Die Wette der 13

    • Die Wette der 13

      Vorwort:
      Diese FF ist eine Improvisations-FanFiction. Das heißt im Grunde genommen, dass ich das schreibe, was mir einfällt, ohne dass ich dazu meinen Kopf mehr als 20° drehen muss. Aber ich hoffe, dass die werten Leser dieser Geschichte Spass daran haben werden, was meinem Hirn entspringt. Es wird alle möglichen Videogame-Frachises auf ungewöhnliche Weise miteinander verknüpfen, ob nun Nintendo oder Square, ich will alles einbinden, was mir gefällt und einfällt. Natürlich kann nicht jeder die Figuren kennen, die ich in meiner FF auftauchen lassen werde, daher werde ich mir bei Einführung eines Charakters am Ende des Kapitels eine kleine Einführung/Vorstellung der Figur erlauben, um Einblick für Laien zu verschaffen.
      Doch was für mich viel wichtiger ist ist die Tatsache, dass ich einzugestehen habe, dass meine ursprünglichen Ideen für diese FF sich etwas in Richtung "Parodie" für Garo-Meisters wohlbekannte FF um die "10 legendären Helden" entwickelt hat. Jedoch will ich sogleich darauf aufmerksam machen, dass ich nicht beabsichtige, diese FF zu kopieren. Ich werde sie zwar des öfteren durch den Kakao ziehen (und hoffe, dass Garo-Meister mir das nicht allzu übel nimmt), bin aber guter Dinge darüber, dass diese meine Geschichte ein ganz anderes Bild zu vermitteln mag als die des genannten werten Schreiberlingskollegen. Also, bevor ich weiter um den heißen BRei herumrede (er ist eh schon lauwarm), fange ich an.

      Prolog

      Wetten. Wir alle kennen diese Art von Glücksspiel. Wir verwetten unser letztes Hemd bei illegalen Pferderennen, wir stecken Chips in einarmige Banditen und setzen auf "Rot", nur um "Zahl X, Schwarz!" zu hören. Aber manchmal sind Wetten mehr als nur das. Manchmal sind sie ein verzweifelter Akt, um sich selbst, die eigene Familie oder das letzte Schokoeis im Kühlschrank zu retten...
      Diese Geschichte erzählt von einer Wette, die schwachsinniger und doch lebensnotwendiger ist, als jede Wette je sein könnte...jaja, das Wort "Wette" ist schon ein schönes Wort, finden Sie nicht? Das "W" hat schon was besonderes, vom Doppel-"T" will meinereins garnicht erst anfangen.
      Wo waren wir? Ach ja, bei der Wette. Diese bereits erwähnte Wette sollte irgendwo, irgendwann in irgendeiner Welt das Schicksal entscheiden...sie sollte zu Kämpfen epischen Ausmaßes führen, Liebende in ihrem Band stärken und nicht nur eine Welt in seinen Schatten stellen...die Wette der 13...


      Sie lagen vor ihm. Alle. Reglos waren ihre Körper, überragt vom Schatten seines gewaltigen Körpers. Sein riesiger von furchtbaren Stacheln gespickter Panzer bewegte sich langsam vorwärts, getragen von seinen zahlreichen, arachnoiden Beinen. Ein dumpfer Ton hallte durch die Leere der Zerstörung und des Chaos, in dem die Bestie sie niedergeschlagen hatte, wie ein Schrei der Gier und des Hungers. Wie eine Klappe öffnete sich sein Insektenähnlicher Schädel, wie eine Klappe aus Dreiecken, die zusammen eine Pyramidenartige Struktur bildeten, und gab sein einzelnes, vom Glanz des Instinkts geprägtes Auge preis. Wieder durchfuhr ein Schrei die Luft, nur war er nun viel deutlicher. Furchteinflößender als jeder andere Ton, den alle Welten je vernohmen hatten, musste er gewesen sein. Selbst die Posaunen der Apokalypse schienen gegenüber diesem Brüllen zu verstummen, zu gewaltig und kräftig wie auch teuflisch war es zugleich. Doch genau dies schien der Schrei von Lavos zu verkünden: Das Ende aller Welten. Die Vernichtung aller Dimensionen. Die Rückkehr zum Punkt 0. Wie Armaggedon war das leere Feld, auf dem sie lagen.
      Sie hatten versagt. Die Hoffnung war nunmehr wie vom Schall aus Lavos' panzernem Körper verweht, unerreichbar in den Winden der blauen Himmel, die genauso wie der Rest aller Welten bald verschwinden würden. Das Ende war gekommen. Der Untergang selbst, der Zeitenvernichter Lavos, war gekommen. Und selbst die größten unter den Helden, in die alle ihre Hoffnung gesetzt hatten, waren an ihm gescheitert. Wer sollte es noch verhindern, wenn sie es nicht konnten? Wer, ausser diesen legendären Helden könnte retten, was nichtmehr zu retten ist?

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    • Juhu eine witzige Geschichte. Ich liebe deine FF ja sowieso und weiß in der auch ein wenig was vorkommt. Zumindestens nen paar Charaktere. (die ich niemals verraten werde hahahahaha). Naja bis jezt ließt sie sich gut und ist schön beschriebe. Ich freue mich auf die Kaps (die sicher unregelmäßug erscheinen werden da du imporviesiers) und werde wie immer begeistert und aufmerksam lesen.
      Und deine Beschreibung des Wortes Wette ist sowieso sehr gut...
    • Kapitel I
      Leg dich nicht mit Pinguinen an

      Seufzend lies sich Julio rückwärts auf sein (mit einem von Kaffeeflecken angereichertem Laken überzogenes) Bett fallen. Er hatte gerade sein tägliches Kendo-Training und damit den Rest dieses Freitags hinter sich gebracht und war mit einem Wort fertig. Sein Schwertkampflehrer mutete ihm so einiges zu, und das pausenlose, zweistündige Üben war gerade einmal die Spitze des Eisbergs. Selbst für einen kräftigen jungen Burschen von 16 Jahren war es eine Anstrengung, die ihres Gleichen suchte. Natürlich war der wichtigste Faktor, der Kendo für ihn so anstrengend und unerträglich machte, dass es den jungen Mann weder interessierte noch wertvoll genug für ihn wäre, seine Zeit von 18-20 Uhr zu opfern. Jetzt war er dermaßen erschöpft, dass er nicht einmal flüsternd hätte meckern können, stattdessen motzte er in Gedanken: „’Tu das!’ ‚Weich aus!’ ‚Bist du blind?! Du hättest mich gerade treffen können!’ …immer der gleiche Mist! Am liebsten würde ich diesem alten Sack eine auf seine Halbglatze verpassen!“ Natürlich war er sich bewusst, dass sein gerade einmal 35-jähriger Kendo-Lehrer keineswegs ein alter Sack war. Aber denoch war er, wie immer um 20:20 Uhr, wenn er nach hause kam, etwas stinkig. „Ich hätte mich heute mit Sarah treffen können, aber nein…wie immer muss ich stattdessen mit Holzschwertern rumhantieren! Na ja, wenigstens sind Mom und Dad nicht zu hause, ein Fernsehabend ist noch drin für mich.“

      Doch bevor der braunhaarige Teenager es schaffte, sich aufzuraffen, um den Weg ins Wohnzimmer seiner Eltern anzutreten, starrte er noch ein wenig an die Decke seines relativ großen Zimmers. Seine Eltern verdienten gut und hatten ein eigenes Haus, in dieser Beziehung konnte Julio nicht meckern. Aber dennoch war er mit seinem Leben und vor allem mit seiner Familie nicht zufrieden. Seine Mutter hatte schon als er noch ein kleiner junge war, nie Zeit für ihn, sein Vater zwang ihn dazu, Kendo zu erlernen und seit sein Bruder Owen ausgezogen war, fühlte er sich etwas einsam. Seine Fast-Freundin Sarah half ihm auch nicht darüber hinweg, so fürsorglich und süß sie auch war. Im Großen und Ganzen lebte der Junge ein langweiliges Leben in seinem Zimmer, umgeben von einem Computer, den er sowieso nie benutzen konnte, einem wunderschönem Bild von seiner Angebeteten und leeren Kaffeetassen. Nichts wünschte er sich mehr als ein besonderes Ereignis, einen Hammer, irgendetwas, dass ihn mal richtig aus der Bahn werfen würde. Aber einem Burschen wie Julius „Julio“ Leges passierte so etwas natürlich nicht. Seine Welt war viel zu geordnet, viel zu linear für so etwas…
      Letztendlich überwand er seine Erschöpfung und verlies sein Zimmer, um dem Gang bis zur Treppe nach unten hin zu folgen. Er und sein Bruder hatten ihre Zimmer im ersten Stock, seine Eltern wohnten im Erdgeschoss. Und dort war auch Julios Freund in der Not, die man Langeweile nennt: Der Fernseher. Auf halbem Weg blieb er auf einer Stufe stehen, um zum Fenster hinaus zu blicken. „Verdammt dunkel für diese Uhrzeit … So kurz stelle ich mir Sommertage nicht vor.“ Dachte er in Gedanken daran, dass es Mitte Juli war. Sonst war es gegen 21 Uhr noch relativ hell, heute, um gerade einmal 20:30 Uhr, war es zackenduster. Doch anstatt sich weiter darüber zu sorgen, dass es dunkler war als gedacht, setzte er seinen Weg die Wendeltreppe hinab fort.
      Er öffnete die Tür zur Wohnung seiner Eltern und ging dort den Gang entlang bis zum Wohnzimmer, wo er sich sogleich die Fernbedienung des TV-Gerätes schnappte, dieses einschaltete und sich auf die Couch hechtete. Er nahm sich zwei Kissen und machte es sich auf dem schwarzen Sofa bequem, so, wie er es Freitagabends, wenn seine Eltern gemeinsam Essen gingen, immer tat. Zu seiner Freude stand eine Schüssel voll mit Schokoladenbällchen in knuspriger Hülle vor ihm auf dem Abstelltisch, ohne zu zögern nahm er eine Hand voll und schon konnte man ihn genüsslich kauen hören. Während er diese Leckereien verspeiste, zappte er durch das Abendprogramm. Es war allerlei Blödsinniges bis unerträgliches auf den verschiedenen Sendern zu sehen. Von CSI: New Orleans über Filmore Girls bis in zu Immer wieder David. “Toll, wie üblich nichts Ordentliches!” meckerte Julio, worauf er aufsprang. Da sowieso nichts lief, was ihn interessieren würde, wollte er sich nun aus der Küche einen Kaffee oder ein Glas Limonade holen. Gemütlichen Schrittes machte er sich auf den Weg, der so lang nicht war. Die Küche war nur durch eine Holztür vom Wohnzimmer getrennt, also war es selbst für seine müden Beine nur ein Katzensprung. Er nahm den Türgriff, drückte ihn nach unten und betrat das nicht sonderlich klein ausfallende Kochareal seiner Mutter. Gerade wollte er einen Schritt Richtung der kleinen Ablage machen, auf der eine Flasche Orangenlimonade bereitstand, als plötzlich die Tür hinter ihm zufiel. Im ersten Moment wandte Julio überrascht und erschrocken zugleich um, letztendlich seufzte er aber dann nur. „Oh Mann…erst ist es schon um halb neun dunkel, dann haben wir auch noch Hausgeister!“ flüsterte er, während er sich ein mittelgroßes Glas aus dem Schrank mopste und es großzügig mit Limonade füllte. Er nahm bereits einen kräftigen Schluck und schloss dabei die Augen, während er die Tür zurück ins Wohnzimmer öffnete. Als er die Augen öffnete, klappte ihm beim Anblick dessen, was auf seinem Sofa saß, nicht nur das Kinn nach unten, seine Hand lies auch das Glas los. Dass sich seine Socken nunmehr mit Orangenlimo vollsaugten und Glassplitter den Weg zwischen Wohnzimmer und Küche belagerten, störte ihn herzlich wenig.

