auf Deutsch (aber nicht ausschließlich). Das heißt jetzt nicht, ich sei uninformiert. Zu Hause wird auch oft und gern über die polnische Politik diskutiert. Eine Behinderung ist da keinesfalls, weil ich ja in der Lage bin, polnisch zu lesen und zu schreiben, aber wäre ich in der Sprache sehr viel ungeübter, würde ich mir bei einer Wahl eine Lesehilfe wünschen.
      Nur als Beispiel, dass die Sache auch anders aussehen kann.

      Gerade auch in Deutschland sind mir Menschen bekannt, die sehr schlau sind, Deutsche sind, aber auf Deutsch kaum was sagen können. Sie informieren sich in ihrer Sprache, auch wenn sie seit Ewigkeiten hier leben und die deutsche Sprache eigentlich können müssten. Manche kommen aus ihrem Haushalt aber gar nicht erst raus, um die Sprache zu üben.


      Zu den Fragen:
      Das kann man kritisch sehen. Es könnte einem ein Name entfallen oder es könnte auch sein, dass man sich für die jetzige Regierung nicht interessiert hat, aber eine bestimmte Partei enorm favorisiert hat. Einem solchen Menschen die Wahl zu verwehren, weil er über die alte Regierung zu wenig wusste, ist ziemlich derb.
      Prinzipiell würde ich nichts gegen eine Befragung haben, aber ich betrachte die Sache dennoch sehr kritisch.

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von Salev ()

    • einerseits ist es schwachsinn, dass jeder wählen darf, der keine ahnung hat.
      ich denke mal die meisten wählen einfach nur ihre Partei (wahrscheinlich SPD oder CDU) eben da diese i.d.R. bzw. Immer ganz oben stehen.
      andere Parteien kommen für viele doch gar nicht in frage und das obwohl sie keine ahnung haben. immer dem mund nachreden.
      ich selber bin zur Europawahl nicht hingegangen. mich hatte auch noch nen dicken schüädel vom vorabend und mir viel es auch erst ne stunde vor ende ein dass überhaupt wahlen sind. da habe ich es nicht mehr geschafft mich zu überwinden dorthin zugehen.

      man könnte zwar vor jeder wahl jeden Bürger Löcher in den Bauch fragen um herauszufinden ob dieser ahnung hat oder nicht, aber bei sovielen menschen wäre das auch nicht gerade ne sache von 5 minuten.
      ich will hier jetzt keine romane drüber schreiben we mans ändern könnte.

      gut , dass die eigene stimme, je mehr leute zur wahl gehen, immer weniger wert wird, ist auch richtig.
      da kann man eigentlich gedenkenlos zur wahl gehen und blind irgendwo ankreuzen. die wahrscheinlichkeit dass gerade diese eine Stimme irgendwas in der wahl bewirkt ist allzu gering.
      aber wenn dann plötzlich 20 mio leute auf die idee kommen...... siehts schon wieder ganz anders aus.
      also lieber bleiben lassen.
      je mehr leute ohne ahnung.... blnd, mit paranoiden wahnvorstellungen oder was auch immer zur wahl gehen, desto schlechter fällt am ende auch das ergebnis aus.

      und was das Thema Parteien vom wahlzettel abschneiden angeht.....
      jeder hat seine eigene meinung. und je weniger parteien es gibt desto geringer ist die auswahl und seine eigenen vorstellungen sind vlt gar nicht mehr vertreten.

      was z.B. die APPD angeht.
      gut. ich bin bis heute noch nicht dazu gekommen sie zu wählen. ich gebe auch zu ich habe mich nie über alle Parteien informiert. denn wenn man von vornherein weiß cdu bzw. spd wird sowieso wieder das rennen machen. mit eben ihren koalitionspartnern. dann sollte man sich vorrangig vlt erstmal mit denen beschäftigen und anschließend dem rest.
      aber imprinzip ist es genau das was ich will.
      Man kann Politik aus verschiedenen Blickpunkten betrachten.
      z.B.

