Zelda FF - Wenn ein Stern verglüht

    • Zelda FF - Wenn ein Stern verglüht

      Hallo!

      Meine Zelda-Fanfiction ist fast fertig und ich habe mich dazu entschlossen, sie jetzt schon ins Forum zu stellen.
      Heute gibt es den Prolog und dann könnt ihr an jedem Freitag einen weiteren Teil meiner Geschichte lesen.

      Zum Hintergrund meiner Story:
      Jedes Jahr im November findet der "NaNoWriMo" statt (National Novel Writing Month). Ziel dieses Projektes ist es, innerhalb von 30 Tagen - also im Monat November - einen Roman bestehend aus mindestens 50.000 Wörtern zu schreiben. Das Thema ist frei wählbar. Auch die Sprache, in der man schreiben will, kann man sich selber aussuchen.

      Eine Freundin von mir hat mir schon lange von Link vorgeschwärmt. Also stand für mich im Frühling 2008 bereits fest, dass mein NaNo-Projekt 2008 ein Roman mit unserem Lieblingshelden werden wird. Wohlgemerkt: damals kannte ich Link und Zelda nur vom Hörensagen. Ich hatte noch nicht eine einzige Sekunde in ein Spiel geguckt.
      Dann bekam ich Mitte August von einer anderen Freundin ihren GameCube geliehen. Dazu erhielt ich leihweise das Spiel "Twilight princess". Schließlich musste ich ja Zelda schon mal gespielt haben, wenn ich einen Roman darüber schreiben wollte.
      Über Ebay bestellte ich mir dann "Ocarina of time". Beide Spiele fesselten mich sofort und halfen mir sehr bei der Vorbereitung meines Romans. Denn bis dahin hatte ich keine Ahnung, wie sich das Zelda-Reich aufbaute, wo Hyrule oder Kakariko lagen und was Goronen sind.

      Nach vielen Spielstunden war meine Vorbereitung abgeschlossen. Ich brannte richtig darauf, endlich den Roman schreiben zu dürfen. Und am 1. November 2008 um Mitternacht durfte ich dann endlich anfangen. Je länger ich schrieb, umso leidenschaftlicher schrieb ich. Es machte mir riesigen Spaß, Links Abenteuer festzuhalten.

      Mittlerweile bin ich nur noch drei Kapitel vom Ende entfernt. Der gesamte Roman erlebt noch eine Überarbeitungsphase. Aber ihr bekommt ihn schon jetzt zu Gesicht.

      Falls euch etwas auffällt (Rechtschreibfehler, Ausdrucksfehler etc.) teilt es mir bitte mit. Über Kritik - positiver und negativer Art - freue ich mich. Aber tut mir bitte den Gefallen und schreibt nicht einfach nur ein lapidares "Tolle Story, schreib schnell weiter". Sagt mir, was euch an den Kapiteln gefällt und was nicht.

      Da Zelda in einer Fantasiewelt spielt, habe ich mir erlaubt, auch eigene Begriffe für diese Welt zu erfinden. Vielleicht werden einige von euch stutzen, wenn sie diese Begriffe lesen, aber es wird im Verlauf des Romans klar, was gemeint ist.
      Und ihr werdet eure ganzen Lieblinge wiederfinden: Link, Zelda, Epona, die Goronen - und natürlich Navi.

      Das Abenteuer ist auf "Ocarina of time" angelegt. Die Ortschaften liegen also genau so wie in diesem Spiel.

      Und jetzt wünsche ich euch ganz viel spannende Unterhaltung beim Prolog von "Wenn ein Stern verglüht".

      Dave
      Katana legte den Kopf schief und sah zu Link hinauf. "Glaubst du, wenn du schreist, erreichst du deinen Willen?", fragte sie.
      "Ich schreie, soviel ich will!", brüllte Link wütend.

      (aus "Wenn ein Stern verglüht")
    • * Disclaimer: Die in diesem Roman aus den "The Legend Of Zelda"-Spielen vorkommenden bekannten Personen, Orte, Wesen und typischen Gegenstände gehören nicht mir. Allerdings gehören mir die neu auftauchenden Personen, Orte und Gegenstände (z. B. Katana). Ich verfolge keine finanziellen Ziele mit dem Onlinestellen dieser Fanfiction. Die Meinung der Leser ist mir Lohn genug.*



      The Legend Of Zelda – Wenn ein Stern verglüht


      Prolog

      Es war ein Tag, an dem niemand ans Sterben dachte.
      Die Sonne schickte ihre wärmenden Strahlen auf die Erde. Dort, wo sie den Boden berührten, wurden sie gierig von ihm aufgesogen, denn die Tropfen, die vom Wasserfall hinüber auf den Felsboden sprangen, kühlten diesen aus.
      Das Brausen des Wasserfalls war so stark, dass es fast jedes andere Geräusch übertönte. Viele Meter tief führte er in einen großen See. Kristallklar war das Nass dort, so dass man bis auf den Grund sehen konnte.
      Neben der Fontäne führte ein Felsweg direkt an eine Wand. Auf der anderen Seite dieses Weges blockiert eine weitere Wand das Durchkommen.
      Diesen Felsweg hastete ein etwa vierzigjähriger Mann entlang. Er war außer Atem und keuchte wild. Sein schwarzes Haar klatschte bei jedem Schritt gegen sein Gesicht und es war ein Wunder, dass er durch den schwarzen dichten Vorhang noch etwas sah.
      Einen Teil des Weges zum Wasserfall hatte er mit seinem Pferd zurückgelegt. Doch dann war es gestolpert und konnte nicht mehr weiter. Ohne zu zögern hatte Rasuk sein Reittier mit dem Schwert getötet. Dabei hatte sich die Waffe so sehr im Tier verkantet, dass es einige Zeit gedauert hätte, sie wieder herauszuziehen. Doch diese Zeit hatte Rasuk nicht gehabt. Durch den Zwischenfall mit dem Pferd hatte er eh schon kostbare Minuten verloren. Minuten, in denen sein Verfolger den Vorsprung, den Rasuk ausgebaut hatte, wieder dahinschmelzen ließ. Also war der Dieb kurzerhand zu Fuß weitergelaufen. Natürlich war ihm klar, dass er keine Chance hatte, seinem Verfolger zu entkommen, aber über weitere Maßnahmen würde er sich Gedanken machen, wenn es zur Konfrontation kommen würde.
      Mit Entsetzen erkannte Rasuk die Sackgasse, in die er gelaufen war. Der einzige Ausweg aus ihr war der Sprung über die Klippe in den Wasserfall hinein, was jedoch sein Todesurteil gewesen wäre.
      Mit verzweifelten Lauten suchte der Dieb die Felswand nach irgendwelchen geheimen Schaltern ab, die es ihm ermöglichten, in den Fels eine Öffnung freizulegen. Aber die Suche war vergebens.
      „Du sitzt in der Falle“, ertönte eine Stimme hinter ihm. Ruckartig wandte er sich um. Wenige Meter vor ihm stand ein junger Mann, der ganz in Grün gekleidet war – sein Verfolger. Link war sein Name. Das Volk der Hamen hatte ihn auf Rasuks Spur gebracht und seitdem war er hinter dem schwarzhaarigen Dieb her gewesen.
      „Jetzt kannst du nirgends mehr hin“, machte Link seinem Gegner noch einmal die Situation klar.
      „Nein?“, fragte Rasuk, als wüsste er nicht, dass es vorbei war.
      „Nein. Gib mir die Träne der Quelle.“
      Link streckte seine Hand aus. Rasuk griff in die Tasche seines Wamses und schloß seine Faust um das Schmuckstück. Die Träne der Quelle, das heilige Symbol der Hamen, das er in einem unbeachteten Moment an sich genommen hatte. Nur deswegen war ihm Link wie ein Hund gefolgt.
      Rasuk zog die Hand aus der Tasche.
      „Und was passiert, wenn ich sie behalten möchte?“
      Link ließ seine ausgestreckte Hand sinken und sah Rasuk kopfschüttelnd an.
      „Was willst du denn damit? Für dich hat dieses Stück überhaupt keinen Wert. Du kannst es nicht einfach verkaufen, weil es niemanden gibt, der dir dafür auch nur einen halben Rubin geben würde. Es ist wertlos. Nur für die Hamen hat es einen Wert und auch dieser ist nicht materiell, sondern nur symbolisch. Es ist ihr Heiligtum, an das sie glauben. Und du weißt auch ganz genau, dass es so ist. Also, was möchtest du mit dem Stein?“
      Link hatte Recht. Die Träne der Quelle war für die Hamen so wertvoll, weil sie an sie glaubten. Aus keinem anderen Grund. Insofern war es töricht gewesen, ausgerechnet dieses Kleinod mitgehen zu lassen.
      „Wenn ich sie den Hamen wiedergeben soll, dann werden sie bestimmt etwas dafür herausrücken, dass für mich sehr großen materiellen Wert hat.“
      Link lächelte. „Das halte ich für ziemlich unwahrscheinlich. Das Volk der Hamen hat mich damit beauftragt, ihnen den Stein wiederzubringen. Und das werde ich tun. Du wirst also gar keine Gelegenheit haben, etwas anderes dafür zu verlangen.“
      „Und du wirst keine Gelegenheit haben, ihnen das Ding zurückzugeben.“
      Rasuk schwang seinen Arm nach hinten und Link begriff augenblicklich, was der Dieb vorhatte. Im selben Moment reagierte er. Noch bevor der Mann die Gelegenheit hatte, die Träne der Quelle in den Wasserfall zu werfen, stürmte der Hylianer mit gesenktem Kopf vorwärts und lief direkt in Rasuks Bauch, so dass dieser nach hinten taumelte und an die Felswand stieß. Rasuk schrie auf und öffnete seine Hand. Das Heiligtum der Hamen kullerte auf den Boden.
      Wütend verschränkte der Dieb seine Hände ineinander und ließ sie auf Links Rücken sausen. Der blonde Teenager riss in einem stummen Schrei den Mund auf und fiel auf die Knie. Rasuk wollte an ihm vorbeistürmen, doch geistesgegenwärtig hielt der Hylianer sein Bein fest, so dass der schwarzhaarige zu Boden fiel. Für einen Moment war Rasuk benommen. Diese kurze Zeitspanne nutzte Link, um wieder zu Kräften zu kommen. Der Hieb in seinen Rücken war ziemlich schmerzhaft gewesen.
      Als er wieder zu Rasuk blickte, stellte er erschrocken fest, dass dieser in Richtung des Steins robbte, der einen guten Meter entfernt auf dem Felsweg lag. Link warf sich auf seinen Gegner und riss seinen Kopf an den schwarzen Haaren in die Höhe. Rasuk ließ einen Schmerzenslaut hören und vergaß das Kleinod. Jetzt war es erst einmal wichtig, seinen Gegner loszuwerden.
      Er wälzte sich auf die Seite und drückte Link gegen die Felswand.
      Der Hylianer ließ seinen Feind los und versuchte ihn mit Händen und Knien abzuwehren. Schließlich gelang es ihm einen Fausthieb im Nacken seines Gegners zu landen. Rasuk rollte sich wieder zur entgegengesetzten Seite. Link rappelte sich hoch und lehnte sich verschnaufend an die Felswand. Auch Rasuk kam wieder auf die Beine.
      Als Link sein Schwert ziehen wollte, stürzte sich der Dieb auf ihn und hielt seine Hände fest. Link stieß seinen Kopf vor und traf Rasuk an der Stirn, so dass dieser zurücktaumelte und über den Felsrand trat. Das Tosen des Wassers verschlang seinen Entsetzensschrei.
      Link schaute ihm mit schreckgeweiteten Augen nach und erkannte, dass es seinem Gegner gelungen war, sich mit den Händen an der Kante festzuklammern. Der Hylianer ging mit drei großen Schritten zum Rand und sah, wie Rasuk über dem Abgrund hing.
      „Hilf mir“, schrie der Dieb. „Lass mich nicht abstürzen.“
      Link handelte, ohne zu zögern. Für ihn war klar, dass er nicht zulassen konnte, dass sein Feind in die Tiefe stürzte. Er warf sich auf die Knie und beugte sich nach vorne, so dass sein Kräuterbeutel, den er um den Hals trug, aus dem Halsausschnitt seiner Tunika rutschte.
      Link streckte die Hand aus.
      „Nimm meine Hand“, schrie er gegen das Brausen des Wasserfalls an.
      „Ich kann mich nicht mehr lange halten“, kreischte Rasuk.
      Link umfasste das linke Handgelenk seines Gegners und zog kräftig. Die rechte Hand des Diebes rutschte von der Felskante. Link bemühte sich nach Leibeskräften, Rasuk nach oben zu ziehen. Die Adern an seinem Hals traten dick hervor und er hatte die Augen geschlossen, so dass er nicht sehen konnte, wie Rasuk mit der rechten Hand den Dolch aus seinem Gürtel zog. Mit einer blitzschnellen Bewegung fuhr Rasuks Arm durch die Luft. Durch den Zug an seinem Körper traf die Klinge jedoch nur wenige Millimeter an Links Körper vorbei den Boden und wurde Rasuk aus der Hand geprellt.
      Schockiert sah Link den Mann an, dem er das Leben retten wollte. Rasuk drehte den Kopf und blickte in Links Augen und im Bruchteil einer Sekunde war ihm klar, was jetzt folgen würde.
      „Du hinterlistiger Mistkerl“, flüsterte Link und ließ Rasuks Hand los. Doch im gleichen Moment fuhr die Hand, die gerade noch das Messer gehalten hatte, in die Höhe und umfasste das Band von Links Kräuterbeutel. Der Hylianer wurde zu Boden gerissen und schrie. Er hatte das Gefühl, ihm würde der Kopf abgerissen. Die Schmerzen jagten unaufhörlich durch seinen Körper.
      „Du wirst mit mir in den Tod gehen“, brüllte Rasuk hasserfüllt.
      In panischer Hektik tastete Links Hand auf dem Boden umher und fand den Dolch. Der Junge spürte nichts, als er die Klinge umfasste und sie in seine Handfläche schnitt. Er führte die Waffe an seinen Hals und durchtrennte mit einem Schnitt das Lederband. Mit einem lauten Schrei verschwand Rasuk in der Tiefe, wobei er den Kräuterbeutel weiterhin festhielt.
      Link ließ das Messer los und blieb auf dem Boden liegen. Es dauerte mehrere Minuten, ehe er sich beruhigt hatte und nach seinem Nacken tastete. Als er die Hand zurückzog, sah er das Blut.
      Mühsam rollte er sich auf den Rücken. Jede Bewegung brachte neue Schmerzen mit sich.
      Nach einer weiteren Weile rappelte er sich auf und blickte sich nach der Träne der Quelle um. Sie lag immer noch auf dem Felsweg. Link ging in die Knie, hob sie auf und steckte sie in die Tasche. Dann trottete er langsam den Felsweg zurück, wo sein Pferd Epona auf ihn wartete. Es war an der Zeit, das Heiligtum zurück zu seinen Besitzern zu bringen.



