Zu lange sprachlos [Arbeitstitel]

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Zu lange sprachlos [Arbeitstitel]

      Hallo,

      ich weiß noch nicht genau, was das werden soll. Ich weiß nur, dass ich mir im Augenblick meines schreiberischen Schaffens sehr unsicher bin und seit etwa einem dreiviertel Jahr nicht mehr wirklich etwas zustande kriege. Vielleicht wird es auch gar nichts, also erwartet besser nicht zu viel.

      Genre:
      Realistisches Setting mit Fantasyelementen.

      Kurze Zusammenfassung:
      Als Ralph eines Abends aus dem Zug steigt, beobachtet er am Bahnhof ein mysteriöses Wesen. Woher kommt es? Wohin will es? Und was ist das für eine Sprache, von der es dauernd redet?


      Kommentare sind willkommen und erwünscht.


      Kapitel 1

      Es war ein Donnerstagabend, als Ralph es zum ersten Mal sah.
      Er war gerade dabeigewesen hektisch seine drei Taschen zusammenzuraffen und hatte einen kurzen Blick aus dem Fenster geworfen, um die Sekunden bis zum Halten des Zuges abzuschätzen (er hatte wieder einmal zu spät mit dem Zusammenräumen angefangen und der Zug fuhr bereits in den Bahnhof ein), als er am mit nur wenigen Lichtern ausgestatteten Bahnhof die dunkle Silhouette erblickte. Mit seinem langen schlanken Körper, den Kopf zum nachtblauen Himmel erhoben, stand es auf dem hohen Uhrenkasten einige Meter abseits der Gleise.
      Unsicher und mit den Taschen links und rechts an den Armen begann Ralph sich durch den engen Zug zur Tür zu manövrieren, während er das eigenartige Wesen, welches unbeweglich an seinem Platz verharrte, weiterhin fest im Blick hatte. Schließlich kam der Zug zum Stehen und Ralph bediente mühevoll mit seinem Ellbogen die Hebel der Tür, ließ das Wesen jedoch nicht aus den Augen. Gerade wollte er nach draußen treten, als er von einer plötzlichen Kraft zurückgehalten wurde; Ralph wandte sich um und sah den Träger seiner Sporttasche mit den Türhebeln verhakt. Mit klopfendem Herzen machte er einen Schritt rückwärts in den Zug zurück – wie er solche Situationen hasste! –, dachte jedoch daran einen Fuß im Ausstieg zu lassen, um ein Schließen der Tür zu verhindern, löste die Verhakung rasch und trat hinaus auf dem Bahnsteig. Hinter ihm schlossen sich die Zugtüren.
      „Uff!“, entfuhr es ihm und er ließ für einen Moment die Taschen von seinen Armen rutschen und auf den Boden sinken, als er erneut aufschreckte: Das Wesen! Ralph hob den Kopf und schaute direkt zu dem Plastikuhrtürmchen, wo die Gestalt noch vor wenigen Sekunden so stolz gestanden hatte.
      Sie war verschwunden.
      Eilig suchten seine Augen den Rest des finsteren Bahnhofs ab, doch er fand sie nicht mehr.
      Der Zug setzte sich wieder in Bewegung und Ralph fröstelte von dem Fahrtwind, den der Zug zurückließ. Noch einen Moment blieb er dort, abwartend, nachdenkend, bis er schließlich den Kopf senkte, seine Taschen zusammenpackte und sich durch unbelebte Straßen auf den Heimweg machte.
      Durch das dichte Blätterwerk einer nahen Hainbuche spähte ihm ein goldenes Paar Augen nach.

      ---

      03.06.2009, 18.36 Uhr

      Ich hoffe, es ist okay, wenn ich keine megalangen Kapitel poste. Ich muss ins Schreiben erst wieder reinkommen und will mich selbst nicht gleich mit zu langen Kapiteln überfordern.


