Ungewollt Rassismus im Kopf

    • Zwischen, dem was einem im Kopf herumgeht und dem was man in die Tat umsetzt gibt es einen großen Unterschied.
      Das heißt man kann eigentlich denken, was man will, solange man es nicht öffentlich herausposaunt und damit offensichtlich jemanden beleidigt.
      Grüße: The One called Link, Triforce-Link, dark-linky, Bad Boy, Anubis, MC Flurry, Saku, blue Link ^^



    • Original von V-K
      Zwischen, dem was einem im Kopf herumgeht und dem was man in die Tat umsetzt gibt es einen großen Unterschied.
      Das heißt man kann eigentlich denken, was man will, solange man es nicht öffentlich herausposaunt und damit offensichtlich jemanden beleidigt.

      Das klingt irgendwie so, dass man nur ein Rassist ist, wenn man es durch Handlungen zeigt. Das scheint mir sehr fragwürdig.

      Vielen Dank übrigens für eure Antworten, ich fühle mich jetzt schon besser :)
    • Original von Kaktustussi
      Das klingt irgendwie so, dass man nur ein Rassist ist, wenn man es durch Handlungen zeigt. Das scheint mir sehr fragwürdig.

      Ein Rassist ist man trotzdem. Es ist aber ein Unterschied, ob man sich in Klansmen-Kutte auf Jagd begibt, oder ob man Probleme mit Teilen der Bevölkerung bespricht und eine Lösung ohne oder mit weniger Gewalt sucht.
      ...
    • Original von Kaktustussi
      Original von V-K
      Zwischen, dem was einem im Kopf herumgeht und dem was man in die Tat umsetzt gibt es einen großen Unterschied.
      Das heißt man kann eigentlich denken, was man will, solange man es nicht öffentlich herausposaunt und damit offensichtlich jemanden beleidigt.

      Das klingt irgendwie so, dass man nur ein Rassist ist, wenn man es durch Handlungen zeigt. Das scheint mir sehr fragwürdig.

      Vielen Dank übrigens für eure Antworten, ich fühle mich jetzt schon besser :)

      Naja, du kannst niemandem, der Schwule einfach nicht abkann, etwas vorwerfen, wenn er sich dennoch höflich verhält und niemanden deswegen angreift oder beleidigt.

      Genau genommen, weiß dann sogar niemand davon, aber Gedanken kommen nun mal einfach und solange man solches für sich behält ist es auch völlig egal für andere.
      Grüße: The One called Link, Triforce-Link, dark-linky, Bad Boy, Anubis, MC Flurry, Saku, blue Link ^^



      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von V-K ()

    • Interessante Frage allgemein imo, da viele sich für ach so tolerant halten, aber dann insgeheim doch Zwängen und Ängsten ausgesetzt sind, die sie nicht so einfach überwinden können und in seltenerem Falle auch nicht überwinden wollen (obwohl sie sich so tolerant geben).

      Ich wohne mittlerweile in Berlin, bin aber in Göttingen groß geworden, dort zur Schule gegangen und erst zum Studium weggezogen. Nun gabs in Göttingen aber immer das Problem, dass, wenn man abends wegging und Stress bekam, meist tatsächlich Ausländer den Stress gesucht haben. Ich hab einmal einen auf die Nase bekommen, nur weil ich "geguckt" habe. Deshalb hab ich, wenngleich ich auch stets links eingestellt war(/bin), gerade so Jugendliche mit türkischer Herkunft schon misstrauisch beäugt, das hat sich einfach so entwickelt. Aber das ist halt doch so'n Dämon, der im eigenen Kopf sitzt, weil, wie hier glaub ich auch schon mehrere gesagt haben, die normalintegrierten Ausländer einfach nicht auffallen. Und dass das komplexe Probleme sind, weshalb vor allem schlecht- oder nichtintegrierte Jugendliche hier öfter mal auffallen, wurde ja auch schon angesprochen. Von daher würd ich auch sagen, dass es durchaus normal ist, mal Gedanken mit Vorbehalt zu haben, man darf nur sein Handeln nicht direkt danach ausrichten.

      N krassen Unterschied hab ich da auch gemerkt, als ich hier in Berlin ankam. Hier in Berlin hatte ich noch nie Probleme mit Menschen ausländischer Herkunft (obwohl (vielleicht aber auch weil) ich mich viel in Kreuzberg und Neukölln usw bewege), hingegen hab ich schon öfter Konflikte mit Nazis gehabt (die aber immerhin gewiss viel für unser Volk tun und rechte Arbeit verrichten *hüstel* :rolleyes: ), das ist in Berlin einfach ganz anders.
      Deswegen haben sich solche Vorurteile bei mir wirklich weitestgehend gelegt.

      Was mich erst kürzlich wieder n bisschen betrübt hat: Ich fahre öfter mit der Mitfahrgelegenheit, und so binich vor 3 Wochen mit einer Mitfahrgelegenheit mal wieder nach Göttinge gefahren. Da binich zufällig mit nem Schwarzen gefahren. Nach ner Weile kamen wir ins Gespräch, und da hat er auch erzählt, dass er doch ziemlich oft mit Ausländerfeindlichkeit konfrontiert werde. Er ist Pendler, fährt deshalb oft diese Route und bietet eben oft Mitfahrplätze an. Viele Leute würden trotz anfänglichem Interesse oft abgelehnen mit ihm zu fahren, wenn sie hören [er sprach nicht akzentfreies Deutsch], dass er Ausländer ist. Und das ist so schade, weil das wirklich ne tolle Type war, der hat mich in Göttingen sogar noch einfach so in das nahegelegene Kaff gefahren, in dem ich groß geworden bin, total nett. Und das ist bei Mitfahrgelegenheiten auch nicht wirklich üblich. Deshalb muss man wirklich immer gucken, dass man nicht unbewusst Vorurteilen ihren Lauf lässt.


      edit: Ein Zitat von einer Bekannten, das ich gerade wiedergefunden habe und recht gut passt:

      "Der Musiker Yok Quetschenpaua hat mal gesagt: "Ich fordere Respekt statt Toleranz!"
      Dem kann ich nur zustimmen. Wer sagt, dass er tolerant ist, wirkt überheblich.
      Sich gegenseitig zu respektieren, stellt beide auf eine Ebene."
      I wasn't playing baseball, no!
      I wasn't playing football, no!
      I wasn't playing basketball, noo!
      I was playing Class War!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von pondo ()