      (Fortsetzung folgt)
      Katana legte den Kopf schief und sah zu Link hinauf. "Glaubst du, wenn du schreist, erreichst du deinen Willen?", fragte sie.
      "Ich schreie, soviel ich will!", brüllte Link wütend.

      (aus "Wenn ein Stern verglüht")

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Dave ()

    • Erst mal, Gratulation, die erste Hürde ist gemeistert: Ich habe den Prolog tatsächlich komplett gelesen. xD

      Respekt jedenfalls, ich habe selber auch mehrmals versucht, derart konsequent an meinen NaNo-Geschichten zu arbeiten und das selten geschafft. :3 (Um nicht zu sagen, ... nie. xD)

      Nun aber zur eigentlichen Geschichte. Erst mal die guten Sachen.
      Mir gefällt dein Link, der ist ja bekanntlich nicht einfach zu schreiben, da er für jeden Spieler anders ist. Ich mag es, dass du ihn so edelmütig darstellst, dass er zuerst redet und dann handelt, will sagen, dass er dem Dieb die Chance lässt, aufzugeben.
      Außerdem gefällt mir dein Schreibstil, er lässt sich gut lesen und ich bin nicht über viele Sachen gestolpert, bei denen ich gesagt hätte, dass das großartig anders muss.
      Über den Spannungsbogen lässt sich nicht viel sagen, hier ist ja alles sehr langsam aufgebaut. Handlung ist genug da, aber es lässt sich einfach noch nicht absehen, was passieren wird.

      Womit wir zu den negativen Aspekten kommen. Eigentlich soll in einem Prolog eine Vorahnung beschrieben werden, was in der kommenden Geschichte passieren wird. Das lässt du vollkommen aus, wenn man davon absieht, dass du ein neues Volk und deren Relikt erwähnst (ich muss immer an den Rattenfänger von Hameln denken, wenn ich Hamen lese. xD).
      Man tappt als Leser also noch ziemlich im Dunkeln. Ich will nicht sagen, dass du so Zusätze wie "Er hatte noch keine Ahnung, was das bedeutete, aber er würde es bald erfahren!" einbringst, aber bisher kann dein Prolog auch eine Kurzgeschichte sein, wenn du verstehst, was ich meine.
      Des weiteren, die Kampfszene: Sie ist extrem schleppend und nahezu langweilig. Alles von "Noch bevor der Mann die Gelegenheit hatte, die Träne der Quelle in den Wasserfall zu werfen" bis "Der Hylianer ging mit drei großen Schritten zum Rand und sah, wie Rasuk über dem Abgrund hing" solltest du überarbeiten, es liest sich einfach sehr neutral. Erzählungen leben von Vergleichen und Übertreibungen! Bau welche ein. :3
      Außerdem benutzt du einmal das Wort "Teenager"... Ernsthaft, das Deutsche bietet genügend Alternativen, um solche Anglizismen zu vermeiden, denn in Fantasy-Geschichten sind Ausdrücke wie "Jugendlicher" oder gar "Jüngling" doch angebrachter, finde ich.

      Das war es aber schon, im Großen und ganzen, denke ich. Ich bin geneigt, mir nächsten Freitag die Fortsetzung durchzulesen. :3
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.
    • Hallo FoWo!

      Vielen Dank für dein Review.

      Cool, du hast auch schon am NaNo teilgenommen? Wann denn? Erzähle mal ein bisschen davon. Das können wir ja per PM machen. Schreibe mich einfach an.

      Hey, Link IST edelmütig. Er ist kein "erst draufhauen und dann fragen"-Typ. Dieses Bild hatte ich von ihm nie im Kopf. Jeder Held lässt seinem Gegner eine Chance, die Sache zu beenden, ohne dass jemand verletzt werden muss. Wenn der Gegner das nicht will, dann ist das sein gutes Recht - er muss dann halt mit den Konsequenzen leben - oder sterben, ganz wie du willst. ;)

      Der Spannungsbogen wird noch weiter auf- und ausgebaut. Die Handlung ist sehr einfach, aber auch ziemlich komplex. Das wirst du dann merken, wenn das eigentliche Abenteuer von Link klar zum Vorschein kommt.

      Dein Einwand "Eigentlich soll in einem Prolog eine Vorahnung beschrieben werden, was in der kommenden Geschichte passieren wird" ist sicherlich richtig. Und du hast vollkommen Recht damit, dass ich das nicht tue. Das neue Volk und deren Relikt findet hier auch das erste und das letzte Mal Erwähnung. Auf sie wird in der gesamten restlichen Geschichte nicht weiter eingegangen.
      Ich hatte einen Prolog im Kopf, der an die früheren Bond-Filme erinnern sollte. Damals hat 007 auch einen Auftrag beendet, dann kam der Bond-Song und danach begann ein völlig neues Abenteuer, dass mit dem Teaser nichts mehr zu tun hatte (siehe "Goldfinger"). Genau so wollte ich es hier auch machen.

      Die Überarbeitung meiner gesamten Story erfolgt noch, daher bin ich dir und allen anderen Reviewern für Überarbeitungsvorschläge mehr als dankbar. Deinen Vorschlag nehme ich mir zu Herzen und werde mal gucken, wie ich die von dir angesprochene Passage lesbarer gestalten kann.

      Das Wort "Teenager" wird dir noch sehr häufig begegnen. Für die Ausdrucksvorschläge danke ich dir. Ich habe mich bemüht, viele verschiedene Anglizismen für "Link" zu finden. Aber man kann eben nicht alles überblicken. "Jüngling" gefällt mir sehr gut. Vielen Dank!

      Es freut mich, dass du am Ball bleiben möchtest. Und am nächsten Freitag steigen wir auch direkt in Links Abenteuer ein, das ihn 40 Kapitel lang begleiten wird.

      Dave
      Katana legte den Kopf schief und sah zu Link hinauf. "Glaubst du, wenn du schreist, erreichst du deinen Willen?", fragte sie.
      "Ich schreie, soviel ich will!", brüllte Link wütend.

      (aus "Wenn ein Stern verglüht")
    • Dann versuch ich auch mal meinerseits ein intelligenten Kommentar abzugeben, mal sehen...

      FoWos Einwand scheint berechtigt, das ein Prolog mehr zu einer undeutlichen Vorahnung tendiert... aber meinetwegen. Wenn du das Thema nur zu Anfang - Ende aufkommt, könnte es durchaus interessant werden; schließlich könnte man Charakterveränderungen verdeutlichen oder durch szenische Wiederholung einen runden Abschluss finden. Ich bin schon gespannt drauf, wie du es umsetzt.

      Insgesamt, hast du einen schönen Stil, auch wenn ich an manchen Stellen kleben bleibe:

      Dort, wo sie den Boden berührten, wurden sie gierig von ihm aufgesogen, denn die Tropfen, die vom Wasserfall hinüber auf den Felsboden sprangen, kühlten diesen aus.

      Imo, ein zu langer Satz mit zu vielen Kommas, der Leser stolpert ein paar mal rüber, bis er ihn versteht. Es springen also Wassertropfen vom Wasserfall auf einen Felsboden... der die Sonne gierig aufsaugt, weil die Tropfen ihn abkühlen?? Sry, aber das kommt mir sehr geschwollen vor, auch wenn es an sich schlüssig ist.

      Neben der Fontäne führte ein Felsweg direkt an eine Wand. Auf der anderen Seite dieses Weges blockiert eine weitere Wand das Durchkommen.
      Irgendwas verstehe ich nicht daran. Liegt wohl an mir oder es ist einfach ein bisschen unglücklich formuliert.

      Doch dann war es gestolpert und konnte nicht mehr weiter. Ohne zu zögern hatte Rasuk sein Reittier mit dem Schwert getötet. Dabei hatte sich die Waffe so sehr im Tier verkantet, dass es einige Zeit gedauert hätte, sie wieder herauszuziehen. Doch diese Zeit hatte Rasuk nicht gehabt. Durch den Zwischenfall mit dem Pferd hatte er eh schon kostbare Minuten verloren. Minuten, in denen sein Verfolger den Vorsprung, den Rasuk ausgebaut hatte, wieder dahinschmelzen ließ. Also war der Dieb kurzerhand zu Fuß weitergelaufen.

      Sry, dass ich grad so pingelig bin, aber dieser Absatz stört mich. Das "er konnte nicht mehr weiter" kommt komisch, besónders nachdem er gestolpert ist - das kann üerhaupt keinen Zusammenhang haben. Rasuk - meinetwegen hast du hier jetzt unvermittelt den Namen eingeführt - aber dass er wertvolle Minuten verbraucht, um es zu töten ist unwahrscheinlich. Zwar kann man damit wunderbar seine Moral präsentieren, aber das macht sich mit der fehlenden Logik wett. Vielleicht ist es das "Doch" das in dem einen Satz einfach nicht passen will, ka. Und dass er dann kurzerhand zu Fuß läuft ist eher auch überflüssig - ist ja klar, dass er nicht sein ferngesteurtes Auto herbestellen kann. Wobei - ohne das "kurzerhand" wäre ich wohl damit zufrieden XD

      So nach all dem pingelingen Kritisieren, kommt mal was Positives:
      Im Gegensatz zu meiner Vorposterin bin ich der Meinung, dass dir die Raufszene gut gelungen ist. Besonders der Übergang der Perspektiven; so wird erst aus Rasuks Augen beschrieben, dann ein ziemlich neutrales Gespräch, bis es dann auf Link rüberwechselt - fast als würde der Betrachtungspunkt des Lesers an diesem Kleinod hängen.
      Schön ;)

      Link schaute ihm mit schreckgeweiteten Augen nach und erkannte, dass es seinem Gegner gelungen war

      ließ mich zuerst stutzig machen, denn es war bestimmt nicht deine Absicht, dass Link erschrak, weil sein Gegner sich retten konnte - ich denke du meintest, er erschrak, weil der andere in den Abgrund stürzte. Um das zu unterscheiden, bitte einen irgendwie einen neuen Satz beginnen

      wie Rasuk mit der rechten Hand den Dolch aus seinem Gürtel zog.

      Hmm. Sicher, Rasuk hat Mordlust. Aber so dämlich, dass er seinem Retter, dem er eben noch panisch um Hilfe gebeten hat, jetzt erstechen will, kann er doch nicht sein. Kann sein, dass er ihn von Anfang an hatte mit in den Tod ziehen wollen - aber wenn er sich hätte hoch ziehen lassen, wäre die wahrscheinlichkeit am Leben zu bleiben, gleich größer.

      Nun dann, as wars an Kriti, und ich muss zugeben, es waren schon einige Punkte... nimm sie dir nicht alle zu Herzen, aber denk darüber nach. Zumindest am Anfang sollte man gut kritisiert werdne.
      LG
      Nayleen

      [SIZE=6]
      A brief candle; both ends burning
      An endless mile; a bus wheel turning
      A friend to share the lonesome times
      A handshake and a sip of wine
      So say it loud and let it ring
      We are all a part of everything
      The future, present and the past
      Fly on, proud bird
      You're free at last.
      [/SIZE]
    • Danke auch dir, Nayleen, für deine Review.

      Am kommenden Montag wird mein Roman beendet werden und dann fängt die Überarbeitung an. Dabei werde ich deine Anmerkungen natürlich berücksichtigen, darüber nachdenken und sie gegebenenfalls in die Tat umsetzen.

      Stimmt, den Satz mit der Wand muss ich tatsächlich noch einmal umformulieren. Ich habe es folgendermaßen gemeint: zeichne dir mal einen rechten Winkel auf, der auf der linken Seite oben liegt. Der obere waagerechte Strich ist eine Wand, der senkrechte Strich auf der Seite links ist die andere Seite der Wand. Und gegenüber vom senkrechten Strich ist der Abgrund und der Wasserfall.

      An der Beschreibung der Kampfszene scheiden sich wirklich die Geister. Den einen gefällt sie, den anderen nicht. Das hält sich etwa die Waage.

      Und übermorgen gibt es das erste Kapitel vom ersten Teil.