      Kapitel 2

      Am folgenden Tag hatte der Schulalltag das Ruder wieder an sich gerissen. Frau Lilienthal ereiferte sich wieder einmal wortreich über das gewöhnliche Ergebnis einer Klasse-8-Mathearbeit.
      „Ich bin entsetzt, was für katastrophal bildungsferne Zustände in dieser Klasse herrschen. Ein solches Resultat bei einer Klassenarbeit hatte ich bisher nur in meinen schlimmsten Albträumen! Wollt ihr denn später keinen guten Beruf ergreifen? Wie kann euch eure Zukunft nur so egal sein?“ Sie schnaubte. „Habt ihr irgendetwas dazu zu sagen?“
      Schweigen.
      Ralph starrte aus dem Fenster und beobachtete ein Rotkehlchen auf dem Baum neben dem Klassenzimmer, wie es auf den Ästen und Zweigen umhertanzte.
      „Ich nehme ja Nachhilfe, aber irgendwie...“, kam eine Wortmeldung von Anne am anderen Ende des Raumes.
      „Dann müsst ihr euch einfach mehr anstrengen. Von nichts kommt nichts im Leben“, sagte Frau Lilienthal. „Das wird noch ein Nachspiel haben. Aber jetzt machen wir uns erst einmal an die Korrektur. Wer trägt die Ergebnisse von Aufgabe 1 vor?“
      Das Rotkehlchen begann zu singen, einfach so. Ralph seufzte.
      Und da war er wieder, der Gedanke an das seltsame Wesen auf dem Bahnhofsuhrenturm. Genauso frei und stolz wie das Rotkehlchen hatte es dagestanden, so schön. Er hatte niemandem aus seiner Familie davon erzählt, obwohl er es den ganzen vergangenen Abend nicht aus dem Kopf bekommen hatte, aber Caroline hätte ihm ohnehin nicht geglaubt und Mutter... Das hätte bei der augenblicklichen Situation nur zu Streit geführt.
      Ob er es wiedersehen würde? Zumindest versuchen musste er es.
      „Ralph, du machst die nächste Aufgabe.“
      Er schaute auf und blickte in die leeren Augen seiner Lehrerin.
      Heute Abend.


      Edit:
      Überblick über Genre und Zusammenfassung aktualisiert.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Kaktustussi ()

    • Mist, irgendwie funktioniert das mit dem Editieren nicht D=
      Also, sorry für die Doppelposts.


      Kapitel 3

      „Das ist ja wohl nicht wahr! Du hast schon wieder eine Fünf geschrieben?“
      Ralph zuckte zusammen, als seine Mutter den Kochtopf auf die Anrichte knallen ließ. Die Grüne Sauce spritzte heraus und auf die hellen neuen Küchenschränke, die gerade letzte Woche gekommen waren.
      „Meine Geduld ist am Ende, Ralph! Hier finanzieren wir dir die teuren Kunststunden und da bringst du eine schlechte Note nach der anderen nach Hause!“
      Roboterhaft wandte sie sich um und begann die Teller auf dem Esstisch zu verteilen, während Ralph einfach nur dastand und nicht wusste, ob er ihr helfen sollte oder ob sie das nur wütender machen würde.
      „Ab jetzt werden wir das Geld mal sinnvoller investieren, dann kannst du deinen freien Donnerstag dafür nutzen deine Mathenote aufzubessern!“
      Ralph starrte auf ein welkes Blatt, das vom Küchenefeu abgefallen war und nun stumm neben dem Blumentischchen auf dem Boden lag.
      „Du willst dir doch später auch mal einen Lebensstandard leisten können. So etwas“, er hörte, wie sie mit den Fingerknöcheln gegen die Tür eines Küchenschranks klopfte, „fällt nämlich nicht einfach vom Himmel, wie du offensichtlich glaubst!“
      Sie fuhr weiter in der Küche umher, bis sie den Vorgang Abendessenvorbereitung abgeschlossen hatte und sich am Tisch niederließ.
      „So, und nun setz dich und steht hier nicht rum, dein Vater kommt gleich von der Arbeit. Der wird dir noch die entsprechenden Worte zu der Sache sagen und ich denke, du weißt, was das heißt. Wo bleibt nur Caroline schon wieder?“
      Er folgte ihrer Aufforderung sich zu setzen und schweigend warteten sie, während Ralph sich verfluchte, dass er nicht direkt nach der Schule zum Bahnhof zurückgefahren war.
      Die Saucenflecken auf den Schränken waren verschwunden.
    • Dieses Mal gibt es ein etwas längeres Kapitel. Wünsche euch viel Spaß beim Lesen und freue mich wie immer über Kommentare :3