      Denn etwas hatte sich auf seiner Couch breit gemacht, das so seltsam und andersweltlich aussah, dass er es nicht glauben konnte. Unfähig sich zu bewegen, mit weit aufgerissenen Augen, betrachtete er eine Art blauen Pinguin mit rotem Mantel, der an den Heiligen Nikolaus erinnerte. Darunter trug das Unwesen einen gelben Overall…oder was auch immer diese lebende Kugel anzuziehen pflegte. Dieser beige-gelbe Overall wurde von einem seltsamen Gürtel gehalten, der ebenso bunt ausfiel wie der Rest dessen, der ihn trug. Auf dem Kopf thronte eine Art Hybrid aus goldener Krone und Weihnachtsmannkapuze mit weißem Bommel. Seine Hände waren doch tatsächlich von dunkelgelben bis orangen Fäustlingen geschützt, seine Füße hingegen, die beinlos aus dem kugelrunden Körper hervorstachen, steckten in Schuhen derselben Farbe.
      Julio konnte es nicht glauben…ein blauer Pinguin, etwa einen Kopf kleiner als er selbst, saß mir nichts dir nichts vor seinem Fernseher und lachte sich über Queen of Kingston tot.

      „Gwaaaaah! Pinguin!“ brüllte der junge Mann schließlich und zeigte mit zitterndem ausgestrecktem Zeigefinger auf die unglaublich surrealistische Lebensform. Diese wandte sich sogleich vom Fernseher ab und blickte ihn mit seinen passend abnormal wirkenden, blauen Augen etwas verwundert an. „Was glotzt du so? Und was ist ein bitte ein Pinguin, du Horst?“ Wollte der Pinguin, der anscheinend doch kein Pinguin war, wissen. „Ach ja, du hast dich da unten bekleckert.“ Fügte der Weihnachtsmannverschnitt noch hinzu und machte mit seinem rechten Fäustling auf die mittlerweile gelben Sportsocken seines Gegenüber aufmerksam. Noch immer war Julio viel zu perplex, um irgendetwas Vernünftiges herauszubringen. Er machte einen vorsichtigen Schritt nach vorne auf das knuffige Untier zu, welches sich jetzt wieder völlig auf die Comedy-Show konzentrierte und die Schokobällchen in sich hineinschaufelte. Schritt für Schritt ging er näher an den lachenden Riesenvogel heran, wobei er eine klebrige Limonadenspur hinterließ. Schließlich stand er nur knapp einen Meter vor der Monstrosität, die dadurch wieder auf ihn aufmerksam wurde. „Ach, du bist immer noch da?“ Fragte er, sie oder es, was auch immer es war, mit tiefer, männlicher Stimme. „Sag mal, was ist das für ein leckeres Schokozeug? Gibt’s das hier in deiner Welt öfter? Schmeckt super!“

      Mittlerweile hatte Julius die Tatsache, dass dieser Pinguin im roten Aufzug in seinem Haus herumhockte, einigermaßen verarbeiten können. Und er wusste, was er jetzt machen würde: Sofort packte er sich ein Holzkatana, das sein Vater ja zu seinem Glück an der Wand herumhängen ließ, ging in Kampfstellung und hielt dem Etwas das hölzerne Schwert unter die Nase. „Was zur Hölle geht denn mit dir ab?!“ Brüllte der in seiner Tätigkeit gestörte Vogel und stellte etwas entnervt die beinah leere Schüssel auf den Tisch. „Das gleiche könnte ich dich fragen!“ Schrie Julio und musterte den schrägen Südpolflüchtling mit dem Nordpolmann-Outfit unverwandt. „Wer bist DU?! Was bist du?! Und was machst du in meinem Wohnzimmer?!“ Einen Augenblick war es still. Die beiden sahen sich einfach nur voneinander angeekelt und erzürnt an. „Sag schon!“ Befahl der Bursche nach dem kurzen Schweigen, wofür der Pinguin erstmal nur Augengekuller und ein Seufzen übrig hatte. Endlich, nach weiteren ungezählten Sekunden des Schweigens, stand die fremdartige Kreatur auf, um sich tatsächlich einen Holzammer zu schnappen, den sie neben sich auf dem Sofa geparkt hatte. Nicht, dass ein Holzhammer für dieses Etwas nicht schon ungewöhnlich genug gewesen wäre, der Klopfapperat war auch noch so groß, dass ihn selbst ein starker, erwachsener Mann nie hätte heben können. „Du willst also wissen, wer ich bin? Ich bin niemand geringeres als König Dedede, Herr über Dreamland!“ Antwortete der Hammerschwinger und lehnte seine „Waffe“ auf seine rechte Schulter. „König was?!“ Meinte Julio ungläubig und verstört über diesen Namen. „König über Dreamland?! Was zur Hölle redest du da?! Wo hat man dich denn gezüchtet? Bist du ein atomar verstrahlter Pinguin aus Japan?!“ Dedede glotzte den eigentlichen Hausbewohner schief an. Er hatte offensichtlich keine Ahnung davon, was dieser braunhaarige Trottel von ihm wollte. „Was plapperst du da? Atomar? Japan? Und was hast du mit deinem Pinguin?! Ich bin König Dedede, kapische?!“ Erneut gab der ‚König’ ein Seufzen von sich. „Wenn deine ganze Welt von Idioten wie dir bewohnt wird, will ich hoffen, dass ich spät genug dran bin, dass sie verschwindet…diese Welt braucht kein Schwein.“

      „Ooooooooooookay…“ War Julios erster Gedanke, als er dieses Gemurmel hörte. Was dieser Dedede da von sich gab, war das dämmlichste, ja das dümmste, das er je gehört hatte. Dennoch…irgendetwas musste es mit diesem König der Weihnachtsmänner auf sich haben. Also beschloss er, seinen uneingeladenen Gast etwas auszufragen. „Also, noch mal…du bist also König Dedede, der Herrscher von Dreamland. Und weiter?“ Der König guckte den Jungen erstaunt an. „Wow! Du hast dir tatsächlich meinen NAMEN gemerkt! So dumm bist du anscheinend doch nicht!“ Sagte er spöttisch „Hey! Hör auf mich zu beleidigen, du Salzwasserplage! Beantworte lieber meine Fragen, immerhin bist du derjennige, der hier Hausfriedensbruch begeht!“ Grummelte Julius mit zornigem Blick und zusammengeknirschten Zähnen. „ Ja ja reg dich ab mit deinem Geschwafel!“ Erwiderte König Dedede, kullerte mit den Augen und setzte sich auf das Sofa. „Also, um dir alles zu erklären, muss ich etwas weiter ausholen.“ Begann er, dabei den Hammer wieder neben sich legend. Er schaute Julio etwas verwundert an, als er bemerkte, dass dieser noch immer dastand und ihn musterte. „An deiner Stelle würd’ ich mich lieber hinsetzen, das wird nämlich `ne verfluchte lange Geschichte.“ „Okay.“ War die knappe Antwort des jungen mannes, der sich kurz darauf schon zu dem Pinguin auf die Couch gesellt hatte. „Jetzt bin ich mal gespannt, was dieser Typ zu erzählen hat…sonderbarer als es jetzt schon ist, kann’s sowieso nicht mehr werden…oder doch?“ Fragte er sich in Gedanken.

      Ende Kapitel I

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      Charaktervorstellung

      König Dedede
      Bild: wii.gaming-universe.de/screens…mash-bros_king-dedede.jpg
      König Dedede ist selbsternannter Machthaber von Dreamland, welches auf dem Planeten Pop Star zu finden ist. Der König ist mit einem überdimensionalem Holzhammer ausgestattet und der ewige Rivale der lila Knutschkugel Kirby, dem HElden der Kirby-Serie. Er hatte zahlreiche Auftritte als Antagonist, freundlicher Gegner oder gar als spielbarer Charakter.
    • Dede juhu. Ich mag Dede. Und das war ein sehr lustiges Kap. xD
      Schön geschrieben. Aber ich muss schon sagen das der Junge Mann leicht Kaffee süchtig ist. Naja was soll man machen Kaffee ist ja auch toll...
      Dedes sprachgebrauch finde ich auch sehr schön. Vorallem da er selbst nicht weiß das er ein Pinguin ist. Und mit der Kapüberschrift hast du auch eine gute Wahl getroffen.
      Freue mich wie immer auf mehr.
    • Kapitel II
      Tag des Lavos

      „Jetzt schieß schon endlich los!“ Forderte Julio ungeduldig und mittlerweile schon an den Fingernägeln knabbernd. Dedede saß nun schon gefühlte zwei Stunden (Es war in Wirklichkeit nicht einmal eine Minute) mit verschränkten Armen auf der Couch und blickte nachdenklich drein. „Ja ja, mach dir nicht ins Hemd, Kleiner!“ „Momentchen Mal! Ich bin zwanzig Zentimeter größer als du, verdammt!“ Unterbrach der braunhaarige Junge den überdimensionalen Pinguin, was dazu führte, dass dieser ihm mit seiner linken Faust eine auf die Birne verpasste. „Autsch! Musste das sein?!“ Hinterfragte er den gewalttätigen Adelsmann in rot, wobei er sich den wider Erwarten stark schmerzenden Kopf hielt. Dieser König von Dreamland schien in der Tat kräftig zu sein, selbst Timo der Klassenschläger hatte Julio noch nie so eine Kopfnuss verpasst. „Das war eine Notwendigkeit, um dich unterentwickelten Primaten unter Kontrolle zu bringen!“ Gab jener zur Antwort, den 16-Jährigen wie eine entnervte Lehrkraft den Klassenclown anstarrend. „Ich muss überlegen, wie ich einem halbkariertem Knaben wie dir klarmachen soll, was mich in deine seltsame Welt gebracht hat! Also lass mir Zeit, kapische?!“
      „Na kar…der Typ kommt aus einer anderen Welt...wer’s glaubt.“ Murmelte Julius nur voller Spott und Ungläubigkeit. „Hast du was gesagt, Unterwesen?!“ „Ich bin kein Unterwesen, verdammt!“ Brüllte der Bursche und sprang auf, wobei er den kleinen Abstelltisch vor dem Sofa gewaltsam zur einzigartigen Erfahrung des Fliegens verhalf. Doch ihm war egal, dass seine leckeren Schokokugeln nun auf dem Boden verteilt herumlagen und die Scherben der Schüssel sich zu denen des Limonadenglases gesellten. Der Pinguin hatte ihm mit seinem arrogantem Getreller den letzten Nerv geraubt, und wenn bei Julio das passierte, war ein kurzer Wutanfall bei ihm Gang und Gebe. Und wenn ein hammerschwingender Möchtegern-König auf seinem Sofa auftauchte und anstatt einer Erklärung für sein Auftauchen nur Beleidigungen für ihn übrig hatte, musste ihm der Kragen irgendwann platzen. Dedede sah ihn jetzt etwas überrascht und sogar etwas beängstigt an, eine Weile war wieder Stille zwischen den beiden. Letzten Endes kam wieder ein Seufzen aus dem Schnabel (War es ein Schnabel? Wer weiß…) des Nikolausvogels. „Gut, tut mir Leid. Ich glaube, ich bin dir wirklich eine Erläuterung für das alles schuldig.“ Der wütende Gesichtsausduck von Julio war wie ein offenes Buch, in dem stand „Auch schon gemerkt, du Hirnie!“, doch der Störenfried im schicken Mantel blieb ganz ruhig. „Setz dich besser wieder hin, das wird wie gesagt etwas länger dauern.“ Murrend nahm der Wüterich wieder Platz, den umgefallenen tisch und seine Begleiterscheinungen lies er zunächst einmal unbeachtet. Was sein unerwarteter Gast zu sagen hatte, interessierte ihn im Moment etwas mehr.

