Halli hallo! Neben meiner eigenständigen Schriftstellertätigkeit habe ich mich mit einem Kumpel von mir ins Dramengenre verirrt. Heraus kam ein etwas krankes Theaterstück, das stellenweise nicht ganz jugendfrei ist, jedoch bei vielen Lesern gut ankam. Deswegen will ich es jetzt auch der breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen, es darf gelacht werden.
Inspiration war der alltägliche Wahnsinn des Unialltags, aber alle Charaktere sind wirklich und ehrlich frei erfunden - verarbeitet wurden nur einzelne Erlebnisse. Im Großen und Ganzen ist es aber sehr überzeichnet und sollte nicht ernstzunehmen sein.
Auch hier ist die Protagonistin, wie Artemis, eine Linguistin - das hat mit unser beider Obsession für diese Fachrichtung zu tun und nichts mit lebenden Vorbildern...
Jetzt kann ich nur noch sagen: Viel Spaß...
Hier erstmal Akt I...
Personen:
MONIKA SCHMIDT – Linguistikprofessorin
CARSTEN MICHAELSEN – Partner von MONIKA und Politiker
MAXIMILIAN TORSTEN BAUER– Hiwi von MONIKA
RALF WAGNER – Kollege von MONIKA und Linguist
CORNELIA – Kollegin und Freundin von MONIKA
ARNO METZLER – Professor für neue deutsche Literatur
ADAM – Student
EVA – Studentin
STEFAN – Typ ohne Ahnung von Kontinuität
TABEA NEUSS – Studentin
DEKAN – als er selbst
SUSANNE SEMMELROGGE – Kollegin von MONIKA
SABRINA MAYER-SCHMIDT – Strebertussi
KATHRIN ROTH – Assistentin von MONIKA und Nachwuchslinguistin
PAUL – Mensch mit Aggressionen gegen Linguistik
Mehrere POLIZISTEN
GEFÄNGNISWÄRTER
PFARRER PRÜDELE
EDDY TORIAL – Reporter
BILL DEER – Fotograf
KARIN HANSEN – kreuzkatholische Studentin
MARCO BERTRAM a.k.a. HEINI – Student mit seltsamen Ansichten
RICHTER – als er selbst
RALFS ANWALT – als er selbst
BASTIAN SICK – als er selbst
RUDOLF P. KORTE - Höflichkeitsexperte
___________________________________________________________
I. Akt
I. Akt 1. Szene
Monika und Carsten im Bett.
MONIKA: Wie war's auf der Arbeit?
CARSTEN: Ach, wie jeden Tag. Und bei dir?
MONIKA: Voll gut. Ich glaube, mir fehlen nur noch ganz wenige Schritte zu einer neuen Theorie zum präteritalen Numerusausgleich. Weißt du, vor vielen Jahren hat die Sprache - also genauer: die Sprecher - also die Sprache...
CARSTEN: Schatz, du weißt doch, ich versteh davon nichts.
MONIKA: Nenn mich nicht Schatz.
CARSTEN: Wie soll ich dich denn dann nennen?
MONIKA: Jetzt sind wir fünfzehn Jahre zusammen und jeden Tag sag ich dir, dass mir Monika am liebsten ist. Geht das nicht in deinen Kopf?
CARSTEN: Hm.
MONIKA: Gefällt dir mein Name etwa nicht?
CARSTEN: Hmm...
MONIKA: Weißt du, manchmal hab ich echt die Schnauze voll. Ich kann und will das nicht mehr. Entweder du gewöhnst dich an meinen Namen oder du sagst mir, dass er dir nicht gefällt.
CARSTEN: Er gefällt mir ja. Nur...
MONIKA: Nur was? Bist dir zu fein, mich beim Namen zu nennen, was? Monika! Das würde ja implizieren, dass ich eine Frau bin. Aber für dich bin ich ja nur dein Spatz. Ha! Ein SPATZ!
CARSTEN: Aber ich hab doch 'Schatz' gesagt.
MONIKA: DER Schatz!! DER Schatz!!! - HA! - Männer!!
CARSTEN: Liebling...
MONIKA: DER Liebling. Ich merk's schon, das wird nichts mehr heute...
CARSTEN: Aber Monika...
MONIKA: Halt's Maul, lass uns miteinander schlafen.
I. Akt 2. Szene
Am nächsten Morgen. Carsten schläft noch, Monika ist bereits aufgewacht.
MONIKA: (schüttelt CARSTEN) Steh auf, du musst zur Arbeit.
CARSTEN: (verschlafen) Aber Liebling, heute ist Sonntag... (dreht sich auf die andere Seite um und grunzt)
MONIKA: Sonntag! HA! Sonntag! Als ob das eine Ausrede wäre! Etymologisch gesehen bedeutet 'Sonntag' nur, dass dieser Tag dem Sonnengott geweiht ist, genau wie Montag dem Mond!
