Zimtliebhaber oder Kommerzhasser? - Weihnachten

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    • Zimtliebhaber oder Kommerzhasser? - Weihnachten

      Die einen erfüllt die Vorzeit und das Fest der Liebe mit Vorfreude. Man plant sich mit seinen Familienangehörigen und Freunden zu treffen und beim gemütlichen Teetrinken und Bratapfelessen neben dem Weihnachtsbaum im warmen Wohnzimmer zu unterhalten, während über die Musikanlage weihnachtliche Lieder ertönen. Die Kinder freuen sich vor allem, denn an Weihnachten kommt der Nikolaus, Weihnachtsmann, Väterchen Frost, das Christuskind oder wer auch immer, und beschenkt diejenigen, die im sich dem Ende zuneigenden Jahr brav waren. Frauen nehmen sich Jahr für Jahr vor, dieses eine Mal nicht so viel Süßes zu essen, können sich aber bei dem Anblick reich belegter Tafeln doch nicht zurückhalten. Man eilt von Geschäft zu Geschäft, packt ein, reißt auf und macht vor allem seinen Geldbeutel um einiges leichter.
      Und darum ist Weihnachten vielen verhasst. In der kommerzorientierten Gesellschaft ist für die meisten nicht mehr das wohlige Zusammensein von Bedeutung, sondern das Ausmaß an Geschenken, die man bekommt und selbst verschenkt. Kinder wollen keinen Steifteddy mehr, sie wünschen sich eine Playstation. Am besten mit einem neuen Fernseher, der ins Kinderzimmer gestellt wird. Sich ehrlich über einen Besuch und selbstgemachte Plätzchen freuen können meistens wohl nur noch die Großeltern.
      Oft ist die Stimmung gedrückt, man ist gestresst, weil das vom Kind gewünschte Geschenk nirgens zu finden ist - und wie soll man es ihm dann am Weihnachtstag weißmachen, dass der Nikolaus es nicht auf Vorrat hatte, wo er doch die größte Spielzeugfabrik besitzt? Jeden Tag muss der Staubsauger raus, weil die Nadeln sich tag täglich im Teppichboden festsetzen und irgendwann, in einem unerwarteten Moment, spielt die Katze mit den Kugeln welche am Boden zerbrechen und so weiter.

      Nun kommt die Frage: Wie steht ihr eigentlich zu Weihnachten? Wird es bei euch trotz Weltwirtschaftskriese zu einer reichen Beschenkung kommen, oder gibts dieses Jahr nur liebgemeinte Kleinigkeiten wie Plüschtiere und Süßes? Geht ihr noch zum Gottesdienst, egal ob ihr nun gläubig seid oder nicht? Ist Weihnachten wirklich das Fest der Kapitalisten oder noch das Fest der Liebe?

      Und vor allem: Was würdet ihr dazu sagen, wenn es Weihnachten nicht mehr gäbe?

      zelda 2
      "Hallo ich bin der Andi und würde gerne meine Festplatte an den USB - Port ihrer Tochter anschließen und Kram sharen"
    • Zum Gottesdienst?
      Nee, da gehe ich schon zu Weihnachten nicht mehr hin, seit ich 7 Jahre alt bin xD
      Die Krippe steht auch mehr als Gewohnheit und Zierde als wirklich zum Gedenken von Jesu Geburt bei uns im Wohnzimmer :rolleyes:
      Und wir schenken denen was, von denen wir denken, sie verdienen es. Und ja, wir gehen nach dem Prinzip vor "Je mehr diese person es verdient hat, desto mehr bzw teueres bekommt sie". Ich seh da allerdings nichts negatives dran, denn das rechnet sich eh zurück.
      Meine Mutter gibt für mich und meine Schwester verdammt viel Geld aus. Also kriegt sie von uns eine 180€ teure Tiffanylampe. Danach kommen unsere Großeltern, welchen wir (samt Mutter) für 200€ Tickets für die Frühlingsnacht der Volksmusik oder wie das heißt, geholt haben. Dann habe ich meiner Schwester einen richtigen Schminkkoffer besorgt, ich kriege von ihr (vermutlich) einen Wellnesstag mit Massage und Aromaöltherapie. Dann kommt mein Freund, er kriegt ein Hemd, dass er lieben wird. Und so geht es halt weiter. Entfernte Verwandte kriegen gar nichts. Sonst sind halt nur noch jeweils mein patenonkel, die Patentante meiner Schwester, unser Vater und unsere Oma über, die allle nur was kleines kriegen.
      Einkaufsstress wird aber zumindest in unserer Familie damit gespart, dass wir schon im Sommer die Geschenke besorgen (und da sich daher jeder genau überlegen muss, um nicht am Ende doch was anderes zu wollen, sind es meist auch wirklich Dinge, die der Andere sehr gerne haben will)
      Und wir sind nicht NUR auf Geld veranlagt. Ich zeichne die Namenskärtchen jedes Jahr selber und schreibe ein auf Adressaten und Geschenk passendes, selbstausgedachtes Gedicht hinein. Ich und meine Schwester singen vor dem Geschenke auspacken immer Weihnachtlieder und nach dem Beschenken wird immer nur ein schlichtes Fondue gemacht.