      -Politik ermöglicht ein sichereres und ausgeglciherenes und systematischeresLeben.
      -Politik ist der letzte Schwachsinn und nur für Leute da die zu dämlich sind ihr Leben selber in den Griff zu bekommen.
      -Politik ist dazu da um menschen zu kontrollieren und um ihnen jegliche Freiheiten zu nehmen.
      -Politik ist da um Krirege zu führen, sich zu behaupten, Eroberungen, usw. eben.
      -Politik ist dazu da Jedem ein zumindest halbwegs angenehmes Leben zu ermöglichen falls diese sonst nicht über die runden kommen könnten.

      und wiß der Teufel nicht wie man das ganze noch sehen kann. und je nachdem wie man es sieht und was man detailliert noch möchte sollte man sich im klarem sein was man möchte.
      und wer einigermaßen was in der Birne hat, ist nicht auf Politik angewiesen!
      aber hat man eine wahl?

      man hat verschiedene möglichkeiten. z.B.:
      -man wählt und versucht somit seine eigenen Vorstellungen durchzubringen.
      -man Zieht irgendwo ins ausland, in welchem einem die Politik besser gefällt.
      - man wird ganz einfach kriminell und zieht sein eigenes ding durch.
      ..........


      wie man aus diesem Beitrag sicher herauslesen kann, bin ich nicht gerade ein Freund der Politik.
    • Original von HustenManager
      gut , dass die eigene stimme, je mehr leute zur wahl gehen, immer weniger wert wird, ist auch richtig.
      da kann man eigentlich gedenkenlos zur wahl gehen und blind irgendwo ankreuzen. die wahrscheinlichkeit dass gerade diese eine Stimme irgendwas in der wahl bewirkt ist allzu gering.


      ....dir ist schon klar, dass wir hier von Wahlen reden und nicht von Lotto, oder? xD
      Da gehts um Mehrheiten und nicht um Einzelstimmen.


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Original von HustenManager
      wie man aus diesem Beitrag sicher herauslesen kann, bin ich nicht gerade ein Freund der Politik.

      Und gerade DESWEGEN sollte man doch wählen gehen. Wie kann man sich über die momentane Politik beschweren, wenn man sich nicht einmal über das pol. Geschehen informiert, geschweige denn wählen geht, um etwas zu verändern?
      Und Veränderngen sind mit jeder EINZELNEN Stimme möglich. Schaue dir einfach einmal die Wahlergebnisse der SPD an. In zehn Jahren ist sie wohlmöglich mit der FDP und den Grünen bei 15% angelangt, obwohl sie einst im 40% Bereich war (sowohl auf Landes-, als auch Bundesebene).
      Mit FDP, den Grünen und jetzt auch den Linken ist es gerade andersherum gelaufen: Sie haben ihre Wahlprogramme stets verbessert (tendenziell steuern alle Parteien stark darauf zu Volksparteien zu werden).
      Zumindestens an den Europawahlen sieht man, dass wir uns gerade in einem Wandel befinden und dass jede Stimme Einfluss auf das Endergebnis nimmt.
    • Was eine Stimme alles verändern kann, sieht man an Adenauer. Der hat durch seine eigene Stimme die Mehrheit im Bundestag erreicht und wurde Kanzler.
      Woraus sich Parlamente zusammensetzen ist enorm wichtig.
      Einzelne Stimmen können viel bewegen, wie Maus bereits sagte.
      In Hessen sah man ja die Streiks gegen die Studiengebühren. Die ganze alte Regierung floppte und es hätte unter Duldung durch die Linke eine rot-grüne Regierung entstehen können. Man kann viel bewegen, wenn man will und was tut. Die 68er brachten Willy Brandt den Bundeskanzlerposten ein. Man kann mit seiner Stimme und dem Informieren der Bevölkerung (durch Streiks oder Gespräche) wirklich viel verändern.