      Kapitel 4

      Unruhig führte er den angespitzten Bleistift über den Papierfetzen.
      Drei Wochen. Sie wollten ihn wirklich drei Wochen hier festhalten.
      Er legte den Bleistift ab und nahm stattdessen den Radierer in die Hand.
      Es gab keinen Ausweg, das wusste er. Sie kannten seinen Stundenplan genau.
      Mit der einen Hand das Papier straffend, löschte er mit dem Radierer in der anderen die Linien wieder aus.
      Und nun kam auch noch eine Mathenachhilfe auf ihn zu. Sie verlangten, dass er am Montag bei Frau S. anriefe und den Kurs kündigte.
      Er setzte den Bleistift wieder an und führte ihn denselben Pfad noch einmal entlang.
      Was sollte er ihr sagen? Dass seine Eltern kein Geld mehr für den Kurs hatten?
      Er ließ den Stift fallen und griff erneut zum Radiergummi.
      Das wäre nicht einmal völlig gelogen. Seine Eltern hatten Geld, aber nicht für solche Dinge.
      Ralph wiederholte die Prozedur noch einige Male, bis das Papier aufgerauht und unbrauchbar war und er die Lust verlor. Energielos ließ er sich auf sein Bett fallen und starrte an die Decke über sich, deren Hellblau in dem gedimmten Licht kaum zu erkennen war. Sein Blick wanderte durch sein Zimmer und blieb schließlich an seinem Wecker hängen, der ihm in roten Digitalzahlen die Uhrzeit entgegenstrahlte.
      Es war zu spät. Er konnte unmöglich ohne erwischt zu werden jetzt noch das Haus verlassen; seine Eltern im Wohnzimmer würden sofort mitbekommen, wenn sich jemand nebenan an der Haustür zu schaffen machte. Es hatte alles keinen Sinn.
      Träge erhob sich Ralph vom Bett und begann die Zeichensachen von seinem Schreibtisch zu räumen. Dann nahm er verschiedene Mathe-Übungsbücher aus dem Regal und verteilte sie teilweise aufgeschlagen, teilweise geschlossen auf dem Tisch. Wenn sie es so wollten, dann bekamen sie es eben.
      Ehe er Zähne putzen ging und damit diesem Tag offiziell Lebwohl sagte, wollte er noch schnell einen Schluck Orangensaft trinken (denn dieser schmeckte mit geputzten Zähnen einfach nur scheußlich), doch gerade jetzt war die Flasche leer. Verärgert stieß er die Luft durch die Nase aus und fragte sich, ob er jetzt wirklich nur deswegen noch einmal in den Keller—
      Der Keller. Natürlich! Auf diese Idee war er bisher noch überhaupt nicht gekommen! Der Keller mit seinem Ausgang lag genau auf der anderen Seite des Hauses, viel weiter vom Wohnzimmer entfernt als die Haustür, und die Kellertür lärmte bei weitem nicht so sehr wie diese. Zudem machte es sich endlich einmal bezahlt, dass er das Fahrrad stets aus Faulheit hinter dem Schuppen stehen ließ statt es in diesem abzustellen, wie sein Vater verlangte. Die Umstände waren perfekt.
      Er stellte die leere Flasche zurück auf den Schreibtisch. Das hatte noch Zeit bis später.
    • Marghl, die Kommentare überschlagen sich ja geradezu.
      Ich wollte es die ganze Zeit lesen und endlich kam ich dazu.

      Mir gefällt es bis jetzt. Nennenswerte Fehler sind mir nicht aufgefallen und es ist sauber formuliert. Man kann sich die bürgerliche Spießerfamilie aus der Ralph kommt gut vorstellen, auch die Lehrerin. So Gestalten hatten wir alle mal... Im Kontrast dazu ist natürlich das magische Wesen, das noch rätselhaft erscheint.

      Einzige Kritik: Am Anfang ist ein wenig unklar, was Ralph am Bahnhof macht. Ist er aus dem Urlaub zurückgekommen? Und es ist alles noch ein wenig kurz.

      Erinnert mich so vom Aufbau ein wenig an ETA Hoffmanns "Der goldene Topf" wo eben auch die Grenzen zwischen Spießertum und Magie verschwimmen und die Spießer für immer von der magischen Welt ausgeschlossen sind.
    • *sich die Augen reib*

      O.O

      Ein Kommentar!

      \o/

      Ich hatte schon angenommen, die Geschichte wäre dermaßen Grütze, dass sich niemand dazu herablassen will hier auch nur ein Wort zu schreiben ^^"

      Das freut mich sehr, dass es dir bisher gefällt :)


      Original von CAMIR
      Einzige Kritik: Am Anfang ist ein wenig unklar, was Ralph am Bahnhof macht. Ist er aus dem Urlaub zurückgekommen?