      Vorfreude kenne ich, aber die wird nicht durch sowas wie Süßigkeiten oder so gemacht. Für mich reichen drei Dinge, um Weihnachten kommen zu lassen. Ein schöner Weihnachtsbaum, Geschenke und Musik. Und ja, es ist für mich das Fest der Liebe. Ich wurde von meinem Freund eingeladen, mit ihm und seiner Familie Weihnachten zu feiern und ich habe nichtmal eine Sekunde überlegen müssen, um abzusagen. Meine Familie gibt mir unglaublich viel. Er darf gern an Weihnachten zu uns kommen, aber ich werde keinen meiner Familie an Weihnachten alleine lassen, nicht an jenem Tag. Und auch, wenn ich heiraten und ausziehen würde, an jenem Tag würde ich sie entweder zu mir holen oder ich zu ihnen gehen.

      Und wenn es Weihnachten nicht gäbe, dann gäbe es garantiert ein anderes, ähnliches Fest. Jede Religion und jedes Land hat schließlich so ein Fest. In Japan gibt es den Mädchen- bzw Jungentag und dann haben die Islamisten ihr Geschenkefest. Ich weiß, dass meine ehemaligen türkischen Mitschüler jedenfalls immer einen Tag hatten, den sie uns mit "Ist wie Weihnachten" erklärt hatten.
      Gäbe es nicht Weihnachten, dann wäre es halt Hanuka oder Hina-matsuri bzw Kodomo no Hi oder noch was anderes.
    • RE: Zimtliebhaber oder Kommerzhasser? - Weihnachten

      Mir ist Weihnachten reichlich egal, geht mir zeitweise sogar sehr auf den Geist.
      Frueher als Kind war das anders, da hab ich von dem ganzen Trubel noch nicht so viel mitbekommen, es war einfach schoen, wenn ueberall Nussknacker, Raeuchermaennchen und Kerzen standen, der Weihnachtsbaum war immer schoen bunt, Plaetzchen dekorieren hat Spass gemacht und die Angst vorm Weihnachtsmann hat mich jedes Jahr in den Wahnsinn getrieben xD
      Aber es war schoen.
      Heute seh' ich das anders. Ich koennte kotzen, wenn ich im Hauptbahnhof stehe und dort schon 8 Wochen vor Weihnachten die ganze Deko aufgebaut ist und tausende von Menschen durch die Gaenge und Geschaefte hetzen, als gaeb's kein Morgen mehr. Jeder ist hektisch und genervt und im Hintergrund laeuft schlechte Weihnachtsmusik.
      Selbiges gilt fuer den Weihnachtsmarkt. Den gibt's jedes Jahr und er bietet auch jedes Jahr dieselben Sachen an, wieso stuerzen sich trotzdem immer wieder alle Leute darauf, als haetten sie sowas noch nie gesehen? Ich wuerde mich niemals an einem Samstag in diese Massen wagen, das Gequetsche und Gedraengel ist alles andere als harmonisch und entspannend.