      Dave
      Katana legte den Kopf schief und sah zu Link hinauf. "Glaubst du, wenn du schreist, erreichst du deinen Willen?", fragte sie.
      "Ich schreie, soviel ich will!", brüllte Link wütend.

      (aus "Wenn ein Stern verglüht")
    • Hallo!

      Hier ist das erste Kapitel vom ersten Teil meiner Fanfiction.
      Viel Spaß beim Lesen und genießt das Wochenende.

      Dave



      TEIL 1

      1

      Alles war still im Dorf Kakariko, was zu dieser Zeit auch nicht ungewöhnlich war. Schließlich war es mitten in der Nacht. Die Händler, Handwerker und Mägde waren, müde von ihrem Tagwerk, gleich nach dem Abendessen zu Bett gegangen. Am folgenden Tag mussten sie wieder früh aufstehen, daher war es nur ratsam, sich soviel Schlaf wie möglich zu gönnen.
      Der abnehmende Mond stand nur noch zu einem Viertel am Himmel und spendete nur spärliches Licht. An vereinzelten Stellen zirpten ein paar Grillen. Ab und zu bellte ein Hund, der von irgendetwas aus seinem Halbschlaf geweckt wurde. Dann war es wieder still.
      Kakariko war nur ein kleines Dorf. Es lag zwar direkt neben der großen Stadt Hyrule, doch im Gegensatz zu dieser lohnte es sich nicht, sich den Luxus eines Nachtwächters zu leisten. Anders als in Hyrule patrouillierte hier niemand durch die Straßen, um auf verdächtige Umstände zu achten oder zu jeder vollen Stunde die Zeit auszurufen.
      Diese Tatsache machte es der Person, die um halb drei durch die Gassen von Kakariko schlich, sehr einfach. Niemand achtete auf sie. Niemand kümmerte sich um sie oder störte sich an ihr. Ungehindert konnte sie sich in Kakariko umschauen und in aller Ruhe das Haus aussuchen, das ihr für ihr Vorhaben geeignet erschien.
      Langsam, leise und sehr vorsichtig näherte sich die Person einem Haus, doch als sie hörte, das ein Hund anschlug, lenkte sie ihre Schritte in eine andere Richtung. Störungen dieser Art konnte sie absolut nicht gebrauchen.
      Zwei kleine Seitengassen entfernt fand sie endlich ein Haus, das ihren Vorstellungen entsprach. Vorsichtig blickte sie sich um und zog einen faustgroßen Stein aus der Tasche, die sie über der Schulter trug.
      Die Bewohner des Hauses waren offenbar nicht sehr ängstlich oder vorsichtig. Während andere Gebäude ihre Fenster mit Läden gesichert hatten, war hier kein Schutz vor die Scheiben geklappt worden.
      Mit leisen Schritten näherte sich der Unbekannte einem Fenster, holte aus und schmetterte den Stein gegen die Scheibe, die klirrend in Scherben ging. Mit angehaltenem Atem wartete der Einbrecher etwa eine Minute lang. Als sich dann immer noch nichts tat, griff er mit der Hand durchs Fenster, legte den Riegel um und öffnete es. Das ging einfacher als er gedacht hatte.
      Er legte den Stein zurück in die Tasche und kletterte flink in das Haus. Bald hatten sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt und er bemerkte, dass er im Wohnzimmer des Hauses stand. Er erkannte Schrankumrisse und Regale und machte sich sofort daran, diese so leise wie es ihm möglich war, zu durchsuchen. Schränke wurden von ihm geöffnet und nach Schmuck, Besteck oder sonstigen Wertgegenständen durchsucht. Was ihm sinnvoll erschien, wurde sofort in die Tasche gepackt.
      Plötzlich hielt der ungebetene Besucher inne. War da nicht ein Geräusch gewesen? Jetzt war alles wieder ruhig, aber er hatte sich bestimmt nicht getäuscht. Und richtig, durch den unteren Türspalt sah der Einbrecher Lichtstrahlen. Offenbar war durch die Geräusche der Bewohner des Hauses wach geworden und hatte eine Lampe angezündet, um nach dem rechten zu sehen. Hastig sah sich der Einbrecher um und ergriff einen Kerzenständer aus Messing. Er war nicht groß, aber als Waffe taugte er allemal etwas.
      Die Wohnzimmertür öffnete sich und ein Schatten trat über die Türschwelle, der eine Laterne in der Hand hielt. Das Licht fiel auf den Einbrecher.
      „Was macht Ihr …“
      Der Bewohner - ein älterer Mann, dessen Haare bereits zu einem großen Teil weiß waren – unterbrach sich, als er im Schein der Lampe erkannte, wen er da vor sich hatte. Keine zwei Meter von ihm entfernt stand ein junger Mann, der nicht älter als achtzehn Jahre sein konnte. Er trug eine grüne Tunika, eine eng anliegende weiße Hose, braune Stiefel und hatte eine grüne Mütze auf dem Kopf. Seine spitzen Ohren gaben dem Hausbewohner den letzten Beweis zu wissen, wer sein Gegenüber war.
      „Link?“, fragte der Alte erstaunt. „Was zum …“
      Der Angesprochene sprang vor und ließ den Kerzenständer auf den Kopf des Mannes niedersausen. Ohne einen Schrei auszustoßen, fiel der Getroffene zu Boden. Die Lampe fiel ihm aus der Hand und zerbrach, so dass das Licht verlöschte.
      Der Einbrecher keuchte zweimal. Dann hastete er zum Wohnzimmerfenster und verließ den Raum auf dem gleichen Wege, wie er ihn betreten hatte. Allerdings hatte er in seiner Tasche ein paar Gegenstände, die er zuvor nicht besessen hatte und er hoffte, dass diese ihm ein paar Rubine einbrachten.
      Nur kurz wanderten seine Gedanken noch einmal zu dem weißhaarigen, den er niedergeschlagen hatte. Er hatte selber Schuld gehabt. Wäre er im Bett geblieben, so hätte der unliebsame Zwischenfall nicht zu passieren brauchen. Aber Neugier war fast jedem schon einmal schlecht bekommen.
      Unbemerkt verließ der nächtliche Besucher das Dorf Kakariko wieder. Dies sollte erst der Anfang einer langen Raubzugreihe werden. Der grünbemützte Junge lächelte.
      Katana legte den Kopf schief und sah zu Link hinauf. "Glaubst du, wenn du schreist, erreichst du deinen Willen?", fragte sie.
      "Ich schreie, soviel ich will!", brüllte Link wütend.

      (aus "Wenn ein Stern verglüht")
    • Du hast wohl eine Faible für die Genossenschaft der Diebe XD
      Interessant finde ich, den kleinen Überraschungseffekt, das der Einbrecher anscheinend Link ist, obwohl du ihn zuvor als selbstlos, ehrlich und loyal beschreibst. Eine Charakteränderung? Ein Doppelgänger? Ein paar schön triftige Grüne...? Wir werden es sehen.
      Was ich damit sagen will, dass du inhaltlich den Leser auf Trab hälst. Dein erstes Kapitel ist um einiges besser als andere, weil der Protagonist offensichtlich nicht Vorang hat, sondern durch einen mysteriösen Platzhalter präsentiert wird. Das ist gut und eine mMn willkommene Abwechslung zu dem üblichen Kram.

      Stilistisch gesehen muss ich sagen, dass das Kapitel mir nicht so gut gefallen hat. Ich kann jetzt keine konkreten Stilfehler rot ankreiden, weil es praktisch keine gibt... trotzdem - es fehlt das... Etwas. Besonders die Beschreibungen am Anfang ziehen sich etwas, da manche Folge-Sätze einfach überflüssig sind. Nun, manche Kapitel sind mal so, andere mal so... das sollst du auch nicht als Kritik ansehen, schließlich find ich Dusel keine Verbesserungsvorschläge. Aber ich dachte, ich sag das mal.

      Btw: Wenn du das hier als NaNo-Projekt im November gestartet hast, bist du nicht fertig geworden, nehme ich an...? Ich finds cool, dass du dich jetzt trotz anfänglichen Zeitdruck drangesetzt hast, um die Story fertigzuschreiben. Das hat echt Potenzial, glaub mir. Wenn man so was abschließt hat man dann auch Motivation ein eigenes großes Projekt zu starten.
      Wie auch immer... ich habe von diesem 30-Tage Projekt noch nie gehört und weiß es zu schätzen, dass ich in diesem Thread zum 1. Mal darüber gestolpert bin - vllt beteilige ich mich dieses Jahr auch daran. Hört sich jedenfalls sehr lustig an.
      LG
      Nayleen

      [SIZE=6]
      A brief candle; both ends burning
      An endless mile; a bus wheel turning
      A friend to share the lonesome times
      A handshake and a sip of wine
      So say it loud and let it ring
      We are all a part of everything
      The future, present and the past
      Fly on, proud bird
      You're free at last.
      [/SIZE]
    • Halllo!

      Natürlich halte ich den Leser auf Trab, Nayleen. Er soll sich ja nicht langweilen.

      Auch im nächsten Kapitel, das am Freitag folgen wird, wird nicht Link im Mittelpunkt stehen. Sei schon mal gespannt.

      Für Verbesserungen bin ich ja zuständig. Ihr könnt mich nur auf etwas aufmerksam machen. Und überflüssige Sachen schmeiße ich schon bei der Überarbeitung raus.

      Ja, Nayleen, du hast Recht. Ich habe am letzten Montag meinen Roman beendet. Und es war ein absolut tolles Gefühl. Natürlich war es gepaart mit ein wenig Traurigkeit. Schließlich hat mich die Geschichte fünf Monate lang begleitet. Und jetzt ist sie fertig geschrieben. Aber man ist richtig stolz, wenn man es geschafft hat.
      Über 86.000 Wörter und 165 Seiten - das ist schon eine ganze Menge.

      Danke für dein Review.

      Und wenn du in diesem Jahr auch beim NaNo mitmachen möchtest, kann ich dir folgendes sagen: Du darfst erst am 1. November um 0:00 Uhr anfangen, den Roman zu schreiben.
      Aber evntuelle Vorarbeiten - Geschichte ausdenken, Handlung aufschreiben, Personen ausarbeiten, recherchieren etc. - darfst du schon im Vorfeld erledigen.
      Ich habe für diesen Roman schon Monate vorher angefangen ihn zu durchdenken, Szenenfolgen festzulegen und aufzuschreiben etc. Und bei diesen vorbereitenden Arbeiten fällt es dir im November umso leichter, den Roman zu schreiben.

      Falls du Hilfe bei den Vorarbeiten brauchst (z. B. weil du nicht weißt, wie du vorgehen sollst), kann ich dir die Schneeflockenmethode empfehlen. Google doch einfach mal.

      Dave
      Katana legte den Kopf schief und sah zu Link hinauf. "Glaubst du, wenn du schreist, erreichst du deinen Willen?", fragte sie.
      "Ich schreie, soviel ich will!", brüllte Link wütend.

      (aus "Wenn ein Stern verglüht")
    • Hallo!

      Hier ist neuer Lesestoff für euch. Noch sind meine Kapitel recht kurz, aber das wird sich spätestens ab dem zweiten Teil meines Romanes ändern. Bis es soweit ist, vergehen jedoch noch knapp drei Monate.

      Hoffentlich gefällt euch mein zweites Kapitel.
      Weiter geht es übrigens am kommenden Donnerstag. Ihr wisst schon - Karfreitag, Feiertag, etc. So kommt ihr schon einen Tag früher in den Genuss, zu erfahren, wie es weitergeht.

      Viel Spaß beim Lesen und habt ein erholsames Wochenende.