      Oh, ich hatte gehofft, dass sich diese Frage nach dem Lesen von Kapitel 3 automatisch klärt. Dann hab ich das wohl nicht deutlich genug hervorgehoben. Ich setz es mal in einen Spoilerbutton, falls du noch von selbst drauf kommen möchtest.
      [SPOILER=Erklärung, woher Ralph mit dem Zug kommt]
      Ralph besucht jeden Donnerstag nach der Schule einen Kunstkurs, und von ebendiesen kommt er an diesem Donnerstag mit dem Zug nach Hause. Diese Kunststunden bekommt er nun weggenommen und durch Mathenachhilfe ersetzt, darum sagt seine Mutter auch: "dann kannst du deinen freien Donnerstag dafür nutzen deine Mathenote aufzubessern!"
      [/SPOILER]
      Ich hoffe, das ist jetzt ein wenig klarer :3


      Original von CAMIR
      Und es ist alles noch ein wenig kurz.

      Keine Sorge, da kommt noch mehr. Im Moment brauche ich bloß Zeit, um wieder ins Schreiben reinzukommen. Die Kapitel sind kürzer, aber dafür versuche ich regelmäßiger zu schreiben.


      Original von CAMIR
      Erinnert mich so vom Aufbau ein wenig an ETA Hoffmanns "Der goldene Topf" wo eben auch die Grenzen zwischen Spießertum und Magie verschwimmen und die Spießer für immer von der magischen Welt ausgeschlossen sind.

      Das habe ich nicht gelesen, ist also nicht Teil meiner Inspiration xD Aber ich mag Hoffmann, das lese ich mal :)
    • Hier bin ich wieder, heute mit Kapitel 5 :)
      Und gerade rechtzeitig fertig geworden, in fünf Minuten muss ich nämlich los zur Uni ^^"

      Viel Spaß beim Lesen :3


      Kapitel 5

      Es dauerte nicht lange, bis er seine Sachen gepackt hatte – alles, was er benötigte, war ja nur ein Rucksack und darin Block, Stift und Taschenlampe – und bereit zum Aufbruch war.
      Mit großer Bedachtsamkeit drückte er die Klinke seiner Zimmertür herunter, öffnete die Tür selbst dann jedoch um so schneller, um zu verhindern, dass sie quietschte. Es zahlte sich aus, die Einrichtung gut zu kennen.
      Er stellte sich in den Türrahmen, schaute nach links und rechts und als er niemanden entdecken konnte, begann er zu lauschen. Aus Carolines Zimmer drang keine Musik wie gewöhnlich um diese Uhrzeit; sie war also offenbar noch immer nicht zuhause. Obwohl seine Mutter gelegentlich anmerkte, dass ihr Verhalten ihr missfiel, tat sie nicht besonders viel dagegen. Aber Caroline brauchte auch keine Nachhilfe.
      Ein lautes Lachen aus dem Wohnzimmer veranlasste Ralph dazu sich hastig umzudrehen und eine unauffällige Haltung einzunehmen, falls er entdeckt werden sollte. Sogleich erinnerte er sich allerdings daran, dass er ja einen Rucksack dabei hatte, der jeglicher Ausrede augenblicklich die Authentizität nehmen würde. Was verschwendete er seine Zeit mit solchen Gedanken? Die Nacht wartete nicht!
      Geschwind huschte er über den Flur vorbei an der Küche zur Kellertür, deren Schlüssel er behutsam im Schloss herumdrehte. Ralphs Herz klopfte. Sehr langsam öffnete er Tür, um die Gummileisten an ihrer Unterseite nicht zu laut über den Boden schaben zu lassen. Auch wenn das Geräusch wahrscheinlich kaum hörbar war, schien es ihm in diesem Moment von entsetzlicher Lautstärke. Als sie weit genug offen stand (er wagte es nicht, sie weiter als nötig zu öffnen), schlüpfte er hindurch und wiederholte die Prozedur genauso vorsichtig. Dann schaltete er die Taschenlampe an und begab sich die Stufen hinab.
      Am Hinterausgang stellte er fest, dass sich der Schlüssel nicht in der Tür befand. Er spürte, wie sich sein Herzschlag erneut beschleunigte, aber er musste ruhig bleiben – Aufregung war das letzte, was ihm helfen würde.
      Plötzlich hörte er, wie oben die Kellertür geöffnet wurde.
      „Wer hat denn hier wieder nicht abgeschlossen?!“
      Sein Vater. Und er hier, vor der verriegelten Tür, ohne Ausweg.
    • Original von Kaktustussi
      *sich die Augen reib*

      O.O

      Ein Kommentar!