      Auf Plaetzchenbacken hab ich seit Jahren auch schon keine Lust mehr, macht nur Arbeit und schmutziges Geschirr :/ Weihnachtsmusik geht mir auf den Zeiger, Weihnachtsdeko erst recht.
      Und eigentlich hab ich keine Lust ueber die Feiertage nach Hause zu fahren, ich wuerde viel lieber einfach hier in der WG gammeln, nen paar Bier mit Freunden trinken und dann den 25. verschlafen, am 26. langsam wieder auf die Beine kommen und am 27. feiern, dass Weihnachten vorbei ist.
      Aber ich kann meine Mum nicht haengen lassen, sie wuerde es stoeren, wenn sie ueber Weihnachten alleine ist, also fahr ich hin, weil es sie freut ._. und das freut mich.
      Den ganzen Geschenkkram sehen wir nicht so eng. Meine Mutter hat kein Geld, ich hab keines, also kann man das mit den teuren Geschenken sowieso vergessen. Man kann sich auch mit Dingen unter 300€ gut eine Freude machen. Von daher geht's schon eher noch um den Akt des Schenkens an sich, als um den Wert.
      Gottesdienst faellt aus. Da musste ich zum Glueck noch nie im Leben hin, wuesste auch nicht, was ich meine Zeit dort verschwenden soll o_O;;

      Wenn es Weihnachten nicht mehr gaebe, faend' ich das kaum schade. Hatte das Thema gestern erst mit meiner Freundin. Das einzige was mir fehlen wuerde, waere der Gluehwein an unserem Lieblingsstand.
    • Mich nervt eher die Scheinheiligkeit, die die Leute mit sich rumtragen. Der Kommerz ist mir wurschd, aus jedem Mist wird heutzutage Kapital geschlagen. Dagegen stumpft man ab. Wenn ich aber in Saarbrücken durch die Bahnhofstraße, die Einkaufsmeile, gehe und da die Penner um 10 Uhr abends bei -5 Grad mit ihren Becherchen rumstehen und sich den Arsch abfrieren, während 20 Meter weiter aufm Marktplatz die Weihnachtsverbudung riesenhafte Ausmaße annimmt, "Last Christmas" dudelt, Glühwein und Würste verzehrt werden und die dicken Alten in den warmen Jacken vom Fest der Nächstenliebe plaudern - am Carlheinz gehen sie vorbei, der hat nur ne Mütze an. Und der Carlheinz ist sone arme Sau, wenn du dem 20€ in sein Becherchen wirfst, küsst er dir die Füße und ruft dir auf 50 Meter Entfernung noch "Danke!" zu. Nebendran aufm Weihnachtsmarkt ist derweil Stimmung pur und man dankt dem Herrgott für seine Güte. Grauenhaft. Ist den Rest vom Jahr über auch nicht wirklich anders, nur laufen sie da nicht in die Gottesdienste, fühlen sich wohl und geborgen und erfreuen sich der Güte ihrer Mitmenschen. Am Carlheinz gehen sie trotzdem vorbei, aber wenigstens ist dieses widerliche Nächstenliebe-Getue nicht in jedem Gesicht zu lesen.

      Ich schenke gerne und bekomme auch gerne was geschenkt.

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    • Original von Acrobat reader
      die dicken Alten in den warmen Jacken vom Fest der Nächstenliebe plaudern - am Carlheinz gehen sie vorbei, der hat nur ne Mütze an.

      Ja, kenne ich, finde ich auch schlimm. Als ich in Oberhausen war, war da auch ein Mann, extrem dünn angezogen und hat einfach in seiner Ecke gesessen und vor sich hingesummt. Hatte ihm mein ganzes Kleingeld (dürften 10€ in 20 Centstücken gewesen sein) gegeben und der hatte sich auch so gefreut.
      Manchen sollte man zwar nichts geben (mich hatte mal wer angesprochen, auf den der Satz Penner passte, stank nach Alkohol und wollte mal eben Geld haben), aber einige können ja wirklich nichts dafür, dass man sie vergessen
    • Sehr schönes Thema: Ich habe mich auch in meiner Weihnachtsstory im zfans.de-Adventskalender (Tür 9) damit beschäftigt.
      Es wird bei uns trotz Weltwirtschaftskrise zu einer reichen Bescherung kommen. (so große Auswirkungen auf unsere Familie hat es eh nicht gehabt).
      Ich gehe auch alle zwei Jahre in die Kirche zum Gottesdienst, obwohl ic h nicht gläubig bin.
      Ich hasse Weihnachten nicht weil es für den Kommerz genutzt wird. Im Kapitalismus wird sowieso alles für Kommerz genutzt. Trotzdem bin ich nicht ganz damit einverstanden.
      Die Weihnachtsabende sind bei uns so oder so schön. Wir beschenken uns gegenseitig und freuen uns miteinander, aber trotzdem ist für mich das schönste das gemütliche Beisammensein mit der Familie. Bei uns bleibt es ein Fest der Liebe.