      „Also…ich bin wie gesagt der König von Dreamland, auf dem Planeten Pop Star. Dieser Planet liegt in einer Parraleldimension zu der deinen, denk’ ich. Jedenfalls gibt es dort einen berühmten Helden, Kirby…natürlich ist der Typ sowieso kein Held, sondern nur ein Versager in Form einer rosa Kugel, die nichts weiter macht als Saugen, Rumfliegen nd dumme Geräusche von sich geben…wie ich solche Amateure hasse! Na ja, dieser berühmte Kirby hat schon etliche Male zufällig zur Rettung unserer Welt beigetragen und deshalb hat er gemeint, er sei sooo stark und sooo unbezwingbar. Dann, eines schönen Tages kamen neun solche seltsamen Kerle daherzigeunert. Ich sag dir, das waren genau solche Langweiler und Möchtegern-Abenteurer! So ein Typ in einer blauen Latzhose, ein blonder Horst in grünen Klamotten, der doch tatsächlich einen Rock getragen hat! Stell dir das vor! Ein Mann mit einem Rock, oder war’s gar ein Tütü?! Nun, jedenfalls waren das neun nutzlose Taugenichtse, die keine Ahnung und keinen Schmalz hatten. Sie haben Kirby dazu gebracht, ihnen bei irgendetwas zu helfen, allzu viel habe ich nicht mitgekriegt. Aber ich hab’ doch tatsächlich geshen, wie diese zehn Experten durch eine Art Zeit-Raum-Portal gewandert sind. Und da hab ich gleich gewusst, dass da was im Busch ist. Ich bin ihnen durch das Portal gefolgt, immerhin konnte ich Kirby und seine nutzlosen neuen Kumpanen nicht unbeaufsichtigt lassen. Als ich dann durch dieses Tor gehatscht bin, hab’ ich mich anschließend auf irgend’ner Einöde mit schrecklich dunklem Himmel wiedergefunden. Und was seh’ ich da? Eine riesige Kakerlake oder was auch immer es darstellen soll hat die zehn Möchtegern-Weltenretter schon längst geplättet. Sofort hab’ ich gecheckt, dass mit diesem Rieseninsekt mächtig was faul ist. Rumgebrüllt hat das Ding, das war schon nicht mehr schön, und murz Rabatz hat es veranstalten, so als wär’s der König der Welt. Ich hab mich hinter ´nem Felsen versteckt und drauf gewartet, dass irgendwas passiert. Und tatsächlich, keine Minute später, kommt so ein Spacko mit schwarzem Mantel und weißer Maske angeflogen, lacht sich einen und brabbelt dummes Zeug. Ich bin gleich aufgesprungen und hab’ diesen Hintern gefragt, was er da treibt. Er, Dark Guy hat er sich genannt, plappert was von wegen ‚Lavos, der intergalaktische Parasit’, ‚Totale Vernichtung’ und solchen Blödsinn. Aber klar ist, dass dieser Typ mit der Maske seinen Käfer namens Lavos dazu benutzen will, um alle Dimensionen restlos auszulöschen. Und das passte mir natürlich nicht in den Kram. Ich hab’ ihm klar gemacht, dass ich nicht zulassen werde, dass er mit dem Megakiller-Käfer alles kaputt macht, das ich beherrschen könnte. Er hat zwar behauptet, nichts könne ihn und Lavos aufhalten, aber ich hab mir gedacht ‚Scheiss der Hund drauf!’ und hab’ vielleicht ‚nen Fehler gemacht…“

      Dark Guy fing an zu lachen. Immer lauter und immer dreckiger kam es aus seinem nicht sichtbaren Mund, je mehr Zeit verstrich. Dedede glotzte den Finsterling nur verdutzt und etwas entrüstet an, während dieser sich gar nicht mehr einzukriegen schien. „Mit 13 Kriegern der Finsternis willst du mich aufhalten?! Du bist leicht übermütig…und naiv genug zu glauben, dass du das schaffst!“ Spottete er mit diabolisch-tiefer Stimme. „Du würdest nicht einmal 13 finden, die so lebensmüde wären, sich mit der Kraft, die selbst Zeit und Raum zu kontrollieren fähig ist, einzulassen! Und selbst, wenn du sie finden würdest, der Tag des Lavos lässt sich nicht aufhalten! Die Zeit verrinnt schneller als du denkst, bald wird er genug Macht gesammelt haben, um alle Welten zu verschlingen! Du…“ Nur knapp konnte Dark Guy dem Hammer ausweichen, den der zornige König mit aller Kraft nach ihm geschleudert hatte. „Jetzt hör mal zu, du Albinofresse! Nur weil diese zehn ‚legendären Helden’ an deiner Apokalypsen-Maschine von einer flügellosen Schmeißfliege gescheitert sind, heißt das nicht, dass die legendären Fieslinge dich nicht aufhalten können! Ich wette mit dir, dass ich 13 der mächtigsten Bösewichter auftreiben kann und dich mit ihnen dermaßen in den Boden stampfe, dass du dreihundert Riesenbagger brauchst, um innerhalb von 65 Millionen Jahren aus dem Loch zu schaufeln!“ Brüllte der scheinbar zur Weißglut getriebene und in seiner königlichen Ehre verletzte Adelsmann. „Hast du gehört?! Ich habe dich zu einer Wette herausgefordert! Wenn du dir deiner Sache so sicher bist, dann hast du sicher nichts dagegen, wenn wir den Einsatz erhöhen?!“ Eine pechschwarze Hand kam mitsamt dem ebenso dunklen Arm aus dem Mantel des offenbar nicht unbeeindruckten Dark Guy, der sich den Zeigefinger nachdenklich auf den aufgemalten Mund seiner Maske legte. „Nun, das klingt interessant. Was soll der Wetteinsatz sein, werter König Dedede?“ Wieder konnte der maskierte nur in letzter Sekunde dem hölzernen Riesen entgehen, der wie von einem Raketenantrieb betrieben zu seinem Besitzer zurückdonnerte. Der Pinguin fing seine Waffe gekonnt mit seiner rechten und legte sie lässig über seine Schulter. Sein ernster Blick verriet seine Entschlossenheit und das darauffolgende, blutrünstig-arrogante Grinsen seine Selbstsicherheit. „Wenn ich dich mit 13 diabolisch-gemeinen Kollegen, mich eingeschlossen, besiegen kann, verpisst du dich mitsamt deinem Lavos-Krüppel und kommst gefälligst nie wieder. Wenn du uns tatsächlich besiegen solltest…“ Für einige Augenblicke war es still. Gespannt wartete Dark Guy auf den Wetteinsatz seines neugewonnenen Kontrahenten. „…dann werde ich dir dienen und dafür Sorgen, dass dir niemand mehr im Wege steht.“ Noch bevor der Pinguin, der doch kein Pinguin war, reagieren konnte, stand sein Wettpartner genau vor ihm und streckte ihm die unnatürlich gefärbte Hand entgegen. „Deal…“ Flüsterte er. Dedede schlug ein, wobei der die unglaubliche Kälte spürte, die von der Handfläche und den Fingern des Maskenträgers ausgingen. „Deal!“ Ehe sich der Handschlag vollständig gelöst hatte, ging hinter dem rot bekleidetem Blaublütigen ein Portal auf, blau bis viollet in der Farbe, das seltsame Schwingen und Flimmern verhinderte eine genaue Identifizierung der Farbe. „Also dann…viel Glück!“ Lachend schubste Dark Guy Dedede nach hinten, und ehe der zweitere von beiden wusste, wie ihm geschah, verschwand er in dem Tor.

      „Und so bin ich hier gelandet.“ Schloss der König seine Erklärung. Julio schloss die Augen und verschränkte die Arme, ernst dreinblickend fing er an, seine Meinung zu der eben erzählten Geschichte zu äußern. „Du bist also der König von Dreamland, der seinem Rivalen Kirby und neun anderen legendären Helden, die die Weltenverschlingende Kreatur Lavos aufhalten wollen, gefolgt ist.“ „Mh-Hm.“ Bestätigte der Erzähler mit einem Nicken. „Und du willst mir einrichten, dass du mit dem bösen Dark Guy, der alle Welten zerstören will, eine Wette abgeschlossen hast, die darüber entscheiden soll, ob alle Welten fortbestehen sollen oder nicht.“ „Mh-Hm.“ „Und dann hat er dich in meine Welt geschickt, wo du auf meiner Couch gelandet bist.“ „Mh-Hm.“ „Und jetzt suchst du nach 12 anderen Bösewichtern, die dir helfen sollen, ihn zu vernichten?“ „Mh-Hm.“

      „Das ist…“ Begann der Teenager, unverändert in Mine und Stellung. „…der größte Bullshit, den ich je gehört habe…“ Kaum hatte der Junge seinen Satz zu Ende gesprochen, durchfuhr ein Brüllen die Wohnung. Es war ein Schrei, den Julio noch nie gehört hatte. Es war ein seltsamer Laut, unnatürlich und unheimlich zugleich. „Was war das?!“ Fragte er panisch, Dedede hingegen seufzte nur. „Das, Freundchen, ist wohl das Gegenteil von Fairplay…“

      Ende Kapitel II
    • LOL.
      Ich habs dir zwar schon gesagt, aber ich find deine geschichte hammergeil. besonders die vielen synonyme für dedede...^^^
      der stil ist schön, gut, dynamisch. Mehr kann ich auch nicht sagen.

      [SIZE=7]Außer: Kamahl. Kopierst du deine antworten, oder warum sind sie genau gleich???[/SIZE]

      LG
      Nayleen

      [SIZE=6]
      A brief candle; both ends burning
      An endless mile; a bus wheel turning
      A friend to share the lonesome times
      A handshake and a sip of wine
      So say it loud and let it ring
      We are all a part of everything
      The future, present and the past
      Fly on, proud bird
      You're free at last.
      [/SIZE]
    • Kapitel III
      Schwert, Hammer und...noch ein Schwert

      „Momentchen Mal!“ Forderte Julio, als Dedede mitsamt seines Prüglers langsam Richtung Wohnzimmertür watschelte. „Wo willst du jetzt bitteschön hin, du Spinner?!“ Der Pinguin sah ihn an wie einen Orang-Utan, der zu blöd war, um aus der von ihm erzählten Geschichte und dem Schrei von eben den richtigen Schluss zu ziehen. „Hör auf, dumme Fragen zu stellen, Kleiner, pack dir lieber dein Holzschwert und folge mir!“ Etwas überfordert und herzlich unzufrieden von der Gesamtsituation fischte der verwunderte Teenager sein hölzernes Katana, das er zuvor auf dem nunmehr umgeworfenem Wohnzimmertisch liegen gelassen hatte, vom Boden auf und verfolgte seinen (angeblich) blaublütigen Gast aus dem Wohnzimmer, das er nur ungern mit den Glas- und Tonsplittern wie auch den Schokokugeln und der Limonade am Fliesenboden verstreut zurückließ, auf den Gang, wo er sogleich den nächsten Schock erlebte.