      \o/


      Ja. Ich kenn das doch, ich will doch auch kommentiert werden und Feedback braucht jeder...


      Oh, ich hatte gehofft, dass sich diese Frage nach dem Lesen von Kapitel 3 automatisch klärt. Dann hab ich das wohl nicht deutlich genug hervorgehoben. Ich setz es mal in einen Spoilerbutton, falls du noch von selbst drauf kommen möchtest.

      Nope, das musst du nochmal erläutern, bisher stehen Zug und Zeichnen in keinerlei Zusammenhang, es sei denn ich hab es überlesen.

      Ich hoffe, das ist jetzt ein wenig klarer :3
      Keine Sorge, da kommt noch mehr. Im Moment brauche ich bloß Zeit, um wieder ins Schreiben reinzukommen. Die Kapitel sind kürzer, aber dafür versuche ich regelmäßiger zu schreiben.


      Ist ja auch okay... jeder hat seinen eigenen Arbeitsstil. ^^

      Das habe ich nicht gelesen, ist also nicht Teil meiner Inspiration xD Aber ich mag Hoffmann, das lese ich mal :)

      Glaub ich dir, hab ich auch nicht angenommen tbh, sondern eher, dass es halt so in die ähnliche Richtung geht.

      Zum neuen Kapitel: Cliffhanger! Es wird spannend, obwohl der Vater ja nicht wirklich "böse" ist, will man nicht in Ralphs Haut stecken. Hast du gut beschrieben!
    • Vielleicht mach ich im ersten Kapitel noch eine kleine Andeutung rein, damit der Leser versteht, dass Ralph vom alldonnerstäglichen Zeichenkurs kommt, dann ist das nicht mehr so kryptisch.


      Yahey, langsam aber sicher werden die Kapitel länger! *tanz*


      Kapitel 6

      Ohne nachzudenken suchte er Schutz hinter den aufgetürmten Getränkekästen, während sein Vater offenbar oben auf der Treppe stehen geblieben war. Ralph vernahm zunächst ein Klacken, dann das gleiche Klacken mehrere Male hintereinander in schneller Abfolge und schließlich einen leisen Fluch. Ein Funke Erleichterung leuchtete für einen kurzen Moment in ihm auf: das Kellerlicht funktionierte nicht. Ralph hoffte, dass sein Vater sein Vorhaben nun aufgeben und ins Haus zurückkehren würde, denn er verlor Zeit. Je länger er aufgehalten wurde, desto größer war die Gefahr, dass seine Eltern vor seiner Rückkehr entdecken würden, dass er sich über ihr Verbot hinweggesetzt und das Haus verlassen hatte. Doch dann hörte er, wie auf den unebenen Stufen langsam die Schritte näher kamen, sich im Dunkel vorantasteten. Der Funke verlosch.
      Er schloss die Augen und versuchte sich abzulenken, einfach nur nicht mehr auf diese Schritte zu hören, aber es gab keine anderen Geräusche, auf die er sich hätte konzentrieren können, die Stille war erdrückend. Eine Ewigkeit verharrte er so und mit jedem Schritt, den sein Vater tat, hörte er sein eigenes Herz lauter schlagen. Er wollte sich bewegen, wollte seine Position ändern, um sich besser zu tarnen, denn er wusste, so würde man ihn entdecken, warum hatte er sich nicht gleich in die bestmögliche Haltung begeben, dieses unvollkommene Gefühl, es war nicht auszuhalten. Doch er blieb starr.
      Sein Vater war nah, die Schritte verklungen, nicht der kleinste Laut zu hören. Er wusste es. Er wusste, dass Ralph dort hockte und auf den Ausbruch wartete. Er musste sich stellen, jetzt, dann würde die Strafe milder ausfallen, dann—
      Plötzlich erscholl ein Klirren, sein Vater bewegte die Flaschen in den Kästen vor ihm, wieder klirrte es und noch einmal, direkt oberhalb seiner Ohren, ein anderes Klangmuster als zuvor.
      „Ah, hier ist das Bier.“
      Erneut schepperte es einige Sekunden lang, Glas krachte aneinander, und es wurde für wenige Sekunden ruhig im Raum. Ralph hielt den Atem an, wartete ab und begann aus Aufgeregtheit den Schultergurt seines Rucksacks mit Daumen und Zeigefinger zusammenzudrücken, erschrak daraufhin beinahe mit einem Keuchen und schalt sich im Geiste für seine Unachtsamkeit.
      Für einen Moment noch hielt die Stille an, dann setzte das Geräusch der Schritte wieder ein.