      Wenn es Weihnachten nicht mehr gäbe, würde ein teil in mir sterben, so ist es doch das schönste Fest überhaupt.
    • ich mag advent und weihnachten,
      mitsamt dem glitzer, dem christkindlmarkt, dem zimtduf und den weihnachtsliedern.
      eigentlich wundert mich diese einstellung selbst ein bisserl, da ich weder christ noch friede-freude-eierkuchen-tante bin. trotzdem weckt diese zeit wohl einfach schöne erinnerungen und ich genieße es, in funkelnden gassen spazieren zu gehen und einen glühwein in der hand zu halten.
      da ich irrsinnig gern schenke, kann ich mich auch nicht über das kommerzdenken an weihnachten aufregen - denn auch ich fange früh an, geschenke zu kaufen, mache mir gedanken, schreibe listen und hab den größten spaß dabei.
      pünktlich am ersten advent stehen bei uns unmengen an keksen auf dem tisch (heuer hab ich allerdings "nur" 9 sorten gemacht... ^^) - auch das liebe ich. ich koche und backe immer gern, aber kekse, das ist so... so schön, so besonders.

      an weihnachten gehe ich mit mama in die kirche, das war schon immer so. ich sehe diesen gang weniger als glaubensbekundung (das wär dann eher paradox...), sondern als geschenk für meine mama.
      sie genießt die weihnachtsmesse, ist zwar gläubig, aber kommt auch sonst eher selten zum kirchengehen. wenn wir dann nebeneinander "ihr kinderlein kommet" singen, freu ich mich trotz all meiner negativen einstellung, in der kirche zu stehen und mitzubekommen, wie nacheinander vieleviele leute still werden und endlich ruhe spüren. jesus ist mir bei dem ganzen zeug herzlich wurscht. ;)

      heuer wird weihnachten wohl eher traurig als besinnlich, aber ich bin dennoch froh, dass es eine zeit gibt, in der man sich dem familiären glück bewusst werden kann.
      klar kann ich das IMMER - genauso wie jeden tag muttertag sein kann. aber bei all unserer hektik nimmt sich doch kein schwein die zeit, mal zu verschnaufen und den liebsten "danke" zu sagen. wenn sich weihnachten gut dafür anbietet - warum nicht.

      dieses abstumpfen, von dem ihr alle sprecht, ärgert mich eigentlich gerade an weihnachten weniger. weihnachten ist auch für mich nicht unbedingt die zeit, wo ich an die ganze welt denken kann und möchte. zwar bringe auch ich es nicht übers herz, bepackt mit geschenken an obdachlosen bettlern vorbeizugehen und werfe ihnen dementsprechend ein paar euros in das becherlein - aber weihnachten ist für mich nicht unbedingt "menschenliebe". viel mehr individuelle liebe: ich denke an die handvoll menschen, die mir wirklich wichtig sind und denen auch ich wichtig bin. ich will ihnen zeigen, wie lieb ich sie hab. dafür ist weihachten für mich da.
    • Original von Kathy
      dieses abstumpfen, von dem ihr alle sprecht, ärgert mich eigentlich gerade an weihnachten weniger. weihnachten ist auch für mich nicht unbedingt die zeit, wo ich an die ganze welt denken kann und möchte. zwar bringe auch ich es nicht übers herz, bepackt mit geschenken an obdachlosen bettlern vorbeizugehen und werfe ihnen dementsprechend ein paar euros in das becherlein - aber weihnachten ist für mich nicht unbedingt "menschenliebe". viel mehr individuelle liebe: ich denke an die handvoll menschen, die mir wirklich wichtig sind und denen auch ich wichtig bin. ich will ihnen zeigen, wie lieb ich sie hab. dafür ist weihachten für mich da.


      Das kann ich nur so unterschreiben.