      Dave

      --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------



      2
      (Retrospektive)

      „Habt Ihr auch nur einen Atemzug darüber nachgedacht, bevor ihr zu mir gekommen seid?“
      Fassungslos schüttelte Aziko, der Anführer der Kokiri, den Kopf. Schon seit einer halben Stunde befand er sich mit Zerran, dem Bürgermeister der Stadt Hyrule, im Gespräch. Und was er in dieser halben Stunde hatte hören müssen, konnte er einfach nicht glauben.
      „Selbstverständlich habe ich das“, antwortete Zerran. „Dein Volk kann durch diese Aktion nur Verbesserungen erreichen.“
      Es war ein merkwürdiger Ort, an dem der Mann aus Hyrule und der kleine Junge standen. Aziko befand sich im Kokiri-Wald. Ohne zu sterben konnte er diesen Schutzwald auch nicht verlassen. Auf der anderen Seite konnte Zerran nicht den Kokiri-Wald betreten, da er sich ansonsten in eine Pflanze verwandeln wurde. Diese Abwehrmaßnahmen hatte vor sehr langer Zeit der Deku-Baum eingerichtet, um seine Kinder, die Kokiri, vor Gefahren innerhalb und außerhalb des Waldes zu schützen. Nun war der alte Baum schon seit vielen Dis tot, aber der Zauber schien noch immer zu wirken. Zumindest wollte kein Kokiri und kein anderer Mensch, der jenseits des Waldes lebte, ausprobieren, ob der Zauber noch intakt war. Und genau aus diesem Grund standen die beiden Gesprächspartner genau an der Grenze zwischen dem Kokiri-Wald und der Ebene von Hyrule.
      „Verbesserungen?“, lachte Aziko laut. „Was für Verbesserungen sollen denn das bitte sein? Ihr wollt Bäume fällen lassen und dafür neue Bäume pflanzen.“
      „Sehr richtig“, nickte Zerran. „Bäume, die aus robusterem Holz bestehen als die hier stehenden Bäume. Das Holz hat eine sehr gute Qualität. Ihr könntet damit Reparaturarbeiten an euren Hütten erledigen. Nichts verrottet mehr. Ausbesserungen sind praktisch gar nicht mehr notwendig.“
      „Mit dem Holz, dass wir zur Verfügung haben, kommen wir sehr gut zurecht, danke“, winkte Aziko ab. „Außerdem könnt Ihr gar keine Bäume hier im Wald fällen, da Ihr ihn gar nicht betreten könnt.“
      „Die Wesen, die für uns die Fällarbeiten erledigen, können ohne Schaden zu nehmen in den Wald hinein und ihn auch wieder verlassen, glaube mir“, antwortete Zerran.
      „Aber Ihr redet hier von unserem Wald. Wir verehren diese Bäume. Sie bieten uns Sicherheit und Nahrung und helfen uns, wenn wir krank werden. Niemals werden wir es zulassen, dass Hand an sie gelegt wird.“
      „Die neuen Bäume, die wir pflanzen, bieten euch genau das gleiche.“
      „Ja“, nickte Aziko, „nach mehreren Ahno Wartezeit. So ein Baum wächst nicht über Nacht.“
      „Wir haben nicht vor, alle Bäume zu fällen“, entgegnete Zerran.
      „Wie großzügig“, höhnte Aziko. „Das beste ist, Ihr vergesst euren Vorschlag so schnell wie möglich wieder.“
      „Besprich es mit deinem Volk. Wir treffen uns in zwei Dis um die gleiche Zeit an dieser Stelle wieder.“
      „Das ist viel zuviel Aufwand, den Ihr euch gar nicht machen müsst. Mein Volk denkt genauso darüber wie ich. Wir müssen uns nicht noch einmal treffen, denn die Antwort steht von vornherein fest.“
      Zerran zuckte die Schultern. „Ich werde jedenfalls in zwei Dis wieder hier sein. Vielleicht sehen es die anderen Kokiri ja von einer positiveren Seite.“
      „Ganz sicher nicht. Ihr dürft gerne wiederkommen, aber Ihr werdet euch dann an diesem Ort die Beine in den Bauch stehen.“
      Zerran lächelte nur. Dann drehten sich die beiden um und gingen wieder zurück nach Hause.
      Aziko fand die Dreistigkeit des Bürgermeisters unfassbar. Wie konnte dieser nur annehmen, dass er so einem Vorhaben zustimmen würde? Der Kokiri war wütend über so viel Unverschämtheit und rückte seine grüne Mütze zurecht, die für ihn zu seiner obligatorischen Kleidung gehörte, wie die grüne Tunika und die kurze grüne Hose. Alle Kokiri trugen diese Sachen, die Mädchen allerdings besaßen anstelle der Hose kurze Röcke.
      Aziko entschloss sich, mit seinem Volk über den Plan des Bürgermeisters zu sprechen. Allerdings nicht, um sich zustimmende oder ablehnende Meinungen zu holen, sondern um den anderen Kokiri zu zeigen, dass die Leute aus Hyrule offenbar nicht davor zurückschreckten, den Bäumen im Wald etwas anzutun.
      Der Anführer der Kokiri wusste nicht, woher es kam, aber er spürte, dass Zerran irgend etwas vorhatte. Er würde bestimmt nicht so ohne weiteres ein „Nein“ akzeptieren. Vielleicht würde er die Männer – nein, er hatte ja von „Wesen“ gesprochen – trotzdem in den Wald schicken. Bestimmt hatte er irgendeinen Plan in der Hinterhand, denn er hatte ja selber zugegeben, dass die Holzfäller nichts zu befürchten hätten. Es reichte also offensichtlich nicht, mit den Kokiri darüber zu sprechen, sondern sie mussten sich ihrerseits etwas ausdenken, womit sie Zerrans Vorhaben vereiteln konnten.
      Azikos Gedanken wanderten weiter zu Link. Er war zwar kein richtiger Kokiri, sondern Hylianer. Inzwischen war er richtig groß geworden und sah auch älter aus. Siebzehn Ahno war er mittlerweile alt. Gut, so alt waren viele Kokiri ebenfalls, aber sie behielten immer ihr kindliches Aussehen. Doch trotz der Tatsache, dass Link altern konnte und somit kein Kokiri war, wohnte er immer noch bei dem Waldvolk und hatte mit seinen Ideen in der Vergangenheit schon einigen Schaden abwenden können. Bestimmt fiel ihm auch in dieser Situation eine Lösung ein. Aziko war da ganz zuversichtlich. Er hielt sehr große Stücke auf Link, wie jeder Kokiri. Die einzige Ausnahme war Mido, der ständig ein grimmiges Gesicht machte und permanent schlechte Laune verbreitete. Mido und Link waren schon einige Male aneinander geraten. Aber nicht nur mit Link kam Mido nicht gut aus. Kein Kokiri konnte ihn so richtig leiden. Er halste den anderen Kindern die unangenehmsten Aufgaben auf und schon öfter musste Aziko eingreifen. Das war auch der Grund, weshalb man Mido als Anführer der Kokiri abgewählt und ihm den Posten übertragen hatte. Mido war daraufhin stocksauer gewesen, musste sich allerdings in sein Schicksal fügen.
      Daheim angekommen legte Aziko sich auf sein Bett, schloss die Augen und dachte nach. Am meisten interessierte ihn, was es für Wesen sein sollten, die den Wald betreten konnten, ohne sich in Bäume zu verwandeln. Und wenn es irgendwelche bösartigen Kreaturen waren, dann konnte man nicht sicher sein, ob sie wirklich nur Bäume vernichteten. Wahrscheinlich sah der gesamte Kokiri-Wald hinterher aus wie ein Schlachtfeld.
      Doch diese Gedanken brachten Aziko nicht weiter und ihm wurde bewusst, dass er die unangenehme Aufgabe der Aussprache vor sich her schob. Seufzend stand er wieder auf und suchte jeden Kokiri auf, um ihm mitzuteilen, dass es in einer Stunde eine Zusammenkunft geben würde. Mido entgegnete patzig, dass er momentan beschäftigt sei, aber soweit Aziko sehen konnte, bestand Midos momentane Beschäftigung darin, an einem Holzstück herumzuschnitzen. Deswegen forderte er den Störenfried mit Nachdruck auf, auf der Zusammenkunft zu erscheinen.
      Link und Salia, Links Kokiri-Freundin, sortierten Traumbeeren, aus denen später Tee gemacht werden würde. Sie lachten und nickten begeistert, als Aziko sie bat, in einer Stunde vor seiner Hütte zu erscheinen.
      Aziko kehrte zu seiner Hütte zurück und bereitete sich darauf vor, wie er den Kokiri die Neuigkeiten beibringen sollte. Es würde schwierig werden und Emotionen würden hoch kochen. Hoffentlich gibt es wenigstens mit Mido keinen Ärger, dachte das Oberhaupt des Waldvolkes.
      Katana legte den Kopf schief und sah zu Link hinauf. "Glaubst du, wenn du schreist, erreichst du deinen Willen?", fragte sie.
      "Ich schreie, soviel ich will!", brüllte Link wütend.

      (aus "Wenn ein Stern verglüht")
    • So, hier bin ich auch mal wieder, nachdem ich zum letzten Kapitel nicht so viel zu sagen wusste, melde ich mich nochens. ;3

      Ich fange ganz vorne an.
      "Retrospektive"? Bei allem Respekt, wenn der Autor es nicht schafft, dem Leser klar zu machen, dass das, was gerade beschrieben wird, in der Vergangenheit bzw. vor dem Hauptteil der Geschichte stattfindet, sollte er direkt einpacken.
      Das ist wie wenn du am Ende der Geschichte "Ende" drunterschreibst. Meinst du, der Leser merkt das nicht?
      Schneid das raus und mach anders klar, dass wir es nicht mehr mit dem Hauptteil zu tun haben. Das deutsche bietet genügend Tempus dafür.

      Ich halte es für stilistisch ziemlich schwach, Kapitel und Absätze mit wörtlicher Rede anzufangen. Beschreibungen des Szenarios sind athmosphärisch einfach dichter. Würde ich überarbeiten.

      Du hattest uns ja vorgewarnt, dass du bestimmte "eigene Vokabeln" unterbringen würdest und daran ist nichts auszusetzen.
      Allerdings kritisiere ich das an dieser Stelle doch, denn erdachte Synonyme für Wörter zu benutzen, die du genausogut auf deutsch schreiben könntest, ist ziemlich überflüssig und in meinen Augen primär störend. Ich hab dieses Kapitel gut und ohne Störungen lesen können, doch als du das erste Mal "Dis" erwähnst, musste ich den Satz mehrmals dumm angucken, bis ich verstanden habe, dass es das Wort nicht gibt und du keinen kuriosen Tippfehler gemacht hast.
      Kleiner Tipp: Erinenrst du dich an Interpretationen aus dem Deutschunterricht? Uns wurde immer gesagt, dass wir uns vorstellen sollen, dass derjenige, der unsere Interpretation oder Argumentationsstruktur liest, keine Ahnung von der Materie hat. Will heißen: Nimm an, dass deine Leser strohdoof sind. Dann wirst du solche Sachen wie überflüssige Wortneuschöpfungen (und ich rede nicht von Neologismen!) automatisch vermeiden.
      Wenn du jetzt aber zB für die Prinzessin einen "hylianischen Rang" einführen würdest, wär das in Ordnung. Aber nur, wenn die Erklärung dafür auch erfolgt. Du wirfst uns einfach Vokabeln vor und erwartest, dass wir von alleine drauf kommen, was gemeint ist.
      Absolutes No-Go.

      Ansonsten hab ich nur bei Link und Sarias Verhalten am Ende dei Stirn gerunzelt: Man kann doch davon ausgehen, dass Aziko klargemacht hat, dass es um ein ernstes Thema geht. Und selbst wenn nicht, er wird wohl kaum freudetsrahlend über eine Blumenwiese gerannt sein um die frohe Botschaft zu verkünden, dass es eine Versammlung gäbe.
      Lachen und begeistert zusagen ist irgendwie sehr fehl am Platze.

      Ansonsten... na ja, das letzte Kapitel fand ich ziemlich langweilig und etwas auf gekümstelte Spannung gemacht. Dieses hier war bis auf die angesprochenen Fehler schon besser.


      Sorry btw dass ich deine PN noch nicht beantwortet habe, ich komme aber hoffentlich noch dazu!
      Næhmachinery
      Premonitions in the rising wind; tonight the stars will fall.
      The world in a cyclone, pouring out.
      No escape, but hey, who cares? Just go with the flow.
    • Moin!

      Tja, Fowo, dann packe ich doch gleich mal ein. Und dabei wollte ich so gerne noch am NaNo 2009 teilnehmen. *seufz* Das wird dann wohl nichts.

      Es werden noch mehrere Kapitel des ersten Teils vor dem Hauptteil spielen. Und da sie sich mit den Hauptteilkapiteln abwechseln, habe ich sie alle mit "Retrospektive" gekennzeichnet. Das ist die einfachste Lösung. Wie würdest du denn kennzeichnen, dass diese Handlungsstränge in der entfernten Vergangenheit spielen?
      Übrigens, ich habe tatsächlich am Schluss meines Romanes das Wort "ENDE" geschrieben. ;)

      Ich liebe die wörtliche Rede und arbeite unheimlich gerne mit ihr. Deshalb wirst du bei meinem Roman - wie auch bei vielen anderen von namhaften Autoren - viele Absätze finden, die nur aus wörtlicher Rede bestehen. Deinem Zitat "Beschreibungen des Szenarios sind athmosphärisch einfach dichter" stimme ich voll und ganz zu. Das eine kollidiert jedoch nicht mit dem anderen, da auch die Beschreibung in diesem zweiten Kapitel des ersten Teils nicht zu kurz kommt.

      Mein Roman spielt in einer Fantasy-Welt,die ihre eigenen Begrifflichkeiten hat. Und diese Begriffe tauchen immer und immer wieder auf, so dass leicht ersichtlich wird, welcher Begriff aus unserem Sprachgebrauch gemeint ist. Die Worte "Dis" und "Ahno" werden dir im Verlauf der Geschichte immer wieder begegnen. Warte einfach noch ein bisschen ab.

      Du darfst dich auf jeden Fall schon mal auf das nächste "Retrospektive"-Kapitel am Donnerstag freuen.

      Dave
      Katana legte den Kopf schief und sah zu Link hinauf. "Glaubst du, wenn du schreist, erreichst du deinen Willen?", fragte sie.
      "Ich schreie, soviel ich will!", brüllte Link wütend.

      (aus "Wenn ein Stern verglüht")
    • Hallo!

      Die Eiersuche steht vor der Tür. Und damit ihr frisch gestärkt an diese gehen könnt, bekommt ihr vorher noch das dritte Kapitel des ersten Teils meines Romanes.
      Viel Spaß beim Lesen.