      Vor ihm und dem König standen drei fremdartige, fast schon beängstigend wirkende, schätzungsweise 90 Zentimeter große Kapuziner. Vollkommen eingehüllt in einen blauen bis türkisen Mantel, der durch einen Gürtel gehalten wurde, war ihr Gesicht von einer weißen, mit einer nasenlosen Fratze, die ausschließlich schwarze Züge aufwies, bemalt, verdeckt. Im Gegensatz zu ihrem sonstigen eher furchteinflößenden Aussehen, trugen sie schwarze Stiefel, die von ihren Kurzen Beinen, die größtenteils von der Robe bedeckt waren, nichts zu sehen ließen. „Himmel, Arsch und Zwirn, was zur Hölle sind das für Schlümpfe?!“ Schrie der unglaublich verstört dreinblickende Julius, der mit wackelndem Zeigefinger wie zuvor auf den rot bekleideten Gugelhupf nun auf die abnormalen Kreaturen deutete. Doch anstatt eine Antwort zu bekommen, kam er in den Genuss, zu sehen, wie der Hammerträger ordentlich ausholte und den vorderen des Kapuzen-Trios mit nur einem Hieb seiner gewaltigen „Waffe“, was dieser hölzerne Riese eindeutig war, nicht nur durch den gesamten Gang, sondern auch durch das Fenster am Ende, katapultierte. Wenige Augenblicke darauf kündigte ein seltsames Jammern vom Aufprall des fremdartigen Wesens auf der Straße. „Was glotzt du so?!“ Brüllte er den jetzt endgültig aus der Bahn geworfenen Jugendlichen an, der wirklich keinen Muskel mehr zu rühren wagte und nur noch auf das zersplitterte Fenster starrte. „Für was hast du ein Schwert in der Hand?! Hau diesen Giftzwergen die Fresse ein, verdammt noch mal!“ Kaum hatte er zu Ende gesprochen, war die beiden anderen Maskenmonster dabei, auf ihn loszustürmen, doch gekonnt setzte er einen von ihnen mit einer Kopfnuss außer Gefecht. Der andere jedoch hatte es geschafft, über ihn hinweg zu springen und landete direkt hinter Julio. „Fuck!“ Dachte dieser nur, als die Kreatur zu einem weiteren Sprung ansetzte. Doch wie aus Reflex schlug er dem dritten verbliebenen Störenfried mit dem Holzschwert direkt auf die Maske. Zu seiner Überraschung hatte er mit diesem nicht schwach ausfallenden Streich die weiße Gesichtsbedeckung zweigeteilt, was darin gipfelte, dass das Wesen wie in einer blauen Rauchwolke und unter einem Stöhnen verschwand.

      „Gar nicht schlecht…“ Kommentierte Dedede das eben geschehene, Julio hingegen war nur baff darüber, was in den letzten 30 Sekunden alles passiert war. „Also, weiter geht’s…jede Wette, dass hier noch mehr von diesen Dingern sind!“ Mit diesen Worten wäre der Hammerschwingende Kampfathlet am liebsten durch die Wohnungstür gestürmt, doch der braunhaarige Bursche hielt ihn am mit weißem Fell veredelten Kragen fest. „Einen Moment Mal!“ Er drehte den erstaunlich schweren Pinguin-König zu sich um, damit er ihn ansehen konnte. „Jetzt erklär mich mal schön, was das alles soll! Was waren das für komische Dinger?“ Wollte er mit leicht hysterischer und aufgebrachter Stimme wissen, wobei er sein Gegenüber durchschüttelte. „S-s-sto-sto-stop! La-la-la-lass das ge-ge-gefä-gefälligst!“ Befahl der an einem Rütteltrauma leidende Weihnachtsmann-Doppelgänger ohne Bart, bevor der verwirrte junge Mann ihn auch endlich losließ. „Ich erklär’s dir ja!“ „Das will ich doch hoffen!“ Schnaubte Julio unverändert aufgedreht. „Ich habe ja mit diesem Dark Guy eine Wette abgeschlossen…und dieser unfaire Hintern will natürlich auf gar keinen Fall zulassen, dass ich weit genug komme, um 13 Leute zusammenzukriegen. Was macht dieser Horst? Er schickt mir natürlich seine Handlanger, die denselben fürchterlichen Geschmack für Masken haben, wie er.“ Erklärte Dedede mit Höchstgeschwindigkeit, um dem hirnverbranntem Gör, für das er Julio hielt, möglichst schnell, ohne große Anstrengung klarzumachen, was Sache war. Doch dieser konnte aufgrund der Schnellredekunst des adeligen Vogels nur knapp die Hälfte verstehen und war im Nachhinein auch nicht recht viel klüger. Aber das was er verstanden hatte, machte ihm zumindest eines klar: Irgendetwas schien an der Geschichte der kugelrunden Majestät dran zu sein. Anstatt weiter nachzuhacken, ging er stattdessen mitsamt jenem, der ihn sowieso schon mit „Schau nicht so dumm, das bist du eh schon!“ und „Kümmern wir uns lieber um die restlichen Maskenfutzis! Komm endlich!“ zum Abmarsch drängen wollte.

      Im großen Vorraum, von dem die Haustür in den Garten führte, warteten tatsächlich auch schon vier weitere der maskierten Dämonen. Als Julius auf sie losstürmen wollte, streckte Dedede seinen Arm aus, um ihn noch im Türrahmen zu halten. Der König schien die Situation ausnützen zu wollen, immerhin hatte das Quartett sie noch nicht entdeckt.
      Einer der vier Kreaturen war nämlich gerade dabei, seine Stiefel auszuziehen und seine von weißen Socken bedeckten, klein ausfallenden Füße, anschließend in den roten, teuer wirkenden Stöckelschuhen von Julios Mutter zu verstauen. Zur großen Freude der drei anderen passten sie wie angegossen; sie kicherten mit ihren hohen und doch finsteren Stimmen, während der vierte im Bunde umherstöckelte und einen Catwalk hinlegte.
      „Jetzt!“ Flüsterte der Pinguin, und schon rannten die zwei, mit Holzschwert und Hammer bewaffnet, auf die vier Störenfriede zu. Sogleich packte sich der Adelsmann den Stöckeldämon, verpasste ihm eine mit dem Hammer und sah grinsend dabei zu, wie der Dämon die Wendeltreppe zur Wohnung von Julio hinaufkugelte und anschließend wie Nebel am Vormittag zu verschwinden. Der braunhaarige Kendo-Kämpfer hingegen übernahm im Alleingang die übrig gebliebene Triplette. Er wusste bereits von zuvor, dass die Unwesen durch Zerteilen ihrer Maske sich in Luft auflösen würden, also versuchte er mit allem, was in seiner Macht stand, seinen perfekten Schwertstreich von zuvor zu wiederholen. Doch in dem Gewusel, das diese drei Monstrositäten beim Versuch, ihn durch Schläge zu Fall zu bringen verursachten, stellte dies ein größeres Problem dar, als man meinen mochte. „Verdammt, hört auf mit dem Scheiß! Das tut nicht mal weh!“ Meinte er entnervt, worauf es ihm zumindest gelang, einen der Quälgeister, der sich an seinem linken Bein festgeklammert hatte, durch einen Kick seines anderen Beines, durch den Türrahmen in die Wohnung seiner Eltern zu befördern, doch die zwei übrigen störten jetzt dafür noch mehr als zuvor. Einen Schlag nach dem andern verteilte der Bursche, doch keiner traf die blauen Kapuziner so, wie er es haben wollte. Er traf ihre Füße, er traf ihre Arme, erwischte ab und zu die Spitze der Kapuzen, doch er war weit davon entfernt, eine der Masken zweizuteilen.

      Endlich kam ihm Dedede zu Hilfe, der bis eben noch mit einem neu aufgetauchtem Dämonen gerungen hatte. Mit einem gezielten Hieb seines Holztitanen donnerte er einen der Finsterlinge kompromisslos an den Schuhschrank, was zur Folge hatte, dass auch dieser Giftzwerg sich in Rauch auf löste. Nun war es für Julio kein Problem mehr, den letzten durch einen Streich außer Gefecht zu setzen. „Friss das, du Schlumpf!“ Schrie er, bevor die hölzerne Klinge die Maske mit einem schiefen Schnitt teilte und den Dämonen dorthin zurückschickte, wo er hergekommen war.
      „Puh…das war eine dramatische Angelegenheit.“ Meinte der König von Dreamland seufzend, worauf der Teenager ihn mit einer wutentbrannten Grimasse im Gesicht wieder am Kragen seines Mantels packte. „Dramatisch?! Verdammt, das ist nicht einmal die Spitze des verdammten Eisbergs! Du tauchst auf meiner Couch auf und dann wird mein Haus von Monster-Schlümpfen terrorisiert! Verdammte Scheiße, du hast keine Ahnung, wie dramatisch das ist, du ausgestopfter Pinguinhintern!“ Brüllte er Dedede panisch und völlig desillusioniert an. Er war eindeutig von dem überfordert, was er an diesem Freitagabend bisher zu erdulden hatte. Und als sein Blick von dem etwas entrüsteten Pinguin zu den Stöckelschuhen seiner Mutter schweifte, verbesserte das seine Situation auch nicht.
      Endgültig in Panik geraten, ließ der junge Mann von seinem uneingeladenen Gast ab, um schreiend zu den Schuhen zu eilen, die der maskierte Dämon in wunderbar ausgedehntem und Stöckellos zurückgelassen hatte. Er kniete sich zu Boden und betrachtete schockiert das dereinst so teure und nun völlig ruinierte Schuhwerk seines weiblichen Vormunds. „Nein! Nein! NEIN! Meine Mom bringt mich um!“ Dedede, der mit leicht ermüdetem und finsterem Gesichtsausdruck neben ihm stand, sah nur Richtung offener Wohnungstür. „Ich glaube kaum, dass sie noch Gelegenheit dazu hat…“ „Was..?“ Julio schaute anfangs nur desinteressiert in dieselbe Richtung wie der Pinguin mit der Kronenmütze, doch keine Sekunde später erblickte er das, was ihm die rätselhafte Aussage des blaublütigen Hammerkämpfers erklärte: Eine unüberschaubare Armee von den maskierten Plagegeistern drängte sich nach und nach aus dem Türrahmen. Als ob das noch nicht schlimm genug gewesen wäre, waren drei von ihnen, die sich gleich als erste durch die Tür begeben hatten, mit weißen Kurzschwertern bewaffnet. „Na klass, jetzt wird’s gemütlich…“ Grummelte der blaublütige Hammerkämpfer, während die Armee der blauen Kreaturen die beiden einkesselte. „Junge, war schön, dich gekannt zu haben.“

      „Verdammt! Erst landet ein fetter Pinguin auf dem Sofa, dann läuft alles aus dem Ruder und jetzt sterbe ich als 16-jähriger nach einem Monsterangriff!“ Jammerte Julio in Gedanken, während er verzweifelt versuchte, den Ansturm an Giftzwergen abzuwehren. Im Gegensatz zu Dedede, der es mit den drei Schwertkämpfern zu tun hatte, ging es ihm zwar noch relativ gut…doch so mickrig und schwach dieses Monster auch waren, gegen diese Anzahl, die fast hundert betragen musste, sah er keinen Hoffnungsschimmer. Da halfen ihm seine Kendo-Techniken auch herzlich wenig, und so kräftig sein Pinguin-Mitstreiter auch schien, gegen diese Truppe hatte er bestimmt auch keine Chance. Zwar war ihm nach einiger Zeit der Erfolg gelungen, einige Unwesen auszuschalten, doch der Ansturm erschien unendlich. Gerade, als die Maskenmonster dabei waren, die zwei Kämpfer noch weiter in Bedrängnis zu bringen, hörte man von innerhalb der Wohnung ein Rauschen. Wie das Schwingen von Flügeln, die ohne Auftrieb danach kämpfen, etwas weiter aufzusteigen.