      Ich liebe diese ganze Vorweihnachtsstimmung, die Menschenmassen auf den Weihnachtsmärkten, die schon im November totgehörten Weihnachtslieder, Spekulatius, Marzipan, das Aufregen über häßliche Beleuchtungen... ich finde das alles so toll. Wohl auch weil es jedes Jahr das selbe ist, es ist etwas, auf das man sich jedes Jahr gleichermaßen verlassen kann, etwas Vertrautes, etwas, dass einen an schöne Momente der Kindheit erinnert...

      Dieser ganze Kommerz stört mich überhaupt nicht. Ich kann das, leider zunehmende, "Hauptsache das größte/teuerste und unpersönlichste Geschenk"-Gehabe nicht ausstehen, aber das ist auch das Einzige, was mich wirklich stört und verärgert, bzw. stellenweise auch einfach traurig macht. Bei meiner Familie ist es leider so, dass ich nicht anders handel: Ich kaufe das, was möglichst nah an meine gesetzte 10-€-für-alle-Familienmitglieder-Grenze passt und hoffe, dass sie sich freuen. Nicht weil ich mich über das Freuen freue, sondern weil Freude = Ruhe ist.
      Ganz anders bei meinen Freunden und besseren Bekannten. Da gebe ich mir unglaublich gerne die Mühe, auch ohne viel Geld, ihnen eine Freude zu machen, weil mich das einfach glücklich macht. Das sehe ich zwar nicht als Sinn hinter Weihnachten, jedoch denke ich dass Weihnachten einem eine gute Chance bzw. Gelegenheit bietet, anderen eine Freude zu machen und das begeistert mich wirklich.