CARSTEN: Jaja...
MONIKA: Darum heißt es auf Französisch ja auch Lunedi nach 'la lune'...
CARSTEN: Jajaaa..
MONIKA: Diese Namen implizieren in keinster Weise, dass man an diesem Tag nicht arbeiten soll! Diese Interpretation stammt lediglich aus diesem frauenfeindlichen Machwerk namens Bibel...
CARSTEN: Aber Schatz...
MONIKA: WIE OFT HABE ICH DIR SCHON GESAGT???!!!!!
CARSTEN: (seufzt) Entschuldige Monika...
MONIKA: (schüttelt den Kopf) Du lernst es nie...
CARSTEN: Was ich sagen wollte ist... frauenfeindlich hin oder her... unsere Kultur ist nunmal nach der Bibel ausgerichtet und dazu gehören eben auch die freien Sonntage...
MONIKA: Man hätte mit diesem frauenfeindlichen Mist schon lange aufräumen sollen. Wie dem auch sei, genieße deinen patriarchalischen Sonntag. ICH gehe jetzt arbeiten... Wieder Formfehler irgendwelcher geistig minderbemittelter Studenten korrigieren. Dabei KANN und WILL ich das nicht mehr...
MONIKA geht ab
CARSTEN: Was hab ich mir da nur angelacht?
MONIKA (aus dem Off): Das hab ich GEHÖRT!!!
CARSTEN: (stöhnt, quält sich aus dem Bett, ab.)
I. Akt 3. Szene
Im Wohnzimmer.
CARSTEN: Ich mach Frühstück.
MONIKA: Ich ess' nur n Nutellabrot, muss noch arbeiten, keine Zeit für ein ausgiebiges Frühstück.
CARSTEN: Du fällst mir noch vom Fleisch.
MONIKA: Weil ich so wenig esse?
CARSTEN: Ja. Außerdem macht Nutella dick.
MONIKA: Erst fall ich vom Fleisch, dann werd ich dick - du weißt aber auch mal wieder nicht, was du willst.
CARSTEN: Ich will dich noch ne Weile behalten, das ist alles.
MONIKA: Die Entscheidung wirst du mir überlassen müssen. Dieses patriarchalische "Dageblieben" zieht bei mir nicht. Und dieser pathetische Scheiß von wegen "bis dass der Tod euch scheidet" schon gar nicht. Hättest du wohl gern! Aber nicht mit mir!
CARSTEN: Ich meinte doch nur, dass du dich nicht so ungesund ernähren sollst.
MONIKA: Jetzt will mir der werte Herr auch noch sagen, was ich essen soll. Patriarchat hoch drei, ich sag's doch. Und außerdem: Die drei Bier, die du jeden Abend kippst, die sind doch wohl mindestens genauso ungesund!
CARSTEN: Nänänänä! Bist ja ne richtige Meckerziege geworden. Drei Bier! Ha! Einmal in der Woche vielleicht, wenn meine Kumpels da sind.
MONIKA: Feine Kumpels sind das. Den ganzen Abend bloß über Geld und Sportwagen reden. Und was ist mit mir? Wenn doch wenigstens ein Biologe dabei wäre, der sich für meinen Nacktmull begeistert. Aber nein, bloß BWLer!
CARSTEN: Sei doch froh, dass ich mich mit meinen Kollegen von der Bank so gut verstehe. Bei euren Germanistinnen-Damenkränzchen...
MONIKA: Da-men-kränz-chen? Hab ich da Damenkränzchen gehört? Das ist ja wohl die Höhe. So eine despektierliche Bezeichung für hochwissenschaftliche Sitzungen! Falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte: WIR haben keine Zeit, um über Sportwagen zu reden! Wir haben einen Auftrag zu erfüllen. Wir werden schließlich vom Volk bezahlt. Aus Steuergeldern, jaaa! Wir haben Ver-ant-wor-tung. Auch wenn so Leute wie der Vorhäutner in Münster das noch nicht gemerkt haben.
CARSTEN: Is ja gut. Ich weiß doch, dass du im Moment viel zu tun hast.
MONIKA: Im Moment. Pah. Wär froh, wenn's nur im Moment wäre.
CARSTEN: Komm mal her.
MONIKA: Was is.
CARSTEN: Bussi. Hab dich lieb.
MONIKA: Komm mir nicht so.
CARSTEN: Ach Scha- ich meine, Monika.
MONIKA: Hm.
CARSTEN: Woher kommen denn deine Stimmungsschwankungen?
MONIKA: Vielleicht bin ich ja schwanger.