      Dave

      -----------------------------------------------------------------------------------------


      3
      (Retrospektive)

      Die Proteste der Kokiri schallten laut durch den Wald. Genau das war die Reaktion, mit der Aziko gerechnet hatte.
      Sämtliche Kinder hatten sich vor Azikos Hütte versammelt und saßen kreisförmig auf dem Boden. Als der Anführer des Volkes seinen Bericht beendet hatte, hatte sich ein Sturm der Entrüstung erhoben. Doch nicht alle hatten ihrer Empörung lautstark Luft gemacht. Mido saß ganz still da, sah in die Runde und sagte kein einziges Wort. Nicht einmal im Ausdruck seines Gesichts ließ sich ablesen, was er von der ganzen Geschichte hielt.
      Als sich alle wieder einigermaßen beruhigt hatten, ergriff Aziko wieder das Wort.
      „Mir war klar, dass ihr nicht mit dem Vorhaben von Zerran einverstanden sein würdet. Wie ich gesehen habe, seid ihr alle dagegen, dass unser Wald zerstört wird. Aber einem von euch konnte ich leider nicht ansehen, was er davon denkt.“
      Aziko sah Mido an, der herausfordernd den Blick erwiderte.
      „Doch ich nehme an, dass er unseren Wald genau so sehr liebt wie wir. Oder, Mido?“
      Alle Augen richteten sich auf den Angesprochenen.
      „Vielleicht sollte ich mich einfach raushalten“, meinte Mido. „Ich bin ja sowieso der dünne Gorone des Volkes.“
      „Seid wann bist du denn mutlos?“, wollte Aziko wissen. „Sonst bist du doch auch immer mit Feuereifer dabei, deine Meinung zu allen möglichen Dingen beizusteuern. Warum jetzt nicht?“
      Mido holte tief Luft. „Na schön, wenn ihr meine Meinung unbedingt hören wollt. Ich finde die Idee, stabilere Bäume anzupflanzen, gar nicht so verkehrt.“
      Ein leises Raunen war zu hören. Manche Kokiri steckten ihre Köpfe zusammen und tuschelten. Niemand wagte es, seinen Protest gegen Mido offen zu zeigen.
      „Das ist interessant. Kannst du uns auch sagen, wieso?“
      „Schaut euch doch mal um.“ Mido machte eine ausladende Handbewegung. „An so ziemlich jeder Hütte müssen wir irgendwann Ausbesserungen und Reparaturarbeiten vornehmen. Bei robusterem Holz würden diese Arbeiten wesentlich seltener erfolgen müssen.“
      „Also, ich finde nicht, dass wir allzu oft unsere Häuser instand setzen müssen“, meinte ein Kokiri aus der Runde und alle nickten zustimmend.
      „Bei Unwetter oder Sturm wären unsere Hütten auch weniger anfällig für Schäden“, sagte Mido und überging den Zwischenruf. „Erinnert ihr euch noch an die Lagerhütte, die wir vor zwei Ahno nach dem heftigen Gewitter reparieren mussten?“
      „Dass das Lager zusammengebrochen ist, lag aber nicht an der Stabilität des Holzes“, warf Link ein. „Wir hatten einfach versäumt, ein paar Streben mehr einzubauen. Deshalb war der gesamte Bau nicht so robust.“
      Zustimmende Rufe waren von den Kokiri zu hören und Mido warf Link einen bösen Blick zu.
      Aziko griff ein, ehe ein Streit zwischen Mido und Link beginnen konnte. „Aber dir liegt doch etwas an unserem Wald, oder? Du kannst doch nicht ernsthaft wollen, dass Bäume gewaltsam sterben müssen, nur damit andere Bäume ihren Platz einnehmen.“
      „Nein, natürlich will ich das nicht. Aber der Wald ist ziemlich dicht. Hier einen Platz zu finden, um neue Bäume zu pflanzen, ist schwer. Und, wie schon gesagt, stabileres Holz wäre nicht verkehrt.“
      Sah es bis vor wenigen Augenblicken noch so aus, als würde ein Streit zwischen Mido und Link entbrennen, so kam der Anstoß zum Zwist plötzlich aus einer anderen Richtung. Salia war aufgesprungen und funkelte Mido an.
      „Was für einen Blödsinn redest du da eigentlich? Die Bäume hier sind stabil genug. Du willst doch in Wirklichkeit gar kein stabileres Holz. Dir gefällt doch alles so, wie es ist. Du bist doch nur gegenteiliger Meinung, damit du wieder im Mittelpunkt stehen und dein Ego präsentieren kannst.“
      Auch Mido stand auf, lächelte dabei aber. „Du meinst, damit ich nicht aus meiner Rolle als der ewige Gegenpol falle?“
      „Ganz genau“, empörte sich das Mädchen.
      „Hey, reg dich nicht auf.“ Auch Link hatte sich erhoben und sah Salia an, die ihre Augen jedoch weiterhin auf den anderen Jungen gerichtet hielt. Die restlichen Kokiri verfolgten gespannt die Szene.
      „Eigentlich solltest ja gerade du ebenfalls dafür sein, dass widerstandsfähigere Bäume gepflanzt werden“, grinste Mido.
      „Ach ja? Und weswegen?“, wollte Salia wissen.
      Mido fuhr sich mit der Hand über den Hinterkopf. „Nun ja, vielleicht sind diese Bäume dann ja auch größer und dicker.“
      „Was hat das damit zu tun?“
      „So bist du dann noch besser vor neugierigen Blicken geschützt, wenn du dich mit deinem Liebling in den Wald zurückziehst.“
      Geschockt blickte Salia den Kokiri an, um im nächsten Augenblick nach vorne zu stürmen. „Du elender …“
      Link reagierte blitzschnell, umfasste Salias Bauch und hielt sie davon ab, sich mit ausgestreckten Armen auf Mido zu stürzen. Dieser machte zwei Schritte rückwärts und nahm eine abwehrende Haltung ein, ließ die Arme aber wieder sinken, als er sah, dass Link das wild um sich schlagende Mädchen festhielt.
      „Ihr hört sofort auf, alle drei“, schrie Aziko und trat in die Mitte des Kreises, so dass der Blickkontakt zwischen Salia und Mido unterbrochen wurde. „Kann man denn nicht einmal in Ruhe über etwas diskutieren, ohne dass gleich ein Streit ausbricht? Wir sind doch keine … na gut, wir sind Kinder, aber deswegen können wir uns doch ein wenig zivilisiert benehmen.“
      „Sie hat angefangen“, rief Mido und zeigte anklagend auf Salia. „Mit ihr kann man sowieso nicht mehr anständig reden, seit sie von Link beeinflusst wird.“
      „Ich werde von niemandem beeinflusst“, brüllte Salia und versucht erneut, sich von Link loszureißen. Schließlich sah sie ein, dass der Teenager stärker war als sie und entspannte sich.
      „Seid ihr jetzt fertig?“, fragte Aziko genervt und sah Salia und Link an, die sich wieder setzten.
      „Also, du bist dafür, dass Bäume gefällt werden, um neue Bäume zu pflanzen?“, wandte sich Aziko an Mido.
      „Ist doch völlig egal, was ich denke. Ihr macht ja sowieso, was ihr wollt“, entgegnete Mido patzig, ließ sich auf den Waldboden plumpsen und blickte zur Erde.
      „Wir machen nicht, was wir wollen, sondern stimmen nach Mehrheit ab“, blaffte Aziko und nahm ebenfalls wieder seinen Platz ein. Ihm gingen die Kabbeleien auf die Nerven. Jedes Mal, wenn Mido und Link aufeinander trafen, gab es Ärger.
      Der Anführer der Kokiri holte tief Luft und schritt zur Abstimmung, die nicht überraschend ausfiel. Bis auf Mido stimmten alle gegen die Abholzung der Bäume.
      „Gut, dann wird sich Zerran übermorgen ziemlich einsam fühlen.“
      „Wieso?“, wollte ein Junge wissen.
      „Weil er übermorgen wieder hier sein wird, um sich unsere Antwort abzuholen. Ich habe ihm schon gesagt, dass er sich den Weg sparen kann. Nun gut, soll er ruhig warten, bis er zum Baum wird. Ich habe wichtigere Sachen zu tun, als meine Zeit noch einmal mit ihm zu vertrödeln.“
      Die Versammlung löste sich auf und die Kokiri warteten auf das Abendessen. Aziko hatte ein ungutes Gefühl, doch er konnte nicht sagen, woher es kam. Es schien ihm, als sei die Angelegenheit noch nicht ausgestanden. Und mit dieser Ahnung sollte der Junge richtig liegen.
      Katana legte den Kopf schief und sah zu Link hinauf. "Glaubst du, wenn du schreist, erreichst du deinen Willen?", fragte sie.
      "Ich schreie, soviel ich will!", brüllte Link wütend.

      (aus "Wenn ein Stern verglüht")
    • Hallo!

      Und hier ist das nächste Kapitel meines Romans, damit ihr übers Wochenende auch etwas Lesestoff habt.

      Viel Spaß.
      Dave

      ----------------------------------------------------------------------------------------------


      4

      Müde wischte sich Blaru mit dem Ärmel seines Hemdes über die Augen. Soeben hatte er mit Basil den letzten Ballen Heu in die Scheune geschafft. Es war eine äußerst anstrengende Arbeit gewesen, mit der sie den gesamten Nachmittag beschäftigt gewesen waren. Nun reichte der Vorrat wieder für eine Weile.
      Die Arbeit auf der Lon-Lon-Farm riss einfach nicht ab. Immer gab es irgend etwas zu tun. Sobald morgens die Tiere versorgt waren standen die Pflege der Gemüsebeete, Arbeiten an den verschiedenen Gebäuden, Einkäufe in Hyrule, das Sauberhalten der Ställe und etliches andere an. Doch während der Arbeit gab es auch erfreuliche Momente. Beispielsweise bemühte sich Blaru jeden Morgen darum, derjenige zu sein, der im Hühnerstall die Eier einsammelte. Denn Lissi, eines der Hühner, hatte einen Narren an Blaru gefressen. Immer, wenn der zwanzig Ahno junge Mann den Stall betrat, lief es freudig gackernd auf ihn zu und gab erst Ruhe, wenn er ihr mindestens fünf Minuten die Federn gekrault hatte. Die anderen Hühner hielten sich in der Zeit möglichst weit von Lissi entfernt, als wollten sie mit ihrer eigenartigen Artgenossin nichts zu tun haben.
      Blaru fuhr sich mit der Hand durch die dunkelblonden Haare.
      „Das war es“, sagte er zu Basil.
      „Ich bin immer richtig froh, wenn wir diese Schufterei hinter uns haben. Das Heu unterzubringen ist die Arbeit, die ich hier am meisten hasse“, keuchte der Arbeiter.
      „Jetzt haben wir ja erst einmal für eine Weile Ruhe. Im nächsten Wechsler dürfen wir das nächste Mal ran.“
      Blaru und Basil verließen die Scheune. Draußen war es mittlerweile dunkel geworden. Der jüngere der beiden Männer legte die Kette vor die Tür.
      „Kommst du noch mit rein?“
      „Nein, heute nicht“, sagte Basil müde. „Ich gehe jetzt nach Hause und schlafe ausgiebig. Morgen früh bin ich wieder hier.“
      Blaru nickte. Basil wohnte nicht auf der Farm, sondern hatte ein eigenes kleines Haus, das eine Viertelstunde entfernt war. Blaru selbst lebte mit seiner Freundin Malon im Haupthaus. Seit Malons Vater vor vier Ahno gestorben war, bewirtschafteten er, Malon und Basil die Farm alleine. Malon und er hatten sich erst zwei Zyklen lang gekannt, bevor das schreckliche Unglück geschehen war. Malons Vater war vom Dach des Kuhstalls gestürzt, als er gerade ein Leck im Dach reparierte, und hatte sich das Genick gebrochen. Für Blaru war es keine Frage gewesen, dass er seiner Freundin zur Seite stand. Malon hatte das schlimmste zwar überstanden, aber sie dachte immer noch oft an ihren Vater. In diesen Momenten war sie in sich gekehrt und stand meist am Fenster. Blaru ließ ihr die Zeit, die sie brauchte und dafür war sie ihm sehr dankbar. Die beiden jungen Menschen liebten sich sehr und oft schon hatten sie davon gesprochen, wie schön es wäre, wenn sie als Ehepaar zusammen leben würden. Aber eine Heirat ließ die Arbeit einfach nicht zu. Es fehlte die Zeit.
      Beide redeten sich ein, dass sie vielleicht eines Tages, wenn der Ertrag größer wurde, eine Aushilfskraft anstellen konnten, so dass sie dadurch ein wenig Luft zum Heiraten hätten. Aber insgeheim wussten sie, dass diese Vorstellung nur eine schöne Utopie war.
      Blaru verabschiedete sich von Basil, der zu seinem Haus trottete. Dann schaute er noch einmal bei den Kühen nach dem Rechten und wusch sich anschließend an der kleinen Pumpe, die vor dem Haupthaus stand, das Gesicht. Im Haus selbst brannte Licht und Blaru entdeckte durch das Fenster drei Personen. Offenbar hatten sie Besuch bekommen, von deren Ankunft er absolut nichts mitbekommen hatte. Das war aber auch nicht verwunderlich, hatte er sich doch zusammen mit Basil seit dem Mittag die meiste Zeit in der Scheune aufgehalten.
      Blaru stieg die drei Stufen, die zum Haus führten, hinauf und öffnete die Tür. Er freute sich schon auf das Abendessen, bedauerte es jedoch, dass er es nicht alleine mit Malon einnehmen konnte. Sie waren gastfreundlich und würden ihrem Besuch selbstverständlich anbieten, mit ihnen die Mahlzeit zu teilen.
      Als er in die Wohnung trat, blickten ihn Malon und die beiden Besucher an, von denen er zumindest einen kannte.
      „Link“, sagte er freudig überrascht. „Das ist aber schön, dass du mal wieder vorbei schaust.“
      Er blickte seine Freundin an und sagte: „Das Heu ist verstaut.“ Dann fiel sein Blick auf den anderen Besucher. Es war ein muskulöser Bursche von ungefähr dreißig Ahno, der ziemlich groß war, weiße Haare hatte und eine Lederrüstung trug. Sein Gesicht wies ein paar Furchen auf, die ihm ein grimmiges Aussehen verschafften.
      „Wen hast du denn da mitgebracht? Bleibt ihr zum Essen?“, wollte Blaru wissen.
      „Nein“, antwortete der bullige Kerl. „Wir wollten gerade gehen. Wir haben unsere Arbeit hier erledigt.“ Mit diesen Worten schüttelte er einen Sack, aus dem Geklimper zu hören war.
      Jetzt erst meldeten sich Blarus Alarmglocken und er registrierte endlich die Merkwürdigkeiten, die er bis jetzt übersehen hatte. Seine Freundin mit den langen roten Haaren stand steif und mit ängstlichem Gesichtsausdruck da und hielt sich am Schrank fest. Die Suppe, die auf dem Ofen stand, kochte blubbernd über, doch niemand nahm Notiz davon. Zudem war es außergewöhnlich still gewesen, als Blaru das Haus betreten hatte. Malon und ihre Besucher hatten sich nicht unterhalten oder gelacht. Es hatte den Anschein, als wenn die junge Frau nicht froh über den unerwarteten Besuch war. Und auch Link hatte keinerlei Regung gezeigt, als Blaru die Wohnung betreten hatte. Sonst war der Hylianer immer freundlich gewesen und froh auf Blaru zugegangen, denn die beiden jungen Männer konnten sich gut leiden.
      „Was geht hier vor?“, fragte Blaru vorsichtig.
      „Gar nichts. Ich sagte doch, wir wollten gerade gehen.“ Der weißhaarige Mann machte einen Schritt in Richtung Tür, doch Blaru stellte sich ihm in den Weg.
      „Willst du Ärger, Kleiner?“
      Der grimmig aussehende Kerl packte Blaru vorne am Hemd.
      „Nein, lass ihn in Ruhe“, rief Malon und wollte ihrem Freund zu Hilfe kommen, doch Junge in der grünen Kleidung stellte sich rasch vor sie und stieß sie brutal an den Schultern zurück. Das Mädchen taumelte rückwärts, stieß mit dem Kopf hart gegen einen Hängeschrank und fiel bäuchlings auf den Boden.
      „Malon!“
      Mit entsetztem Blick riss sich Blaru los, lief zu seiner Freundin und kniete sich neben sie. Er drehte sie auf den Rücken und nahm sie in die Arme. Die Augen des Mädchens waren geschlossen. Verzweifelt strich Blaru ihr übers Haar. Er hatte keinen Blick mehr für etwas anderes, die Sorge um sie füllte alles in ihm aus. So bekam er auch nicht mit, wie der blonde Junge sein Schwert aus der Scheide zog und den Knauf auf seinen Kopf schlug. Stumm sackte Blaru neben Malon zu Boden.
      „Gut gemacht“, lobte sein Begleiter ihn. „Und jetzt sehen wir zu, dass wir hier verschwinden.“
      Hastig öffneten sie die Tür und liefen zur Rückseite des Hauses, wo zwei Pferde auf sie warteten. Nachdem der Sack festgebunden war, stiegen die beiden Personen auf und ritten los.
      „Glaubst du, sie lebt noch?“, fragte der Junge mit der grünen Mütze.
      „Wen interessiert das? Aber wenn sie tot ist, kommt uns das sehr gelegen“, bekam er zur Antwort.
      Dann verschluckte die Nacht die beiden Reiter.
      Katana legte den Kopf schief und sah zu Link hinauf. "Glaubst du, wenn du schreist, erreichst du deinen Willen?", fragte sie.
      "Ich schreie, soviel ich will!", brüllte Link wütend.

