Die drohende Weltrezession

    • Original von Anubis
      Ich bin der festen Überzeugung, dass die Banken absichtlich in die Krise gestürzt wurden...Die EZB wird sich freuen, wie sich die FED freut, dass Kalifornien Bankrott ist. Irgendwie sind mir das zu viele Zufälle auf einmal. Die EU ist dem Volk so fremd wie schon lange nicht mehr.

      Die EU ist sicherlich nicht die optimale Version all dessen, was theoretisch möglich (gewesen) wäre. Aber immer noch besser als das Einzelgänger-Dasein der europäischen Staaten. Die Fremdheit der EU dem Volk gegenüber speist sich aus einer fast schon überbordenden Bürokratie ohne direkt erkennbare Handlungsvollmachten und einer undurchsichtigen Struktur. Müsste mal gestrafft werden.
      Dann das aber mit einer halben Verschwörungstheorie zu verquicken, nur eines absurden Bauchgefühl wegens - nein, Danke.
      Außerdem noch wichtig: Die Masse ist dumm. Kann man gar nicht oft genug sagen. Wer wusste damals denn schon, was überhaupt in der EU-Verfassung stand?
      Außerdem: Was soll den bitte so schlecht sein an den "gravierenden Änderungen" durch die EU? Was ist bitte schlecht an der Währungsunion?
      Die gestiegenen Preise? Preissteigerungen gab es auch mit den nationalen Währungen - und teilweise ist ja immer noch nicht klar, ob bzw. wo es jetzt überhaupt wirklich irgendwelche Preissteigerungen durch die Euro-Einführung gab.

    • Die Kreditkrise war absehbar und Deutschlands Exportunternehmen und die sie finanzierenden Banken hatte eine Hauptrolle in ihrer Erzeugung. Die starken Defizite in Ländern wie den USA und Großbritannien konnten nur durch irsinnig leichtfertige Kreditvergaben von Überschuss-Ländern wie Deutschland und China entstehen. Wieso sollten wir diejenigen, die diese gigantische Fehlallokationen von Kapital - sprich Investitionen in bereits überschuldete ausländische Konsumenten - und damit auch gigantische Verluste erzeugt haben, mit weiterem Kapital vom Steuerzahler belohnen? Das ist doch absurd! Die Krise ist ein positives Ereignis, da sie die weitere Fehlallokation von Kapital stoppt und allen Marktteilnehmern die Möglichkeit zum Umdenken und zur Neuorientierung gibt (Identifikation besserer Investitionsziele). Diesen wichtigen Prozess durch staatliche Eingriffe zu verhindern, heisst nichts anderes als Deutschlands Zukunft auf Jahre hinaus zu beschädigen! Die Herren Politiker halten sich für superschlau mit ihren Geldspritzen und Bailouts. Man sollte ihnen helfen, zu einer besseren Selbsteinschätzung zu kommen.

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    • @ Socos

      Wenn manche Menschen nicht so widerlich Geldgeil und Asozial wären (ich sags mal überspitzt so, der Manager der eine Firma gesundschrumpft weil die zu wenig Gewinn bringt, das Geld einkassiert, den Lohn kürzt und dann doch Leute entlässt) müsste der Staat nicht eingreifen, dann könnte der Markt sich wunderbar selbst regulieren. Leider, so habe ich jedenfalls das Gefühl, denken einige Leute viel zu kurz und handeln viel zu Verantwortungslos.

      Schade nur dass die Politiker dann meist falsch reagieren.

    • Original von CAMIR
      Vielleicht wird das die isländische Regierung mit Regierungswechseln ebenfalls tun :) Von Blair sollte man nichts erwarten.


      Bitte erlaube 2 Korrekturen:
      1) Island hatte bereits einen Regierungswechsel. Der wird (mit großer Wahrscheinlichkeit) im April bei den Neuwahlen untermauert.
      2) In England regiert kein Blair mehr. Der gute Mann heißt Gordon Brown. Aber auch von dem kann man vermutlich nicht viel erwarten (Stichwort: Island = Terroristen) ;)

      Im ersten Fall sprach ich vom vorübergehenden Regierungswechsel :) Mein Satz war nicht auf die Zukunft bezogen.

      Im zweiten Fall hat mich das Tippekel gepackt. J. G. Brown ist natürlich Premierminister des UK. :)

      Original von socos
      Die Krise ist ein positives Ereignis, da sie die weitere Fehlallokation von Kapital stoppt und allen Marktteilnehmern die Möglichkeit zum Umdenken und zur Neuorientierung gibt (Identifikation besserer Investitionsziele).

      Würde die Wirtschaftskrise nur auf die großen Industriestaaten zutreffen, würde ich Dir zustimmen, aber viele Länder sind von Geldgebern wie Deutschland abhängig. Man beachte, wie viel Deutschland in dne Europot zahlt und die jährlichen Abgaben an die Entwicklungsländer. Welche Ausgben werden wohl zuerst wegfallen, wenn sich der Staat erst einmal selbst retten muss? Nein, an die EU werden sie immernoch immense Abgaben leisten.
      Ganz einstellen wird Deutschland die Entwicklungshilfe sicherlich nicht, aber man beachte auch die Summen der Bürger, die gerne spenden. Bei drohender Rezession kommt das Spenden wohl an letzter Stelle.
      Genauso sieht es in der Tourismusbranche aus. Viele Entwicklungsländer hängen vom Tourismus ab. Auch eine Reise werden sich die Deutschen zwei Mal überlegen. Das Jahr 2009 läuft dann leider nicht so gut für diese Länder, aber passt schon, die Wirtschaft reguliert sich ja selbst ;)