      „Oh Mann, das war ja so klar…“ War der Kommentar des plötzlich dreckig grinsenden Dedede, als auch schon eine Art dunkelblaue Kugel durch die Tür geschossen kam. Sie trug ein Helm-artiges Visier am Kopf, das nur seinen gelb leuchtenden Augen erlaubte, gesehen zu werden. Der völlig runde Ritter, zumindest erinnerte dieser nur ungefähr einen Meter große Kerl an einen Ritter, trug silberne, an der Spitze nach oben gekrümmte Schulterplatten. Seine kleinen Hände, die geradezu Ärmellos aus dem runden Körper stachen, waren in weißen Fäustlingen versteckt, seine ebenso beinlosen Füße steckten in violetten, spitzen Schuhen aus Metal. Abgerundet wurde seine Erscheinung durch ein dunkelblaues bis schwarzes Cape inklusive eines schicken Kragens, und einem goldenen Schwert, mit Stacheln besetzt wie der Stängel einer Rose. Doch das erstaunlichste war, dass Julio meinte gesehen zu haben, dass er zuvor Fledermausflügel am Rücken getragen hätte, die sich wie auf magische Weise in das Cape verwandelt haben mussten.
      Wortlos zückte der kugelrunde Ritter seine Klinge, um mit grazilen und doch so kraftvollen Hieben einen Dämon nach dem anderen in zwei Teile und damit in Rauch verwandelte. Mit erstaunter Mine beobachtete der Teenager, wie der Neuankömmling die Truppe von Finsterlingen dezimierte, scheinbar ohne Probleme und ohne Anstrengung, dafür mit unglaublicher Agilität und meisterlichem Geschick. „Was guckst du so?!“ Brüllte Dedede, der mittlerweile in die Prügelei eingestiegen war. Auf diesen Ruf hin begann auch Julio wieder zu kämpfen, dieses Mal nicht halb so zaghaft und verkrampft. Tatsächlich fertigte auch er die Monster wie auf dem Fliesband ab, der Vorraum wurde immer leerer und leerer. Letzen Endes waren nur noch die drei Schwertkämpfer übrig, die sich bei der Ankunft des seltsamen Kriegers in die hinteren Reihen zurückgezogen hatten und jetzt von den diesem, Julius und dem König eingekreist wurden. „Überlasst sie mir…“ Sprach dann der kleine Schwermeister. Zu der Überraschung des jungen Mannes war seine Stimme sehr tief und finster, in der Tat so, wie man es sich bei einem schwarzen Ritter wie ihm vorstellen könnte. Wie synchron nahmen die übrigen beiden einen Schritt Rückwärts, und ehe sie sich versahen, hatte das goldene Schwert auch schon die drei letzten Masken mit einem perfekten Schnitt zerteilt. „Wie immer…“ Begann Dedede, als sich der winzige Ritter zu ihm und Julio umdrehte. „…du musst mir immer die Show stehlen, nicht wahr, Meta Knight?“

      Ende Kapitel III

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      Charaktervorstellung:

      Meta Knight
      Bild:kirby.classicgaming.gamespy.co…de_gcn/kar_metaknight.jpg
      Meta Knight ist ein...Ritter. Oder zumindest soetwas in der Art. Er gilt als eine Art Rivale von Kirby, den er schon oft im kampf gestellt hat. Er kommt, genau wie König Dedede, aus Dreamland, und ist weder gut noch böse. Er steht nur auf einer Seite: Nämlich seiner eigenen.

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    • Kapitel IV
      Bösewicht wider Willen

      Meta Knight, so wie sich der kugelrunde Ritter offenbar nannte, sagte nichts auf Dededes mehr oder weniger unnötige Frage, er wandte sich lieber erst dem braunhaarigen Jungen zu. „Ist mit dir alles in Ordnung?“ Fragte er mit seiner finsteren Grummelstimme, wobei er zu Julio, der ihn knapp achtzig Zentimeter überragte, hinauf blickte. „Äh, ich denke ja, danke der Nachfrage,…äh, Meta Knight, richtig?“ Erwiderte der Teenager, wobei er nicht aufhören konnte, diesen unwirklich aussehenden Lanceball, wie er ihn bald genannt hätte, von Visier bis Schuh zu mustern. „Sir Meta Knight, wenn ich bitten darf, Knabe.“ Meinte darauf das dunkelblaue Ritterswunder, das sich nun dem König zuwandte. „Du hast auch nichts Besseres zu tun, als jemanden wie diesen wehr- und schuldlosen in die Sache mit hineinzuziehen, oder?“ Fuhr er den Pinguin mit erstaunlich ruhigem Ton an, näher an jenen herangehend. „Ich kann nix dafür, man! Was sollte ich denn bitte machen, du Knutschkugel?!“ Entgegnete der Adelsmann nur etwas zornig, und zuckte mit den Schultern. Ohne jedwedes weitere Wort zückte der Ritter seine goldene Klinge und hätte ihn damit glatt einen Kopf kürzer gemacht, wenn dieser nicht in allerletzter Sekunde den Griff seines Hammers in eine günstige Position gebracht hätte. Nun ging ein Kräftemessen zwischen erstaunlich stabilem Holz und blankem Stahl von Statten, das Julius nur mit baffer Mine verfolgen konnte und sich fragte, was zur Hölle plötzlich in seinem Haus vorging. „Du hättest deinen so hoch gelobten Verstand benutzen können, anstatt dich mit einem Gegner wie diesem Dark Guy anzulegen…“ Murmelte der kleine Lanceball, während er den Hammer seines Gegenübers langsam in dessen Richtung zurückdrückte. Doch sowohl zur Überraschung dessen als auch der von Julio lies der anscheinend bedrängte König mit seiner linken Hand seine Schlagwaffe los, um tatsächlich nur mit der Kraft seiner rechten den zuvor so viel kraftvoller wirkenden Meta Knight ohne große Probleme so weit zurückzupressen, dass dieser sich durch einen Rückwärtssalto nach hinten retten musste, um nicht von dem Holzriesen erschlagen zu werden, der letztendlich nur die schwarzen Turnschuhe von Julio zerdepperte. Der Besitzer der Schuhe sagte mittlerweile keinen Mucks mehr. Das fremdartige Monster an diesem Freitagabend alles kaputt machten, hatte er sich spätestens jetzt gewöhnt.

      Dedede stierte den Neuankömmling, über dessen Erscheinen er sich zunächst noch gefreut hatte, finster an, und watschelte, seinen Hammer und damit einen halben Nuke-Schuh mitschleifend, auf jenen zu. „Hör auf mir dauernd vorzuwerfen, ich sei unfähig! Du hast bisher auch immer in allem versagt, also würde ich an deiner Stelle die Fressleiste zuhalten.“ Während der rot bekleidete Riesenvogel seinen anscheinend alten Bekannten mit seinem linken Zeigefinger, der sich undeutlich aus seinen Fäustlingen abzeichnete, pickte, lies Julio ein weiteres Mal all das, was er gerade an unglaublichem erlebt hatte, Revue passieren. Er konnte gar nicht fassen, wie radikal sich sein gemütlicher Abend vor dem Wochenende in einen Haufen Chaos, bestehend aus beißenden Zucker in seinen Socken, gleich drei verschiedenen Arten von türkisen bis dunkelblauen Wundern und Gesprächen, die er nicht verstand. Seine geistige Verwirrung war perfekt. Er war völlig verloren in seiner teilweise beängstigenden, aber andererseits doch faszinierenden Situation. Jedenfalls würde ihn jetzt, nach dem, was er gerade erlebt hatte, nicht mehr viel aus der Fassung bringen…

      „Bei allem versagt? Du lügst, ohne dabei rot zu werden, Dedede.“ War die Antwort Meta Knights auf die Vorwürfe des Pinguins. „Deine Wenigkeit ist bisweilen nicht mehr nur für all die Katastrophen, die Dreamland heimgesucht haben, verantwortlich, du hast jetzt auch noch die dümmste Wette in der Geschichte abgeschlossen. Weißt du, was mit ganz Popstar, nein, mit allen Dimensionen und Welten passieren wird? Du hast Dark Guy ja fast schon feierlich eingeladen, ganze Horden von Ungetümen auf alle Welten zu hetzen, die du betreten wirst!“ Zur Abwechslung hatte der Gugelhupfkönig diesen Vorwürfen nichts entgegenzusetzen und hörte sich wortlos und mit leicht eingeschüchterter Mine an, was Sir Meta Knight ihm noch zu sagen hatte. „Selbst wenn du 12 finden würdest, die dir helfen, die Welten, in der sie leben, werden von den Armeen unseres Feindes heimgesucht.“
      Lange Zeit herrschte Stille. Niemand erhob sein Wort. Kein Laut, nur ein leichtes Rauschen und das Zirpen der Grillen aus dem Garten des Hauses waren zu hören. Gespannt schaute Julio die beiden Streithähne abwechselnd an, während sie sich nur ohne zu blinzeln in die Augen starrten. Letztendlich grinste Dedede unbekümmert und sagte unverblümt „Na und?“
      „Was? Ist dir das etwa egal? Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass du eine Chance gegen Dark Guy hast, mit mickrigen 13 Mann! Egal, wen du dir da zu Hilfe holst, du bist chancenlos.“ Meta Knight drehte sich um, sich von dem selbstsicheren und seiner Meinung nach unvernünftigen Herrscher ab, und hüllte alles bis auf den oberen Teil seines Visiers in seinen dunklen Mantel. „Und wie willst du überhaupt bewerkstelligen, 12 Mann aus anderen Welten zu holen? Du weißt genauso gut wie ich, Dreamland ist nicht das richtige für diese Suche, dir bleibt nur die Reise durch die Dimensionen. Doch wie willst du dn Raum durchreisen, mit welchen Mitteln?“ Seinen Hammer hinter seinen Kopf legend und ihn mit beiden Händen festhaltend legte der Weihnachtsmannverschnitt seinen Kopf schief. „Gegenfrage: Wie zur Hölle kommst du überhaupt hierher? Das du nach mir den zehn Möchtegern-Helden gefolgt bist, erschließt sich mir noch, aber wie bist du dann hier gelandet?!“

      Als Julio eine leicht geschwollen klingende Stimme wie aus dem Nichts „Das war dann wohl der Verdienst von meiner Wenigkeit.“ sagen hörte, dachte er, er würde vor Stress über diese unmögliche Szene in Ohnmacht fallen. Dieses Gefühl verstärkte sich massiv, als direkt über den Köpfen von ihm und den zwei ungeladenen Gästen noch ein dritter Fremdling auftauchte, dem jedwede Art, ihn zu beschreiben, nicht gerecht gewesen wäre.
      Es war eine Art Hofnarr, wenn man es grob sagen mochte. Nur war sine Erscheinung unglaublich kantenreich, wie Pyramiden stachen zu einer Mütze geformte Vielecke aus der verstörenden Theatermaske, die wohl sein Gesicht darstellen musste. Eine Seite der Kopfbedeckung, die in diesem Falle eindeutig den Kopf selbst darstellte, war schwarz, die andere weiß. Seine Sichelmondförmigen Augen waren schwarz beziehungsweise gelb in der Farbe, sie vermittelten beim Anblick das Gefühl eines ewigen Lächelns. Wie seine Mütze bestand seine Kleidung aus goldgelben und violetten Drei- bis Vierecken, gehalten wurde diese Musketiermantel-ähnliche Figur durch eine quietschgelbe Raute, die in kleinerer Version auch am Ende der größeren Mützenspitzen saß. Seine Hände waren scheinbar im inneren seiner Kleidung versteckt, denn von diesen war weit und breit nichts zu sehen. Seine Füße hingegen stachen mit ihrer schwarzen Farbe aus dem Rest heraus. Zwar waren sie genauso reich an Ecken, doch ihre weiße Umrahmung hob sie enorm von allem Vorstellbaren an. An ihnen hingen nur durch die Kanten damit verbundene, Schnabelschuh-artige Vierecke, die dem vorherigen Gliedmaß in Farbgestaltung glichen. Im Gegensatz zu ihm kamen dem Burschen Meta Knight und König Dedede vor wie Alltagsbegegnungen. Denn als der schwebende Kantenmann in ihre Mitte hinabglitt und mit seiner Größe, die Julius’ in überraschend wenig nachstellte, knapp über dem Boden stoppte, fiel ihm das haarsträubenste an diesem Gesellen auf. Er wirkte, egal wie man ihn anzublicken vermochte, völlig flach. Wie aus Papier ausgeschnitten. Und dennoch war er es nicht. Diese Erscheinung musste wahrhaft einer anderen Welt entspringen.

      „Und wer bist du bitteschön?“ Fragte der ebenfalls etwas aus dem Konzept gebrachte Dedede, den Hofnarren in seiner seltsamen, weltfremden Pracht von Kopf bis Fuß musternd. Meta Knight hingegen schien der Anblick jenes dritten Gastes im Hause Leges wenig zu faszinieren. „Ahahaha…“ Lachte der Befragte auf künstlich wirkende Weise, die doch so geschauspielert nicht schien. „Sagen wir so, ich bin ein anonymer Helfer Eurer Sache, der so anonym bald nicht mehr sein wird. Dimenzio ist mein Name. Ich bin der charmante Dimensionsmagier, der den guten Meta Knight von Lavos’ ungemütlichen Lagerplatz hierher zu Eurer Wenigkeit, in das Haus dieses jungen Mannes, der mich ansieht, als wäre ich aus der Hand Aphrodites und des Teufels zugleich entsprungen, ansieht, gebracht hat, Eure ‚Majestät’.“ Erklärte der Hofnarr, der sich wohl als eine Art Hybrid aus Schauspieler und Magier ansah. „Bitte was?!“ Brüllten darauf Julio und sein Pinguin-Kumpane simultan, etwas verwirrt darüber, wie dieser Kerl den Lanceball von dort hierher bringen konnte. „Soll das heißen, dass du durch den Raum reisen kannst?!“ Wollte der aufgedrehte Pinguin wissen, während der Teenager meinte: „Du beschimpfst mich als Primaten und bist nicht einmal im Stande, dir diese Frage selbst zu beantworten?! Natürlich muss dieser Psycho durch den Raum reisen können! Laut dir kommst du ja aus einer anderen Welt, wie sonst käme Meta Knight auch in mein Haus?!“ Dimenzio wandte sich von Dedede zu Julio hinwendete. „Du bist zwar unhöflich, aber du hast völlig richtig erkannt, dass ich nicht nur der allseits bejubelte Theaterspieler und Zauberkünstler bin, sondern auch noch ein waschechter Dimensionsmanipulator bin.“ Wie von Zauberhand erschien eine vierfingrige, extrem eckige schwarze Hand, völlig ohne Arme oder jedwede sonstige Verbindung zum Körper des Magiers, ungefähr auf Höhe seines Mantelkragens, worauf er damit schnipste. Das nächste Wunder geschah, als direkt vor der Haustür im Vorraum ein unförmiges, schwarzes Loch erschien. Während Meta Knight unbeeindruckt und noch immer in seinen Umhang gehüllt auf dieses unerklärliche Phänomen, dass durch Dimenzios Kräfte so unerkärlich nicht war, sah, glotze es Julio mit heruntergeklapptem Kinn nur dumm an. „Das, meine zwei reichlich beeindruckten Freunde, ist ein Dimensionsportal. Schreitet hindurch und ihr werdet euch in einer Welt wiederfinden, die so krank und abgrundtief dunkel sein kann, wie eine schwarze Katze, die in einem Irrenhaus aufgewachsen ist.“ Erläuterte der vierfarbige Kantenmann, wobei er amüsiert beobachtete, wie Dedede neugierig seinen linken Arm durch das Loch hindurchstreckte, um ihn dann mit skeptischem Blick wieder herauszuziehen. „Und warum noch mal erklärst du uns das, du Clown? Und wieso hast du Meta Knight überhaupt geholfen?“ Hinterfragte der Pinguin, dem Dimenzio und seine Aktionen wohl nicht gerade unverdächtig vorkamen. „Ich meine…eine solche Figurine wie du, die auch noch derart seltene Kräfte besitzt, kommt nicht mir nichts dir nichts dahergeflogen und hilft einem Zwiebelritter, von Dimension A zur Dimension B zu gelangen. Was versprichst du dir davon?“ Wenn Julio so recht darüber nachdachte, hatte der blaublütige Pinguin Recht. Doch insgeheim hoffte er, dass diese drei Gestalten jetzt gleich durch das seltsame Tor gehen würden und ihm für den Rest seiner Tage seine wohlverdiente Ruhe von irgendwelchen Monstern, die alles und jeden vernichten wollen, und dümmlichen Wetten lassen würden. Doch er sagte nichts, sondern verfolgte nur weiter das Gespräch zwischen dem Couchstürmer und dem verdächtigen Dimensionswanderer.

      „Nun ja. Ich weiß um Eure Wette, König Dedede. Und ich kenne Dark Guys Pläne. Und glaubt mir, dass alle Welten verschwinden, und das auch noch, ohne meine Zustimmung, passt weder in meinen Terminkalender noch in mein Lebenskonzept. Mit anderen Worten: Ich will Eurem Team beitreten.“ Sagte Dimenzio, was nicht nur den König innerlich umhaute. „Ach, wirklich?!“ Schrie der wie in den siebten Himmel gehobene Pinguin-Adlsmann und packte sein Fast-Teammitglied am Kragen. „Ja, wenn ich es doch sage. Ich werde mich Euch anschließen.“ „Hallelujah! Dann sind wir schon zu viert!“ „Zu viert?!“ Schoss zeitgleich aus dem Mund des Teenagers als Meta Knights, im Falle von zweitem war es viel mehr von Spott geprägt als von Schock. „Ja. Dimenzio, Meta, Primatenbursche und ich. Vier, eindutig vier!“ Zählte der König, der den Kragen des Magiers immer noch nicht losgelassen hatte. „UNO MOMENTO, POR FAVOR!!!“ Brüllte Julio, nun sowohl auf 180 wie auch völlig verwirrt. „Ich schließe mich doch nicht euch Spinnern an! Ich muss in drei Tagen zur Schule!“ Demonstrierte er hysterisch. „Ich habe ‚ne gutaussehende Freundin! Ich hab’ ein schönes Haus! Ich habe ein wunderbares Leben vor mir! Ich geh doch nicht mit euch durch dieses geschissene Portal…“ „Moment, ich verbitte mir, dass du meine Portale so niedermachst.“ Unterbrach ihn der Theatermaskenmann, wofür Julio nur ein „Halt deine nicht vorhandene Fresse, du Papierschnitt!“ übrig hatte. Eher sterbe ich, als dass ich euch drei Vollidioten begleite!“ „Zwei.“ Murmelte der kugelrunde Lanceball unmittelbar darauf. „Ich werde alleine gehen, und Dreamland verteidigen. Ich habe es dir gesagt, Dimenzio. Nun, öffne mein Portal.“ Der Angesprochene nickte, während Dedede endlich seinen Kragen loslies und stattdessen versuchte, seinen alten Bekannten zu packen. „Was redest du da?! Du kannst nicht einfach verschwinden, du Knutschkugel!“ „Dimenzio, das Portal…“ Grummelte Meta Knight nur, riss sich von dem Pinguin los und sah Richtung des Zauberers. „Bitteschön.“ Mit diesen Worten schnipste er erneut, worauf sich ein kleineres Tor öffnete. „Viel Glück, Sir.“ „Danke.“ Langsam schritt der kleine Ritter zu dem Loch, doch bevor er hindurch stieg, warf er Julio einen kurzen Blick zu, dann wandte er sich wieder ab. „Viel Glück, Knabe…du wirst es brauchen.“ Und weg war er, unmittelbar darauf löste sich auch das Dimensionstor in Luft auf.

      „Na toll…jetzt sind wir nur noch zu dritt!“ Meckerte der wenig begeisterte Dedede, was natürlich in einem erneuten Ausraster des durch Meta Knights Zusprechen etwas beruhigten jungen Mannes führte. „Ich geh’ nicht mit euch mit, du Volltrottel von einen Jahrmarktsballon!“ „Es bleibt dir keine Wahl…“ Versicherte der ernst dreinblickende König. „Dark Guy sieht dich mittlerweile schon als seinen Feind, da bin ich mir sicher. Natürlich, du könntest hierbleiben und versuchen, seinen Armeen von Giftzwergen und was weiß ich, was der noch alles auftreibt, standzuhalten. Aber…damit bringst du alles, woran du in dieser Welt so hängst, in größte Gefahr. Auch deine Freundin.“ Jetzt hatte er einen schwachen Punkt getroffen. Daran hatte Julio noch gar nicht gedacht. Er war so tief in der Sache drin, dass er Sarah mit hinein ziehen würde, wenn er hier bliebe. Und nicht nur das…irgendwo in seinem Herzen spürte er etwas. Es war die Lust nach Neuem, die Lust, etwas zu erleben. Abenteuer, Erfahrungen, das Entdecken fremder Welten. Und nicht nur das…es ging eindeutig um mehr als nur sein Leben oder das seiner Freundin. Es ging um die ganze Welt. Er spürte förmlich das Adrenalin in seinem Blut. War es nicht das, was er sich immer gewünscht hatte? Ihm wurde erst jetzt bewusst: Er musste nicht nur gehen…er wollte es auch.