      (aus "Wenn ein Stern verglüht")
    • Hallo!

      Wieder einmal ist Freitag. Wieder wartet das nächste Kapitel meines Romans auf euch.

      Zuerst will ich jedoch Alienas Frage beantworten. Sie hat ja einen Satz im letzten Kapitel nicht verstanden. Offenbar machte ihr das Wort "Wechsler" Schwierigkeiten.
      Nun, auf der Farm muss natürlich mehrmals Heu in die Scheune geschafft werden. Der Vorrat, den man hat, ist ja auch einmal aufgebraucht. Und die Periode, in denen man wieder neues Heu in die Scheune schafft, nennt man Wechsler. Ist für die Handlung nicht weiter wichtig.

      Gut, dann wünsche ich euch ein supertolles Wochenende und viel Vergnügen mit dem fünften Kapitel des ersten Teils.

      Dave

      -------------------------------------------------------------------------------


      5
      (Retrospektive)

      Immer wieder sah sich Mido nach allen Seiten um, während er durch den Wald ging. In den letzten Stunden hatte er sehr intensiv nachgedacht. Warum wollten alle anderen seines Volkes nicht die praktische Seite dieser ganzen Angelegenheit sehen? Stabileres Holz würde für alle von sehr großem Nutzen sein. Aber offensichtlich hatten sämtliche Kokiri Angst vor Veränderungen. Doch wenn man diese Veränderungen nicht in Kauf nahm, dann würde sich nie etwas bewegen und niemals würden Verbesserungen eintreten. Man musste auch mal seinen ganzen Mut zusammennehmen und etwas wagen. Nur dadurch konnte man die Dinge zum Besseren wenden.
      Deshalb hatte sich Mido zum eigenmächtigen Handeln entschlossen. Wenn sein Volk nicht von selbst die riesige Chance erkannte, dann musste es eben zu seinem Glück gezwungen werden.
      Niemandem hatte der Kokiri erzählt, dass er zum Treffpunkt unterwegs war, denn man hätte ihn nur daran gehindert, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Mido traute den anderen Kindern sogar zu, dass sie ihn mit Gewalt zurück gehalten hätten. Keiner von denen hatte den Grips gehabt, die ganze Sache bis zum Ende zu durchdenken. Und diese Haltung machte ihn wütend. Aber er würde sich das nicht so einfach gefallen lassen, er war zum Handeln entschlossen. Wenn der Bürgermeister von Hyrule am Treffpunkt wartete, dann würde er ihm eine positive Nachricht überbringen.
      Es war sehr einfach gewesen, herauszubekommen, wo Zerran auf Aziko warten wollte. Mido hatte ein Gespräch zwischen Link und Aziko belauscht. Im Verlauf der Unterhaltung kam es Link komisch vor, dass sich Zerran nicht in einen Baum verwandelt hatte und daraufhin hatte Aziko vom Treffpunkt an der Grenze erzählt.
      Mido knirschte mit den Zähnen. Link! Immer wieder hatte dieser unverschämte Kerl, der noch nicht einmal zu den Kokiri gehörte, ihm Knüppel zwischen die Beine geworfen. Er hatte die anderen Kokiri gegen ihn aufgehetzt und das so gründlich, dass er als Anführer von jemandem abgelöst wurde, der absolut keine Ahnung hatte. Aber auch das erkannte keiner, im Gegenteil. Alle fanden, dass Aziko seine Sache besser machte als er, der ja schließlich immerhin Dorfältester war. Und alles war die Schuld dieses Hylianers, der sich geschickt das Vertrauen der Kokiri erschlichen hatte. Aber Mido ließ sich nicht blenden. Das große Problem war nur, dass er mit dieser Meinung alleine im Wald stand.
      Der Kokiri näherte sich dem Treffpunkt und schon von weitem konnte er erkennen, dass schon jemand an der Grenze stand. Er konnte nur hoffen, dass er den Bürgermeister von Hyrule nicht zu lange hatte warten lassen. Er beschleunigte seine Schritte. Dadurch verursachte er auf dem Waldboden natürlich mehr Lärm, aber das war ihm egal. Mittlerweile war er schon so weit vom Dorf entfernt, dass ihn dort niemand mehr hören konnte.
      Lächelnd lief er weiter, bis er vor Zerran stand. Der erwachsene Mann blickte ihn fragend an. In seinem blauen Wams und seiner schwarzen Hose sah er sehr imposant aus.
      „Wo ist Aziko?“, fragte er ohne ein Wort der Begrüßung.
      „Hallo“, nickte Mido ihm zu. „Aziko hat einen anderen dringenden Termin, an dem er unter keinen Umständen fehlen darf. Aus diesem Grund hat er auch mich geschickt.“
      „Und wer bist du?“, wollte der Hylianer mit dem hellbraunen Haar wissen.
      „Mido.“
      Zerran musterte sein Gegenüber von oben bis unten. Nach einer Weile grinste er.
      „Also gut. Soll mir recht sein. Hat Aziko mit euch gesprochen? Wie habt ihr euch entschieden?“
      „Ja, es gab eine Versammlung“, erzählte Mido. „Und nach heftigen Diskussionen wurde abgestimmt. Und eine knappe Mehrheit ist tatsächlich dafür, dass robusteres Holz sehr viel praktischer ist.“
      „Das habe ich vorgestern auch versucht, Aziko zu erklären. Aber er meinte, dass ihr euch nie darauf einlassen würdet. So kann man sich täuschen.“
      „Ja“, meinte Mido. Ein Schweigen entstand. Schließlich stellte Mido die Frage, die ihn brennend interessierte.
      „Wie viele Bäume werdet Ihr denn fällen?“
      „Nicht viele. Etwa zehn Prozent. Diese werden dann durch neue Bäume ersetzt.“
      „Und wann sollen die Arbeiten beginnen?“
      „Gleich morgen. Ich werde mit meinen Helfern gegen neun Uhr hier sein und von dieser Stelle aus alles überwachen. Wir arbeiten schnell und in zwei bis drei Dis müsste alles erledigt sein. Ist das in Ordnung?“
      Mido nickte. Dass es so schnell gehen würde, hatte er nicht erwartet. Zerran musste fleißige Helfer haben, wenn er so viel Arbeit innerhalb so kurzer Zeit erledigen konnte. Der ehemalige Anführer der Kokiri war neugierig.
      „Wer arbeitet denn so schnell?“, erkundigte er sich.
      „Luftzähne“, antwortete Zerran beiläufig und Mido wurde bleich. Damit hatte er nicht gerechnet. Natürlich konnten Luftzähne in derart kurzer Zeit die Arbeiten schaffen, aber er hatte nicht gewusst, dass Zerran dieses Hilfsmittel zur Verfügung stand.
      „Also, abgemacht. Ich bin morgen um neun Uhr hier. Wenn ihr möchtet, dann könnt ihr euch die Arbeiten natürlich mit ansehen, aber wahrscheinlich wird euch der Anblick zu weh tun. Glaub mir, ich weiß, was ich euch damit antue, aber ihr werdet mehr als reichlich für den Verlust entschädigt.“
      Mido schluckte und lächelte den Bürgermeister schief an. Dieser drehte sich um und ging den Weg zurück, den er gekommen war. Mido blieb noch lange beim Treffpunkt stehen, bis er Zerran nicht mehr sehen konnte.
      Er konnte es immer noch nicht glauben. Luftzähne arbeiteten schnell und effektiv. In zwei bis drei Tagen würden sie nicht nur die Bäume gefällt haben, sondern sie auch noch an Ort und Stelle fein säuberlich in Scheite oder Bretter schneiden können. Aber diese Wesen waren auch gefährlich, da sie extrem gefräßig waren. Es gehörte sehr viel Erfahrung dazu, um sie zur Vernunft zu bringen. Mido konnte nur hoffen, dass das Oberhaupt von Hyrule diese Erfahrung auch besaß. Ansonsten bestand die Gefahr, dass bald kein einziger Baum mehr im Kokiri-Wald zu finden sein würde.
      Um sich zu beruhigen, redete Mido sich ein, dass Zerran schon wissen würde, was er tat. Doch merkwürdigerweise blieb diese Suggestion ohne Wirkung. Langsam fragte sich Mido, ob er nicht einen Fehler begangen hatte. Doch jetzt war es ohnehin zu spät. Er konnte es nicht mehr rückgängig machen. Und deshalb würde er auch seine Haltung verteidigen, denn es war nicht anzunehmen, dass die Baumfällarbeiten von keinem Kokiri bemerkt würden. Und bis sie ihm auf die Schliche kommen würden, würde es nicht lange dauern.
      Schließlich drehte Mido sich um, um ins Dorf zurückzukehren.
      „Das war ja eine interessante Unterhaltung.“
      Mido zuckte zusammen und starrte auf die Gestalt, die vor ihm wie aus dem Nichts aufgetaucht war.
      Katana legte den Kopf schief und sah zu Link hinauf. "Glaubst du, wenn du schreist, erreichst du deinen Willen?", fragte sie.
      "Ich schreie, soviel ich will!", brüllte Link wütend.

      (aus "Wenn ein Stern verglüht")
    • Hallo!

      Huch, morgen ist ja Feiertag! Da habt ihr aber Schwein gehabt (ein cooler Spruch, der gerade zum um sich greifenden Schweinegrippenwahn passt. Wobei ich die ganze Aufregung überhaupt nicht verstehen kann. Unsere Politiker haben die Krankheit doch schon seit Jahren), denn dadurch kommt ihr schon heute in den Genuss des nächsten Teils meines Romans.

      Viel Spaß beim Lesen.

