Pro:
- Die Inszenierung ist ein Wahnsinn. Die Setpieces durch die man gejagt wird sind wunderschön und die Action.. Oh boy. Die Action. Ein spielbarer Film? THIS.
- Die Charaktere, Dialoge und im Endeffekt auch die Story. Und ein großes 'Danke!' an Naughty Dog, dass diesmal eine übernatürliche Komponente nur angedeutet wird. Die Story ist simpel, präsentiert einem gleich von Anfang an die Personen, die man hassen muss und weicht auch bis Ende nicht von dieser Formel ab. Marlowe? What a bitch. Talbot? Complete monster. Nichts an diesen beiden ist auch nur irgendwie sympathisch. Der große Twist ist, dass es eigentlich keinen gibt - diesmal geht es eher um die Charaktere, im besonderen Nate und die Frage warum er überhaupt tut, was er tut. Voice-Acting ist gewohnt auf hohem Niveau, die Chemie zwischen allen Charakteren stimmt absolut und sie sind nachvollziehbar. Im Gegensatz zu den feindlichen Soldaten.
- Das Gameplay funktioniert wunderbar, auch wenn man sich ein bisschen eingewöhnen muss. Das neue Schleichfeature ist implementiert, belohnt einen mit weniger Gegnern, mit denen man es aufnehmen muss aber erfordert mehr Geduld als ich teilweise hatte. Erschwerend kommt hinzu, dass es kaum schallgedämpfte Waffen gibt, man also für einen Silent Takedown wirklich zum Gegner hin muss - was im Normalfall dazu führt dass man sofort entdeckt wird. Vielleicht nehme ich mir beim nächsten Durchgang mehr Zeit dafür.

Kontra:
- Kleinigkeiten. Ein paar Fehler in der AI fallen wirklich störend auf. Sowohl bei Freund als auch Feind. Wie letztere teilweise auf einen zustürmen widerspricht jeglicher Logik, die man haben sollte. Aber es funktioniert. Eben weil man als Spieler damit nicht rechnet sind die Typen die genau an einem vorbeilaufen und sich hinter einem in Deckung schmeißen meist auch die, die einen töten werden. Bei den Verbündeten fiel mir in Syrien oft auf, dass sie nicht wirklich helfen. Während ich mit einem Gegner im Nahkampf war und mir ein zweiter in den Rücken schoss waren sie damit beschäftigt, danebenzustehen und zuzusehen. Thanks for the help, guys! (Logischerweise bin ich gestorben.)

Und einen Punkt, den ich hier mal neutral aufführe ist der Schwierigkeitsgrad - schließlich und endlich habe ich mir selbst ausgesucht, auf Hard zu spielen. Dennoch gab es in diesem Spiel einige Stellen, in denen ich wirklich kurz davor war auf 'Normal' zu wechseln. In erster Linie geht es hier um zwei Szenarien:
Jedes mal wenn die Worte 'It's an ambush!' fielen, kam mir der Gedanke 'Aw, this is gonna suck!'. Und das tat es. Im Normalfall sind einem die Gegner 20:1 überlegen, haben bessere Waffen und fressen eine unglaubliche Menge an Blei. Dann kommen dazu noch weit oben platzierte Sniper und Leute mit RPG oder Granatenwerfer. Beides One-Shot-Kill Waffen natürlich. Dann noch die stark gepanzerten Gegner, die locker anderthalb Magazine einer AK schlucken, bevor sie zu Boden gehen. Da hilft es auch überhaupt nicht, dass die Gegner ein unglauliches Ziel haben und in der Lage sind Granaten mit einer Präzision zu werfen, dass man sie man bewundern müsste, wenn man sie nicht so abgrundtief hassen würde.
Und natürlich die Momente, wo man (Videospiellogik sei Dank!) alle seine Waffen verliert und einer Übermacht gegenübersteht. Also nicht nur, dass man sich mit oben genannten Problemen rumschlagen muss, sondern zu allererst muss man sich einen isolierten Gegner suchen, dem man eine Waffe abnehmen kann.
Ich starb. Oft. Ich fluchte. Viel und obszön. Aber ich hab's immer noch geschafft.