Finanzieren Unternehmen Parteien?

    • Finanzieren Unternehmen Parteien?

      Hallo Leute,
      ich habe da ein Gerücht gehört und frage mich, was da dran ist, und dachte, vielleicht könnt ihr mir ja helfen ;)

      Also, es soll wohl Parteien geben, die von Privatunternehmen Spenden annehmen, um z.B. ihre Parteitage zu finanzieren. Im Zusammenhang damit wurden die Grünen genannt.
      Wenn das stimmen sollte, ist das doch eine Sauerei. Dann sind diese Parteien doch quasi bestechlich, und wenn mal eines der Spenderunternehmen Mist baut, können die nix dagegen tun oder wie soll ich das verstehen?

      Was sagt ihr dazu? Stimmt das oder ist das Mumpitz?
    • Woher die ihre Spenden kriegen, ist doch egal, so lange es aufgelistet wird und nicht von irgendwelchen Schwarzkonten kommt (Grüße an Helmut :D).
      Dass Parteien bespendet werden, ist relativ normal, denn offiziell kassieren dürfen sie nicht, weswegen auch alle Mitgliedsbeiträge ihrer Mitglieder "Spenden" odeR "Verwaltungsentschädigungen" sind.

      Was soll heißen, dass sie nichts dagegen tun können, wenn das Spendenunternehmen Mist baut? ?(
      Heule mer erstmal ne Runde drüber...
    • Original von Netty
      Was soll heißen, dass sie nichts dagegen tun können, wenn das Spendenunternehmen Mist baut? ?(

      Na, ich denke, wenn die bespendete Partei das Unternehmen kritisieren würde, bekämen sie doch dann keine finanzielle Unterstützung mehr von denen und sind somit befangen. Leuchtet doch ein, oder nicht?

      @Corinna:
      Es geht ja nicht darum, ob es außergewöhnlich ist oder nicht, sondern ob es vertretbar ist. Ich finde das nicht gut und halte es für Bestechung.
    • Auszug von Wikipedia:
      Die Parteienfinanzierung als Begriff der Politikwissenschaften umfasst Einnahmen, Ausgaben und Vermögensentwicklung der politischen Parteien.

      Die Einnahmenseite der Parteien umfasst vier Hauptquellen: Mitgliedsbeiträge, Parteispenden, öffentliche Zuschüsse (Staatliche Grundfinanzierung, früher: Wahlkampfkostenerstattung) sowie Mandatsträgerabgaben/Parteisteuern (Abgaben bzw. "Sonderbeiträge" von Abgeordneten und Ministern). Darüber hinaus sind teilweise Beteiligungen an wirtschaftlichen Unternehmen von Bedeutung.


      de.wikipedia.org/wiki/Parteienfinanzierung
      Danke Leute!

      Für drei wirklich großartige Spiele!!

      Nächstes Mal sich wieder, Portugal. ;)
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    • Also, ich halte das Ganze für sehr zweifelhaft. Ich glaube nicht, dass ich eine Partei wählen möchte, die für den Staat arbeiten will, sich aber über Privatmittel finanziert. Dadurch macht sich eine Partei doch abhängig. Wenn beispielsweise ein Großunternehmen ankommt und über die Hälfte der Kosten einer Partei zahlt, ist es doch, als würde es einen Teil der Partei kaufen, denn es hat sie finanziell in der Hand. Das ist doch Irrsinn!
    • Ja, ich halte es für vertretbar. Die Politik eines Unternehmens zählt nicht zu den Belangen einer Partei. Das hat nichts mit Bestechlichkeit zu tun.

      Original von Kaktustussi
      Also, ich halte das Ganze für sehr zweifelhaft. Ich glaube nicht, dass ich eine Partei wählen möchte, die für den Staat arbeiten will, sich aber über Privatmittel finanziert. Dadurch macht sich eine Partei doch abhängig. Wenn beispielsweise ein Großunternehmen ankommt und über die Hälfte der Kosten einer Partei zahlt, ist es doch, als würde es einen Teil der Partei kaufen, denn es hat sie finanziell in der Hand. Das ist doch Irrsinn!