      Zum Gottesdienst gehe ich übrigens nicht, ehrlich gesagt fände ich es irgendwie unverschämt, mich als ungläubiger Mensch, der nie freiwillig in die Kirche geht (höchstens mal aus Interessensgründen), sich dann zu Weihnachten da hinzusetzten :<.
    • Bei mir hat sich die Bedeutung von Weihnachten im Laufe der Jahre geändert. Früher habe ich es kaum ausgehalten, als ich mit meiner Mutter im Kinderzimmer saß, und darauf gewartet habe bis die "Verhandlungen mit dem Christkind" endlich abgeschlossen waren, und mein Vater die Glöckchen geläutet hat als Zeichen, dass wir nun kommen können. :D Ich habe damals, nachdem ich enthusiastisch das Geschenkpapier von den Pakten gerissen habe, beim Essen keinen Bissen herunterbekommen, da ich unbedingt wieder mit den Geschenken spielen wollte. Vor der Bescherung war der Gang zum Krippenspiel in der Kirche ebenso Pflicht, wie das anschliessende Wheinachtsliedersingen in der Familie. Auch in der Vorweihnachtszeit hat sich meine Mutter mächtig Mühe gegeben, uns die Wartezeit zu versüßen: Selbstgebastelte Advenstkalender mit kleinen Säckchen, gemeinsames Keksebacken, tägliches Weihnachtsgeschichten lesen.. Ich habe sogar dem Christkind Wunschzettel geschrieben und diese auf das Fensterbrett im Wohnzimmer gelegt. Am nächsten Morgen fand ich da ein paar Süßigkeiten und die Briefe waren weg. xD Ja, ich war sehr begeistert von der Weihnachtszeit. Und es war schön.
      Aber mit der Zeit bin auch ich abgestumpft, je älter ich werde, desto weniger kann ich mich für Dinge begeistern, leider. Dennoch habe ich mich länger als andere Kinder an den Weihnachtsmann- und Christkindgklauben geklammert, gerade, weil ich so begeistert davon war. In der Schule hat man mich dann geläutert, was darin endete, dass ich tränenüberströmt nach Hause kam, und mich dort erstmal in einen andauernden Wutausbruch hineinsteigerte. (Ja, ich war/bin sehr emotional gesteuert und exzentrisch.) Spätestens ab da verlor Weihnachten Stück für Stück seinen Flair. Zwar fand ich Weihnachten noch weitherin besonders und gemütlich, aber ohne Weihnachtsmann und Chrsitkind fehlte mir etwas. :/
      Als Teenager und Jugendlicher konnte ich dann wieder etwas mehr für Weihnachten gewinnen, denn das drumherum um Weihnachten mochte ich ja schon immer. Für mich zählt jetzt weniger das Fest in der Familie, sonder mehr das drumherum, was in den Straßen, in der Schule und im Freundeskreis, und von mir aus auch im Internet vor sich geht. Die Deko überall, gemeinsame AKtionen mit Freunden wie Glühweintrinken und Keksebacken, das Wichteln in der Schule, und das Verschenken und ERhalten von Kleinigkeiten und Weihnachtskarten. :]Am schönsten ist es, wenn ich vorher nicht damit gerechnet haben.
      Aber seit diesem Jahr merke ich wieder, dass auch das allmählich abstumpft. Bis jetzt habe ich die Deko in der Stadt noch nichtmal richtig wahrgenommen, auf den Weihnachtsmarkt war ich auch nocht, obwohl ich fast jeden Tag die Stadt auf dem Heimweg durchquere. Jetzt kommen mir Leute, die ein wenig von ihrer Weihnachtsstimmung abgeben wollen gerade recht. xD (Und ist sehr scön, dass es diese Leute gibt :3)
      Abschaffen wäre vielleicht zu viel des Guten, nur könnte man es ja ein oder zwei Jahre aussetzen, sodass man mal sieht, wie es einem ohne Weihnachten geht. Und vllt. findet der eine oder andere Weihnachtskritiker dann wieder seine Begeisterung für Weihnachten wieder. :] Ja, das fänd ich gut.
    • Als ich klein war, mochte ich Weihnachten wegen der Geschenke, wie vermutlich jedes Kind. Nach und nach wurde unsere Familie dann aufgrund nicht so schöner Begebenheiten immer kleiner, so dass sie mittlerweile nur noch aus fünf Leuten inclusive mir besteht. Bei so einer kleinen Gruppe fällt es sofort ziemlich schwer ins Gewicht, wenn auch nur einer sich mit einem anderen zerstreitet.
      Und genau so ist es dieses Jahr.
      Bei den vergangenen drei Weihnachten war die Stimmung zwischen uns zwar auch schon recht angespannt gewesen, doch dieses Jahr ist es einfach nur noch entsetzlich: Meine Cousine (sie ist 16) hatte ursprünglich zwei Hunde, die ich ebenfalls sehr gut kannte, weil einer die Mutter und der andere der Bruder meiner beiden Hundileins ist. Letztes Jahr bekam sie einen dritten und kümmerte sich fortan kaum noch um die "alten" Hunde, was sie vorher ohnehin schon kaum getan hatte. Nun hat sie dieses Jahr zum Schulanfang noch einen vierten bekommen, was ich überhaupt nicht in Ordnung finde, aber das Schlimmste ist, dass die ersten beiden Hunde nun ins Tierheim abgeschoben wurden, weil sie ihr lästig geworden sind.
      Ich bin einfach nur stinksauer und will diesen verantwortungslosen Menschen nie wieder sehen und habe auch keine Lust, auf Weihnachten einen auf friedlich zu machen. Ich hasse es, dass die meisten Menschen offensichtlich glauben, es reiche, sich für einen kurzen Zeitraum im Jahr lieb und nett zu verhalten, nur um am Ende doch wieder genau dieselben Idioten sein zu können, die sie schon vorher die ganze Zeit über gewesen sind. Heuchler.
      Weihnachten ist für mich gestorben.

      (Ich hoffe, ich bekomme deswegen jetzt keinen Ärger. Das musste einfach mal raus...)


      Edit:
      @Kathy:
      Hab dir ne PN geschrieben.
    • @kaktustussi:
      ich weiß, das gehört jetzt nicht zum thema, aber trotzdem:
      nachdem deine cousine erst 16 ist, braucht sie ja auch irgendwie das einverständnis ihrer eltern zum hundekauf, oder??
      kann man mit denen nicht mal reden? oder haben die ihr die neuen hunde einfach so geschenkt? war es in ordnung, die alten abzuschieben?
      sowas macht mich auch unglaublich wütend...

      nachden du schon zwei hunde hast, nehme ich nicht an, dass du die beiden aufnehmen könntest, oder?

      EDIT: wie alt sind denn die "älteren" hunde?

      "frohe weihnachten" kann man da nur sagen. :(

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