      Dave

      -----------------------------------------------------------------------------------------------


      6

      Mit einem lauten Klirren zerschellte der Krug an der Wand und die Scherben flogen durch das Zimmer.
      „Dieser kleine Scharlatan. Wie kann er es wagen?“, rief Impa aufgebracht.
      „Das hast du jetzt bestimmt schon hundertmal gefragt“, seufzte Zelda. Schon seit einer Stunde stapfte ihre Zofe wild durchs Zimmer und wollte sich einfach nicht wieder beruhigen.
      „Und wohl aus gutem Grund“, giftete Impa ihre Herrin an. „Mein Kakariko. Was fällt diesem Möchtegern-Held ein, in mein Kakariko einzubrechen und auch noch jemanden dabei zu verletzen? Was denkt er sich eigentlich dabei?“
      „Keine Ahnung“, zuckte Zelda mit den Schultern. In gewisser Weise konnte sie Impas Zorn gut verstehen.
      Die Zofe der Prinzessin ging auf Zelda zu. „Ich habe Kakariko gebaut, um Bedürftigen Asyl zu bieten. Sie sollten sich sicher fühlen. Es hat mich genug Arbeit gekostet, Ordnung in dieses Dorf zu bringen. Und dann kommt einfach jemand daher spaziert und versetzt alle in Aufregung. Könnt Ihr mir sagen, wie sich die Bewohner jetzt sicher fühlen sollen? Das kann doch jederzeit wieder geschehen.“
      „Du hast ja Recht“, gestand Zelda ihrer Leibwächterin zu. „Wir werden verstärkt Wachen aufstellen. Ich gebe dir ein paar von meinen Männern, damit sie in Kakariko präsent sind. Das wird hoffentlich abschreckend genug wirken.“
      „Gebt mir lieber ein paar Männer, damit sie gemeinsam Link aufspüren und zur Strecke bringen können. Das wäre ein weitaus sinnvollerer Einsatz für eure Soldaten.“
      Zelda sah ihre Zofe scharf an. „Willst du mir jetzt sagen, wofür ich meine Männer einzusetzen habe? Ich glaube, du vergisst dich.“
      Schuldbewusst senkte Impa den Kopf. „Es tut mir leid. Ich bin nur so außer mir. Wir wurden von jemandem enttäuscht, von dem wir glaubten, dass wir ihm blind vertrauen könnten. Jetzt hat Link sein wahres Gesicht gezeigt. Offensichtlich ist ihm der Ruhm zu Kopf gestiegen.“
      „Ist schon gut. Auch ich bin enttäuscht“, gab die Prinzessin zu. „Obwohl …“
      Impa horchte auf. „Obwohl was?“, fragte sie.
      Tief atmete Zelda ein. „Es passt einfach nicht zu ihm, sich so zu verhalten. Wir hatten viele Male miteinander zu tun. Oft genug hat er mich gerettet. Wie kann Link von einem Tag auf den anderen seinen Charakter so verändern? Was hat ihn dazu getrieben? Ich kann mir beim besten Willen kein Motiv für seine Taten vorstellen, wenn er sie überhaupt begangen hat.“
      Die Gründerin von Kakariko schnaubte nur verächtlich. „Vielleicht hat sein Kopf bei all den Kämpfen, die er für uns ausgefochten hat, ein wenig zuviel abbekommen. Und dass er es war, daran besteht ja wohl kein Zweifel. Wir haben genug Zeugen, die Link gesehen haben und mehrere Eide darauf schwören würden, dass er es war.“
      Zelda legte die Stirn in Falten. „Vielleicht steht er unter einem fremden Einfluss. Vielleicht macht ihn jemand zur Marionette und zwingt ihn, all diese Dinge zu tun. Und er kann sich nicht dagegen wehren.“
      „Und wer sollte das sein?“, fragte Impa. „Hier lieben und verehren ihn doch alle. Wobei die Verehrung für ihn jetzt abgeflaut sein dürfte.“
      Zelda sah ihre Zofe an. Und als diese die Antwort auf ihre Frage in Zeldas Augen lesen konnte, erblasste sie.
      „Nein. Ihr glaubt, doch nicht … Ganondorf?“, flüsterte sie bestürzt.
      Zelda nickte.
      „Meint ihr wirklich, er ist zurückgekehrt? Das ist unmöglich.“
      „Wir haben es schon oft für unmöglich gehalten und plötzlich war er wieder da“, entgegnete die Prinzessin. „Warum sollte es jetzt nicht auch möglich sein? Und diese Art, Rache zu nehmen, würde gut zu ihm passen. Den Helden in Misskredit bringen, so dass er keine Unterstützung mehr bekommt. Von niemandem. Und wenn das erledigt ist, kann er sich in aller Ruhe unseres Reiches bemächtigen, und dieses Mal sogar erfolgreich. Link würde ihm nicht in die Quere kommen, da er ja unter seinem Einfluss steht. Ja, es passt alles.“
      Impa stand stumm mit leicht geöffnetem Mund im Zimmer und starrte ihre Herrin an.
      Plötzlich klopfte es an der Tür. Mit lauter Stimme forderte Zelda den Störenfried auf, einzutreten. Die Tür wurde geöffnet und ein Soldat stapfte ins Zimmer. Er blieb vor Prinzessin Zelda stehen und salutierte.
      „Eure Hoheit, soeben ist ein Mann am Schloss erschienen. Er hat einen Riesenkrawall veranstaltet und wollte unbedingt, dass ein Heiler mit ihm kommt.“
      „Ein Heiler?“, wunderte sich Zelda. „Wer ist der Mann? Und warum will er einen Heiler?“
      „Er sagt, er heiße Basil und käme von der Lon-Lon-Farm. Sie soll überfallen worden sein. Die Betreiber der Farm seien wohl tot.“
      Jegliche Farbe wich aus Zeldas Gesicht. Impa schlug die Hand vor den Mund.
      „Tot“, flüsterte Zelda.
      „Ja, Eure Hoheit. Oder schwer verletzt. Der Mann hat ziemlich unzusammenhängend gestammelt. Brauchbare Informationen waren nur schwer aus ihm herauszubringen.“
      Zelda entschied sich blitzschnell.
      „Schickt sofort eine Handvoll Soldaten zur Farm. Zwei Heiler sollen mit ihnen reiten. Und diesen Mann namens Basil möchte ich in zehn Minuten im kleinen Saalzimmer sehen.“
      „Zu Befehl, Eure Hoheit.“
      Der Soldat salutierte erneut und zog sich dann eilends zurück.
      „Die Lon-Lon-Farm überfallen. Und Malon und Blaru tot“, hauchte Impa.
      „Oder schwer verletzt. Du hast doch gehört, was die Wache berichtet hat. Wir wissen noch gar nicht, ob einer der beiden tatsächlich tot ist.“
      „Ich wage gar nicht daran zu denken, dass es Link gewesen sein könnte“, sagte Impa und tat so, als habe sie Zeldas Worte gar nicht gehört. „Er hat sich immer gut mit ihnen verstanden.“
      „Ich werde gleich erst einmal mit diesem Mann reden und versuchen herauszubekommen, was tatsächlich passiert ist. Und wenn ich genaueres herausgefunden habe, dann gebe ich dir Bescheid. Bis dahin sollten wir uns nicht mit Spekulationen verrückt machen, von denen wir sowieso keine Klarheit erwarten können.“
      Impa schüttelte mit dem Kopf, während sich Zelda auf den Weg ins kleine Saalzimmer machte.
      „Wenn tatsächlich Link dafür verantwortlich ist, dann hat er sein Leben verwirkt“, flüsterte die Zofe mit grimmigem Gesichtsausdruck. „Dafür werde ich höchstpersönlich sorgen.“
      Katana legte den Kopf schief und sah zu Link hinauf. "Glaubst du, wenn du schreist, erreichst du deinen Willen?", fragte sie.
      "Ich schreie, soviel ich will!", brüllte Link wütend.

      (aus "Wenn ein Stern verglüht")
    • Hallo!

      Ohne lange Vorreden lasse ich euch jetzt das nächste Kapitel meines Romanes lesen. Viel Spaß und genießt das Wochenende.

      Dave

      ------------------------------------------------------------------------------------------------


      7
      (Retrospektive)

      „So war das aber nicht abgemacht“, sagte Link ruhig zu dem ehemaligen Anführer der Kokiri.
      Dieser starrte ihn ungläubig an.
      „Du? Was machst du denn hier?“
      „Ich bin dir nachgegangen, um zu sehen, wohin dich dein Weg führt. Du entfernst dich nur sehr selten aus dem Dorf. Das kam mir merkwürdig vor. Und ihr habt euch ja angeregt unterhalten.“
      Mido wusste nicht, was er tun sollte und versuchte, Zeit zu gewinnen.
      „Dann … dann hast du alles gehört? Alles?“
      „Ja“, gab Link zu. „Interessant, dass Aziko doch noch seine Zustimmung gegeben hat. Das habe ich gar nicht mitbekommen. Vielleicht hat er es dir aber auch gesagt, als ihr alleine wart. Er liebt es ja, Geheimnisse vor seinem Volk zu haben.“ Sarkastisch stieß Link die Worte hervor.
      Mido schwieg. Die Stille zwischen den beiden Feinden dauerte eine Weile an, bis Link fragte: „Und jetzt? Was wirst du jetzt tun?“
      „Ins Dorf zurückgehen und meine Arbeit erledigen“, antwortete der Dorfälteste.
      „Ah ja, Befehle erteilen und dich auf die faule Haut legen, während andere deinen Job machen. Stimmt, das ist ja die Arbeit, die du am besten beherrscht.“
      „Halt dein Maul“, herrschte Mido sein Gegenüber an. „Sag mir lieber, was du jetzt machen wirst.“
      „Ich denke, ich könnte mich mit Aziko ein wenig unterhalten. Vielleicht gibt er zum Dank für deine eigenmächtige Handlung ja seinen Posten als Anführer auf und überlässt ihn wieder dir.“
      Mido machte zwei Schritte auf Link zu und ballte die Fäuste. „Du wirst nichts zu Aziko sagen. Diese Bäume werden stabileres Holz haben, das wir alle sehr gut gebrauchen können. Nicht nur für unsere Hütten, sondern auch für Werkzeuge oder Transportkarren.“
      „Richtig“, stimmte ihm Link zu. „Aber diese Bäume werden ein paar Ahno brauchen, bis sie richtig ausgewachsen sind. Und du alleine hast überhaupt nicht zu entscheiden, ob diese Bäume für uns gut sind. Wir haben abgestimmt und uns dagegen entschieden. Du bist nur wieder sauer, weil du deinen Kopf nicht durchsetzen konntest, in dem ohnehin nicht viel drin steckt.“
      Mido holte aus und verpasste Link einen Kinnhaken, so dass dieser auf den weichen Waldboden fiel. Dann stürzte sich der Kokiri auf seinen Widersacher. Beide krallten sich in der Tunika ihres Gegners fest und rollten über das abgefallene Laub der Bäume. Als sie zum Stillstand kamen, lag Link auf Mido und gab ihm zwei kräftige Ohrfeigen.
      „Die sind für deine Hinterlist“, keuchte Link und schlug noch ein drittes Mal zu. „Und die ist dafür, wie du Salia behandelt hast.“
      Mido boxte Link heftig mit der Faust gegen die Brust. Der Hylianer wurde nach hinten geworfen und Mido setzte nach. Schnell rappelte er sich auf, packte Link vorne an der Tunika und ließ seine Faust gegen Links Wange krachen. Link schrie, seine Lippe platzte auf und Blut rann ihm übers Kinn. Ehe sein Gegner ein weiteres Mal zuschlagen konnte, zog der blonde Teenager seine Beine an und trat zu. Seine Stiefel trafen Midos Oberschenkel. Laut aufheulend ging der Kokiri zu Boden.
      Link sammelte sich einen Augenblick. Dann blickte er auf Mido, der sich die Beine hielt und vor Schmerzen schrie. Link packte ihn an der Tunika und zog ihn über den Waldboden. Midos Körper prallte gegen Baumwurzeln und Steine. An seinem Ziel angekommen, zog Link den Jungen hoch, lehnte ihn gegen einen Baumstamm, hielt ihm die geballte Faust entgegen und schüttelte ihn.
      „Weißt du, wo wir hier sind?“, schrie er. Mido wimmerte.
      „Mach die Augen auf!“, befahl Link brüllend. „Sieh dich um! Sieh dich um! Weißt du, wo wir uns hier befinden, du erbärmliches Stück Dreck?“
      Er schüttelte den Kokiri wie einen jungen Hund, bis dieser eingeschüchtert vor Angst die Augen aufmachte und seinen Kopf nach links und rechts drehte. Seine Augen weiteten sich entsetzt und er begann wild um sich zu schlagen, als er erkannte, wohin Link ihn gezerrt hatte. Mido wurde gegen den Baum gedrückt, der sich genau an der Grenze befand.
      Es gelang Link, den Abwehrversuchen von Mido zu widerstehen. Er hielt die Faust vor Midos Gesicht, der augenblicklich in seinen Bewegungen einfror.
      „Ich brauche dir nur so kräftig ins Gesicht zu schlagen, dass du über die Grenze taumelst und dort bewusstlos liegen bleibst. Das wird dein Ende sein, Mido, hast du das begriffen?“
      Nackte Angst flackerte im Blick des Kokiri auf und er drückte die Hände gegen Links Unterarm, war aber viel zu schwach, um damit etwas zu bewirken. Der Hylianer schüttelte ihn ein weiteres Mal.
      „Ohne mit der Wimper zu zucken, kann ich dich in den Tod schicken. Ich bin jetzt für dein Schicksal verantwortlich, du Witzfigur.“
      „Nein“, krächzte Mido. „Bitte … nicht.“
      Link holte aus und stieß die Faust in Midos Bauch. Der Kokiri ließ einen erstickten Schmerzenslaut hören. Link ließ ihn los und Mido sackte auf dem Waldboden zusammen.
      Link sah auf ihn hinab.
      „Mir wird schlecht, wenn ich dich sehe“, sagte er und schlug den Weg in sein Dorf ein, wobei er die Hand gegen seine blutende schmerzende Lippe hielt.
      Nach ein paar Minuten rappelte sich auch Mido wieder auf und taumelte so schnell wie möglich von der Grenze weg. Er wagte es nicht, jetzt zu seinen Artgenossen zurückzugehen. Die Schmach, die er empfand, war zu groß. Aber der Kokiri wusste, dass er dem Dorf nicht ewig würde fernbleiben können. Ganz bestimmt würde Link sofort mit Aziko über das belauschte Gespräch reden.
      Mido versuchte, die Schmerzen in seinem Körper zu ignorieren, um besser nachdenken zu können. Er musste sich etwas überlegen, mit dem er sich herausreden konnte. Natürlich konnte er die ganze Geschichte umdrehen und behaupten, Link hätte mit Zerran geredet und ihm die Erlaubnis erteilt, die Bäume zu fällen. Nur würde ihm das keiner glauben. Jeder im Dorf stand auf der Seite dieses verfluchten Hylianers.
      Der Kokiri hoffte, dass ihm etwas eingefallen war, bis er das Dorf erreicht hatte. Ansonsten wagte er sich gar nicht vorzustellen, was mit ihm passieren würde.
      Katana legte den Kopf schief und sah zu Link hinauf. "Glaubst du, wenn du schreist, erreichst du deinen Willen?", fragte sie.
      "Ich schreie, soviel ich will!", brüllte Link wütend.