      Welcome to the real world.


      Dann such' Dir 2 Freunde und gründet eine Partei. Könnt sie ja mit eurem Taschengeld finanzieren.

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    • Original von socos
      Die Politik eines Unternehmens zählt nicht zu den Belangen einer Partei. Das hat nichts mit Bestechlichkeit zu tun.

      ??? Ein Unternehmen wird ja wohl keine Partei finanzieren, die nicht zumindest ein bisschen mit dessen eigener Anschauung zu tun hat.


      Original von socos
      Dann such' Dir 2 Freunde und gründet eine Partei. Könnt sie ja mit eurem Taschengeld finanzieren.

      Verarsch mich nicht. Ich hab eine ganz normale vernünftige Frage gestellt.
    • Ja, aber irgendjemand muss sie ja finanzieren, sonst ist ihre Existenz gefährdet. Parteien sind absolut auf solche Bezuschussungen angewiesen, da sie grundsätzlich nicht aus Prinzip bezahlt werden. Gerade kleinere Parteien, die nicht massenhaft über Mitglieder verfügen, so dass die Mitgliedsbeiträge ausreichend wären. Die Grünen werden natürlich nichts tun, was ihrem Parteiprogramm schadet und sich nicht gerade von Atomkraftwerken bezahlen lassen. B90/Grüne haben Anteile an mehreren Unternehmen in der Solar- und Windenergiebranche - das passt ja absolut mit ihnen überein. Das ist legitime Methode und besser als mysteriöse Schwarzgeldkonten wie bei den Kollegen von der CDU.

      LG
    • Original von nicky
      Ja, aber irgendjemand muss man sie ja finanzieren, sonst ist ihre Existenz gefährdet. Parteien sind absolut auf solche Bezuschussungen angewiesen, da sie grundsätzlich nicht aus Prinzip bezahlt werden. Gerade kleinere Parteien, die nicht massenhaft über Mitglieder verfügen, so dass die Mitgliedsbeiträge ausreichend wären.

      In dem von Cheffe beschriebenen Wikipediaeintrag steht, dass die ödp und die Grauen wohl dagegen sind. Heißt das, diese werden nicht von Unternehmen bezuschusst? Wie überleben die dann nach dem, was du schreibst?

      Original von nicky
      Die Grünen werden natürlich nichts tun, was ihrem Parteiprogramm schadet und sich nicht gerade von Atomkraftwerken bezahlen lassen. B90/Grüne haben Anteile an mehreren Unternehmen in der Solar- und Windenergiebranche - das passt ja absolut mit ihnen überein.

      Das klingt schon besser und ergibt auch Sinn. Mein Gedanke war halt, dass sich Parteien wahllos von irgendwelchen Firmen finanzieren lassen, und sei es ein Brotimperium oder ähnliches.

      LG
    • Original von Kaktustussi
      Original von socos
      Die Politik eines Unternehmens zählt nicht zu den Belangen einer Partei. Das hat nichts mit Bestechlichkeit zu tun.
      ??? Ein Unternehmen wird ja wohl keine Partei finanzieren, die nicht zumindest ein bisschen mit dessen eigener Anschauung zu tun hat.


      Ich denke, dass sich die wenigsten Unternehmen für irgendwelche politischen Anschauungen interessieren. Ein Unternehmen will möglichst viele Vorteile für sich gewinnen. Und der Staat ist eine Einrichtung, die befähigt, diese Ziele für das Unternehmen zu erreichen. Der Staat kann z.B. Aufträge vergeben, die zwar öffentlich ausgeschrieben werden müssen, aber zumindest hat das Unternehmen die Chance, ein Angebot zu machen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Colt ()

    • Wie meinst du das, dass sie dagegen sind? Auf dem Wikipedia-Artikel steht nur:
      Kernpunkt dieser Klage ist die Festlegung, dass Parteien bei mindestens drei Landtagswahlen ein Prozent der Stimmen haben müssen, um relevante Zuschüsse zu bekommen. Bisher und somit auch weiterhin gilt als Grenze ein Prozent in einem Bundesland.