CARSTEN: Haha. Der war gut.
MONIKA: Muss arbeiten.
(Monika ab)
CARSTEN: Und dein Nutellabrot?
(Carsten ab)
Inspiration war der alltägliche Wahnsinn des Unialltags, aber alle Charaktere sind wirklich und ehrlich frei erfunden - verarbeitet wurden nur einzelne Erlebnisse. Im Großen und Ganzen ist es aber sehr überzeichnet und sollte nicht ernstzunehmen sein.
Auch hier ist die Protagonistin, wie Artemis, eine Linguistin - das hat mit unser beider Obsession für diese Fachrichtung zu tun und nichts mit lebenden Vorbildern...
Jetzt kann ich nur noch sagen: Viel Spaß...

Hier erstmal Akt I...
Personen:
MONIKA SCHMIDT – Linguistikprofessorin
CARSTEN MICHAELSEN – Partner von MONIKA und Politiker
MAXIMILIAN TORSTEN BAUER– Hiwi von MONIKA
RALF WAGNER – Kollege von MONIKA und Linguist
CORNELIA – Kollegin und Freundin von MONIKA
ARNO METZLER – Professor für neue deutsche Literatur
ADAM – Student
EVA – Studentin
STEFAN – Typ ohne Ahnung von Kontinuität
TABEA NEUSS – Studentin
DEKAN – als er selbst
SUSANNE SEMMELROGGE – Kollegin von MONIKA
SABRINA MAYER-SCHMIDT – Strebertussi
KATHRIN ROTH – Assistentin von MONIKA und Nachwuchslinguistin
PAUL – Mensch mit Aggressionen gegen Linguistik
Mehrere POLIZISTEN
GEFÄNGNISWÄRTER
PFARRER PRÜDELE
EDDY TORIAL – Reporter
BILL DEER – Fotograf
KARIN HANSEN – kreuzkatholische Studentin
MARCO BERTRAM a.k.a. HEINI – Student mit seltsamen Ansichten
RICHTER – als er selbst
RALFS ANWALT – als er selbst
BASTIAN SICK – als er selbst
RUDOLF P. KORTE - Höflichkeitsexperte
___________________________________________________________
I. Akt
I. Akt 1. Szene
Monika und Carsten im Bett.
MONIKA: Wie war's auf der Arbeit?
CARSTEN: Ach, wie jeden Tag. Und bei dir?
MONIKA: Voll gut. Ich glaube, mir fehlen nur noch ganz wenige Schritte zu einer neuen Theorie zum präteritalen Numerusausgleich. Weißt du, vor vielen Jahren hat die Sprache - also genauer: die Sprecher - also die Sprache...
CARSTEN: Schatz, du weißt doch, ich versteh davon nichts.
MONIKA: Nenn mich nicht Schatz.
CARSTEN: Wie soll ich dich denn dann nennen?
MONIKA: Jetzt sind wir fünfzehn Jahre zusammen und jeden Tag sag ich dir, dass mir Monika am liebsten ist. Geht das nicht in deinen Kopf?
CARSTEN: Hm.
MONIKA: Gefällt dir mein Name etwa nicht?
CARSTEN: Hmm...
MONIKA: Weißt du, manchmal hab ich echt die Schnauze voll. Ich kann und will das nicht mehr. Entweder du gewöhnst dich an meinen Namen oder du sagst mir, dass er dir nicht gefällt.
CARSTEN: Er gefällt mir ja. Nur...
MONIKA: Nur was? Bist dir zu fein, mich beim Namen zu nennen, was? Monika! Das würde ja implizieren, dass ich eine Frau bin. Aber für dich bin ich ja nur dein Spatz. Ha! Ein SPATZ!
CARSTEN: Aber ich hab doch 'Schatz' gesagt.
MONIKA: DER Schatz!! DER Schatz!!! - HA! - Männer!!
CARSTEN: Liebling...
MONIKA: DER Liebling. Ich merk's schon, das wird nichts mehr heute...
CARSTEN: Aber Monika...
MONIKA: Halt's Maul, lass uns miteinander schlafen.
I. Akt 2. Szene
Am nächsten Morgen. Carsten schläft noch, Monika ist bereits aufgewacht.
MONIKA: (schüttelt CARSTEN) Steh auf, du musst zur Arbeit.
CARSTEN: (verschlafen) Aber Liebling, heute ist Sonntag... (dreht sich auf die andere Seite um und grunzt)
MONIKA: Sonntag! HA! Sonntag! Als ob das eine Ausrede wäre! Etymologisch gesehen bedeutet 'Sonntag' nur, dass dieser Tag dem Sonnengott geweiht ist, genau wie Montag dem Mond!
CARSTEN: Jaja...
MONIKA: Darum heißt es auf Französisch ja auch Lunedi nach 'la lune'...
CARSTEN: Jajaaa..
MONIKA: Diese Namen implizieren in keinster Weise, dass man an diesem Tag nicht arbeiten soll! Diese Interpretation stammt lediglich aus diesem frauenfeindlichen Machwerk namens Bibel...
CARSTEN: Aber Schatz...
MONIKA: WIE OFT HABE ICH DIR SCHON GESAGT???!!!!!
CARSTEN: (seufzt) Entschuldige Monika...
MONIKA: (schüttelt den Kopf) Du lernst es nie...
CARSTEN: Was ich sagen wollte ist... frauenfeindlich hin oder her... unsere Kultur ist nunmal nach der Bibel ausgerichtet und dazu gehören eben auch die freien Sonntage...
MONIKA: Man hätte mit diesem frauenfeindlichen Mist schon lange aufräumen sollen. Wie dem auch sei, genieße deinen patriarchalischen Sonntag. ICH gehe jetzt arbeiten... Wieder Formfehler irgendwelcher geistig minderbemittelter Studenten korrigieren. Dabei KANN und WILL ich das nicht mehr...
MONIKA geht ab
CARSTEN: Was hab ich mir da nur angelacht?
MONIKA (aus dem Off): Das hab ich GEHÖRT!!!
CARSTEN: (stöhnt, quält sich aus dem Bett, ab.)
I. Akt 3. Szene
Im Wohnzimmer.
CARSTEN: Ich mach Frühstück.
MONIKA: Ich ess' nur n Nutellabrot, muss noch arbeiten, keine Zeit für ein ausgiebiges Frühstück.
CARSTEN: Du fällst mir noch vom Fleisch.
MONIKA: Weil ich so wenig esse?
CARSTEN: Ja. Außerdem macht Nutella dick.
MONIKA: Erst fall ich vom Fleisch, dann werd ich dick - du weißt aber auch mal wieder nicht, was du willst.
CARSTEN: Ich will dich noch ne Weile behalten, das ist alles.
MONIKA: Die Entscheidung wirst du mir überlassen müssen. Dieses patriarchalische "Dageblieben" zieht bei mir nicht. Und dieser pathetische Scheiß von wegen "bis dass der Tod euch scheidet" schon gar nicht. Hättest du wohl gern! Aber nicht mit mir!
CARSTEN: Ich meinte doch nur, dass du dich nicht so ungesund ernähren sollst.
MONIKA: Jetzt will mir der werte Herr auch noch sagen, was ich essen soll. Patriarchat hoch drei, ich sag's doch. Und außerdem: Die drei Bier, die du jeden Abend kippst, die sind doch wohl mindestens genauso ungesund!
CARSTEN: Nänänänä! Bist ja ne richtige Meckerziege geworden. Drei Bier! Ha! Einmal in der Woche vielleicht, wenn meine Kumpels da sind.
MONIKA: Feine Kumpels sind das. Den ganzen Abend bloß über Geld und Sportwagen reden. Und was ist mit mir? Wenn doch wenigstens ein Biologe dabei wäre, der sich für meinen Nacktmull begeistert. Aber nein, bloß BWLer!
CARSTEN: Sei doch froh, dass ich mich mit meinen Kollegen von der Bank so gut verstehe. Bei euren Germanistinnen-Damenkränzchen...
MONIKA: Da-men-kränz-chen? Hab ich da Damenkränzchen gehört? Das ist ja wohl die Höhe. So eine despektierliche Bezeichung für hochwissenschaftliche Sitzungen! Falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte: WIR haben keine Zeit, um über Sportwagen zu reden! Wir haben einen Auftrag zu erfüllen. Wir werden schließlich vom Volk bezahlt. Aus Steuergeldern, jaaa! Wir haben Ver-ant-wor-tung. Auch wenn so Leute wie der Vorhäutner in Münster das noch nicht gemerkt haben.
CARSTEN: Is ja gut. Ich weiß doch, dass du im Moment viel zu tun hast.
MONIKA: Im Moment. Pah. Wär froh, wenn's nur im Moment wäre.
CARSTEN: Komm mal her.
MONIKA: Was is.
CARSTEN: Bussi. Hab dich lieb.
MONIKA: Komm mir nicht so.
CARSTEN: Ach Scha- ich meine, Monika.
MONIKA: Hm.
CARSTEN: Woher kommen denn deine Stimmungsschwankungen?
MONIKA: Vielleicht bin ich ja schwanger.
CARSTEN: Haha. Der war gut.
MONIKA: Muss arbeiten.
(Monika ab)
CARSTEN: Und dein Nutellabrot?
(Carsten ab)
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