      Wortlos schritt Julio Richtung des Portals. Einige Augenblicke lies er den Kopf hängen, seufzte einige Male und schien zu überlegen. Plötzlich drehte er sich um, mit einem selbstsicheren Grinsen im Gesicht. „Gehen wir!“

      Ende Kapitel IV

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      Charaktervorstellung:

      Dimenzio
      (Bild)
      Dimenzio ist ein sonderbarer Geselle. Sin einziger Auftritt in Super Paper Mario war größtenteils von Geheimnissen und unverständlichen Aktionen gespickt. Er verfügt über die Kraft, einfache Paraleldimensionen zu erschaffen und kann nach Belieben durch den Raum reißen. Ach ja, er ist auch Schauspieler.

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    • Es ist spät ich bin müde deswegen halte ich mich kurz.
      1. Meta ist weg das find ich blöd.ich mag Meta und will ihn wieder haben.
      2 Der Spruch: Ich verbiete mir das du meine Portale so niedermachst find ich klasse.
      3. Keine Rechtschreibfehler gefunden.
      Naja alles gut in dem Kap abgesehen davon das Meta weg ist. *SCHILD HOCHHALT* WIR WOLLEN META KNIGHT, WIR WOLLEN META KNIGHT.
      Naja ich werde mich jetzt ins Bett hauen habe Morgen Schule.
    • Original von Kamahl
      3. Keine Rechtschreibfehler gefunden.


      *spontan widersprech*

      - Es heißt "wider Willen" xD
      - Spanischkenntnisse = fail. "Uno momento por favor" heißt es.

      Würd sicher noch mehr finden, aber bin gerade zu müde, um auf die Suche zu gehen. Vielleicht editier ich noch was rein ^^'
      senfsamen (22:58): außerdem gebe ich nichts, ich nehme nur. deine würde, deinen stolz, dein gefühl, eine privatssphäre zu haben 8D

      Ein wenig Drama zum Whine?
      ... aber ich mag doch den Keks ... T_T
      Geh in die Küche und wein.
    • Original von Shiek-kun
      Original von Kamahl
      3. Keine Rechtschreibfehler gefunden.


      *spontan widersprech*

      - Es heißt "wider Willen" xD
      - Spanischkenntnisse = fail. "Uno momento por favor" heißt es.

      Würd sicher noch mehr finden, aber bin gerade zu müde, um auf die Suche zu gehen. Vielleicht editier ich noch was rein ^^'


      Nun, ich habe sehr viele Schreibweisen versucht (und ja, ich habe keine Ahnung von Spanisch ^^) und keine wurde von Word als richtig angesehen. Nun, da diese Schreibweise offenbar als richtig gewertet wurde, hab ich's auf gut Glück reingestellt. Und obwohl ich meine Texte vor dem Verschicken nochmals durchgehe, ich bin ebenfalls davon überzeugt, dass sowohl mir und auch dem 'Experten' Microsoft Word (Jetzt erschlagt mich nicht, dass ich Microsoft Office benutze >.<) einige Fehler entgehen. Deshalb wäre ich Leuten, die mich auf Fehler hinweisen, sehr dankbar. Obwohl Kritik an den Text selbst mir persönlich lieber wäre...
    • Kapitel V
      Legend of Nonsense

      „Genau das wollte ich hören!“ Begeistert und mit einem breiten Grinsen im Gesicht klopfte Dedede dem scheinbar doch nicht so strunzblöden Julio auf die linke Schulter. „Damit bist du vom heutigen Tag an ein verdammter Bösewicht, ein richtig verflixter Haudegen! Genau wie ich!“ „Äh ja, schön…“ Meinte der nicht so von Enthusiasmus erfüllte Teenager nur. Zwar gefiel im die Vorstellung, Abenteuer zu erleben und fremde Welten kennen zu lernen, aber er bezweifelte die Tatsache, dass er, mit seinem grünen Poloshirt, der dunkelblauen Jens und den durchnässten Socken, zu einem guten Fiesling taugte. „Jetzt fehlt dir nur noch ein nicht ganz so Primatenhaftes Outfit!“ Kam darauf wie aufs Sprichwort von dem Pinguin. Sogleich drehte er sich zu dem Dritten im Bunde um. „Hey, Dimenklo!“ Etwas empört aber doch ruhig wandte sich Dimenzio dem Sprechenden zu. „Es heißt Dimenzio, werter König. Euer Kurzzeitgedächtnis erscheint mir noch schlimmer als ein vergammeltes Brötchen mit halbverdauten Apfelsinen-Schnitten belegt.“ Aufgrund dieses etwas grotesken Vergleiches durfte der Magier einige Sekunden lang leicht verdutze Blicke ertragen, im Falle des Jungen war auch ein kleiner Touch Ekel in seinen Augen zu sehen. Immerhin stellte sich dieser in jenem Moment die beschriebene Mahlzeit vor…und was er im Geiste vor sich sah, gefiel im nicht wirklich. Endlich brach wie nicht anders zu erwarten der Gugelhupf-Adelige das teils berechtigte, teils peinliche Schweigen. „Wie dem auch sei. Du hast nicht zufällig eine Idee, was wir ihm anziehen?“ Wieder erschien die Hand des knapp über den Fliesen schwebenden Maskenträgers wie eine Wolke am Himmel und legte sich an sein eckiges Kinn, was seinem scheinbar unveränderlichen Gesicht doch zu einer anderen Art von Mimik verhalf, eine gewisse Art von Grübeln war ihm anzusehen. „Gute Frage.“ „Moment.“ Kam unmittelbar darauf von Julius, der doch etwas überrascht war, dass seine zwei ‚Teamkollegen’ jetzt darüber debattieren wollten, wie man ihn als frischgebackenen Schurken am besten einkleiden sollte. „Können wir diese unsinnige Diskussion aus später verschieben und stattdessen durch das dümmliche Tor da gehen? Wenn wir nämlich nicht bald abhauen, kommen meine Eltern nach Hause, und dann krieg ich den Anschiss meines Lebens!“ „Na, na, na, was wirst du denn immer so fluchen?“ Empörte sich der farbenfrohe Schauspieler. „Genau, Äffchen. Hör auf, so rum zu schnorren!“ Unterstütze ihn Dedede, anscheinend wieder leicht genervt von der ungestümen, ungeduldigen Art des Tennagers. „Mit einem solchen Outfit würde nicht einmal ich als Fiesling durchgehen! Wir gehen nicht durch dieses Portal, bis du die passende Garderobe für deinen neuen Status mitbringst…“

      Julio verstand dieses alberne Getue kein bisschen. Obwohl er zugeben musste, dass er eher wie ein stinknormaler Schüler aussah. Als diabolischen Plagegeist sahen ihn höchstens seine Eltern und sein Mathematiklehrer Herr Teelsen, die alle ein wenig unter seinereiner leiden mussten. Aber dennoch: Warum musste er, jetzt wo er voller Elan war, darauf warten, dass sich der monarchistische Vogel und der schräge Clown sich über seinen neuen Kleiderstil einigen würden? Zudem, wenn ihn sein Vater und seine Mutter mit den zwei Störenfrieden entdecken würden, würde er nicht nur für den Rest seines Lebens Gehörschäden hinnehmen müssen, wahrscheinlich wäre eine Hysterie die Folge. Den Pinguin und den Dimensionsreisenden würde wohl jeder andere normale Mensch auf dn ersten Blick für Aliens halten…oder Cosplayer, die sich dazu verschrieben hatten, Figuren aus Zeichentrickserien und Cartoons nach zu eifern. Beide Interpretationen hätten ähnlich unangenehme Folgen, und diese wollte er umgehen. „Jetzt hör aber auf, du Gugelhupf! Ihr könnt mir auch ein anderes Mal neue Klamotten besorgen, jetzt lass uns lieber endlich durch das Tor gehen, verdammt!“ Kaum hatte Julius fertig gemeckert, schubste der zuvor seufzend Monarch unsanft bei Seite, um auf das violett-blaue Loch zuzuwatscheln. „Ist ja schon gut, mach dir nicht in dein voll geschwitztes Hemd…“ Unmittelbar davor blieb er wo er war, um sich dem wirklich etwas schwitzenden Burschen zuzudrehen. „Ja…dieser junge Mann tägt wahrlich einen stechenden Duft mit sich...wie ein stacheliger Kaktus in eine Wüstenkobra bohrt er sich mir in mein Riechorgan.“ Meinte unmittelbar darauf auch Dimenzio. „Was soll das jetzt schon wieder heißen?!“ Nach diesen Worten drehte Julio seinen Kopf zur Seite und schnüffelte an seiner Achselgegend, um schockiert festzustellen, dass sich zu dem Gestank seiner von Limonade getränkten Sportsocken jetzt auch der etwas unangenehme Duft seines Schweißes hinzugesellte. „Verdammt…“ Flüsterte er, wobei er rot anlief. Plötzlich spürte er ein Tippen auf seiner linken Schulter. Als er sich, noch immer mit roten Bäckchen, umwandte, entdeckte er den Magier neben sich. Er hatte jetzt auch seine linke Hand hervorgezaubert und hielt sie sich vor seine platt wirkende Nase. „Darf ich dir eine Gratis-Probe meines Parfums anbieten? Ich kann noch schnell in mein Heim huschen, dann können wir uns deines etwas unangenehmen Körpergeruchs entledigen.“ Ehe der junge Mann hätte antworten können, aber nicht nachdem ihm noch mehr Rot ins Gesicht schoss, mischte sich der König ein. „Lass nur, Flamenzio…“ „Dimenzio ist mein Name.“ „Schnurzegal!“ „Nicht egal, Eure Hoheit. Ich nenne euch doch auch nicht König Nickerchen, oder?“ “Können wir jetzt endlich durch das verdammte Tor!?“ Unterbrach sie der sowohl noch immer leicht beschämte als auch ungeduldige Julio, dabei auf das Tor zeigend, das nach wie vor in der Luft vor der Haustür herumhing.