      Als die Kellertür oben ins Schloss fiel, sprang Ralph auf, schaltete die Taschenlampe an und hielt einen Augenblick inne – das Schlüsselbrett. Wenn der Schlüssel nicht in der Tür war, musste er dort sein. Er wandte sich um und ging zielstrebig auf die kleine Halterung zu, welche sich gegenüber vom Hinterausgang an der Wand befand und wo er tatsächlich den Schlüssel fand, den er benötigte. Flugs begab er sich zurück zur Tür, entriegelte sie und verschwand hinaus in die Nacht.
      Nun würde ihm nichts mehr dazwischenkommen.
    • Ich muss sagen, ich mag den Schreibstil, da er sehr lebendig wirkt, das Ganze leidet allerdings ein wenig unter den extrem kurzen Kapiteln. Das was du machst sind Absätze oder Unterkapitel, aber keine Kapitel in dem Sinn; so nimmt es bloß das Tempo raus.

      Inhaltlich kann ich noch nicht viel dazu sagen, allzuviel is ja noch nicht passiert, ich würde aber dann noch ein paar Erklärungen einfügen. Warum schleicht Ralph sich jetzt einfach aus dem Haus? Also, welches genaue Ziel hat er? Das mit dem Zug und dem Kunstkurs kommt auch kaum aus dem Text raus. Da wir als unwissende Leser ja nicht alles erraten können, sollten solche Infos irgendwie in den Text selbst eingeflechtet werden.

      Ansonsten eigentlich in Ordnung, ich warte mal ab, was sonst noch so kommt. :o


      (Ja, man kann draufklicken)
    • Ich find's soweit ziemlich gut geschrieben, die Stelle mit dem Vater im keller war sehr spannend. Ich weiß nicht, so rein vom Lesen her habe ich das Gefühl, dass die Geschichte sich in irgendwas E.T.-mäßiges entwickeln könnte, aber okay, das ist ja im Moment noch ziemlich offen, ich bin jedenfalls gespannt. xD

      Achja, die Kapitelkürze haben die anderen bereits angesprochen, wobei ich sagen muss, dass ich motivierter bin, weiterzulesen, wenn es überschaubare Textpassagen sind, als wenn man von nem ellenlangen Text erschlagen würde. Kapitel 6 ist da von der Länge schon ziemlich gut.

      Let's get out of here while there's still time to walk. Running for your life is SO geeky.
      [Blockierte Grafik: http://img851.imageshack.us/img851/9964/bannerfashionclub.png]
      LiveJournal // Gästebuch // last.fm

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Senfsamen ()

    • Sooo... Ich kam nun auch mal dazu, die Geschichte zu lesen (bzw. die Kapitel, die schon öffentlich sind ^^').

      Ich muss zunächst einmal sagen, dass ich Ulyaoth recht geben muss, wenn er das stellenweise Fehlen wichtiger Informationen anspricht. Wenn du etwas in Kapitel 3 andeutest, ist nicht zwangsläufig gewährleistet, dass sich der Leser an das Fehlen einer Information in Kapitel 1 erinnert, was er nun mit der Andeutung ausfüllen kann. Da könntest du ein paar mehr Informationen geben.

      Was alles andere angeht, so ist es gut. Ich mag ja so surreale Aspekte, aber das weißt du ja. Auch die Karikierung von Ralphs kleinbürgerlichen Spießer-Eltern ist gut gelungen.

      Es freut mich, dass du wieder mit dem Schreiben angefangen hast und ich wünsche dir viel Glück und Erfolg dabei. Ich weiß, du kannst es :)
      ~A dimwitted fool,~
      ~vested with power and trust~
      ~is still just a fool.~


      Behold the self-fulfilling prophecy! :ugly: