Gesperrtes Wikipedia

Original von Salev
Vielleicht wollte Heilmann auch, dass die Sache in den Medien Aufmerksamkeit findet, damit man weiß, dass einige ihn "ausschalten" wollen und er dies auf diese Weise nicht zulassen wird.
Kurz: Nicht ständig auf sich rumtrampeln lassen, sondern auch zeigen, dass man unter solchen Bedingungen auch eingreift.
Wie man das zu werten hat, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Aufmerksamkeit konnte er dadurch tatsächlich auf sich erzielen, es ist jedoch definitiv nicht die, die du angesprochen hast, denn was vermutest du, wieviele Menschen zuvor bei Wikipedia den Artikel über ihn gelesen haben und gleichzeitig alle falschen Tasachen als solche erkannten? Für den strunznormalen Internet- und Wikipedia-User kam diese Meldung eher als eine weitere Stichelei eines kritkunfähigen Politikers vor, der in seiner Freizeit nichts besseres zutun hat, als alle möglichen negativen Darstellungen seiner Selbst zu beseitigen.
Koruption unter Politikern ist nichts neues und wenn man diversen Artikeln darüber Glauben schenken darf, und gleichzeitig die These, die Artikel seien vom Bundestag aus verfasst worden, kann man zwar davon ausgehen, seine Klage ist berechtigt gewesen, trotz allem erziehlt sie nicht die vermutlich gewünschte Wirkung, wenn man von deiner These ausgeht, denn im Moment steht er immernoch als Kreon der Neuzeit da - wenn auch nicht in einem solchen Maß.

@Evilitschi
Ich nehme an, es gibt auch zuverlässigerere Programme um den Aufenhaltsort diverser Personen ausfindig zu machen, als dieses Program, wobei es bei mir recht genau funktioniert hat.
Aber damit kenne ich mich eh nicht aus, die immer und überall geltende IP 127.00.1 reicht mir

@zelda 2
Ich habe in jenen Zeilen daher auch die positive Sichtweise nicht als allein gültig dargestellt, sondern klar gesagt "Wie man das [seine Reaktion] zu werten hat, muss jeder für sich selbst entscheiden."

Heilmann ist nicht extrem bekannt. Für jemandem, der sich zum ersten Mal informiert, können solche Informationen als bare Münze genommen werden.
Positiv ist: die Klarstellung von Falschinformationen, die durch Gegner aus dem Bundestag aufgeklebt werden, und das Eingreifen (sich nicht mundtot machen lassen) mit den Konsequenzen.
Negativ ist: Der Wahn, alles nicht ins Bild Passende beseitigen zu wollen. -> ein Kontrolleffekt entsteht.

Daher bleibt es jedem selbst überlassen, was davon zu halten ist. Es ist mehr eine subjektive Betrachtungsweise dessen, was sich aus eigener Sicht für den Ruf eher lohnt, aber sich _so_ real nicht unbedingt auszuwirken muss.

Übrigens: Kritik an dem Politiker war das nicht, sondern klare Verbreitung von Falschinformationen und somit rechtswidrig.
Der Mensch reagiert nur so empfindlich darauf, weil Wikipedia mit vollständiger Meinungsfreiheit gleichgesetzt wird. Wir sind hier in den Grenzen Deutschlands und hier gelten bestimmte Regeln. Und ob nun auf Wikipedia eine Falschaussage über einen Politiker steht oder auf stern.de, ändert den Fakt nicht, dass es eine verbreitete Falschinformation ist. Ich finde es jedenfalls grauenvoll, wenn man anderen falsche Worte in den Mund legt. Das hat mit Kritik rein gar nichts zu tun.
Beispiel:
Wer würde sich schon darüber freuen, von sich irgendwo Lügen lesen zu müssen, man sei als Prostituierte, Extremist o.Ä. tätig gewesen? Es ist Rufmord und Zukunftszerstörung extrem hinterlistiger Art (kein Arbeitgeber der Welt hat ewig Zeit, alles äußerst genau zu prüfen, was seit Jahren als Gerücht umhergeht).
Der Herr hat nichts gegen Wikipedia oder Meinungsfreiheit, sondern gegen Lügen.

@Salev
Und ich habe nicht gesagt, dass er tatsächlich ein Politiker ist, der Kritik nicht erträgt und deswegen die Anklage gestellt hat, sondern nur, dass er dem Ottonormalbürger so erscheint, was die Wirkung "Schaut her, man will mir ans Leder" verfehlt. Problematisch wird es demnach dadurch, dass die Anzahl dieser Ottonormalbürger zusammen mit denen, die generell wählen gehen und nicht über die eigentlichen Gründe dieser Klage bescheid wissen, hoch ist, die Stimmen für Die Linke sinken usw.
Dass du es nirgens positiv wertest, habe ich nirgens behaubtet, sondern nur das Problem, das dabei entsteht, aufgegriffen - und das ist tatsächlich da, wenn ich mir die Zusammenfassungen der letzten Sozialkunde-Leistungskurs-Diskussionen anhören darf.
Dass es sich de facto um eine Kritik handelt, habe ich ebenfalls nicht erwähnt, so weit reichen meine Deutschkentnisse schon, ABER es wird von denen, die die Nachricht von Wiki gelesen haben also solche aufgefasst und genau das ist das Problem.

Problematisch ist auch, in wie fern die Nachrichten über dieses Thema sich tatsächlich wahrheitsgemäß an Fakten stützen, denn ein kleiner Satz über den Bundestag im Zusammenhang mit Koruption kann sich ausbreiten, wie ein Feuer in der staubtrockenen Scheune - ob es stimmt oder nicht, ist eine andere Sache.
Die Klage, sollte das, was auf der genannten Homepage an falschinformationen genannt wird, wahr sein, ist definitiv berechtigt, die von Heilmann gewählte Taktik ist dennoch nicht die beste wählbare gewesen.

Heilmann hat wohl auf gut Deutsch versucht, dem Bundestag auf diese Weise eine reinzuhauen.

Und zwar medial.
Vielleicht hat er wirklich nicht gewusst, wie er die Klage angehen sollte, vielleicht aber hat er es von Anfang an erahnt und wollte die Korruption der Links-Fraktion-Hasser mal Deutschland vorführen.
Wenn man weiß, dass es Lügen waren und nicht Kritik (und gegen Kritik klagt eigtl. kaum wer), wird einem klar: Die Linke scheint viel ehrwürdiger zu sein als die anderen Parteien, die bereits zu unfairen Mitteln greifen müssen, um wen aus dem Rennen zu werfen.

Auf diese Weise kann er einen klaren Pluspunkt kriegen, wenn die Menschen die gesamte Story mitkriegen.

Problematisch ist es aber trotzdem dadurch, dass für einen großen Teil der Medien dieses Thema schon gegessen ist und es noch weniger Interessenten gibt, als für die Weltwirtschaftskriese, die ja ebenfalls durchgekaut, geschluckt und wie bei einer Kuh ein weiteres Mal durchgekaut wurde - jedoch einige Male öffter. Die Menschen interessiert in der Regel ein kleiner Politiker wie Heilmann nicht, genauso wenig, wie die Welt sich aufregen würde, sollte ein Falschartikel über meinen ehemaligen Physiklehrer und CDU-Politiker auf Wikipedia erscheinen.
Würde man natürlich ausführlich darüber berichten, sodass es genug mitbekommen, wäre es eine ganz andere Geschichte, das ist es jedoch nicht und so bleibt Heilmann in dem schlechten Licht stehen, in welches ihn andere gestellt haben - aber auch er selbst, wenn auch unabsichtlich und er zu unrecht einer "Missetat angeklagt" wird.