      Das hat ja nichts mit der Art der Finanzierung zu tun, sondern ab wann man welche bekommt. Da die beiden keine relevanten Parteien sind, werden wohl auch wenig Unternehmen daran Interesse haben, sich auf sie einzulassen, aber darum gehts in ihrer Klage ja nicht.

      LG
    • das thema behandeln wir gerade im sozialkunde-lk.

      grundsaetzlich ist absolut nichts verwerfliches an parteispenden. der gesamte politische prozess beschaeftig sich schliesslich mit den beziehungen untereinander: parteien, verbaende, wirtschaft... alle sind miteinander verknuepft~

      einmal sind die spenden fuer parteien noetig, damit diese sich finanzieren koennen. parteien bekommen auf der einen seite staatliche finanzierung, womit auch kleineren parteien eine chance geboten wird, sich etablieren zu koennen.
      die spenden von irgendwelchen unternehmen sind zusaetzliche einnahmequellen, die noetig sind. allerdings gibt es eine grenze der betraege, d.h. unternehmen koennen nicht wahllos spenden und so die partei extrem abhaengig machen [wobei das teilweise auch ein problem ist]. der staat unterstuetzt das spendenwesen auch: immerhin kann man das ganze von der steuer absetzen und bekommmt 50% vom staat zurueckgezahlt.
      wichtig ist die tranzparenz, die spendenfluesse muessen offengelegt werden. natuerlich nehmen so die unternehmen einfluss, aber das ganze ist ja immer ein staendiges geben und nehmen.

      parteien sind verpflichtet, oeffentlicheinen rechenschaftsbericht [nach artikel 21] abzulegen. dort wird genau dokumentiert, woher die mittel [spenden] der parteien kommen, wie sie verwendet wurden, etc.

      In dem von Cheffe beschriebenen Wikipediaeintrag steht, dass die ödp und die Grauen wohl dagegen sind. Heißt das, diese werden nicht von Unternehmen bezuschusst? Wie überleben die dann nach dem, was du schreibst?

      staatliche mitfinanzierung~ manche parteien beziehen ihre mittel mehr aus dieser quelle, andere stuetzen sich auf spenden [wie eben z.b. die gruenen].
      parteien bekommen bei wahlen pro stimme einen bestimmten betrag vom staat gezahlt.
      »Denn wir können, wenn wir nur die Entschlossenheit besitzen,
      die Hure Erinnerung und ihr ganzes Gelumpe und Gesindel aus dem Haus weisen.«

      - Virginia Woolf -
    • JEDE für die Politik relevante Partei bekommt Spenden. Der Unterschied ist nur: Bei manchen sind diese offen einsehbar, wie bei den Grünen, die das auch gesetzlich fordenr, bei manchen ist das wohl alles sehr undurchsichtig, und vielleicht auch nur halblega (oder überhaupt nicht?) wie z.B. bei ÖVP (und wahrscheinlich auch SPÖ, die sind ja nicht besser...).


      Top 4™ Bruno
      Think original.

    • Original von Phael
      JEDE für die Politik relevante Partei bekommt Spenden. Der Unterschied ist nur: Bei manchen sind diese offen einsehbar, wie bei den Grünen, die das auch gesetzlich fordenr, bei manchen ist das wohl alles sehr undurchsichtig, und vielleicht auch nur halblega (oder überhaupt nicht?) wie z.B. bei ÖVP (und wahrscheinlich auch SPÖ, die sind ja nicht besser...).


      Spenden vom Staat? Wenn ja, dann glaube ich gehört zu haben, dass man besagte Spenden nur ab 5% bekommt.
      Deswegen muss sich die KPÖ ihren Wahlkampf immer selbst zahlen...
    • Warum bestechlich?
      Was haben denn die Unternehmen mit Politik zu tun?
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      Etwas zum Nachdenken:
      Viele Wege führen zum Gipfel eines Berges, doch die Aussicht bleibt die gleiche.

      The Jump!Info Zone:
      Neu ab Mitte Dezember!

      Zum Schluss grüße ich noch alle die mich kennen xD