      (aus "Wenn ein Stern verglüht")
    • Moin!

      Hier ist das achte Kapitel des ersten Teils von "Wenn ein Stern verglüht". Der arme Link gerät in ziemliche Schwierigkeiten.

      Und man kann dieses Kapitel auch lesen, ohne die vorherigen gelesen zu haben. Dann ist man genauso konsterniert wie die Hauptperson. ?(

      Ich wünsche euch viel Spaß und ein erholsames Wochenende.

      Dave

      ------------------------------------------------------------------------------------------------------


      8

      Gemütlich trabte Epona durch die karge Steppe. Link saß auf ihrem Rücken und streichelte ab und zu den Hals seines treuen Pferdes. Der Hylianer war auf dem Weg nach Hyrule, um im dortigen Wirtshaus einen Wein zu trinken und sich mit den Bewohnern der Stadt zu unterhalten.
      Zum Glück war es noch taghell. Link hatte überhaupt keine Lust auf irgendwelche Kämpfe mit Knochenmännern, die erst im Schutze der Dunkelheit auftauchten. Er wollte einfach nur in Ruhe und ohne nennenswerte Störungen nach Hyrule reiten.
      Link kniff die Augen zusammen.
      „Oh, nein. Bitte nicht“, murmelte er, doch er hatte richtig gesehen. Zwei blaue Kobolde, mit Keulen bewaffnet, waren etwa fünfzig Meter vor ihm. Sie hatten ihn auch entdeckt und kamen nun watschelnd auf ihn zu.
      Link stieg vom Pferd und meinte: „Geht gleich weiter. Gib mir nur eine Minute.“
      Epona schnaubte und stubste ihren Reiter mit der Nase an. Der Hylianer zog sein Schwert aus der Scheide. Lange würde diese kleine Störung sicher nicht dauern.
      Link entfernte sich ein wenig und stellte sich den Kobolden. Einer der beiden lief ein kleines Stück voraus, hob seine Keule, schlug zu – und traf dabei seinen Artgenossen, der genau in den Schlag gewatschelt war. Empört fing dieser an zu zetern und hämmerte dem Angreifer die Faust auf die blaue Nase. Quiekend hielt sich dieser die Nase und ließ die Keule auf den nackten Fuß seines Gegenüber sausen. Dieser hüpfte schreiend auf einem Bein um seine eigene Achse.
      Link beobachtete das Schauspiel und wunderte sich erneut über die Dummheit der Kobolde. Er hatte schon öfter mit ihnen zu tun gehabt, kam aber nie aus dem Staunen heraus, wie dämlich sie sich manchmal anstellten. Schließlich beendete er die Streitigkeiten zwischen den Kobolden, indem er dem blauen Monster, das immer noch auf einem Bein umherhüpfte, sein Schwert in den Rücken stieß. Schreiend brach der Kobold zusammen.
      Das verbliebene Wesen blickte irritiert auf seinen Artgenossen und registrierte dann, dass es da ja noch einen Gegner gab, den es angreifen wollte. Laut kreischend lief es auf Link zu.
      „Halt!“, schrie Link und streckte seine Hand aus. Verwirrt blieb der Kobold stehen.
      Link lächelte und sagte mit freundlicher Stimme: „Sag mal, wie kann man eigentlich mit einem IQ, der kleiner ist als der einer Deku-Nuss, das Ding da festhalten?“ Und er deutete auf die Keule, die der blaue Kerl in der Hand hielt.
      Der Kobold stutzte, richtete seinen Blick auf die Keule und dann zurück zu Link. Er schob seinen Kopf vor und schaute den Hylianer fragend an. Dieser rammte sein Schwert in den Bauch des Kobolds, der laut kreischend zu Boden fiel.
      „Dumm geboren und nichts dazu gelernt“, seufzte Link und schob sein Schwert wieder in die Hülle zurück. Dann stieg er auf Eponas Rücken und setzte seinen Weg fort.
      Links Fee Navi, die ihn ständig begleitete, tauchte aus seiner Tunika auf, in der sie es sich häufig bequem machte.
      „Habe ich etwas verpasst?“, fragte sie gähnend.
      „Nur eine kleine Koboldschlacht. Nichts Besonderes.“
      Navi flog neben Link her. „Du ziehst Ärger an, habe ich dir das schon mal gesagt?“
      „Ich habe nach dem hundertsten Mal aufgehört zu zählen“, antwortete der Teenager.
      Hufklappernd ritten sie über die Zugbrücke in die Stadt ein, deren Straßen ungewohnt leer waren. Link wunderte sich darüber. Sonst herrschte hier reges Treiben. Heute war zwar nicht Markttag, aber dennoch hätte man wenigstens ein paar Bürger sehen müssen. Doch Hyrule wirkte wie ausgestorben.
      Link lenkte Epona zum Wirtshaus und stieg ab. Er verzichtete darauf, sein Pferd festzubinden. Viele Jahre kannte er Epona schon und wusste, dass sie niemals weglaufen oder sich von einem Fremden wegführen lassen würde. Sie hatte sich als treue Gefährtin herausgestellt und wartete immer wieder auf ihn.
      Der junge Mann öffnete die Tür zum Wirtshaus, trat ein und war sichtlich erleichtert, als er feststellte, dass die Bar nicht menschenleer war. Im Gegenteil, fast alle Tische waren mit den Einwohnern Hyrules besetzt, die Link auch allesamt kannte.
      Mit Links Eintreten herrschte schlagartig Stille im Schankraum. Sämtliche Gespräche verstummten und alle Augenpaare richteten sich auf den Teenager, der lächelnd zum Tresen ging.
      „Hallo“, begrüßte Link den Wirt. „Einen Apfelwein bitte.“
      Der Wirt, der gerade ein Glas polierte, stellte das Glas hart auf die Spüle und funkelte Link wütend an.
      „Glaubst du im Ernst, dass du hier etwas zu trinken bekommst? Vergiss es. Dass du es überhaupt wagst, hier aufzutauchen, ist der Gipfel der Unverschämtheit.“
      Mit dieser Antwort hatte der Hylianer nicht gerechnet. In der Vergangenheit war er hier immer zu seiner Zufriedenheit bedient worden.
      „Was ist denn los?“, fragte er, behielt aber sein Lächeln bei. „Warum bin ich hier nicht mehr willkommen?“
      „Das fragst du noch?“, brüllte einer der Gäste und sprang so rasch von seinem Tisch auf, dass der Stuhl, auf dem er gesessen hatte, nach hinten flog und gegen die Wand knallte. „Du spazierst hier seelenruhig rein, als wenn nichts gewesen wäre und besitzt auch noch die Frechheit, dich dumm zu stellen?“
      „Was ist denn gewesen?“ Das Lächeln verschwand aus Links Gesicht. „Ich weiß überhaupt nicht, wovon du redest.“
      „Zum Glück hat Malon nur eine starke Gehirnerschütterung. Du hättest sie umbringen können. Aber vielleicht hattest du es auch darauf angelegt.“
      Link fühlte, wie es ihm eiskalt den Rücken hinunter lief. Was war mit Malon passiert?
      „Was … was ist mit Malon?“, fragte er.
      Aus den Augenwinkeln nahm der blonde Junge eine Bewegung war. Er zog den Kopf zur Seite und das Glas, das nach ihm geworfen worden war, verfehlte ihn nur knapp und zerbarst splitternd an der Wand. Urplötzlich bekam es Link mit der Angst zu tun.
      „Was hast du denn als nächstes vor?“, fragte der Mann, der das Glas geworfen hatte. „Willst du jemanden von uns überfallen, nachdem du in Kakariko und auf der Lon-Lon-Farm schon reiche Beute gemacht hast?“
      „Ich will überhaupt niemanden überfallen und habe das auch nicht getan“, verteidigte sich Link und schaute erschrocken auf den Mob von Menschen, die sich von ihren Tischen erhoben hatten und drohend auf ihn zu kamen.
      „Lügner“, schrie ein anderer Gast und warf einen Stuhl, der dicht neben Link auf den Tresen krachte.
      Der Teenager wollte nur noch raus aus dem Wirtshaus. Er wusste nicht, was in die Einwohner von Hyrule gefahren war, aber er wusste, dass sie ihn umbringen würden, wenn er nicht so schnell wie möglich die Flucht ergriff. Hände griffen nach ihm, doch er stürmte los, durch die Menschenmasse hindurch, wobei er mit aller Kraft Leute zur Seite schubste, die Stühle und Tische beim Fall zu Boden mit sich rissen. Link rannte durch die Tür und auf sein Pferd zu, das immer noch auf ihn wartete, schwang sich auf den Rücken, ergriff die Zügel und preschte davon, wobei er einen Fußgänger beinahe über den Haufen ritt. Doch dieser konnte sich mit einem raschen Hechtsprung zur Seite retten.
      Link achtete überhaupt nicht darauf, wer der Mann war, der ihm hatte ausweichen müssen.
      „War das Link?“, schrie Zerran und lief der Menschenmasse entgegen, die aus dem Wirtshaus strömte.
      „In der Tat“, antwortete der Wirt ihm. „Und er ist entkommen.“
      „Keine Sorge, wir werden ihn kriegen. Holt eure Pferde!“, brüllte der Bürgermeister den Leuten zu. „Er wird bestimmt zum Kokiri-Wald reiten, um sich dort zu verstecken. Wir werden ihm folgen und den Wald durchkämmen, bis wir ihn gefunden haben.“
      „Keine Chance“, meinte ein Mann, „wir können nicht in den Wald, ohne uns in Bäume zu verwandeln.“
      „Ich würde euch nicht in den Wald schicken, wenn das der Fall wäre. Zum Beweis werde ich als erster in den Wald gehen, um es euch zu beweisen. Euch geschieht nichts. Vertraut mir. Und jetzt holt eure Pferde. Links Vorsprung darf sich nicht noch mehr vergrößern.“
      Die Männer gehorchten und liefen los, um in Windeseile ihre Reittiere zu satteln. Doch ein Junge von etwa siebzehn Jahren mit dunkelblondem Haar ging verstohlen in eine andere Richtung. Er war ebenfalls im Wirtshaus gewesen, hatte jedoch der Szene erschrocken zugeschaut, ohne sich zu rühren. Der Junge trug ein hellbraunes Hemd und eine beige Hose. Seine Beine steckten in dunkelbraunen Stiefeln.
      Zerran ertappte ihn dabei, wie er sich davonstehlen wollte und hielt ihn am Hemd zurück. „Moment, Chizu, du wirst dich nicht drücken. Auch du wirst mit uns in den Kokiri-Wald reiten.“
      „Nein“, antwortete Chizu. „Ich werde euch nicht dabei helfen, einen Unschuldigen zu jagen.“
      „Gut“, meinte der Bürgermeister, „dann befehle ich es dir. Und dir ist ja klar, was mit dir passiert, wenn du dich dem Befehl des Bürgermeisters verweigerst.“
      Chizu schluckte. Er wusste, dass er in den sauren Apfel beißen musste. Schnell entschloss er sich, sich dem Befehl zum Schein zu fügen. Unterwegs hatte er genug Zeit, um darüber nachzudenken, wie er den Eindruck erwecken konnte, bei der Jagd nach seinem besten Freund dabei zu sein, aber ihn trotzdem nicht ausfindig machen zu wollen.
      Keine zehn Minuten später waren die Häscher fertig ausgerüstet und machten sich gemeinsam an die Verfolgung des jungen Mannes, den sie für die ganzen Taten zur Verantwortung ziehen wollten.
      Katana legte den Kopf schief und sah zu Link hinauf. "Glaubst du, wenn du schreist, erreichst du deinen Willen?", fragte sie.
      "Ich schreie, soviel ich will!", brüllte Link wütend.

      (aus "Wenn ein Stern verglüht")