      „Der Primat hat Recht, du Zauberkünstler. Über deinen Namen können wir wann anders diskutieren.“ Er winkte seine zwei Kumpanen mit einem Handzeichen zu sich. „Los, hopp, ab ins Ungewisse!“ Und weg war der Pinguin, verschwunden in dem Portal. „Im Grunde genommen geht es nicht ins Ungewisse…“ Murmelte darauf die Grinsebacke mit unbekümmertem, ja fast gleichgültigem Ton. „…ich weiß ganz genau, wohin uns dieses Dimensionsportal bringen wird.“ „Ach ja? Hinterfragte der neugierig gewordene Julio, der schon beinahe seinem Rekrutier nach durch das Tor gestürmt wäre. „Wohin bringt uns dieses Portal denn?“ „Lass dich überraschen, mein Sohn.“ Antwortete Dimenzio und ließ, wohl zur eigenen Freude, den Jungen im Dunklen tappen. Seine zuvor verschwundene, rechte Hand erschien wie dem Nichts, um mit schon fast anbietender Geste auf das Loch zu zeigen. „Wenn du es so gerne erfahren willst, dann schreite doch hindurch, du neugieriger Knabe. Das ist die einfachste Lösung. Wie wenn man den Regenwald aus Angst vor Bränden einfach vorsichtshalber niedermäht, schnell und einfach.“ Dem Ratschlag des Zauberers folgend, trat der plötzlich so abenteuerfreudige Bursche langsam näher zu dem Tor, das ihn in eine andere Welt bringen würde, sobald er hindurch schreiten würde. Unmittelbar vor dem Loch blieb er ein letztes Mal stehen. Er schloss die Augen, um vollkommen in seinen Gedanken zu versinken. Er atmete tief ein. Nur noch ein einziger Schritt trennte hielt ihn noch in dieser seiner eigenen Welt, seiner Heimat, seinem ja eigentlich öden Leben. So sehr er sich freute, dass er aus seinem Alltag herauskommen würde, irgendwie war ihm alles noch immer unheimlich und fremd. Auf diesen Freitag würde wohl kein Wochenende folgen…sondern ein völlig neues Leben, voller Spannung und neuen Erfahrungen….und dennoch, eine Sache, besser gesagt eine Person, ließ er nur ungern zurück: Sarah. Sie war jetzt das einzige, das ihn noch festhielt in dieser Welt des Alltags und des Trotts. Doch ehe er sich dessen bewusst wurde, füllte er nur noch eine vierfingrige Hand an seinem Rücken. „Ich helfe nach, wenn’s Recht ist!“ War das letzte, das er hörte, bevor er mit einem schockierten Stöhnen in den Spalt stolperte und trotz seines wie im Reflex aufgegangenen Augen alles um ihn herum schwarz wurde.

      „Wach endlich auf, du fauler Affe!“ Langsam und leicht stöhnend öffnete Julio seine Augen, als er eine ihm bekannte Stimme vernahm, um doch tatsächlich Dedede dabei zu erwischen, wie er mit seinen Stummelfüßen auf ihn eintrat. „Hey!“ Brüllte er, um den Pinguin darüber in Kenntnis zu setzen, dass er selbst längst wach geworden war. „Na endlich! Dachte schon, du kommst gar nicht mehr zu dir.“ Meckerte der Monarch, während der Teenager sich aufrappelte. Mit überrumpelter Mine sah er sich um. Er und sein runder Kollege standen inmitten einer großen, von saftigem Grün bewachsener Ebene, die Sonne schien hoch am blauen, fast Wolkenlosen Himmel. Nur wenige, eher flache Hügel erstreckten sich über die Weiten, nur in der Ferne konnte man Berge erkennen. Viele Bäume, so wie sie Julius noch nie gesehen hatte, standen in kleineren Gruppen verteilt auf der Steppe, meist in der Nähe der kleineren Anhebungen. Nachdem er die Landschaft bewundert hatte, bemerkte er zudem, dass Dimenzio nicht in der Nähe war. „Öhm…wo genau sind wir hier? Und wo ist dieser Futzi?“ Fragte er darauf den Hammerträger, der sich ebenso ratlos umblickte wie er selbst, nur glotzte er dabei ein wenig finster drein.
      „Was weiß ich, wo wir sind…“ Gab er grummelnd zur Antwort. „Und mit Futzi meinst du wohl Strafenzio. Der ist gerade eben verschwunden. Hat irgendwas von ‚Klamotten für den Knaben’ gelabert.“ „Was?! Er ist einfach abgehauen?! Was machen wir, wenn dieser Kerl nicht zurückkommt! Wir sitzen hier in so einer verdammt endlosen Wiese rum! Wenn er nicht wieder zurück kommt, dann…“ Mit zornigem Blick gab dem brüllenden jungen Mann einen kräftigen Schlag auf die Nase, der jenen beinahe zu Boden geworfen hätte. „Au! Wofür war das jetzt wieder?!“ „Das war dafür, dass du ein elender Schwarzmaler bist! Hör auf so Panik zu schieben!“ Schrie der Schläge austeilende Nikolaus-Klon, sich anschließend wieder umsehend. „Weißt du was, Äffchen? Ich glaube, wir schlagen hier ein kleines Lager auf, bis Konfunzio zurückkommt.“ Er ging zu einem kleineren Baum, ganz in ihrer Nähe, um ihn mit einem einzigen Hieb seines Hammers nicht nur umzuwerfen, sondern ganz und gar zu entwurzeln. Während der leicht schockierte Julio beobachtete, wie der bemäntelte Gugelhupf das Bäumchen mit seiner Waffe zu zerteilen versuchte, fühlte er etwas über sine Lippen laufen. Er versuchte, sie mit seiner Hand zu säubern, als er seufzend feststellte, dass der gute König ihm sein Riechorgan blutig geschlagen hatte. „Gut gemacht, du verdammter Saufgeier! Jetzt blute ich!“ Fuhr der wieder einmal erzürnte 16-jährige den Verantwortlichen an, dieser zerteilte ungestört nur weiter mit roher Gewalt sein hölzernes Opfer in kleinere, unregelmäßig ausfallende Stücke. „Hintern…“ Fluchte Julio flüsternd. Er wischte sich an seinem Poloshirt die blutende Nase, immerhin war sein Outfit schon dermaßen im Eimer, ihm war es mittlerweile egal. Als das Oberteil schon mehrere Minuten lang gelitten hatte, war der Junge endlich befreit von seiner rinnenden Nase. Zur selben Zeit kam Dedede mit einigen langen Holzstücken unter den Armen zurück und legte sie auf nahe seines Kumpanen zu Boden. „So, jetzt brauchen wir nur noch ein paar Steine, damit wir ein schnuckeliges Lagerfeuer machen können!“ Stolz auf seine Arbeit legte er seine Hände an die Hüfte. „Los, lass uns welche suchen gehen. Hier liegen bestimmt irgendwo welche rum. „Von mir aus…“ Sagte der Junge mit dem von Blut getränkten T-Shirt. „Versprich mir aber, mich nicht zu schlagen!“ Fügte er noch hinzu, bevor sie gemütlich in Richtung des zerstückelten Baumes gingen. „Gut, versprochen. Will ja nicht, dass du noch ungepflegter aussiehst, als du’s jetzt schon tust!“ Lachte der König.

      Es dauerte nicht lange, bis die beiden Abenteurer in der Grasfläche auf etwas stießen. Als sie gerade einmal gefühlte fünf Minuten gegangen und sich dabei über Dimenzio und seine seltsame Art unterhalten hatten, kreuzte eine seltsame Kreatur ihren Weg. Sie war klein, nur ungefähr so groß wie eine Hauskatze, und rot, mit kurzen, fußlosen, ja schon fast Tentakelartigen Füßen. Ihr Körper war oval, eine Art Rüssel hing unter den schwarzen, von weißen Ringen umgebenen Schlitzaugen. Man mochte fast meinen, es wäre ein Oktopus, dem es im Wasser zu langweilig geworden war. „Was zur Hölle ist DAS?!“ War Julios Kommentar, als er den roten Zwerg entdeckt hatte. Sein Begleiter hingegen schien wenig beeindruckt von der optischen Erscheinung des winzigen Untiers und ohne zu zögen hob er die sich verwirrt umblickende „Bestie“ auf. Sie zappelte wild mit den Beinchen und gab leise Kreischer von sich, als er sie sich direkt vors Gesicht hielt. Was auch immer diese Kreatur war, Dedede schien ihr Angst zu machen. „Hmm…“ Eine Weile betrachtete er den offenbar für ihn sehr interessanten Fund. „Sieht nach Meeresfrüchtesuppe aus, wenn du mich fragst!“ Ohne Vorwarnung flog ein kleiner Stein aus dem Rüssel des ängstlichen Monsters und fand sein Ziel direkt zwischen den großen Augen seines Feindes, der das Wesen und auch seinen Hammer fallen ließ, um sich seinen schmerzenden Kopf zu halten. „Autsch! Ich hasse es, wenn sich das Abendessen wehrt!“ Und sogleich hatte er das spuckende Kleingetier wieder in seinen Fäustlingspranken. „Sag Mal, willst du dieses Ding wirklich essen?“ Im Gegensatz zu dem Pinguin war Julius der Gedanke nicht ganz geheuer, dieses unbekannte Wesen als Abendessen zu verspeisen. Nicht nur, dass er es für ein wenig abartig hielt, es war auch noch so klein und hilflos. Er hatte etwas Mitleid mit der Kreatur. „Klar, warum nicht?“ Meinte der Monarch und starrte auf den Landkalamar wie ein Hund auf ein Würstchen. „Zum einen sieht es lecker aus…“ „Als bitte! Lecker aussehen tut meine Freundin, aber nicht dieses…was ist das überhaupt?“ „Was?! Du willst deine Freundin essen? Was habt ihr Affen denn für Sitten?!“ Angeekelt vom Kommentar des Teenagers verzog er das Gesicht und vergaß für einen Augenblick, seine Beute mit seinen Blicken zu durchbohren. „Erstens: Ich bin verdammt noch mal kein Affe. Zweitens: Meine Freundin sieht einfach nur gut aus, deshalb sag’ ich einfach, dass sie ‚lecker’ ist. Drittens: Warum willst du diesen Mutant, oder was das Teil da ist, essen?!“ Erwiderte der Teenager leicht angenervt und gereizt, worauf auch Dedede sein Grinsen verlor. „Weil ich Hunger habe, du Horst!“ „Aber deshalb musst du nicht so ein rotes, kleines, Steinspuckendes…“ „Moment…du hast Recht. Dieser Minikraken hat mich mit einem Stein bespuckt!“ Fiel dem König auf. „Hier, halt das Mal!“ Befahl er und drückte dem jungen Mann den kleinen Kalamar, der es mittlerweile aufgegeben hatte, gegen seine „Tyrannen“ anzukämpfen, in die Hände, um sich anschließend genau vor den Kopffüßer zu stellen. „Was soll das werden?!“ Leicht verwirrt über das Verhalten seines blaublütigen Mitstreiters hielt er den Oktopus fest, während ersterer das Tier leicht mit der Hand tätschelte. „Wir suchen doch nach Steinen. Und dieser kleine Wundertintenfisch da speit eben jene. Ich wird versuchen, ihn zu ärgern, damit er noch mehr rausschleudert!“ „Äh…okay. Soll das heißen, dass du ihn jetzt doch nicht essen willst?“ „Natürlich werde ich ihn jetzt nicht mehr essen! Was meinst du, was der für ekelhafte Innereien hat, wenn er Steine spuckt?“ Antwortete der König, bereits damit beginnend, das Tier zu kitzeln und zu tätscheln. Tatsächlich spuckte der Landtintenfisch bald einen weiteren kleinen Felsbrocken, der von Dededes Bauch abprallte wie ein Fußball von einer Wand. Es vergingen mehrere Minuten, in denen Julio überlegte, was noch alles vor ihm liegen würde und was bereits hinter ihm lag. Er war in einer fremden Welt angelangt, er hatte sein Leben tatsächlich hinter sich gelassen. Es war einerseits eine Erleichterung, andererseits gefiel ihm der Gedanke nicht. Doch ehe er völlig geistesabwesend weiterspekulieren konnte, hörte er den Pyjama-Gugelhupf sagen: „Lass den Oktopus los, wir haben genug Steine für ein Lagerfeuer.“ Ohne ein weiteres Wort setzte er das kleine Untier auf dem Boden ab und beobachtete, wie es sich in höhere Gräser flüchtete. „So, dann gehen wir.“ Sagte der Teenager.

      Ende Kapitel V

      (Sry für Doppelpost)

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